Ideengeschichte im Archiv - Deutsches Literaturarchiv Marbach

DDR-LITERATUR – EINE ARCHIVEXPEDITION
Deutsches Literaturarchiv Marbach – 13.-14. Dezember 2012 – Besprechungsraum
Doppeltagung des Deutschen Literaturarchivs Marbach und der Akademie der Künste, Berlin
1. Teil: Nach Drüben! Überläufer und Diversanten
Was war DDR-Literatur – und was bleibt von ihr? Während das Interesse an DDR-Literatur nach
der Wende zunächst nachließ, füllten sich die Archivmagazine abseits der Öffentlichkeit mit den
Papieren der Autorinnen, Autoren und Verlage. Inzwischen wendet sich die Forschung wieder
verstärkt der Geschichte und Literatur des anderen deutschen Staates zu.
Dokumente aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach zeigen, dass die „Mauer“ keineswegs
nur eine hermetische Grenze, sondern auch ein hermeneutisches Prinzip darstellt: das
„Drüben“ wird als Alter Ego auf beiden Seiten immer mitbedacht. Die Literatur aus dem Osten
wird im Westen verlegt, vermarktet und gelesen – in den Archiven der Verlage lässt sich verfolgen,
wie der Transfer hinter den Kulissen gesteuert wird. Wichtige Autorinnen und Autoren wechseln
aus der DDR in den Westen – und beobachten beide Systeme aus einer Position der Befremdung
heraus, die sich als literarisch ergiebig erweist.
Die kooperative Doppeltagung im Deutschen Literaturarchiv Marbach und in der Berliner
Akademie der Künste hat sich zum Ziel gesetzt, auf weithin unbekannte Archivbestände
aufmerksam zu machen und der Forschung neue Anstöße zu geben.
PROGRAMM
Donnerstag, 13. Dezember 2012
14.00 Uhr
Ulrich von Bülow, Marbach
Begrüßung
Sektion 1:
Literaturgeschichte und Mediengeschichte
Moderation: Marcel Lepper, Marbach
14.15 Uhr
Keynote
Nikolaus Wegmann, Princeton
DDR-Literatur: Geschichte medialer Skalierung
15.00 Uhr
Wolfgang Emmerich, Bremen
Kleine Typologie der Weggegangenen
15.45 Uhr
Kaffeepause
Stand: 05.12.2012
Sektion 2:
Autoren, Netzwerke, Verlage
Moderation: Birgit Dahlke, Berlin
16.15 Uhr
Ulrich von Bülow, Marbach
Marbacher Bestände zur DDR-Literatur, Profil, Vernetzung
17.00 Uhr
Annett Gröschner, Berlin
Ostfrauen im Westen
17.45 Uhr
Julia Frohn, Berlin, Konstantin Ulmer, Leipzig
Westverlage, Ostautoren
18.30 Uhr
Roland Berbig, Berlin
Günter Kunert – ein DDR-Schriftsteller?
Recherchepfade im Deutschen Literaturarchiv Marbach
20.00 Uhr
Abendessen
Freitag, 14. Dezember 2012
Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin
Präsentation von Fundstücken aus dem Archiv, 7 Kurzvorträge
Moderation: Roland Berbig, Berlin
09.00 Uhr
Katrin von Boltenstern
Fundstücke von Richard Leising
09.10 Uhr
Manuela Buck
Fundstücke von Peter Hacks
09.20 Uhr
Rui Ma
Fundstücke von Jurij Brežan
09.30 Uhr
Judith Mach
Fundstücke von Hans Joachim Schädlich
09.40 Uhr
Pauline Selbig
Fundstücke von Sarah Kirsch
09.50 Uhr
Sabine Wickert
Fundstücke von Hermann Kant
10.00 Uhr
Maria Büttner
Fundstücke von Irmtraud Morgner
10.15 Uhr
Kaffeepause
10.45 Uhr
Judith Ryan, Cambridge, MA
Durs Grünbeins „antike Dispositionen“
11.30 Uhr
Holger Helbig, Rostock
Uwe Johnson hält eine Rechnung offen. Versuch, eine Mentalität zu erklären
Stand: 05.12.2012
12.15 Uhr
Abschlusspodium: Forschungsdesiderate, Archivpositionen
Moderation: Ulrich von Bülow, Marbach
Matthias Braun, Berlin
Literatur und Stasi
Sabine Wolf, Archiv der Akademie der Künste, Berlin
DDR-Literatur und Archiv
Silke Horstkotte, Leipzig
Wie deutsch-deutsche Literaturgeschichte schreiben?
ca. 13.00 Uhr
Ende der Tagung
Kontakt
Dr. Marcel Lepper – Leiter des Forschungsreferats – Leiter der Arbeitsstelle Geschichte der
Germanistik, Deutsches Literaturarchiv Marbach – E-Mail: [email protected]
Sekretariat: Birgit Wollgarten – Tel.: 07144 - 848 - 175 – Fax.: 07144 - 848 - 179 – E-Mail:
[email protected]
Stand: 05.12.2012