Tagung - Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung
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Tagung - Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung
Tagung Deutsche Juden, jüdische Deutsche – und ihre Nachbarn Perspektiven für den Hamburger Geschichtsunterricht Freitag, 18. Oktober 2013, 13:00 – 20:00 Uhr Anmeldung: Veranstaltungs-Nr. 1314X3301 Hamburg Inhalt Einleitung ...................................................................................... 3 Tagungsablauf ............................................................................... 5 Programm 18.10.2013, 13:00 – 16:30 Uhr..................................... 6 Programm 18.10.2013, 16:45 – 18:15 Uhr................................... 11 Programm 18.10.2013, 18:15 – 19:45 Uhr................................... 15 Organisatorische Hinweise ........................................................ 16 Anzeige Klett ............................................................................... 17 Anmeldeverfahren und Informationen zu TIS........................... 18 Fax-Anmeldung (Kopiervorlage)................................................. 19 IMpressum Herausgeber Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI Hamburg), Felix-Dahn-Straße 3, 20357 Hamburg Redaktion: Dr. Helge Schröder, Claudia Aden Druck: Flyeralarm, Würzburg Layout & Schlussredaktion Jörg Gensel/Anna Rieger (Publikationsmanagement) Titel: Hauptsynagoge am Bornplatz, Wikimedia Commons Hamburg, Juli 2013 Auflage: 2500 Stück Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck darf nur mit Zustimmung des Herausgebers erfolgen. Veranstalter Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg mit dem Kooperationspartner Yad Vashem, Israel. Unterstützt durch den Fachverband Geschichte und Politik Hamburg (Verband der Geschichtslehrer Deutschland e.V.). Begleitausstellung Ausstellung „Hamburg erblüht zur Metropole: Jüdische Kaufleute, Wissenschaftler und Künstler prägen unsere Stadt“. Einleitung Deutsche Juden, jüdische Deutsche – und ihre Nachbarn. Perspektiven für den Hamburger Geschichtsunterricht Tagung zur Vermittlung der Geschichte der Juden in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Holocaust Sehr geehrte Damen und Herren, seit etwa 2000 Jahren leben Juden im Gebiet des heutigen Deutschlands. Bis ins 20. Jahrhundert hinein waren sie die größte außerchristliche religiöse Minderheit im Land. Das Zusammenleben gestaltete sich oft friedlich, immer wieder kam es aber zu Diskriminierungen, zu Verfolgung und Mord, bis hin zum furchtbaren Zivilisationsbruch des Holocaust. Dem stehen aber auch Phasen des fruchtbaren Austauschs zwischen der jüdischen und der nichtjüdischen Bevölkerung gegenüber. Die spannungsreiche, wechselvolle Geschichte des Zusammenlebens bietet viele lohnende Themen für den Geschichtsunterricht. Gleichwohl kommen Juden in der Schule fast ausschließlich als Opfer vor. Das Alltagsleben und die Leistungen jüdischer Menschen innerhalb der Gesellschaft bleiben somit zumeist ausgeblendet, eine zeitgemäße, differenzierte Arbeit an der Geschichte des Zusammenlebens in Deutschland findet so nicht statt. Um Anstöße zu geben, wie sich dieser Mangel beheben ließe, lädt das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg alle Lehrerinnen und Lehrer für Geschichte, Politik/ Gesellschaft/Wirtschaft und Gesellschaftswissenschaften sowie alle Interessierten zu dieser Tagung ein. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die deutsch-jüdische Geschichte in einer das gemeinsame Leben befördernden Weise in den Unterricht integriert werden kann – wenn möglich mit einem Hamburg-Bezug. Bei der Organisation der Tagung gab Herr Arik Rav-On von der Gedenkstätte Yad Vashem (Jerusalem) wertvolle Anregungen, für die wir uns an dieser Stelle bedanken möchten. Einen besonderen Stellenwert hat naturgemäß die Geschichte des Holocaust. Dieses wichtige Thema kann indes heute nicht mehr in der gleichen Weise unterrichtet werden, wie das seit den 1970er-Jahren geschah. Zum einen stehen die Zeitzeugen 3 Einleitung kaum mehr zur Verfügung, die mit Berichten über ihr Schicksal für viele Schülerinnen und Schüler das unfassliche Thema erst fasslich gemacht haben. Zum anderen fühlen immer größere Teile unserer Schülerschaft keine persönliche, auch familiengeschichtliche Betroffenheit mehr, beispielsweise aufgrund einer Migrationsgeschichte. Viele Lehrerinnen und Lehrer werden von ihren Schülerinnen und Schülern daher mit der Frage konfrontiert: Was geht mich das an? Die Tagung, die mit dem Vortrag „Von der Emanzipation zur Verfolgung. Die Juden in der deutschen Geschichte“ des ehemaligen Leiters des Instituts für Antisemitismusforschung, Berlin, Prof. Dr. em. Wolfgang Benz beginnt, bietet daher ein breites Angebot von Workshops an, die in zwei Themenschwerpunkten organisiert sind: Die Workshops des ersten Schwerpunkts (15:00 – 16:30 Uhr) nehmen das gemeinsame Leben von Juden und Nichtjuden in Geschichte und Gegenwart in den Blick. Im zweiten Themenschwerpunkt (16:45 – 18:15 Uhr) geht es um die Frage, wie Kenntnisse und Kompetenzen zum Unterricht über den Holocaust heute zeitgemäß vermittelt werden können. Alle Teilnehmenden haben Gelegenheit, aus den beiden Themenbereichen jeweils einen Workshop zu besuchen. Den Abschluss bildet eine prominent besetzte Podiumsdiskussion. Anschließend sind Sie eingeladen, sich über die vom KlettVerlag herausgegebene Quellensammlung „Deutsch-jüdische Geschichte“ zu informieren und dabei die Tagung bei „Wein, Wasser und Brezeln“ ausklingen zu lassen. Hier besteht die Gelegenheit, mit den Diskutierenden auf dem Podium, den Workshopleitungen, aber auch mit Kolleginnen und Kollegen aus Hamburger Schulen ins Gespräch zu kommen, zum Beispiel darüber, welchen Stellenwert die europäisch-jüdische Geschichte für den heutigen Schulunterricht hat oder haben sollte. Bei der Planung der Workshops wurden – wann immer das möglich war – Bezüge zur Geschichte Hamburgs gesucht: sei es über entsprechende Themen und Personen, sei es über entsprechende Orte. Damit bietet die Tagung auch konkrete Anregungen für einen Geschichts- und Gesellschaftsunterricht, der mittels einer „Nahaufnahme“ die Geschichte der Freien und Hansestadt Hamburg heranholt – einschließlich möglicher Erkundungen außerhalb der jeweiligen Schule. 4 Dr. Philipp Heyde, Behörde für Schule und Berufsbildung Dr. Helge Schröder, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Freitag, 18.10.2013 | Tagungsablauf Freitag, 18. Oktober 2013 Tagung: Deutsche Juden, jüdische Deutsche – und ihre Nachbarn. Perspektiven für den Hamburger Geschichtsunterricht Ab 12:00 Uhr Anreise der Teilnehmenden, Gelegenheit zum (selbstbezahlten) Mittagessen 13:00 – 14:30 Uhr Plenum in der Aula (Felix-Dahn-Straße 3) Begrüßung: Olaf Scholz, Erster Bürgermeister Grußwort: Arik Rav-On, Direktor für die deutschsprachigen Länder und die Schweiz der Gedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem Moderation: Dr. Helge Schröder, LI Hamburg 1-01 Eröffnungsvortrag mit anschließender Fragemöglichkeit „Von der Emanzipation zur Verfolgung. Die Juden in der deutschen Geschichte“ Referent: Prof. Dr. em. Wolfgang Benz, Berlin 14:30 – 15:00 Uhr Pause mit dem Angebot, sich die Ausstellung „Hamburg erblüht zur Metropole: Jüdische Kaufleute, Wissenschaftler und Künstler prägen unsere Stadt“ anzusehen, die als Kooperationsprojekt des Hamburger Schulmuseums mit der Staatlichen Gewerbeschule G7, dem Gymnasium Klosterschule und der Stadtteilschule am Hafen entstanden ist. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich über das Quellenheft „Deutschjüdische Geschichte“ des Ernst Klett Verlages zu informieren. Das Heft ist aus dem Arbeitskreis des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands „Deutschjüdische Geschichte im Unterricht“ hervorgegangen. 15:00 – 16:30 Uhr Parallele Workshops 2-01 bis 2-12 Themenschwerpunkt I: gemeinsames und getrenntes Leben von Juden und Nichtjuden in Geschichte und Gegenwart 16:30 – 16:45 Uhr Kurzer Raumwechsel 16:45 – 18:15 Uhr Parallele Workshops 3-01 bis 3-11 Themenschwerpunkt II: Vermittlung von Kenntnissen und Kompetenzen für den Unterricht über den Holocaust 18:15 – 19:45 Uhr Podiumsdiskussion mit den Ergebnissen zur Fachtagung Ab 19:45 Uhr kurze Vorstellung des Quellenheftes „Deutsch-jüdische Geschichte“ durch den verantwortlichen Geschichtsredakteur des Ernst Klett Verlages Dr. Björn Opfer-Klinger Ausklang bei „Wein, Wasser und Brezeln“ 5 Freitag, 18.10.2013 Programminformation 13:00 – 14:30 Uhr Begrüßung und Grußwort Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Direktor Arik Rav-On (Yad Vashem) 1-01 Eröffnungsvortrag mit anschließender Fragemöglichkeit „Von der Emanzipation zur Verfolgung. Die Juden in der deutschen Geschichte“. Prof. Dr. em. Wolfgang Benz, Berlin Wolfgang Benz, Historiker, bis März 2011 Professor und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin, Gastprofessuren u.a. in Australien, Bolivien, Nordirland, Österreich und Mexiko, zahlreiche Publikationen zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, zu Nationalsozialismus, Antisemitismus und Problemen von Minderheiten, zuletzt: Die Feinde aus dem Morgenland. Wie die Angst vor den Muslimen unsere Demokratie gefährdet (München 2012), Theresienstadt. Eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung (München 2013). Herausgeber mehrerer Buchreihen, Geschwister-Scholl-Preis 1992, Mitglied im P.E.N. 15:00 – 16:30 Uhr Parallele Workshops 2-01 bis 2-12 Themenschwerpunkt I: Gemeinsames und getrenntes Leben von Juden und Nichtjuden in Geschichte und Gegenwart Workshop 2-01 Makkabi und „Muskeljuden“ – Jüdische Sportvereine in Deutschland vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik Mit der Entwicklung von Sport zu einem gesellschaftlichen Massenphänomen 6 setzte um 1900 in Deutschland die Gründung jüdischer Sportvereine ein, die als Gegenreaktion zum Antisemitismus sowie als Teil einer weltweiten zionistischen, aber auch im Rahmen der deutsch nationalen Sportbewegung verstanden werden kann. Die jüdische Sportbewegung basierte wesentlich auf Konzepten der körperlichen Ertüchtigung, nationalen Ideen und Vorschlägen zu einer Umgestaltung der jüdischen Gesellschaft („Muskel“- vs. „Bücherjuden“). Am Beispiel dieses alltagsnahen Themas kann integrierte deutsch-jüdische Geschichte über gängige Periodisierungen hinweg erarbeitet werden. Im Workshop werden anhand von für den Geschichtsunterricht aufbereiteten Materialien Fallbeispiele diskutiert. Außerdem sollen Ideen für handlungsorientierte Unterrichtsvorhaben in Hamburg entwickelt werden. Referenten: Hanna Schmidt Holländer, Universität Hamburg, und Peter Probst, Heinrich-Hertz-Schule Workshop 2-02 Judenfeindschaft im 20. und 21. Jahrhundert. Unterrichtsmodule zur kritischen Reflexion des Antisemitismus Die Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus stößt im Unterricht oft auf Abwehrreaktionen. Einer der Gründe ist die Gleichsetzung von Judenfeindschaft mit der Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten. Häufiger als offenem Judenhass begegnet man im 21. Jahrhundert einer codierten, verschleierten Form der Judenfeindschaft, die den Beteiligten mitunter nicht bewusst ist. Obwohl Antisemitismus ein komplexes Phänomen ist, haben sich kurze Unterrichtsmodule bewährt, die schon für 14-jährige Schülerinnen und Freitag, 18.10.2013 Schüler einen Einstieg in eine (selbst-) kritische Auseinandersetzung ermöglichen: Ein einstündiges Modul handelt von einem Lebensmittelhändler, der 2003 in Berlin sein Geschäft in einen koscheren Lebensmittelladen umwandelte. Ein anderes Modul thematisiert Judenfeindschaft im britischen Mandatsgebiet Palästina im Jahr 1929. Ein drittes beginnt mit einer kniffligen Kriminalgeschichte ... Referent: Olaf Kistenmacher, promovierter Historiker, führt Workshops zu den Themen Antisemitismus, Nationalsozialismus, Nahost-Konflikt usw. durch. Workshop 2-03 Jüdische Geschichte in Hamburg erkunden (von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert) – das Museum für Hamburgische Geschichte und der Jüdische Friedhof in der Königstraße als Lernorte Das Museum für Hamburgische Geschichte bietet seit etlichen Jahren eine anschauliche Darstellung der jüdischen Geschichte in Hamburg. Die dort präsentierte Unterscheidung zwischen Sepharden und Aschkenasen wird besonders augenfällig an den beiden Teilen des Jüdischen Friedhofes in der Königstraße, der zum Weltkulturerbe vorgeschlagen ist. Nach einer Einführung zu den beiden Lernorten und praktischen Tipps zur Durchführung von Exkursionen sollen am Beispiel des „Hamburger Zweiges" der Familie Mendelssohn mit Hilfe von zahlreichen Materialien konkrete Unterrichtsvorhaben entwickelt werden. Referentin: Hildegard Wacker, Universität Hamburg und Gymnasium Corveystraße Workshop 2-04 8. Mai 1945: Die Stunde Null der „Vergangenheitsbewältigung“. Geschichtspolitik, ihre Bedeutung für das historische Bewusstsein und für den Umgang mit Juden und Judentum Warum haben die Taten der Vergangenheit immer noch Folgen? Warum ist es in der 3. und 4. Generation immer noch schwierig, mit der Geschichte der Juden in Deutschland umzugehen? Was geschah mit den Überlebenden des Holocaust in Deutschland? Was wurde aus dem Antisemitismus und was wurde aus den Tätern? Was bedeutet Philosemitismus, und worin besteht „das besondere Verhältnis“ Deutschlands zu Israel? Wer ist Jude und was unterscheidet ihn von einem Israeli? Diese und noch viele weitere Fragen der „Zweiten Geschichte des Holocaust“ bilden nach wie vor den Hintergrund für besondere Probleme des Geschichtsunterrichts – ganz unabhängig von den zusätzlichen Herausforderungen durch die Heterogenität der Einwanderungsgesellschaft. Der Workshop soll die Grundzüge der Geschichtspolitik der Besatzungszeit und der jungen BRD klären und Fragen der Teilnehmer behandeln. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gibt es Materialien und Ideen für den Unterricht. Referentin: Lisa Rosa, LI Hamburg Workshop 2-05 Albert Ballin: „Erfinder der Kreuzfahrt“, „Top-Manager“, „Reeder des Kaisers“, „Patriot“… Dem Hamburger Reeder Albert Ballin, Sohn eines jüdischen Einwanderers, wurden und werden zahlreiche Attribute zugeschrieben. Unbestritten gilt: Ballin 7 Freitag, 18.10.2013 war einer der erfolgreichsten Unternehmer im Kaiserreich – und dieser Glanz strahlt (v.a. in Hamburg) bis heute. Im Workshop sollen Ideen für eine (kompetenzorientierte) Unterrichtseinheit zur Person Ballins und „seiner“ Zeit vorgestellt und diskutiert werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten umfangreiche Materialien (Auszüge aus Quellen und Darstellungen). Referent: Jan Albroscheit, Lisa-MeitnerGymnasium und Universität Hamburg Workshop 2-06 „Die Juden machen heute das Gleiche!“ Braucht es einen anderen Unterricht bei Schülerinnen und Schülern mit muslimischem Hintergrund? Oft wird behauptet, dass die Einwanderungsgesellschaft einen anderen Unterricht zum Thema Nationalsozialismus erfordert. Gerade muslimische Schülerinnen und Schüler wären entweder nicht betroffen oder würden sogar antisemitisch reagieren. Ist dem tatsächlich so? Im Workshop wird Ramses Michael Oueslati, Lehrer an der NelsonMandela-Schule auf Wilhelmsburg und zuständig für den Lernbereich Gesellschaftswissenschaften am LI Hamburg, in den Forschungsstand einführen, seine Erfahrungen reflektieren und Unterrichtsmaterialien vorstellen, die einen inter- und transkulturellen Bezug erleichtern können ... wenn er überhaupt gebraucht wird. Referent: Ramses Michael Oueslati, Nelson-Mandela-Stadtteilschule und LI Hamburg 8 Workshop 2-07 „Vor dem Holocaust – Fotos zum jüdischen Alltagsleben“ Das Fotowebportal „Vor dem Holocaust – Fotos zum jüdischen Alltagsleben“ ist als neuer Zugang für die pädagogische Auseinandersetzung mit dem Holocaust entwickelt worden. Es präsentiert Fotos vom Alltagsleben jüdischer Menschen in ihren Heimatorten in der Familie, in der Schule, in der Nachbarschaft, in Sportund anderen Vereinen, im Beruf, im religiösen Bereich und im öffentlichen Leben in der Zeit „vor dem Holocaust“. Das Portal zeigt aber auch Fotos zur nationalsozialistischen Verfolgung sowie zu den Reaktionen jüdischer Menschen auf die nationalsozialistische Bedrohung. Im Workshop wird das Portal vorgestellt und kann auch selbst erprobt werden. Nutzungsmöglichkeiten für den Unterricht werden diskutiert. (www.vordem-holocaust.de) Referentin: Monica Kingreen, Pädagogisches Zentrum von Fritz Bauer Institut und Jüdischem Museum Frankfurt/Main Workshop 2-08 Die Hamburger Kauffrau Glikl – das Leben einer selbstbewussten und erfolgreichen Jüdin Eine Frau ist alleinerziehend und hat 14 Kinder? Soll es gegeben haben ... Sie ist eine selbstständige Hamburger Kauffrau? Toll! Sie schreibt ein Tagebuch? Das machen viele ... Sie lebte um 1680 in Hamburg? Ach so! Und sie war Jüdin! Oh! Die Tagebücher der Glikl Bas Judas Leib, besser bekannt als „Glückl von Hameln“ bietet einen so facettenreichen Blick auf das Leben der Frühen Neuzeit in Hamburg und Europa, dass allein mit dieser einen Quelle eine ganze Epoche Freitag, 18.10.2013 anschaulich gemacht werden kann. 1646 in Hamburg geboren, hat Glikl ein Tagebuch hinterlassen – als Jüdin, als Mutter, Kauffrau, Tochter eines Gemeindevorstehers und Ehefrau lässt sie uns mit ihren Aufzeichnungen direkt in eine Zeit blicken, die sonst schwer greifbar ist. Zu „ihren“ und damit auch „unseren“ Themen gehören insbesondere der Alltag als Kauffrau, als verwitwete Frau und Jüdin, die Reisen, ihre Kleidung und ihr Essen, ihre Religion ... In Anlehnung an Glikls Tagebücher und anderen Quellen aus der Zeit können Ihre Schülerinnen und Schüler somit Emanzipations-, Wirtschafts-, Religionsund Alltagsgeschichte einmal aus einer ungewohnten, aber spannenden Perspektive erleben. Referentin: Sabine Rüdiger-Thiem, MA und BMBF-Projekt „History and Memory“, Universität Frankfurt Workshop 2-09 Antisemitismus und Rechtsextremismus im geteilten und vereinten Deutschland Auch nach dem Ende des NS-Regimes gehörten Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus zur Geschichte des geteilten Deutschlands. Nach der Vereinigung verschärfte sich das Problem: Allein 181 Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 zählte die AmadeuAntonio-Stiftung, nachdem Ende des Jahres 2011 die bundesweite Mordserie der Neonazi-Terrorgruppe NSU bekannt wurde. Seitdem wird in Öffentlichkeit und Medien heftiger denn je darüber gestritten: Sind die Ursachen in autoritären Verhaltensstrukturen der sozialistischen Diktatur zu finden? Welche Rolle spielte der Umgang mit den NS-Verbrechen im geteilten Deutschland? Welche Befunde zu menschenfeindlichen Einstellungen und Verhaltensmustern liefert die empirische Forschung? Gibt es heutzutage Unterschiede im Ost-West-Vergleich und wenn ja, welche? In dem Workshop werden die Ursachen diskutiert, die Geschichte und Folgen von Antisemitismus und Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945 sowie Bildungsangebote und erprobte Unterrichtseinheiten für die Sek. I und Sek. II vorgestellt. Referent: Dr. Jens Hüttmann, Leiter schulische Bildung, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de Workshop 2-10 Der Geschichtomat – ein innovatives Projekt zur Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur in Hamburg Im Unterrichtsalltag ist kaum Zeit, sich mit jüdischer Geschichte und Kultur zu beschäftigen. Hier knüpft das Schülerprojekt Geschichtomat an, indem es Impulse für eine vielseitige Vermittlung gibt. Im Mittelpunkt stehen die Fragen der Schülerinnen und Schüler, die in ihrem Stadtteil auf Spurensuche gehen. Sie setzen sich mit historischen Orten, Personen und Ereignissen auseinander und beschäftigen sich mit aktuellem jüdischem Leben. Mit Hilfe neuester Medientechnik recherchieren sie, drehen Filme, machen Fotos und schreiben Texte. Ihre Ergebnisse laden die Jugendlichen selbst unter www.geschichtomat.de hoch. Wie kann ich den Geschichtomat im Unterricht nutzen, wer kann bei dem Projekt mitmachen und welche Voraussetzungen gibt es? Antworten hierzu bietet dieser Workshop. Referentin: Dr. Stephanie Kowitz-Harms, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Projektbüro Geschichtomat 9 Freitag, 18.10.2013 Workshop 2-11 Anleitung zum Perspektivwechsel. Die Orientierungshilfe zur Deutschjüdischen Geschichte im Unterricht Bei der Eröffnung des Jüdischen Museums in Berlin 2001 hat der damalige Bundespräsident Johannes Rau mahnend ausgeführt: „Heute wissen ja nicht nur viele junge Leute von der Geschichte der Juden in Deutschland und in Europa nur eines: dass die Nationalsozialisten den Massenmord an den europäischen Juden geplant und exekutiert haben. Wir müssen die Erinnerung an diese Katastrophe wach halten [...] Das darf aber nicht zu dem Fehlschluss führen, dass der Holocaust die Summe der deutsch-jüdischen Geschichte sei. Dem müssen wir entgegentreten.“ (Zitiert nach: Orientierungshilfe 2011, S. III) Ein Beitrag dazu leistet die vom Leo Baeck Institut herausgegebene Orientierungshilfe zur deutsch-jüdischen Geschichte im Unterricht (2003/11), in der für die einzelnen Geschichtsepochen wesentliche Themen und Inhalte deutschjüdischer Geschichte zur Orientierung für die Arbeit in der Schule dargestellt werden – einschließlich von Quellenund Literaturhinweisen und elf Kernthesen zur Vermittlung deutsch-jüdischer Geschichte. In dem Workshop wird Arno Herzig, Mitverfasser der Orientierungshilfe, deren Inhalte und Ausrichtung vorstellen, über die Hintergründe und den Entstehungsprozess berichten und mit den Teilnehmenden über konkrete Unterrichtsbezüge und aktuelle Herausforderungen im Unterricht diskutieren. Referent: Prof. Dr. em. Arno Herzig, Universität Hamburg 10 Workshop 2-12 Jüdisches Leben in Hamburg – ein „Alternativer Stadtrundgang“ für junge Menschen Aus einem Reduktionzwang heraus wird die Geschichte der Juden im schulischen Geschichtsunterricht fast ausschließlich als Verfolgungsgeschichte erzählt. Juden tauchen in diesen Erzählungen meist als Opfer, selten als eigenständig handelnde Subjekte auf. Auch deswegen hält sich das Konstrukt einer inneren Homogenität der als Kollektiv gedachten Juden hartnäckig – einhergehend mit einer Differenzkonstruktion, die von einer grundsätzlichen Unterschiedlichkeit zwischen Juden und Nicht-Juden ausgeht. Dass die tatsächliche Breite jüdischer Selbstdefinitionen sowie auch die Tatsache, dass es Kontexte gibt, in denen eine Zugehörigkeit zum Judentum ebenso unbedeutend ist wie etwa diejenige zum Christentum oder zum Islam, im Schulunterricht so selten angesprochen wird, ist angesichts der über 400jährigen Geschichte der Juden in Hamburg eine große Lücke. In diesem Workshop wird der „Alternative Stadtrundgang“ „Jüdisches Leben am Grindel“ des Landesjugendrings Hamburg vorgestellt und diskutiert, in dem die Vielfalt jüdischen Lebens in Hamburg dargestellt wird. Referentin: Nora Weuster, Landesjugendring Hamburg e.V. Freitag, 18.10.2013 16:45 – 18:15 Uhr Parallele Workshops 3-01 bis 3-11 Themenschwerpunkt II: Vermittlung von Kenntnissen und Kompetenzen für den Unterricht über den Holocaust Workshop 3-01 Holocaust und NS-Verbrechen im Unterricht Die Themen Holocaust und NS-Verbrechen rufen bei uns Pädagoginnen und Pädagogen häufig sehr starke Emotionen hervor. Schülerinnen und Schüler hingegen betrachten den Nationalsozialismus oft als längst vergangene Geschichte. Wie können wir mit diesem Widerspruch umgehen und Interesse wecken? Wie lassen sich dazu altersgerechte Medien im Unterricht einsetzen und welche Möglichkeiten bieten außerschulische Lernorte? Referentin: Sandra Wachtel, Historikerin und freie Gedenkstättenpädagogin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme Workshop 3-02 Die Gebrüder Wolf – Hamburger Originale und Revuestars – als Beispiel der Verfolgung jüdischer Künstler nach der „Machtergreifung“ Der Workshop setzt sich exemplarisch mit der Judenverfolgung und -diskriminierung in Hamburg auseinander. Anhand der Gebrüder Wolf, die bekannte Showstars („Der Junge mit dem Tüddelband“) waren, und ihrer Lebensgeschichte können verschiedene Gesichtspunkte für den Unterricht nutzbar gemacht werden. So können Bezüge zur kontinuierlichen Einschränkung der Erwerbstätigkeitsfelder für jüdische Bürger hergestellt werden (wirtschaftliche Ausgrenzung als ein zentraler Aspekt der nationalsozialistischen Verfolgung, Mechanis- men und Strukturen des Antisemitismus). Die Arbeit mit Biographien erscheint im Unterrichtskontext reizvoll. Die Schülerinnen und Schüler erfahren fremde Lebensrealitäten, und es ergeben sich schülernahe Anknüpfungspunkte. Der Workshop bietet Unterrichtsideen und Materialien. Referent: Jan Effenberger, AlbertSchweitzer-Gymnasium Workshop 3-03 Nationalsozialismus: Das Thema „Von der Verfolgung zur Vernichtung" projektorientiert unterrichten Schwerpunkt des Workshops bildet die Vorstellung eines Theaterprojekts mit einer 9. Klasse, in dem die Schülerinnen und Schüler selbst entwickelte Theaterszenen zum Thema Verfolgung und Vernichtung vor Publikum aufgeführt haben. Das Projekt lässt sich im Rahmen von Projektunterricht oder in einer 1 – 1,5 wöchigen Projektwoche durchführen. Weitere projektorientierte oder auf kooperativen Lernformen basierende Unterrichtsmaterialien zum Thema Nationalsozialismus werden vorgestellt und können mitgenommen werden. Referent: Daniel Meier-Behrmann, Klosterschule Workshop 3-04 Dokumente im Unterricht entschlüsseln – aus dem Archiv des Auswärtigen Amtes Nach der militärischen Besetzung großer Teile Europas im Zweiten Weltkrieg und der Radikalisierung der antijüdischen deutschen Politik hin zum Völkermord zeigten sich auch die deutschen Diplomaten äußerst effizient darin, die Juden zu erfassen, zu enteignen und zu internieren. Die historische Forschung hat 11 Freitag, 18.10.2013 hinlänglich nachgewiesen, dass und wie sich das Auswärtige Amt aktiv an der Umsetzung des nationalsozialistischen Vernichtungswillens beteiligte. Dieser Teil der Geschichte des „Dritten Reichs" war zuletzt Gegenstand einer hitzigen Debatte. Am Beispiel des Politischen Archivs des Auswärtigen Amts und seiner Überlieferung zu diesem Thema sollen das Archiv als Lernort vorgestellt und die Möglichkeit des Einsatzes von historischen Archivdokumenten im Unterricht erörtert werden. In einem Impulsreferat werden verschiedene Dokumente beispielhaft (auch als Handouts) vorgestellt, archivische und quellenkritische Überlegungen angestellt und denkbare Formen der Nutzung von Archiven und Dokumenten angeboten. Referent: Dr. Martin Kröger, Politisches Archiv des Auswärtigen Amts Workshop 3-05 Zur Entstehung des Gedenkortes ehemaliger Hannoverscher Bahnhof – Chancen für partizipative Formen der Geschichtsvermittlung zum Nationalsozialismus In diesem Workshop erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblick in die Entstehung des geplanten Gedenkortes Hannoverscher Bahnhof am Lohseplatz in der HafenCity. Thematisiert werden der politische Prozess und der aktuelle Planungsstand. Es wird darüber nachgedacht, wie Gedenkstätten gestaltet sein können, um auch künftige Generationen anzusprechen. Dabei wird die Kritik an der derzeitigen Gedenkkultur in Deutschland aufgenommen. Am Beispiel des Partizipationsprojekts „Wie wollt ihr euch erinnern?“ wird die Anlage von Projekten erläutert, in 12 denen sich Jugendliche aktiv an der Entwicklung von Gedenkstätten beteiligen. In diesem Projekt wurde deutlich, dass Jugendliche heute andere Zugänge wünschen als vielfach im Unterricht vermittelt werden (können). In Arbeitsgruppen wird die Frage vertieft, wie Jugendliche Geschichtsvermittlung zum Nationalsozialismus mitgestalten und was sie konkret einbringen können. Erfahrungen aus der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und anderen Gedenkorten werden vergleichend mit einbezogen. Referent: Dr. Oliver von Wrochem, Historiker und Leiter des Studienzentrums der KZ-Gedenkstätte Neuengamme Workshop 3-06 Die Werkstatt der Erinnerung – Interviews als Quellen für den Unterricht Die Werkstatt der Erinnerung, das Oral History-Archiv der Forschungsstelle für Zeitgeschichte, sammelt seit 1989 lebensgeschichtliche und themenzentrierte Interviews mit jüdischen und nicht-jüdischen Hamburgern und Hamburgerinnen, mit NS-Verfolgten, aber auch mit ganz normalen Deutschen, mit Migranten und Zeitgenossen der jüngsten Geschichte. Dabei handelt es sich überwiegend um Audio-Interviews, in geringerer Zahl auch um Videos, die verschriftlicht wurden. Diese Interviews als Quellen im Studium oder im Unterricht zu verwenden, birgt einige inhaltliche und methodische Herausforderungen, da subjektive Aussagen einer besonderen Kontextualisierung und sorgfältiger Quellenkritik bedürfen. Im Workshop werden die thematischen Sammlungen der Werkstatt der Erinnerung vorgestellt und einige Ergebnisse auf der Freitag, 18.10.2013 Basis der Interviews präsentiert. Die Teilnehmenden können Einblick in die Interviews und die dazugehörigen autobiographischen Materialien nehmen und methodische Fragen diskutieren. Referentin: Dr. Linde Apel, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg Workshop 3-07 „Das vergessene Lager“ – die Zwangsarbeiterbaracken in HamburgFuhlsbüttel. Vorstellung von neu entwickelten Unterrichtsmaterialien Eine halbe Million ausländischer Frauen, Männer und Kinder musste im Zweiten Weltkrieg in Hamburg Zwangsarbeit leisten: für Firmen, Handwerksbetriebe, Behörden und Privathaushalte. Von den vielen Baracken, in denen sie auf primitivste Weise untergebracht waren, sind nur noch zwei erhalten. Sie stehen am Flughafen Fuhlsbüttel und bilden einen einzigartigen historischen Lernort. Anhand modern gestalteter Unterrichtsmaterialien erschließen sich Schülerinnen und Schüler der Sek. I und Sek. II vor Ort die Zusammenhänge zwischen Kriegsentwicklung, Wirtschaftsinteressen und NS-Rassenideologie. Weitere Aspekte sind die Themen Arbeitsmigration, Entschädigung und Täterkarrieren mit Bezügen bis in die Gegenwart. Referenten: Hans Matthaei, Willi-BredelGesellschaft Geschichtswerkstatt e.V., Fuhlsbüttel; Frauke Steinhäuser, Büro für Geschichtskommunikation Workshop 3-08 Die jüdische Gemeinde Hamburgs während des Holocaust: Oberrabbiner Dr. Joseph Carlebach: ein Leben zwischen Religion, Entrechtung und Deportation Die Beschäftigung mit der Person Dr. Joseph Carlebachs bietet diverse Zugänge für die Auseinandersetzung mit jüdischem Leben während des Holocaust. Stationen wie Entrechtung der Juden, Enteignung und Deportation können anhand vielschichtigen Materials erarbeitet werden. In den Workshop fließen historische Überblicksartikel und Aktenmaterial zur Verfolgung der Familie Carlebach ein. Die Person Dr. Joseph Carlebach wird aufgrund privater Dokumente, insbesondere durch Briefe, lebendig und verdeutlicht u.a. das Alltagsleben einer jüdischen Familie im Nationalsozialismus. Regionalgeschichtlich verankern lässt sich die Biographie Carlebachs durch einen Stadtrundgang, der am Joseph-Carlebach-Platz beginnt. Referentin: Stephanie Fleischer, Staatsarchiv Hamburg Workshop 3-09 Drohobycz – eine polnische Kleinstadt im Zeichen des Holocaust Drohobycz, etwa 100 km südlich von L’viv (Lemberg) in der heutigen Westukraine gelegen, ist die Geburtsstadt von Bruno Schulz, einem der bedeutendsten Schriftsteller im Polen der Zwischenkriegszeit. Ausgehend von seiner vielschichtigen und mittelweile gut erforschten Biographie sollen in dem Workshop Möglichkeiten zur Thematisierung des Holocaust in dem versunkenen osteuropäischen Grenzland Galizien erarbeitet werden. Referent: Jan-Peter Abraham, Moldova Institut Leipzig 13 Freitag, 18.10.2013 Workshop 3-10 Mit einem Theaterstück im Klassenraum einen Zugang zum Holocaust schaffen? „Das ist Esther“ (Thalia mobil) Esther, das ist Esther Bauer, geb. 1924 als Tochter des letzten Schulleiters der Israelitischen Töchterschule Dr. Alberto Jonas und der Schulärztin Dr. Marie Anna Jonas, aufgewachsen in Eppendorf, 1942 verschleppt nach Theresienstadt, Auschwitzüberlebende. Sie wohnt in New York, kommt noch oft nach Hamburg. Zwei Filme sind mit ihr entstanden, eine erste Inszenierung im Kellinghusenpark 2006, und jetzt „Das ist Esther“, ein Theaterstück von Christiane Richers, gespielt von Florentine Weihe (Regie: Katja Langenbach, neu eingerichtet von Herbert Enge und Christina Fritsch). Das Theaterstück für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse wird in Schulen aufgeführt. Mary Ann, Esthers (fiktive) Enkelin, erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Sie kommt durch die Klassenzimmertür, agiert im Publikum, spricht mit den Zuhörern: Der Workshop stellt das Theaterstück in den Mittelpunkt und setzt sich mit der Frage auseinander, wie im Unterricht der Holocaust thematisiert werden kann ohne die Einbeziehung von Zeitzeugen, die kaum noch möglich ist. (Kontakt zur Buchung der Theaterinszenierung: Tel. 040/32814139 oder E-Mail: [email protected]) Referentin: Dr. Erika Hirsch, Gedenkund Bildungsstätte Israelitische Töchterschule im Dr. Alberto Jonas-Haus 14 Workshop 3-11 „Stolpersteine“ – auf den Spuren jüdischen Lebens Die messingfarbenen „Stolpersteine“, die in vielen Hamburger Gehwegen und Plätzen an Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden, eignen sich gut als Ausgangspunkt zum Kennenlernen jüdischen Lebens gestern und heute – etwa durch die Beschäftigung mit den Biografien einzelner Menschen und Familien. Zudem ermöglichen sie eine Auseinandersetzung mit Formen der Erinnerungskultur. Für alle Schularten und -stufen gibt es dazu pädagogische Angebote und Möglichkeiten: von Arbeitsmappen für Klasse 4 bis 6 über Stolpersteinputzinitiativen und Patenschaften bis hin zu Rundgängen und Rechercheprojekten ab Jahrgang 9. Im Workshop lernen Sie die einzelnen Angebote kennen. Referentin: Maria Koser, Stadtteilarchiv Eppendorf, Geschichtswerkstätten Hamburg e.V. Freitag, 18.10.2013 18:15 – 19:45 Uhr Podiumsdiskussion mit den Ergebnissen zur Fachtagung Podiumsdiskussion mit den Teilnehmenden Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Leiterin der Landeszentrale für politi sche Bildung Hamburg Prof. Dr. Andreas Körber, Professor für Didaktik der Geschichte und Politik, Universität Hamburg Ulrich Bongertmann, Vorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands e.V. Dr. Oliver von Wrochem, Leiter des Studienzentrums der KZ-Gedenkstätte Neuengamme Dr. Miriam Rürup, Leiterin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg Ruben Herzberg, OStD, Schulleiter Klosterschule und ehemaliger Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg Prof. Dr. em. Arno Herzig, Universität Hamburg, Mitglied der Wissenschaftlichen Arbeits Gemeinschaft des Leo Baeck Instituts in Deutschland Einführung und Moderation: Dr. Helge Schröder, LI Hamburg 15 Organisatorische Hinweise Ort der Veranstaltung Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Felix-Dahn-Str. 3, 20357 Hamburg Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U2 bis zur Station Christuskirche U3 bis zur Station Schlump Bus 4, 15 und 181 bis zur Station Schlump Die Parkmöglichkeiten auf dem LI-Parkplatz sind begrenzt. Wir bitten Sie daher, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Informationen zur Tagung: deutsche Juden, jüdische Deutsche – und ihre Nachbarn. Perspektiven für den Hamburger Geschichtsunterricht“ Bei organisatorischen Fragen wenden Sie sich bitte an das LI-Tagungsmanagement: Armin Ludwig, Tel. 040/42 88 42 - 322 E-Mail: [email protected] Inhaltliche Informationen erhalten Sie von: Dr. Helge Schröder, Tel. 040/42 88 42 - 565 E-Mail: [email protected] Anmeldung Hamburger Lehrkräfte melden sich unter der VeranstaltungsNr.: 1314X3301 über das Teilnehmerinformationssystem (TIS) des Landesinstituts an. Alle weiteren Informationen dazu finden Sie auf der Website: http://li.hamburg.de/tagungen Anmeldeschluss ist Freitag, 11. Oktober. Da die Teilnehmerzahlen für die Veranstaltungen begrenzt sind, werden die vorhandenen Plätze nach Eingangsdatum der Anmeldung vergeben. Sie bekommen von uns eine Bestätigung Ihrer Anmeldung an Ihre E-Mail-Adresse und – wenn vorhanden – an Ihr persönliches TIS-Postfach geschickt. Bei Unterschreitung der Mindestteilnehmerzahl kann es vorkommen, dass einzelne Workshops nicht angeboten werden. Sie erhalten eine Nachricht, falls die Workshops (Ihre 1. und 2. Wahl) nicht stattfinden oder Ihre Anmeldung wegen zu hoher Teilnehmerzahl nicht berücksichtigt werden konnte. 16 Organisatorische Hinweise Ihr Teilnahmezertifikat wird Ihnen ebenfalls einige Wochen nach Ablauf der Tagung per E-Mail und – wenn vorhanden – an Ihr persönliches TIS-Postfach zugesendet. Wichtiger Hinweis: Wenn Sie bereits zu Veranstaltungen angemeldet sind und Veränderungen vornehmen möchten, melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail direkt beim LI-Tagungsmanagement unter der Tel.: 040/42 88 42 - 322. Essen und Trinken In den Pausen gibt es die Möglichkeit, einen Kaffee und Imbiss einzunehmen. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion möchten wir Sie herzlich zu einem gemeinsamen Tagungsausklang bei „Wein, Wasser und Brezeln“ einladen. Anzeige Aus der Reihe Tempora – Quellen zur Geschichte und Politik Deutsch-Jüdische Geschichte Erarbeitet und herausgegeben vom Arbeitskreis des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands „Deutsch-Jüdische Geschichte im Unterricht“ • Das Heft behandelt Themen von Antike bis Nachkriegszeit. • Die Akzente liegen außerhalb von Diskriminierung und Verfolgung. • Es zeigt, wie eng die Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden waren, sowie den Beitrag der Juden zur gemeinsamen Geschichte und Kultur. Heft, 112 Seiten 978-3-12-430052-2 € 10,95 Ernst Klett Verlag | Postfach 10 26 45 | 70022 Stuttgart www.klett.de Unbenannt-1 1 19.07.2013 15:02:28 17 Anmeldeverfahren und Informationen zu TIS Hamburger Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen melden sich bitte über TIS zu dieser Tagung an. Alle Hamburger Lehrkräfte besitzen einen Zugang zum Teilnehmerinformationssystem (TIS). Sollten Sie noch keine Zugangsdaten beantragt oder Ihre Zugangsdaten nicht mehr zur Hand haben, schicken Sie bitte eine Mail an [email protected]. Bei weiteren Fragen zur TIS-Anmeldung ist die TIS-Hotline während des Schulbetriebs von montags bis freitags in der Zeit von 13:00 bis 17:00 Uhr unter der Telefonnummer 040/42 88 42 - 700 erreichbar. Nach der Anmeldung mit Ihrem Benutzernamen und Kennwort bei https://tis.li-hamburg.de rufen Sie den Veranstaltungskatalog auf und geben in der erweiterten Suche die Veranstaltungs-Nr. 1314X3301 ein. Anschließend klicken Sie auf „Suchen“ und nach Erscheinen der Tagung auf den Button „Anmelden“. Bei den nächsten drei Schritten (Persönliche Daten / Dienstanschrift / Übernachtung, Verpflegung) machen Sie keine Angaben, sondern klicken einfach auf „weiter“. Somit gelangen Sie zur Übersicht der einzelnen Fachforen und Workshops. Auf der Seite „Untergruppen“ können Sie die gewünschten Veranstaltungen anklicken (bitte Erstwunsch und Zweitwunsch angeben). Wenn Sie alle Angaben gemacht haben, klicken Sie erneut auf „weiter“ und setzen im Anschluss die beiden Häkchen bei „Einverständnis“ zur Datenerhebung und „Einverständnis der Schulleitung“. Zum Abschluss klicken Sie auf „Senden“ – hiermit ist Ihre Anmeldung erfolgt. Sie bekommen von uns nach Ablauf der Anmeldefrist eine Bestätigung an Ihr persönliches Postfach in TIS zugeschickt. Änderungen sind nun nicht mehr über TIS möglich. Bitte rufen Sie uns an (Tel. 040/42 88 42 - 322), wenn Sie Änderungen vornehmen möchten. Eine Benachrichtigung über die Zulassung zu den einzelnen Workshops erhalten Sie nach dem Anmeldeschluss. 18 Deutsche Juden, jüdische Deutsche 18.10.2013 Fax-Anmeldung Tagungsbüro Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Felix-Dahn-Str. 3 20357 Hamburg Fax: 040 | 42 88 42-329 Anmeldeschluss: 11. Okt. 2013 TIS-Nummer: 1314X3301 Anmeldung über die Schulleitung Schulstempel Fax (Schule) ................................................................ Datum ......................................................................... ..................................................................................... Unterschrift der Schulleitung Hiermit melde ich mich verbindlich für die gesamte Tagung an: Hiermit melde ich mich verbindlich für die folgenden Veranstaltungen am 18.10.2013 an: Veranstaltungsnr. 1. Wahl 2. Wahl 1. Wahl 2. Wahl (alternat.) Workshops 2-01 – 2-12 (15:00 – 16:30 Uhr) Workshops 3-01 – 3-11 (16:45 – 18:15 Uhr) 2 - 3 - 2 - 3 - Absender Name, Vorname ..................................................................................................................................... Telefon/Fax.............................................................................................................................................. persönliche E-Mail ................................................................................................................................. Schule...................................................................................................................................................... Bitte benutzen Sie diesen Fax-Vordruck nur in begründeten Ausnahmefällen! Ihre Daten müssen dann manuell ins System eingearbeitet werden. Nur bei direkter OnlineAnmeldung können Sie sicher sein, dass Ihre Anmeldung ohne Verzögerung berücksichtigt werden kann und Sie in den Genuss der automatisierten E-Mail-Zustellung kommen (Eingangsbestätigung, Zusage, Absage, Hinweise, Teilnahmebescheinigung). Nur über Ihren TIS-Online-Zugang haben Sie einen aktuellen Blick auf Ihren Veranstaltungskatalog mit allen Informationen und Dokumenten zu bereits durchgeführten und geplanten Veranstaltungen. Bemerkung: n Sollten Sie an einer Veranstaltung, für die Sie sich angemeldet haben, nicht teilnehmen können, bitten wir Sie dringend um umgehende Mitteilung. n Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten für Verwaltungszwecke gespeichert, aber nicht an Dritte weitergegeben werden. Datum und Unterschrift 19 Unterstützt durch den Fachverband Geschichte und Politik Hamburg (Verband der Geschichtslehrer Deutschland e.V.): Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung n www.li.hamburg.de