SCHLESISCHE BERINGUNGS-ERGEBNISSE bei Kohlmeisen
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SCHLESISCHE BERINGUNGS-ERGEBNISSE bei Kohlmeisen
wachszahlen im südöstlichen Deutschland, verglichen mit den Anstiegsziffern anderer Landschaften, beleuchten die Verlagerung der S t o r c h d i c h t e von der westlichen und nordwestlichen Verbreitungsgrenze nach Osten bezw. Südosten. Es bleibt zu beobachten, ob nicht bei anhaltendem Wachsen des Storchbestandes einer vorübergehenden Z u rückverlegung eine Vorverlegung folgt. Der Storch ist ein bedingter Kulturfolger. Bevölkerungsdich te und S to rchdichte stehen im umgekehrten Verhältnis. Industrie und intensiver A c k erbau erweisen sich als storchfeindlich. B o den f e u c h t i g k e i t und Wiesenanteile fördern die Storchbesiedlung. Die Höhenlagen werden gemieden. Der Wald ist als Feuchtigkeitsspender und -erhalter storchfreundlich, der trockene geschlossene Kiefernwald aber storchfeindlich. Die niedrig gelegenen Landschaft en an den Flußläufen und Teichen weisen die stärkste Besetzung auf. Nur in günstigen Nahrungsräumen nisten mehrere Storchpaare in derselben Gemeinde, im allgemeinen ist der schlesische Storch Einzelbrüte r. Benachbarte Borste wählt er gern als Uebernachtungsstätte. Schlesien ist D u r c h z u g s g e b i e t der Störche südöstlicher Zugrichtung. Baumnester überwiegen die Gebäudenester. An absonderlichen Niststätten wurden vereinzelt gewählt elektrische Masten und Strohhaufen. Auch in Schlesien nimmt der Storch künstlich errichtete Gerüste und Pfähle an. Die Siedlungsform des Menschen bestimmt maßgebend den Standort der Nester. Die J u n g e n z a h 1 steht in Beziehung zur Futtermenge, ist also abhängig von klimatologischen Verhältnissen. Wegen der großen Frühjahrs- und Frühsommertrockenheit des Jahres 1934 war die Jungenzahl (2680) trotz des bedeutend größeren Bestandes an besetzten Nestern wenig höher als im Jahre 1933, in dem 2349 Jungstörche hochgezogen wurden. Nahrungsmangel führt zum Verlassen von Nestern, zum Abwerfen geschwächter Jungstörche und zur Ansammlung nicht brütender Storchscharen in Feuchtigkeitsgebieten. SCHLESISCHE BERINGUNGS-ERGEBNISSE bei Kohlmeisen, Blaumeisen, Grünfinken, Goldammern, und Kernbeißern 82. Helgoländer, 87. Rossittener, 6. Ecke -Tsthammendorfer Ringfundmitteilung *) Von R. STADIE, Biolog. Forsch.-Station Hiddensee (Po mm.) **) Die Arten-Zusammenfassung mag auf den ersten Blick recht willkürlich erscheinen, betrachtet man sie jedoch vom zug-biologischen *) Den Leitern der Vogelwarten Professor Dr. Drost und Dr. Schüz, und Herrn Ecke danke ich für freundliche Überlassung der erforderlichen Unterlagen. **) Die ornithologischen Arbeiten an der Biol. Forsch.-Station Hiddensee werden durchgeführt mit Unterstübung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der mein aufrichtigster Dank gebührt. 58 Standpunkt aus, ist sie gerechtfertigt, denn die Stellung dieser Arten zu den Stand-, Strich- oder Zug-Vögeln ist nach wie vor unentschieden. Die meisten namhaften Ornithologen früherer Zeit rechneten sie bald zu den Stand- bald zu den Strich-Vögeln; nur wenige unter ihnen gaben die Möglichkeit weiterer Wanderungen bei Meisen, in seltensten Fällen auch bei Grünfink und Goldammer zu. Nur vom Kernbeißer wußte man, daß er neben winterlicher Standortstreue auch ausgesprochenen Zug beobachten läßt. Diese Urteile beschränkten sich selbstverständlich vorwiegend auf die deutschen Populationen, denn daß die Brutvögel nordischer Gebiete sich im Frühling und Herbst auf weitere Wanderungen begeben, konnte den ein w a n d f r e i e n Beobachtern kaum entgehen. Derartige Hinweise finden sich z. B. in den Jahresberichten 1) der forstlich-phänologischen Stationen Deutschlands aus den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, ferner in den Veröffentlichungen der Beobachtungsergebnisse 2) auf dem Feuerschiff Adlergrund (in der Ostsee) aus den Jahren 1886,187. Erst mit der Einführung des Beringungsexperimentes wurden exakte Beweise für gelegentliche, erhebliche Wanderungen dieser Vögel beigebracht. Wie die Einstellung der Fachwissenschaftler zu diesen Ergebnissen noch vor einigen Jahren war, glaube ich am besten darlegen zu können, wenn ich im nachfolgenden wörtlich das Urteil von S c h ü z und Weigold aus ihrem Vogelzugatlas 3) von 1931 zitiere. (Die ausführliche Darstellung mag durch den Hinweis gerechtfertigt sein, daß der Vogelzugatlas leider bisher nur wenigen der schlesischen Beringer und in noch geringerem Prozentsatz den schles. Vereinsmitgliedern zur Verfügung stehen dürfte, und daß die Verfasser ihre Stellungnahme in ganz knapper Form bringen.) Kohlmeise: „Fast jede Beringungszentrale hat eine mehr oder weniger große Zahl von Ergebnissen aufzuweisen. Skovgaard (Dänemark) führt allein rund 400 Wiederfänge an. — Die meisten Ergebnisse beziehen sich auf Meisen, die am Futterplatz gefangen und dabei beringt wurden. Jungvögel geben beträchtlich weniger Erfolge, und vielleicht nicht nur wegen der drohenden Sterblichkeitshöhe des ersten Jahres, sondern weil sie wahrscheinlich weniger seßhaft sind als die alten Vögel. Nach Schenk (Ungarn) wurde von vielen ungarischen Nestlingen nur ein verschwindend kleiner Bruchteil im Winter an den Futterplätzen angetroffen, so z. B. keine einzige von 100 im Sommer 1913 gezeichneten Jung-Meisen. Aehnliches berichtet von Sc e ö t s und P a w 1 a s. Tatsächlich legte ein Jungvogel bis zum nächsten März eine Strecke von 250 km nach SW. zurück, während freilich eine andere Jungmeise ausnahmsweise auch im Januar am Geburtsort zur Feststellung kam und zwei Meisen am Ort ihrer Geburt brüteten. Ein Trieb zur Abwanderung scheint also keineswegs bei allen Jungvögeln zu bestehen. Noch mehr überrascht der 450 km nach SW. führende Flug einer im Winter beringten schweizerischen Kohlmeise (11 e ß). Eine südfinnische Kohlmeise legte 1) Stettiner Zeitschrift, Band 13, 14, 15, 1889/90/91, ff. 2) Stettiner Zeitschrift, Band 12, 1888. 8) E. Sdiüz und H. Weigold, Atlas des Vogelzuges, Berlin 1931, Friedländer und Sohn. 59 95 km zurück (V älikanga s), eine im November in Helgoland auftauchende Meise mußte noch einen Weg von 85 km machen (W e i g o 1 d). Trotz dieser Fälle darf man die meisten Kohlmeisen als Stand- und allenfalls Strichvögel ansprechen, selbst in nördlichen Lagen (so Finnland, s. a. G r o t e). — Das Alter, das die Kohlmeise erreicht, scheint nicht hoch zu sein; man kennt drei-, vier- und fünfjährige Stücke (S c h en k) und ein im Winter 1910 beringtes Männchen wurde alljährlich zweimal im Garten (zu Eperjes) brütend und ebenda überwinternd — letztmals 6. II. 14 — festgestellt (P a w 1 a s)." Blaumeise: „Zahlreiche Wiederfunde der meisten Beringungsstationen, ohne daß größere Ortsveränderungen feststellbar wären. Eine von Mathey-Dupraz in der Schweiz mehrere Winter hindurch (mit zweijähriger Pause) wiedergefangene Blaumeise erreichte ein Alter von wenigstens 6 Jahren 5 Monaten (S c h i f f er I i)." Grünfink: „Jede Beringungszentrale verfügt über mehr oder weniger viel Grünlingswiederfunde, die größtenteils ohne Interesse sind, oft aber auch als Nachweise des Verbleibs am Ort (von Sommer zu Sommer, von Sommer zu Winter, von Winter zu Winter viel Fänge am Futterbrett!) Beachtung verdienen. Nicht viele Fälle sprechen für Bewegungen, die über 50 km vom Beringungsplatz hinaus führen, und nur vereinzelt sind Grünfinken in mehr als 100 km Entfernung wiedergefunden. — In England und Schottland entsprechen 8077 Beringungen mit British-BirdsRingen 156 Wiederfunde; die über 100 km hinaus reichenden Ergebnisse sind auf einer Karte des Vogelzugatlas dargestellt (es handelt sich um Fernfunde). — In Holland erbrachten nur zwei Funde Flüge von größerer Erstreckung (v an O o r t). In Belgien liegen von D u p o n d 1930 mehrere Ortsfunde von vermutlichen Standvögeln vor. Immerhin beachtlich, daß einer der beringten Vögel an einem Tag (5. XI.) 18 km in ostwestlicher Richtung zurücklegte. — In Dänemark meldete S k o v g a a r d eine große Zahl von Ortswiederfunden (besonders für Winterfänge). Ein junger Grünfink zog nach dem Dep. Somme, ein alter Vogel vom Juni nordwärts nach Bohuslän. — Für Deutschland sind bis vor kurzem keine größeren Entfernungen festgestellt gewesen; die Karte zeigt drei unveröffentlichte Fälle der Vogelwarte Rossitten. Merk e 1 1930 berichtet über einen mit Helgoländer Ring beringten schlesischen Vogel, der nach einem Jahr am 17. 12. 28 in Bergamo angetroffen worden ist. Die Schweiz zeigte nur Nahfunde. — Ein Ueberwinterer in Salzburg war (nach Trat z) im April in Nordostböhmen, ein zweiter, beringt am 23. Februar, noch Ende April in Salzburg, und ein weiterer Vogel, wie der zuerst angeführte im Januar beringt, wurde Ende November 50 km nördlich von Salzburg angetroffen. Die jugoslawische Beringungszentrale in Laibach wies einen im Oktober in ihrem Gebiet beringten Vogel in Ancona nach. — Diese Fälle lassen deutlich erkennen, daß dem Grünfink unter Umständen ein nicht so ganz geringer Wandertrieb innewohnt, wie man aus den sehr zahlreichen Nahfunden zunächst schließen möchte." Goldammer: „Nordische Vögel wandern, wie der regelmäßige Zug an der Ostseeküste erkennen läßt, ebenso offenbar teilweise auch ostdeutsche Ammern, da eine in Schlesien erbeutete Ammer 2 Monate später in Vicenza angetroffen wurde (nach Merk e 1). Zahlreiche weitere Er- 60 gebnisse in Großbritannien, Dänemark, Deutschland, Belgien, Ungarn usw. lassen keine Ortsveränderungen erkennen. Nachweise nach Jahresfrist am Ort sind nicht selten." Kernbeißer: „Je nach der klimatischen Lage Stand- und Strich- oder auch Zug-Vogel, aber ohne große Wanderungen. — Ein im Januar in Rossitten beringter Kernbeißer war im • August im Kreis Insterburg (85 km SO., Thieneman n). Ein alter Vogel, in Budapest am 24. 4. 26 beringt, wurde am 30. 10. 27 in den Basses Alpes angetroffen (S c h en k). S c h i f f e rli meldet einen Ortsfund vom März nach Jahresfrist (in Solothurn). Unwichtiger Nahfund in Rußland (D e r g u n o f Die in den letzten, dieser Veröffentlichung vorausgehenden, und in den nächstfolgenden Jahren äußerst vermehrte Beringungstätigkeit brachte bald neue Ergebnisse, welche D r o s t zu seiner Arbeit über die „Wanderungen deutscher Kohlmeisen und Blaumeisen" im Vogelzug vom Oktober 1932 veranlaßte.4) Verfasser betont, daß „erst durch die vermehrte Beringung der letzten Jahre bekannt geworden ist, daß deutsche Kohlmeisen und Blaumeisen teilweise recht erhebliche Wanderungen ausführen". Der Abhandlung liegen 22 Fernfunde von Kohlmeisen und 5 Fernfunde von Blaumeisen zugrunde. Die Kohlmeisen-Funde umfassen Entfernungen von 30-655 km; die extremste Entfernung wurde von einer (und zwar der einzigen damals bekannten) schlesischen Kohlmeise erreicht (Schlottau, Kr. Trebnitz — Dirmstein, Bayern). An Auslandsfunden wäre nur zu nennen: Der Wiederfund eines in Seeth-Eckholt bei Elmshorn als juv. beringten Vogels in Ommel bei Marstal, Dänemark. Verfasser bemerkt hierzu: „Die Wanderungen stehen hinsichtlich der Richtung zum größten Teil mit denen vieler ausgesprochener Zugvögel im Einklang. In den meisten Fällen handelt es sich um eine mehr oder minder südwestliche bezw. nordöstliche Richtung. Einige junge Vögel schlugen abweichende Richtungen ein, doch läßt die Zeit des Wiederfundes den Gedanken an zwischenzugähnliche Bewegungen aufkommen. — Die Wanderungen scheinen aber nicht etwa nur von jungen Vögeln im ersten Lebensjahr ausgeführt zu werden; in einigen Fällen wanderten wohl auch ältere Tiere. — Das Verhältnis der „Wandermeisen" und der durch Beringung festgestellten Ueberwinterer (November-Februar) ist 16 : 100. — Auch im Nordosten, in Ostpreußen-Memelland, sind Standvögel vorhanden." Die bei den fünf Blaumeisen-Fernfunden festgestellten Entfernungen schwanken zwischen 78 und 850 km. Schlesische Ringfunde befinden sich nicht darunter. Auslandsfunde liegen bei zwei Vögeln vor und zwar ein Frankreich-Fund einer Marburger Meise und ein Nord-Böhmen-Fund einer Dessauer Meise. Fernfunde stehen zu Feststellungen am Ort nach D r o st im Zahlenverhältnis von 9,6 zu 100. Ein halbes Jahr später veröffentlichen R. Drost und E. Schüz einen weiteren Fernfund einer schlesischen Kohlmeise.9 W. Rüppell bringt in einer kurzen Abhandlung „Sind wandernde 4) R. Drost, Wanderungen deutscher Kohlmeisen und Blaumeisen in „Der Vogelzug", 3. Jahrgang, Nr. 3, 1932. 5) R. Drost und E. Schüz, Weitere Fernfunde der Kohlmeise und Blaumeise in „Der Vogelzug", 4. Jahrgang, Nr. 2, 1933. 6) W. Rüppell, „Sind wandernde Meisen ortstreu ?" in „Der Vogelzug", 5. Jahrgang, Nr. 2, 1934. 61 Meisen ortstreu?" eine Aufstellung über 36 neue Fernfunde der Kohlmeise und 13 Fernfunde der Blaumeise. Unter diesen befinden sich 7 Funde von Kohlmeisen und 1 Blaumeisen-Fund schlesischer Provenienz. Aus der ersten seiner 3 sehr hübschen und übersichtlichen Karten geht hervor, daß die Hauptzugrichtung der Meisen im Herbst nach Südwesten gerichtet ist. Die 2. Karte stellt die Wiederfunde von Meisen dar, die im Wintergebiet oder auf dem Herbst- bezw. Frühjahrszuge beringt worden waren. Wichtig erscheint mir in seinen Ausführungen die ausgesprochene Vermutung, daß die meisten auf dieser Wiederfund-Karte erwähnten Meisen . als Jungvögel in ein entferntes, westlich gelegenes Winterquartier gewandert, im nächsten Winter dann aber „seßhaft" geworden seien. Die 3. Karte veranschaulicht die Funde, die darauf hinweisen, daß sich Meisen mitunter auch in der Fremde (fern vom Geburtsort) ansiedeln. Rüppell kommt zu dem Schluß, „daß bei Meisen als vorwiegend seßhaften Arten im Falle, daß sie wandern, eine Ortstreue (und wohl auch Fähigkeit der Fern-Orientierung), wie wir sie bei vielen Zugvögeln kennen, nicht entwickelt ist." Nur ein knappes Jahr ist seit dieser Veröffentlichung verflossen, und schon liegen zahlreiche, weitere Ergebnisse auf diesem Beringungsgebiet vor, so daß selbst eine Darstellung im engen Rahmen einer provinziellen Abhandlung gerechtfertigt erscheint. Ich habe zu diesem Zweck an die mir bekannten Meisen-, Grünfinken-, Goldammer (etc.) -Beringer eine Rundfrage ergehen lassen und sie um die erforderlichen Unterlagen gebeten. Ich möchte nicht verabsäumen, den nachstehenden Herren auch an dieser Stelle Dank zu sagen, aber auch zugleich an diejenigen die Bitte um zweckdienliche Angaben zu richten, deren Beringungstätigkeit auf diesem Gebiet mir versehentlich entgangen ist, damit nachstehende Angaben später vervollkommnet werden können. Es wurden von Berge r. Zapplau, Bose m. Oppeln, Bunt r o c k, Schefferhöhe, E c k e, Tschammendorf, Fiedele r, Brieg, G r ü t z n e r, Neuschloß, Hans c h, Litschen, Jitschi n, Dometzko, Lieb ec k, Plagwitz, Merke 1, Breslau, Mülle r, Hirschberg-Cunnersdorf, Riegel, Schlottau, Roßdeutsche r, Lossen, Schlot t, Breslau, Sonnabend, Barzdorf, St adi e, Breslau, Trettau, Gimmel, Weich t, Liegnitz, W e i m a n n, Dalbersdorf, Wittwe r, Prauß, in Schlesien beringt: Bis 1929 Im Jahr 1930 1931 1932 1933 1934 Bis März 1935 Kohlmeisen 19 108 253 535 1382 1469 84 Blaumeisen Grünfinken Goldammern 9 43 14 16 13 2 100 73 33 135 131 84 898 352 182 499 1147 106 18 381 35 Gesamtzahlen: 3850 Stück 1125 Stück Dazu 987 „ 360 „ nachträgl. gemeldet: 2666 Stück 4837 Stück 1485 Stück 2850 Stück 184 „ 406 Stück 19 .1, 425 Stück 62 Ich habe diese kleine Aufstellung gegeben, da sie die zunehmende Beringungstätigkeit klar erkennen läßt. Am eifrigsten haben sich beteiligt: Bei der Kohlmeisenberingung: Jitschi n, E c k e, T r e t t au und Buntrock; bei der Blaumeisen-Beringung: Buntrock, Jitschin, Sonnabend und Trettau; bei der Grünfinken-Beringung: Sonnaben d, Weimann, Ecke und Jitschin; bei der Goldammer-Beringung: Ecke, Sonnabend, Weimann und Trettau. Leider verbietet es der Rahmen der Arbeit, auch die oft kaum diesen Erfolgen nachstehende Tätigkeit der anderen Beringer zahlenmäßig zu belegen. Die Gesamtzahlen legen ein beredtes Zeugnis ab für planmäßige Massenberingung, die, wie stets, auch hier am ehesten zu Ergebnissen geführt hat. Nicht nur, um ermüdende Wiederholungen zu vermeiden, sondern auch aus den eingangs erwähnten Gründen möchte ich im nachstehenden die Beringungsergebnisse gemeinsam behandeln, und zwar nach folgenden Gesichtspunkten: 1. Wiederfänge am Beringungsort (oder in dessen nächster Nähe). 2. Nahfunde beringter Vögel. 3. Fernfunde beringter Vögel. 1. Um den verschiedenartigsten, überaus zahlreichen Wiederfängen Deutung geben zu können, empfiehlt es sich auch hier wieder nach bestimmten Richtlinien Zusammenfassungen und Trennungen vorzunehmen. Da nicht alle Beringer die hierfür erforderlichen Angaben gemacht haben, muß vorläufig noch auf Angabe der Verhältniszahlen (von Wiederfängen zu getätigten Beringungen) verzichtet werden, bis das gesamte Material zur Durchsicht vorgelegen hat. Wie allgemein bekannt, ist die Zahl der Wiederfänge am selben Futterplatz recht erheblich. Von diesen stehen der Reihe nach zur Diskussion: a) Wiederfänge im Oktober bis Februar von Tieren, die in derselben Wintersaison beringt wurden. Es handelt sich hierbei vorläufig nur um Beweise, daß jene Gebiete für diese Vögel Winterquartiere darstellen oder Raststationen auf ihren winterlichen Wander u n g e n abgeben. Ersteres ist der Fall, wenn die Vögel während des ganzen Winters durch wiederholte Fänge festgestellt werden können. Nach den bisherigen Ergebnissen, die, wie bereits erwähnt, nicht vollzählig angegeben wurden, liegen für Kohlmeisen und Grünfinken fast gleichviel Wiederfänge während dieser Monate vor, für Blaumeisen dagegen wenige, für Goldammern in ganz bescheidener Zahl (selbst wenn die Gesamtberingungszahlen in Rechnung gezogen werden). Regelmäßige Bestätigung während der ganzen Winterzeit ist wider Erwarten prozentual nicht häufig, wenn auch einzelne Individuen geradezu Rekordzahlen an Wiederfängen lieferten. Die so häufig von Beringern als „bedeutungslos" gemeldeten winterlichen Wiederfänge sind meines Erachtens sehr wichtig für die Entscheidung der Frage, ob und inwieweit winterliche Wanderungen von größerem Ausmaße bei diesen Arten (z. B. in Abhängikeit von der Wetterlage) vorkommen. Es wäre daher erwünscht, 63 • (neben exakten Beobachtungen) daraufhin noch einmal das eigene Wiederfänge-Material zu prüfen und zahlenmäßig festzulegen. b) Wiederfänge in diesen Wintermonaten beringter Vögel in den folgenden Jahren zur Winterszeit. Diese Fänge besagen bei gleichzeitig regelmäßiger Feststellung während der ganzen Winterperiode, daß diese Vögel dasselbe Winterquartier bezogen haben, bei nur einmaliger Feststellung während der einzelnen Winterperioden, daß diese Vögel vielleicht nur dieselbe Marschroute innezuhalten pflegen, was mit erstaunlicher Pünktlichkeit geschehen kann; ich denke dabei an die auffallende Erscheinung, daß mitunter haarscharfe Uebereinstimmungen im Beringungs- und Wiederfangdatum vorkommen, obwohl ein Jahr oder sogar Jahre dazwischen liegen können. Auf Grund der bisher gemeldeten Ergebnisse sind diese Wiederfänge nach Jahresfrist (incl. einem vielfachen davon) bei allen vier Arten prozentual gleich häufig! Fälle von Wiederfängen nach mehr als drei Jahren sind bisher nicht bekannt; diese jedoch sowohl bei Kohlmeisen wie Grünfinken vorhanden, bei Blaumeisen und Goldammern nur solche nach zwei Jahren. c) Frühjahrswiederfänge nach mindestens Jahresfrist von Vögeln, die im Frühjahr (März/April) beringt wurden, sind nach vorliegenden! Material ungewöhnlich selten (bei allen Arten in einstelliger Zahl), (obwohl zum mindestens im März das Herbeilocken zum Futterbrett mit Sämereien noch Erfolg hat). Diese Fälle können verschiedenartige Deutung erhalten, einmal als Belege für gleiche Marschroute während der Frühjahrswanderungen, oder aber auch für Rückkehr in's alte Brut-Revier; d) dagegen Frühjahrswiederfänge im vorangegangenen Winter beringter Vögel sind bei allen Arten in ungleich größerer Zahl bekannt; (ein Beweis, daß die Vögel also um diese Zeit gern zum Futterbrett kommen). Soweit es sich um Märzwiederfänge handelt, ist eine Entscheidung, daß diese Standvögel seien, noch nicht beweiskräftig, denn bekanntlich ist im März noch Durchzug, Zuzug und Abzug zu beobachten. Die viel selteneren April-Fänge jedoch lassen auf Vertreter des Standvogel-Typus schließen. April- zu März-Wiederfängen stehen bei Kohlmeise im Verhältnis von 1 : 8, bei Blaumeise 1 :6, bei Grünfink 1 :5, und bei Goldammer sind bisher nur März-Wiederfänge gemeldet. Umgekehrt sind Winter-Wiederfänge im Frühjahr beringter Vögel anscheinend sehr selten; bei diesen wenigen jedoch sind sogar die Wiederfänge im April beringter Vögel vorherrschend; (wohl Standvögel). e) Herbstwiederfänge nach mindestens Jahresfrist im Herbst (August, September) beringter Vögel liegen bisher nicht vor. f) Winterwiederfänge in den Herbstmonaten beringter Vögel und umgekehrt Herbstwiederfänge in den Wintermonaten beringter Vögel stehen zu den unter c) und d) angeführten Fällen wie 1 : 2. Die Herbstwiederfänge sind wiederum viel seltener, als die Winterwiederfänge. Letztere bestehen ihrerseits hauptsächlich aus Wiederfängen im September beringter Vögel. Während die seltenen Wiederfänge von August-Beringungen als Standvogel-Erscheinungen anzusprechen sind, können die Wiederfänge der September-Beringungen sehr wohl auch als Belege für bereits eingetroffene Wintergäste gelten. 64 Bis jetzt sind also vollgültige Beweise für das Standvogel-Verhalten der besprochenen Arten nur in ganz geringer Zahl geliefert worden. Diese sind bisher — völlig einwandfrei — hauptsächlich durch die Jungvogelberingung erbracht worden. g) Winterwiederfänge im Sommer als Nest-Junge beringter Vögel sind bei allen Arten vorhanden, sowohl Wiederfänge in folgender als auch in späteren Winterperioden. Wir haben es hier mit Beweisen für den wenigstens z. Zt. festgestellten Standvogel-Typus dieser Arten zu tun. h) Dasselbe gilt für Brutnachweise im Winter an selber Stelle beringter Vögel. i) Frühjahrswiederfänge in vorangegangenen Sommerperioden als Nestjunge beringter Vögel und Brutnachweise in vorangegangenen Frühjahrsperioden beringter Vögel dagegen dürfen eigentlich nur mit Sicherheit als Beweise für Heimatstreue (in erstem Falle), für Rückkehr ins alte Brutrevier (im zweiten Falle bei mindestens nach Jahresfrist erfolgter Wiederfeststellung) oder schließlich nur für Brutnachweise bereits im März/April im Gebiet angetroffener Vögel gelten. k) Sommer-Wiederfänge seiner Zeit nestjung im Revier beringter Vögel legen Zeugnis ab für Heimatstreue. Unter i) angeführte Fälle sind mir für Kohlmeise, Blaumeise und Grünfink, wenn auch in bescheidener Zahl, gemeldet, für Goldammer noch nicht. Sommerwiedetfänge nestjung beringter Vögel früherer Jahre sind bisher für Kohlmeise und Blaumeise in Einzelfällen gemeldet. 2. Unter „Nahhinde" sind hier diejenigen Fälle zusammengefaßt. in denen Wiederfunde in Entfernungen von 1 bis 50 k m vom Beringungsort getätigt worden sind. Der Uebersichtlichkeit wegen sind sie nach Arten und wiederum noch nach Altersstufen getrennt aufgeführt. Kohlmeise. Hansch 26.6.32 Litschen OL., Kr. Hoyers1. R. G. 120378 ad. 11.10.31 Lohsa OL., Kr. Hoyerswerda, Bez. Liegnit. werda, Bez. Liegnit. Entfernung: 292 km Sonnabend —. 11. 34 bei Viehau, Kr. Neumarkt, 2. R. G. 251567 ad. 1.3. 34 Barzdorf, Kr. Sdaweidnit, Bez. Breslau. Etnfernung: 17 km Bez. Breslau. Berger 17.1.35 Zapplau, Guhrau (Land). 3. R. G. 249107 ad. 10.1.35 Heidehäuser bei Zapplau, Entfernung: 1 km Guhrau-Land, Bez. Breslau. Fiedeler 11.12.31 Kl.-Neudorf bei Löwen, 4. R. G. 127 419 ad. 27.4.31 Lossen, Kr. Brieg, Kr. Brieg. Entfernung: ca. 7 km Bez. Breslau. Trettau 5. H. 876 564 ad. 18.9.32 16. 10. 32 Sacrau, Kr. Oels. Gimmel, Kr. Oels, Entfernung: 32 km Bez. Breslau. jitschin 6. H. A. 882433 nestj. 2.6.32 2.5.33 Lossen, Kr. Brieg, Bez. Dometko, Kr. Oppeln, Breslau. Entfernung: ca. 31 km Bez. Oppeln. 7. H. A. 831068 nestj. 23.5.32 Buntrock 2.11.32 Dorf Karschin, Kr. GrünSch eff erhöhe, Kr. Grünberg, berg. Entfernung: 2,5 km Bez. Liegnit. *) R. = Rossitten; **) H. = Holgoland. 65 8. H. A. 831227 nestj. 3. 6. 32 Buntrock 19.1.33 Neu-Tepperbuden, Kreis Schefferhöhe, Kr. Grünb erg, Grünberg. Entfernung: 1 km Bez. Liegnit. 9. H. A. 831260 nestj. 12. 6.32 Buntrock 17.11.33 Trebschen, Kr. Lüllichau. Schefferhöhe, Kr. Grünberg. Entfernung: 18 km Bez. Liegnit. Hansch 10. R. G. 152878 nestj. 3. 6. 32 ca.12.5.33 Riegel,Kr.Hoyerswerda. Lohsa, Kr. Hoyerswerda, Entfernung: 7 km Bez. Liegnit. Hansch 25.6.34 Litschen bei Lohsa, Kreis 11. R. G. 109121 nestj. 29. 5. 32 Lohsa, Kr. Hoyerswerda, Hoyerswerda. Entfernung: 211z km Bez. Liegnit. 13.3.31 Leschnit, Kr. Gr.-Strehlit, 12. H. A. 868357 ad. 4. 11.30 Klodnit, Kr. Kosel, Bez. Oppeln. Entfernung: 18 km Bez. Oppeln. 13. R.G. 127419 ad. 11. 11.30 Rossdeutsch er 16.12.30 Nicoline, Kr. Falkenberg, Lossen, Kr. Brieg, Bez. Oppeln. Entfernung: 91/2 km Bez. Breslau. Blaumeise. 1. R. G. 214600 nestj. 28. 5. 34 Lohsa, Kr. Hoyerswerda, Bez. Liegnit. 2. R. G. 109140 nestj. 29. 5. 32 Lohsa, Kr. Hoyerswerda, Bez. Liegnit. 3. H. A. 949625 pull. 13. 5. 34 Barzdorf, Kr. Schweidnit, Bez. Breslau. 4. R. G. 251756 pull. 19. 5. 34 Barzdorf, Kr. Schweidnit, Bez. Breslau. 5. R. G. 120493 iuv. 28. 5. 32 Kr. Hoyerswerda, Bez. Liegnit. 6. R. G. 109 065 iuv. 29. 5. 32 Lohsa, Kr. Hoyerswerda, Bez. Liegnit. Hansch 20.6.34 Litschen, Kr. HoyersEntfernung: 2'12 km werda. Flansch 14.5.34 Jahmen bei Klitten, Kr. Rothenburg, Bez. Liegnit. Entfernung: 15 km 11.6.34 Muhrau, Kr. Schweidnit. Entfernung: 4 km Sonnabend Sonnabend 11. 9. 34 Oberstreit, Kr. Schweidnit. Entfernung: 3 km Hansch 5.6.33 brütend in Neschwit, Bez. Bauten (Sachsen). Entfernung: 141/4 km 8.4.34 Neusalza bei Spremberg, Mark Brandenburg. Entfernung: ca. 21 km Hansch Grünfink. ad. 23.1.34 1. R. Ratibor OS., Bez. Oppeln. 2. R.P. 180153 ad. 12.1.35 Mahlen, Kr. Trebnit, Bez. Breslau. 3. H. A. 8054279 ad. 31. 3. 33 Dometko bei Proskau, Bez. Oppeln. 4. H. A. 887155 ad. 16. 1. 31 Schlottau, Kr. Trebnit, Bez. Breslau. 5. H. A. 815 226 ad. 1. 1. 29 Schlottau, Kr. Trebnit, Bez. Breslau. 6. R. G. 57062 ad. 21. 12. 28 Weißwasser OL., Kreis Rothenburg, Bez.Liegnit. Bosem Riegel 2. 3. 35 Ratiborhammer, Kr. Ratibor. Entfernung: 14 km 7.2. 35 Breslau. Entfernung: 12 km Jitschin 31. 1. 34 Brieg, Bez. Breslau. Entfernung: 41 km Riegel 22. 3. 31 Deutsch-Hammer, Kreis Entfernung: 4 km Trebnit. Riegel 13. 7. 29 Bukulowe, Kr. Trachenberg, Bez. Breslau. Entfernung: 21 km 24.12.28 Schleife OL., Kr. Rothenburg, Bez. Liegnit. Entfernung: 9 km 66 11. 3. 30 Lichtenwaldau, Kr. 7. R. G. 60886 ad. 9. 4. 29 Polier Entfernung: 9 km Bunzlau. Kittlitereben, Kr. Bunzlau, Bez. Liegnit. 3. 1. 31 Ni eder-Frauenwaldau, Riegel 8. R. G. 71634 ad. 31. 1.30 Kr. Trebnit. Entfernung: 8 km Schlottau, Kr. Trebnie, Bez. Breslau. Sonnabend 8.6.33 Bad Salzbrunn, 9. H. A. 826836 ad. 12. 3. 33 Kr. Waldenburg, Bez. Breslau. Järischau, Kr. Schweidnie, Entfernung: 24 km Bez. Breslau. Rossdeutscher 28.1.84 Brieg, Bez. Breslau. 10. R.G. 161792 ad. 15.1.33 Entfernung: 9 km Lossen, Kr. Brieg, Bez. Breslau. 16. 2. 34 Breslau. Müller 11. R.G. 157 996 ad. 10.12.33 Entfernung: 15 km Sacrau, Kr. Oels, Bez. Breslau. 18.4.34 Gimmel, Kr. Oels. Müller 12. R. F. 153155 ad. 3. 12. 33 Entfernung: 32 km Sacrau, Kr. Oels, Bez. Breslau. 19.3.34 Ratiborhammer, Kreis Bosem 13. R. G. 200324 ad. 15. 2. 34 Entfernung: 14 km Ratibor. Ratibor OS., Bez. Oppeln 5.3.34 Mühlsdorf, Kr. Neustadt, Jitschin 14. H. A. 8054328 ad. 21. 2. 34 Bez.Oppeln. Proskau, Bez. Oppeln. Entfernung: ca. 36 km Müller 2. 4. 34 Breslau. 15. R. F. 153130 ad. 8. 10. 33 Entfernung: 15 km Sacrau, Kr. Oels, Bez. Breslau. Trettau 24. 2. 34 Oels, Bez. Breslau. 16. H. A. 8036221 ad. 18. 12. 33 Entfernung: 14 km Gimmel, Kr. Oels Bez. Breslau. 22.1.33 Namslau, Bez. Breslau. Weimann 17. H. A. 867 023 ad. 20. 1. 33 Entfernung: ca. 25 km Dalbersdorf, Kr.Gr.-Wartenberg, Bez. Breslau. 19. 5. 83 Alt-Guhrau bei Guhrau. 18. R. F. 130392 ad. 1. 3. 33 Berger Entfernung: 9112 km Zapplau bei Guhrau, Bez. Breslau. 19. H. A. 826827 pull. 30. 6. 32 Sonnabend 22. 2. 33 Järischau, Kr. Schweidnie. Barzdorf, Kr. Schweidnie, Entfernung: 3 km Bez. Breslau. 20. H. A. 825306 pull. 14. 5. 33 Sonnabend 13. 10. 33 Striegau, Kr.Schweidnit. Barzdorf, Kr. Schweidnie, Entfernung: 5 km Bez. Breslau. 12. 1. 35 Barzdorf, Kr.Schweidnit, 21. Ecke Tsch. 2427 pull. 7. 6.33 Ecke Tschammendorf, Kr. NeuBez. Breslau. Entfernung: 13,5 km markt, Bez. Breslau. Goldammer. 1. R. G. 270417 pull. 8. 6. 34 Barzdorf, Kr. Schweidnit, Bez. Breslau. R. G. 224764 nestj. 25. 7. 33 2. Heidehaus, Kr. Falkenberg, Bez. Oppeln. 3. Ecke Tsdi. 5451 pull. 11. 8.33 Poisdiwis, Kr. Jauer, Bez. Liegnit3. 67 Sonnabend 7.3.35 Lüssen, Kr. Neumarkt. Bez.Breslau. Entfernung: 2 km Fiedeler 13. 9. 33 bei Borkwie, Kr. Falkenb erg. Entfernung: 1 km Ecke 12. 10. 33 Seiffersdorf, Kr. Hirschberg, Bez. Liegnit. Entfernung: 21,5 km Kernbeißer. 1. R. F. 113889 pull. 11. 7. 33 Rossdeutscher 8. 7. 34 Guschwis, Kr.Falkenberg. Lossen, Kr. Brieg, Bez. Oppeln. Entfernung: 25 km Bez. Breslau. 3. Auch die „Fernfunde" sind nach den gleichen Richtlinien zusammengefaßt wie die Nahfunde: Kohlmeise. 1.* Ungarn 35719 ad. 24. 1. 30 3. 11. 30 Leobschüß, Ornithol. Station Sashalom Bez. Oppeln OS. bei Budapest (Ungarn). 2.* H. 8871;76 ad. 17. 11. 30 Riegel 14. 3. 33 Reuthe, Nordtirol Schlottau, Kr. Trebnis, (47022' N, 9° 53' 0) 7) 3.* R. G. 233552 iuv. 12. 9.33 Rossdeutscher 1. 12. 33 Langseifersdorf, Kr. ReiLossen, Kr. Brieg, chenbach, Eulengebirge, Schlesien Bez. Breslau. Deutschland. Entfernung: 60 km 4.* H. A. 887059 ad. 18. 9. 30 Riegel 6. 4. 32 Dirmstein, Bayern, Schlottau, Kr. Trebniß, Deutschland (49° 34' N, 8° 15' 0). Bez. Breslau. Stadie 5. H. A. 835426 ad. 2. 11. 33 20. 8. 34 Lodz, Polen Breslau. (51° 45' N, 19° 28' 0) 6.*R. G. 116665 ad. 2. 11. 31 Winzeck 4. 11. 32 Morteau, Doubs, FrankBrieg, Bez. Breslau. reich (47° 4' N, 60 36' 0) 7. H. A. 866 952 iuv. 11. 7. 32 Weimann 20. 11. 32 Gr.-Peterwit, Kr. TrebDalbersdorf, Kr. Großniß, Bez. Breslau, Schlesien, Wartenberg, Bez. Breslau. Deutschland. Entfernung: ca. 70 km 2. 11.33 Steinau a.0., Bez.Breslau, Weimann 8. H. A. 898191 iuv. 7. 7. 34 Schlesien, Deutschland. Dalbersdorf, Kr. GrosEntfernung: ca. 95 km Wartenberg, Bez. Breslau. 24. 9. 33 Seifersbach b. Mittweida, Liebeck 9.* H. A. 892242 iuv. 8. 6. 33 Sachsen, Deutschland Plagwiß, Kr. Löwenberg, Bez. Liegnib. (50°58'N,13°2' 0) Buntrock ca. 2. 9. 33 Böchingen bei Eden10.* H. A. 831265 pull. 9. 7. 32 koben, Pfalz, Deutschland b.Unruhstadt,Kr.Grünberg, Bez. Liegnit3. (49° 17' N, 80 80 0) 20. 12. 33 Einsiedl b. Marienbad, Ecke 11. Ecke Tsch. pull. 5651 16. 9.33 Tschecho-Slowakei Neudorf bei Kanth, (50°2' N, 12° 47' 0) Bez. Breslau. 13. 11. 33 Carde Cuneo, Oberitalien Trettau 12. H. A. 898259 iuv. 6. 6. 33 (41° 45' N, 7° 28' 0) Gimmel, Kr. Oels, Bez. Breslau. 13. 11. 33 Souillac, Dep. Lot. Trettau 13.* H. 800451 iuv. 5. 6. 33 Frankreich (44° 54' N, 10 28' 0) Gimmel, Kr. Oels, Bez. Breslau. 18. 12. 33 Bize bei Narbonne, Riegel 14. H. A. 895 858 iuv. 23. 5. 33 Frankreich (43° 19' N, 2° 53' 0) Mahlen, Kr. Trebniß, Bez. Breslau. 7. 12.33 Buvin les Avenieres, Jitschin 15. H. A. 886245 iuv. 1. 6. 33 Isere, Frankreich Domeko bei Proskau, (45° 37' N, 50 37' 0) Kr. u. Bez. Oppeln. Ende 33 Chäteaurenard, Loewe 16.* R. G. 55 764 iuv. 27. 5. 33 Dep. Bouches du Rhöne, FrankWilker bei Seidenberg OL. reich (43° 53' N, 4° 52' 0) Kr. Lauban, Bez. Liegnit. 7) Die den Ringfundorten beigefügten Koordinaten sind nur grob errechnet. 68 17. H. A. 886 202 iuv. 29. 5. 33 Domenko bti Proskau, Kr. u. Bez. Oppeln. 18.* R. G. 162 856 iuv. 3. 6. 32 Lohsa, Kr. Hoyerswerda, Bez. Liegnin. 19. H. A. 815814 iuv. 26. 5. 32 Mahlen, Kr. Trebnin, Bez. Breslau. Jitschin 21. 1. 34 Generac, Gard, Frankreich (43° 44' N, 4° 20' 0) Hansch 28. 2. 34 Toreilles, Cant. Rivesaltes, Dep. Pyrenees orientales, Frankreich (42° 46' N, 2° 52' 0) 7. 2. 35 Bad Segeberg i. Holstein, Deutschland (am Futterbrett gefangen) (53° 56' N, 10° 20' 0) Riegel Blaumeise. •* H. A. 876667 iuv. 1. 6. 33 Gimmel, Kr. Oels, Bez. Breslau. Trettau 1. 11. 33 Magre Vicentino b. Schio, Provinz Vicenca, Ober-Italien (450 42' N, 110 20' 0) Grünfink. 1. H. A. 8052 960 ad. 26. 10. 33 Dalbersdorf, Kreis GroßWartenberg, Bez. Breslau. 2. R. F. 132 563 ad. 2. 5 33 Zapplau, Guhrau-Land, Bez. Breslau. 3. H. A. 892218 ad. 12. 1. 31 Lichtenwaldau, Kr. Lauban, Bez. Liegnin. 4. H. A. 887188 ad. 11. 2. 81 Schlottau, Kr. Trebnin, Bez. Breslau. 5.* H. A. 634579 ad. 17. 12. 27 Breslau. 6. R. F. 117405 ad. 20. 4. 33 Lieg,min. 7. H. A. 833386 ad. 20. 3. 33 Breslau. .8. H. A. 877290 pull ? 1. 7. 30 Schawoine, Kr. Trebnin, Bez. Breslau. 9. Ecke Tsch. 2436 iuv. 7. 6. 33 Tschammendorf, Kr. Neumarkt, Bez. Breslau. 10. Ecke Tsch. 2454 iuv. 16. 6. 33 Tschammendorf, Kr. Neumarkt, Bez. Breslau. 11. H. A. 8022115 pull. 6. 6..33 Barzdorf, Kr. Schweidnin, 12. Ecke Tsch. 2456 iuv. 16.6.33 Tschammendorf, Kr. Neumarkt, Bez. Breslau. 13. H. A. 886251 pull. 2. 6. 33 Proskau, Bez. Opp eln, Oberschlesien. 14. H. A. 825 315 pull. 21. 5. 33 Barzdorf bei Striegau, Kr. Schweidnin, Bez. Breslau. 15. H. A. 382473 iuv. 15. 6. 32 Domenko bei Proskau, Kr. . und. Bez. Oppeln. 69 Berger 18. 2. 34 Falkenberg, Bez. Oppeln, Oberschlesien, Deutschland. Entfernung: ca. 60 km 3.1.34 Weißenburg (am Futterplan), Elsaß, Frankreich (490 3' N, 70 57' 0) 16.10.31 Linards, Ost-Frankreich (450 42' N, 10 37' 0) Riegel 7. 4. 31 Bodzewo, Kr.Gostyn, Polen (51° 51' N, 17 0 4' 0) Merkel 17. 12. 28 Bonate bei Bergamo, Ober-Italien (450 40' N, 90 33' 0) 19. 11. 33 Fiume, Italien (42° 20' N, 14° 26' 0) 16. 12. 33 Veglia, Jugoslawien (45° 5' N, 14° 30' 0) 16. 10. 31 Slavino bei Trient, Ober-Italien (46° 4' N, 110 9' 0) Wei mann Weicht Stadie Riegel 14. 10. 33 Chietanuova, Provinz Brescia, Ober-Italien (45° 32' N, 10° 12' 0) 24.10.33 Treviso-Bresciano,Prov. Ecke Brescia, Ober-Italien (44043' N, 100 27' 0) Sonnabend 17. 10. 33 Besozzo, Varese, OberItalien (45° 51' N, 8° 39' 0) 22. 10. 33 Piantedo, Prov. Sondrio, Ecke Ober-Italien (46° 8' N, 9° 27' 0) Ecke Jitschin ca. 10. 33 Kathimerini b. Eleusi s, Griechenland (380 2' N,23°31'0) Sonnabend 10. 10. 33 Split, Dalmatien (43° 31' N, 16° 26' 0) Jitschin Ende Januar 33 Broniste bei Vag Besztercze, Sü d-Tschecho-Slowakei (49° 7' N, 180 27' 0) Goldammer. 1. H. A. 801 122 ad. 31. 1. 33 Schlott Breslau. 2.* H. A. 626960 iuv. 11. 7. 29 Karschin, Kr. Grünberg, Bez. Liegnie. Buntrock 21. 2. 33 Rosas, Nord-Ost-Spanien (42° 15' N, 3° 9' 0) 11. 9. 29 Schio, Vicenca, OberItalien (45° 42' N, 12° 5' 0) Kernbeißer. 1. R. F. 158 016 ad. 2. 2. 34 Sacrau, Kr. Trebnie, Bez. Breslau. 2. R. G. 248 586 ad. 23. 1. 34 Ratibor, Bez. Oppeln. 3.* H. A. 665 369 ad. 8. 3.30 Schlottau, Kr. Trebnie, Bez. Breslau. Riegel Bosem Riegel 9. 11. 34 Hohndorf, Bez. Chemnie, Sachsen, Deutschland (50042' N, 120 31' 0) 10. 8. 34 Karvinnä bei Mährisch0 s tr au (Tschecho- Slowakei) (49° 50' N, 18° 17' 0) 19. 2. 31 Gauva bei Tornalja, Ungarn. (48° 25' N, 20° 20' 0) Die N a h f u n de besagen nach der Besprechung der Wieder f ä n g e am Ort nichts Neue s; es handelt sich auch bei ihnen wieder um Verbleib oder Rückkehr in die nähere Umgebung. Höchstens wäre auf eine Erscheinung aufmerksam zu machen, nämlich auf die Funde, die einen gewissen Zuzug während der Wintermonate nach den Städten bezeugen. Ich denke dabei an die Grünfinken-Funde: H. 8 054 279, R. 161 792, R. 157 996 (evtl. R. 153 130), H. 8 036 221, H. 867 023! — Aehnliche Beobachtungen konnte ich auch dieses Jahr im Frühling auf Hiddensee anstellen. Der im März einsetzende starke Kohlmeisen-Zug, der von Süd nach Nord (Schweden) über die Insel hinweggeht, brachte gute Fangresultate. Es war am Gefieder deutlich festzustellen, wo sich die Vögel im Winter aufgehalten hatten. Ein sehr großer Prozentsatz zeigte, stark verrußt, ein recht unansehnliches Federkleid, das nicht unschwer auf winterlichen „Stadt-Aufenthalt" schließen ließ. — Ferner scheint es angebracht, darauf hinzuweisen, daß sowohl ad.- wie juv.-Kohlmeisen Nahfunde aufweisen; daß dies bei den Blaumeisen nicht der Fall ist; ist wohl nur durch die an und für sich geringe Zahl der Beringungen bedingt. Und daß bei Grünfinken die Zahl der Nahfunde adult beringter Vögel so erheblich größer ist als die der juv.- oder pull-beringten Tiere, dürfte nur an der überwiegenden Zahl der adult-Beringungen liegen. Die Fernfunde dagegen bringen etwas grundsätzlich Neues! Sie geben eindeutige Beweise für das (gelegentlich zu beobachtende) Zugvogelverhalten der vorgenannten Arten. Nicht nur nestjung beringte, sondern auch als alte Tiere beringte Vögel werden, wie das Ringexperiment beweist, in den uns von echten Zugvögeln her bekannten Winterquartieren angetroffen. Bei der Kohlmeise führt ein südwestlich gerichteter Zug die bei weitem überwiegende Mehrzahl der Tiere nach Frankreich; ein südlich gerichteter Zug den verbleibenden Teil über die Sudeten, durch die Tschechoslowakei nach Italien. Der einzige Winterfernfund einer Blaumeise läßt natürlich keinerlei Betrachtungen in dieser Richtung zu. Für die Grünfinken kommt im *) Diese Ringfunde sind bereits im Vz. veröffentlicht. 70 Gegensatz zu den Ergebnissen bei den Kohlmeisen Frankreich nur wenig als Winterquartier in Frage; neben Jugoslawien, Dalmatien und Griechenland spielt Italien unzweifelhaft die Hauptrolle als Winterquartier sowohl der Zugvögel schlesischer Provenienz als auch der als Durchzugsvögel bei uns beringten Tiere. Zuzug erhalten wir in Schlesien (nicht nur der Beobachtung nach zu urteilen, sondern auch auf Grund der durch die Beringungsresultate gegebenen Fingerzeige) aus östlichen und nordöstlichen Gebieten. Als Beispiele seien genannt: Kohlmeise H. 835 426 (Lodz-Fund), und Grünfink H. 887 188 (Lesznow, Kr. Gostyn-Fund). Ob auch gelegentlich Abwanderung nach (und Zuwanderung aus) Südost stattfindet, darüber vermag der eine Ungarn-Fund der Kohlmeise U. St. 35 719 nicht zu entscheiden. Dasselbe gilt für den Kernbeißer-Fund in Ungarn. Bei Goldammer und Kernbeißer scheint es überhaupt verfrüht, etwas über Häufigkeit und Verlauf des ausgesprochenen Zuge s auszusagen, obwohl ich persönlich fest davon überzeugt bin, daß diese beiden Arten sogar in großem Prozentsatz Zug-Vögel aufweisen. — Systematische Massenberingung mit geeigneten Fangvorrichtungen wird auch hier bald Aufschluß bringen. — Einen sicheren Nachweis für Abwanderung in ein neues, fern gelegenes Brutrevier gibt nur die Blaumeise R. 120 493. Der nachträglich gemeldete Kohlmeisen-Fernfund des Vogels H. 815 814 läßt allerdings auch auf Abwanderung in ein anderes Brutgebiet schließen. Weit interessanter als die Feststellungen des örtlichen Zugverlaufes sind die physiologisch kaum erklärbaren Fälle, in denen genaue jahreszeitliche Uebereinstimmungen zwischen Beringungsdatum (am schlesischen Fangplatz) und Wiederfundsdatum (am entfernt gelegenen südlichen oder südwestlichen Fundort) ein zwiefaches zugbiologisches Verhalten der Vögel aufdecken! Folgende Beispiele seien angeführt: 1. Kohlmeise R. 116665 ad. b er. 2. 11. 31/gef. 4. 11.32 Morteau, Doubs, Frankreich. 2. Grünfink H. 634579 ad. ber. 17. 12. 27/gef. 17. 12. 28 Bonate b. Bergamo, Italien. Und in weiterem Sinne noch: 3. Grünfink H. 892218 ad. ber. 12. 1. 31 gef. 16. 10. 31 Linards, Ost-Frankreich. Ich kann für diese Fälle kaum eine andere Erklärung finden, als daß ein recht „labiler" Zugtrieb bei diesen Arten vorhanden sein muß, der durch Umweltsfaktoren mehr oder minder stark beeinflußbar, ausgelöst, aufrecht erhalten, aber auch vorübergehend oder völlig unterdrückt werden kann. (Könnte nicht auch so der Spanien-Fund der Goldammer eine gerechte Deutung finden, die als alter Vogel Ende Januar in Breslau beringt, drei Wochen später in Nordost-Spanien wiedergefangen wurde?) Sicher spielen dabei die Witterungseinflüsse eine große Rolle, aber nicht minder auch die Ernährungsbedingungen. So mancherMeisen-, Grünfinken- oder Goldammer-Trupp würde zum mindesten eher in das angestrebte Winterquartier (gleichgültig, wo dies gelegen), gelangen, wenn nicht allerorts durch die in reichlichem Maße geschaffenen und beschickten künstlichen Fütterungen den Wanderern Rastmöglichkeit bei besten Ernährungs-Bedingungen gegeben würde. Man kann beinahe von einer gewissen Futterbrett-Dressur bei Meisen und Grünfinken sprechen, die sie auf ihren Wanderungen bei unwirtlicher Witterung stets Nahrung 71 finden läßt. Als hübsches Beispiel dafür dient der Futterbrett-Fang des in Zapplau (am Futterplatz) beringten Grünfinken in Weißenburg im Elsaß. Rastbeobachtungen von mehreren Tagen, ja Wochen sind dem systematischen Futterplatz-Beringer nichts ungewohntes. Ohne wahrnehmbaren Grund treten plötzlich starke Verschiebungen im Bestand der Futterplatz-Besucher ein; auf Tage mit ermüdend häufigen Wiederfängen folgen plötzlich Tage, die restlos Neu-Fänge bringen. Diese Erscheinungen können während der ganzen Fangperiode (Herbst, Winter, Frühjahr) beobachtet werden. Sollte nun nicht diese regelmäßige Futterplatz-Beschickung auch auf das beobachtete Standvogel-Verhalten vieler Individuen einen entscheidenden, mitunter bedingenden Einfluß ausüben? (Ich denke dabei an das „andressierte" Standvogelverhalten der „Stadt"Amseln). In der Annahme einer individuellen Beeinflußbarkeit hinsichtlich des Zugtriebes könnte man noch durch diejenigen Beringungsergebnisse bestärkt werden, die zugbiologisch verschiedenes Verhalten von Nestgeschwistern bewiesen haben: Ein derartiges Beispiel geben die beiden in Dalbersdorf gebürtigen Kohlmeisen H. A. 898 189 und 898 191, die am 7. 7. 33 beringt wurden, und von denen die erstere am 16. 12. 33 am Futterplatz als offenbarer „Standvogel" (wenigstens in diesem Jahr) bestätigt werden konnte, während letztere über einen Monat früher (2. 11. 33) bereits 95 km entfernt gefunden wurde. Im allgemeinen scheinen Nestgeschwister jedoch noch sehr lange nach dem Ausfliegen zusammenzuhalten, ja auch im Falle weiterer Wanderungen gleichgerichtete Wanderwege einzuschlagen. So wurden z. B. vier Nestgeschwister, die Kohlmeisen H. A. 8 980 32, 34, 37 und 41 im folgenden Winter und Frühjahr am Futterplatz unweit der Beringungsstelle bestätigt (nach Weimann). Weitere Fälle gibt Sonnabend bekannt: Die Kohlmeisengeschwister R. 0. 2517 12 und 15, R. G. 2517 25, 29, 30, 31, R. G. 2517 58, 62, 63, 64 wurden in wiederholten Wiederfängen im folgenden Winter am Beringungsort festgestellt. Dasselbe gilt für die Blaumeisen R. G. 2518 69 und 70, sowie für die Grünfinken R. G. 2517 94 und 97 (letztere beiden im folgenden Frühjahr als adulte Männchen in zwei aufeinanderfolgenden Tagen am Beringungsort wiedergefangen). Zwei als Jungtiere beringte Grünfinkengeschwister, E c k e, Tsch., 2454 und 2456 (16. 6. 33 in Tschammendorf ber.) wurden am 24. 10. 33 in TrevisoBresciano, Italien bezw. am 22. 10. 33 in Piantedo, Prov. Sondrio, Italien, wiedergefangen (nach E c k e). Auf Grund der bisherigen Beringungsergebnisse ist also, wie wohl aus meinen vorstehenden Ausführungen zur Genüge hervorgeht, eine generelle Entscheidung über den Zug-, Strich- oder Standvogel-Charakter der besprochenen Arten nicht möglich. Nicht nur, daß alle drei zugbiologischen Typen bei unseren heimischen wie auch durchziehenden Populationen durch das Beringungsexperiment gleichermaßen als vorhanden belegt worden sind, sondern auch abweichendes Verhalten des einzelnen Individuums konnte (in aufeinanderfolgenden Winterperioden) bestätigt werden. Bisher fehlen noch schlagkräftige Beweise dafür, daß ein einzelnes Individuum jeweils auch beiden zugbiologischen e x t r e m en Typen 72 angehören kann, daß also ein als Jungvogel bei uns beringter Vogel in einem Winter (als scheinbarer Standvogel) am Beringungsort, in einem anderen (als scheinbarer Zugvogel) in südlicheren Breitengraden angetroffen wurde, doch scheue ich mich nicht, die Vermutung auszusprechen, daß auch dieser Beweis in Zukunft erbracht werden wird. Und wenn die Beringungstätigkeit auf diesem Gebiet weiter in so erfreulichem Maße Leistungs-Steigerungen erfährt, dann dürfte in nicht allzu langer Zeit auch darüber ein Urteil zu fällen sein. Am Schluß meiner Ausführungen möchte ich noch einige Anregungen (z. T. technischer Art) für die weitere gemeinsame Arbeit geben. 1. Da, wie bereits erwähnt, bisher nicht von allen Beringern eine genaue Liste ihrer Wiederfänge am Ort eingesandt worden ist, bitte ich, die ausstehenden Berichte gleich nach den oben angegebenen Richtlinien zusammenzustellen, ferner 2. unter den Kollegen, Bekannten und Freunden, die in den Sudeten ansässig sind, Umschau zu halten, ob sie für eine Beringer-Tätigkeit in Frage kommen könnten, denn nach wie vor (vergl. St adie: Ueber die Ergebnisse der erstmalig systematisch durchgeführten HerbstvogelzugBeobachtungen in den Sudeten im Jahre 1933, in dieser Zeitschrift, 19. Jahrg. Sonderh.) möchte ich die Bedeutung der Sudeten für die Vogelzugforschung auch in diesem besonderen Falle wieder betont wissen. 3. Bei Meisen-Beringungen im Nistkasten darauf zu achten, wie oft Mischgelege von Blau- und Kohlmeise *) vorkommen und unter welchen Bedingungen. Herr Kreisförster B u n t r o c k, Schefferhöhe, hat nämlich folgende interessanten Beobachtungen gemacht: Wörtlich, „Im Jahr 1933 erbrütete: eine Kohlmeise in einem Gelege drei Kohl- und vier Blaumeisen, eine Blaumeise in einem Gelege drei Kohl- und fünf Blaumeisen, eine Blaumeise in einem Gelege drei Kohl- und fünf Blaumeisen, eine Blaumeise in einem Gelege drei Kohl- und fünf Blaumeisen." 4. Festzustellen, inwieweit der Wendehals in größeren NistkästenRevieren störend wirkt. (Herr B u n t r o c k führt Klage darüber.) 5. Beobachtungen darüber anzustellen, ob Goldammern nach der Beringung ihrer Jungen im Nest diese im Stich lassen. 6. Und schließlich die eigenen Erfahrungen über die Brauchbarkeit der verschiedenen Ringtypen, insbesondere bei der Grünfinken-Beringung, bekannt zu geben, da die Vogelwarten regstes Interesse daran haben. (Einige Beringer führen Klage über Aufbiegen der Ross. F-Ringe") von Seiten der Grünfinken.) Nachdem die noch ausstehenden Daten zur Einsicht und Bearbeitung vorgelegen haben, erscheinen in dieser Zeitschrift ein kurzer Ergänzungsbericht und eine Kartenskizze der Beringungsergebnisse. *) Siehe auch S. 77 dieses Heftes. (Die Schriftltg.) **) Sind neuerdings verstärkt. (Die Schriftltg.) 73