stadtleben 3/2013

Transcrição

stadtleben 3/2013
stadtleben
kalender
stadtleben 03 / 2013
Das Mietermagazin
Ausgabe 03 / 2013
Mieter brauchen
Fairness
degewo-Vorstand Frank Bielka
und Reiner Wild, Geschäftsführer
des Berliner Mietervereins,
im Gespräch Seite 20
Schatzkiste
Moabit
Im Kiez zwischen Turm- und
Lehrter Straße gibt es noch
echte Geheimtipps Seite 28
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Rätselhen,
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für Mie JedermannExklusiv
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Tic
Was für
ein Fest
Jahr für Jahr bittet ­degewo zum Mieterfest
und egal ob ein Mieter alleine, mit dem
­halben Freundeskreis oder der ganzen
Familie kommt: Alle feiern den Wert ­der
Nachbarschaft Seite 08
A
Intro
stadtleben 03 / 2013
Gropiusstadt
Hoch hinaus
Editorial
Faire Mieten
Über den Dächern der Gropiusstadt lädt degewo zum Entspannen,
Feiern und Urlauben ein. Am Joachim-Gottschalk-Weg 1 gibt es jetzt
eine Bar, eine Sauna und eine Gästewohnung
skylounge
Ein Cocktail mit Blick auf Berlin: In den 26.
Stock des Hauses am Joachim-GottschalkWeg 1 zieht vorübergehend eine Bar mit
Namen „Skylounge“ ein. Sie ist vom
6. September bis zum 11. Oktober geöffnet
und bietet als Event-Café Livemusik, ein
Kneipenquiz und Filmvorführungen
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Url
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Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags von 15 bis 24 Uhr
sauna
Im 24. Stock wird geschwitzt. Auf bis zu
90 Grad klettert das Thermometer in der
klassischen Holzsauna und bis zu 50 Grad
in der Infrarotsauna. Um sich von den
Temperaturen erholen zu können, gibt es
einen Wellnessbereich mit Duschen und
eine kleine Küche
Öffnungszeiten:
montags bis samstags von 7 bis 22 Uhr,
sonntags und feiertags von 12 bis 22 Uhr
Preis für dreieinhalb Stunden:
zwei bis drei Personen: 20 Euro
vier bis fünf Personen: 40 Euro
Zuzüglich einmalige Betriebskosten:
Klassische Holzsauna: drei Euro
Infrarot­sauna: ein Euro
Maximal fünf Personen können die
Sauna nutzen. Handtücher bitte mitbringen. Zutritt für Personen unter 18 Jahren
nur in Begleitung Erwachsener
gästewohnung
Urlaub mit Ausblick? Ganz einfach: mit
dem Aufzug in den 24. Stock fahren und
die Tür zur Drei-Zimmer-Gästewohnung
aufschließen! Bis zu sechs Urlauber
können in der Maisonettewohnung
übernachten
Preis:
ab 60 Euro pro Übernachtung
Ausstattung:
Bad (Wanne/WC), Gäste-WC, offene
Küche, großer Essplatz, Kühlschrank,
Geschirrspüler,­Kaffeemaschine, Wasserkocher, Geschirr, Fernseher, Radio;
Wohnfläche: 82 Quadratmeter
Lage:
U-Bahn U7 (U-Bahnhof Wutzkyallee);
direkt am Einkaufszentrum Wutzky
Ich freue mich jedes
Jahr auf unser Mieterfest. Für mich i­st es die
beste Möglichkeit mit
Ihnen – un­seren
Mietern – ins Gespräch
zu kommen. Auch in
diesem Jahr habe ich
Christoph Beck
wieder
mit zahlreichen
Vorstandsmitglied
Mietern gesprochen
der degewo
und viele haben mir
gesagt, wie sehr sie unser Fest mögen und
dass sie gerne bei degewo wohnen. Doch in
diesen Gesprächen wurde auch deutlich, dass
die Frage, wie wir wohnen, in Berlin noch
wichtiger geworden ist.
Der Markt ist angespannt. Die Nachfrage
nach Wohnraum ist hoch, doch in manchen
Stadtteilen gibt es kaum Angebote, vor allem
nicht zu moderaten Preisen. Dass Sie deshalb
in Sorge sind, wissen wir aus aktuellen
Meinungsumfragen. Und es ist verständlich:
Die Mietpreisentwicklung betrifft langfristig
alle Mieter.
Wir wissen aus diesen Umfragen auch, dass
Sie den städtischen Wohnungsbaugesellschaften am ehesten zutrauen, dass die Mieten im
Neubau bezahlbar bleiben. Und Sie haben
recht: Wir sind hier in der Verantwortung!
Deshalb haben wir mit dem Senat das Bündnis
für soziale Wohnungspolitik und bezahlbare
Mieten abgeschlossen, deshalb bauen wir in
den kommenden sieben Jahren 3.500 neue
Wohnungen und vermieten sie zu fairen
Preisen. Daran können Sie uns messen.
Kommen Sie mit uns ins Gespräch,
jederzeit – nicht nur beim Mieterfest. Schreiben Sie doch an [email protected] oder
besuchen Sie uns auf unserer Website zum
Thema: www.fairness-wohnt-bei-degewo.de.
Wir freuen uns auf Ihre Meinung!
Herzliche Grüße, Ihr Christoph Beck
kontakt/ANMELDUNG
degewo Kundenzentrum Süd, Joachim-Gottschalk-Weg 9 (im Wutzky), 12353 Berlin, Tel. : 030 / 26485 2188, Fax: 030 / 26485 2109, Mail: [email protected]
Unser Titelmodel
ist degewo-Mieter
Falko Duczmal aus
Berlin-Tiergarten. Das
Cover-Foto entstand
am Tag des Mieterfestes in den Gärten
der Welt
Inhalt
Wohnen
Stadt
03 / 2013
16
24
02
Die Sache mit den
Tüten
Die Natur vor
der Tür
Wenn sich Hund und
Herrchen daneben
benehmen
Ein Besuch im
Naturschutzpark
Marienfelde
17
26
Wohnen im
Herbst
Zeitreise durch
Tempelhof
Alles, was im Herbst
wichtig wird
Wie Sie die Wohnung
für die neue Jahreszeit fit machen
Der stillgelegte
Flughafen im Wandel
der Zeit
Leben
20
28
„Auch für Mieter
ist der Neubau
wichtig“
GEsucht und
Gefunden
Willkommen
… in Skylounge, Sauna
und Gästewohnung
der degewo
04
AKtuelles
08
Gemeinsam Leben,
Zusammen Feiern
Tausende degewoMieter feiern in den
Marzahner Gärten der
Welt
Ein Gespräch über
faires Wohnen in
Berlin
23
Impressum
Gabriele DuczmalElbers zeigt stadtleben
ihren Kiez: Moabit
31
Rätsel, Rabatte,
Verlosungen
04
03
04
Aktuelles
stadtleben 03 / 2013
Ganz schön viel los
Aktuelles
stadtleben 03 / 2013
im September
WEdding
Termine, Termine, Termine. In Berlin gibt es immer etwas zu erleben.
stadtleben zeigt, was Sie nicht verpassen sollten
tiergarten
Lokal
In Treptow-Köpenick passieren kuriose und
erzählenswerte Dinge, zum Beispiel: Im Spreepark
begeben sich Angestellte auf Schatzsuche und
Sportler üben sich in Cindy's Pole Dance-Schule
im Tanz an der Stange. Doch das sind nur zwei
der ­Geschichten, die die Kunstfabrik Köpenick im
neuen „Jahr- und Lesebuch Treptow-Köpenick“
erzählt. Weitere Themen: der Weltrekord im Dauertanzen, Lichttelefonie und ein Geisterzug. Lust auf
mehr? Das Buch erscheint am 25. September.
Erhältlich in ausgewählten Buchhandlungen ­
in Treptow-Köpenick und in der Kunstfabrik,
Friedrichshagener Straße 9, 12555 Berlin, 030 /
6501 6230, www.kunstfabrikkoepenick.de
Historisch
Auf in den Fichtebunker
Gasometer, Zufluchtstätte, Wohngebäude – der Fichtebunker in
Kreuzberg hatte schon viele Funktionen, die wichtigste während des Zweiten
Weltkriegs. Damals wurde das Gebäude mit 1,80 Meter dicken Stahlbetonwänden ausgestattet, die bis zu 30.000 Menschen bei Luftangriffen Schutz boten.
Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Der massive Bau ist der letzte
Steingasometer Berlins. Der Verein Berliner Unterwelten bietet Führungen an,
der Rundgang am 4. Oktober von 14 bis 15.30 Uhr ist exklusiv für degewo-Mieter.
stadtleben verlost zehn mal zwei Freikarten.
Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, schreibt bis zum 25. September an
degewo, Marketing/Unternehmenskommunikation, Stichwort: „Fichtebunker“,
Potsdamer Straße 60, 10785 Berlin oder an [email protected]. Telefonnummer bitte nicht vergessen, die Gewinner werden benachrichtigt
Kunstvoll
Häuser, Stein, Papier
Vier Wände und Ein Dach ergeben ein Haus. Dass Häuser jedoch
ganz unterschiedliche Formen annehmen können, beweisen Sonja Blattner
und Gunter Schöne in der Galerie Remise. Die Malerin und der Bildhauer stellen
dort Bilder und Steinskulpturen aus. Die Ausstellung beginnt mit einer Vernissage am 24. September, 18.30 Uhr, und läuft bis zum 30. Oktober.
degewo-Galerie Remise, Pankgrafenstraße 1, 13187 Berlin, 030 / 4 99 88 77 0,
dienstags bis freitags 12 bis 18 Uhr
Mitte
Wilmersdorf
Jahr für Jahr
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MIETERRUND
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Jetzt m winnen
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Marzahn
britz
Gropiusstadt
Wedding
Tiergarten
20. September
DER WEDDING
Die fünfte Ausgabe
des Magazins ­
„Der Wedding“ liegt
am Kiosk. Diesmal
dreht sich alles um
das T­ hema „Geld“
– zum Beispiel den
Aufstieg des Berliner
Döner­königs und
den neuen Trend
„Kneipen­sparen“.
www.derwedding.de
29. September
Berlin Marathon
Sport als Volksfest:
Eine Million Zuschauer
feuern jährlich die
rund 40.000 Teilnehmer an. Los geht es
um 9 Uhr, die letzten
Läufer müssen um
15.15 Uhr die 42,195
Kilometer geschafft
haben.
Start und Ziel ist die
Straße des 17. Juni
Wilmersdorf
THEATER JARO
Kinder, Kinder, was für ein Theater: Das Jaro bietet
Stücke und Kurse für kleine Theaterfreunde. Zum
Beispiel läuft am 29. September um 16 Uhr „Paulina und der singende Briefkasten“ – ein Spaß für
drei- bis achtjährige Kinder.
Mehr Termine: www.theater-jaro.de
Gropiusstadt
Zahl des Quartals:
Kubikmeter Laub
kehren die Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung
(BSR) Jahr für Jahr in den Straßen zusammen –
­damit könnten sie 455.000 Badewannen füllen. D
­ as
Laub wird in Brandenburg kompostiert, ­zu Humus
verarbeitet und dann vor allem im Gartenbau
genutzt. Die BSR ist übrigens nur für das Laub der
350.000 Straßenbäume zuständig. In den ­Parks
und Wäldern stehen noch viel mehr Bäume …
NEUER MARKTPLATZ
Am U-Bahnhof Zwickauer Damm gibt es einen
neuen Wochenmarkt. Im Angebot: Obst, Gemüse,
Backwaren, Blumen und vieles mehr.
Dienstags von 8 bis 14, donnerstags von
10 bis 18 Uhr
Gropiusstadt
28. August bis 15. November
GALERIE WUTZKY
Hobbyfotograf René Weber stellt zurzeit im
Wutzky seine Bildserie „Das alles ist Berlin“ aus.
Wer auch Lust hat, hier seine eigenen Werke ­
zu präsentieren, meldet sich einfach im Kunden­
zentrum Süd. 030 / 26485-2188, [email protected]
Köpenick
im Oktober
Köpenick
1. Oktober
AKTIONSTAG BEWEGUNG
Wandern hält fit! Deshalb bietet das Bezirksamt
Treptow-Köpenick am Weltseniorentag drei geführte Wanderungen an. Müggelschlößchenweg
(Buslinien 167, 269), 10 bis 12.30 Uhr, keine Teilnahmegebühr, kostenlose Getränke
Marzahn
Britz
13. Oktober
LUFTIKUS
Mitmachen oder
­ein­fach nur zugucken –
beim Luft-, Flug- ­und
Drachenfest im Britzer
Garten geht beides.
11 bis 17 Uhr, Eintritt
drei Euro,
ermäßigt 1,50 Euro.
www.gruen-berlin.de
13. Oktober
GÄRTEN DER WELT
Die „Freunde der Gärten der Welt“ zeigen, wie der
neue Englische Garten entsteht. Eintritt drei Euro
plus Parkeintritt. Maximal 30 Teilnehmer.
Infos und Anmeldung bis zum 9. Oktober unter
event@freunde-der-gaerten-der-welt
im August
im NOVEMBER
Mitte
7. bis 24. November
MÄRCHENTAGE
Es war einmal das größte Märchenfestival der
Erde. Und weil es nicht
gestorben ist, findet
es noch heute statt. In
diesem Jahr heißt es
„In 18 Tagen um die
Welt“. www.maerchenland-ev.de
Berlin
9. bis 20. Oktober
FESTIVAL OF LIGHTS
Von wegen dunkle Jahreszeit: 70 Berliner Gebäude, Plätze und Straßenzüge leuchten im Oktober
kunstvoll. Beleuchtungszeiten: täglich von 19 bis
24 Uhr. www.festival-of-lights.de
Busrundfahrten bietet zum Beispiel PEMA Reisen
an: 10. bis 19. Oktober, jeweils um 19 Uhr, 17 bis
20 Euro. Anmeldung und Infos: 030 / 60 97 48 84
05
06
Aktuelles
stadtleben 03 / 2013
Aktuelles
stadtleben 03 / 2013
„Sagen Sie mal ...“
degewo aktuell
Berliner erzählen, was sie im Herbst an ihrem Kiez besonders mögen
Gut zu wissen: 1.100 Mitarbeiter, 73.000 Wohnungen und noch
mehr Mieter – stadtleben verrät, was bei degewo passiert
Text + Fotos: Kerstin Müller
Carola Patalano
Peter Skirde
Larissa Pfeifer
59 Jahre, Wedding
„Mir gefällt, dass es hier am Vinetaplatz
im Brunnenviertel ganz nach Indian
Summer aussieht. Ich treffe mich dann
gerne mit Nachbarn im Café ,Enjoy‘.“
70 Jahre, Köpenick
„Im Herbst kann man hier im Köpenicker Neu-Venedig wunderbar Boot
fahren und spazieren gehen. Das ist
wie Urlaub machen.“
45 Jahre, mit Tochter Regina, ­Wedding
„Ich gehe gerne in den Park an der ­St.
­Sebastian Kirche am Gartenplatz, um
zu lesen und die Sonne zu genießen –
wenn sie denn scheint.“
Bild für Bild mehr Wohnraum
BaustellenKamera in Mariengrün. degewo saniert das Quartier Marien-
grün nicht nur, sondern baut dort auch neue Wohnungen. Und dabei können
degewo-Mieter nun zugucken: Ab sofort dokumentiert eine Webcam den
Neubau von 52 Wohneinheiten an der Waldsassener Straße/Ecke Pfabener Weg.
Alle zwei Sekunden überträgt sie ein Livebild auf die degewo-Website. Für den
schnellen Überblick gibt es eine Zeitrafferfunktion. Das Gebäude hat fünf bis
sechs Stockwerke und wird im Frühsommer 2014 fertig sein.
www.degewo.de
Gute Idee, keine Miete
Peter Michael Krüger
66 Jahre, Schöneberg
„Ich freue mich darauf, im Herbst wieder in den Zoo zu gehen. Im Sommer
ist es mir dort zu voll und manchmal
auch zu warm.“
Antje braunsdorf & ­Christian
Sturm mit Felix­
30, 34 Jahre und 3 Monate, Köpenick
„Wir freuen uns darauf, mit dem
Kleinen in den Köpenicker Volkspark zu
gehen und Drachen steigen zu lassen.“
Brunhilde Klein
63 Jahre, Schöneberg
„Ich genieße ausgedehnte Spaziergänge. Die kleinen Seitenstraßen rund um
den Winterfeldtplatz strahlen im Herbst
in den prächtigsten Farben.“
Gute Geschäftsidee, aber
noch keinen Raum dafür?
Schnell am degewo-Gründerpreis teilnehmen!
Existenzgründung. Geschäftsideen gibt es
viele, Berlin ist die Hauptstadt der Start-ups. Drei
dieser Gründer unterstützt degewo und überlässt
ihnen ein Jahr lang mietfrei einen Gewerberaum.
Dafür müssen sie eine clevere Idee samt ausgereiftem Konzept beim degewo-Gründerpreis 2013
einreichen. Eine Jury entscheidet über die drei
besten Geschäftsideen. Die Gewinner können zum
1. Januar einen von drei Geschäftsräumen beziehen:
225 Quadratmeter in Charlottenburg, 85 Quadratmeter in Mitte oder 50 Quadratmeter in Marzahn.
Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2013. Informationen und Teilnahmebedingungen gibt es hier:
www.degewo-gruenderpreis.de
­
degewo NEWSticker Zwei neue Bauprojekte
Noch in diesem Herbst startet degewo zwei
Neubauvorhaben. Los geht es an der Ewaldstraße/Ecke Bohnsdorfer Weg in Altglienicke.
Dort entsteht der so genannte Ewaldriegel
mit 32 Mietwohnungen in drei Häusern. Das
zweite Vorhaben liegt in der Köpenicker
Joachimstraße, direkt am Maria-JankowskiPark. degewo baut dort vier Häuser mit 68
Wohnungen. Davon werden 42 zur Miete angeboten, weitere 26 zum Kauf. Die geplanten
Häuser werden den KfW-Effizienzstandard ­
70 erreichen. Sowohl in Köpenick als auch in
Altglienicke sollen die Bauarbeiten im Frühjahr 2015 abgeschlossen sein.
Neues Überweisungssystem
Mieter, die ihre Miete nicht per Lastschriftverfahren abrechnen, sondern monatlich an die
degewo überweisen, müssen ab Februar 2014
ein neues Zahlungssystem berücksichtigen.
Das deutsche Überweisungs- und Lastschriftverfahren wird derzeit auf das EU-weite SEPA
(Single Euro Payments Area) umgestellt.
Anstelle von Kontonummer und Bankleitzahl
rückt dann die IBAN-Nummer. Für degewoMieter, die ihre Miete per Lastschriftverfahren
bezahlen, ändert sich nichts, die Aufträge
werden automatisch umgestellt.
Halbe Miete für Studenten
Raus von Zuhaus, rein ins Studium. Im Herbst
beginnt für Studenten und Azubis ein neuer
Lebensabschnitt – degewo hilft beim Start.
Denn gerade Studenten haben es auf dem
­Berliner Wohnungsmarkt schwer: Der Wohnraum wird knapp, die Mieten steigen. ­Mit
der Aktion „2 Semester, 1/2 Miete“ können
Studenten ein Jahr lang zum halben Preis der
Warmmiete wohnen. 35 Wohnungen sind in
diesem Jahr im Angebot.
Studenten der HTW können sogar das ganze
Jahr lang Rabatte für einzelne Wohnungen
in Treptow-Köpenick bekommen: im ersten
Jahr 30 Prozent Rabatt auf die Nettokaltmiete,
im zweiten Jahr 20 und im dritten Jahr zehn
Prozent.
Mietenbündnis positiv
Ein Jahr nach Abschluss des Bündnisses für
­soziale Wohnungspolitik und bezahlbare
­Mieten mit dem Berliner Senat zieht degewo
eine positive Zwischenbilanz. Die Verpflich­
tungen aus dem Bündnis werden erfüllt. ­
So wurden im Innenstadtbereich 52 Prozent ­
und außerhalb des S-Bahn-Rings 34 Prozent
­der degewo-Wohnungen an WBS-Berechtigte
vermietet (das Bündnis schreibt 50 und 33
Prozent vor). In 48 Fällen verzichtete degewo
auf eine Mieterhöhung ganz oder teilweise,
sie hätte für die Mieter eine soziale Härte
bedeutet.
07
08
Leben
stadtleben 03 / 2013
Marzahn
Gemeinsam
leben,
zusammen
feiern
Zusammen wohnen, nicht nur nebeneinander: Gute
­Nachbarschaft ist ein Grund zum Feiern! Zum Beispiel beim
degewo-Mieterfest, das in diesem Jahr die Gärten der Welt ­
in ein Urlaubsparadies verwandelte. stadtleben war dabei,
genauso wie 13.500 degewo-Mieter
Text: Beate Scheder Fotos: Holger Talinski
10
Leben
Schwatz im Aufzug oder am Briefkasten, das gute
Gefühl zu wissen, mit wem man die Adresse teilt,
und jemanden zu haben, der die Blumen gießt,
wenn man im Urlaub ist. Auch das Mieterfest, an
dem Mutter und Tochter bis jetzt jedes Jahr teilgenommen haben, verbringen sie in guter Gesellschaft. Sie sind mit drei Freundinnen von Gisela
it beiden Händen umklammert Richter unterwegs. Die fünf Frauen haben sich
der kleine Lukas seine Spielzeug- viel zu erzählen und drängen auch schon wieder
angel. Still starrt er auf die Holz- weiter, denn vom Programm wollen sie möglichst
fische, die er aus dem Bottich voll wenig verpassen.
Viel zu entdecken gibt es tatsächlich, schließWasser angeln will. Volle Konzentration auf den
nächsten Versuch – wieder daneben: Der Haken lich ist das Motto in diesem Jahr „Urlaub erleben“.
flutscht jedes Mal knapp an den Ösen der Fische Also gehen die Mieter auf Reisen: Los geht es im
vorbei. Erst als seine Oma mit ihm zusammen die Kolosseum am Blumberger Damm, hier rocken
Angel lenkt, klappt’s. Der Fisch hängt am Haken, Bands auf der großen Bühne, zwei Akrobaten in
der Kleine strahlt. Gemeinsam geht vieles leichter Dirndl und Lederhose verbiegen sich am Trapez,
und auf dem Festplatz
und mehr Spaß macht es
reihen sich Bierbänke anaußerdem.
einander, alle besetzt mit
Das Prinzip Nachbarschaft
Spaß haben an jenem
feiernden Gästen. Nur
Freitagnachmittag im Aufeiert seit Jahren ein Comeback
ein paar Hundert Meter
gust jedoch nicht nur der
– besonders in Großstädten
weiter, im Chinesischen
Dreikäsehoch und seine
Garten, ist es viel ruhiger:
Großmutter: degewo hatte
alle Mieter ihrer 73.000 Wohnungen zum Mieter- Einige Mieter lassen sich massieren, andere sitzen
fest in die „Gärten der Welt“ in Marzahn einge- am Teehaus und blicken auf den Teich, hinter dem
laden. 13.500 sind gekommen – Rekord! Berlins an diesem Tag Hawaii liegt: Aloha Waikiki. Kingrößtes Mieterfest findet bereits seit 2007 einmal der und Erwachsene spielen, toben, basteln. Eine
im Jahr statt, abwechselnd in den Gärten der Welt Schar Kinder umringt eine Clownin. „Die Kuh,
und im Britzer Garten in Neukölln. Doch so viele die macht I-A!“, behauptet sie gerade. Die Kinder
haben noch nie teilgenommen an dem Spektakel, sind entrüstet: „Nein, nein!“, rufen sie und ladas vor allem eines ist: ein Stück gelebte Gemein- chen. Dass das falsch ist, wissen schon die Kleinsten. „Muh, muh!“, tönt es aus Kindergesichtern,
schaft.
Wer in einem Haus mit vielen Mietparteien die mit bunter Schminke in Pandas, Schmetterwohnt, weiß, dass zu Nachbarschaft weit mehr linge und Fantasiebilder verwandelt wurden. Mit
dazugehört, als ein gemeinsames Dach. Wissen- dabei: der Nachwuchs von Deike Dominok, Kathi
schaftler sprechen seit ein paar Jahren vom Come- Weißbeck und Simone Engelmann-Wild. „Wir
back des Prinzips Nachbarschaft. Was sie damit sind mit der halben Kita-Gruppe da“, erzählen
meinen? Gerade in Großstädten entdecken immer die drei Mütter aus Marzahn. „Unsere Kinder
mehr Menschen, wie gut es tut, sich mit den Nach- sind im gleichen Alter und wir verstehen uns gut“,
barn über Wichtiges und Unwichtiges auszutau- sagt Deike Dominok. „Mindestens einmal in der
schen, sich gegenseitig zu helfen, gemeinsam Feste Woche treffen wir uns, oft unternehmen wir etzu feiern oder vielleicht sogar eine Sportgruppe was gemeinsam und natürlich helfen wir uns auch
ins Leben zu rufen oder einen Garten im Hin- immer gerne.“ Ihre beiden Nachbarinnen nicken
terhof anzulegen. Gemeinschaft in der Nachbar- zustimmend. Weißbeck und Dominok haben ihre
schaft hat viele Gesichter, und wer einmal in ihren Männer zu Hause gelassen. Während die Kinder
herumtollen, lachen und spielen, genießen die
Genuss gekommen ist, will sie nicht mehr missen.
„Wir kennen alle Nachbarn von unserem Flur“, Mütter die Abwechslung vom Alltag. Ihr Higherzählt Kerstin Kind. Die junge Frau lebt gemein- light bisher: der Surf-Simulator.
Weiter gehts: Vom hawaiianischen Wellensam mit ihrer Mutter Gisela Richter in Köpenick,
ihr ist der Austausch im Haus wichtig: der kleine reiter-Paradies bis in die Ara-
stadtleben 03 / 2013
Leben
stadtleben 03 / 2013
M
01
Zwischen zwei Höckern
feiert's sich noch besser:
Ein Mädchen durchquert
die Gärten der Welt auf
einem Kamel
02
Ein Fest für jede Generation: Picknicken und
Entspannen am Rande
der Dubai Lounge
03
„Ich geh' mit Dir, ganz
egal wohin...“ Diese
beiden sind auf dem
Weg zum Marzahner
Kolosseum
01
02
03
11
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Leben
stadtleben 03 / 2013
01
Farbenspiel mit Soundeffekt: Mit einem großen
Feuerwerk sagt degewo
"Auf Wiedersehen, bis
zum nächsten Mieterfest!"
02
Fast wie der echte Freddy
Mercury: Die Coverband
Queen II lässt die Mieter
tanzen
03
Alle Augen nach vorn!
Gespannte Konzentration beim Improvisationstheater auf der Plaza de
la Fiesta
Noch mehr Eindrücke
vom Mieterfest? Klicken
Sie sich zur Bildergalerie: www.degewo.de >>>
Service für Mieter >>>
Mieterfeste
01
02
03
stadtleben 03 / 2013
unglaublich nette Nachbarn haben.“ Früher haben nicht nur die beiden, sondern auch die Dritte
des Geschwistertrios, Christine Bremer, dort gebischen Emirate sind es auf dem Mieterfest nur wohnt. Doch auch sie würde gerne bald wieder mit
wenige Minuten zu Fuß. In der Dubai Lounge, die ihrem Partner in den Wohnkomplex ziehen, damit
– wo auch sonst – neben dem orientalischen Gar- alle Geschwister unter einem Dach leben.
ten eingerichtet wurde, verziert eine Hennamalerin
Inzwischen hat es längst zu dämmern be­
die Hände der Gäste. Ein paar Meter weiter streckt gonnen. Auf der Bühne spielt die Cover­
band
sich ein Kamel in der Abendsonne, ein weiteres Queen II „We will rock you!“. Und auf der ­Wiese
trägt eine junges Mädchen auf seinem Rücken den vorm Kolosseum breitet eine Gruppe junger
Weg auf und ab.
Leute Picknick­decken aus.
In sicherem Abstand
Schon zum vierten Mal ­­hat
Das Gute an Nachbarn?
sitzt das Ehepaar HentCharly Kuhn seine besten
Sie s­ ind immer gleich nebenan, Freunde zum Mieterfest
schel auf zwei Gartenstühlen und beobachtet das
wenn man sie braucht
mitgebracht. „Wir komGeschehen. Das Rentnermen immer gegen Abend,
paar aus Köpenick geht
lümmeln uns dann in den
jedes Jahr auf das Mieterfest. „Wir sind gern im Park und schauen uns das Feuerwerk an“, erklärt
Grünen“, erklärt Christine Hentschel. Nachbarn der Marzahner. Mit seinen Nachbarn versteht er
haben sie dieses Jahr noch keine auf dem Fest sich gut, man redet viel und lädt sich oft gegengetroffen, aber ein paar Freunde aus dem Sport- seitig zum Kaffeetrinken ein. Heute sind aber
verein. „Wir wohnen in Häusern, die 1959 erbaut seine Freunde an der Reihe, die wohnen nicht
wurden“, erzählen die beiden. „Langsam sterben ganz so nah. Das Gute an Nachbarn ist ja: Sie
die Älteren und mit den Jüngeren, die nachkom- sind immer gleich nebenan, wenn man sie sucht,

men, ist es nicht immer einfach, enge Beziehungen Tag für Tag. aufzubauen.“ Manchmal sei das vielleicht sogar
gut, um Konflikte zu verhindern. Aber dennoch:
Man helfe sich gegenseitig, nehme zum Beispiel
die Post an. Das gehört für die Hentschels unter
Nachbarn einfach dazu.
Zurück im Chinesischen Garten: Eberhard
Reinacher und seine Frau Edith sitzen am Ufer
des Teichs. Die Reinachers wohnen erst seit Kurzem bei degewo in der Autobahnüberbauung in
der Schlangenbader Straße. „Ich finde es sehr
schön, dass es dieses Fest gibt“, sagt Reinacher.
Sie sind zu zweit unterwegs, aber vielleicht wird
das schon im nächsten Jahr anders sein. Eberhard
Reinacher will in der „Schlange“ einen Mieterclub ins Leben rufen – für gemeinsame Unternehmungen, zur gegenseitigen Unterstützung
Social Mieterfest
und für mehr Verantwortungsgefühl für das geAlle Besucher konnten ihr
meinsame Zuhause. Er ist zuversichtlich, dass er
schönstes Foto vom Fest auf
schnell viele Mitstreiter finden wird, schließlich
die facebook-Seite von degewo
hochladen, das beste wurde
seien die Bewohner der Schlange ziemlich aufgeprämiert: Linda Jelinski, 27, ­hat mit
schlossen. „Ich komme sehr oft mit den Leuten
ihrem Bild von Tangará BrasilDance
ins Gespräch“, bekräftigt seine Frau.
Freikarten für ein Alba Berlin-Spiel
gewonnen.
Wer weiß, vielleicht hat sie auch schon mit Jörg
Sie suchen die degewo-facebookBremer oder seiner Schwester Marina Zander geSeite? Gehen Sie zu www.degewo.
sprochen. Die beiden wohnen auch in der Schlande und klicken Sie dort auf den
ge: „Wir fühlen uns sehr wohl dort, weil wir so
facebook-Button oben in der Mitte
Leben
„Die Hausmeister
sind das Gesicht der
degewo und darum
unsere wichtigsten
Männer und Frauen“, ­so
degewo-Vor­stände Frank
Bielka und Christoph
Beck bei der Ehrung der
besten Hausmeister 2013.
Mieter und eine Fachjury
wählten Marco Puls, der
in Falkensee arbeitet, zum
Hausmeister des Jahres.
Außerdem wurde je
Kundenzentrums­bereich
ein Hausmeister geehrt:
Jürgen Müller (Gropiusstadt), Julian Poplawski
(Schöneberg), Burkard
Bonitz (Prenz­lauer Berg),
Torsten Hofmann
(Köpenick) und Thomas
Grätz (Marzahn). Mit
dabei: die Stellvertretende
Bezirksbürgermeisterin
Dagmar Pohle, Stadtentwicklungssenator Michael
Müller und Christoph
Schmidt, Geschäftsführer Grün Berlin.
13
14
Leben
stadtleben 03 / 2013
Leben
stadtleben 03 / 2013
So geht Gemeinschaft
Vier Mieter erzählen
Wedding
Kreuzberg
Helga Hoffmann, 75, läuft mit anderen Mietern bei Wind und Wetter
durch den Humboldthain. „Vor fünf
Jahren habe ich den Mieterclub im
Hofgarten gegründet. Wir sind eine
Gruppe von 17 Leuten, die meisten
sind Rentner. Jeden Montag- und
Donnerstagvormittag machen wir gemeinsam Nordic Walking. Fünf Kilometer geht es durch den Humboldthain,
egal ob es regnet oder schneit. Am
Donnerstagnachmittag spielen wir
Gesellschaftsspiele, machen Handarbeiten, feiern Feste und erzählen, was
uns bewegt. Das Schönste ist, dass wir
gemeinsam lachen. Viele, die alleine
leben oder Angehörige verloren haben, blühen bei uns richtig auf.“
Jenny Peucelle, 28, baut im
Hinterhof ihres Kreuzberger
Mietshauses Gemüse an.
„Bevor es den Garten gab, war der Hof
richtig dreckig. Eigentlich wollte ­ich
nur ein kleines Beet haben, aber dann
ist die Idee gewachsen. Das Quartiersmanagement und die degewo haben
uns toll unterstützt, die degewo hat
uns zum Beispiel Erde gebracht. Außer meiner WG sind sieben türkische
Familien dabei. Jede Familie hat ihr
eigenes Beet. Die Leute gießen für
die anderen oder sitzen einfach nur
zusammen und quatschen. Es ist
toll, dass wir nun alle ein gemeinsames Gesprächsthema haben.“
Wilmersdorf
Mariendorf
Corinna Czajka (l.), 46, legt Wert auf
gute Nachbarschaft. „26 Jahre habe
ich in derselben W
­ ohnung gewohnt
und mich immer wohlgefühlt, vor
allem wegen der netten Nachbarn.
­Der Austausch ist mir sehr wichtig.
Mit meiner Nachbarin von gegenüber
bin ich eng befreundet. Wir essen
zusammen, unternehmen etwas und
gehen abwechselnd in unsere Gärten.
Einmal haben wir sogar überlegt,
einen Durchbruch zwischen den Wohnungen zu machen. Jetzt ziehen mein
Ehemann und ich um in eine größere
­Wohnung. Hoffentlich haben wir dort
wieder Glück mit den Nachbarn.“
Eberhard Reinacher, 70, will ­die
Mieter d­er „Schlange“ vernetzen. „Seit anderthalb Jahren lebe
ich in der Autobahnüberbauung an
der Schlangenbader Straße. 1.200
Wohneinheiten gibt es hier, mehr als
in mancher Gemeinde. Die Stimmung
ist gut, doch die meisten kennen
nur die Leute, mit denen sie sich
den Flur teilen. Es gibt viele ältere
Menschen und einige ­junge Familien
mit kleinen Kindern. Mit meinem
Projekt „Nachbarn für Nachbarn“, für
das ich nach Interessenten suche,
will ich die Gemeinschaft s­ tärken.“
Informationen zum Projekt: Tel. 030 /
8642 1052, nachbarn.schlange@
gmail.com, Postadresse: Nachbarn, Schlangenbader Straße 24 c
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wohnen
stadtleben 03 / 2013
Wohnen
stadtleben 03 / 2013
10 x
Die Sache mit den Tüten
Flurfunk. stadtleben-Kolumnist Lenz Koppelstätter mag Tiere, wirklich! Aber mit Hunden in der Stadt
hat er manchmal ein Problem. Oder besser gesagt mit Fuffi und dessen Hinterlassenschaften
Wohnen im Herbst
Illustrationen: Elisabeth Moch
Zu Hause ist es am schönsten!
Dass die Tage kürzer, kühler und nasser werden, ist noch lange kein Grund
Trübsal zu blasen. Auch der Herbst
hat seine positiven Seiten. Am besten
genießt man sie ganz gemütlich in
den eigenen vier Wänden
E
igentlich habe ich nichts gegen Hunde.
Nur mancher Hundebesitzer bringt mich
auf die Palme. Zum Beispiel mein Nachbar, Herr W. Als ich ihn letztens vor unserem Haus begegnete, während sein Hund, na Sie
wissen schon, da sprach ich ihn darauf an: „Lieber
Herr Nachbar, es gibt da so Hundetüten …“
Auf Hundetüten ist Herr W. nicht so gut zu
sprechen. Wenn er das Wort „Hundetüte“ hört,
wird er gerne mal etwas lauter. „Was aus der Natur kommt, muss zurück in die Natur“, sagt er
dann. Oder: „Wenn ein Hund muss, dann muss
er halt.“ Manchmal wird er sogar persönlich:
„Seien sie doch nicht so spießig, Herr K.!“
Ich bin nicht spießig. Gegen das bisschen
Wildwuchs im Hinterhof zum Beispiel habe ich
überhaupt nichts. Ich habe mich noch nicht einmal darüber aufgeregt, dass jemand ein Graffiti
an unsere frisch gestrichene Hauswand gesprüht
hat. Aber auf dem Weg zum Bäcker will ich nicht
andauernd zwischen, na Sie wissen schon, Slalom
laufen müssen.
Ich würde Nachbar W. gerne mal ordentlich
meine Meinung sagen. Doch das traue ich mich
nicht. Verstehen Sie mich nicht falsch. Herr W. ist
nicht das Problem. Mein Nachbar ist mindestens
drei Köpfe kleiner als ich. Das Problem ist – sein
Hund. Der ist nämlich einen ganzen Kopf größer
als sein Herrchen.
Fuffi, so heißt das Ungetüm, ist der größte
Hund, den ich jemals gesehen habe. Man könnte
glauben, er sei ein Pferd. Nur dass ein Pferd nicht
so laut bellen und so gefährlich knurren kann.
Die dünne Leine, an der er Herrn W. hinter sich
herzieht, erscheint so unwirksam wie ein Holzzaun vor einem Dinosauriergehege.
Ja, ich habe Angst vor Fuffi. Wenn er auf mich
zuläuft, schlottern mir die Knie. Mein Nachbar hat dafür kein Verständnis: „Ist ja klar, dass
der bellt und knurrt“, sagt er. „Der riecht doch,
dass Sie Angst haben.“ Nah an der Graffiti-Wand
schleiche ich an den beiden vorbei. „Braves, braves Hündchen ...“, stammele ich nur und mache

mir dabei fast – na ja, Sie wissen schon … Kolumnist
Lenz Koppelstätter, 31,
ist gebürtiger Südtiroler
und lebt seit zehn Jahren
in Berlin. Was er an der
Stadt besonders mag: im
Frühling die Parks, die
Eisdielen im Sommer, ­die
Museen im Herbst und
im Winter die Kneipen.
Und seine Nachbarn –
trotz allem
02
Heizung fit machen
01
Die Jahreszeit genießen
Wenn draussen das Wetter ungemütlich WIRD, ist es drinnen umso behaglicher. Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit, um es sich bei einer dampfenden Tasse Tee
oder Kakao und einem guten Buch unter der Wolldecke bequem zu machen und die
Seele baumeln zu lassen. Kerzenlicht sorgt für stimmungsvolle Beleuchtung. Wer mag,
wählt dafür Duftkerzen mit feinen, holzigen Aromen.
Tipp: Materialien mit warmer Ausstrahlung wie Wolle, Holz, Filz oder Fell holen den
goldenen Oktober ins Wohnzimmer. Mit ein paar hübschen Tannenzapfen, Kastanien,
Hagebuttenzweigen und Zierkürbissen dekoriert man saisonal passend und preisgünstig
Ist Luft in der Heizanlage, kann
sie nicht effizient arbeiten.
Werden die Heizkörper nicht
gleichmäßig warm oder
gluckern, müssen sie entlüftet
werden (wenden Sie sich dazu
am besten an Ihren Hausmeister oder an Ihr Kundenzentrum). Damit die Wärme frei
zirkulieren kann, dürfen direkt
vor den Heizkörpern keine
Möbel stehen. Zu Beginn der
Saison sollten die Heizkörper
zudem mit einem feuchten
Tuch abgewischt werden.
Tipp: Bei verschmutzten Heizkörpern können die Heizkosten
um bis zu 30 Prozent steigen.
Putzen lohnt sich!
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wohnen
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Wohnen
stadtleben 03 / 2013
04
herbst vorm
­BalKon
Balkone müssen im
Herbst nicht verwaisen.
Sommerdeko und Grill
können in den Keller,
verblühte Pflanzen in
den Biomüll. Stattdessen pflanzen: winterharte Sorten wie Heidekraut, Efeu oder Gräser.
Tipp: Im Herbst blühen
Sonnenhut und Chrysanthemen
05
Milbenfrei ­Wohnen
Im Herbst haben
Hausstaubmilben
Hochsaison. Ein
trockenes Raumklima,
regelmäßiges Stoßlüften, Staubsaugen und
Wischen beugen vor.
Empfehlenswert sind
außerdem waschbares
Bettzeug und allergendichte Bezüge
06
03
Den Sommer verlängern
Mit dem Sommer in Berlin ist es ja leider meistens so: Erst lässt er Ewigkeiten auf sich warten, dann
verschwindet er wieder viel zu früh. An den Jahreszeiten lässt sich wenig ändern, aber ein bisschen von der
Sonnenscheinstimmung kann man in den Herbst hineinretten. Sie könnten zum Beispiel ihre Urlaubsbilder ausdrucken und mit anderen Souvenirs wie Ansichtskarten oder Tickets ein Fotoalbum voller schöner
Erinnerungen bestücken.
Tipp: Besonders tolle Motive eignen sich noch dazu als Dekoration für die Wohnzimmerwand. Ganz egal
wie trübe das Nieselwetter draußen auch werden mag – die Bilder rufen die sonnigen Tage ins Gedächtnis
und sie sind garantiert individueller als jedes Poster aus dem Einrichtungshaus
Zusammen putzen
Streitpunkt Nummer
eins in Wohngemeinschaften ist das Putzen.
Für Harmonie sorgt ein
Putzplan. Das ist weitaus weniger spießig, als
sich darüber zu streiten,
wer mal wieder nicht
gewischt hat
08
07
Richtig bohren und dübeln
Leichtere Arbeiten schafft ein Akku-Bohrer, klassisches Mauerwerk verlangt nach einem Schlagbohrer,
Betonwände nach einem Bohrhammer. Für massive
Wände eignen sich Universaldübel, Hohlraumdübel
für Gipskarton. Ist das Bohrloch zu groß, einfach
einen Zahnstocher neben den Dübel stecken.
Tipp: Beim senkrechten Bohren schützt ein auf den
Bohrer gespießter halbierter Tennisball oder leerer
Joghurtbecher vor einer Staubdusche
Ordentlich
­h erumlümmeln ...
Spätestens wenn Kekskrümel auf
Sessel und Sofa piken, ist es an der
Zeit, diesen eine kleine Abreibung
zu verpassen. Ledersofas sind
pflegeleicht. Abstauben genügt,
nur einmal im Jahr sollten sie mit
einem Spezialmittel behandelt
werden. Stoffsofas können mit
dem Polsteraufsatz des Staubsaugers abgesaugt werden.
Tipp: Flecken rückt man möglichst vorsichtig mit einem weichen Tuch zu Leibe. Im Zweifel
besser den Fachmann fragen,
bevor scharfe Reinigungsmittel
Dekor oder Fasern angreifen
09
… mit kleinen Kindern
Kleine Schoko- oder Schmutzfinger
vertragen sich schlecht mit empfindlichen Textilien. Besser: Beim Kauf auf
waschbare Bezüge achten. Auf bunt
gemusterten Polstermöbeln sind Flecken übrigens viel weniger auffällig.
Tipp: Für Sofas und Sessel eine Husse
nähen, die man in die Waschmaschine stecken kann
10
Erleuchtung ­garantiert
In den dunklen Jahreszeiten ist die
richtige Beleuchtung besonders wichtig. Es
ist jedoch gar nicht so leicht, sich im Leuchten-Dschungel zurechtzufinden. Kompaktleuchtstoffbirne, Halogen oder doch LED?
Stiftung Warentest empfiehlt LED-Lampen.
Diese sind zwar in der Anschaffung teuer,
aber dafür besonders sparsam und halten
zum Teil mehr als 20 Jahre. Kompaktleuchtstofflampen kosten im Handel weniger.
Viele sind qualitativ hochwertig, aber oft
hapert es an der Farbwiedergabe. Der
Vorteil von Halogenlampen ist ihr schönes
Licht. Die Birnen verbrauchen jedoch viel
Strom und gehen schnell kaputt.
Tipp: Ausgediente Birnen gehören nicht
in den Hausmüll, sondern müssen in Sammelstellen, im Wertstoffhof oder im Handel
entsorgt werden. Wo die nächste Sammelstelle ist, verrät das Non-Profit-Unternehmen Light Cycle unter www.lightcycle.de
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20
wohnen
berlin
stadtleben 03 / 2013
„Auch für Mieter ist ­
der Neubau wichtig“
Gesprächsbedarf. Faire Mieten, fair bauen, fair modernisieren – diesen Zielen hat sich
­degewo verpflichtet. Doch tut degewo genug für bezahlbares Wohnen? ­Vorstand Frank
Bielka stellt sich der Diskussion mit Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins
Reiner Wild: Wir haben es in Berlin mit einem
massiven Engpass auf dem Wohnungsmarkt zu
tun. Erst gestern bin ich an einem Haus in der Albrechtstraße in Steglitz vorbeigekommen, wo eine
Wohnungsbesichtigung stattfand. Mindestens
30­Leute standen vor der Tür! In den letzten drei
Jahren ist die Einwohnerzahl Berlins um 100.000
gestiegen. Deshalb übersteigt die Nachfrage das
Angebot, und die Mieten steigen deutlich.
Frank Bielka: Den Mechanismus sehe ich auch
so, Herr Wild. Trotzdem glaube ich, dass Medien,
Finanzinvestoren und auch Sie als Vertreter des
Mietervereins die Situation dramatisieren. Tat-
Bielka: Immerhin haben der Senat und die
s­ tädtischen Wohnungsbaugesellschaften im letz­ten Jahr das Bündnis für soziale Wohnungs­
politik und bezahlbare Mieten geschlossen. Dadurch ist es gelungen, dämpfend auf die Mieten
einzuwirken. So ist zum Beispiel bei Mieterhöhungsverfahren eine Beschränkung der Nettokaltmiete auf 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens vorgeschrieben. Finden Sie das nicht
positiv?
Wild: Doch, grundsätzlich finden wir das Mie-
Protokoll: Christian Hunziker Fotos: Holger Talinski
sächlich gibt es starke regionale Unterschiede. In
der Innenstadt ist der Markt wirklich angespannt,
während in anderen Stadtteilen genügend Wohnungen zu moderaten Mieten vorhanden sind.
Wild: Wir dramatisieren nicht, sondern benennen die Probleme. Auch wenn es sicher regionale
Unterschiede gibt, so bleibe ich dabei, dass man
für die Gesamtstadt von einem angespannten
Markt sprechen muss. Zudem sind in Berlin die
Einkommen im Vergleich zu anderen Städten
sehr niedrig. Und weil das Angebot an preisgünstigen Wohnungen stark abgenommen hat,
gibt es ohne Zweifel ein Versorgungsproblem.
Wohnen
stadtleben 03 / 2013
tenbündnis gut und richtig. Sehr positiv ist insbesondere diese Belastungsgrenze von 30 Prozent. Allerdings ist uns die soziale Ausrichtung
nicht intensiv genug. Denn nach unseren Berechnungen wird dadurch den Mietern immer
noch eine Nettokaltmiete zwischen 6,60 und
acht Euro pro Quadratmeter zugemutet. Das ist
vor allem für Haushalte mit sehr niedrigem Einkommen nach wie vor zu viel.
Bielka: Bei degewo beträgt die Durchschnittsmiete 5,28 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen wir unter dem Mittelwert des Mietspiegels.
Allerdings sind wir als Unternehmen auf angemessene Mieteinnahmen angewiesen. Denn es
wird von uns zu Recht erwartet, dass wir nicht
dem Steuerzahler auf der Tasche liegen. Und wir
haben viele Aufgaben zu leisten, zum Beispiel im
Bereich der energetischen Modernisierung.
Wild: Das sehen wir natürlich auch. Als Mieter-
verein sind wir ja interessiert an Eigentümern, die
langfristige Perspektiven bei der Wohnraumbewirtschaftung haben. Dazu zählen ganz klar die
städtischen Unternehmen wie degewo. ­Aber es­
„Grundsätzlich finden wir das Mieten­
bündnis gut und richtig.“ Reiner Wild
gibt eben auch andere Eigentümer, die diese Ziele missachten. Deshalb brauchen wir geeignete
Instrumente, um den Wohnungsmarkt zu regulieren und die Mieten bei Neuverträgen zu beschränken.
Bielka: Auf politischer Ebene wird seit einigen
Jahren erfreulicherweise wieder stärker beachtet,
dass Wohnen ein soziales Gut ist. Anders als noch
vor einigen Jahren sind Deregulierung und Privatisierung heute nicht mehr die beherrschenden
Themen. Allerdings sehe ich das Heil nicht nur in
der Regulierung. Denn in der Marktwirtschaft ist
das Verhältnis von An­gebot und Nachfrage entscheidend. Aus diesem Grund führt kein Weg am
Wohnungsneubau vorbei.
Reiner Wild
(links), Geschäftsführer
des Berliner Mietervereins, sagt, dass Wohnungsneubau kein Allheilmittel gegen zu teure
Mieten sei, und warnt
außerdem vor enorm
steigenden Heizkosten:
Energetische Gebäudesanierung müsse sich für
die Mieter rechnen
Frank Bielka
(rechts), Mitglied des
degewo-­Vorstands,
bemängelt, dass in Berlin
ein Neubauklima fehlt.
Neue Wohnungen seien
ein wichtiger Baustein für
faire Mieten. Deswegen
sind für ihn die degewoNeubauprojekte genauso
wichtig wie die Sanierung
bestehender Wohnungen
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wohnen
stadtleben 03 / 2013
bau auch im Interesse der Mieter, weil er in Bezug
auf Energieeffizienz und Barrierearmut einen modernen Standard bietet. Das ist eine Chance beispielsweise für Mieter, die eine kleinere Wohnung
suchen, weil die Kinder aus dem Haus sind. Ihre
finanzielle Belastung durch die Miete bleibt dann
gleich, obwohl sie im Neubau wohnen.
wild: Eine höhere Energieeffizienz lässt sich auch
Im Gespräch
Reiner Wild (links) ­­­und
Frank Bielka diskutierten
in der degewo-Zentrale
über die Herausfor­
derungen des Berliner
Wohnungsmarktes
Wild: Wohnungsneubau ist zwar erforderlich,
aber kein Allheilmittel. Denn zum einen führt der
Neubau von Eigentumswohnungen und teuren
Mietwohnungen nicht zu günstigen Mieten. Und
zum andern dauert es lange, bis die neuen Wohnungen fertig sind. Die Menschen, die nach Berlin
kommen, brauchen aber sofort eine Unterkunft.
Bielka: Es gibt noch ein anderes Problem: Wir
haben kein Neubauklima in der Stadt. Sowohl
in der Politik als auch in der Bürgerschaft gibt es
viele Stimmen, die sagen: Neubau ja, aber nicht
vor meiner Haustür.
Wild: Das ist nicht die Position des Mietervereins.
Politik und Verwaltung verkennen allerdings
manchmal, dass dort, wo Neubauten geplant sind,
bereits etwas vorhanden ist. Die Flächen sind für
die Menschen in der Umgebung präsent, selbst
wenn es Brachflächen sind. Deshalb ist es wichtig,
vernünftige Beteiligungsverfahren einzuführen.
Wenn man immer nur über Gegenwind klagt,
aber nichts anbietet, um die Menschen mitzunehmen, darf man sich nicht wundern, wenn Anwohner gegen Neubauprojekte protestieren.
Bielka: Ich teile Ihre Auffassung, dass die Bürgerbeteiligung einen wesentlichen Baustein bei Neubauvorhaben darstellen sollte. Dabei möchte ich
betonen, dass wir bei allem Engagement für den
Neubau noch immer den größten Teil unseres Geldes für Sanierung und Modernisierung ausgeben.
Unsere Mieter müssen nicht befürchten, dass ihr
Haus nicht saniert wird, weil wir jetzt wieder in
den Neubau investieren. Außerdem liegt der Neu-
durch energetische Gebäudesanierung erreichen.
Wir unterstützen die energetische Ertüchtigung
des Gebäudebestandes. Denn die Mieter werden
sonst durch die Heizkosten immer stärker belastet. Wenn die Entwicklung der Energiepreise so
weiter geht wie in den letzten Jahren, werden die
Mieter im Jahr 2038 fast doppelt so viel für die
Heizung wie für die Grundmiete zahlen. Wir kritisieren aber, dass die Vermieter jährlich elf Prozent der Modernisierungskosten auf die Miete
umlegen dürfen. Das ist angesichts des niedrigen
Zinsniveaus vollkommen überhöht.
bielka: Das Mietenbündnis beschränkt diese Umlage bei den städtischen Gesellschaften auf neun
Prozent. Wir haben aber auch in der Vergangen­-
„Es führt kein Weg am Wohnungs­
neubau vorbei.“ Frank Bielka
heit die elfprozentige Umlage nie ausgeschöpft.
Ich sehe das genauso wie Sie: Die elf Prozent sind
angesichts des Zinsniveaus zu viel.
wild: Damit die energetische Gebäudesanierung
Zustimmung bei den Mietern findet, muss sie
auch erfolgreich sein. Es fördert die Akzeptanz bei
den Mietern nicht, wenn die Heizkosten nachher
nicht sinken. Wir haben das untersucht und festgestellt, dass die energetische Modernisierung in
Berlin zu einer durchschnittlichen Mieterhöhung
um 1,30 Euro pro Quadratmeter führt, während
die Heizkosten rechnerisch nur um 0,40 Euro pro
Quadratmeter sinken. Logischerweise werden die
Mieter da hellhörig.
bielka: Bei degewo hat es sich gezeigt, dass die
berechnete Ersparnis im Großen und Ganzen eintrifft. Aber Sie haben recht: Die Einspareffekte sind
in der Regel nicht so hoch, dass sie die Erhöhung
der Kaltmiete kompensieren würden. Die Mieter
Wohnen
stadtleben 03 / 2013
bekommen dafür jedoch eine modernisierte Wohnung mit hohem Komfort. Dass das für viele Mieter attraktiv ist, zeigen unsere Erfahrungen in der
südlichen Gropiusstadt. Dort sind uns die modernisierten Wohnungen trotz eines leichten Anstiegs der
Gesamtmiete fast aus den Händen gerissen worden.
degewo
Fair auf einen klick
Neue Website. Immer fair zu Mietern zu sein, ist der Anspruch
von degewo. Was das Unternehmen dafür tut, erklärt es jetzt
online – und diskutiert darüber mit den Mietern
wild: Apropos Gropiusstadt: Ich glaube, dass die
städtischen Wohnungsunternehmen eine herausragende Rolle bei der Quartiersentwicklung
spielen können. Dabei würde ich mir wünschen,
dass sie aus ihren Erfahrungen mit den Bauten
aus den sechziger und siebziger Jahren Lehren
für die Gestaltung ihrer heutigen Neubauprojekte ziehen und eine Mischung mit Einzelhandel
und Gewerbe anstreben würden. Das Problem
der hohen Arbeitslosigkeit in gewissen Stadtteilen kann allerdings auch ein städtisches Wohnungsunternehmen nicht lösen. Deshalb sollte
auf gesamtstädtischer Ebene dieser Ungleichheit
des Lebens in den Quartieren mehr Bedeutung
beigemessen werden. Denn es besteht die Gefahr,
dass sich Haushalte mit niedrigem Einkommen
das Wohnen in gewissen Quartieren nicht mehr
leisten können.
bielka: Es ist in der Tat eine wichtige Aufgabe,­
dass es in Berlin nicht zu den sozialen Ver­wer­­fung­en kommt, wie sie weltweit in vielen anderen Städten vorkommen. degewo will einen Beitrag dazu leisten, indem wir in unseren Quartieren die soziale Situation analysieren und dabei
großen Wert auf ein gutes Bildungssystem legen.
Dann – davon bin ich überzeugt – haben wir
eine gute Chance, ein Quartier so zu entwickeln,

dass es zukunftsfähig ist.
Machen Sie mit!
Haben auch Sie ein Anliegen, das Sie mit unseren Experten diskutieren möchten? Dann schreiben Sie einfach
an degewo, Marketing/Unternehmenskommunikation,
Stichwort: stadtleben, Potsdamer Straße 60, 10785 Berlin,
oder eine E-Mail an [email protected]. Oder besuchen Sie uns auf Facebook
Von Mai bis Juni Prangte Der Satz „Fairness: wohnt bei degewo“
auf Berliner Plakatwänden, an Bussen und in Tageszeitungen. ­Die
Werbekampagne wird jetzt auf einer sogenannten Microsite fortgeführt, denn der degewo-Anspruch ist geblieben: „Fair zu sein, heißt ­für
uns, gerecht, anständig und den gesellschaftlichen Regeln entsprechend zu handeln.“ Auf der neuen Website kommuniziert degewo die
Botschaft weiterhin, dort dreht sich alles um faires Mieten, Bauen und
Modernisieren. Aktuelle Geschichten erläutern das Engagement für
Mieter und Quartiere, in einem Blog meldet sich der Vorstand zu Wort
und über eine Kommentarfunktion kann jeder Mieter mitdiskutieren.
fairness-wohnt-bei-degewo.de
Kern der neuen Website ist die Rubrik „Das degewo-Prinzip“. Dort wird erklärt,
­welche Vermietungs-, Neubau- und Modernisierungspläne das Unternehmen hat
Impressum
Herausgeber und Verleger degewo Aktiengesellschaft, Potsdamer Straße 60, 10785 Berlin Projektleitung Olaf Sprung (V. i. S. d. P.), Isabella Canisius, 030 / 26485 1513,
E-Mail: [email protected], www.degewo.de
Gestaltung, Redaktion G+J Corporate Editors GmbH, Büro Berlin (Leitung Joerg Strauss), Friedrichstraße 82, 10117 Berlin, www.corporate-editors.com Publishing Management Eva Kanthack, 030 / 2757 2409 6822 Redaktionsleitung Margitta Schulze Lohoff (FR) Art Direction Birte Ludwig (FR) Layout Dorothee Swinke (FR) Schlussredaktion­
Dr. Egbert Scheunemann (FR) Druck Neef + Stumme, Wittingen Titelfoto Urban Zintel Fotos degewo (S. 2, 3, 7); Langrock/Zenit/Laif (S. 2); Holger Talinski (S. 3, 8-12, 14-15, 2025); Urban Zintel (S. 2); Kerstin Müller (S. 6, 28-30); TopicMedia, Action Press/bildstelle (S. 4); Getty Images, istockphoto, Festival of Lights/Marius Schwarz (S. 5); Konzept und
Bild/Cathrin Bach (S. 13); Plainpicture, Matthias Kern/Getty Images (S. 17); Gene Glover (S. 26-27) Illustration Elisabeth Moch (S. 16)
„stadtleben“ erscheint vier Mal jährlich. Auflage: 76.000 Exemplare
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Stadt
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Stadt
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Die Natur vor der Tür
marienfelde
Stadtmenschen. Am Rand der Siedlung Mariengrün liegt der Freizeitpark Marienfelde.
In ­dem 120 Hektar großen Gebiet leben seltene Tier- und Pflanzenarten. Ein Paradies nicht nur
für Naturfreunde
Text: Margitta Schulze Lohoff Fotos: Holger Talinski
I
n 80 Metern Höhe, auf dem Gipfel Marienfeldes, ist es still. Etwas weiter unten läuft ein
Jogger über einen Pfad. Hinter den Büschen
und Bäumen breitet sich die Stadt aus, grün
gefleckt mit Parkanlagen und Wäldern. Björn
Lindner blickt Richtung Teufelsberg. „Berlin ist
die grünste Stadt Europas. Wir haben die Natur
direkt vor der Tür. Überall!“, sagt der NaturRanger und zeigt auf die Wohnhäuser von Mariengrün, die hinter den Bäumen des Parks in den
Himmel ragen. Luftlinie sind sie circa 1.300 Meter
entfernt, und auch der Fußweg zum Freizeitpark
Marienfelde ist nicht viel weiter.
Der Park beginnt direkt am Diedersdorfer
Weg. Lindner, gelernter Natur- und Landschaftspfleger, nennt das Gebiet Naturschutzpark. Das
passt besser. Riesenrad und Zuckerwatte gibt es
hier nicht, hier lebt die Natur: Rehe, Hasen, der
seltene Moorfrosch, die ebenso seltene Knoblauchkröte, Zauneidechsen. Zusammen mit dem
Dorf Alt-Marienfelde und der Marienfelder Feldmark bildet der Park ein 120 Hektar großes Biotop
für Tiere, Pflanzen und Naturfreunde.
An diesem Tag führt Ranger Lindner die
Schüler seiner „Grünen Schule“ durch den Park.
Eine Woche lang lernen die Kinder hier die Natur
kennen. Nicht die aus Büchern, nein, die echte.
Und am Ende der Woche können sie Fragen wie
diese beantworten: „Was ist das Besondere am
Moorfrosch?“ „Während der Paarungszeit ist er
blau.“ „Wie viele Lebewesen kriechen durch einen
Kubikmeter Boden?“ „Mehr als es Menschen auf
der Erde gibt.“
Ranger Lindner zupft eine Pflanze aus dem
Teich, oben trägt sie kleine gelbe Blüten, unten
eine lange Wurzel. „Das ist der Wasserschlauch“,
sagt er, „eine fleischfressende Pflanze. Sie ernährt
sich von ganz, ganz kleinen Tieren, die im Teich
leben.“ Die Schüler zücken ihre Lupen und betrachten die kleinen schwarzen Bläschen an der
Wurzel – die Mägen der Pflanze. Genug gestaunt,
Lindner setzt die Pflanze wieder ins Wasser.
Überraschungen wie den Wasserschlauch gibt
es in Marienfelde hinter jedem zweiten Strauch.
Lindner schätzt, dass hier mehrere Hundert Tierund Pflanzenarten leben, die auf der Roten Liste
stehen. Der Park bietet optimale Bedingungen,
doch das war nicht immer so. Von 1950 bis 1981
war das Gelände eine Mülldeponie der Stadt Berlin. Erst 1988 war der Berg aus Abfall so überwuchert, dass der Naturpark eröffnet werden konnte.
Vor einigen Jahren hat dann der Naturschutzbund
(NABU) eine Naturschutzstation am Diedersdorfer Weg eingerichtet. Björn Lindner leitet sie, als
Natur-Ranger wacht er über den Naturschutz in
Marienfelde, hält aber auch Vorträge und organisiert Sponsorengelder.
Zurück auf dem Marienfelder Gipfel: Björn
Lindner hält eine Hand an sein Ohr und lauscht.
Büloo-büloo! Ein Pirol singt im Gebüsch, ein seltener Klang in Deutschland. „Manche Leute sagen:
,Herr Lindner, das ist doch wie Urlaub hier‘“, erzählt der Natur-Ranger, als der Vogel verstummt.
„Ich sag dann nur: ,Aber ja, klar doch!‘ Urlaub direkt vor der Haustür, jeden Monat, jeden Tag.“ 
STADTMENSCH
degewo unterstützt die Naturstation seit Anfang des Jahres:
Im Rahmen der Senatsaktion „Saubere Sache“ im September
konnte Björn Lindner deshalb zum Beispiel den Naturschutzpavillon wiedereröffnen. Lindner hält auch Vorträge im
„Alten Waschhaus“, und künftig sind Führungen durch den
Naturpark speziell für degewo-Mieter geplant. Informationen dazu gibt es beim Quartiersmanagement Mariengrün,
Tel. 030 / 26485 2103.
Naturschutzpark Marienfelde, Diedersdorfer Weg 5, 12277
Berlin, www.natur.berlin-marienfelde.de
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05
01 + 02
Aufgepasst und Fernglas
gezückt: Die Teilnehmer
der „Grünen Schule“
erkunden den Park
03
Bergidyll: der Blick vom
Gipfel des Naturschutzparks auf Mariengrün
04
Christine Meinhold-Gerth
vom Quartiersmanagement Mariengrün arbeitet
eng mit Natur-Ranger
Björn Lindner zusammen,
denn: „Der Vorteil für die
Mieter in Mariengrün ist,
dass der Park direkt vor
ihrer Haustür liegt und
damit ein tolles Naherholungsgebiet fußläufig zu
erreichen ist“, sagt sie.
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Seltener Anblick: ­Lindner
zeigt seinen Schülern
den Wasserschlauch –
eine fleischfressende
Wasserpflanze
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Stadt
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Abflugbereit? Nein,
denkmalgeschützt. ­
In der Abflughalle sieht
es auch heute noch so
aus, als würden gleich
die Flieger starten
02
Martin Pallgen (l.) und
Geschäftsführer Gerhard
W. Steindorf (r.) von der
Tempelhof Projekt GmbH
zeigen das Flughafen­
gebäude
03
Auf dem Rollfeld erinnert
ein Flugzeug-Oldtimer
an vergangene Zeiten
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Die Gewinner der
degewo-Mieterführung
erkunden das Gelände
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Zeitreise durch
Tempelhof
tempelhof
Mieterrundgang. Der Architekt Sir Norman Foster nannte Tempelhof „Die Mutter aller Flughäfen“.
Statt Passagieren eilen heute Mitarbeiter von Kreativagenturen und der Polizei durch die Flure. Und
täglich schlendern Besucher durch das Gebäude – wie die Gewinner der degewo-Mieterführung
Text: Margitta Schulze Lohoff Fotos: Gene Glover
D
as Staunen beginnt in der Abflughalle. Joachim Schulz steht vor dem
Gepäckband, guckt erst zur Decke,
dann auf die Check-in-Schalter. Alles wie damals. „Ich bin hier einmal abgeflogen,
1964, nach Sylt, nur angekommen ist unser Flieger
dort nie!“ Der Rentner schmunzelt, als er die Geschichte erzählt. Sie passt zu diesem Ort.
Der Flughafen Tempelhof ist auch nie dort
angekommen, wo er hin sollte: an die Spitze der
internationalen Flughäfen. Architekt Ernst Sagebiel hatte für die Nationalsozialisten ein Luftkreuz in Stahlbeton-Bauweise entworfen, damals
eine bautechnische Revolution. 1936 begannen
die Bauarbeiten, doch drei Jahre später brach der
Zweite Weltkrieg aus, und im Rohbau schraubten
nun Zwangsarbeiter Kampfflugzeuge zusammen.
Nach dem Krieg zogen US-amerikanische Soldaten ein, und erst ab Anfang der 1950er-Jahre
durften auch Fluglinien Teile Tempelhofs nutzen.
Heute wirkt der Flughafen an manchen Ecken wie
ein Museum. Eine Gruppe degewo-Mieter zieht
an diesem Tag hindurch.
Stopp in einem haushohen Raum über der
Eingangshalle. An den Wänden gucken zwischen
Ziegeln und Beton Stahldrähte hervor. Seit 1995
steht alles unter Denkmalschutz. Mieterin Christina Sieber ist begeistert: „Man sieht an jeder Ecke,
dass das Gebäude seine eigene Biografie gespeichert hat.“ Und trotzdem ist Veränderung wichtig
für Tempelhof. Das größte zusammenhängende
Baudenkmal Europas muss nicht nur erhalten,
sondern auch für die Zukunft fit gemacht werden.
Das ist die Aufgabe der Tempelhof Projekt GmbH.
Sie verwaltet und bewirtschaftet 9.000 Räume
auf rund 300.000 Quadratmetern Fläche. „Zwei
Drittel davon sind vermietet oder werden für Ver-
04
anstaltungen genutzt, ein Drittel entwickeln wir
noch“, erklärt Martin Pallgen, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der GmbH, den Mietern.
Rauf aufs Dach. Sagebiel hatte das Dach als
riesige Tribüne für 80.000 Zuschauer geplant. „Es
wirkt wie ein riesiges halbrundes Amphitheater“,
sagt Mieter Jörg Bittner und blickt direkt auf das
Tempelhofer Feld und seine Darsteller: Radfahrer
und Jogger drehen ihre Runden, Kiteboarder jagen über die alte Landebahn. Wenn das Berliner
Abgeordnetenhaus die nötigen Gelder und Bebauungspläne genehmigt, wird es da unten in einigen
Jahren schon ganz anders aussehen – zumindest
am Rand. Dort wollen Wohnungsbaugesellschaften wie degewo neue Häuser bauen.
Auch Joachim Schulz steht jetzt auf dem Dach.
Doch er erinnert sich hier noch mal an 1964:
„Über Sylt lag damals dicker Nebel, keine Chance
zu landen.“ Manche Pläne durchkreuzt das Wetter, andere die Geschichte. Macht nichts, Tempelhof hat eine neue Zukunft. Und Schulz ist damals
auch noch nach Sylt gekommen. Mit dem Zug. 
TEMPELHOFER FREIHEIT
Das ehemalige Flughafengebäude und das Flugfeld
bilden heute zusammen
die Tempelhofer Freiheit.
Daraus soll langfristig
ein modernes Stadtquartier werden. Wer mehr
darüber wissen will: ­­Es gibt
Führungen durch den Park
oder das Gebäude. www.
tempelhoferfreiheit.de
27
28
Stadt
moabit
29
stadtleben 03 / 2013
Gesucht und
gefunden
Kiezspaziergang. Der Ortsteil Moabit hatte nie das beste Image, aber das ändert sich.
­Zu Recht, findet Gabriele Duczmal-Elbers. Denn ihr Kiez sei zwar eigenwillig, doch voller
versteckter Schätze
Protokoll: Margitta Schulze Lohoff
Gabriele
­Duczmal-Elbers,
Erziehungswissenschaftlerin, 38,
lebt seit 2003 mit ihrem
Mann und den zwei Kindern
(7 und 9) im degewo-Haus in
der Lehrter Straße in Moabit.
Die gelernte Erziehungswissenschaftlerin arbeitet heute
als persönliche Assistentin
eines Berliner Künstlers
D
Fotos: Kerstin Müller
er Nachbar aus dem Nebenhaus
lebt schon sein ganzes Leben in
der Lehrter Straße. Als wir vor
zehn Jahren eingezogen sind, hätte ich mir das nie vorstellen können. In anderen
Kiezen ist das Leben leichter, alles ist direkt vor
der Haustür. In Moabit musste ich alles suchen:
die beste Buchhandlung, das beste Café, sogar
den Supermarkt. Aber ich habe dieses Spiel lieb
gewonnen – und meinen Kiez sowieso!
Hier habe ich ganz andere Dinge direkt vor
der Tür. Ich lebe mitten in Berlin, der Hauptbahnhof ist zu Fuß nur zehn Minuten entfernt.
Doch wenn ich aus dem Fenster gucke, sehe ich
nur die riesigen alten Bäume der Schrebergärten nebenan. Dahinter liegt der Geschichtspark
des alten Zellengefängnisses, dort picknicken
wir manchmal. Noch häufiger bin ich aber mit
den Kindern im Fritz-Schloss-Park, der beginnt
auf der anderen Straßenseite. Die Kinder bolzen
oder toben über den Spielplatz. Und ich kann hier
wunderbar joggen, die Rundstrecke wurde erst
vor wenigen Jahren angelegt. Auf dem Parkgelände gibt es jedoch noch viele Sportmöglichkeiten
mehr: Im alten Poststadion trainieren die Leichtathleten, auf den Plätzen daneben Fußballer. Es
gibt eine Ruderhalle, eine Rollschuhbahn, das
„
Stadtbad Tiergarten und das Berliner Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins.
Moabit ist ein eigenwilliger Kiez. Als wir hergezogen sind, lag neben unserem Haus ein alter
Gewerbehof mit Werkstätten. Heute gibt es hier
mehrere Hotels, einen Supermarkt, Filmproduktionsfirmen und Stadtvillen. Und trotzdem:
Gentrifiziert sind wir noch lange nicht. Ich kann
mir nicht vorstellen, dass vor unserer Haustür
jemals ein hippes Café eröffnen wird. Es gibt natürlich Cafés und Restaurants, doch die haben
ihren ganz eigenen bodenständigen Charakter.
Am Ende der Lehrter Straße gibt es zum Beispiel das Eiscafé Dolomiti. Die Kinder lieben es,
ihr Eis hier zu essen, denn die Eisdiele ist noch
ein Original aus den 1970er-Jahren. Nicht chic,
aber charmant. Mit Freunden bin ich oft im
Restaurant am Park. Es liegt versteckt an einer
Ecke des Kleinen Tiergartens und sieht ganz unscheinbar aus, eher wie ein Imbiss. Doch die Köche und Kellner sind so freundlich und das Essen
ist großartig! Sie bereiten alles in einer offenen
Küche zu, sodass ich immer sehen kann, wie
frisch die Zutaten sind. Nach dem Essen ziehen
wir dann manchmal noch weiter in den Sommergarten, ein großer Biergarten hinter der St.
Johannis Kirche an der Straße Alt-Moabit. Die
Bänke und Tische stehen im Sommer auf einer
wilden Blumenwiese. Ich mag diese lässige Atmosphäre. Deshalb gehe ich auch gerne in die
Kulturfabrik in der Lehrter Straße. Dort gibt es
ein ganz kleines Kino, es fühlt sich an, als säße
man bei Freunden im Wohnzimmer.
Zum Einkaufen fahre ich schnell mit dem
Fahrrad in die Turmstraße. Hier gibt es alles, was
ich brauche: Bei einem der türkischen Gemüsehändler kaufe ich Obst, in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung bestelle ich meine Bücher.
Und wenn ich noch ein Geschenk brauche, fahre
ich in die Alt-Moabit zu Blumen- und Gartenkunst – mein Lieblingsladen in Moabit. Ich habe
ihn schon zu meiner Hochzeit vor acht Jahren
entdeckt, damals habe ich meinen Brautstrauß
dort binden lassen. Das Geschäft ist ein Paradies.
Die Blumen leuchten in allen Farben und duften
herrlich. Und weil es so schön war, genehmige ich
mir noch ein Eis in der Eisdiele nebenan. Das ist
nämlich mein Lieblingseiscafé.
Ich weiß heute genau, wo ich in Moabit was
finde. Das ist mein Kiez! Ob ich, wie mein Nachbar, mein Leben lang hier wohnen werde, weiß
ich nicht, aber ich hätte nichts dagegen. Und
wenn ich hier noch etwas Neues entdecke, freue

ich mich umso mehr!“ GenieSSen
„Ich liebe den Duft
bei Blumen- und Gartenkunst, die lässige
Atmosphäre im Kino der
Kulturfabrik, das Essen
von Avni Dogan im Café
Restaurant am Park und
den Retrocharme des Eiscafé Dolomiti.“ (von oben
nach unten rechts)
30
05
Stadt
31
Unterhaltung
stadtleben 03 / 2013
Rätseln
03
moabit
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06
01
07
Schloss
im Südwesten
Berlins
Stadtteil
im Bezirk
SteglitzZehlendorf
Schifffahrtsroute
persönl.
Fürwort
Erbauer
d. Pariser
Wahrzeichens
Abkürzung: Gegenteil
Zentiliter von pro
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9
Insider-Entdeckertipps
Bummel durch den Kiez:
01
Geschichtspark
ZellenGEfängnis
Das Gelände des ehemaligen Zellengefängnis ­ist
heute ein preisgekrönter
Park – und ein Kleinod
hinter hohen Mauern.
Lehrter Straße, 10557
Berlin
02
EISCAFé Dolomiti
Drinnen Eis essen mit
Retrocharme, draußen
zwischen hohen Hecken
im Mini-Vorgarten. Das
Urteil an beiden Orten:
urig und gut.
Lehrter Straße 26A,
10557 Berlin
entspannen
„Entspannen oder
­toben im FritzSchloss-Park, klettern
beim Deutschen Alpenverein, picknicken
im Geschichtspark
und schwimmen im
Stadtbad Tiergarten
– in unserer Straße
gibt es an jeder Ecke
Freizeitmöglichkeiten.“ (von oben nach
unten)
03
Kulturfabrik
Hier war schon immer
viel los. Das Gebäude beherbergte unter anderem
eine Fleischerei und eine
Keksfabrik. Heute ist es das
Zuhause der Kulturfabrik
Moabit mit Kino, Theater,
Café und Konzerträumen.
Lehrter Straße 35, 10557
Berlin, www.kulturfabrikmoabit.de
04
Kletterzentrum
Der Berg ruft mitten in
Berlin: Zehn Fußminuten vom Hauptbahnhof
entfernt hat der Deutsche
Alpenverein ein Kletterzentrum eröffnet.
Seydlitzstraße 1H, ­
10557 Berlin, 030 / 330 998
636, www.kletterzentrum.
dav-berlin.de
05 Fritz-Schloss-Park
Vor dem Krieg Militärgelände, danach Trümmerfeld, heute Park für
Jedermann – mit Joggingstrecke, einem Berg
zum Rodeln, Spielplatz
und Minigolfanlage.
Seydlitzstraße, 10557
Berlin
deutsche
Zugkategorie
Chili und ungarische Spezialitäten
lästiges
Insekt
3
10
salopp:
eine
europ.
Weltraumagentur
Tanzvergnügen
kleiner
Stadtteil
in Reinickendorf
sächl.
Fürwort
Hochzeiterinnen
Laufvogel
Nachtlokal
Bodensenke
Zitterpappel
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07
Blumen- Und
gartenKunst
Das Paradies riecht wie
eine Blumenwiese, strahlt
in den Farben des Regenbogens und liegt an der
Straße Alt-Moabit. Selbst
wenn Sie keine Blume
kaufen wollen, der kleine
Laden ist eine Reise wert.
Alt-Moabit 21/22, 10559
Berlin, www.blumen­-­undgartenkunst.de
G L
I
S C
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B R
F
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D
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Im Fuchsbau
Körperteilpaar
Gewässer
8
Für das Bundesliga-Spiel der Füchse Berlin gegen
HSV Hamburg am 27. Oktober verlosen wir
25 x 2 Freikarten. Spielbeginn ist 17.15 Uhr in der
Max-Schmeling-Halle.
2
Nachlass
4
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Zwiebel
elektroakustische
Maßeinheit
7
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B E L
Lösung Heft 02/13
Lösungswort: Renovierung
04
12
5
Planet
01
Einsendeschluss: 11. Oktober
Stichwort: „Füchse“
Alien vom
Planeten
Melmac
ungefüllt
05
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auf das gesamte Sortiment. Coupon einfach ausschneiden und beim Bezahlen im Chili vorlegen.
Chili-Food-Shop, Marzahner Promenade 31 c,
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Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr,
Samstag 10 bis 16 Uhr
Aktionszeitraum: 1. bis 31. Oktober
berlinerisch:
Glas Bier
6
InternetKürzel für
Deutschland
edler
Speisepilz
13
ehemaliger
Berliner
Flughafen
06
CAFé Restaurant
am PArk
Zugegeben: Die Lage ist
nicht gerade idyllisch und
auch das kleine Restaurant selbst sieht nicht
nach erster Adresse aus.
Doch das Essen ist vom
Feinsten! Avni Dogan
tischt türkische Spezialitäten zu kleinen Preisen auf.
Stromstraße 10b, 10555
Berlin
1
höher
gelegen,
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Sie mögen's scharf? Dann ab in den Chili-FoodShop in Marzahn. Dort gibt es Soßen, Gewürze ­und
Snacks von mild-würzig bis extrem scharf. Auch
Freunde ungarischer Schärfe werden hier fündig.
09
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Bei Interesse eine Mail an [email protected]
schicken oder eine Postkarte an: degewo, Marketing/Unternehmenskommunikation, Potsdamer
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Lösen Sie das Kreuzworträtsel und bringen Sie die Lösungsbuchstaben in die richtige Reihenfolge. Schicken Sie uns das Lösungswort
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Mietvertragsnummer anzugeben. Mit etwas Glück wohnen Sie
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Ausgabe bekannt gegeben. Gewinner aus dem vergangenen Heft ist Werner
Miketta aus Wedding. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Einsendeschluss: 15. Oktober
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Weitere Informationen zur FVB unter: www.lustaufkultur.de
Sie können die Mitgliedschaft gern auch telefonisch
(030/860093-51) oder via E-Mail ([email protected])
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degewo-Mitgliedsnummer (falls zur Hand)
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Vorname und Name
Die Mitgliedschaft endet nach 12 Monaten automatisch.
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* Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
E-Mail-Adresse
Für die Gewinnbenachrichtigung füllen Sie bitte die Adressdaten ­
aus. Telefonnummer bitte nicht vergessen, die Gewinner werden
benachrichtigt. Einsendeschluss ist der 7. Oktober.
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17. Oktober. ­Die Gewinner sehen nicht nur die Erstaufführung,
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anderem Francis ­Fulton-Smith, ­Jeanette Biedermann, Reiner Schöne
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