AB-Neukoelln Reitergrab im Koernerpark.cdr

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AB-Neukoelln Reitergrab im Koernerpark.cdr
650 Jahre Neukölln
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Das Reitergrab am Körnerpark
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In demselben Jahr, in dem man am Richardplatz die Reste eines germanischen Hauses
entdeckte, stieß man in der Jonasstraße am Körnerpark auf eine alte Grabstätte*).
Zweieinhalb Meter unter der Erdoberfläche befand sich eine Gruft, in der auf der einen
Seite das Skelett eines Menschen lag.
Der Tote war mit dem Kopf nach Westen und mit den Füßen nach Osten bestattet worden.
Unter dem Kopf fand man Eisenteile, die wahrscheinlich von einem Helm herrührten.
Quer über dem Skelett lag ein Schwert. Die Arbeiter hatten es zunächst als „alten
Fassreifen” angesehen; denn durch das jahrhundertelange Liegen im Boden war es
durch und durch verrostet. Wahrscheinlich hatte es der Tote in der linken Hand gehalten.
Der Griff wie auch die Scheide, in der die Klinge steckte, waren aus Holz und mit Leder
überzogen. Von dem Leder sind allerdings nur wenige Reste übriggeblieben. Das Eisen
war geschmiedet und gehärtet. Die Spuren der Hammerschläge sind noch deutlich
erkennbar. Um die Hüften trug der Tote einen Gürtel, der mit Bronzenägeln besetzt war.
Diese sind am besten erhalten geblieben. Außerdem stand im Grabe ein gut erhaltenes
Tongefäß.
Neben dem Reiter wurde in derselben Gruft sein Ross begraben, nachdem man es vorher
getötet hatte. Daraus ist zu schließen, dass der Tote ein Stammesfürst war. Einem
einfachen Krieger hätte man das wertvolle Pferd nicht mit ins Grab gegeben.
*) Sie stammt etwa aus dem 6. Jahrhundert n. Chr.