Erwartungen der Ackerbaubetriebe I - Copa
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Erwartungen der Ackerbaubetriebe I - Copa
EN(14)2550 Zusammenarbeit von spezialisierten Viehhaltern und Ackerbaubetrieben in Niedersachsen COPA-COGECA-WORKSHOP „BESTMÖGLICHE NÄHRSTOFFNUTZUNG“ Brüssel 26.03.2014 Seit vierzig Jahren anhaltende regionale Spezialisierung +28 % +-0 % -10 % -1,5 % -32 % -34 % Veränderung gegenüber 1999 Folie 2 Rückblick • Preiswertes Futtergetreide aus Importen und aus den östlichen Ackerbaugebieten hat die Konzentration der Tierhaltung im Westen gefördert • Gewinne aus Ackerbau im Westen wegen schlechter Böden nicht ausreichend, Viehhaltung daher notwendig • In den Ackerbaugebieten wird der fehlende eigene Dung bisher überwiegend durch Mineraldünger ersetzt Derzeitiger „Stickstoffkreislauf„ Ammoniak in Luft Stickstoff in Pflanzen Nitrat ins Gundwasser Mineraldünger Veredlungsregion Futtergetreide ? Mineraldünger Ackerbauregion Quelle: LWK Niedersachsen Dr. H.H. Kowalewsky FB Energie, Bauen, Technik Heute • Seit 15 Jahren zunehmende Dungtransporte von West nach Ost , aber nicht ausreichend • Zunehmende Kritik der Bevölkerung in den viehlosen Ackerbauregionen – die Menschen kenne den Geruch von Tierhaltung nicht mehr • Bisher zu wenige Anstrengung zur Verminderung der Transportkosten pro kg Dung-Nährstoff Unser Ziel Wirtschaftsdünger Stall Nährstoffkreislauf Getreide Folie 6 Acker Wir sitzen im selben Boot! (1) • Große Anteile der Getreideernte werden als Futtermittel vermarktet = wichtiger Absatzweg • Die Getreidepreise werden durch die Nachfrage der Tierhalter stabilisiert • Mühlen für Brotgetreide bezahlen für die höheren Aufwand für Backqualität nur den Mindestzuschlag Wir sitzen im selben Boot! (2) • Die Vermarktung als Futtergetreide ist wichtig für schlechte Qualitäten (nicht backfähige Partien) Wirtschaftliche Krisen in der Viehhaltung wirken sich sofort negativ auf die Getreidemärkte aus! • Ist es nachhaltig, unsere Früchte ausschließlich mit mineralischen (endlichen) Nährstoffen (vor allem Phosphor) zu düngen? Nährstoffmanagement in Niedersachsen I 9 Nährstoffmanagement in Niedersachsen II • Abgeber (mehr als 200 t/a) – 1.437 Biogasanlagen – ca. 9.000 Tierhalter (mit und ohne eigene Fläche) • Aufnehmer – 1470 Biogasanlagen – ca. 16.000 Landwirte mit eigener Fläche • Vermittler, Transportunternehmen – 150 Lohnunternehmern, Speditionen, Maschinenringe, Futtermittelwerke, Güllebörsen, u.a. 10 Überregionale Dungtransporte in Niedersachsen 2012/2013 Quelle: Nährstoffbericht Niedersachsen 2012/2013 11 Ist - Situation • Nährstoffüberschüsse im Westen und Nordwesten Niedersachsens • Potentielle Aufnahmekapazitäten im Osten und Südosten Niedersachsens • Zunehmender Abgabedruck, Kontrolle wird strenger • Steigende Auflagen für Transport, Lagerung und Ausbringung • Zur Zeit gemäßigte Preise für mineralischen Dünger Erwartungen der Tierhalter – Tierhaltung muss wirtschaftlich bleiben – derzeitige Tierhaltungskapazität muss erhalten bleiben – kontinuierliche Abnahme des org. Düngers ist notwendig (Auslastung von Transportfahrzeugen) – langfristige geschäftliche Partnerschaft notwendig Erwartungen der Ackerbaubetriebe I Transport- und Ausbringungskosten pro kg Nährstoff dürfen nicht zu hoch sein derzeit nur bei Geflügeldung erfüllt der Nährstoffgehalt muss sicher und homogen sein die Streufähigkeit muss gut sein und die Verteilung auf dem Acker muss gleichmäßig sein Erwartungen der Ackerbaubetriebe II die Düngewirkung muss sicher kalkulierbar sein Geruchsentwicklung darf nicht zu groß sein Das Lagerproblem muss gelöst werden (in Ackerbauregionen gibt es keine Lager für organische Dünger Der Preis muss stimmen - bei niedrigen Nährstoffkonzentration kann nichts bezahlt werden Erwartungen der Ackerbaubetriebe III es darf keine Nachteile durch die EG-Nitratrichtlinie geben (z. B. durch 170 kg-Obergrenze und Ausbringungsverbote im Herbst oder bei Frost) Dung hat unvermeidbare höhere Verluste als bei Mineraldünger = Nährstoffüberschuss ist höher bei Ausbringung muss der Boden geschont werden können = Ausbringungsmöglichkeit auf trockene Böden im Herbst oder bei gefrorenem Boden Erwartungen der Bevölkerung und der Getreidehändler - Möglichst keine Geruchs- oder Ammoniakemissionen entlang der gesamten Kette (keine Belästigung) - keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen - sichere, unbedenkliche Rohstoffe Feststoff - Biogasverfahren Separation Feststofftransport Biogasanlage mit zusätzlicher Nutzung des Energiegehaltes der Feststoffe Gärrestausbringung Veredlungsregion Quelle: LWK Niedersachsen Dr. H.H. Kowalewsky FB Energie, Bauen, Technik Ackerbauregion Vorteile des Einsatzes von Dungstoffen in Biogasanlagen Vorteile für die Biogasanlagen (in Ackerbauregionen) - Kosteneinsparung beim Substrateinkauf - Prozessstabilisierung durch Mikronährstoffe - weniger Flächenkonkurrenz in Umgebung Vorteile für Viehhaltungs- und Ackerbaubetrieben - Kosteneinsparung bei Abgabe von Nährstoffüberschüssen - weniger Flächenkonkurrenz - Düngewirkung der Dünngülle besser kalkulierbar - Geruchs- und Ammoniakfreisetzungen werden geringer Das kann eine Lösung sein – wenn dieses Konzept „wirtschaftlicher“ ist, als der Export von flüssigen Nährstoffträgern! Fazit • Neue Güllelagerbehältern oder Biogasanlagen in Ackerbauregionen reichen allein nicht aus! • Wir brauchen – Forschung und Entwicklung in Richtung Trocknung/Pelletierung – Praxistaugliche Umsetzung der EG-Nitratrichtlinie – Schaffung von besserer Preiswürdigkeit durch höhere Nährstoffkonzentration Die behördliche Kontrolle in Niedersachsen Antragsteller/Anlagenbetreiber NÄHR Landkreis Baugenehmigungsbehörde Abfall-/Wasserbehörde Veterinärbehörde Vermittler und Verteiler z. B. Maschinenring Lohnunternehmen Beratungsringe u. a. STOFF Aufnehmer Landwirtschaftskammer Düngebehörde Landwirtschaftliche Fachbehörde Die neue Nds. Meldepflichtenverordnung Halbjährliche elektronische Meldepflicht der Abgeber von Wirtschaftsdünger an eine Behördendatenbank (ab 07/2012 ) a) Flächenbewirtschafter mit Überschuss Datenhaltung + Kontrolle R D M 2 x jährlich D D Kontrolle: Datenbankauswertung – entweder systematisch (Fachrecht) oder ggf. Anlass bezogen – aber halbjährliche Bringschuld der Abgeber (!) Die neue Nds. Meldepflichtenverordnung Halbjährliche elektronische Meldung der Abgeber von Wirtschaftsdünger an eine Behördendatenbank (ab 07/2012 ) b) Gewerbliche Tierhalter, Biogasanlagen, Güllebörsen, Importeure Güllebörse x R D (MR, LU, eG, FM-Werk, Sped., NDV, AVD, …) R D R D M D M R D Datenhaltung + Kontrolle M M D Kontrolle: Datenbankauswertung – entweder systematisch (Fachrecht) oder ggf. Anlass bezogen – aber halbjährliche Bringschuld der Abgeber (!)