Aufgabe 1 - jochen

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Aufgabe 1 - jochen
Hessisches Kultusministerium
Landesabitur 2007
Beispielaufgaben 2005
Hessisches Kultusministerium
Landesabitur 2007
Beispielaufgaben
Deutsch
Grundkurs
Beispielaufgabe A 1
Auswahlverfahren:
Einlese- und Auswahlzeit:
Die Schülerinnen und Schüler wählen eigenhändig
aus den vier vorgelegten Vorschlägen einen aus.
45 Minuten
Bearbeitungszeit:
180 Minuten
Erlaubte Hilfsmittel:
Wörterbuch zur deutschen Rechtschreibung
Sonstige Hinweise:
keine
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Landesabitur 2007
Beispielaufgaben
2005_D-GK_A 1
I. Thema und Aufgabenstellung
Textinterpretation zum Thema „Das Motiv der Stadt im Spiegel der Lyrik“
Aufgaben
1.
Interpretieren Sie das Gedicht „Der Gott der Stadt" von Georg Heym. (35 BE)
2.
Vergleichen Sie „In Danzig 1842" mit „Der Gott der Stadt":
Erarbeiten Sie, wie das Thema „Stadt" jeweils aufgefasst und dichterisch gestaltet ist.
Untersuchen Sie, wie Perspektive und lyrisch-sprachlicher Stil Inhaltliches jeweils unterstützen bzw. hervorbringen.
Ordnen Sie die Gedichte und das sich in ihnen ausdrückende Lebensgefühl und Verständnis von der „Stadt" literarischen Epochen zu und begründen Sie Ihre Entscheidung.
(40 BE)
3.
Stellen Sie knapp dar, wie Ihrer Meinung nach ein Stadtgedicht des 21. Jahrhunderts in
Wahrnehmung und Haltung des lyrischen Ich die Traditionslinie von Eichendorff über
Heym modifizieren (weiterziehen, abwandeln, brechen u.a.) müsste. (25 BE)
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Landesabitur 2007
Beispielaufgaben
2005_D-GK_A 1
Material 1
Georg Heym (1887-1912): Der Gott der Stadt (1910)
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.
Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.
Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit
Die letzten Häuser in das Land verirrn.
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Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal,
Die großen Städte knieen um ihn her.
Der Kirchenglocken ungeheure Zahl
Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.
Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik
Der Millionen durch die Straßen laut.
Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik
Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
Das Wetter schwält in seinen Augenbrauen.
Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt.
Die Stürme flattern, die wie Geier schauen
Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.
Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt
Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust
Und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.
Aus: Kurt Pinthus (Hrsg.), Menschheitsdämmerung, Hamburg 1959, S. 42
Anmerkungen:
Baal:
orientalischer Gott
Korybanten: Priester in einem orientalischen Kult
korybantisch: wild, ekstatisch
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2005_D-GK_A 1
Material 2
Joseph von Eichendorff (1788-1857): In Danzig (1842)
Dunkle Giebel, hohe Fenster,
Türme tief aus Nebeln sehn,
Bleiche Statuen wie Gespenster
Lautlos an den Türen stehn.
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Träumerisch der Mond drauf scheinet,
Dem die Stadt gar wohl gefällt,
Als läg zauberhaft versteinet
Drunten eine Märchenwelt.
Ringsher durch das tiefe Lauschen,
Über alle Häuser weit,
Nur des Meeres fernes Rauschen Wunderbare Einsamkeit!
Und der Türmer wie vor Jahren
Singet ein uraltes Lied:
Wolle Gott den Schiffer wahren,
Der bei Nacht vorüberzieht.
Aus: Joseph von Eichendorff, Werke in sechs Bänden, Bd. 1, hrsg. v. Wolfgang Frühwald u.a., Deutscher Klassiker Verlag o.O. 1987, S. 443
Anmerkung:
Danzig: Hafenstadt an der Ostsee; heute polnisch: Gdansk
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Beispielaufgaben
2005_D-GK_A 1
Korrektur- und Bewertungshinweise
- nicht für den Prüfungsteilnehmer bestimmt -
II. Erläuterungen
1. Aufgabenart: Textinterpretation
2. Voraussetzungen gemäß Lehrplan:
Im Kurshalbjahr 12.1: Lyrik der Romantik
Im Kurshalbjahr 13.1: Lyrik des Expressionismus
„Expressionismus" (13.1) als Epoche ist in den Lehrplänen (noch) nicht verbindlich; Merkmale
expressionistischer Lyrik werden hier jedoch als bekannt vorausgesetzt.
III. Lösungshinweise
Zu Teilaufgabe 1:
Im Überblick und einleitend ließe sich etwa erkennen:
die bündige, einfache Textstruktur; blockhaft einfache Sätze und eine heftige Bildsprache. Die Gesamtwirkung wird von der einfachen metrischen Struktur unterstützt: regelmäßige 5-hebige Jamben, Kreuzreime, durchweg männliche (stumpfe) Kadenzen; Satz und Verszeile fallen häufig zusammen.
Inhaltlich: die Vision eines Götzendienstes, der die Stadt und ihre Bewohner in den Untergang reißt.
Die genauere Analyse und Interpretation könnte ergeben:
Der hoch über allem („auf einem Häuserblock") thronende „Gott der Stadt" ist (in Strophe 1) Ausgangsund weiterer Bezugspunkt (für Strophe 2 bis 4); Strophe 5 beinhaltet seine tödliche Antwort.
Charakteristisch für den „Gott der Stadt" ist seine wüste Körperlichkeit: „Stirn", „Haupthaar" und
besonders „Bauch" und „Fleischerfaust".
Die Naturgewalten sind ihm zugeordnet: Die „Winde lagern [...] um seine Stirn" (Strophe 1), der „Abend" illuminiert seinen „Bauch" (2), das „Wetter schwält in seinen Augenbrauen" (4); „Stürme" (4)
und schließlich „ein Meer von Feuer" und „Glutqualm" (5) gehen von ihm aus. Die Atmosphäre verdüstert sich im Laufe des Gedichts vom Abend zum dunklen Abend und zur Nacht (schwarz und rot
als beherrschende Farben).
Verben mit Richtungspräpositionen unterstützen die Bewegung auch der Menschen und der von ihnen
gemachten Dinge auf ihn als Zentrum hin: „Die großen Städte knieen um ihn her", die Zahl der Kirchenglocken „wogt auf zu ihm" (2), der Rauch der Fabriken zieht „auf zu ihm" (3). Es entsteht der Eindruck
eines kultischen Taumels der (gesichtslosen) „Millionen" und der Stadt (und Städte: Plural in Strophe 2).
Gottesdienst ist zu Götzendienst verzerrt (Elemente des Kultes: das Knien der Städte, die „Kirchenglocken", der „Korybanten-Tanz", die Musik, Fabrikrauch wie Weihrauch). Heym spielt auf Alttestamentarisches an (Baal, Turmbau zu Babel, Tanz ums Goldene Kalb, Feuersturm, der Sodom und Gomorrha zerstört).
Zur Sprache wäre herauszuarbeiten:
Steigerungen, semantische Superlative und Hyperbeln („Meer von Feuer", „aus schwarzer Türme
Meer", „ungeheure Zahl", „Millionen") und Komposita („Häuserblock", „Fleischerfaust", „Glutqualm")
verstärken Raumwirkung und Bewegungen ins Riesengroße und erzeugen den Eindruck von Schwere,
Drastik, Dramatik.
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2005_D-GK_A 1
Fazit könnte sein:
Heym gestaltet einen neuen Mythos, mythisiert und dämonisiert die Stadt, prophezeit ihr eine Art Apokalypse. Als seine Intention könnte man vermuten: Warnung oder zynische und grimmige Artikulation
eines Leidens an der Stadt und der Besinnungslosigkeit ihrer Menschen.
Anforderungsbereich: II (35 BE)
Zur Teilaufgabe 2:
Als vergleichender Ansatz ist denkbar:
Auch Eichendorffs Gedicht evoziert eine Stadt in der Nacht, aber sie hat nichts Bedrohliches. Er entwirft
ein sacht in Nacht und Nebel eingesponnenes Stadtidyll. Die Nacht steigert das Gefühl von Geborgenheit. Spuren industrieller Arbeit kommen nicht vor. Heyms „Millionen" der modernen Großstadt gibt es
(noch) nicht.
Auch Eichendorff personalisiert Natur (den Mond), aber diese Natur ist der Stadt gewogen, die nächtliche Stadt wirkt wie von der Natur mitgeschaffen: Nebel und Mondschein verwandeln und verzaubern
hier die Dinge ins märchenhaft Unwirkliche, sodass Statuen lautlosen (eher graziösen als furchteinflößenden) „Gespenster[n]" gleichen. Die Stadt insgesamt wirkt (Konjunktiv!) rätselhaft anziehend, schön
und stimmungsvoll (Stimmungselemente: Nebel, Mondlicht, Geräuschlosigkeit, „tiefe[s] Lauschen").
Türme, Giebel, hohe Fenster rufen - obgleich Eichendorff „In Danzig" 1842 schreibt - die Vorstellung
von Gotik und Mittelalter hervor, das die Romantik schätzte.
Genauere Analyse und Interpretation könnten ergeben:
Auch Eichendorffs Gedicht ist regelmäßig gebaut (vierhebige Trochäen, Kreuzreime, abwechselnd
stumpfe und klingende Kadenzen), aber in seiner Wirkung Heym entgegengesetzt. Eichendorffs Ton
ist schlicht und volksliedhaft.
Die Sprache ist leicht fasslich: Einfache Adjektive bestimmen das Gedicht (dunkel, hoch, tief [zweimal], weit, fern); einziges Kompositum ist „Märchenwelt", die mehrsilbige Fügung „wunderbare Einsamkeit" wird zum sprachlichen Höhepunkt. Eichendorff entwirft eine zarte romantische Szenerie,
Heym arbeitet holzschnittartig.
Das lyrische Ich (die 1. Person Singular) scheint hinter die Eindrücke zurückzutreten, die es notiert.
Aber am Ende der 3. Strophe sammelt sich seine subjektive Empfindung (bezeichnend: nach dem Gedankenstrich) im Ausruf. Hier liegt das innere Zentrum des Gedichts. Die nächtliche Stille ist so tief,
dass das Ich das Meer hören und sich in diesem Augenblick zugleich seiner selbst bewusst werden
kann: Dem „Über alle Häuser weit“ Lauschenden ergibt sich das Gefühl der wunderbaren „Einsamkeit".
Sehnsucht und Fernweh deuten sich an.
Antithetisch gesetzt ist die letzte Strophe: Außen ist das Meer, dem sich die Schiffer aussetzen (Lied
des Türmers); innen ist Geborgenheit. Außen ist Ferne, Entgrenzung und Unendlichkeit; innen ist
Begrenzung. Die Erwähnung des Meeres gibt dem Stadtgedicht Spannung und Ambivalenz.
Auswertung und Vergleich könnten erbringen:
Eichendorffs Gedicht trägt die Züge der Romantik: Nacht als bevorzugte Tageszeit, Märchenhaftigkeit,
Zauber und Verwandlung der Dinge, Topoi der Epoche wie „wunderbare Einsamkeit", „Lauschen",
„träumerisch" und (verhaltene) Sehnsucht.
Weder Heym noch Eichendorff geben ein realistisches Bild der Stadt: Heym verzerrt ins Grotesk-Monströse und Apokalyptische, Eichendorff abstrahiert von der geschäftigen Hafenstadt an der Ostsee, indem
er den Augenblick ihrer nächtlichen, mondbeschienenen Ruhe auswählt. Eichendorff poetisiert die Wirklichkeit, Heym reißt die Oberfläche auf und zeigt das Grauen.
Eichendorffs Schlusszeilen sind, wiewohl als „uraltes Lied" zitiert, Gebet und bekunden Gottvertrauen,
wogegen Heym Religiosität als Götzendienst und schwarze Messe verhöhnt.
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2005_D-GK_A 1
Eichendorff wählt den lyrischen Moment meditativen Innehaltens. Bei ihm ist das einzelne menschliche (lyrische und sehnsüchtige) Ich Teil der Welt, die der Mond von oben bescheint. Heym verzichtet
auf ein lyrisches Ich. Bei ihm rasen die Menschen und sind ohne Würde und individuelles Format.
Anforderungsbereiche: I/ II/ III (40 BE)
Zur Teilaufgabe 3:
Die Aufgabe bietet subjektiven Spielraum.
Grundsätzlich denkbar ist:
•
die Verteidigung einer (neo-)romantischen Sichtweise; geklärt werden sollte in diesem Fall, dass
Anspielung und Zitat doch den Abstand zur Romantik markieren müssten;
•
das Angebot eines ironischen Spiels zwischen moderner Coolness und neuer Phantasie und Empfindsamkeit;
•
die Bestimmung einer ironischen Haltung, die deutlich macht, dass Natur der Stadt ausgetrieben ist
(Plastikbäume, künstliches (Mond-)Licht etc.).
Als eher nicht infrage kommend könnten genannt werden:
•
konventionelle Kreuzreime;
•
Volksliedstrophe;
•
gebundenes Metrum als Ausdruck einer intakten Welt;
•
die Hinwendung zu einem wie auch immer gearteten Gott
Bezogen auf Heym könnte hingewiesen werden auf:
•
das kaum Überbietbare bzw. nicht mehr Zeitgemäße seiner explosiv-dramatischen Bilder;
•
die mögliche Fortschreibung seiner Motive des Lärms, der Dynamik und Dynamisierung von Leben
(Verkehrsdichte, Netz der U- und S-Bahnen, pausenloser Luftverkehr, Massenproduktion);
•
die fast kindliche Wirkung von Heyms Schloten und Fabriken angesichts heutigen Industriepotentials;
•
das Thema des Farben-Musik-Bewegungs-Drogen-Körperrausches der Disco als möglicher heutiger Reflex auf Heym;
•
das Menetekel der Twin-Towers 2001 als Bestätigung für Heyms Apokalyptik;
•
die Probleme von Umweltverschmutzung, Armut, Verwahrlosung und Gewalt.
Bezogen auf Eichendorff könnte als zeitgemäße Möglichkeit in den Blick gerückt werden:
die Kombination von Effizienz und Leere;
•
das Erlebnis einer Einsamkeit des schnellen, erfolgreichen Managers, die hier alles andere als
wunderbar ist;
•
die Wiederaufnahme des Sehnsuchtsmotivs in der Single-Existenz: die Stadt als Jagdgrund von
Familienlosen und als Humus für Therapiezirkel und Esoterik-Gruppen (u.a.m.).
•
Denkbar ist als Möglichkeit aber auch:
•
ein zum Beispiel sachlicher bzw. versachlichender Blick auf die Stadt als funktionalem Ort von
hoch komplexer Struktur und damit die Rückkehr aus Eichendorffs Poesie und Heyms Surrealismus in eine realistische Haltung;
•
das Ersetzen des Häuserblocks als Sockel des Götzen durch den um vieles höheren Messeturm
etwa als technisch-logistisch-architektonisches Meisterwerk .
Anforderungsbereiche: II / III (25 BE)
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IV. Bewertung und Beurteilung
„Ausreichend" (5 Punkte) ist eine Leistung, die sprachlich wenig differenziert ist und Schwierigkeiten
hat, die Metaebene im Sprechen über Sprache durchzuhalten, die aber dennoch über Inhaltliches und
pures Meinen und Dafürhalten hinauskommt. Eichendorffs Gedicht muss als romantisch angesprochen
und in dieser Zuordnung ansatzweise begründet werden können. Bei Heym wird die Entwicklung des
Gedichts (Zusammenhang der Strophen) inhaltlich vielleicht nicht recht verstanden sein. Zum Ausdruck
gebracht werden muss aber, dass seine Stadt moderner, dass sie industrialisiert und auf eine unheilvolle
Weise eine Art Mega-City ist, deren Ausdruck der furchterregende Baal ist. Stilistisch sollte zumindest
die bedrohliche Lebendigkeit der Dinge, ihre Personifizierung, gesehen und ansatzweise als Ausdruck
moderner Stadterfahrung interpretiert werden können.
Zu Teilaufgabe 3 muss eine überzeugend begründete Aktualisierung in zumindest einem Beispiel
gelingen.
Als „gut" (11 Punkte) ist eine Arbeit zu bewerten, die aus dem Überblick über die Texte und die drei
Teilaufgaben heraus gearbeitet ist und die Übergänge gedanklich und in der Formulierung verbinden
kann. Die gute Arbeit weiß zudem etwas von lyrischem Sprechen und wird Formulierungen wie: „der
Dichter erzählt, schildert, beschreibt" oder: „... es wird dargestellt" vermeiden.
Aus der Fülle der Charakteristika der Gedichte werden jeweils einige so ausgewählt, explizit herausgestellt und im Bezug zueinander durchdacht sein, dass ein Interpretationszusammenhang entsteht, der
von dem jeweiligen Gedicht über die inhaltliche Rezeption hinaus etwas von seiner Eigenart erfasst.
Annähernd vollständig braucht das Beobachtete keineswegs zu sein.
Die gute Arbeit wird einen Gesamteindruck zu Heym formulieren können, die starke Bildhaftigkeit
und kompakte Sprache in die Deutung einbeziehen, die Zentrierung auf den hoch oben Thronenden
bemerken und zu einer Deutung der Stadt als Großstadt und Hexenkessel und des Gottes als bösem Dämon finden. Der scharfe Kontrast zu Eichendorff muss zum Ausdruck kommen; der zeitliche Abstand
zwischen den Dichtern sollte anreflektiert sein. - Für Eichendorff wird das Zarte, Leise, Verklärende
seines Gedichts bemerkt werden; mit konkreten Beobachtungen zu Inhalt, Stil, Form und Motivik wird
begründet werden können, wie die Stimmung des Gedichts zustande kommt. Zu erwarten ist, dass etwa
das Wortfeld „träumerisch - zauberhaft - Märchenwelt - wunderbar" in den Blick tritt und als epochentypisch interpretiert werden kann. Vielleicht kann der Ausdruck „wunderbare Einsamkeit“ als erstaunlich
oder paradox empfunden werden und Erkenntnisse zur Romantik auslösen. Zu erwarten sind Bezüge zu
anderen Werken der Epoche. Das Verhältnis zwischen Stadt und Natur und Stadt und Meer sollte in die
Deutung einbezogen sein.
Gut ist die Leistung für Teilaufgabe 3, wenn dem Prüfling etwas Eigenes einfällt, was für heutige Großstädte und das Leben in ihnen bezeichnend ist und sich - z.B. in seiner Symbolhaltigkeit - Eichendorff
und Heym gegenüberstellen lässt.
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