Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis
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Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Ammerland NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Ammerland von Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter) Matthias Franck Timur Habekost Kai Weber gefördert mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im Auftrag des Landkreises Ammerland Hannover, März 2003 Königstraße 53 ! D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 12 33 16 - 30 ! Telefax: 12 33 16 - 55 ! E-Mail: [email protected] Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel II Gewerbeflächenentwicklungskonzept III Landkreis Ammerland Vorwort Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) hat sich in der Vergangenheit bereits in zahlreichen Regionen Niedersachsens mit den verschiedenen Aspekten der Gewerbeflächenpolitik auseinander gesetzt und verfügt daher über breit gefächerte Erfahrungen zu diesem Thema. Alle diesbezüglichen Arbeiten des NIW verwenden eine regionale Betrachtungsebene, die zum Ziel hat, die Gewerbeflächenentwicklung zwischen den verschiedenen Gemeinden abzustimmen und Möglichkeiten der interkommunalen Kooperation auszuloten. Eine regionale Herangehensweise hat allerdings nur dann Erfolg, wenn sie die kommunale Planungshoheit respektiert, d.h. die Kommunen eng in die Erarbeitung einer Gewerbeflächenentwicklungsstrategie eingebunden werden. Ein solches durch Information, Transparenz, Koordination und Kooperation gesteuertes Verfahren ermöglicht es, den Städten und Gemeinden einerseits hochwertige Flächen für die zukünftige Entwicklung zu sichern und andererseits durch eine mit den Nachbargemeinden abgestimmte „Gewerbeflächenpolitik mit Augenmaß“ Kosten für überdimensionierte Planungen und überzogene Bodenbevorratung zu sparen. Diese Grundsätze gelten auch für das vorliegende „Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Ammerland“ 1. Eine unverzichtbare Säule der Untersuchungen für den vorliegenden Baustein war deshalb die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden des Landkreises. In allen sechs Städten und Gemeinden wurden Anfang August 2002 ausführliche Gespräche mit den Hauptverwaltungsbeamten und den für Bau- bzw. Planungsangelegenheiten sowie Wirtschaftsförderung zuständigen Fachleuten der Verwaltung zur Situation und zu den Perspektiven der Gewerbeflächenentwicklung geführt. Eine umfangreiche schriftliche Gewerbeflächenerhebung in den Städten und Gemeinden ergänzte die Gespräche. Eine weitere elementare Säule des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes war die Begleitung durch eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Wirtschaftsförderung des Landkreises Ammerland, dem Amt für Kreisentwicklung sowie aller Städte und Gemeinden. Die Koordination der Bearbeitungsschritte und die Diskussion der Zwischenergebnisse erfolgte in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber und der Arbeitsgruppe. Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept besteht aus folgenden Bausteinen: - Als Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenentwicklung werden in Abschnitt 2 zunächst auf der Grundlage der NIW-Regionaldatenbanken und aufgrund von Sonderauswertungen des NIW die Wirtschaftsentwicklung sowie die Standortbedingungen im Landkreis Ammerland näher betrachtet (S. 6). Die Aktivitäten der kommunalen Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderung im Landkreis sowie seinen Städten und Gemeinden (S. 38) wurden im Rahmen der Gemeindegespräche erörtert. Auch sie werden in Abschnitt 2 zusammengefasst dargestellt. - Zur Erfassung des Gewerbeflächenangebots und der Flächennachfrage wurden in allen Städten und Gemeinden des Landkreises die Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen, die Gewerbeflächenplanungen sowie der Flächenumsatz der vergangenen zehn Jahre schriftlich erhoben sowie im Rahmen von Gesprächen diskutiert. Die Ergebnisse werden im Abschnitt 3 Gewerbeflächenangebot und -nachfrage dokumentiert und bewertet (S. 50). Zusätzlich wird die Gewerbeflächensituation in den umliegenden Landkreisen und kreisfreien Städten kurz charakterisiert (S. 71). 1 Das „Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Ammerland“ ist ein Baustein des Gesamtgutachtens „Gemeinsames Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Städte Oldenburg und Delmenhorst sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch“. IV Gewerbeflächenentwicklungskonzept - Eine zentrale Aufgabe des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ist die Zusammenstellung und Bewertung potenzieller Gewerbeflächen in Abschnitt 4 Für jede dieser sogenannten Vorschauflächen wurde ein Profil erstellt (S. 78). - Auf Grundlage der Abschnitte 2 (Standortbedingungen), 3 (Gewerbeflächenangebot und -nachfrage) und 4 (Vorschauflächen) werden in Abschnitt 5 Konsequenzen und Handlungsempfehlungen für die künftige Gewerbeflächenentwicklung sowie das Gewerbeflächenmarketing abgeleitet (S. 137). Insbesondere werden die Vorschauflächen vor dem Hintergrund der Standortbedingungen und der derzeitigen Gewerbeflächensituation bewertet und mit Empfehlungen für die weitere Entwicklung versehen. Dieser Abschnitt behandelt alle relevanten Aspekte und Handlungsempfehlungen für die künftige Gewerbeflächenpolitik und das Gewerbeflächenmarketing im Landkreis Ammerland. Um die Bedeutung dieses Abschnitts zu betonen, ist er auf farbigem Papier gedruckt worden. Die Erarbeitung des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes bildet nur den ersten Schritt zur Umsetzung einer langfristigen Strategie der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung für den Landkreis Ammerland. Bei der Realisierung der vorliegenden Handlungsempfehlungen kommt den politischen Vertretern der Städte und Gemeinden sowie des Landkreises eine zentrale Rolle zu. Sie müssen einen Großteil der erforderlichen Rahmenbedingungen für die umsetzenden Akteure der Verwaltungen schaffen. Teilweise ist in der Politik das Bewusstsein hierfür noch nicht hinreichend ausgeprägt. In den Fraktionen der Gemeinderäte und des Kreistages muss deshalb intensiv für die Erreichung der im Gewerbeflächenentwicklungskonzept formulierten Ziele geworben werden. Das vorliegende Gutachten konnte nur durch eine intensive Zusammenarbeit und in enger Abstimmung mit den relevanten Akteuren im Landkreis Ammerland erarbeitet werden. Die Städte und Gemeinden, das Amt für Kreisentwicklung und insbesondere die Wirtschaftsförderung des Landkreises haben umfangreiche Arbeitsunterlagen zur Verfügung gestellt, die Erhebungen unterstützt und in Arbeitsgesprächen die Befunde erläutert und diskutiert. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle für ihre konstruktive Mitarbeit gedankt. Die Arbeiten sind im NIW begleitet worden von Klaus-Jürgen Hentschel (Datenauswertungen), von Mareike Bode und Susanne Endres (Redaktionsarbeiten, Datenauswertungen) sowie von Hendrik Nee (Karten). Auch ihnen gilt unser Dank. V Landkreis Ammerland Inhalt Seite 1. 2. Ziele und Methodik des Konzeptes 1.1 Ziele des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes 1 1.2 Ablauf der Erhebungen 3 Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderung im Landkreis Ammerland 6 2.1 Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung des Landkreises Ammerland 6 2.2 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des Landkreises Ammerland und seiner Städte und Gemeinden 2.2.1 2.2.2 2.2.3 3. 4. Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Städte und Gemeinden Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung Wirtschaftsförderung des Landkreises Ammerland 38 38 44 45 Gewerbeflächenangebot und -nachfrage im Landkreis Ammerland 50 3.1 Verfügbare Gewerbeflächen 53 3.2 Gewerbeflächenplanungen 63 3.3 Gewerbeflächennachfrage 66 3.4 Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des Landkreises Ammerland 71 Vorschauflächen 77 4.1 Vorschauflächen im Überblick 77 4.2 Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen 78 VI 5. Gewerbeflächenentwicklungskonzept Konsequenzen und Empfehlungen für die künftige Gewerbeflächenpolitik 5.1 5.2 5.3 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen für die einzelnen Kommunen und Teilräume 137 Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen 146 5.2.1 Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten 146 5.2.2 Anzustrebender Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland 150 5.2.3 Strategische Flächenvorratspolitik 152 5.2.4 Differenzierte Gestaltung von Gewerbegebieten 153 5.2.5 Interkommunale Kooperationen 155 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächenmarketings 5.3.1 5.3.2 5.4 137 161 Wirtschaftsförderung und Standortmarketing als Voraussetzung für ein erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing 161 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings 164 5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketings 166 5.3.4 Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing 168 5.3.5 Gewerbeflächenspezifische Profilierungs- und Vermarktungsoptionen 173 Fazit und Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen Anhang 176 179 1 1. Landkreis Ammerland Ziele und Methodik des Konzeptes 1.1 Ziele des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes Im Rahmen des wirtschaftlichen Strukturwandels von Regionen hat, trotz der zunehmenden Relevanz weicher Standortfaktoren, die Ausstattung mit Gewerbeflächen weiterhin entscheidende Bedeutung. Umfragen bestätigen, dass die meisten Kommunen in Deutschland die Gewerbeflächenpolitik als eines der wichtigsten Instrumente ihrer Wirtschaftsförderungsaktivitäten ansehen. Ausstattung mit Gewerbeflächen hat weiterhin entscheidende Bedeutung Die aktuellen Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenpolitik stellen die Kommunen vor besondere Herausforderungen: Herausforderungen für die Kommunen: - Überregionale Neuansiedlungen von klassischen Produktionsbetrieben sind immer schwieriger zu realisieren, wogegen Neugründungen und die Bestandsentwicklung, d.h. Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb von Kommunen und Regionen, für die Flächenpolitik stark an Bedeutung gewonnen haben. ... wenig Neuansiedlungen - Die gewerbliche Nachfrage richtet sich zunehmend auf qualitativ hochwertige Gewerbeflächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren. Das bedeutet, dass es an den Standorten, auf die sich die Nachfrage konzentriert, häufig nicht gelingt, in ausreichendem Maße Gewerbeflächen bereitzustellen, sich aber in den Kommunen mit ungünstigen Standortbedingungen und geringer Entwicklungsdynamik z.T. große ungenutzte Flächenreserven ergeben. ... räumliche Konzentration der Nachfrage - Die Anforderungen seitens der Unternehmen an die Gestaltung und den Branchenmix in Gewerbegebieten steigen. Auch wenn sich die meisten Betriebe noch wenig mit diesen Aspekten der Qualität von Gewerbeflächen auseinander setzen, so sind doch zumindest bei hochwertigen Dienstleistungs- und Produktionsbetrieben zunehmend höhere Ansprüche an das unmittelbare Unternehmensumfeld zu verzeichnen. ... Qualitätsanforderungen - Zahlreiche Städte und Gemeinden haben sich im Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot neu positioniert und so den Wettbewerbsdruck unter den Wirtschaftsstandorten erhöht. In einigen Landkreisen wird das Gewerbeflächenangebot in Flächenpools regional gebündelt und somit effizienter vermarktet. ... Wettbewerbsdruck - Die notwendigen finanziellen Mittel zur Entwicklung hochwertiger und gut vermarktbarer Gewerbeflächen sind in den Städten und Gemeinden i.d.R. knapp. Das bedeutet, dass die vorhandenen Ressourcen gebündelt und auf die Projekte mit den besten Realisierungschancen konzentriert werden müssen. ... knappe Ressourcen - Der seit geraumer Zeit zu beobachtende Suburbanisierungsprozess, d.h. die Verlagerung von Betrieben aus den Zentren (beispielsweise Oldenburg) in das nähere Umland, hat maßgeblichen Einfluss auf die Gewerbeflächennachfrage in den umliegenden Standorten. ... Suburbanisierung - Ein Trend zur intensiveren Nutzung von Gewerbegrundstücken nicht auszumachen. Vor allem bei Verlagerungen und Neugründungen wird betriebsbedingt oftmals flächenextensiv, meist eingeschossig gebaut und ein möglichst hoher Anteil an Reserveflächen angestrebt, um jederzeit flexibel reagieren zu können. ... Reserveflächen 2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept - Unternehmen, die sich in Gewerbegebieten ansiedeln, werden auch künftig ihr Betriebsgrundstück überwiegend selbst kaufen. Investorenmodelle gewinnen zwar derzeit allgemein an Bedeutung, sind aber immer noch die Ausnahme. Die anbietenden Kommunen müssen sich deshalb in der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung weiterhin unmittelbar mit den unternehmerischen Zielgruppen auseinander setzen. ... weitere Leistungen der Wirtschaftsförderung - Insbesondere ansiedlungsinteressierte, aber auch ansässige Betriebe erwarten über den reinen Grundstücksverkauf hinaus zunehmend eine Reihe weitergehender Dienstleistungen. Die lokalen und regionalen Wirtschaftsförderungsakteure sind deshalb aufgefordert, ihr Dienstleistungsangebot rund um das Gewerbegebiet zu erweitern. Städte, Gemeinden und Landkreis müssen sich den Herausforderungen stellen Für die Kommunen im Landkreis Ammerland ist es unumgänglich, sich diesen Herausforderungen zu stellen und das eigene Gewerbeflächenangebot vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen sowohl im Hinblick auf seine Quantität als auch seine Qualität einzuordnen, weiter zu entwickeln und möglichst effizient zu vermarkten. Zielrichtungen des vorliegenden Konzeptes: Das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept soll hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, indem es schwerpunktmäßig zwei Zielrichtungen verfolgt: ... Vorschauflächen auswählen und bewerten - Potenzielle Standorte der Gewerbeflächenentwicklung - die sogenannten Vorschauflächen - werden vor dem Hintergrund des derzeitig verfügbaren und geplanten Angebots, der zu erwartenden Flächennachfrage sowie der Standortbedingungen im Landkreis und seinem Umfeld ausgewählt und bewertet. ... Empfehlungen zur Mobilisierung, Entwicklung, und Vermarktung - Für die Mobilisierung, Entwicklung und Vermarktung dieser Vorschauflächen werden Handlungsempfehlungen formuliert, um das künftige Flächenangebot im Landkreis Ammerland bestmöglich auf die innerregionale Nachfrage ansässiger Betriebe und den interregionalen Wettbewerb auszurichten. Unternehmerische Zielgruppen von zentraler Bedeutung Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des kommunalen Gewerbeflächenangebots sind die nachfragenden Betriebe. Die Vermarktungschancen der Gewerbegrundstücke sind in starkem Maße davon abhängig, dass das Angebot, insbesondere in qualitativer Hinsicht, bestmöglich auf die betriebliche Nachfrage abgestimmt ist. Das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept berücksichtigt in seinen Empfehlungen deshalb auch die potenziellen unternehmerischen Zielgruppen des Flächenangebots. Regionaler Ansatz des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ... Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept geht dabei bewusst über die einzelgemeindliche Betrachtung hinaus und verfolgt einen regionalen Ansatz. Interkommunale Kooperationen oder zumindest die regionale Koordination und Schwerpunktsetzung werden künftig Bestandteile einer effizienten Entwicklung und Vermarktung eines hochwertigen Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland sein. ... auch über die Landkreisgrenzen hinaus Hierbei muss intensiv geprüft werden, inwiefern Kooperationen auch über die Landkreisgrenzen hinaus sinnvoll sein können. Die Einbindung des Gutachtens „Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Ammerland“ als Baustein II in das „Gemeinsame Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Städte Oldenburg und Delmenhorst sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Ol- ... Grundstückskauf 3 Landkreis Ammerland denburg und Wesermarsch“ macht bereits deutlich, dass im Interesse aller Partner die Zusammenarbeit an Stadt- und Landkreisgrenzen nicht Halt machen darf. 1.2 Ablauf der Erhebungen Die Entwicklung von Gewerbeflächen ist und bleibt ureigenste kommunale Aufgabe. Die Kreisebene und z.T. auch die Bezirksebene sind zwar in die Planungsund Genehmigungsprozesse eingebunden, doch ausführliche Informationen zum Stand der Planungsprozesse, zur Qualität und Ausgestaltung der Flächen und nicht zuletzt zu Erfahrungen bei der Vermarktung und zu den angesiedelten Betrieben sind nur vor Ort bei den Städten und Gemeinden zu erhalten. Die einzelnen Aspekte der Gewerbeflächenentwicklung wurden deshalb im Rahmen der Gemeindegespräche mit den Hauptverwaltungsbeamten und weiteren Vertretern der Verwaltung behandelt. Als Grundlage für eine fundierte Analyse der Gewerbeflächensituation wurden bei den Kommunen Daten aus folgenden Bereichen abgefragt: - Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen, - Gewerbegebietsplanungen, - Umsatz von Gewerbeflächen und Betriebsansiedlungen in der Vergangenheit sowie - künftig zu entwickelnde, potenziell hochwertige Gewerbeflächen (Vorschauflächen) In einem detaillierten Fragebogen ist der Bestand an verfügbaren Gewerbeflächen in den Kommunen erhoben worden. Dabei wurde von den Gemeindeverwaltungen für jedes räumlich getrennte Gewerbegebiet mit noch verfügbaren Flächen ein eigener Fragenkatalog mit folgenden Informationen ausgefüllt: - Name des Gewerbegebietes, - Lage innerhalb der Gemeinde, - Verkehrsanbindung des Gewerbegebietes, - Flächengröße und Art der möglichen Nutzung 1 (v.a. GE- und GI-Nutzung), - Eigentumsverhältnisse, - Angaben zum Kaufpreis (soweit möglich), - Angaben zu möglichen Konflikten mit Nachbarnutzungen. In einem weiteren Fragebogen wurden bei den Städten und Gemeinden Informationen zur Planung von Gewerbegebieten erfragt. Zusätzlich zu den o.g. Merkmalen für bestehende Gewerbegebiete - soweit sinnvoll und bereits möglich - stand dabei der Planungsstand der Vorhaben im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sind nur Flächen aufgenommen worden, bei denen die formalen Planungen 1 Die Begriffe „Gewerbeflächen“ oder „Gewerbegebiet“ werden im Folgenden grundsätzlich als Sammelbegriff für GE-, GI- und bestimmte SO-Nutzungen (z.B. Einzelhandel) benutzt. Wird nach den einzelnen Nutzungen unterschieden, so ist dieses ausdrücklich erwähnt. Quellen: Gemeindegespräche und Gewerbeflächenerhebung Detaillierte Erhebung der einzelnen Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen Zusammenstellung aller Gewerbeflächenplanungen 4 Gewerbeflächenentwicklungskonzept bereits begonnen hatten, d.h. mindestens ein Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung vorlag. Gewerbeflächenumsatz und angesiedelte Betriebe in den Kommunen Um die Gewerbeflächennachfrage in der Vergangenheit abschätzen zu können, wurde der Umsatz (bzw. Verkauf) von Gewerbeflächen für die einzelnen Jahre 1992 bis 2001 bei den Städten und Gemeinden erhoben. Sämtliche Fälle der Gewerbeflächennachfrage, d.h. Betriebserweiterungen, Umsiedlungen innerhalb der Städte und Gemeinden, Neugründungen und Ansiedlungen von außerhalb der Kommunen wurden berücksichtigt. Betriebe, die vor 1992 Flächen nachgefragt haben, blieben unberücksichtigt. Folgende Informationen wurden abgefragt: - Name, Standort und Gewerbegebiet, - Branche, - Beschäftigtenzahl, - belegte Fläche, - Ansiedlungsjahr, - Herkunft des Betriebes. Untersuchung von Vorschauflächen als Schwerpunkt des Gutachtens Schwerpunkt der flächenbezogenen Untersuchungen des Gutachtens ist die Zusammenstellung und Bewertung von potenziell hochwertigen, zukünftig zu entwickelnden Gewerbeflächen (Vorschauflächen), die über die bestehenden und (formal) geplanten Gewerbegebiete hinaus gehen. Auf Basis der Gemeindegespräche sowie des von den Kommunen zur Verfügung gestellten Datenmaterials wurden für alle in Betracht genommenen Vorschauflächen Profile erstellt (Abschnitt 4.2). Besichtigung der Gewerbeflächen Im Rahmen der Gemeindegespräche wurden die wichtigsten verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen sowie alle Vorschauflächen in Augenschein genommen, um unabhängig von der Datenlage einen Eindruck von den Standorten zu erhalten. Abgrenzung von Flächenarten Abgrenzung der Gewerbeflächenarten Für das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept wurde die folgende Abgrenzung von Gewerbeflächen gewählt: - Vollständig belegte Gewerbegebiete: Es sind keine Flächen oder nur noch einzelne kleine Grundstücke verfügbar. Diese Gewerbegebiete sind im Rahmen dieser Untersuchung ausgeblendet worden. Erhoben wurden lediglich die ansässigen Betriebe, sofern sie sich seit 1992 dort angesiedelt oder erweitert, d.h. Flächen nachgefragt haben. - Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen: Für diese Gebiete existiert ein rechtsgültiger Bebauungsplan und es sind noch Grundstücke verfügbar. Die freien Flächen sind nicht in allen Fällen sofort verfügbar, d.h. die Verfügbarkeit kann durch z.B. mangelnde Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Optionierung von Grundstücken oder noch fehlende Erschließung eingeschränkt sein. In der Analyse des Gewerbeflächeangebots wird deshalb nach „sofort“ und „nicht sofort“ verfügbaren Flächen unterschieden. 5 Landkreis Ammerland - Geplante Gewerbegebiete: Die entsprechenden Flächen sind noch nicht verfügbar, befinden sich aber im Planungsverfahren. In den meisten Fällen sind die geplanten Flächen bereits im F-Plan dargestellt, im Einzelfall ist der Planungsprozess schon soweit vorangeschritten, dass eine Darstellung im B-Plan erfolgt. - Vorschauflächen: Für diese potenziellen Gewerbeflächen existieren höchstens informelle Planungen, ein formeller Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung erfolgte noch nicht. In der Regel handelt es sich bei den Vorschauflächen um reine „Zukunftsideen“, für die bislang wenig bzw. keinerlei schriftliches Datenmaterial vorliegt. Die Einstufung der untersuchten Flächen in verfügbare Gewerbeflächen, geplante Gewerbegebiete und langfristige Vorschauflächen war bei einigen Flächen nicht immer eindeutig möglich: - Der Übergang zwischen Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen und solchen, die sich noch in Planung befinden, ist fließend. So werden z.B. teilweise Planungsverfahren nicht bis zur endgültigen Bebauungsplanreife durchgeführt, d.h. der Satzungsbeschluss wird verzögert, wenn beispielsweise die Verkaufsbereitschaft seitens der Eigentümer dann doch nicht gegeben ist. Solche Gewerbegebiete sind formell noch in Planung, können aber bei sich ändernden Umständen innerhalb kürzerer Zeit zur Erschließung freigegeben werden. - Auch zwischen bereits in Planung befindlichen Gebieten und Vorschauflächen ist eine Unterscheidung nicht immer klar zu bestimmen. So sind z.B. bei einigen Vorschauflächen bereits umfangreiche, aber informelle Vorarbeiten für ein künftiges Planungsverfahren geleistet worden, ohne dass die eigentlichen Planungen schon formell begonnen hätten. Das eigentliche Planungsverfahren kann hierdurch merklich verkürzt werden. Einstufung der Flächen in „verfügbar“, „geplant“ und „Vorschauflächen“ nicht immer eindeutig Bei den Vorschauflächen sind die räumliche Abgrenzung und die Angaben von Flächengrößen nur größenordnungsmäßig möglich. In der Regel handelt es sich bei den betrachteten Flächen um Bruttoangaben, von denen möglicherweise lediglich Teilflächen realisiert werden sollen. Die Aussagekraft addierter Flächengröße ist demzufolge eingeschränkt. Flächenangaben von Vorschauflächen nur größenordnungsmäßig Die Realisierungschancen und zeitlichen Planungshorizonte von Vorschauflächen sind je nach Rahmenbedingungen (z.B. Verkaufbereitschaft der Eigentümer, Nutzungskonflikte, Auflagen des Natur- und Landschaftsschutzes, noch vorhandenes Gewerbeflächenangebot der Gemeinde) sehr unterschiedlich. Im Falle einiger Flächen ist sogar eine relativ kurzfristige Realisierung innerhalb der nächsten zwei Jahre geplant, für die Mehrzahl der Flächen ist der zeitliche Planungshorizont allerdings noch nicht weiter festgelegt. Realisierungschancen und zeitliche Planungshorizonte unterschiedlich 6 2. Gewerbeflächenentwicklungskonzept Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderung im Landkreis Ammerland 2.1 Standortbedingungen und Landkreises Ammerland Grundlagenanalyse auf Basis der NIW- Regionaldatenbanken Wirtschaftsentwicklung des Die folgende Grundlagenanalyse des Landkreises Ammerland basiert auf den Auswertungen der Regionaldatenbanken des NIW sowie weiterer Datengrundlagen. Für Vergleichszwecke werden als übergeordnete administrative Ebenen das Land Niedersachsen und das frühere Bundesgebiet (Bundesgebiet West) herangezogen. Im Einzelnen werden betrachtet: - Lage und Standortbedingungen, Verkehrsanbindung, - Bevölkerungsstruktur und –entwicklung, Wohnbauentwicklung - Arbeitsmarktverflechtungen, - Wirtschaftsstruktur und –entwicklung, - Arbeitsmarkt, Ausbildung, Qualifikation und Einkommen sowie - Öffentliche Finanzen. Lage und Standortbedingungen Landkreis Ammerland im Nordwesten des Oldenburger Landes Der Landkreis Ammerland liegt im Nordwesten des Oldenburger Landes zwischen der Region Ostfriesland im Westen und der Stadt Oldenburg im Südosten. Er befindet sich also im Spannungsfeld des Oberzentrums Oldenburg auf der einen und des ländlichen Weser-Ems-Raums auf der anderen Seite. Im Süden grenzen die Landkreise Oldenburg und Cloppenburg, im Westen der Landkreis Leer sowie im Norden bzw. Nordosten die Landkreise Friesland und Wesermarsch an. In weiten Teilen dünn besiedelter ländlicher Raum Der Landkreis Ammerland ist mit 112.000 Einwohnern, d.h. lediglich 153 Einwohnern je km² wie auch weite Teile seines räumlichen Umfeldes eher dünn besiedelt und entsprechend ländlich strukturiert. Landwirtschaftliche Flächen machen über 70 % des Kreisgebietes aus. Mit etwa 10 % ist ein nur vergleichsweise geringer Teil bewaldet, während rund 14 % der Fläche des Landkreises Ammerland bebaut sind. Sehr unterschiedliche Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung des Umfeldes ... Im Hinblick auf Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung des räumlichen Umfeldes des Landkreises Ammerland ist ein Süd-Nord-Gefälle zu verzeichnen. Den insgesamt eher entwicklungsschwächeren Landkreisen Friesland und Wesermarsch sowie der Stadt Wilhelmshaven im Norden des Oldenburger Landes stehen die dynamischeren Landkreise Oldenburg, Cloppenburg und Vechta im Süden sowie das vergleichsweise entwicklungsstarke Oberzentrum Oldenburg gegenüber. ... Stadt Oldenburg - 2 Die kreisfreie Stadt Oldenburg (155.000 Einwohner 2, 65.000 Beschäftigte 3) ist die größte Stadt im Weser-Ems-Raum und das kulturelle sowie wirtschaftliche Bevölkerung, 1.1.2001 7 Landkreis Ammerland Zentrum des Oldenburger Landes. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Ausstattung mit Dienstleistungs- und Einzelhandelsfunktionen, Bildungs-, Hochschul- und Forschungsinfrastruktur, öffentlicher Verwaltung sowie Kultureinrichtungen. Insbesondere im Vergleich mit den übrigen norddeutschen Großstädten zeigt sich eine überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung. Oldenburg ist in erster Linie Dienstleistungsstandort, die Bedeutung des Produzierenden Gewerbes ist unterdurchschnittlich. Branchenschwerpunkte in der Stadt Oldenburg liegen v.a. in den Bereichen Wissenschaft und Bildung, Öffentliche Dienstleistungen, Medien, Finanzdienstleistungen, Unternehmensorientierte Dienstleistungen sowie Einzelhandel und Gesundheitswesen. Im Produzierenden Gewerbe sind das Druckereigewerbe und die Energiewirtschaft überdurchschnittlich vertreten. - Von zentraler Bedeutung für die Standortpotenziale des Landkreises Oldenburg (121.000 Einwohner, 27.000 Beschäftigte) ist die Lage zwischen den benachbarten Zentren Stadt Oldenburg im Nordwesten sowie den Städten Bremen und Delmenhorst im Osten. Das Kreisgebiet selbst hat eine polyzentrale Struktur von Wohn- und Wirtschaftstandorten. Auf Grund der Lagegunst und der Suburbanisierungseffekte aus den umliegenden Zentren war die Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung des Landkreises in der Vergangenheit überdurchschnittlich. Branchenschwerpunkte im Landkreis Oldenburg sind das Baugewerbe, der Maschinenbau, das Nahrungsmittelgewerbe sowie das Gastgewerbe und der Handel. Der Landkreis hat mit Abstand den höchsten Auspendlerüberschuss in der Region. ... Landkreis Oldenburg - Im Hinblick auf seine Bevölkerungsentwicklung zählt der Landkreis Cloppenburg (150.000 Einwohner, 41.000 Beschäftigte) zu den dynamischsten Landkreisen in Niedersachsen. Alleine in den 90er Jahren war ein Zuwachs von rund 30.000 Einwohnern zu verzeichnen. Ebenfalls stark überdurchschnittlich war die Beschäftigtenentwicklung. Insbesondere im Produzierenden Gewerbe konnten während der 90er Jahre entgegen dem Bundestrend durchgängig Beschäftigungsgewinne erzielt werden. Branchenschwerpunkte liegen im Landkreis Cloppenburg insbesondere im Produzierenden Gewerbe. Dienstleistungen sind insgesamt deutlich unterrepräsentiert. ... Landkreis Cloppenburg - Die Wirtschaftsentwicklung im Landkreis Leer (161.000 Einwohner, 35.000 Beschäftigte) war in der 80er Jahren deutlich durch den industriellen Strukturwandel und eine entsprechend negative Entwicklung im Produzierenden Gewerbe gekennzeichnet. In der Folgezeit konnte der Landkreis wieder aufholen und lag über dem Bundestrend. Die Bevölkerungsentwicklung war in der Vergangenheit insgesamt überdurchschnittlich, erreichte aber nicht die starke Dynamik der Landkreise Cloppenburg, Oldenburg und Ammerland. Branchenschwerpunkte im Landkreis Leer sind das Baugewerbe, das Gastgewerbe, der Verkehrssektor, der Handel und die Öffentliche Verwaltung. ... Landkreis Leer - Sowohl die Bevölkerungs- als auch die Beschäftigtendynamik des Landkreises Friesland (101.000 Einwohner, 26.000 Beschäftigte) sind in der Vergangenheit insgesamt unterdurchschnittlich gewesen und stark durch die Entwicklungsprobleme der Stadt Wilhelmshaven und ihres Umlandes geprägt worden. Insbesondere der industrielle Strukturwandel und die Stellenreduzierungen bei der Bundeswehr haben zu teils massiven Beschäftigungsverlusten in der Region ... Landkreis Friesland 3 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 30.6.2000 8 Gewerbeflächenentwicklungskonzept geführt. Die überdurchschnittliche Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor des Landkreises konnten diese Verluste v.a. in der zweiten Hälfte der 90er Jahre zumindest teilweise kompensieren. Branchenschwerpunkte im Landkreis Friesland sind das Baugewerbe, der Luftfahrzeugbau, das Nahrungsmittelgewerbe, das Gastgewerbe, die Öffentliche Verwaltung (Bundeswehr), das Gesundheitswesen und die Unternehmensbezogenen Dienstleistungen. ... Landkreis Wesermarsch - Durch einen sehr hohen Beschäftigtenanteil im Produzierenden Gewerbe sowie eine beträchtliche Anzahl von Großbetrieben ist der Landkreis Wesermarsch (94.000 Einwohner, 25.000 Beschäftigte) geprägt. Die Standortbedingungen im Landkreis Wesermarsch sind auf Grund der verkehrlichen Lage zwischen der Weser und dem Jadebusen ungünstiger als im restlichen Umland der Stadt Oldenburg. Gleiches gilt auch für die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung. Branchenschwerpunkte im Landkreis Wesermarsch sind der Luftfahrzeug- und Schiffbau, die Elektrotechnik, die Energieerzeugung, die Kunststoffverarbeitung, die Chemische Industrie und der Verkehrssektor. Eine wichtige Rolle spielen zudem Tourismusfunktionen im Norden des Kreisgebietes. Verkehrsanbindung Landkreis Ammerland sehr gut an das Bundesautobahnnetz angeschlossen ... ... aber national und international gesehen eher in einer Randlage An das Bundesautobahnnetz ist der Landkreis Ammerland überwiegend sehr gut angebunden (Karte 2-1). Über Anschlussstellen unmittelbar in ihrem Gemeindegebiet verfügen Bad Zwischenahn, Rastede, die Stadt Westerstede und Wiefelstede. Aber auch von den übrigen Gemeinden sind Autobahnanschlussstellen relativ schnell zu erreichen. Das Kreisgebiet durchlaufen die Autobahnachsen - A 28 von Bremen / Delmenhorst nach Leer / Niederlande und - A 29 von Wilhelmshaven zur A 1 (Dreieck Ahlhorner Heide). Im Hinblick auf die überregionalen Verkehrsströme liegt der Landkreis Ammerland jedoch weniger günstig. Sowohl national als auch international gesehen befindet sich der Landkreis eher in einer Randlage. Die nächste auch überregional bedeutende Verkehrsachse ist die A 1 (Rhein-Ruhr-Raum - Osnabrück - Bremen - Hamburg). Die Distanzen von der Kreisgrenze betragen gut 40 km über die A 29 (Dreieck Ahlhorner Heide) sowie 45 km über die A 28 / B 322 (Anschlussstelle Delmenhorst-Ost). Die Ausstattung mit Bundesstraßen spielt für den Landkreis Ammerland auf Grund der sehr guten Autobahnanbindung nur eine untergeordnete Rolle. Die einzigen Bundesstraßen im Kreisgebiet sind die B 401 (Gemeinde Edewecht) entlang des Küstenkanals in Richtung Emsland und A 31 sowie die B 211 (Gemeinde Rastede) von Oldenburg nach Brake. Die B 401 hat für die Gemeinde Edewecht als schnelle Straßenverbindung zur Stadt Oldenburg eine hohe Bedeutung. Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf Zentrale Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf im regionalen Umfeld des Landkreises Ammerland bestehen derzeit auf folgenden Bundesfernstraßen: 9 Landkreis Ammerland - A 1 zwischen Osnabrück und Delmenhorst-Ost: Unzureichender Ausbauzustand mit nur zwei Fahrstreifen je Richtung, - B 322 im Raum Delmenhorst / Stuhr: Fehlende direkte Anbindung der A 28 an die A 1. An den Schienenverkehr ist der Landkreis über die Bahnstrecken Wilhelmshaven Oldenburg (Bahnhof Rastede) sowie Bremen - Leer (Bahnhöfe Bad Zwischenahn, Westerstede-Ocholt und Augustfehn) angebunden. Verbindungen des Personenschienenverkehrs 4 bestehen u.a. - mit dem IC der Deutsche Bahn AG von Norddeich über Emden und Leer nach Bremen und Hannover (2 werktägliche Verbindungen je Richtung von Bad Zwischenahn sowie je einmal von Westerstede-Ocholt und Augustfehn. Darüber hinaus verkehren je Richtung werktäglich 17 Regionalexpress- und Regionalbahnzüge auf dieser Strecke. - mit der NordWestBahn nach Wilhelmshaven und Osnabrück (21 werktägliche Verbindungen je Richtung von Rastede. Vom Hauptbahnhof Oldenburg verkehren zudem - ein ICE der Deutsche Bahn AG über Hannover nach München (1 werktägliche Tagesrandverbindung je Richtung, Fahrtzeit 1 Std. 30 Min. nach Hannover und 6 Std. 30 Min. nach München) sowie - sechs weitere IC 5 der Deutsche Bahn AG über Bremen nach Hannover (Fahrtzeit 1 Std. 40 Min. nach Hannover und 30 Min. nach Bremen) Der nächstgelegene Anschluss an das Binnen- und das Seeschifffahrtsstraßennetz besteht in der Stadt Oldenburg. Der Hafen Oldenburg befindet sich im Kreuzungspunkt der Seewasserstraße Hunte / Weser und der Binnenwasserstraße Küstenkanal. Eine kleinere Umschlagstelle befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Edewecht am Hansaweg im Ortsteil Husbäke. Der Küstenkanal erreicht bei Dörpen die Ems, wo Anbindungen an die Hafenstadt Emden sowie im Süden an den Dortmund-Ems-Kanal, den Mittellandkanal und das Ruhrgebiet bestehen. Mit einem jahresdurchschnittlichen Güterumschlag von 1,6 Mio. Tonnen ist der Hafen Oldenburg der umschlagstärkste Binnenhafen Niedersachsens 6. Umgeschlagen werden in erster Linie - landwirtschaftliche Güter (Getreide, Futter- und Düngemittel - Anteil am Gesamtumschlag: 51 %) sowie - Baustoffe (Sand, Kies, Natursteine und Split - Anteil am Gesamtumschlag: 42 %). In Wilhelmshaven wird bis Ende dieses Jahrzehnts mit dem Jade-Weser-Port der einzige deutsche Tiefwasserhafen 7 für den Containerumschlag in Betrieb genommen werden. Mit dem Projekt verknüpfen sich in der Region große Erwartun4 5 6 7 Fahrplan vom 16.06.2002 bis 14.12.2002, IC Verbindungen erst ab Fahrplan vom15.12.02 werktägliche Verbindungen je Richtung Quelle: Stadt Oldenburg: Hafen Oldenburg, Lagebericht 2001 Der Jade-Weser-Port eignet sich bei einer Wassertiefe von 18 Metern für Containerschiffe der neuen Generation mit bis zu 12 000 TEU. Anbindungen an den Personenschienenverkehr im Landkreis Ammerland ... ... und der Stadt Oldenburg See- und Binnenschiffanbindung durch den Hafen Oldenburg Jade-Weser-Port in Nähe des Landkreises Ammerland in Planung 10 Gewerbeflächenentwicklungskonzept gen hinsichtlich der damit verbundenen wirtschaftlichen Entwicklungsimpulse. Dies gilt insbesondere für die Entstehung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten. Nach dem derzeitigen Stand der Verkehrsinfrastruktur wird der überwiegende Teil des landseitig, d.h. über Straße und Schiene, abgewickelte Containertransport über die A 29 und die Bahnstrecke Wilhelmshaven - Oldenburg, d.h. durch den Landkreis Ammerland verlaufen. Dies eröffnet Potenziale u.a. für Verkehrs- und Logistikfunktionen. Nächstgelegener internationaler Flughafen: Airport Bremen Der nächstgelegene internationale Flughafen für die Region ist der Airport Bremen. Die Entfernung von der Kreisgrenze Ammerland beträgt gut 50 km. Auf dem Flughafen wurden im Jahr 2001 rund 1,8 Mio. Fluggäste abgefertigt. Der Airport Bremen bietet zwar keine Interkontinentalverbindungen, aber Linienflüge zu insgesamt sechs Flughäfen in Deutschland und acht im europäischen Ausland. Im Touristikverkehr werden 25 Ziele in den wichtigsten europäischen Ferienregionen insgesamt 58 mal pro Woche angeflogen 8. 8 Auskunft des Flughafens lt. Sommerflugplan 2002 11 Abb. 2-1: Landkreis Ammerland Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Ammerland insgesamt 124 1980=100 122 120 118 116 114 LK Ammerland 112 Niedersachsen früheres Bundesgebiet 110 108 106 104 102 100 98 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 00 01 07.05.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 bzw 1989 6Feb02.xls]AMM Bevölkerungsentwicklung Der Landkreis Ammerland hatte in den vergangen zwei Jahrzehnten eine bemerkenswert dynamische Bevölkerungsentwicklung (Abb. 2-1). Im Vergleich mit der bundes- und landesweiten Entwicklung war die Dynamik während der 80er Jahre und insbesondere in den letzen zehn Jahren deutlich überdurchschnittlich. Lediglich von den allgemein starken Bevölkerungszuwächsen unmittelbar nach der Wiedervereinigung konnte der Landkreis Ammerland nur wenig profitieren. Bemerkenswert dynamische Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Ammerland Die positive Einwohnerentwicklung des Landkreises Ammerland fand in einem insgesamt sehr dynamischen regionalen Umfeld statt. Die Bevölkerungsentwicklung im Regierungsbezirk Weser-Ems insgesamt war in den letzten zwanzig Jahren ebenfalls überdurchschnittlich. Unter den umliegenden Landkreisen konnten aber lediglich der Landkreis Oldenburg sowie insbesondere der Landkreis Cloppenburg einen noch stärkeren Bevölkerungszuwachs als der Landkreis Ammerland verzeichnen (Abb. 2-2). Relativ starke Bevölkerungsdynamik auch im Umfeld des Landkreises 12 Abb. 2-2: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Komponenten der Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1989 bis 2001 Bevölkerungsentwicklung, jeweils 1.1. bis 1.1. Deutschland Wanderungssaldo Natürliche Bevölkerungsentwicklung früheres Bundesgebiet Bevölkerungsentwicklung Niedersachsen LK Cloppenburg LK Oldenburg Ammerland LK LK Ammerland LK Leer Oldenburg(Oldb), Stadt LK Friesland LK Wesermarsch -5 0 5 10 15 20 25 in v.T. (jahresdurchschnittlich) N IW N ie d e rs ä c h s is c h e s In s titu t fü r W irts c h a fts fo rs c h u n g e .V ., H a n n o v e r 2.12.02 C :\E igene D ate ien\D aten\B IL D E R \[D iverse B ilder für K reise m it V E s A pr2002 .xls]L K A M M Schwerpunkte der Einwohnerentwicklung: Gemeinden Edewecht und Wiefelstede Innerhalb des Landkreises lagen die Schwerpunkte der Einwohnerentwicklung v.a. während der letzten zehn Jahre - in den Gemeinden Edewecht und Wiefelstede. In der ersten Hälfte der 90er Jahre konnten zudem die Gemeinde Apen und die Stadt Westerstede starke Bevölkerungszuwächse aufweisen. Die schwächste Bevölkerungsentwicklung in den 90er Jahren hatten die Gemeinden Bad Zwischenahn und Rastede. Positive Einwohnerentwicklung v.a. durch starke Wanderungsgewinne Entscheidenden Anteil an der positiven Bevölkerungsentwicklung des Landkreises Ammerland hatte erwartungsgemäß die Zuwanderung von Einwohnern. Per Saldo 9 konnte der Landkreis Ammerland durch Wanderungen seit 1980 mehr als 18.000 Einwohner hinzu gewinnen. Von der sog. „Suburbanisierung“ im Umfeld der Stadt Oldenburg, d.h. der Wanderung von Bevölkerung aus der Kernstadt ins Umland auf Grund von attraktiveren Wohnstandortbedingungen haben im Landkreis besonders stark die Gemeinden Edewecht und Wiefelstede profitiert. 9 Zuzüge abzüglich Fortzüge 13 Abb. 2-3: Landkreis Ammerland Bevölkerung des Landkreises Ammerland nach Altersjahren und Geschlecht am 1.1.2001 99 - Männer Frauen 96 - 97 93 - 94 früheres Bundesgebiet __________ 90 - 91 87 - 88 84 - 85 81 - 82 78 - 79 75 - 76 72 - 73 69 - 70 66 - 67 63 - 64 60 - 61 57 - 58 54 - 55 51 - 52 48 - 49 45 - 46 42 - 43 39 - 40 36 - 37 33 - 34 30 - 31 27 - 28 24 - 25 21 - 22 18 - 19 15 - 16 12 - 13 9 - 10 6- 7 3- 4 0- 1 2,0 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 7.5.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[bevpyr Bevölkerungspyramide Dez2000.xls]Tabelle311200 Von Mitte der 80er Jahre an war zudem auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung 10 deutlich überdurchschnittlich, was zu einem weiteren Zuwachs von 3.000 Einwohnern führte. Abweichend davon hatten nur die Gemeinden Bad Zwischenahn und Rastede keinen Geborenenüberschuss. 10 Geborene abzüglich Gestorbene Aber auch natürliche Bevölkerungsentwicklung überdurchschnittlich 14 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Altersstruktur Relativ junge Altersstruktur der Bevölkerung im Landkreis Ammerland ... Der Landkreis Ammerland verfügt insgesamt über eine Altersstruktur mit einem vergleichsweise hohen Anteil junger Familien. - Insbesondere die unter 18-Jährigen und die Altergruppen zwischen 30 und 40 Jahren sind überdurchschnittlich vertreten (Abb. 2-3). Dies hängt auch mit der Zuwanderung zusammen, denn junge Familien stellen den größten Teil der in den Landkreis zuwandernden Bevölkerung. - Etwas stärker als im Bundesdurchschnitt sind zudem die Altersgruppen zwischen 45 bis 65 Jahren vertreten. - Unterrepräsentiert sind dagegen sind die Altersgruppen der 20- bis 30Jährigen, die den Landkreis zu Ausbildungszwecken verlassen, sowie ältere Menschen über 65 Jahre. ... und in seinem Umland Unter den umliegenden Landkreisen hat insbesondere Cloppenburg eine durchgängig jüngere Altersstruktur. Im Durchschnitt etwas älter ist die Bevölkerung in den Landkreisen Friesland und Wesermarsch. Bemerkenswert ist, dass auch die benachbarte Stadt Oldenburg auf Grund ihrer Funktion als Hochschulstandort für eine Stadt dieser Größenordnung eine relativ junge Altersstruktur aufweist. Höhere Anteile älterer Bevölkerung in den Gemeinden Bad Zwischenahn und Rastede Zwischen den Gemeinden des Landkreises gibt es deutliche Unterschiede in der Altersstruktur der Einwohner. - Deutlich älter als im Landkreisdurchschnitt ist die Bevölkerung in der Gemeinde Bad Zwischenahn, die u.a. auf Grund ihrer Kurfunktionen als Altersruhesitz attraktiv ist. Auch die Gemeinde Rastede weist im regionalen Vergleich einen höheren Anteil älterer Menschen auf. - Auf Grund der starken Zuwanderung ist vor allem die Altersstruktur in den Gemeinden Edewecht und Wiefelstede durch jüngere Haushalte und vergleichsweise hohe Zahlen von Kindern und Jugendlichen geprägt. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Stadt Westerstede und die Gemeinde Apen. 15 Abb. 2-4: Landkreis Ammerland Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1993 bis 1996 und 1996 bis 2001 Zugang an Wohnungen (in Wohn- und Nichtwohngebäuden), jeweils 1.1. bis 1.1. Deutschland 1993 - 1996 1996 - 2001 früheres Bundesgebiet Niedersachsen Ammerland LKLK Ammerland LK Cloppenburg LK Oldenburg LK Leer LK Friesland Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch 0 1 2 3 4 5 in % (jahresdurchschnittlich) NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 2.12.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM Wohnbauentwicklung Zwischen der Zuwanderung von Bevölkerung bzw. dem Wanderungssaldo einerseits und der Wohnbauentwicklung andererseits besteht grundsätzlich ein enger Zusammenhang. Ein nachhaltig positiver Wanderungssaldo, d.h. spürbare Bevölkerungszuwächse sind i.d.R. nur dann zu erreichen, wenn ihnen eine entsprechende Wohnbauflächenausweisung und die daraus folgende Wohnbautätigkeit zugrunde liegen. Entsprechend ist im Landkreis Ammerland ein starker Zugang an Wohnungen festzustellen. Bereitstellung von Wohnbauland für Zuwanderung von hoher Bedeutung Die Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland war in der Vergangenheit auch im Vergleich mit den umliegenden Landkreisen überdurchschnittlich (Abb. 2-4). Dies gilt insbesondere für die zweite Hälfte der 90er Jahre, die nach der stark expansiven Entwicklung während des Wiedervereinigungsbooms allgemein durch eine Konsolidierung des Wohnungsbaumarktes gekennzeichnet war. Lediglich die Landkreise Cloppenburg und Oldenburg konnten eine ähnlich dynamische Wohnbauentwicklung aufweisen. Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland im Vergleich zu anderen Landkreisen überdurchschnittlich 16 Abb. 2-5: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Entwicklung und Struktur der Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland 1990 bis 2000 Wohnungen in Gebäuden mit ... 1.500 ... 3 und mehr Wohnungen 1.250 1.000 ... 1 und 2 Wohnungen 750 500 250 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 1998 1999 2000 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\DATBANK\STANDORT\[wohn97 Wohngebäude und Wohnungen.xls]Bilder Überdurchschnittlicher Anteil von Ein- und Zweifamilienhäuser ... Die Struktur des Wohnungsbestandes im Landkreis Ammerland ist stark durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt (81 %). Während in der ersten Hälfte der 90er Jahre noch ein beträchtlicher Anteil des Wohnungsbaus auf Mehrfamilienhäuser entfiel, ist seitdem der Geschosswohnungsbauanteil an der gesamten Wohnbautätigkeit wieder deutlich gesunken (Abb. 2-5). Über einen nennenswerten Anteil an Mehrfamilienhäusern verfügen nur die Gemeinde Bad Zwischenahn (29 %) und die Stadt Westerstede (22 %). ... ein wesentlicher Grund für den positiven Wanderungssaldo des Landkreises Dagegen stehen in den übrigen Gemeinden Ein- und Zweifamilienhäuser mit Anteilen zwischen 85 % und 89 % eindeutig im Vordergrund. Angesichts des in der Bevölkerung anhaltenden Trends zum Eigenhausbau ist der Anteil von Einfamilienhäusern an der gesamten Wohnungsbautätigkeit ein wesentlicher Grund für den positiven Wanderungssaldo des Landkreises Ammerland. Landkreis Ammerland Karte 2-1: Wirtschaftsstandorte und Grundzüge der Raumstruktur im Umfeld des Landkreises Ammerland A 27 A 28 IC IC IC IC ICE IC ICE A 28 A 28 IC A 29 A1 A1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2000 Pendlerbilanz (Einpendler abzgl. Auspendler) 2000 in % d. SVaW 100.000 50.000 > +20 % Autobahn +10 % bis +20 % Bundesstraße -30 % bis < -10 % 10.000 2.000 in Bau -10 % bis < +10 % -50 % bis < -30 % < - 50 % Bahntrasse IC ICE Kartengrundlage: ÜKN 1:500.000 Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (Maßstab verändert) Wichtige Bahnhöfe Hafenstandorte NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG 19 Abb. 2-6: Landkreis Ammerland Pendlerbilanz des Landkreises Ammerland und seines Umlandes 1995 und 2000 Pendlerbilanz (Ein- abzgl. Auspendler) in % der sozialvers.pfl. Besch. am Wohnort Deutschland 1995 2000 früheres Bundesgebiet Niedersachsen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Cloppenburg LK Ammerland LK Ammerland LK Friesland LK Wesermarsch LK Leer LK Oldenburg -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 in % NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 2.12.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM Arbeitsmarktverflechtungen Der Landkreis Ammerland hat - gemessen an der Zahl der Ein- und Auspendler ausgesprochen enge Arbeitsmarktverflechtungen mit seinem Umland. Besonders intensiv sind die Verflechtungen mit der Stadt Oldenburg. Enge Arbeitsmarktverflechtungen mit dem Umland Im Landkreis Ammerland sind insgesamt rund 31.000 Beschäftigte 11 tätig. Hierunter sind mit rund 35%, d.h. 11.000 Beschäftigten überdurchschnittlich viele Einpendler von außerhalb des Landkreises. Mit Abstand die größte Bedeutung hat hier die Stadt Oldenburg, aus der rund 30% der Einpendler stammen (Übersicht 2-1). Zahlreiche im Landkreis Ammerland Beschäftigte kommen zudem aus den Landkreisen Cloppenburg, Leer und Friesland. Rund 31.000 Beschäftigte im Landkreis, davon mehr als ein Drittel Einpendler Von den rund 35.000 Beschäftigten, die im Landkreis Ammerland ihren Wohnsitz haben, pendeln 43% (15.000) aus. Die detaillierte Auswertung der Pendlerströme (Übersicht 2-1) macht deutlich, dass als Arbeitsort der Auspendler die Stadt Ol- Fast die Hälfte der Beschäftigten pendelt aus 11 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.2000 20 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Übersicht 2-1: Pendlerverflechtungen des Landkreises Ammerland 1999 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 30.6.1999 abs. in % der Besch. in % der Pendler 30.922 19.950 10.918 3.370 1.599 1.232 1.036 697 690 100,0 64,5 35,3 10,9 5,2 4,0 3,4 2,3 2,2 100,0 30,9 14,6 11,3 9,5 6,4 6,3 380 1,2 3,5 übriger Regierungsbezirk Weser-Ems 292 0,9 2,7 übriges Niedersachsen 310 1,0 2,8 Beschäftigte am Arbeitsort Nichtpendler Einpendler dar. Stadt Oldenburg Landkreis Cloppenburg Landkreis Leer Landkreis Friesland Landkreis Oldenburg Landkreis Wesermarsch übrige Region Ostfriesland Stadt Bremen 53 0,2 0,5 1.259 4,1 11,5 34.934 19.950 14.975 9.201 510 435 662 578 416 100,0 57,1 42,9 26,3 1,5 1,2 1,9 1,7 1,2 100,0 61,4 3,4 2,9 4,4 3,9 2,8 239 0,7 1,6 übriger Regierungsbezirk Weser-Ems 410 1,2 2,7 übriges Niedersachsen 661 1,9 4,4 übriges Deutschland Beschäftigte am Wohnort Nichtpendler Auspendler dar. Stadt Oldenburg Landkreis Cloppenburg Landkreis Leer Landkreis Friesland Landkreis Oldenburg Landkreis Wesermarsch übrige Region Ostfriesland Stadt Bremen übriges Deutschland Pendlerbilanz dar. Stadt Oldenburg Landkreis Cloppenburg Landkreis Leer Landkreis Friesland Landkreis Oldenburg Landkreis Wesermarsch übrige Region Ostfriesland 687 2,0 4,6 1.176 3,4 7,9 -4.057 -5.831 1.089 797 374 119 274 -11,6 -16,7 3,1 2,3 1,1 0,3 0,8 141 0,4 übriger Regierungsbezirk Weser-Ems -118 -0,3 übriges Niedersachsen -351 -1,0 Stadt Bremen -634 -1,8 83 0,2 übriges Deutschland Quelle: Bundesanstalt für Arbeit N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung denburg mit gut 61% (9.200) dominiert. Alle anderen Landkreise spielen als Ziel der Pendlerströme nur eine untergeordnete Rolle. Negativer Pendlersaldo mit der Stadt Oldenburg Zusammen genommen hat der Landkreis Ammerland einen gemäßigten negativen Pendlersaldo von -11,6 % 12 (entspricht per Saldo rund 4.000 Auspendlern) (Abb. 2-6). Während der Landkreis erwartungsgemäß gegenüber der Stadt Ol12 Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Sozialversicherungspfl. Beschäftigten am Wohnort 21 Landkreis Ammerland denburg als dem wirtschaftlichen Zentrum der Region einen deutlichen Auspendlerüberschuss aufweist, hat er gegenüber allen anderen umliegenden Landkreisen einen positiven Pendlersaldo. Dies gilt insbesondere für die Landkreise Cloppenburg und Leer. Die Arbeitsplatzzentren innerhalb des Landkreises, d.h. die Wirtschaftsstandorte mit einem Einpendlerüberschuss sind die Gemeinde Bad Zwischenahn und die Stadt Westerstede. Bei den übrigen Gemeinden steht auf Grund des deutlich negativen Pendlersaldos die Funktion als Wohnstandort im Vordergrund. Besonders deutlich ist der Auspendlerüberschuss in den Gemeinden Wiefelstede und Apen. Wichtigste Arbeitsplatzzentren im Landkreis: Bad Zwischenahn und Stadt Westerstede Wirtschaftsstruktur Nach der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung beträgt die Zahl der Erwerbstätigen (am Arbeitsort) im Landkreis Ammerland etwa 46.700 Personen 13. - Die Landwirtschaft ist in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises mit 5.300 Erwerbstätigen und einem Anteil von 11,4 % an allen Erwerbstätigen (477 14) fast fünf mal so stark vertreten wie im Bundesdurchschnitt. Dies ist hier auf die besondere Bedeutung des Gartenbaus (Baumschulen) zurückzuführen. Kein anderer Landkreis in Niedersachsen weist einen annähernd so hohen Anteil an Erwerbstätigen in der Landwirtschaft auf. - Das Produzierende Gewerbe insgesamt ist mit 12.200 Erwerbstätigen oder 26,2 % (88) unterdurchschnittlich vertreten. Dies gilt insbesondere für das Verarbeitende Gewerbe, während das Baugewerbe überrepräsentiert ist. - Auch die Dienstleistungen insgesamt sind mit 29.100 Erwerbstätigen oder 62,4 % aller Erwerbstätigen (92) leicht unterdurchschnittlich vertreten. 13 14 Erwerbstätige am Arbeitsort, 2000. Zusätzlich zu den Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten umfasst die Zahl der Erwerbstätigen u.a. auch Beamte, Soldaten, Selbständige und mithelfende Familienangehörige sowie geringfügig Beschäftigte. Differenzen zur Statistik der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betreffen daher insbesondere den Dienstleistungssektor (öffentlicher Sektor) und die Landwirtschaft. Im Folgenden wird nur noch die Statistik der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verwendet, da sie aktuellere Zahlen als die Volkswirtschaftliche Gesamtrechung umfasst und eine sehr viel detailliertere Auswertungen u.a. nach einzelnen Branchen sowie der Pendlerverflechtungen ermöglicht. Anteil an den Erwerbstätigen insgesamt, Bundesgebiet = 100 46.700 Erwerbstätige im Landkreis Ammerland 22 Abb. 2-7: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Branchenspezialisierung des Produzierenden Gewerbes im Landkreis Ammerland 2000 Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in % 11 10 9 im LK Ammerland im früheren Bundesgebiet 8 7 6 5 4 3 2 1 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Schiffbau Mineralölverarbeitung Feinkeramik Herst. v. Musikinstr. u.a. Papiererzeugung NE-Metallindustrie Glasindustrie Herst. v. ADV-Geräten Luftfahrzeugbau Gummiverarbeitung Bergbau Gießereien Papierverarbeitung Eisen- u. Stahlindustrie Stahlbau Steine u. Erden Feinmechanik, Optik Druckereien Land-, Forstwirtschaft Textil-, Bekleidungsindustrie Energie-, Wasserversorgung Stahlverformung Kunststoffverarbeitung Holzindustrie Herst. v. EBM-Waren Chemie Maschinenbau Ernährungsgewerbe Elektrotechnik Baugewerbe Straßenfahrzeugbau 0 19.08.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Badsvbb mit2000.xls]LK Amm Produzierender Bereich Schwerpunkte: Baugewerbe, Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie und Kunststoffindustrie Im Landkreis Ammerland haben die Produzierenden Bereiche 15 einen überdurchschnittlichen Anteil an den Gesamtbeschäftigten (110 16). Besondere Schwerpunkte liegen im Baugewerbe, in der Landwirtschaft sowie innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes in der Nahrungsmittelindustrie und der Kunststoffindustrie (Abb. 2-7): - Das Baugewerbe mit etwa 3.400 Beschäftigten (162) ist durch zahlreiche mittelgroße und kleinere Betriebe geprägt. - Die gewerbliche Landwirtschaft mit etwa 2.500 Beschäftigten ist durch zahlreiche Baumschulen und andere gartenwirtschaftliche Betriebe bestimmt. 15 16 Produzierendes Gewerbe einschließlich Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt, Bundesgebiet West = 100, 30.6. 2001 23 Landkreis Ammerland - Das Ernährungsgewerbe ist mit über 1.700 Beschäftigten (233) sehr stark vertreten. Wichtige Betriebe sind u.a. Meica Fleischwaren (Edewecht), Käserei der Nordmilch e.G. (Edewecht), Rügenwalder Wurst (Bad Zwischenahn) sowie Milchwerke Ammerland (Wiefelstede). - Die Kunststoffverarbeitung ist mit knapp 1.000 Beschäftigten (224) ebenfalls stark überrepräsentiert. Zur Branche zählen u.a. Hüppe (Bad Zwischenahn und Westerstede,), Pipelife Rohrsysteme (Bad Zwischenahn) sowie Challenge Card Design (Plastikkarten im Kreditkartenformat, Rastede). Weitere wichtige Branchen sind: - der Maschinenbau mit gut 1.100 Beschäftigten (93), u.a. Brötje (Herstellung von Heizungsanlagen an den Standorten Rastede, Wiefelstede und Augustfehn), Bruns (Förder- und Bandanlagen, Apen), NEMA-Engeneering (Förder-, Umschlags- und Siloanlagen, Wiefelstede) sowie eine Reihe weiterer, z.T. sehr innovativer Kleinbetriebe, - die Holzverarbeitung mit knapp 800 Beschäftigten (165), u.a. Steinhoff Möbel (Westerstede), - der Stahlbau mit 550 Beschäftigten (228) und die Herstellung von Eisen-, Blech-, Metallwaren mit 550 Beschäftigten (108), - die Industrie der Steine und Erden mit knapp 300 Beschäftigten (129), u.a. Röben (Klinker, Bad Zwischenahn) sowie - die Bekleidungsindustrie mit etwa über 200 Beschäftigten (210), u.a. Gardeur (Augustfehn) und Poppken (Rastede). Weitere wichtige Branchen im Produzierenden Bereich Die Bedeutung der Landwirtschaft (v.a. Pflanzenbau) im Landkreis Ammerland ist auch im regionalen Vergleich herausragend. Das Baugewerbe ist in allen umliegenden Landkreisen überdurchschnittlich vertreten, während das Verarbeitende Gewerbe insbesondere in den Landkreisen Cloppenburg (u.a. Nahrungsmittel, Elektrotechnik, Maschinenbau) und Wesermarsch (u.a. Luftfahrzeugbau, Elektrotechnik, Schiffbau) sehr stark überrepräsentiert ist. Umland: Verarb. Gewerbe in den Landkreisen Cloppenburg und Wesermarsch überrepräsentiert Innerhalb des Landkreises konzentriert sich der Pflanzenbau insbesondere auf die Gemeinden Edewecht, Bad Zwischenahn und Wiefelstede sowie die Stadt Westerstede. Das Verarbeitende Gewerbe hat v.a. in den Gemeinden Apen und Edewecht einen überdurchschnittlichen Anteil an der Gesamtbeschäftigung. Pflanzenbau insbesondere in Edewecht, Bad Zwischenahn, Wiefelstede und Westerstede Das Verarbeitende Gewerbe im Landkreis Ammerland ist in besonderem Maße durch mittlere Betriebe geprägt. Lediglich ein Betrieb hat mehr als 500 Beschäftigten und ist insofern als Großbetrieb einzustufen. 36 Betriebe weisen eine mittlere Größenordnung zwischen 50 und 500 Beschäftigten auf. 77 Kleinbetriebe mit unter 50 Beschäftigten haben einen Anteil von etwa 20 % aller Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes. Verarbeitendes Gewerbe im Landkreis durch mittlere Betriebe geprägt 24 Abb. 2-8: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Branchenspezialisierung des Dienstleistungssektors im Landkreis Ammerland 2000 Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in % 11 10 9 8 7 im LK Ammerland 6 im früheren Bundesgebiet 5 4 3 2 1 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover Schiffahrt Eisenbahnen Verlagswesen Telekommunikation Reinigung, Körperpflege Versicherungen Straßenverkehr Gebäudereinig.,Abfallbeseit. Techn. Beratung, Plan. Übriger Verkehr Rechts-, Wirtsch.beratung Organis. oh. Erwerbszweck Kreditinstitute Übr. untern.bez.DL Wissenschaft,Bildung,Medien Heime, Gastgewerbe Geb.körpersch., Sozialvers. Großhandel Gesundheitswesen Einzelhandel 0 19.08.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Badsvbb mit2000.xls]LK Amm Dienstleistungssektor Schwerpunkte: Handel, Gesundheitswesen sowie Gast- und Beherbergungsgewerbe Innerhalb des insgesamt nur unterdurchschnittlich vertretenen Dienstleistungssektors (93 17) mit zusammen 18.900 Beschäftigten sind die einzelnen Zweige unterschiedlich vertreten. Überrepräsentiert sind im Dienstleistungssektor der Handel, das Gesundheitswesen sowie das Gast- und Beherbergungsgewerbe (Abb. 2-8): - 17 18 19 Der Einzelhandel ist mit gut 3.600 Beschäftigten (137 18) in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises überrepräsentiert 19. Der Einzelhandelsbesatz 20 im Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt, Bundesgebiet West = 100, 30.6. 2001 Spezialisierung: Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt, Bundesgebiet West = 100, 30.6. 2000 Ein wesentlicher Grund hierfür ist der Unternehmenssitz der Firma Ulla Popken (Versand- und Filialhandelsgruppe, spezialisiert auf Damenmode in großen Größen und Umstandsmode) in Rastede mit rund 500 Beschäftigten. 25 Landkreis Ammerland Landkreis Ammerland (118) ist der höchste unter den umliegenden Landkreisen. Nur das benachbarte Oberzentrum Oldenburg (172) hat erwartungsgemäß einen deutlich stärkeren Besatz an Beschäftigten im Einzelhandel. - Der Großhandel ist mit knapp 2.300 Beschäftigten (122) ebenfalls überrepräsentiert, von Bedeutung ist u.a. das Edeka-Logistik-Zentrum (Wiefelstede). - Der große Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens ist in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises mit 3.700 Beschäftigten 21 (110) ebenfalls überdurchschnittlich vertreten. Besondere Bedeutung hat dabei der Kurort Bad Zwischenahn u.a. mit den Einrichtungen Landeskrankenhaus Wehnen (Bad Zwischenahn), Kur- und Rehabilitationseinrichtungen (Bad Zwischenahn), Bundeswehrkrankenhaus Rostrup 22 (Bad Zwischenahn) sowie Ammerlandklinik (ehemaliges Kreiskrankenhaus, Westerstede). - Das eng mit dem Kurwesen verbundene Gast- und Beherbergungsgewerbe ist mit 1.100 Beschäftigten (126) ebenfalls deutlich überrepräsentiert. Von den insgesamt mehr als 700.000 Übernachtungen 23 entfallen etwa 530.000 auf Bad Zwischenahn, das auf Grund seiner Kurfunktionen der herausragende Tourismusstandort im Landkreis Ammerland ist. Mehr oder weniger stark unterrepräsentiert in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises Ammerland sind - Wissenschaft und Bildung mit knapp 900 Beschäftigten (90), - die Öffentliche Verwaltung mit 1.500 Beschäftigten (83), - Verkehr und Nachrichtenübermittlung mit 1.100 Beschäftigten (66) sowie - die bundesweit ausgesprochen dynamischen Unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit zusammen 2.200 Beschäftigte (62) und die - Finanzdienstleistungen mit etwa 600 Beschäftigen (46). Alle weitere Dienstleistungsbranchen unterrepräsentiert Der regionale Vergleich macht deutlich, dass auch in den umliegenden Landkreisen der Dienstleistungssektor eher unterrepräsentiert ist (Abb. 2-9). Lediglich in den Landkreisen Friesland (v.a. Tourismus, Bundeswehr und Unternehmensbezogene Dienstleistungen) sowie Leer (v.a. Tourismus, Bundeswehr und Verkehrsgewerbe) haben die Dienstleistungsbranchen einen leicht überdurchschnittlichen Anteil an der Gesamtbeschäftigung. Auch in den umliegenden Landkreisen nur unterdurchschnittlicher Dienstleistungsanteil Herausragender Dienstleistungsstandort des nördlichen Regierungsbezirks Weser-Ems ist die Stadt Oldenburg. Vor dem Hintergrund der Ausstattung mit Dienstleistungs- und Einzelhandelsfunktionen, Bildungs-, Hochschul- und Forschungsinfrastruktur, öffentlicher Verwaltung sowie Kultureinrichtungen geht der Einzugsbereich des Oberzentrums deutlich über das engere regionale Umfeld hinaus. Stadt Oldenburg als herausragender Dienstleistungsstandort der Region 20 21 22 23 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Einzelhandel je 1.000 Einwohner, 2000, Bundesgebiet West = 100 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.2001 Eingliederung in die Ammerlandklinik Westerstede geplant Beherbergungsbetriebe mit mindestens 9 Betten, ohne Campingplätze, 2000 26 Abb. 2-9: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Beschäftigtenanteil des Dienstleistungssektors im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1989 und 2000 Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor an allen Beschäftigten am 30.6. 1989 Deutschland 2000 früheres Bundesgebiet Niedersachsen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Friesland LK Leer LK Oldenburg LK LK Ammerland Ammerland LK Wesermarsch LK Cloppenburg 0 10 20 30 40 50 60 70 80 in % NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 2.12.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Wichtigste Dienstleistungsstandorte im Landkreis: Bad Zwischenahn und Westerstede Apr2002.xls]LK AMM Innerhalb des Landkreises Ammerland sind die Gemeinde Bad Zwischenahn (Gesundheitswesen, Gastgewerbe, Öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht) sowie die Stadt Westerstede (Handel, Öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen) mit Abstand die größten Dienstleistungsstandorte. Beschäftigtenentwicklung Überdurchschnittliche Beschäftigtenentwicklung im Landkreis Ammerland Der Landkreis Ammerland hatte in der Vergangenheit eine insgesamt günstige Beschäftigtenentwicklung (Abb. 2-10). Diese Feststellung gilt sowohl im Vergleich mit der bundes- als auch mit der landesweiten Entwicklung. Bis Mitte der 80er Jahre war die Beschäftigtendynamik im Landkreis noch verhalten. Es setzte dann aber in der Folge eine überdurchschnittliche Entwicklung ein, die bis Mitte der 90er Jahre andauerte. Insbesondere die Rezession nach Auslaufen des Wiedervereinigungsbooms hat die Wirtschaft des Landkreises sehr gut überstanden. Seit 1996 verlief die Beschäftigtenentwicklung in etwa im Bundes- und Landesdurchschnitt. 27 Abb. 2-10: Landkreis Ammerland Beschäftigtenentwicklung im Landkreis Ammerland insgesamt 185 1980=100 180 175 170 165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 LK Ammerland 85 Niedersachsen früheres Bundesgebiet 80 75 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 07.05.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 bzw 1989 Die positive Entwicklung des Landkreises Ammerland hat in einem ebenfalls dynamischen regionalen Umfeld stattgefunden. Dieses gilt auch für die Stadt Oldenburg, die zu den entwicklungsstärksten Großstädten in Norddeutschland zählt. Noch stärker als im Landkreis Ammerland waren in den 90er Jahren die Beschäftigungszuwächse in den umliegenden Landkreisen Cloppenburg und Oldenburg (Abb. 2-11). Nur der besonders deutlich durch den wirtschaftlichen Strukturwandel gekennzeichnete Landkreis Wesermarsch hatte eine eher schwache Beschäftigtenentwicklung. Im Bundesvergleich lediglich durchschnittlich war die Entwicklung zudem im Landkreis Friesland. 00 6Feb02.xls]AMM Positive Entwicklung des Landkreises in einem dynamischen regionalen Umfeld 28 Abb. 2-11: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Beschäftigtenentwicklung insgesamt im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1989 bis 2000 Beschäftigtenentwicklung, jeweils 30.6. Deutschland 1989 - 1992 1992 - 1995 früheres Bundesgebiet 1995 - 2000 Niedersachsen LK Cloppenburg LK Friesland LK Oldenburg LK Leer Oldenburg(Oldb), Stadt LK LK Ammerland Ammerland LK Wesermarsch -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 in % (jahresdurchschnittlich) NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 2.12.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Entwicklung im Produzierenden Gewerbe: Nur wenig günstiger als der Bundes- und Landestrend Apr2002.xls]LK AMM Die Beschäftigtenentwicklung im Produzierenden Gewerbe verlief insgesamt nur wenig günstiger als der Bundes- und Landestrend. Während bis Mitte der 80er Jahre deutliche Einbrüche hingenommen werden mussten, war in der Folgezeit bis Mitte der 90er Jahre die Entwicklung überdurchschnittlich (Abb. 2-12). In der zweiten Hälfte der 90er Jahre verlief die Entwicklung im Produzierenden Gewerbe dagegen wieder deutlich negativ. 29 Abb. 2-12: Landkreis Ammerland Beschäftigtenentwicklung im Produzierenden Gewerbe im Landkreis Ammerland 155 1980=100 150 145 140 135 LK Ammerland 130 Niedersachsen früheres Bundesgebiet 125 120 115 110 105 100 95 90 85 80 75 70 65 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 ab 1998 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993 (WZ93), Zeitreihen vor und nach 1998 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar. N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.08.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 bzw 1989 Seit Ende der 80er Jahre haben v.a. der Bereich Steine und Erden, die Textilherstellung sowie die Hersteller von Eisen-, Blech- und Metallwaren überdurchschnittlich Beschäftigung abgebaut. Entgegen dem Bundestrend konnten in der Landwirtschaft, der Kunststoffverarbeitung, dem Baugewerbe sowie im Stahlbau und Maschinenbau Zuwächse verzeichnet werden. Damit haben seit 1989 - abgesehen von der Nahrungsmittelindustrie - insbesondere die Branchen hinzugewonnen, die heute die Branchenstruktur des Produzierenden Gewerbes im Landkreis Ammerland überdurchschnittlich prägen. 6Feb02.xls]AMM Positiv: Landwirtschaft, Kunststoffverarbeitung, Baugewerbe, Stahlbau und Maschinenbau 30 Abb. 2-13: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor im Landkreis Ammerland 185 1980=100 180 175 170 165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 LK Ammerland 115 Niedersachsen 110 früheres Bundesgebiet 105 100 95 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 ab 1998 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993 (WZ93), Zeitreihen vor und nach 1998 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar. N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 bzw 1989 Deutlich überdurchschnittliche Beschäftigtenentwicklung im Einzelhandel 19.08.02 6Feb02.xls]AMM Demgegenüber war die Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor deutlich dynamischer (Abb. 2-13). Wesentlich an den Gewinnen beteiligt war der Einzelhandel, der ein Viertel des gesamten Beschäftigungszuwachses seit 1989 ausmacht. Diese überdurchschnittlich positive Entwicklung verteilt sich auf eine Vielzahl von einzelnen Betrieben. Herausragende Neuansiedlungen in diesem Bereich sind nicht der Grund für den Zuwachs. Weitere Dienstleistungsbranchen mit überdurchschnittlichen Beschäftigungsgewinnen sind u.a. der Bereich Gastgewerbe und Heime sowie die Unternehmensbezogenen Dienstleistungen. 31 Abb. 2-14: Landkreis Ammerland Arbeitslosigkeit im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1997 und 2000 Arbeitslosenquote am 30.6. Deutschland 1997 2002 Bundesgebiet West, oh.B.(W) Niedersachsen LK Cloppenburg LK Oldenburg LK Ammerland LK Ammerland LK Wesermarsch LK Friesland LK Leer Oldenburg(Oldb), Stadt 0 20 40 60 80 100 120 140 WD = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 2.12.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM Arbeitsmarkt Mit rund 4.700 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 8,7 % 24 (110 25) liegt der Landkreis Ammerland im Vergleich mit den umliegenden Landkreisen im Mittelfeld (Abb. 2-14). Niedriger ist die Arbeitslosenquote in den Landkreisen Oldenburg (101) und Cloppenburg (94), höher dagegen in den Landkreisen Leer (134), Friesland (122) und Wesermarsch (118). Verglichen mit Niedersachsen insgesamt (122) hat der Landkreis Ammerland geringere Arbeitsmarktprobleme. 4.700 Arbeitslose im Landkreis Ammerland, Arbeitslosenquote 8,7 % Zwischen den einzelnen Gemeinden im Landkreis Ammerland differieren die Arbeitslosenquoten deutlich: Höchste Arbeitslosenquote in der Gemeinde Apen - Die Gemeinde Apen hat mit 10,3% die mit Abstand höchste Arbeitslosenquote. - Des weiteren haben auch die Gemeinden Bad Zwischenahn und Rastede (je 8,9%) etwas höhere Arbeitslosenquoten als der Landkreis insgesamt. 24 25 30.6.2001 Bundesgebiet West = 100 32 Abb. 2-15: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Landkreis Ammerland Arbeitslosenquoten Quartalswerte und Trendwerte in % 14 13 12 LK Ammerland 11 10 früheres Bundesgebiet 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Differenz zum Bundeswert in %-Punkten -1 -2 88 89 90 91 92 93 94 95 96 Ende des Quartals NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 97 98 99 00 01 02 19.08.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Alalqkrs ALQ seit 88.xls]Tabelle1 - Günstiger als der Landkreisdurchschnitt liegen die Gemeinde Edewecht, die Stadt Westerstede (beide 8,3%) sowie die Gemeinde Wiefelstede (8,1%). Noch größere Arbeitsmarktprobleme Ende der 80er Jahren Die Arbeitsmarktprobleme des Landkreis Ammerland waren Ende der 80er Jahre noch sehr viel ausgeprägter als heute. In Zusammenhang mit der äußerst positiven Beschäftigtenentwicklung seit Anfang der 90er Jahre konnte aber der Abstand zum Bundesdurchschnitt bis Mitte der 90er Jahre spürbar verringert werden (Abb. 2-15). Im Verlauf der zweiten Hälfte der 90er Jahre haben sich die Arbeitslosenzahlen im Landkreis Ammerland dann allmählich wieder ungünstiger entwickelt als der Bundestrend. Dies gilt besonders auch für die Jahre 2000 und 2001. Einräumigkeit der Arbeitsverwaltung anzustreben Zur Zeit sind zwei Arbeitsverwaltungen für den Landkreis Ammerland zuständig. Die Gemeinde Rastede wird vom Arbeitsamt Oldenburg betreut, alle übrigen Kommunen vom Arbeitsamt Bad Zwischenahn. Diese Unterteilung der Arbeitsmarktregion sollte im Sinne einer effektiveren Arbeitsverwaltung aufgehoben werden. 33 Landkreis Ammerland Ausbildung Der Landkreis Ammerland verfügt über je ein Gymnasium in der Gemeinde Bad Zwischenahn und der Stadt Westerstede sowie eine Kooperative Gesamtschule in der Gemeinde Rastede. Daneben sind in Rostrup (Gemeinde Bad Zwischenahn) die Berufsbildenden Schulen Ammerland mit sechs Abteilungen angesiedelt: - Abteilung I: Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Zusammenarbeit mit den Hochschulen, dem Studienseminar und den Volkshochschulen, - Abteilung II: Metalltechnik, Elektrotechnik, Umweltschutz, Informatik, - Abteilung III: Bautechnik, Holztechnik, - Abteilung IV: Farbtechnik und Raumgestaltung, Körperpflege, Ernährung, Sicherheit, - Abteilung V: Agrarwirtschaft, einschl. Gartenbau, Hauswirtschaft, Altenpflege, Sozialpflege, Sozialassistenz, - Abteilung VI: Berufsvorbereitungsjahr, Werkstatt für Behinderte, Zusammenarbeit mit den allgemein bildenden Schulen, den Jugendeinrichtungen sowie der Arbeitsverwaltung. Bedeutung des Landkreises Ammerland als Schulstandort Der Anteil der Auszubildenden an den Beschäftigten insgesamt liegt im Landkreis Ammerland mit 7,1 % (125 26) an den Beschäftigen insgesamt über dem Durchschnitt des früheren Bundesgebietes und des Landes Niedersachsen. Den Betrieben im Ammerland können damit überdurchschnittliche Ausbildungsanstrengungen im bescheinigt werden. Dies gilt auch für die umliegenden Landkreise sowie die Stadt Oldenburg (116). Insbesondere in den Landkreisen Leer (155) und Cloppenburg (143) ist der Anteil der Auszubildenden an den Beschäftigten sehr hoch. Innerhalb des Landkreises ist der Auszubildendenanteil insbesondere in der Stadt Westerstede (7,7%) sowie den Gemeinden Apen und Bad Zwischenahn (beide 7,5%) überdurchschnittlich. Überdurchschnittliche Ausbildungsanstrengungen der Betriebe im Ammerland Wichtigste Hochschule der Region ist die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit insgesamt 11.500 Studierenden 27. Hinzu kommt die Fachhochschule Oldenburg / Ostfriesland / Wilhelmshaven mit den fünf Studienstandorten Oldenburg, Leer, Emden, Elsfleth und Wilhelmshaven und über 8.200 Studierenden. Weitere wichtige Hochschulstandorte im Umfeld des Landkreises Ammerland sind die Städte Bremen und Osnabrück. Hochschulen der Region 26 27 Bundesgebiet West = 100 WS 2001/02, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur: Hochschulen in Niedersachsen 2002. Zahlen, Daten, Fakten. 34 Abb. 2-16: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1990 und 2000 Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ohne abgeschlossene Berufsausbildung an insgesamt am 30.6. Deutschland 1990 2000 früheres Bundesgebiet Niedersachsen LK Leer Oldenburg(Oldb), Stadt LK Friesland LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Ammerland LK Ammerland LK Cloppenburg 0 5 10 15 20 25 in % NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 2.12.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM Qualifikation Anteil von Unqualifizierten an den Beschäftigten Rund ein Sechstel (85 28) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Ammerland haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Damit liegt der Landkreis in etwa im niedersächsischen Durchschnitt (Abb. 2-16). In den umliegenden Landkreisen ist der Anteil der Unqualifizierten allerdings noch geringer. Lediglich der Landkreis Cloppenburg (117) hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Beschäftigten ohne Ausbildung. Schwerpunkt der Qualifikationsstruktur: Mittlere Qualifikationen Erwartungsgemäß verfügt mit 80 % (111 29) der überwiegende Teil der Beschäftigten im Landkreis über eine mittlere Qualifikation 30. Dies gilt in ähnlichem Maße auch für das Umland des Landkreises Ammerland. Demgegenüber steht - für ländliche Räume typisch - ein unterdurchschnittlicher Besatz an Beschäftigen mit Hochschul- bzw. Fachhochschulabschluss (46). Bundesweit ist zu beobachten, 28 29 30 Bundesgebiet West = 100 Bundesgebiet West = 100 mit abgeschlossener Berufsausbildung, aber ohne Fachhochschul-/Hochschulabschluss 35 Abb. 2-17: Landkreis Ammerland Pro-Kopf- Einkommen im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1989 und 1995 in DM je Einwohner Deutschland früheres Bundesgebiet Niedersachsen 1989 1995 Oldenburg(Oldb), Stadt LK LK Ammerland Ammerland LK Oldenburg LK Friesland LK Wesermarsch LK Cloppenburg LK Leer 0 20 40 60 80 100 BG = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 2.12.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM dass sich hochqualifizierte Arbeitskräfte vorwiegend in den großstädtischen Zentren konzentrieren. Innerhalb des Landkreises verfügt die Stadt Westerstede über einen etwas höheren Anteil an Hochqualifizierten (65), während Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung in der Gemeinde Apen (117) überdurchschnittlich vertreten sind. Einkommen Das durchschnittliche Entgeltniveau in den Wirtschaftsbereichen insgesamt 31 liegt im Landkreis Ammerland (91 32) deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Die Verdienstmöglichkeiten im Landkreis Ammerland sind sogar noch geringer als in den umliegenden Landkreisen Wesermarsch (101), Cloppenburg (97), Friesland (95), Leer (93) und Oldenburg (93). Die Löhne der Arbeiter (82) und die Gehälter der Angestellten (76) im Verarbeitenden Gewerbe des Landkreises Ammerland liegen ebenfalls deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt. 31 32 Entgeltstatistik der sozialversicherungspflichtigen Entgelte, 1996 Bruttojahresentgelt je Person; jeweiliger Bundeswert (alte Bundesländer) = 100 Entgeltniveau im Landkreis Ammerland unter dem Bundesdurchschnitt 36 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Niedriges Lohn- und Gehaltsniveau in der Industrie als Standortfaktor im überregionalen Wettbewerb Das niedrige regionale Lohn- und Gehaltsniveau im Landkreis Ammerland kann aus unternehmerischer Sicht als wichtiger Standortfaktor im überregionalen Wettbewerb um ansiedlungsinteressierte Industriebetriebe interpretiert werden. Andererseits ergeben sich aus der Sicht der Beschäftigten Auswirkungen auf die Einkommenssituation der privaten Haushalte, die sich letztlich im Konsumverhalten, d.h. u.a. in der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft niederschlagen können. Insgesamt aber relativ hohes Pro-KopfEinkommen Das niedrige Entgeltniveau wirkt sich nur in begrenztem Maße auf das Einkommen der privaten Haushalte 33 aus. Mit rund € 10.700,- (96 34) liegt das Pro-KopfEinkommen im Landkreis Ammerland nur leicht unterhalb des Bundes-, aber oberhalb des Landesdurchschnitts (Abb. 2-17). Auch bei der Betrachtung der umliegenden Landkreise liegt der Landkreis Ammerland an der Spitze. Überdurchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen in Bad Zwischenahn Rastede und Wiefelstede Innerhalb des Landkreises differiert das Pro-Kopf-Einkommen sehr stark. Eine sehr gute Einkommenssituation weist die Gemeinde Bad Zwischenahn (111) auf. Ebenfalls überdurchschnittlich ist das Einkommen der privaten Haushalte in den Gemeinden Rastede (107) und Wiefelstede (106). In etwa im Bundesdurchschnitt liegen die Gemeinde Edewecht (102) und die Stadt Westerstede (98), während das Pro-Kopf-Einkommen in der Gemeinde Apen (80) deutlich niedriger ist. Öffentliche Finanzen Steuereinnahmekraft des Landkreises unterhalb des Landesdurchschnitts ... Die Steuereinnahmekraft 35 des Landkreises Ammerland (87 36) liegt unterhalb des niedersächsischen Landesdurchschnitts. Unter den umliegenden Vergleichslandkreisen liegt der Landkreis Ammerland damit im Mittelfeld (Abb. 2-18). Eine höhere Steuereinnahmekraft können die Landkreise Wesermarsch (101, v.a. überdurchschnittliches Gewerbesteueraufkommen), Cloppenburg (92) und Oldenburg (89) aufweisen, geringer ist diese dagegen in den Landkreisen Friesland (84) und Leer (68). ... insbesondere aufgrund geringer Gewerbesteuereinnahmen Vergleichsweise gering ist im Landkreis Ammerland das Gewerbesteueraufkommen 37 (58), während der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (92) über dem Durchschnitt der umliegenden Landkreise liegt. Hier befindet sich der Landkreis Ammerland gemeinsam mit dem Landkreis Oldenburg an der Spitze in der Region. 33 34 35 36 37 Gesamtbetrag der Einkünfte der privaten Haushalte je Einwohner, 1995 Bundesgebiet West = 100 Die Steuereinnahmekraft ergibt sich aus der Realsteueraufbringungskraft (Grundsteuern A und B sowie Gewerbesteuer) abzüglich der Gewerbesteuerumlage zuzüglich des Gemeindeanteils an der Einkommenssteuer. Niedersachsen = 100 Netto-Gewerbesteuereinnahmen je Einwohner, 2000 37 Abb. 2-18: Landkreis Ammerland Steuereinnahmekraft im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1989 und 2000 Steuereinnahmekraft je Einwohner 1989 Deutschland 2000 früheres Bundesgebiet Niedersachsen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Cloppenburg LK Oldenburg LK Ammerland LK Ammerland LK Friesland LK Leer 0 20 40 60 80 100 Nds = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 2.12.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Innerhalb des Landkreises hat die Gemeinde Bad Zwischenahn (103) die mit Abstand höchste Steuereinnahmekraft. Sowohl bei den Gewerbesteuereinnahmen als auch beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und der Grundsteuer B ist die Gemeinde im Landkreis führend. Ausgesprochen gering ist die Steuereinnahmekraft dagegen in der Gemeinde Apen (64). Apr2002.xls]LK AMM Höchste Steuereinnahmekraft im Landkreis: Bad Zwischenahn 38 2.2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des Landkreises Ammerland und seiner Städte und Gemeinden 2.2.1 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Städte und Gemeinden Im Rahmen der Gemeindegespräche: Bestandsaufnahme der ... Die Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik sowie der Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Kommunen erfolgte im Rahmen der Gemeindegespräche Anfang August 2002. Gesprächspartner vor Ort waren neben den Hauptverwaltungsbeamten weitere Fachleute aus der Verwaltung, im Regelfall Kämmerer und Bauamtsleiter sowie ggf. das für Wirtschaftsförderung und Kommunalmarketing zuständige Fachpersonal. ... Gewerbeflächenpolitik sowie der ... Im Bereich Gewerbeflächenpolitik wurden in den Gesprächen schwerpunktmäßig folgende Themen behandelt: ... Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Kommunen - Zuständigkeiten für die Gewerbeflächenentwicklung innerhalb der Verwaltung, - Strategie der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die Städte und Gemeinden sowie die (kommunale) Finanzierung der Entwicklung von Gewerbeflächen, - Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen sowie - Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation. Darüber hinaus wurden mit den Vertretern der Städte und Gemeinden deren Aktivitäten der kommunalen Wirtschaftsförderung erörtert. Hierbei ging es vornehmlich um: - Aufgaben, Schwerpunkte und Instrumente der lokalen Wirtschaftsförderung, - die Zuständigkeiten und Organisation innerhalb der Verwaltung sowie personelle und finanzielle Ressourcen für Wirtschaftsförderungsaktivitäten, - weitere lokale Akteure außerhalb der Verwaltung sowie - die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises und überregionalen Institutionen. Zuständigkeiten sowie Strategien der Entwicklung von Gewerbeflächen Abstimmung der Gewerbeflächenentwicklung in den Städten und Gemeinden Die Gewerbeflächenentwicklung der Kommunen im Landkreis Ammerland erfolgt in der Regel im Zusammenspiel der jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten mit dem Bauamt (Bauleitplanung) sowie der Kämmerei (Liegenschaften / Vermarktung / Wirtschaftsförderung) unter Einbeziehung der entsprechenden politischen Gremien. Im Fall der Gemeinde Rastede existiert eine „Stabstelle Kommunalmarketing“, deren Leiter in Kooperation mit weiteren Entscheidungsträgern und Fachleuten der Verwaltung (Bürgermeister, Stadtdirektor, Bauleitplanung) u.a. für die Gewerbeflächenentwicklung zuständig ist. Die überschaubare Größe der einzelnen Stadt- und Gemeindeverwaltungen ermöglicht in der Regel eine direkte und unkomplizierte Abstimmung zwischen den Verantwortungsträgern der beteiligten 39 Landkreis Ammerland Ämter bzw. Fachbereiche unter Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten. Aufgrund der damalig angespannten Situation auf dem Grundstücksmarkt gründete die Stadt Westerstede 1997 die „Stadtentwicklungsgesellschaft Westerstede mbH“ (SEG) als einhundertprozentige Tochter. Die SEG verfolgt im Rahmen ihrer Wohnbauflächenentwicklung vor allem sozioökonomische und ökologische Ziele. Die Baugrundpreise sollen niedrig und die Konflikte mit anderen Nutzungen möglichst gering gehalten werden. Bisher hat die SEG lediglich eine Rohbaulandfläche zum Zwecke gewerblicher Mischnutzung erworben. Gewerbeflächenentwicklung und –vermarktung betreibt die Stadt weiterhin selbst. Auf der Website der SEG38 werden die vorhandenen Gewerbeflächen mit noch verfügbaren Flächen sehr kurz vorgestellt. Stadt Westerstede: Stadtentwicklungs GmbH (SEG) Die Gemeinde Apen entwickelt Wohnbaugebiete ebenfalls in Zusammenarbeit mit einer Entwicklungsgesellschaft, für gewerbliche Flächen zeichnet sich dies allerdings nicht ab. Apen: Beteiligung einer Entwicklungsgesellschaft an der Wohngebietsentwicklung Derzeit stehen fast alle Städte und Gemeinden im Landkreis Ammerland, bis auf die Stadt Westerstede, der Beteiligung einer Entwicklungsgesellschaft an der Gewerbeflächenentwicklung und Vermarktung eher skeptisch gegenüber und versprechen sich hiervon keine entscheidenden Vorteile. Sie betreiben entsprechend alle Schritte vom Flächenerwerb bis zur Vermarktung der Gewerbegrundstücke in eigener Regie. Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung in Eigenregie der Städte und Gemeinden Ein Hauptproblem bei der Mobilisierung und Entwicklung von Gewerbeflächen ist für alle Kommunen im Landkreis der Erwerb bzw. die eigentumsrechtliche Sicherung der erforderlichen Grundstücke durch die Kommune. In einigen Fällen besteht lediglich eine eingeschränkte Verkaufsbereitschaft der privaten Eigentümer. Vereinzelt führt das Bekanntwerden von Planungsvorhaben vor eigentumsrechtlicher Sicherung der Flächen zu Preissteigerung. Dadurch verschlechtern sich die Vermarktungschancen bzw. werden die kommunalen Haushalte stärker belastet. Insgesamt hat die Mehrzahl der Gemeinden, trotz angespannter Haushaltslage, noch ausreichend finanziellen Spielraum, Flächen im Bedarfsfall zu erwerben. Teilweise wird das Umlegungsverfahren nach BBauGB als Druckmittel angewandt, um den Einkaufspreis für geplante Gewerbeflächen niedrig zu halten. Engpässe bei der Mobilisierung von Flächen: Haushaltslage, Verkaufsbereitschaft + Preisforderungen Derzeit bewegen sich die Grundstückspreise für Gewerbeflächen im Landkreis Ammerland (je m², voll erschlossen) zwischen 8 € („Im Brannen“, Edewecht) und 30 € („Schwarzer Weg“, Wiefelstede). Grundstückspreise für Gewerbeflächen im Landkreis Ammerland Die überwiegende Zahl der Städte und Gemeinden im Landkreis Ammerland strebt grundsätzlich an, Grundstücke, die für die Entwicklung von Gewerbeflächen gedacht sind, bereits vor bzw. während der Durchführung der Bauleitplanung eigentumsrechtlich zu sichern. Dies ist bei 58 % der in Bebauungsplänen ausgewiesenen und verfügbaren Gewerbeflächen auch gelungen, allerdings befinden sich demzufolge derzeit noch 42 % in privatem Eigentum. Im Falle der in Planung befindlichen Gewerbeflächen beträgt der nicht in kommunalem Besitz befindliche Anteil sogar 93 %. Frühzeitige eigentumsrechtliche Sicherung der Flächen nicht immer gelungen 38 http://www.seg-westerstede.de/ 40 Strategie: bedarfsorientierte Flächenvorratspolitik Gewerbeflächenentwicklungskonzept Zukünftig wird nach Angaben der Mehrzahl der Kommunen weiterhin die Strategie einer langfristigen, bedarfsorientierten Flächenvorratspolitik verfolgt, um einerseits die kommunalen Einstandspreise für künftige Gewerbegrundstücke so gering wie möglich zu halten, andererseits aber auch eine übermäßige Flächenbevorratung zu vermeiden. Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen Vermarktungsaktivitäten der Kommunen im Landkreis Ammerland Von den Städten und Gemeinden im Landkreis Ammerland werden unterschiedliche Vermarktungsaktivitäten betrieben, u.a.: - Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen sind im GewerbeflächenInformations-System RegIS-Online / KomSIS über das Internet für sämtliche Kommunen des Landkreises Ammerland abrufbar, die Mehrzahl der Kommunen präsentiert die verfügbaren Gewerbeflächen zusätzlich im Rahmen des eigenen Webauftritts, - Vereinzelt werden Internet-Dienstleistungsangebote in Anspruch genommen (Bsp.: http://www.Standortpool.de), oder deren Nutzung wird in näherer Zukunft in Erwägung gezogen (Bsp.: http://www.gewerbeflaechen24.de), - Teilweise werden Prospekte in Umlauf gebracht, - Vereinzelt Anzeigen in lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen, nach Erfahrung der Kommunen wenig sinnvoll, - Gemeinsamer Informationsstand mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises auf Messen und Gewerbeschauen (Gründermesse NEXT 2000 und 2001), - Veröffentlichung verschiedener Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung, Ankündigung von Seminaren und weiteren Veranstaltungen im Wirtschaftsblatt der Wirtschaftsförderung des Landkreises, - Rastede versendet einen eigenen Wirtschafts-Newsletter per E-Mail, - Am Gewerbegebiet sowie an Durchgangsstraßen werden Werbetafeln aufgestellt. In den Kommunen teilweise keine personellen Ressourcen für aktive Gewerbeflächenvermarktung Die Mehrzahl der Kommunen betreibt keine aktive Vermarktung ihrer Gewerbeflächen, d.h. eine zielgerichtete Ansprache von Unternehmen (regional und überregional), mit der Absicht, sie zur Ansiedlung zu bewegen, findet nicht statt. Vielmehr wird auf eine Nachfrage seitens potenziell interessierter Unternehmen gewartet und daraufhin reagiert. Sämtliche Gesprächspartner aus den Kommunen bewerten die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises bei der Gewerbeflächenvermarktung als gut bis sehr gut. Aktive Vermarktungsbemühungen oftmals wenig erfolgreich, Bestandsentwicklung entscheidend Oftmals sind es nach Einschätzung und Erfahrung der Städte und Gemeinden nicht unbedingt die aktiven Vermarktungsbemühungen, die zum Erfolg führen. In vielen Fällen seien die grundstücks- und ansiedlungsinteressierten Unternehmen bereits vor Ort oder zumindest in unmittelbarer Nähe ansässig und von sich aus an die Kommunalverwaltungen herangetreten. Deswegen ist für sämtliche Kommunen die Bestandsentwicklung von entscheidender Bedeutung. Die verantwortli- 41 Landkreis Ammerland chen Personen innerhalb der Verwaltung versuchen mit unterschiedlicher Intensität, den Kontakt zu ansässigen Betrieben zu halten, um über anstehende Veränderungen, beispielsweise Erweiterungs- und Umsiedlungswünsche, frühzeitig informiert zu sein und adäquat reagieren zu können. Diese Beobachtung deckt sich mit den Erhebungen des Gewerbeflächenumsatzes und der Betriebsansiedlungen (Abschnitt 3.3), die zeigen, dass der Großteil der Gewerbeflächennachfrage aus den jeweiligen Städten und Gemeinden selbst stammt. Im Hinblick auf die Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung bzw. die ansiedlungswilligen Betriebe sind die meisten Kommunen für ein breites Branchenspektrum offen. Bad Zwischenahn als Kur- und Urlaubsort ist bestrebt, Konflikte zwischen gewerblicher und touristischer Nutzung zu vermeiden bzw. zu entschärfen. Demzufolge sind in den letzten Jahren durch gezieltes Vorgehen der Verwaltung im Rahmen der Bestandsentwicklung sukzessive Betriebe aus dem Ortskern Bad Zwischenahn an andere Standorte (bspw. Kayhauserfeld) verlagert worden. Keine enge Abgrenzung von Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation Die Gemeindevertreter haben sich in den Gesprächen im Hinblick auf die Möglichkeit interkommunaler Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung grundsätzlich aufgeschlossen gezeigt. Allerdings wurden auch Bedenken bezüglich der damit verbundenen Schwierigkeiten geäußert (Rastede). Offensichtlich ist allerdings, dass die beteiligten Städte und Gemeinden im Allgemeinen von interkommunalen Ansätzen reelle Vorteile erwarten. Kommunen zeigen grundsätzliche Bereitschaft zur interkommunalen Kooperation In den Städten und Gemeinden des Landkreises Ammerland besteht im Hinblick auf eine zwischengemeindliche Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung bislang ein Beispielfall. Es handelt sich um das Gewerbegebiet „Leuchtenburg / Königsstraße“, das von den beteiligten Gemeinden Rastede und Wiefelstede interkommunal entwickelt wurde. Der Schwerpunkt des Erschließungsaufwandes und der Vermarktung liegt, mit Zustimmung Wiefelstedes, bei Rastede. Bisher nur relativ wenig Erfahrung bei der gemeinsamen Gewerbeflächenentwicklung Gespräche mit der Zielrichtung einer zukünftigen Kooperation werden auf Arbeitskreisebene zwischen Wiefelstede, Bad Zwischenahn und der Stadt Oldenburg im Falle des Fliegerhorstes Oldenburg geführt. Eine Konkretisierung wird sich spätestens bis zum Jahr 2007 ergeben, da dann die militärische Nutzung der Fläche aufgegeben wird. Interkommunaler Arbeitskreis Fliegerhorst Oldenburg Die Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede hätten aufgrund der räumlichen Gegebenheiten im Bereich Westerholtsfelde die Möglichkeit, eine gemeinsame Gewerbegebietsentwicklung zu planen. Interkommunaler Gewerbestandort Westerholtsfelde Die Gemeinden Apen und Uplengen planen ein grenzübergreifendes interkommunales Gründerzentrum am Gewerbegebiet „Augustfehn II“. Für die Realisierung des Projektes ist ein Zeitraum von 2 – 3 Jahren angesetzt. Kreisübergreifende Kooperation zwischen Apen und Uplengen in Planung Nach Einschätzung der Gesprächspartner funktioniert die interkommunale Kooperation im touristischen Sektor im Landkreis zwar gut, im Falle der gemeinsamen Gewerbeflächenentwicklung ist jedoch noch Überzeugungsarbeit zu leisten, vor 42 Gewerbeflächenentwicklungskonzept allem auf der politischen Ebene, um ein offenes Kooperationsklima zwischen den Kommunen und Kreisen zu schaffen. Die höheren Auflagen bei der Fördermittelvergabe dürften in näherer Zukunft zur Intensivierung der kooperativen Tendenzen beitragen. Raumstrukturen im Landkreis erschweren die Entwicklung interkommunaler Gewerbegebiete Die generelle Bereitschaft zur interkommunalen Kooperation lässt sich im Falle der Vorschauflächen, die von den Gemeindevertretern ausgewählt wurden, nur ansatzweise belegen. Lediglich 6 der 18 Standorte sind als interkommunale Gewerbegebiete prädestiniert bzw. enthalten Ansätze interkommunaler Zusammenarbeit. Sicherlich erschweren es die Raumstrukturen im Landkreis Ammerland, geeignete Flächen zu finden, da die entscheidenden Verkehrsachsen nur abschnittweise entlang der Gemeindegrenzen verlaufen sowie teilweise auch naturschutzrechtliche und touristische Belange zu berücksichtigen sind. Die Mehrzahl der vorhandenen, geplanten und potenziellen Gewerbegebiete ist eher im Inneren der jeweiligen Gemeindegebiete lokalisiert und weniger in den Grenzbereichen, wodurch die für kooperative Projekte immer noch wichtige räumliche Nähe nur an relativ wenigen Standorten gegeben ist. Dies soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Prioritätensetzung der beteiligten Kommunen oft der entscheidende Faktor ist, wie im Rahmen einzelner Gemeindegespräche deutlich wurde. Vorteile: Gemeinsame Finanzierung und Vermarktung, bessere Chancen für Förderung Die Vorteile gemeinsamer Gewerbegebiete werden von den Städten und Gemeinden u.a. in der Zusammenarbeit bei der Finanzierung (Erschließung) und Vermarktung der Flächen, hinsichtlich der Möglichkeit einer Konzentration auf qualitativ absolut hochwertige Gewerbegebiete (z.B. hohe Verkehrsgunst) sowie im Hinblick auf bessere Chancen für Infrastrukturförderung gesehen. Nachteile: Zusammenarbeit wird vereinzelt als schwierig eingestuft Sehr vereinzelt wird die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen allgemein als schwierig eingestuft und demzufolge der Anreiz zur interkommunalen Kooperation als nicht sehr groß bezeichnet. Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Städte und Gemeinden Personelle Zuständigkeiten für Wirtschaftsförderung in den Städten und Gemeinden Wirtschaftsförderung wird in den Kommunen des Landkreises Ammerland überwiegend federführend von den Hauptverwaltungsbeamten wahrgenommen und hat damit einen entsprechend hohen Stellenwert unter den kommunalen Aufgaben. Ergänzend hierzu sind je nach Gemeinde die Leiter der Fachbereiche bzw. Ämter für Bauen, Planung, Liegenschaften (Bad Zwischenahn, Westerstede, Wiefelstede) und der Kämmerei (Apen, Bad Zwischenahn, Edewecht) in die Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingebunden. Rastede besitzt eine eigene Abteilung für Kommunalmarketing, in der neben dem Leiter noch ein Sachbearbeiter sowie eine Assistenzkraft unter anderem für die Wirtschaftsförderung zuständig sind. Einige Gemeinden stellen ebenfalls weiteres Personal, vornehmlich Sachbearbeiter, für die Wirtschaftsförderung zur Verfügung (Bad Zwischenahn, Wiefelstede). Bestandsentwicklung als Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung Schwerpunkte der Wirtschaftsförderungsaktivitäten sind nach Angaben der Gesprächspartner die Entwicklung des Unternehmensbestandes und die Kontaktpflege zur lokalen Wirtschaft. Die Kommunen Bad Zwischenahn, Edewecht und Rastede betreiben bereits vergleichsweise aktivere Bestandspflegestrategien, die 43 Landkreis Ammerland beispielsweise regelmäßige Besuche ansässiger Betriebe beinhalten. Die Stadt Westerstede hat ebenfalls damit begonnen, sich stärker der Bestandspflege zu widmen. Trotzdem sehen sämtliche Kommunen im Aufgabenfeld Kontaktpflege weiterhin Verbesserungsbedarf, allerdings fehlt es dazu generell an personellen Ressourcen. Darüber hinaus gehende Aufgaben der Wirtschaftsförderung wie z.B. die Beratung von Existenzgründern oder Komponenten des Standort- und Stadtmarketings werden lediglich von der Gemeinde Rastede, die über entsprechende personelle Ressourcen verfügt, selbst wahrgenommen. In Bad Zwischenahn wurde eine „Arbeitsgruppe Stadtmarketing“ mit dem Ziel gegründet, die Interessen verschiedener Institutionen zu bündeln, um die Gemeinde nach außen möglichst positiv darzustellen. In diesem Zusammenhang wird auch der Bereich Wirtschaftsförderung berührt. Seit Mitte des Jahres 2002 existiert zudem in der Stadt Westerstede ein Stadtmarketingprojekt, in das die lokale Wirtschaftsförderung stark involviert ist. Bad Zwischenahn und Edewecht veranstalten alle zwei Jahre eigene Gewerbeschauen, die sich sehr gut etabliert haben. In der Stadt Westerstede und der Gemeinde Apen haben sich ebenfalls regionale Gewerbeschauen etabliert. Weitere Aufgaben der Wirtschaftsförderung Bei spezialisiertem Beratungsbedarf - überwiegend handelt es sich hierbei um Fördermittel- und Existenzgründungsberatung - werden die Unternehmen von den Städten und Gemeinden in der Regel an die Wirtschaftsförderung des Landkreises weiter vermittelt. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises wird durchweg als sehr positiv bezeichnet. Sie gilt unter den Gemeinden als zentraler regionaler Ansprechpartner in weitergehenden Fragen der Wirtschaftsförderung. Bei spezialisiertem Beratungsbedarf Weiterleitung an die Wirtschaftsförderung des Landkreises In drei Städten und Gemeinden des Landkreises haben sich verschiedene Vereine, Aktivkreise und Verbände etabliert, die sich z.T. auch mit der Wirtschaftsförderung im weiteren Sinne befassen. Hierzu zählen das Wirtschaftsforum und zwei Gewerbevereine in Westerstede sowie ein weiterer in Bad Zwischenahn. In Edewecht ist der „Aktivkreis Handel und Handwerk Edewecht e. V.“ tätig neben zwei lokalen Initiativen („Interessengemeinschaft Friedrichsfehn e.V.“ und der „Aktionskreis Handel/Gewerbe Jeddeloh II e.V.“). Die Bad Zwischenahner Touristik GmbH und der Gäste & Tourismusverband (GUT) haben eine hohe Bedeutung für die touristische Entwicklung Bad Zwischenahns, sind aber nur peripher mit Wirtschaftsförderungsaktivitäten befasst. In Apen wurde ein „Arbeitskreis Wirtschaft“ eingerichtet, in dem sich acht in der Gemeinde ansässige Unternehmer, drei Ratsmitglieder und zwei Mitglieder der Verwaltung mit Fragen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde befassen. Weitere Wirtschaftsförderungsakteure Insgesamt haben die Gespräche gezeigt, dass sich die Gemeinden im Landkreis Ammerland der Bedeutung kommunaler Wirtschaftsförderung für die Entwicklung der Unternehmen vor Ort natürlich bewusst sind. Allerdings sind die personellen Ressourcen für Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingeschränkt. Vorwiegend liegt die Zuständigkeit für Wirtschaftsförderung bei den Hauptverwaltungsbeamten sowie weiteren leitenden Mitarbeitern der Verwaltung, speziell den Kämmerern, die allerdings auch eine Vielzahl anderer kommunaler Aufgaben zu erledigen haben. Der Wunsch der Städte und Gemeinden, in naher Zukunft zusätzliches Personal für diese Aufgaben zur Verfügung zu stellen, wird sicherlich aufgrund der finanziellen Lage nicht gerade einfach. Personelle und finanzielle Ressourcen für Wirtschaftsförderung weiter ausbaufähig 44 2.2.2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs-, Freizeit- und Tourismusfunktionen der Gemeinden Ergänzend zur Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderungsaktivitäten wurden in den Gemeindegesprächen die allgemeinen Ziele und Strategien der Gemeindeentwicklung diskutiert. Hierbei ging es vor allem um die Position der jeweiligen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen den Funktionen als Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs- sowie Freizeit- und Tourismusstandort. Wohnbaulandausweisungen in den 80er und 90er Jahren expansiv ... Die Städte und Gemeinden im Landkreis Ammerland konnten seit 1980 und vor allem in der zweiten Hälfte der 90er Jahre durch expansive Wohnbaulandausweisungen eine sehr überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Wohnbauentwicklung verzeichnen. ... aktuell wird die Strategie einer bedarfsgerechten Entwicklung verfolgt Inzwischen verfolgt die Mehrzahl der Kommunen die Strategie einer bedarfsgerechten Ausweisung von Wohnbauflächen. Einzelne Kommunen reduzieren die Wohnbaulandausweisung unter Bedarf, um örtliche Siedlungs- und Sozialstrukturen zu schonen. „Vor Ort Wohnende sollen sich nicht als Fremde fühlen.“ Hauptziel ist, eine Entwicklung zu monofunktionalen Auspendlerstandorten zu vermeiden. Entsprechend ist die Funktion als Wirtschaftsstandort im Rahmen der Stadtund Gemeindeentwicklung für die einzelnen Kommunen von entscheidender Bedeutung, um Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort zu schaffen und zu bewahren. Tourismus ist für Bad Zwischenahn ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor Die Gemeinde Bad Zwischenahn ist als Kur- und Urlaubsort mit ihren naturräumlichen Potenzialen im Umfeld des Zwischenahner Meeres und der historisch gewachsenen Bedeutung als Moorheilbad der touristische Schwerpunkt im Landkreis Ammerland. Dies zeigt sich auch anhand der mehr als 600.000 Übernachtungen pro Jahr. Durch die Erweiterung des Angebots und den Ausbau der touristischen Infrastruktur ist es der Gemeinde sukzessive gelungen, die Saison zu verlängern. Hierzu tragen auch der Gäste & Tourismusverein, die Bad Zwischenahner Touristik GmbH sowie die Kurverwaltung bei, die sich um die Vermarktung kümmern und mit Hilfe von Veranstaltungen und Aktionen den Aufenthalt der Gäste so attraktiv wie möglich gestalten wollen. Die Landesgartenschau, die von April bis Oktober 2002 in der Gemeinde stattfand, zog fast 1 Mio. Besucher an, von denen auch andere Kommunen des Landkreises profitierten. Ein Nachfolgekonzept zur weitergehenden Nutzung des Geländes und der im Kreisgebiet verteilten Aussichtstürme wurde mit dem „Park der Gärten“ bereits erstellt. Generell möchte die Gemeindeverwaltung eine monostrukturelle Entwicklung Bad Zwischenahns als Tourismusstandort vermeiden und strebt demzufolge auch eine ausgewogene Entwicklung als Gewerbe- und Wohnstandort an. Für alle anderen Kommunen ist der Tourismus ein zweites Standbein Alle weiteren Städte und Gemeinden im Landkreis sehen den Tourismus ebenfalls als wichtigen und ausbaufähigen Wirtschaftsfaktor. Demzufolge gibt es in fast allen Kommunen Touristikvereine, die meistens finanziell von der Gemeinde getragen werden. Schwerpunktmäßig ist das Angebot auf Radtouristen (Fernradwanderroute, Ammerlandroute, Paddel&Pedal) ausgerichtet und soll weiterhin ausgebaut werden. Aber auch für Camper sind adäquate Angebote vorhanden. Rastede könnte sich auch vorstellen, touristische Großprojekte im Stile des „Center-Park“ umzusetzen, allerdings haben sich bisher keine Investoren gefunden. Die Vermarktung des touristischen Angebots wird vornehmlich auf Kreisebene 45 Landkreis Ammerland organisiert (www.ammerland-touristik.de, Prospekte, Gastgeberverzeichnis). Bad Zwischenahn betreibt allerdings auch in hohem Maße Tourismusmarketing in eigener Regie, hauptsächlich über die Bad Zwischenahner Touristik GmbH und die Touristikzentrale. Die Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden im touristischen Bereich wird von allen Beteiligten als sehr gut bewertet. Die Übergänge zwischen Naherholung und Tourismus sind fließend. Für die nicht unbeträchtlichen Einwohnerzahlen in der benachbarten Stadt Oldenburg und die eigene Bevölkerung bieten die Städte und Gemeinden des Ammerlandes ein in stetigem Ausbau befindliches Angebot (Freibad in Rastede, speziell von Oldenburgern genutzt, Reitmöglichkeiten in Westerstede, Paddel&Pedal in Apen). Hier werden von den Gemeinden noch weitergehende Entwicklungsmöglichkeiten gesehen. Potenziale für Freizeit und Erholung Dominierender Einzelhandelsstandort im Kreis Ammerland ist die Stadt Westerstede, gefolgt von Bad Zwischenahn und Rastede. Bad Zwischenahn weist ein gutes Angebot im Segment gehobener Bedarf auf, so dass auch viele Oldenburger vor Ort einkaufen („jeder dritte Scheck aus Oldenburg“). Generell besteht seitens der Einwohner im Landkreis die Tendenz, Güter des längerfristigen Bedarfs (u.a. Textilien) auch im Oberzentrum Oldenburg oder in der Stadt Leer nachzufragen, da Auswahl, Angebot und Einkaufsatmosphäre im Landkreis teilweise nicht so positiv bewertet werden. Die recht guten ÖPNV-Verbindungen, beispielsweise zwischen der Stadt Oldenburg und Bad Zwischenahn, unterstützen ebenfalls die räumlich übergreifenden Einkaufsaktivitäten der Bevölkerung. Wichtigste Einkaufsstandorte im Landkreis: Stadt Westerstede, Rastede und Bad Zwischenahn Insgesamt wurde in den Gesprächen betont, dass die Kommunen im Landkreis Ammerland eine ausgewogene Stadt- und Gemeindeentwicklung anstreben. Eindeutige Schwerpunkte, d.h. die Konzentration auf einzelne Funktionen, sind nicht auszumachen. Insgesamt ausgewogene Stadt- und Gemeindeentwicklung angestrebt 2.2.3 Wirtschaftsförderung des Landkreises Ammerland Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Ammerland mit Sitz in der Kreisstadt Westerstede ist dem Amt für Kreisentwicklung zugeordnet, das für die Aufgabenbereiche Kreisplanung und Entwicklung, den ÖPNV, den Fremdenverkehr und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Organisationsstruktur der Wirtschaftsförderung Zuständig für die Bereiche Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit ist der Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung, nach Bedarf unterstützt von Sachbearbeitern der Kreisverwaltung. Personelle und finanzielle Ressourcen Hauptziel der Wirtschaftsförderung des Landkreises ist die Bestandspflege und Bestandsentwicklung, d.h. es wird angestrebt, bereits ansässigen Unternehmen optimale Arbeits- und Entwicklungsbedingungen zu bieten. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises versteht sich als Dienstleistungsanbieter und Ansprechpartner für wirtschaftsrelevante Fragestellungen und Probleme, speziell für die Unternehmen und fungiert als Schnittstelle zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Politik. Zur Erreichung dieser Oberziele nimmt die Wirtschaftsförderung des Landkreises Hauptziele der Wirtschaftsförderung des Landkreises 46 Gewerbeflächenentwicklungskonzept vielfältige Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung und des Regionalmarketings wahr. Aufgabenschwerpunkte Die Arbeitsfelder der Wirtschaftsförderung des Landkreises sind, in Anbetracht der verfolgten Ziele, weit gefächert. Dabei ist einerseits die Förderung von Existenzgründern und die Unterstützung ansiedlungswilliger Unternehmen (Bsp. Fördermittelberatung), andererseits die Bestandsentwicklung von entscheidender Bedeutung; in diesem Zusammenhang sind auch Aktivitäten zur Innovations- und Technologietransferförderung zu sehen. Dabei arbeiten die Wirtschaftsförderer des Landkreises und der Gemeinden kooperativ zusammen, um das wirtschaftsfreundliche Umfeld in den relevanten Bereichen auszubauen und die Rahmenbedingungen unternehmerischer Tätigkeit stetig zu verbessern39. Aufgaben im Einzelnen Das Leistungsangebot der Wirtschaftsförderung des Landkreises umfasst: - Existenzgründungsberatung (schriftliche Sprechtage, Seminare und Vorträge), - Fördermittelberatungen bei Unternehmensgründungen oder –erweiterungen, - Kreiseigenes Zinszuschussprogramm für Existenzgründer (seit 1997), - Generell Vermittlung von Darlehnsprogrammen verschiedener Institutionen (DtA, KfW, LTS-Nds.), - Beratung über Inanspruchnahme öffentlicher Finanzierungshilfen, - Vermittlung von Kontakten innerhalb des Hauses, zu Behörden (Arbeitsämter), Kammern (Handwerkskammer, IHK) und Institutionen (Kreditinstitute im Ammerland), Herausgabe eines Genehmigungswegweisers (Lotsen- und Scharnierfunktion), - Förderung des Technologietransfers, z.B. durch kooperative, kreisübergreifende Finanzierung eines Technologietransfer- und Innovationsberaters für KMU (seit 1998) am Regio Institut Oldenburg; die vom Kreistag bereitgestellten finanziellen Mittel betragen pro Jahr 15.000 €; für Unternehmen ist die Beratung kostenfrei, - Aufnahme von Firmen (UNS) und Gewerbeflächen (GewIS) in ein qualifiziertes Wirtschaftsinformationssystem (RegIS-Online/KomSIS), das im Internet zugänglich ist. Dies geschieht im Verbund mit Gebietskörperschaften Nordwestbzw. gesamt Niedersachsens und Bremens in Kooperation mit dem Regio Institut in Oldenburg, - Betrieb und Ausbau einer lokalen Unternehmensdatenbank mit zur Zeit 1.400 eingetragenen Unternehmen und Institutionen, die von Unternehmen kostenfrei eingesehen werden kann, - Herausgabe von Informationsauszügen aus dem beim Landkreis geführten Gewerbeflächen – GIS, - Zusammenarbeit mit dem Schul- und Kulturamt im Rahmen der „Ammerländer Ausbildungsplatzinitiative“, nahezu sämtlichen Schulabgängerinnen und Schulabgängern konnten auf diese Weise geeignete Stellen vermittelt werden, 39 Informationen, Herr Strebel, Aktivitäten der Kreiswirtschaftsförderung, 24.09.2002 Einzelberatungen, 47 Landkreis Ammerland - Teilnahme an verschiedenen Arbeitskreisen, z.B. der Strukturkonferenz Land Oldenburg, der RIS AG, dem Arbeitskreis Wirtschaft der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Bremen/Niedersachsen, der IPA-Niedersachsen und den Gremien des Regio Instituts, - Seit 1992 Herausgabe und Versendung des „Wirtschaftsinfos Ammerland“, seit 2002 auch per E-Mail oder Fax, an ansässige Unternehmen, „Multiplikatoren“ und weitere Interessenten; 2001 bezogen 1.300 Personen das ca. viermal im Jahr erscheinende Wirtschaftsinfo, - Erstellung und Verteilung von Informationsbroschüren zu Seminarangeboten (RKW-Seminare40), öffentlichen Finanzierungshilfen und Kreisverwaltungsadressen in jährlichem Turnus. - Seit 1997 organisiert die Wirtschaftsförderung des Landkreises den „Ammerländer Gründertreff“, der durchschnittlich vier mal jährlich als Abendveranstaltung stattfindet und an dem sich im Schnitt 80 Gründer/innen und Experten beteiligen. Er findet an wechselnden Standorten im Landkreis statt. Folgende Maßnahmen werden von der Wirtschaftsförderung des Landkreises umgesetzt: - Die Vermarktung wird von den Gemeinden selbst durchgeführt, beim Kreis kein zentrales Marketing 41, - Herausgabe (Erstausgabe 1995) und Aktualisierung des Produkthandbuchs „Made in Ammerland“, in dem eine Übersicht der von Ammerländer Unternehmen hergestellten Produkte und angebotenen Dienstleistungen aufgeführt ist; in der aktuellen Ausgabe sind 208 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft vertreten, - Das 1995 aufgelegte und mittlerweile weitgehend vergriffene „Förder- und Informationshandbuch“ informiert über die wichtigsten Förderprogramme und deren Konditionen, es soll in Zukunft im Rahmen der Internetpräsentation veröffentlicht werden, dies ist auch für die anderen Handbücher geplant (s.o.), - Herausgabe eines kostenpflichtigen (15 €), regelmäßig aktualisierten Existenzgründerhandbuchs (A4-Ordner) an Interessenten, das in Zusammenarbeit mit mehreren Nachbarlandkreisen und in Abstimmung mit den Wirtschaftskammern und ansässigen Kreditinstituten erstellt wurde, - Bereitstellung von Wirtschaftsinformationen auf der kreiseigenen Website, - aktive Pressearbeit, - Präsenz auf verschiedenen überregionalen Messen, 2000 und 2001 beispielsweise auf der Gründermesse „NEXT“ in Oldenburg mit eigenem Stand, 1998 auf der Existenzgründermesse „START“ zusammen mit Wirtschaftsförderern angrenzender Kreise. Im Jahr 2001 wurden durch die Wirtschaftsförderung des Landkreises mehr als 554 Unternehmenskontakte und Anfragen gezählt, dies entspricht einem Rückgang von ca. 11 % gegenüber dem Vorjahr (624 Kontakte 2000): 40 41 Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. Gespräch mit den Herren Strebel und Wolke am 28.05.2002 Marketingmaßnahmen stetige Dienstleistungen 48 Gewerbeflächenentwicklungskonzept - 39 bearbeitete Förderanträge, davon 23 aus eigener Förderrichtlinie (2000: 58 und 32), - 201 persönliche Beratungen, davon 120 Existenzgründungsberatungen (2000: 223 und 127), - 179 Begleitungen in behördlichen Antragsverfahren (2000: 223), - 18 mal wurden schriftliche Informationen versandt (2000: 7), - 35 Betriebsbesuche (2000: 40), - 39 Seminarangebote (2000: 30), - jährlich ca. 12 Seminare für kleine und mittlere Unternehmen der Region auf Ebene der Strukturkonferenz Land Oldenburg in Kooperation mit dem RKW Niedersachsen, - 23 Vorträge und Veranstaltungen (2000: 18), - 20 Innovations- und Technologieberatungen in Kooperation mit dem RegioInstitut Oldenburg (2000: 25). Investitionsvolumen der geförderten Aktivitäten Im Jahr 2000 wurden für insgesamt 26 Projekte 5,3 Mio. DM Fördermittel eingeworben (GA und EU-Förderung). Das Investitionsvolumen geförderter Aktivitäten der gewerblichen Wirtschaft betrug 200 Mio. DM. Die Verschärfung der Förderkriterien und Verminderung der Förderhöchstsätze durch das Niedersächsische Wirtschaftsministerium wird in 2002 und den folgenden Jahren zu einer erschwerten und reduzierten Förderung führen. EU - Förderung Der Landkreis Ammerland ist „phasing-out“ Gebiet, es erfolgt demnach keine Ziel-2 Förderung im klassischen Sinne, sondern lediglich eine Übergangsförderung mit dem Schwerpunkt gewerbliche Wirtschaft und Infrastruktur. Im Jahr 2001 gab es noch einige Förderfälle, beispielsweise in Apen und Westerstede, aktuell laufen laut Angabe der Kommunen keine entsprechend geförderten Projekte. Zinszuschuss für Existenzgründer Um Existenzgründer/innen zu unterstützen, wurde 1997 ein Programm zur Förderung begonnen. Die Anzahl der Anträge pro Jahr liegt zwischen 27 und 41. Bewilligt werden ca. 90 % der Anträge, der Förderungszeitraum umfasst drei Jahre. Pro Jahr werden vom Landkreis zur Zeit im Durchschnitt 90.000 € für dieses Programm bereitgestellt. Zielgruppe Unternehmen und Existenzgründer Seitens der Kreiswirtschaftsförderung wird die Bestandspflege als Mittelpunkt der Tätigkeiten definiert. Demzufolge ist ein regelmäßiger Kontakt und Informationsaustausch zwischen den bereits angesiedelten Unternehmen und der Wirtschaftsförderung ein Ziel, das durch Unternehmensbesuche und eine rege Informationspolitik (Newsletter etc.) seitens der Wirtschaftsförderung des Landkreises verfolgt wird. Weitere kostenfreie Dienstleistungen, beispielsweise die Möglichkeit, eine Technologieberatung in Anspruch zu nehmen, dienen ebenfalls dazu, ansässige Unternehmen im Falle von betriebsinternen Problemen zu unterstützen, um deren nachhaltigen Bestand vor Ort zu gewährleisten. Entsprechende Beratungsund Informationsangebote richten sich allerdings nicht nur an bereits ansässige Unternehmen, sondern sind auch für Existenzgründerinnen und -gründer gedacht, für die auch spezielle Angebote, beispielsweise im Rahmen der 1996 ins Leben gerufenen Existenzgründungsinitiative, bestehen. 49 Landkreis Ammerland Die seitens der Wirtschaftsförderung des Landkreises für die 6 Städte und Gemeinden erbrachten Dienstleistungen, besonders im Bereich der Fördermittelbeantragung, der Koordination und Kontaktvermittlung aber auch was touristische Fragestellungen anbelangt, werden von den Kommunen als sehr positiv bewertet. Seitens der Wirtschaftsförderung des Landkreises wird die arbeitsteilige Kooperation in den wirtschaftsförderungsrelevanten Aufgabenfeldern mit den Kommunen ebenfalls als produktiv und sehr gut bewertet und soll künftig noch weiter verstärkt werden. Zielgruppe Städte und Gemeinden Verglichen mit anderen Regionen in Niedersachsen sind die Wirtschaftsförderungsaktivitäten auf Landkreisebene von den unternommenen Anstrengungen her als überdurchschnittlich einzustufen. Für die zu bewältigenden Aufgaben ist die Ausstattung der Wirtschaftsförderung des Landkreises in finanzieller und vor allem personeller Hinsicht knapp bemessen. Insofern wäre darüber nachzudenken, wie in naher Zukunft eine Verbesserung der Situation bewerkstelligt werden könnte. Wirtschaftsförderung auf Landkreisebene überdurchschnittlich 50 3. Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächenangebot und –nachfrage im Landkreis Ammerland Erhebung von GewerbeDie Erhebung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland wurde mit flächenangebot und – Hilfe einer schriftlichen Befragung aller Gemeinden durchgeführt42. Zusätzlich nachfrage im Landkreis Amwurden die Gewerbeflächenstandorte mit noch verfügbaren Flächen und die Plamerland nungsvorhaben im Rahmen der Gemeindegespräche ausführlich erörtert. Darüber hinaus wurde eine am Amt für Kreisentwicklung geführte Gewerbeflächendatenbank ausgewertet. Ergänzende Informationen sind der im Internet verfügbaren Gewerbeflächendatenbank GewIS (KomSIS, Regis-Online) entnommen worden. Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland auf drei Ebenen Überregional, regional und lokal bedeutsame Gewerbeflächen Die Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland erfolgt auf drei Ebenen: - Gesamtschau aller im Landkreis verfügbaren (Abschnitt 3.1) und geplanten (Abschnitt 3.2) Gewerbeflächen sowie die Analyse nach Flächeneigenschaften wie Nutzungsart, Eigentum, Verfügbarkeit und Entfernung zu den Autobahnen und Bundesstraßen. - Beschreibung und Bewertung der einzelnen Gewerbeflächenstandorte mit verfügbaren Flächen (Übersicht 3-1) sowie der einzelnen Planungsvorhaben (Übersicht 3-2). - Ausführliche Auswertung der Gemeindeangaben zu den Gewerbeflächenumsätzen und den angesiedelten Betrieben (Abschnitt 3.3). Die Bewertung der Gewerbeflächen (Übersichten 3-1 und 3-2) erfordert die Einbeziehung vielfältiger Kriterien, da sich die Flächen hinsichtlich ihrer Standortqualität und der Eignung für unternehmerische Zielgruppen erheblich unterscheiden. Nach der NIW-Klassifikation für Gewerbegebiete werden demzufolge grundsätzlich drei Kategorien von Gewerbeflächenstandorten gebildet: - Überregional bedeutsame Flächen (Ü), d.h. absolut hochwertige Flächen (ohne nennenswerte Nutzungseinschränkungen), die sich in besonderer Weise auch für die überregionale Akquisition eignen, - Regional bedeutsame Flächen (R), d.h. Flächen mit gewissen qualitativen Nutzungseinschränkungen und damit Einschränkungen der überregionalen Akquisition, schwerpunktmäßig für die regionale Um- und Ansiedlung von Betrieben, - Lokale Flächen (L), d.h. Flächen mit deutlichen Einschränkungen der überregionalen und regionalen Akquisition, für die Umsiedlung und Erweiterung von lokal gebundenen Betrieben. - Aufgrund des differenzierten Angebots werden neben den Kategorien „Ü“, „R“ und „L“ auch die Misch- oder Zwischenformen „Ü/R“ bzw. „R/L“ zugewiesen. 42 Die Gemeinde Rastede stellte diesbezüglich keinerlei Daten zur Verfügung, demzufolge musste auf lückenhafte Werte aus dem GIS des Landkreises und dem Internet (RegisOnlind/KomSIS) sowie weitere Quellen (Prospekte) zurückgegriffen werden. 51 Landkreis Ammerland Zur Bewertung und Einordnung der Gewerbeflächen werden im Wesentlichen die folgenden Kriterien herangezogen: - Verkehrsanbindung, - Bedeutung des Wirtschaftsstandortes, - Verfügbarkeit der Fläche (kein Kriterium für geplante Gewerbegebiete), - Größe der Gewerbefläche, - planerische Ausweisung, - angesiedelte Betriebe (kein Kriterium für geplante Gewerbegebiete). Kriterien Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Ausprägungen der Kriterien - großer, dominierender Wirtschaftstandort: angrenzende Stadt Oldenburg, sowie mit Einschränkungen Wilhelmshaven, - mittelgroßer Wirtschaftstandort im Land- kreis: > 4.500 Beschäftigte, - kleiner Standort im Landkreis: 2.500 bis Kriterien für die Bewertung von Gewerbegebieten Konsequenzen für die Bewertung ! Ü müssen in unmittelbarer Nähe zu einem der dominierenden Wirtschaftsstandorte liegen. ! R müssen entweder in oder unmittelbar an einem mittelgroßen Wirtschaftsstandort liegen. 4.500 Beschäftigte, - sehr kleiner Standort im Landkreis: < 2.500 Beschäftigte. Verkehrsanbindung - Nähe zur Autobahn, zu einer bedeutenden Bundesstraße oder sonstigen wichtigen Verbindungen, - Zahl der Ortsdurchfahrten zur nächsten bedeutenden Verkehrsachse, - konfliktfreie Anbindung im Ort, - Nähe zu wichtigen Wasserstraßen (Unter- weser), - ggf. Anbindung anderer Verkehrsträger (Bahn, Binnenschiff). Verfügbarkeit der Flächen 43 ! Standorte direkt an einer Autobahnan- schlussstelle sind i.d.R. mindestens Ü/R. ! Nur L dürfen in Wohnsiedlungsbereichen liegen. ! Die Anbindung an andere Verkehrsträger kann die Gewerbefläche aufwerten. ! Sofort verfügbare Flächen in öffentlichem Verkaufbereitschaft privater Eigentümer, Eigentum sind grundsätzlich höher zu bewerten, da sie uneingeschränkt zur Verfügung stehen und zudem als Instrument der Wirtschaftsförderung eingesetzt werden können. Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen). Planerische Ausweisung einer wichtigen Verkehrsachse liegen; ansonsten sollte der Weg dorthin keine nennenswerten Ortsdurchfahrten enthalten und maximal wenige Kilometer lang sein. - öffentliches oder privates Eigentum bzw. - sofort oder nicht sofort verfügbar (nur bei Größe der Gewerbefläche ! Ü, Ü/R und R sollten möglichst direkt an - < 10 ha 43 Nettofläche: klein - 10 bis 25 ha Nettofläche: mittelgroß ! Ü und Ü/R sollten mindestens mittelgroß (besser: groß) sein. - > 25 ha Nettofläche: groß ! L sind i.d.R. klein, ggf. auch mittelgroß. - Industriegebiet (GI), Gewerbegebiet (GE) ! GI-Ausweisung wertet ein Gewerbegebiet oder andere (Sonderbaufläche SO, Mischgebiet MI) einschließlich bereits belegter Grundstücke auf, da die Nutzungseinschränkungen für die ansässigen Betriebe geringer sind. 52 Kriterien Angesiedelte Betriebe Ausprägungen der Kriterien - Magnetbetriebe - Wertigkeit des Branchenmixes - Größe der Betriebe (Beschäftigtenzahl) Gewerbeflächenentwicklungskonzept Konsequenzen für die Bewertung ! Bei Ü, Ü/R und R sollten die angesiedel- ten Betriebe der Wertigkeit des Gewerbegebietes entsprechen, d.h. es müssen mindestens einige hochwertige Unternehmen (ggf. Magnetbetriebe) und möglichst wenige minderwertige Betriebe (z.B. Schrotthändler, reine Lagerhallen) vorhanden sein. ! Nur bei L und R/L darf der Branchenmix lediglich aus kleinteiligen, relativ unbedeutenden Betrieben bestehen. Weitere Bewertungskriterien Daneben spielen mögliche Nutzungskonflikte im Umfeld der Gewerbefläche, die Wertigkeit der Gewerbegebietsgestaltung (nur bei verfügbaren Flächen) sowie die städtebauliche Einbindung der Gewerbefläche eine Rolle. Für die Einschätzung der Vorschauflächen ist zudem die Frage der regionalplanerischen und naturschutzrechtlichen Bewertung der Flächen teilweise von entscheidender Bedeutung. Beispielsweise können Auflagen des Naturschutzes die Verwirklichung einer ansonsten hochwertigen potenziellen Gewerbefläche verhindern oder die Kosten für die Entwicklung der Flächen soweit in die Höhe treiben, dass kein marktgängiger Verkaufspreis mehr zu erreichen ist. Ebenso verhält es sich mit eventuell vorhandenen Altlasten, deren Sanierung zu einer Erhöhung des Verkaufspreises und infolgedessen zu einer geringeren Attraktivität der Fläche für potenzielle Investoren führt. Bedeutung der Standortfaktoren Die oben gewählte Reihenfolge entspricht in etwa dem Gewicht der einzelnen Faktoren, d.h. die Frage der Nähe zu einem der großen Wirtschaftsstandorte sowie die verkehrliche Anbindung sind von ganz besonderer Bedeutung für die Bewertung einer Gewerbefläche. Mängel bei einzelnen Faktoren können nur z.T. durch andere Qualitäten ausgeglichen werden. 53 Abb. 3.1-1: Landkreis Ammerland Sofort verfügbare Gewerbeflächen in den Standorten im Landkreis Ammerland Flächen in ha 50 nicht sofort verfügbar Sonstige GE-Flächen GI-Flächen 45 40 35 30 25 20 15 10 5 e ed rst ste We ec ew Ed lst efe Wi en Ba dZ wis ch Ra Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001 ht e ed n ah de ste Ap en 0 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002 3.1 Verfügbare Gewerbeflächen Nach den Ergebnissen der Gewerbeflächenerhebung gibt es im Landkreis Ammerland insgesamt 30 Gewerbegebiete mit z. Zt. noch verfügbaren Gewerbeflächen 44. In der Summe haben diese Gewerbegebiete eine Größe von 364 ha, darunter sind rund 163 ha an noch verfügbaren Flächen. Diese lassen sich nach den Einschätzungen der Gemeinden in 122 ha sofort und 41 ha nicht sofort verfügbare Flächen unterteilen 45. Sämtliche Kommunen im Landkreis Ammerland haben ein Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen von über 10 ha: 44 45 Stand: Dezember 2002 Kriterien, welche die sofortige Verfügbarkeit für die Vermarktung im Rahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung einschränken können, sind z.B. fehlende Erschließung oder eingeschränkte Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer. 163 ha verfügbare Gewerbeflächen, davon 122 ha sofort verfügbar 54 Gemeinde 91 ha Gewerbe- und 66 ha Industrieflächen Gewerbeflächenentwicklungskonzept Verfügbare Flächen insgesamt (in ha) davon: sofort verfügbar (in ha) Apen 47,7 33,9 Bad Zwischenahn 29,2 13,7 Edewecht 18,1 14,1 Rastede 33,3 30,0 Westerstede 15,3 11,7 Wiefelstede 19,6 19,1 Summe 163,1 122,4 Nach Nutzungsmöglichkeiten sind von den verfügbaren Flächen im Landkreis Ammerland insgesamt 91 ha oder 56 % für gewerbliche Nutzung (GE), 66 ha (40 %) als Industrieflächen (GI) und 6 ha (4 %) als sonstige Nutzungen (SO) ausgewiesen. Die GI-Flächen sind: Gewerbegebiet Verfügbare GI-Fläche (in ha) davon sofort verfügbare GI-Fläche (in ha) „Augustfehn II“, Apen 23,2 23,2 „Liethe“, Rastede46 13,9 13,9 „Abraham“, Edewecht 6,0 6,0 „Im Brannen“, Edewecht 5,8 3,3 „Hüllsteder Esch I + II“, Westerstede 4,5 4,0 „Haarenstroth“, Bad Zwischenahn 4,3 4,3 „Moorburg I + II“, Westerstede 3,9 3,5 „Hansaweg“, Edewecht 2,0 2,0 „Industriestr./Lehmplackenweg“, Bad Zwischenahn 2,0 0,0 Von diesen GI-Flächen sind 61 ha (92 %) sofort verfügbar, die sich vor allem auf die Standorte „Augustfehn II“ in Apen, „Liethe“ in Rastede „Abraham“ und „Im Brannen“ in Edewecht, „Hüllstedter Esch I + II“ und „Moorburg I + II“ in Westerstede sowie „Haarenstroth“ in Bad Zwischenahn verteilen, wobei „Augustfehn II“ mit Abstand über das größte Flächenangebot verfügt (Abb. 3.1-1). Lediglich in der Gemeinde Wiefelstede werden z. Zt. keine GI-Flächen vorgehalten. Die verfügbaren GI-Flächen der Standorte „Abraham“, „Liethe“, „Hansaweg“ und „Industriestraße/Lehmplackenweg“ befinden sich jeweils vollständig in privatem Besitz, alle weiteren Flächen wurden bereits eigentumsrechtlich durch die Kommunen gesichert. Anteil von Industrieflächen (GI) an verfügbaren Flächen insgesamt überdurchschnittlich Der Anteil von GI-Flächen am gesamten Flächenangebot im Landkreis Ammerland ist aufgrund von Erfahrungswerten des NIW im Vergleich zu anderen Regio- 46 im Falle der Gemeinde Rastede liegen keine aktuellen Daten vor, die Aussagen sind dementsprechend zu bewerten 55 Landkreis Ammerland nen Niedersachsens, als überdurchschnittlich zu bezeichnen. Dieses gilt vor allem bei Betrachtung des Anteils der sofort verfügbaren Flächen. Die größten derzeit sofort zur Vermarktung stehenden Flächen 47 im Landkreis Ammerland mit mindestens 2 ha verfügbarer Fläche (GE und GI) sind: Gewerbegebiet Sofort verfügbare Fläche (in ha) davon in öffentlichem Eigentum (ha) „Augustfehn II“, Apen 29,7 29,7 „Liethe“, Rastede 13,9 0,0 „Ipwege / Schafjückenweg“, Rastede 8,6 8,6 „Westerholtsfelde, BP Nr. 113“, Wiefelstede 7,6 0,0 „Hüllsteder Esch I + II“, Westerstede 6,0 6,0 „Abraham“, Edewecht 6,0 0,0 „Im Brannen“, Edewecht 5,8 3,3 „Leuchtenburg / Königstr.“, Rastede 5,5 5,5 „Westseite Feldlinie“, Bad Zwischenahn 5,0 3,8 „Haarenstroth“, Bad Zwischenahn 4,5 4,5 „Schwarzer Weg“, Wiefelstede 4,0 0,0 „Westerholtsfelde, BP Nr. 110“, Wiefelstede 3,5 3,5 „Moorburg I + II“, Westerstede 3,5 3,5 „Friedrichsfehn, südl. L828“, Edewecht 2,8 2,0 „Apen“, Apen 2,1 2,1 „Augustfehn I / Hengstforde“, Apen 2,1 1,0 Weitere Gewerbegebiete mit sofort verfügbaren Flächen unter 2 ha existieren darüber hinaus in Bad Zwischenahn, Edewecht, Rastede, Westerstede und Wiefelstede. 47 Sofort verfügbar sind solche Flächen, die ohne nennenswerte zeitliche Einschränkung ansiedlungswilligen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden können. Flächen zur sofortigen Vermarktung 56 Abb. 3.1-2: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Eigentumsverhältnisse der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in den Standorten im Landkreis Ammerland 50 45 nicht sofort verfügbar privates Eigentum öffentliches Eigentum Flächen in ha 40 35 30 25 20 15 10 5 e ed rst ste We Ed ew ec ht e ed lst efe Wi Ba dZ wis ch en ah n Ra ste de Ap en 0 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002 Verfügbarkeit von privaten Flächen für Zwecke der Wirtschaftsförderung eingeschränkt Eine wichtige Voraussetzung für die Vermarktung von Gewerbeflächen sind die Eigentumsverhältnisse. Da die Nutzungs- bzw. Preisvorstellungen privater Eigentümer durchaus andere sein können, sind die Vermarktbarkeit und die Verfügbarkeit von privaten Flächen für die Zwecke der kommunalen Wirtschaftsförderung oftmals eingeschränkt bzw. unsicher. Städte und Gemeinden haben im Falle privater Flächen kaum Einfluss auf die Vergabe an spezifische Betriebe und können den Flächenpreis nicht als strategisches Element der kommunalen Wirtschaftsförderung einsetzen (Abb. 3.1-2). Im Rahmen der Gemeindegespräche hat sich ergeben, dass in einigen Städten und Gemeinden tatsächlich eine Vermarktung von Gewerbeflächen durch mangelnde Verkaufsbereitschaft von privaten Grundstückseigentümern erschwert wird. 57 % der verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum Von den verfügbaren Gewerbeflächen insgesamt befinden sich im Landkreis Ammerland 57 % (93 ha) in öffentlichem Eigentum; 43 % (70 ha) befinden sich in privater Hand (Abb. 3.1-2). Die sofort verfügbaren Gewerbeflächen sind zu 68 % (84 ha) überwiegend in öffentlicher Hand. Hoher Anteil verkehrlich gut angebundener Flächen In qualitativer Hinsicht ist das Gewerbeflächenangebot im Landkreis - vor allem im Hinblick auf die Anbindung an den Fernverkehr - als sehr günstig zu bewerten. Dieser Standortfaktor wird von vielen Unternehmen als einer der wichtigsten gewerbeflächenrelevanten Faktoren bezeichnet. Lediglich bei 5 % (7 ha) der sofort 57 Abb. 3.1-3: Landkreis Ammerland Entfernung der sofort verfügbaren Gewerbeflächen zu den nächsten Autobahnanschlussstellen Flächen in ha über 10 km 5 bis 10 km unter 5 km unter 1 km 40 35 30 25 20 15 10 5 e ed rst ste We Ba dZ wis ch en ah n Ed ew ec ht e ed lst efe Wi Ra ste de Ap en 0 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002 verfügbaren Gewerbeflächen liegt die Autobahn mehr als 10 km entfernt. 11 % (13 ha) sind in einer Entfernung zwischen 5 und 10 km lokalisiert. Zwei Drittel der Flächen (78 ha) liegen weniger als 5 km von einer Autobahnanschlussstelle entfernt, fast ein Fünftel der Flächen (20 %, rund 24 ha) liegt sogar direkt an einer Anschlussstelle (Abb. 3.1-3 und Karte 4-1). 58 Übersicht 3-1: Stadt / Gemeinde Gewerbeflächenentwicklungskonzept Bewertung der Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen Gewerbegebiet verfügbare Fläche davon sofort verfügb. Bewertung Beschreibung des Gewerbegebietes Apen Apen 10,6 ha 2,1 ha R/L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet – relativ kurze Entfernung zur A 28, Anschlussstelle „Apen-Remels“, vergleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – 7,7 ha in privatem Eigentum, allerdings nicht sofort verfügbar (2 ha Optionsflächen) – lediglich 1,6 ha in öffentlichem Eigentum und sofort verfügbar – nach Angabe der Gemeinde keine Nutzungskonflikte – bereits 17 Betriebe angesiedelt, Branchenmix Apen Augustfehn I/ Hengstforde 2,8 ha 2,1 ha R/L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet – relativ kurze Entfernung zur A 28, Anschlussstelle „Apen-Remels“, vergleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – Bahnhof Augustfehn in unmittelbarer Nähe, Lage direkt an der Bahnstrecke – 1,8 ha in privatem Eigentum, davon 0,8 ha nicht sofort verfügbar – lediglich 1 ha in öffentlichem Eigentum und sofort verfügbar, diese Fläche ist seitens der Gemeinde für produzierendes Gewerbe mit überregionalem Ansatz vorgesehen – bereits 19 Betriebe angesiedelt, breiter Branchenmix Apen Augustfehn II 34,3 ha 29,7 ha Ü/R Sehr kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – großes Gewerbegebiet – kurze Entfernung zur A 28, Anschlussstelle „Apen-Remels“, vergleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – 23,2 ha GI-Flächen in öffentlichem Eigentum frei und sofort verfügbar – 4,5 ha der GE-Flächen befinden sich in privatem Eigentum und sind nicht sofort verfügbar – Tankstellen und Vergnügungsstätten sind ausgeschlossen – bisher wurden 5 Betriebe angesiedelt, z. Zt. vornehmlich Bausegment (Baustoffhandel, Stuckateur, Putz- und Estricharbeiten) Bad Zwischenahn Westseite Feldlinie, BP Nr. 103 A 3,8 ha 3,8 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – Lage direkt an der L 815 – kurze Entfernung zur A 28 „Neuenkruge“, vergleichsweise nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNVAnschluss (Bus) vorhanden – 3,8 ha GE-Flächen in öffentlichem Eigentum frei und sofort verfügbar – Tankstellen, Vergnügungsstätten und Betriebe mit einem Schallleistungspegel von über 65 dB(A)m2 am Tag und 50 dB(A)m2 in der Nacht werden ausgeschlossen – Bisher wurden Flächen mit einer Gesamtgröße von 1,5 ha vergeben – angrenzend sind weitere Gewerbegebiete vorhanden Bad Zwischenahn Gewerbepark östlich Feldlinie, BP Nr. 106 4,3 ha 0,0 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – Lage direkt an der L 815 – kurze Entfernung zur A 28 „Neuenkruge“, vergleichsweise nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNVAnschluss (Bus) vorhanden – 4,3 ha verfügbare GEEFlächen befinden sich in privatem Eigentum, die Verkaufsbereitschaft ist eingeschränkt – Tankstellen, Vergnügungsstätten und Betriebe mit einem Schallleistungspegel von über 65 dB(A)m2 am Tag und 50 dB(A)m2 in der Nacht werden ausgeschlossen - bereits 4 Betriebe angesiedelt 59 Stadt / Gemeinde Landkreis Ammerland Gewerbegebiet verfügbare Fläche davon sofort verfügb. Bewertung Beschreibung des Gewerbegebietes Bad Zwischenahn Gewerbegebiet Haarenstroth, BP Nr. 120 7,5 ha 4,5 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage direkt an der L 815 – kurze Entfernung zur A 28 „Neuenkruge“, vergleichsweise nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNVAnschluss (Bus) vorhanden – es sind sowohl GE- (3,3 ha) als auch GIE- Flächen (1,3 ha) sofort verfügbar, weiterhin sind 3 ha nicht sofort verfügbare GIE-Optionsflächen vorhanden – Tankstellen und Einzelhandelsbetriebe (außer handwerksbezogenen) werden ausgeschlossen, flächenbezogene Schallleistungspegel müssen eingehalten werden – 4 Betriebe haben sich bereits angesiedelt Bad Zwischenahn Hahnenkamp Süd, BP Nr. 110 0,7 ha 0,7 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – vergleichsweise etwas weiter von der Autobahn (A 28 „Neuenkruge“) entfernt, vergleichsweise mittlere Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden – GEEFlächen (0,7 ha) sofort verfügbar (in privatem Eigentum) – Beschränkt auf Betriebe, die nicht wesentlich stören – auf der belegten Fläche befinden sich Hallen, die zur Zeit nicht genutzt werden Bad Zwischenahn Gewerbepark Petersfehn, BP Nr. 99 1,3 ha 1,3 R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – vergleichsweise kurze Entfernung zur Autobahn (A 28 „Wechloy“) allerdings durch das Stadtgebiet Oldenburg, Lage in unmittelbarer Nähe zu Oldenburg – ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden – GE-Flächen (1,3 ha) sofort verfügbar und in öffentlichem Eigentum – es habe sich bereits 12 Betriebe angesiedelt, Schwerpunkt Bausegment Bad Zwischenahn Ekern – Süd, BP Nr. 46 5,8 ha 0,0 ha R/L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – vergleichsweise weit von der Autobahn (A 28 „Neuenkruge“) entfernt, vergleichsweise mittlere Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – 4,8 ha GE-Flächen sind jedoch noch nicht sofort verfügbar –aufgrund fehlender Erschließung ist keine sofortige Verfügbarkeit gegeben – 6 ha GIE-Flächen und 1,7 ha GE-Flächen sind vollständig von einem Betrieb belegt (Herstellung von Kunststoffrohren) Bad Zwischenahn Industriestraße / Lehmplackenweg, BP Nr. 83 5,4 0,0 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet – kurze Entfernung zur A 28 „Neuenkruge“ (3 km), relativ nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden – GE- und GI-Flächen geplant – Erschließung teilweise vorhanden (über angrenzend Gewerbegebiete) – Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer eingeschränkt – keine Nutzungseinschränkungen – keine besonderen Zielvorstellungen seitens der Gemeinde – angrenzend weitere GEFlächen (Kayhauserfeld) Edewecht Sommerfeld 1,5 ha 0,0 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines Gewerbegebiet – relativ autobahnnahe Lage (A 28 „Eversten“) allerdings Anbindung über die L 828, kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNV Anbindung gegeben – 1,5 ha GE-Flächen befinden sich in privatem Besitz, aufgrund geringer Verkaufsbereitschaft sind die Flächen nicht sofort verfügbar – das Gewerbegebiet ist noch komplett frei 60 Stadt / Gemeinde Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbegebiet verfügbare Fläche davon sofort verfügb. Bewertung Beschreibung des Gewerbegebietes Edewecht Friedrichsfehn, südl. L 828 0,8 ha 0,8 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines Gewerbegebiet – relativ autobahnnahe Lage (A 28 „Eversten“) allerdings Anbindung über die L 828, vergleichsweise kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNV Anbindung gegeben – 0,8 ha GE-Flächen befinden sich in privatem Besitz, sofort verfügbar – das Gewerbegebiet ist mittlerweile zur Hälfte belegt Edewecht Hansaweg 2,0 ha 2, 0 ha R/L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines (Ü48) Gewerbegebiet – relativ große Entfernung zur Autobahn (A 28 „Eversten“), relativ kurze Entfernung zur B 401 – vergleichsweise mittelweite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – angrenzend sind NSGFlächen lokalisiert – die 2 ha GE-Flächen befinden sich in privatem Besitz und sind sofort verfügbar – von Betrieben, die auf das Transportmittel Binnenschiff angewiesen sind, könnte die Fläche überregional nachgefragt werden Edewecht Im Brannen 5,8 ha 3,3 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – großes Gewerbegebiet – etwas verkehrsungünstige Lage (14 km bis zur A 28 „Eversten“), relativ kurze Entfernung zur B 401 – vergleichsweise mittlere Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – die 0,8 ha GE-Restflächen befinden sich in privatem Besitz und sind sofort verfügbar – breiter Branchenmix angesiedelter Betriebe vorhanden Rastede Liethe 13,9 ha 13,9 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – großes Gewerbegebiet – kurze Entfernung zur Autobahn (A 29 „Hahn-Lehmden“), Lage an der L 825 – vergleichsweise mittelweite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – Nähe zum Ort Rastede – die 13,9 ha GIFlächen befinden sich in privatem Besitz und sind sofort verfügbar – nur wenige Auflagen für Betriebe – bereits einige Betriebe angesiedelt, Schwerpunkte Fleischverarbeitung und chemische Industrie Rastede Leuchtenburg / König sstraße 5,5 ha 5,5 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet – unmittelbare Lage an der Autobahn (A 29 „Rastede“), Lage an der L 826 – relativ nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – unmittelbar am Ort Rastede – die 5,5 ha GE-Flächen befinden sich in öffentlichem Besitz und sind sofort verfügbar – interkommunale Entwicklung und Vermarktung zusammen mit Wiefelstede – bisher einige Betriebe angesiedelt (Branchenmix) Rastede Brombeerweg 5,3 ha 2 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – direkt an der Autobahn (A 29 „Kreuz Oldenburg-Nord“) – unmittelbar am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg gelegen – 2 ha GE-Flächen sind sofort verfügbar – bisher 1 Betrieb angesiedelt Rastede Ipwege / Schafjü ckenweg 8,6 ha 8,6 ha Ü/R (-Ü) Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet – direkt an der Autobahn (A 29 „Kreuz Oldenburg-Nord“) – unmittelbar am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg gelegen – 8,6 ha GE-Flächen sind sofort verfügbar – bisher 1 Betrieb angesiedelt 48 im Hinblick auf die Eignung für binnenschiffaffines Gewerbe ggf. auch überregionale Bedeutung 61 Stadt / Gemeinde Gewerbegebiet Landkreis Ammerland verfügbare Fläche davon sofort verfügb. Bewertung Beschreibung des Gewerbegebietes 3,9 ha 3,5 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreisstadt – mittelgroßes Gewerbegebiet – unmittelbare Nähe zur Autobahn (0,9 km zur A 28 „Westerstede-West“) – vergleichsweise weit vom bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg entfernt, allerdings gute Anbindung über BAB – sämtliche verfügbaren Flächen (3,9 ha) befinden sich im Besitz der Stadt, 0,4 ha sind allerdings Optionsfläche und demzufolge nicht sofort verfügbar – der Flugplatz Westerstede-Felde befindet sich in der Nähe (2 km) – breiter Branchenmix angesiedelter Betriebe vorhanden – aus Sicht der Stadt besonders für Industrie, Transport und Logistik geeignet 3,4 0,7 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreisstadt – kleines Gewerbegebiet – vergleichsweise mittelmäßige Straßenanbindung (Lage an der L 820, 11 km zur A 28), allerdings direkt an der Güterbahnlinie (Bf Westerstede–Ocholt 1 km) – vergleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – lediglich 0,7 ha der verfügbaren Flächen befinden sich im Besitz der Stadt und sind sofort verfügbar, 2,7 ha in privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar (Verkaufsbereitschaft eingeschränkt), Rückkauf im Rahmen eines Insolvenzverfahrens bis vermutlich 2004 – bisher 4 Betriebe angesiedelt Westerstede Moorburg I+II Westerstede Ocholterfeld Willerfang Westerstede Hüllsteder Esch I + II 6,5 ha 6 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreisstadt – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage an der K 124, unmittelbare Nähe zur Autobahn A 28 „Westerstede“, vergleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg, allerdings gute Anbindung über BAB – alle verfügbaren GE und GI-Flächen befinden sich im Besitz der Stadt und sind, bis auf 0,5 ha GIOptionsfläche, sofort verfügbar – bisher 14 Betriebe angesiedelt, Branchenmix Westerstede Eichendorffstraße 1,0 ha 1,0 ha R/L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreisstadt – kleines Gewerbegebiet – Lage in unmittelbare Nähe zur Autobahn A 28 „Westerstede“, vergleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg, allerdings gute Anbindung über BAB – alle verfügbaren GE-Flächen befinden sich in privatem Besitz – bisher 7 Betriebe angesiedelt, vornehmlich Handels- und Dienstleistungsbetriebe Westerstede Burgstraße 0,5 ha 0,5 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreisstadt – kleines Gewerbegebiet – Lage in unmittelbare Nähe zur Autobahn A 28 „Westerstede“, vergleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg, allerdings gute Anbindung über BAB – alle verfügbaren GE-Flächen befinden sich in privatem Besitz – bisher 2 Betriebe angesiedelt (Handel/Dienstleistungen) Wiefelstede Schwarzer Weg, BP Nr. 36 4 ha 4 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage direkt an der L 824, kurze Entfernung zur Autobahn (A 293 „Bürgerfelde“), allerdings Ortsdurchquerung – unmittelbar am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg gelegen – Konflikt Wohnen/Gewerbe gegeben – GE- und GI-Flächen vorhanden - alle GEFlächen in privatem Besitz und sofort verfügbar – bislang 15 Betriebe angesiedelt (Branchenmix) Wiefelstede Eisenstr. II, BP Nr. 118 2 ha 2 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines Gewerbegebiet – 0,4 km bis zur L 824, relativ verkehrsgünstige Lage (4,7 km zur A 29 „Rastede“, 7 km bis zur A 28 „Zwischenahner Meer“), allerdings Ortsdurchquerungen – sofort verfügbare GE-Flächen vollständig im Besitz der Gemeinde – angrenzend sind weitere Gewerbegebiete vorhanden – 1 Betrieb siedelt sich gerade an (Umsiedler) 62 Stadt / Gemeinde Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbegebiet verfügbare Fläche davon sofort verfügb. Bewertung Beschreibung des Gewerbegebietes Wiefelstede Eisenstr. I, BP Nr. 74 0,3 ha 0,3 L Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines Gewerbegebiet – 0,4 km bis zur L 824, relativ verkehrsgünstige Lage (4,7 km zur A 29 „Rastede“, 7 km bis zur A 28 „Zwischenahner Meer“), allerdings Ortsdurchquerungen – sofort verfügbare GE-Flächen vollständig im Besitz der Gemeinde – angrenzend sind weitere Gewerbegebiete vorhanden – bislang 3 Betriebe angesiedelt Wiefelstede Leuchtenburg, BP Nr. 111 1,9 ha 1,7 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines Gewerbegebiet – nah an der Autobahn (1,2 km zur A 29 „Rastede“) – nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – unmittelbar am Mittelzentrum Rastede gelegen – Bahnhof Rastede 4 km – die 1,9 ha GE-Flächen befinden sich in öffentlichem Besitz und sind, bis auf 0,2 ha Optionsfläche, sofort verfügbar – interkommunale Entwicklung zusammen mit Rastede – bisher 4 Betriebe angesiedelt (Handel, Dienstleistungen) Wiefelstede Westerholts felde, BP Nr. 110 3,8 ha 3,5 ha Ü/R (Ü) Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines Gewerbegebiet – unmittelbare Lage an der Autobahn (A 29 „Neuenkruge“) – nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – die 3,8 ha GE-Flächen sind öffentliches Eigentum und bis auf 0,2 ha Optionsfläche, sofort verfügbar – bisher 6 Betriebe angesiedelt, 3 weitere Betriebe befinden sich im Ansiedlungsprozess Wiefelstede Westerholts felde, BP Nr. 113 7,6 ha 7,6 ha Ü/R (Ü) Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines Gewerbegebiet – unmittelbare Lage an der Autobahn (A 29 „Neuenkruge“) – nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – die 7,6 ha GE-Flächen befinden sich in privatem und sind sofort verfügbar – die Fläche ist komplett frei Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 55) 63 3.2 Landkreis Ammerland Gewerbeflächenplanungen Bei den Gewerbeflächenplanungen sind verschiedene Stadien der „Planungsreife“ zu unterscheiden. Grundsätzlich sind nur solche Gewerbeflächenplanungen in die Erhebung aufgenommen worden, für die mindestens eine Flächennutzungsplanänderung in Vorbereitung ist oder bereits ein Aufstellungsbeschluss existiert. Damit sind zunächst Flächen ausgeblendet, die zwar als langfristige „Vorschauflächen“ in Frage kommen könnten, deren Realisierung aber noch sehr unsicher ist. Aber auch rechtswirksam in Flächennutzungsplänen dargestellte gewerbliche Bauflächen sind dann nicht einbezogen worden, wenn die Gemeinden diese Planungen offensichtlich nicht mehr weiter verfolgen. Bei den im Folgenden betrachteten Planungsvorhaben liegen noch keine rechtskräftigen Bebauungspläne vor, womit diese gegenüber den oben genannten Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen abgegrenzt sind. Abgrenzung der aufgenommenen Gewerbeflächenplanungen Nach der Gewerbeflächenerhebung gibt es derzeit im Landkreis Ammerland 4 Planungsvorhaben mit zusammen rund 43 ha Gewerbefläche (brutto). Abzüglich Infrastruktur- und Ausgleichsflächen entspricht dies annähernd 31 ha Nettofläche (Abb. 3.2-1). Allerdings planen zur Zeit nur drei Kommunen (Bad Zwischenahn, Edewecht und die Stadt Westerstede) neue Gewerbegebiete. In den übrigen Gemeinden sind keine Aktivitäten dieser Art zu verzeichnen. Eine größere Gewerbegebietsplanung mit über 5 ha Nettofläche ist: 5 Gewerbeflächenplanungen mit zusammen 41 ha Nettofläche geplantes Gewerbegebiet „Kayhauserfeld, BP 103“, Bad Zwischenahn Fläche (netto) 19,3 ha Darüber hinaus existieren noch drei weitere Planungsvorhaben mit einer Größe unter 5 ha: geplantes Gewerbegebiet Fläche (netto) „Specken“, Bad Zwischenahn 4,4 ha „Im Brannen“, Edewecht 4,2 ha „Neuenburger Str.“, Westerstede 2,8 ha 64 Abb. 3.2-1: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächenplanungen in den Standorten im Landkreis Ammerland Flächen in ha noch offen 25 GE-Flächen GI-Flächen 20 15 10 5 e Wi efe lst ed de ste Ra en Ap e We ste rst ed ht ec ew Ed Ba dZ wis ch en ah n 0 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002 Planungsstand der Vorhaben unterschiedlich Die Planungsstände der genannten Gewerbeflächenplanungen sind unterschiedlich. Rechtskräftige Flächennutzungspläne mit entsprechender Darstellung als „Gewerbliche Baufläche“ liegen für die geplanten Gewerbegebiete „Specken“ und „Kayhauserfeld, BP 103“ in Bad Zwischenahn und „Im Brannen“ in Edewecht vor. Für das Planungsvorhaben „Neuenburger Str.“ der Stadt Westerstede werden F-Plan und B-Plan parallel aufgestellt und befinden sich bereits in der Auslegung. Der Bebauungsplan zur Fläche „Im Brannen“ (Edewecht) befindet sich bereits im Stadium der Abwägung, die Verfügbarkeit der Fläche ist für 2003/2004 projektiert. Geplante Nutzungsarten Für sämtliche geplanten Flächen stehen die beabsichtigten Nutzungsarten bereits fest. Hiervon sind ca. 26 ha (86 %) für GE-Nutzung und ca. 4 ha (14 %) für industrielle Nutzungen (GI-Flächen) vorgesehen. Lediglich 9 % der geplanten Nettoflächen in öffentlichem Eigentum Von den in Planung befindlichen Flächen sind derzeit lediglich 9 % (2,8 ha) in öffentlichem Eigentum. Was die in privatem Besitz befindlichen Flächen (28 ha, 91 %) anbelangt, ist seitens der Eigentümer die Verkaufsbereitschaft zum Teil gegeben. Bereits in öffentlichem Eigentum befinden sich lediglich die Flächen des Planungsvorhabens „Neuenburger Straße“. 65 Übersicht 3-2: Stadt / Gemeinde Landkreis Ammerland Bewertung der geplanten Gewerbegebiete Planungsvorhaben geplan- Bewerte tung Fläche (netto) Beschreibung des Planungsvorhabens Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – mittelgroßes Planungsvorhaben – kurze Entfernung zur A 28 „Neuenkruge“ (3 km), relativ nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden – GE-Flächen geplant – Erschließung teilweise vorhanden (über angrenzend Gewerbegebiete) – Nutzungseinschränkungen (Vorsorgegebiet Landwirtschaft, Natur und Landschaft, sowie Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung) 4,4 L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum – kleines Planungsvorhaben – vergleichsweise etwas weitere Entfernung (9 km) zur A 28 „Neuenkruge“, mittlere Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – ÖPNV-Anschluss (Bus, 0,2 km) vorhanden – GE-Flächen geplant, teilweise MI – Gebäude einer ehm. Spedition sind noch vorhanden, möglicherweise altlastenrelevant – Konflikt mit Wohnnutzung „An den Kämpen“ Im Brannen 4,2 Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum – kleines Planungsvorhaben – etwas verkehrsungünstige Lage (15 km bis zur A 28 „Eversten“), relativ kurze Entfernung zur B 401 (2 km) – vergleichsweise mittelweite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – GI-Flächen geplant – die 4,2 ha befinden sich in privatem Besitz, Verkaufsbereitschaft gegeben – Nutzungskonflikte bestehen nicht Neuenburger Straße 2,8 Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreisstadt – kleines Planungsvorhaben – Lage an der L 815, nah an der Autobahn A 28 (1,5 km), vergleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg – nur GE-Flächen geplant – Nutzungskonflikte bestehen nicht – keine Branchenpräferenz seitens der Gemeinde Bad Zwischenahn Kayhauserfeld, BP Nr. 103 19,3 Bad Zwischenahn Specken Edewecht Westerstede ha Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 55) 66 3.3 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächennachfrage Umsatz von Gewerbeflächen in der Vergangenheit 94 ha Gewerbeflächenumsatz zwischen 1992 und 2001, eine Berücksichtigung Rastedes im Rahmen dieser Auswertung aufgrund der Datenlage nicht möglich Von 1992 bis 2001 wurden im Landkreis Ammerland rund 104 ha Gewerbeflächen umgesetzt; dies entspricht einem Jahresdurchschnitt von 10 ha. Die ermittelten Hektarangaben schwankten hierbei zwischen 1,5 ha im Jahre 1993 und 30 ha im Jahr 2000 (Abb. 3.3-1). Tendenziell ist im Landkreis Ammerland seit Beginn der 90er Jahre - wie auch in anderen Regionen Niedersachsens - ein Anstieg der Flächennachfrage zu verzeichnen. Die hohen Flächenumsätze der Jahre 1999 und 2000 sind vor allem in der Ansiedlung einzelner großflächiger Betriebe49 begründet. So hat sich im Jahr 1999 die Firma Goldland (6 ha) in der Gemeinde Edewecht und im Jahr 2000 Edeka (18,5 ha) in der Gemeinde Wiefelstede angesiedelt, wodurch eine starke Beeinflussung der entsprechenden Jahresgesamtumsätze gegeben ist. Generell ist anzumerken, dass für die Gemeinde Rastede keine Flächenumsätze ermittelt werden konnten, da diesbezüglich keine Informationen vorlagen. Die Flächenumsätze im Landkreis dürften deshalb noch höher liegen. Schwerpunkte der Flächennachfrage: Wiefelstede und Edewecht Alleine in den zwei umsatzstärksten Standorten des Landkreises, den Gemeinden Wiefelstede (rund 31 ha) Edewecht (27 ha) wurden zusammen im Zeitraum von 1992 bis 2001 über die Hälfte (55 %) aller Gewerbeflächen im Landkreis Ammerland verkauft. Allerdings sind auch Bad Zwischenahn (21 ha) und Westerstede (19 ha) als umsatzstarke Standorte einzustufen, vor allem wenn relativierend berücksichtigt wird, dass alleine 18,5 ha Umsatz in der Gemeinde Wiefelstede durch die Ansiedlung eines Betriebes entstanden sind. In der Gemeinde Apen ist im Vergleich ein deutlich geringerer Umsatz zu verzeichnen. Fünf umsatzstärkste Gewerbeflächenstandorte: 62 % des Umsatzes Insgesamt konzentrierten sich die Flächenumsätze stark auf ausgewählte Gewerbegebiete. Über 50 ha, d.h. 80 % der Grundstücksverkäufe, wurden alleine in den drei umsatzstärksten Gewerbestandorten des Landkreises realisiert, „Im Brannen“ in Edewecht, „Kayhauserfeld“ in Bad Zwischenahn und im Falle der Edeka Ansiedlung in Wiefelstede, die allerdings einen Sonderfall darstellt. Bei Summierung der Flächenumsätze in den fünf umsatzstärksten Gewerbegebieten (rund 63 ha) werden 60 % des Gesamtumsatzes abgedeckt. Im Einzelnen waren dies: Gewerbegebiet Flächenumsatz 1992 bis 2001 „Im Brannen“, Edewecht 20,1 ha „Edeka“, Wiefelstede50 18,5 ha „Kayhauserfeld“, Bad Zwischenahn51 11,9 ha „Am Kronenkamp“, Edewecht 6,5 ha „Apen“, Apen 6,2 ha 49 50 51 Betriebe mit einer Größe über 5 ha Sonderfall großflächiger Einzelbetrieb Summierung der aneinandergrenzenden Gewerbeflächen mit den B-Plan Nummern: 42, 57, 79, 83, 103A, 106 und 120 im Bereich Kayhauserfeld 67 Abb. 3.3-1: Landkreis Ammerland Entwicklung des Gewerbeflächenumsatzes im Landkreis Ammerland Fläche in ha 35 30 Anteil großflächige Ansiedlung Umsatz 25 20 15 10 5 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002 1999 2000 2001 2002* *vorläufiger Umsatz, in der Auswertung nicht berücksichtigt Die Gemeinde Rastede konnte aufgrund fehlender Daten nicht berücksichtigt werden. Abb. 3.3-2: Gewerbeflächenumsatz der Standorte im Landkreis Ammerland 1992-2001 Fläche in ha 35 30 25 Anteil großflächige Ansiedlung 20 Umsatz 15 10 5 Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002 R as te de en Ap de te rs te es W Zw is ch en ah n Ba d Ed ew ec ht W ie fe ls te de 0 68 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Flächenumsatz und -angebot im Vergleich Angebot an sofort verfügbaren Flächen groß Eine vereinfachte Gegenüberstellung von Flächenumsatz und -angebot zeigt, dass im Landkreis Ammerland insgesamt in reichlichem Umfang z. Zt. sofort verfügbarer Flächen vorhanden sind. Hinzu kommt eine beträchtliche Zahl nicht sofort verfügbarer Flächen, bei denen größtenteils mit einer Verfügbarkeit in den nächsten Jahren gerechnet werden kann. Standortbezogen teilweise Engpässe möglich Dieser zunächst pauschale Vergleich von Gewerbeflächenangebot und -nachfrage darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass an einigen Standorten mit derzeit geringerem Flächenangebot - insbesondere in den Gemeinden Edewecht und Wiefelstede - in näherer Zukunft Engpässe auftreten können. Dies gilt vor allem, weil sich in diesen Gemeinden keine bzw. nur kleine Gewerbegebiete in Planung befinden. Flächenangebot quantitativ überdurchschnittlich Im Vergleich mit anderen Regionen Niedersachsens weist der Landkreis Ammerland - bei einem leicht überdurchschnittlichen Flächenumsatz - ein insgesamt quantitativ überdurchschnittliches Gewerbeflächenangebot auf. Die Entwicklung und Vermarktung weiterer Gewerbeflächen sollte demzufolge auf Grundlage von regional angepassten, bedarfsorientierten und qualitativen Schwerpunktsetzungen erfolgen. Ansiedlung von Betrieben in Gewerbegebieten In der Vergangenheit angesiedelte Zielgruppen Die im Rahmen der Gemeindebefragung durchgeführte Erhebung der Belegung von Gewerbeflächen mit Betrieben gibt Auskunft über die in der Vergangenheit angesiedelten Zielgruppen. Einbezogen wurden solche Unternehmen, die ihren Betrieb von 1992 bis 2001 in Gewerbegebieten eröffnet oder erweitert haben 52. Bei den Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinde wurde zwischen Ansiedlungen aus anderen Standorten des Landkreises (regionale Ansiedlungen) und Betriebsansiedlungen von außerhalb des Landkreises (überregionale Ansiedlungen) unterschieden. Qualität der Unternehmensdaten sehr unterschiedlich Die Qualität der erhobenen Daten ist nicht in allen Gemeinden gleich. Vor allem Beschäftigtenzahl und Herkunft der Betriebe, teilweise auch das Ansiedlungsjahr, waren in einigen Fällen von den Gemeinden nicht zu ermitteln. Im Fall der Gemeinde Rastede konnten überhaupt keine Daten erhoben werden. Insofern können die folgenden Ausführungen nur als Anhaltspunkte für die Struktur der angesiedelten Betriebe dienen. Insgesamt wurden 168 Betriebe in die Analyse einbezogen, wobei den einzelnen Auswertungen - je nach Vollständigkeit der Informationen – z.T. niedrigere Bezugszahlen zugrunde liegen. Gewerbeflächennachfrage überwiegend für Bestandsentwicklung Die Auswertung der betrieblichen Nachfrage macht deutlich, dass die Bereitstellung von Gewerbeflächen überwiegend der Sicherung des Bestandes und der Entwicklung der ortsansässigen bzw. im Landkreis Ammerland beheimateten Betriebe dient. Von den insgesamt 102 Ansiedlungen, deren Herkunft bekannt ist, 52 Dieses betrifft sowohl Betriebe in Gewerbegebieten mit noch verfügbaren Flächen als auch solche, die sich in mittlerweile vollständig belegten Gewerbegebieten angesiedelt haben. 69 Landkreis Ammerland Übersicht 3-3: Herkunft der betrieblichen Gewerbeflächennachfrage im Landkreis Ammerland (1992 bis 2001 ) Herkunft der Betriebe aus dem Landkreis Am- Anzahl der Anteil Betriebe (in %) Erweiterungen 2 2,0 Verlagerungen 57 55,9 Neugründungen 12 11,8 12 11,8 Oldenburg, Stadt 13 12,7 andere Nachbargemeinden des 6 5,9 0 0,0 102 100 innerhalb der eigenen Gemeinde merland (innerregional) Verlagerungen zwischen den Gemeinden des Landkreises von außerhalb des Landkreises Ammerland (überregional) Landkreises Ammerland übrige überregionale Ansiedlungen Summe betreffen 81 % der Grundstücksverkäufe innergemeindliche (69 %) und innerregionale (12 %) Erweiterungen, Verlagerungen und Neugründungen; 19 % der Grundstücke wurden von Betriebe erworben, die ihren Ursprung außerhalb des Landkreises hatten (Übersicht 3-3). Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass jeder achte Gewerbeflächenverkauf auf Suburbanisierungsprozesse aus Oldenburg zurückging. Dies verdeutlicht, dass die unmittelbare Nähe und gute Erreichbarkeit der Herkunftsstadt für die umgesiedelten Unternehmen von großer Bedeutung sein muss. überregionale Ansiedlungen vornehmlich aus Oldenburg ... Alle weiteren überregionalen Ansiedlungen kommen aus Nachbargemeinden angrenzender Kreise. Ansiedlungen über größere Distanzen lassen sich anhand der verfügbaren Daten nicht nachweisen. Die Verlagerungsdistanzen sind somit, wie in anderen Regionen auch, insgesamt gering. ... und aus Gemeinden angrenzender Kreise, allgemein geringe Verlagerungsdistanzen Die Analyse der Unternehmen nach Branchen zeigt, dass unter den Gewerbeflächennachfragern im Landkreis Ammerland Betriebe des Produzierenden Gewerbes (59 %) stärker vertreten sind als Dienstleistungsunternehmen (41 %). Der Gewerbeflächenumsatz verteilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Wirtschaftszweige: Verteilung der erhobenen Betriebe auf einzelne Wirtschaftszweige 70 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Übersicht 3-4: Verteilung der erhobenen Betriebe im Landkreis Ammerland auf einzelne Wirtschaftszweige (1992 bis 2001 ) Branchen Anzahl der Betriebe Anteil Anzahl der Betriebe Anteil (innerreg. Herkunft) (in %) (überreg. Herkunft) (in %) sonstiges Handwerk 20 24,1 2 10,5 Baugewerbe 8 9,6 0 0,0 Kfz-Gewerbe 8 9,6 0 0,0 Verarbeitendes Gewerbe 14 16,9 8 42,1 Handel 16 19,3 4 21,1 Unternehmensbezogene Dienstl. 1 1,2 0 0,0 Verkehr 5 6,0 3 15,8 sonstige Dienstleistungen 11 13,3 2 10,5 83 100% 19 100% Summe: Überregionale Ansiedlungen: Verarbeitendes Gewerbe und Händler Aus dem produzierenden Gewerbe zählen vor allem Handwerksbetriebe und Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes zu den in Gewerbegebieten dominierend angesiedelten bzw. erweiterten Unternehmen. Betriebe des verarbeitenden Gewerbes sind auch unter den überregionalen Ansiedlern anteilig besonders hoch vertreten. Im Dienstleistungsbereich dominieren die Handelsbetriebe, vor allem bei überregionalen Ansiedlungen. Verkehrsbetriebe sind im Falle überregionaler Ansiedlungen ebenfalls von höherer Bedeutung (16 %) als bei innerregionalen (6 %). Verteilung auf Grundstücksgrößenklassen Die Gewerbeflächennachfrage seit 1992 saldiert sich auf gut 104 ha (s.o.). Die durchschnittliche Grundstücksgröße je Betrieb lag damit bei 6.200 m². Die Größen der einzelnen Gewerbegrundstücke differieren sehr stark und bewegen sich in einer Spanne zwischen 1.000 m² und 18,5 ha. 59 % der Grundstücksgrößen liegen aber zwischen 2.000 m² und 5.000 m². Die erhobenen Betriebe verteilen sich auf die Grundstücksgrößenklassen wie folgt: Übersicht 3-5: Grundstücksgrößenklassen der erhobenen Betriebe im Landkreis Ammerland (1992 bis 2001 ) Grundstücksgrößenklassen Anzahl der Betriebe Anteil (in %) < 2.000 m² 25 15 2.000 m² bis < 3.000 m² 42 25 3.000 m² bis < 5.000 m² 56 34 5.000 m² bis < 1 ha 25 15 1 ha bis 2 ha 12 7 > 2 ha 7 4 167 100% Summe: 71 3.4 Landkreis Ammerland Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des Landkreises Ammerland Im Folgenden wird die Gewerbeflächensituation in den angrenzenden Städten und Landkreisen des Ammerlandes betrachtet. Einzelne herausragende Standorte, die aufgrund ihrer Lage, Größe oder sonstigen Standortqualitäten als Konkurrenzstandorte für die Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Ammerland von Bedeutung sein können, werden besonders hervorgehoben 53. Besonders hervorzuheben: Konkurrenzstandorte in angrenzenden Städten und Landkreisen Stadt Oldenburg Auch die Gewerbeflächensituation in der Stadt Oldenburg ist durch zunehmende Flächenknappheit gekennzeichnet. Allerdings besteht derzeit noch ein ausreichendes verfügbares Angebot auch hochwertiger Gewerbeflächen. Darüber hinaus bieten der Flächennutzungsplan der Stadt sowie die im Rahmen des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes für die Stadt ermittelten Vorschauflächen noch Reserven für die künftige Entwicklung. Der Grundstückspreis je m² erschlossener Gewerbefläche liegt mit 23 bis 31 € für eine Stadt von der Größenordnung Oldenburgs auf einem relativ niedrigen Niveau. Relativ niedrige Grundstückspreise in der Stadt Oldenburg Landkreis Oldenburg Der Landkreis Oldenburg ist über die Autobahnen A 1, A 28 und A 29 sehr gut an die Städte Bremen, Oldenburg und Delmenhorst angebunden. Zentraler Standortvorteil des Landkreises ist die Lage zwischen diesen Wirtschaftszentren. Entlang der Autobahnachsen befinden sich diverse hochwertige Gewerbegebiete mit regionaler und überregionaler Bedeutung. Die im Rahmen des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes für den Landkreis vorgeschlagenen Vorschauflächen werden darüber hinaus langfristig ein hochwertiges Flächenangebot sichern. Die Quadratmeterpreise für Gewerbeflächen liegen zwischen 16 und 31 €. Qualitativ hochwertige Gewerbegebiete entlang der Autobahnen A 1, A 28 und A 29 Landkreis Cloppenburg Im südlichen Nachbarkreis des Landkreises Ammerland sind z.T. sehr umfangreiche Gewerbeflächenangebote verfügbar. Die meisten Gewerbeflächenstandorte befinden sich verkehrsgünstig in Nähe der A 1. Allerdings ist die Entfernung zu den bedeutenden Zentren wirtschaftlicher Aktivität (z.B. Bremen und Oldenburg) aus dem Landkreisen Cloppenburg deutlich größer als aus den meisten Kommunen des Landkreises Ammerland. Die Grundstückspreise je m² liegen überwiegend zwischen 6 € und 25 € Sehr umfangreiches Gewerbeflächenangebot Herausragender Gewerbeflächenstandort im Landkreis Cloppenburg ist der „Ecopark“ in der Gemeinde Emstek, ein interkommunales Gewerbegebiet unter Beteiligung des Landkreises Cloppenburg und einiger seiner Gemeinden. Neben einem „Ecopark“ als herausragendes Gewerbegebiet 53 Quellen: - GewIS (Gewerbeflächeninformationssystem von RegIS-Online, www.regis-online.de), - Flächennutzungsplan 1996 der Stadt Oldenburg, www.oldenburg.de 72 Gewerbeflächenentwicklungskonzept sehr großen Flächenpotenzial von 145 ha und einem Quadratmeterpreis zwischen 15 € und 20 € erschlossen zeichnet sich das Gewerbegebiet v.a. durch eine Zielgruppenstrategie 54 und eine Reihe von speziellen Dienstleistungen für ansiedlungsinteressierte und ansässige Unternehmen aus. Dieses Dienstleistungsangebot umfasst z.B. - die Planung, Realisierung und den Betrieb einer gemeinsamen Informationsund Kommunikationsinfrastruktur, - Kooperationsanbahnung und Netzwerkbetreuung für die unternehmerischen Zielgruppen, - Unternehmensberatung (u.a. Markteintrittsberatung, Markt- und Unternehmensanalyse, Businessplanung). In der Nähe des Ecoparks verfügt die Stadt Cloppenburg über weitere umfangreiche Gewerbeflächen, die insbesondere zahlreiche GI-Flächen beinhalten. Alle Gewerbegebiete sind direkt an die B 71 und damit kreuzungsfrei an die A 1 angebunden. Landkreis Wesermarsch Großes Flächenpotenzial vorhanden Der Landkreis Wesermarsch weist vornehmlich entlang der Weser und B 212 umfangreiche Flächenpotenziale auf, die teilweise als Vorranggebiete für hafenorientiertes Gewerbe ausgewiesen oder speziell für Zulieferer der bereits ansässigen Großbetriebe für Fahrzeugbau von Interesse sind. Die im Rahmen des Gewerbeflächenentwicklungskonzept ermittelten Vorschauflächen sind in der Mehrzahl auf aktuelle und zukünftige Verkehrsplanungen ausgerichtet und werden zu einer langfristigen Sicherung der vornehmlich lokalen bis regionalen Nachfrage beitragen. Die Verkaufspreise für Gewerbeflächen liegen im Landkreis Wesermarsch zwischen 9 € und 18 €. Lediglich in den Gewerbegebieten „Edenbüttel“, Lemwerder (20,50 €) und „Hammelwarden“, Brake (25 €) liegen sie über 20 €. Landkreis Friesland Gewerbeflächenentwicklung vornehmlich entlang der Autobahn A 29 Im Landkreis Friesland befinden sich die hochwertigen Gewerbegebiete mit größerem Flächenpotenzial tendenziell im Umfeld der A 29. Das Angebot verfügbarer Flächen ist im Vergleich zum Landkreis Wesermarsch quantitativ deutlich geringer. Im Rahmen der Entwicklung des Jade-Weser-Ports ist allerdings eine Ausweitung und Aufwertung des Gewerbeflächenangebots vorgesehen. Insbesondere die geplante Entwicklung eines zentralen, interkommunalen Gewerbegebietes mit Ausrichtung auf den neuen Tiefwasserhafen wird die Wettbewerbsposition des Landkreises Friesland stärken. 54 Angestrebt wird die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich Life Science und verwandten Branchen. Im einzelnen sind dies Nahrungs- und Genussmittel, Agrar- und Umwelttechnik, Medizin-, Bio- und Gentechnologie, Gesundheits- und Pharmaindustrie, Kunststoffe und Neue Materialien, Maschinenbau sowie Informationstechnologie (http://www.ecopark.de vom 11.11.2002) 73 Landkreis Ammerland Stadt Wilhelmshaven Im Stadtgebiet Wilhelmshaven bestehen umfangreiche Gewerbeflächenreserven (760 ha), von denen der Großteil als „Vorranggebiet für hafenorientierte industrielle Anlagen“ ausgewiesen ist. Die Vorranggebiete liegen überwiegend auf den Grodenflächen entlang des Jadeufers (730 ha). Hiervon befinden sich 400 ha im Eigentum des Landes Niedersachsen, 40 ha gehören dem Bund und 250 ha den dort ansässigen großen Industrieunternehmen. Durch die Realisierung des JadeWeser-Ports kommen in der ersten Bauphase durch Aufspülungen vor dem Voslapper Groden weitere 460 ha hinzu, die überwiegend für Hafenanlagen bestimmt sind. Im landseitigen Bereich der aufgespülten Fläche sollen aber auch Gewerbeflächen für Logistikdienstleister und andere besonders hafenaffine Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. 55 Die Gewerbeflächen sind über die A 29, die B 210 und die L 810 gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden. Gewerbeflächenentwicklung vornehmlich entlang der Autobahn A 29 Landkreis Leer Der Landkreis Leer wird über die A 28 und A 31 gut erschlossen, die Entfernung zum bedeutsamen Wirtschaftsstandort Oldenburg ist im Vergleich jedoch ungünstiger. Das Gewerbeflächenangebot ist umfangreich, konzentriert sich allerdings in hohem Maße auf das Gewerbegebiet „Leer-Nord“ in der Nähe der A 31. In der Gemeinde Uplengen befindet sich direkt an der A 28 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Gemeinde Apen das Gewerbegebiet „Uplengen-Jübberde“ in dem noch Flächen verfügbar sind. Die Verkaufspreise im Landkreis Leer liegen in der günstigen Preisspanne zwischen 5 € und 18 €. 55 BAW/NIW 2001: Wirtschaftliche Entwicklungsperspektiven des Jade-Weser-Raums, S 14 Gewerbeflächenentwicklung vornehmlich im westlichen und südlichen Kreisgebiet 74 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Landkreis Ammerland Karte 4-1: Geplante, verfügbare und potentielle Gewerbeflächen im Landkreis Ammerland Wesertunnel (in Bau) 15 14 13 16 18 1 11 2 12 17 IC 4 IC 6 5 10 3 9 IC 7 8 IC Verfügbare Gewerbeflächen Geplante Gewerbeflächen (Außerhalb des LK Ammerland nur ausgewählte Standorte) Teilräume Vorschauflächen (Rastede ohne Angabe der Flächengröße) Flächengrößen (Brutto) 2 ha Autobahn Küstenautobahn A 22 (geplant, Trassenführung noch offen) Bundesstraße Wesertunnel (in Bau), B 211 neu (geplant), B 212 neu (geplant) wichtige Landesstraße Bahnverbindung 5 ha 15 ha 5 ha 10 ha 30ha IC ICE Wichtige Bahnhöfe Kartengrundlage: ÜKN 1:500.000 Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (Maßstab verändert) NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG 77 4. 4.1 Landkreis Ammerland Vorschauflächen Vorschauflächen im Überblick Ein Blick auf die Verteilung der Vorschauflächen im Landkreis (Karte 4-1, Übersicht 4-1) verdeutlicht, dass sich die erhobenen Vorschauflächen überwiegend entlang der Autobahnen A 28 und A 29 bzw. im Umland der Stadt Oldenburg befinden. Die B 401 in Kombination mit dem Küstenkanal stellt eine weitere Verkehrsachse dar, in deren Umfeld Vorschauflächen liegen. Bei der Mehrzahl der Vorschauflächen handelt es sich um Erweiterungen und Ergänzungen bereits vorhandener Gewerbegebiete. Übersicht 4-1: Nr. Vorschauflächen v.a. entlang der Autobahnen A 28 und A 29 und im Umland der Stadt Oldenburg Vorschauflächen im Landkreis Ammerland - Lage und Flächengröße Beteiligte Gemeinden Ortsteil Arbeitstitel der Vorschaufläche Bruttofläche (in ha) 1 Apen Augustfehn II Augustfehn II 22 2 Apen Nordloh Nordloh 5 3 Bad Zwischenahn Petersfehn I Gewerbepark Petersfehn 8 4 Bad Zwischenahn Westerholtsfelde Westerholtsfelde 25 5 Edewecht Süd Edewecht Im Brannen 5 6 Edewecht Nord Edewecht Im Brannen 10 7 Edewecht Wildenloh (Friedrichsfehn) B 401 8 Edewecht Jeddeloh II Hafenstraße 9 Edewecht Jeddeloh I Hinterm Rhaden/Hinterm Esch 7 10 Edewecht Husbäke Hansaweg 5 11 Rastede Rastede Rastede k.A. 12 Rastede Wahnbek Wahnbek k.A. 13 Rastede Hahn-Lehmden Hahn-Lehmden k.A. 14 Rastede Wapeldorf Wapeldorf k.A. 15 Stadt Westerstede Hollwege / Moorburg / Hollriede Moorburg 20 16 Stadt Westerstede Westerstede, Burgforde Neuenburger Str. 10 17 Wiefelstede Westerholtsfelde Westerholtsfelde 25 18 Wiefelstede Wiefelstede Eisenstraße 8 10-20 3-4 Die Flächengrößen sind nur ungefähre Angaben, i.d.R. handelt es sich um Bruttogrößen. Teilweise sind die betrachteten Flächen Suchräume, von denen nur ein noch nicht definierter Teilbereich realisiert werden soll. Die Flächenangaben zu summieren ist methodisch daher nicht sinnvoll. 78 4.2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen Gewerbeflächenprofile zur Beschreibung und Bewertung der Vorschauflächen Auf Basis der Gespräche in den Gemeinden und der erhobenen Fragebögen wurde für jede der 18 Vorschauflächen ein Gewerbeflächenprofil erstellt, das den jeweiligen Standort detailliert beschreibt (Übersicht 4-2). Diese Profile dienen zur Bewertung der Lagegunst und Standortqualität der einzelnen Flächen und ermöglichen die Konkretisierung der Empfehlungen für vorrangig zu entwickelnde Projekte. Qualität und Verfügbarkeit der Flächeninformationen sehr unterschiedlich Die Qualität zu entwickelnder Projekte und damit die Verfügbarkeit der zu einer umfassenden Bewertung notwendigen Informationen sind sehr unterschiedlich. Für einige Vorschauflächen sind bei den Stadt- und Gemeindeverwaltungen relativ detaillierte Entwicklungsvorstellungen vorhanden bzw. laufen bereits informelle Planungsvorbereitungen. Bei anderen Flächen wiederum existieren nur vage Vorstellungen bzw. die jeweilige Projektidee ist erst im Verlauf der Gemeindegespräche entwickelt worden. Im Einzelnen wurden folgende Daten abgefragt: Grunddaten - Stadt / Gemeinde / Ortsteil - Name der Vorschaufläche (+ lfd. Nummer) - Bedeutung des Projektes für die Kommunen - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde - Erweiterung / Anschluss an bestehende Gewerbeflächen - Entfernungen zu Autobahn-Anschlussstellen, Bundesstraßen sowie Kreis- bzw. Landesstraßen - Anbindung durch andere Verkehrsträger und den ÖPNV Flächengröße - Die Flächenangaben sind überwiegend nur grobe Schätzungen bzw. die erhobene Fläche ist ein Suchraum für das zu entwickelnde Gewerbegebiet. Planungsstand - Planungsstand (z.B. informelle Planungsvorbereitungen, Grundstückverhandlungen) - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE- / GI- / SO-Flächen - bisherige Darstellung im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) Geplante Einschränkungen / Zielgruppen - Einschränkungen bzw. Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen Flächeneigenschaften - bisherige Nutzung - Erschließung (sofern bereits Ansätze vorhanden sind) Lage / Anbindung 79 Landkreis Ammerland - Einschränkung, z.B. durch Bodenbeschaffenheit - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) - Verkaufsbereitschaft (Privateigentum) - Erwerbsabsichten - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) - naturschutz-, gewässerschutz- und wasserschutzrechtliche Auflagen - Altlasten (-verdacht) - Konflikte mit Nachbarnutzungen - Konflikte mit zu- und abfließendem Verkehr - Vorteile und Nachteile der Vorschauflächen unter Berücksichtigung der Besichtigung durch die Gutachter im Rahmen der Gemeindegespräche - Bewertung der Vorschauflächen und ihre Bedeutung für die künftige Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Ammerland - Empfehlungen für das weitere Vorgehen (einschließlich noch offener Fragen, die vor der Entwicklung der Vorschauflächen geklärt werden müssen) Eigentumsverhältnisse Umweltkonflikte Konflikte im Umfeld der Vorschaufläche Abschließende Bewertung der Vorschauflächen Analog zur Bewertung der verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen (Abschnitt 3.) gilt für die Vorschauflächen, dass die Wertigkeit einer Gewerbefläche stark von der Bedeutung des jeweiligen Wirtschaftsstandortes beeinflusst wird. Entsprechend muss auch die Bewertung der einzelnen Vorschauflächen vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Potenzials und der Lagegunst des jeweiligen Wirtschaftsstandortes und seines Umfeldes gesehen werden (Abschnitt 2.1). Standort- und Vorschauflächenbewertung Die Vorschauflächen werden ebenfalls im Wesentlichen nach den im Abschnitt 3 genannten Kriterien und den daraus resultierenden Einstufungen in die Klassen „Ü“, „R“ oder „L“ bzw. deren Mischformen bewertet. Priorität und Zeithorizont der Projektumsetzung sind für die Kommunen ebenfalls entscheidende Parameter. Die Bandbreite reicht von Vorschauflächen, die z.B. aufgrund eines akuten Flächenengpasses kurzfristig realisiert werden sollten, bis zu Flächen, für die auf absehbare Zeit kein Bedarf gesehen wird. Entsprechend werden die Vorschauflächen ergänzend zur Bewertung „Ü“ bis „L“ in folgende Prioritätengruppen eingestuft (Übersicht 4-2): Verschiedene Prioritäten der Vorschauflächen I: Prioritär d.h. kurzfristig zu entwickelnde Projekte (Flächenentwicklung), II: Mittelfristig bzw. langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelnde Projekte (Flächensicherung), III: Nachrangige, z. Zt. weniger bedeutsame Projekte (ggf. sehr langfristig weiter zu verfolgen oder als Alternativflächen zu entwickeln, falls sich prioritär eingestufte Standorte nicht realisieren lassen). 80 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Probleme bei der Flächenmobilisierung Bei den Prioritätensetzungen handelt es sich um Empfehlungen der Gutachter vor dem Hintergrund der jeweiligen Standort- und Nachfragebedingungen sowie der weiteren Flächenpotenziale im Umfeld. Spezifische Probleme bei der Flächenmobilisierung, insbesondere die mangelnde Verkaufsbereitschaft privater Grundstückseigentümer, kann aber die Entwicklung von prioritär eingestuften Vorschauflächen erheblich verzögern. Dann kann es erforderlich sein, dass die Gemeinden andere zunächst nachrangig bewertete Flächenprojekte vorziehen. Lange Entwicklungszeiträume Bei allen Vorschauflächen ist zu beachten, dass die Maßnahmen zur eigentumsrechtlichen Sicherung der Grundstücke und zur Beplanung der Flächen teils erhebliche Zeit in Anspruch nehmen können. Selbst die Realisierung prioritär eingestufter, d.h. kurzfristig zu entwickelnder Vorschauflächen kann einige Jahre dauern. Übersicht 4-2: Nr. 1 Gemeinde Apen Bewertung der Vorschauflächen im Landkreis Ammerland Vorschaufläche Augustfehn II Bewertung und Priorität - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsan- bindung - II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu ent- wickelndes Projekt - Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen können auch emittierende Betriebe angesiedelt werden. 2 Apen Nordloh - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit eher ungünstiger Verkehrsanbindung - III: Nachrangiges, z. Zt. weniger bedeutsames Projekt 3 Bad Zwischenahn Gewerbepark Petersfehn - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit kurzer Anbindung an die Stadt Oldenburg und deren überregionales Verkehrsnetz - II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt 4 Bad Zwischenahn Westerholtsfelde - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung in kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg - II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt 5 Edewecht Im Brannen - Ü/R: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit etwas ungünstiger Verkehrsanbindung, überregional bedeutsame Betriebe vor Ort ansässig - I: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt 6 Edewecht Im Brannen - Ü/R: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit etwas ungünstiger Verkehrsanbindung - I: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt 81 Nr. 7 Gemeinde Edewecht Vorschaufläche B 401 Landkreis Ammerland Bewertung und Priorität - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit Nähe zur Stadt Oldenburg - III: Nachrangiges, d.h. langfristig weiter zu verfolgendes Projekt (Konflikt mit landschafts- und naturschutzrechtlichen Belangen) 8 Edewecht Hafenstraße - R/L (Ü56): Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche - III: Nachrangiges, ggf. sehr langfristig zu entwickelndes Projekt 9 10 Edewecht Edewecht Hinterm Rhaden/Hinterm Esch - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche Hansaweg - R/L (Ü57): Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche - II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Vorschaufläche kann als sinnvolle Abrundung der bereits vorhandenen Gewerbeflächen betrachtet werden 11 Rastede Rastede - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt 12 Rastede Wahnbek - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg - Von den Vermarktungschancen her niedriger als Schafjückenweg einzuschätzen - II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes Projekt 13 Rastede Hahn-Lehmden - Ü/R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - III : Nachrangiges, ggf. sehr langfristig zu entwickelndes Projekt 14 Rastede Wapeldorf - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung - II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage und Realisierung der A 22 zu entwickelndes Projekt 15 Stadt Westerstede Moorburg - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung - II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt 16 Stadt Westerstede Neuenburger Str. - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung - I: Prioritäres, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt 17 56 57 Wiefelstede Westerholtsfelde - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche - II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt seitens binnenschiffsaffiner Branchen eventuell auch geringes überregionales Nachfragepotenzial seitens binnenschiffsaffiner Branchen eventuell auch geringes überregionales Nachfragepotenzial 82 Nr. Gemeinde 18 Wiefelstede Vorschaufläche Eisenstraße Gewerbeflächenentwicklungskonzept Bewertung und Priorität - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit vergleichsweise guter Verkehrsanbindung - II: Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt 83 Landkreis Ammerland Übersicht 4-3: Vorschauflächenprofile Nr. 1 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Apen - Ortsteil Augustfehn II - Name der Vorschaufläche Augustfehn II - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde längerfristig von Bedeutung 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nördliches Gemeindegebiet, nordöstlich der Ortschaft Apen, in der Nähe der Autobahnanschlussstelle Apen/Remels - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des vorhandenen Gewerbegebietes - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 39 km über die A 28 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Apen/Remels“: ca. 2 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 72: 10 km über die A 28 - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 114: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof: 3 km in Augustfehn I - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle direkt (Bus) 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 22 ha 4. PLANUNG - Planungsstand noch nicht weiter beplant - voraussichtliche Planungsabschnitte nach Bedarf - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht bekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und GI - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorsorgegebiet für Landwirtschaft 84 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine Tankstellen und Vergnügungsstätten - Eignung für bestimmte Zielgruppen keine Festlegung 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze noch nicht vorhanden - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit nicht bekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch nicht erfolgt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unklar - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) noch unklar 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) nicht bekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen nein ... zu- und abfließendem Verkehr nicht zu erwarten 85 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nähe zur Autobahn A 28 - konfliktfrei aufgrund räumlicher Trennung zu Wohngebieten - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation mit der Gemeinden Uplengen - Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung - II: langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen können auch emittierende Betriebe angesiedelt werden - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen sichern - ausreichend GI-Flächen ausweisen - Aufgrund des mittelgroßen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert werden können - geeignet für „störende Betriebe“ - prüfen, ob eine Entwicklung als interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der Gemeinde Uplengen möglich ist - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit dem bereits vorhandenen Gewerbegebiet Augustfehn II - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 86 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 2 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Apen - Ortsteil Nordloh - Name der Vorschaufläche Nordloh - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südliches Gemeindegebiet, an der Kreisgrenze in der Nähe der Ortschaft Barßel - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung eines bestehenden Gewerbegebietes - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 47 km über die L 827 und die A 28 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Apen/Remels“: 10 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 72: 11 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 829: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Augustfehn I: 5 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle ÖPNV (Bus): direkt 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 5 ha 4. PLANUNG - Planungsstand noch nicht weitergehend beplant - voraussichtliche Planungsabschnitte bedarfsorientierte Planung - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht bekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorranggebiet für ruhige Erholung in Natur und Landschaft 87 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss entfällt - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Land- und Forstwirtschaft - Erschließungsansätze noch nicht vorhanden - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit nicht bekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) 12 % öffentlich, 88 % privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch nicht geklärt - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) noch nicht geklärt 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) nicht bekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen nein ... zu- und abfließendem Verkehr nicht zu erwarten Landkreis Ammerland 88 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Ergänzung bestehender Gewerbeflächen - Nachteile - verkehrlich ungünstige Anbindung - große Entfernung zur Stadt Oldenburg - Konflikt mit Vorgaben der Raumordnung (Vorranggebiet Erholung) - geringes Flächenpotenzial - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit eher ungünstiger Verkehrsanbindung - III: Nachrangiges, z. Zt. weniger bedeutsames Projekt - Bereinigung des Konflikts mit Vorgaben der Raumordnung - privaten Flächenanteil eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 89 Landkreis Ammerland Nr. 3 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Bad Zwischenahn - Ortsteil Petersfehn I - Name der Vorschaufläche Gewerbepark Petersfehn - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde mittel bis hoch 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde östlich des Ortsteils Petersfehn in Richtung Oldenburg - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Gewerbepark Petersfehn, B-PLAN 99 - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 6,2 km über K 138 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Eversten“: 4,4 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 5,6 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 828: 3,2 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle ÖPNV (Netz der VWG Oldenburg und der WeserEms-Bus) direkt 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 8 ha 4. PLANUNG - Planungsstand der B-PLAN 99 soll quasi entlang der Erschließungsstraße „An den Kolonaden“ gespiegelt werden - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO bis 50 m Entfernung von der Kreisstraße MI, im Anschluss GE - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf teilweise Vorsorgegebiet für Rohstoffgewinnung (Torf) 90 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze über die vorhandene Straße „An den Kolonaden“ - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr Wohngebäude entlang der Kreisstraße 91 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - unmittelbar am Oberzentrum Oldenburg gelegen - Anschluss an bereits vorhandene GE-Flächen und deren Erschließung - kurze Entfernung zur A 28 - Anbindung über die K 138, nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen - möglicherweise Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung - in Teilbereichen Konflikt mit Raumordnung (Vorsorgeflächen für die Rohstoffgewinnung) - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit kurzer Anbindung an die Stadt Oldenburg und deren überregionales Verkehrsnetz - II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - auf längere Sicht eine Kooperation mit Oldenburg anstreben 92 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 4 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Bad Zwischenahn - Ortsteil Westerholtsfelde - Name der Vorschaufläche Westerholtsfelde - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde mittel 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde an der Autobahnanschlussstelle Neuenkruge, im östlichen Randbereich des Gemeindegebietes an der Grenze zu Wiefelstede - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Gewerbegebiet Westerholtsfelde der Gemeinde Wiefelstede bzw. dessen mögliche Erweiterung - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 12 km über die A 28 und die A 293 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Neuenkruge“: 0,5 km - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 137: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle Bus: 0,2 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 25 ha 4. PLANUNG - Planungsstand informelle Planungen - voraussichtliche Planungsabschnitte noch nicht bekannt - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abschätzbar - geplante Aufteilung in GE / GI / SO noch nicht abschätzbar, jedoch kein SO - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorsorgegebiet für Landwirtschaft 93 Landkreis Ammerland 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) unbekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr Wohnbebauung angrenzend, Konflikte möglich 94 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 28 - kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede - Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnnutzung möglich - Bewertung der Fläche - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung in kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg - II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Frühzeitige eigentumsrechtliche Sicherung der Flächen durch die beteiligten Kommunen - interkommunale Entwicklung und Vermarktung unter Beteiligung der Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede anstreben - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 95 Landkreis Ammerland Nr. 5 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Edewecht - Ortsteil Süd Edewecht - Name der Vorschaufläche Im Brannen - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde Wesentliche Weiterentwicklung des bestehenden Industriegebietes 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde unmittelbar am Hauptort - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des Gewerbegebietes „Im Brannen“ - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 18 km über die L 829 und die B 401 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Eversten“: 18 km, über die L 829 und B 401 A 28 „Eversten“: 15 km übe die L 828 A 28 „Neuenkruge“: 16 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 2 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 321: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Küstenkanal: 2 km, nächste Anlegestelle „Hansaweg“: 5 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle Bushaltestelle > 0,5 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 5 ha 4. PLANUNG - Planungsstand Planungen noch nicht begonnen - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2004 - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE: 50 %, GI: 50 % - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf keine spezifische Ausweisung 96 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze Kreisstraße 321 - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unbekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine - Auflagen Wasserschutz keine - Altlasten (-verdacht) keine 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr Wohnen, daher z.T. GE 97 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Erweiterung bereits vorhandener Gewerbeflächen im gewerblichen Schwerpunktstandort der Gemeinde - städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Gemeinde - Ausweisung von GI-Flächen geplant - bereits ansässige Großbetriebe - günstige Anbindung über die B 401 - Vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle - Konflikt mit angrenzender Wohnnutzung möglich - Ü/R: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit etwas ungünstiger Verkehrsanbindung, überregional bedeutsame Betriebe vor Ort ansässig - I: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde sichern - Industrieflächen räumlich von Siedlungsbereichen trennen 98 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 6 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Edewecht - Ortsteil Nord Edewecht - Name der Vorschaufläche Im Brannen - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde wesentliche Weiterentwicklung des bestehenden Industriegebietes „Im Brannen“ 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde unmittelbar am Hauptort an der L 828 - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des Industriegebietes „Im Brannen“ in Richtung Norden - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 15 km über die L 828 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Eversten“: 13 km über die L 828 - Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 5 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 282: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Küstenkanal 5 km, Anlegestelle „Hansaweg“: 7 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle Bushaltestelle: > 0,5 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 10 ha 4. PLANUNG - Planungsstand informelle Planungen - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2005 - 2006 - geplante Aufteilung in GE / GI / SO 1/3 GE, 2/3 GI - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf größtenteils Vorranggebiet für industrielle Anlagen, teilweise Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft 99 Landkreis Ammerland 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen z.T. hervorragende Lagen für Betriebe, die Laufkundschaft benötigen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzflächen - Erschließungsansätze L 828 - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unbekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unbekannt - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) noch unbekannt 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr Wohnnutzung in relativer Nähe 100 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Erweiterung bereits vorhandener Gewerbeflächen im gewerblichen Schwerpunktstandort der Gemeinde - städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Gemeinde - Ausweisung von GI-Flächen geplant - bereits ansässige Großbetriebe - günstige Anbindung über die B 401 - Vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle - Konflikt mit angrenzender Wohnnutzung möglich - Ü/R: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit etwas ungünstiger Verkehrsanbindung - I: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde sichern - Industrieflächen räumlich in möglichst weitem Abstand zu Siedlungsbereichen ausweisen 101 Landkreis Ammerland Nr. 7 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Edewecht - Ortsteil Wildenloh (Friedrichsfehn) - Name der Vorschaufläche B 401 - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde Großflächige Neuansiedlungsmöglichkeit in BAB – Nähe; es handelt sich um eine städtebaulich ungeprüfte, noch nicht konkretisierte Vorüberlegung 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Stadtrand Oldenburg - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Neugründung - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 8 km über die B 401 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „ Eversten“: 6,5 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: direkt - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 828: 2 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle > 0,5 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 10 – 20 ha Suchraum 4. PLANUNG - Planungsstand noch keine Planungsansätze, Vision einer Entwicklungsmöglichkeit - voraussichtliche Planungsabschnitte keine Abstimmung bisher - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI, untergeordnet GE - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft, teilweise Vorranggebiet 102 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch nicht bekannt - Eignung für bestimmte Zielgruppen noch nicht bekannt 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung - Erschließungsansätze - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit noch nicht bekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) öffentlich (Land Niedersachsen) - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch nicht bekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch nicht bekannt - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) noch nicht bekannt 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unklar - Auflagen Wasserschutz noch unklar - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr westlich befinden sich gehobene Wohngebiete, östlich das NSG Moslesfehn 103 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg - möglicherweise könnte eine interkommunale Entwicklung der Fläche in Kooperation mit der Stadt Oldenburg erfolgen - nicht direkt an einer Autobahn gelegen - vollkommen neues Gewerbegebiet, keine städtebauliche Einbindung - Konflikte mit Wohnbebauung, Erholung und Belangen des Naturschutzes möglich - eventuell Konflikt mit der Stadt Oldenburg bezüglich des Standortes - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit Nähe zur Stadt Oldenburg - III: Nachrangiges, d.h. langfristig weiter zu verfolgendes Projekt (Konflikt mit landschafts- und naturschutzrechtlichen Belangen) - mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller Vorplanungen überprüfen und Realisierungschancen abwägen - Flächen frühzeitig eigenturmsrechtlich durch die Gemeinde sichern - eine interkommunale Kooperation mit der Stadt Oldenburg in Erwägung ziehen 104 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 8 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Edewecht - Ortsteil Jeddeloh II - Name der Vorschaufläche Hafenstraße - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde Neues Gebiet mit Wasserstraßenanschluss 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südlich des Küstenkanals, westlich der Ortschaft Jeddeloh II - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet neues Gewerbegebiet - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 14,4 km über die B 401 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Eversten“: 13 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 1 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 142: 1 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger Küstenkanal - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle > 0,5 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 3 – 4 ha 4. PLANUNG - Planungsstand noch nicht begonnen - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2003/2004 - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Ausweisung als Umschlagplatz 105 Landkreis Ammerland 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine - Eignung für bestimmte Zielgruppen binnenhafenaffines Gewerbe 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzung, teilweise Brachland - Erschließungsansätze über Gemeindestr. - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit z.T. Torfauflage 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) - öffentlicher Erwerb angestrebt? unklar - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unbekannt - Auflagen Wasserschutz noch unbekannt - Altlasten (-verdacht) noch unbekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen noch unbekannt ... zu- und abfließendem Verkehr noch unbekannt 106 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 1 - Lage an einem Binnenschifffahrtsweg - relativ kurze Entfernung zur B 401 - vergleichsweise weite Entfernung zur Autobahn - relativ kleiner Standort - etwas ungünstige Straßenanbindung an die Stadt Oldenburg - geringes Flächenpotenzial - mooriger Untergrund ist im Falle von Baumaßnahmen zu berücksichtigen (zusätzliche Baukosten) - R/L (Ü ): Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche - III: Nachrangiges, ggf. sehr langfristig zu entwickelndes Projekt - Vorschaufläche unter Berücksichtigung der Nachfrage im Bereich „Hansaweg“ entwickeln - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern 1 ) im Hinblick auf die Eignung für binnenschiffaffines Gewerbe ggf. auch überregionale Bedeutung 107 Landkreis Ammerland Nr. 9 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Edewecht - Ortsteil Jeddeloh I - Name der Vorschaufläche Hinterm Rhaden/Hinterm Esch - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde Ergänzungsgebiet 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde östlich der Ortschaft Jeddeloh I - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Anschluss an zwei vorhandene Betriebsflächen - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 13 km über die L 828 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Eversten“: 11 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 5 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 828: direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle > 500 m 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 7 ha 4. PLANUNG - Planungsstand Planungen sind noch einzuleiten - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf keine Vorgaben 108 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss nein - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit z.T. Moor (1-2m) 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) nicht bekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr östlich angrenzend Mischnutzungsflächen 109 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Erweiterungsflächen für vorhandene Betriebe - Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zur Autobahn (11 km) - geringes Flächenpotenzial - möglicherweise Nutzungskonflikte mit östlich angrenzender Wohnbebauung - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche - II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde sichern - die Flächen vor allem bereits angesiedelten Betrieben mit Erweiterungs- oder Verlagerungswunsch anbieten - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 110 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 10 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Edewecht - Ortsteil Husbäke - Name der Vorschaufläche Hansaweg - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde Erweiterung des bestehenden Gebietes Hansaweg 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südlich des Küstenkanals, westlich der Ortschaft Husbäke - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 19 km über die B 401 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Eversten“: 18 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 1,7 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 831: 1,7 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger Küstenkanal - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 1 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 5 ha 4. PLANUNG - Planungsstand noch keine Planungen eingeleitet - voraussichtliche Planungsabschnitte - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit - geplante Aufteilung in GE / GI / SO - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf als Umschlagplatz ausgewiesen 111 Landkreis Ammerland 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen Massengutumschlag 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze Kreisstraße - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit geringe Torfauflage 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unklar - öffentlicher Erwerb angestrebt? noch unklar - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch nicht bekannt - Auflagen Wasserschutz noch nicht bekannt - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr östlich angrenzend befindet sich ein Vorranggebiet für Natur und Landschaft (RROP 1996) sowie NSG 112 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 1 - Lage am Küstenkanal mit Umschlagmöglichkeit - Erweiterung bereits bestehender Gewerbeflächen - vergleichsweise weite Entfernung zur Autobahn - etwas ungünstige Straßenanbindung zur Stadt Oldenburg - Konflikte mit in der Nähe befindlichen NSG möglich - R/L (Ü ): Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche - II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Vorschaufläche kann als sinnvolle Abrundung der bereits vorhandenen Gewerbeflächen betrachtet werden - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern und für binnenschiffaffines Gewerbe vorhalten 1 ) im Hinblick auf die Eignung für binnenschiffaffines Gewerbe ggf. auch überregionale Bedeutung 113 Landkreis Ammerland Nr. 11 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Rastede - Ortsteil Rastede - Name der Vorschaufläche Rastede - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde keine Angaben 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 2 km westlich des Ortszentrums Rastede direkt an der BAB Auffahrt Rastede - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung / Anschluss Leuchtenburg/Königsstr. - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 13 km über die A 29 und A 293 und weiteren Wirtschaftsstandorten Wilhelmshaven: 42 km über die A 29 Bremen: 55 km über die A 29 und B 75 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „Rastede“ : 0,7 - 1 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 5,5 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Rastede: 1,5 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 0,5 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) noch unbekannt 4. PLANUNG - Planungsstand allgemeine Überlegungen - voraussichtliche Planungsabschnitte noch unbekannt - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch unbekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO noch unbekannt - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Grünland (Gebiet zur Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes) 114 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch unklar - Eignung für bestimmte Zielgruppen noch unklar 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Grünland - Erschließungsansätze noch unklar - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit noch unklar 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unklar - öffentlicher Erwerb angestrebt? noch unklar - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unklar - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) noch unklar 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unklar - Auflagen Wasserschutz noch unklar - Altlasten (-verdacht) nein 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen noch unklar ... zu- und abfließendem Verkehr noch unklar 115 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 29 - kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Gemeinde - Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete - Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich (Einzelgehöfte) - Bewertung der Fläche - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - Entwicklung der Flächen sollte vom Flächenumsatz im vorhandenen Gewerbegebiet Leuchtenburg II / Königsstraße abhängig gemacht werden - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 116 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 12 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Rastede - Ortsteil Wahnbek - Name der Vorschaufläche Wahnbek - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde noch unbekannt 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde BAB Kreuz Nord - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet noch unbekannt - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 12 km über die B 211 und die A 293 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „Kreuz Oldenburg-Nord“: 3,5 km A 293 „Kreuz Oldenburg-Nord“: 3,5 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 1,5 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Rastede: 5 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 0,3 – 0,7 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) noch unbekannt 4. PLANUNG - Planungsstand Aufnahme in den F-Plan wird überdacht - voraussichtliche Planungsabschnitte nicht bekannt - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit nicht bekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO nicht bekannt - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Grünfläche (Gebiet zur Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes) 117 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch unbekannt - Eignung für bestimmte Zielgruppen noch unbekannt 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Grün- / Ackerland - Erschließungsansätze nicht vorhanden - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit noch unbekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unbekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unbekannt - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) noch unbekannt 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unbekannt - Auflagen Wasserschutz noch unbekannt - Altlasten (-verdacht) nein 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen keine ... zu- und abfließendem Verkehr keine Landkreis Ammerland 118 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - unmittelbar an den bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg angrenzend - unmittelbare Nähe zum Autobahnkreuz „OldenburgNord“ (A 29 / A 293) - weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohngebieten - Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete - Nachteile - etwas ungünstige Auffahrtsituation zur Autobahn (die Gewerbefläche „Schafjückenweg“ liegt diesbezüglich günstiger, dort sind noch Flächen verfügbar) - Bewertung der Fläche - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg - Von den Vermarktungschancen her niedriger als Schafjückenweg einzuschätzen - II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes Projekt - in Abhängigkeit von den Vermarktungsfortschritten der bestehenden Gewerbegebiete „Schafjückenweg“ und Brombeerweg entwickeln - Flächen frühzeitig durch die Kommune eigentumsrechtlich sichern - die Ausweisung von GI-Flächen in Erwägung ziehen - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 119 Landkreis Ammerland Nr. 13 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Rastede - Ortsteil Hahn – Lehmden - Name der Vorschaufläche Hahn - Lehmden - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde noch unbekannt 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde BAB Hahn – Lehmden - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Varel: 16 km über die A 29 und weiteren Wirtschaftsstandorten Oldenburg: 18 km über die A 29 und A 293 Wilhelmshaven 38 km über die A 29 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „Hahn – Lehmden“: 0,5 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 10 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Rastede: 6 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 1 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) noch unbekannt 4. PLANUNG - Planungsstand Überlegung die Fläche im F-Plan darzustellen - voraussichtliche Planungsabschnitte noch unbekannt - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch unbekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Grünfläche (Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung) 120 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch unbekannt - Eignung für bestimmte Zielgruppen noch unbekannt 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Grünfläche - Erschließungsansätze keine - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit noch unbekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) negativ - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unbekannt - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) noch unbekannt 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unbekannt - Auflagen Wasserschutz Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung - Altlasten (-verdacht) nein 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen Gewerbe ... zu- und abfließendem Verkehr nein 121 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - unmittelbare Lage an der Autobahnachse A 29 - relativ kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Lage zwischen den Mittelzentren Rastede und Varel - Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes „Nethen“ - Auflagen zum Wasserschutz sind zu beachten - möglicherweise geringe Verkaufsbereitschaft des Eigentümers - Ausweisung von GI-Flächen vermutlich nicht möglich (Vorranggebiet Trinkwassergewinnung) - Ü/R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung - III : Nachrangiges, ggf. sehr langfristig zu entwickelndes Projekt - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - es können nur Betriebe angesiedelt werden, die wasserschutzrechtlichen Vorschriften genügen - Vorschaufläche „Wapeldorf“ bevorzugt entwickeln 122 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 14 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Rastede - Ortsteil Wapeldorf - Name der Vorschaufläche Wapeldorf - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde eher gering 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde BAB Anschluss Wapeldorf - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Neugründung - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 23 km über die A 29 und A 293 und weiteren Wirtschaftsstandorten Wilhelmshaven: 33 km über die A 29 Varel: 11 km über die A 29 und B 437 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „Jaderberg“: direkt - Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 8 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger nicht vorhanden - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 4 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) noch unbekannt 4. PLANUNG - Planungsstand Überlegungen - voraussichtliche Planungsabschnitte noch unbekannt - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch unbekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO noch unbekannt - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Grünfläche (Vorsorgegebiet für Landwirtschaft, Gebiet zur Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes) 123 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch unbekannt - Eignung für bestimmte Zielgruppen noch unbekannt 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Grünfläche - Erschließungsansätze nein - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit noch unbekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unbekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unbekannt - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) noch unbekannt 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unbekannt - Auflagen Wasserschutz noch unbekannt - Altlasten (-verdacht) nein 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen nein ... zu- und abfließendem Verkehr nein Landkreis Ammerland 124 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - unmittelbare Nähe zur A 29 - bei Verwirklichung der Küstenautobahn A 22 zusätzliche Verbesserung der Anbindung an das überregionale Straßennetz - Lage zwischen den Wirtschaftsstandorten Oldenburg und Wilhelmshaven, Nähe zum Jade-WeserPort - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation mit der Gemeinde Jade (Landkreis Wesermarsch) - vergleichsweise weite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Nutzungskonflikt durch Streusiedlung - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung - II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage und Realisierung der A 22 zu entwickelndes Projekt - Fläche rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - eine interkommunale Kooperation mit der Gemeinde Jade bei der Entwicklung und Vermarktung der Gewerbeflächen entlang der L 862 in Erwägung ziehen - für „störende“ Betriebe geeignet 125 Landkreis Ammerland Nr. 15 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Stadt Westerstede - Ortsteil Hollwege/Moorburg/Hollriege - Name der Vorschaufläche Moorburg - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde Sicherung Industriestandort in Nähe zur BAB Abfahrt Westerstede-West und der Küstenautobahn 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde östliche von Westerstede zwischen BAB und L 824 - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet teils neu, teils Erweiterung Industriegebiet Moorburg, Leerer Straße - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 30 km über die A 28 und die A 293 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „ Westerstede-West“: 1 km - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 24 direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 30 ha 4. PLANUNG - Planungsstand informelle Planungsvorbereitungen - voraussichtliche Planungsabschnitte noch nicht absehbar - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit unbekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI + GE - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes, Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft 126 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss kein großflächiger Einzelhandel - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit unbekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) wird geklärt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) offen - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) offen 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr 127 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 28 - bei Verwirklichung der Küstenautobahn A 22 zusätzliche Verbesserung der Anbindung an das überregionale Straßennetz - Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete - Ausweisung von GI-Flächen geplant - Nachteile - bereits etwas größere Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung - II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Fläche eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - Zielgruppe Logistikbetriebe - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 128 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 16 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Stadt Westerstede - Ortsteil Westerstede, Burgforde - Name der Vorschaufläche Neuenburger Str. - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde Erweiterung Gewerbestandort 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde nördlich der Stadt Westerstede - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des Gewerbegebietes Neuenburger Straße - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 28 km über die A 28 und die A 293 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Westerstede“: 1 km - Entfernungen zu Bundesstraßen - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Güterbahnanschluss - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 15 ha 4. PLANUNG - Planungsstand informelle Planungsvorbereitungen - voraussichtliche Planungsabschnitte noch nicht absehbar - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit unbekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE + GI - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf im RROP als Vorranggebiet für industrielle Anlagen ausgewiesen 129 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss - Eignung für bestimmte Zielgruppen 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche - Erschließungsansätze - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit unbekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch ungeklärt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) offen - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) offen 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz - Auflagen Wasserschutz - Altlasten (-verdacht) 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen ... zu- und abfließendem Verkehr Landkreis Ammerland 130 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nähe zur A 28 - Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete - städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Stadt Westerstede - Ausweisung von GI-Flächen geplant - Nachteile - bereits etwas größere Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung - I: Prioritäres, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Fläche eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - als Erweiterung vorhandener Gewerbegebiete betrachten - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 131 Landkreis Ammerland Nr. 17 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Wiefelstede - Ortsteil Westerholtsfelde - Name der Vorschaufläche Westerholtsfelde - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Direkt an der Südwestgrenze des Gemeindegebietes an der K 137 - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des vorhandenen Gewerbegebietes Westerholtsfelde - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 12km über die K 137 und A 28 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Neuenkruge“: 1 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 11 km B 211: 12 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt - Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Oldenburg: 8 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 1 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 25 ha 4. PLANUNG - Planungsstand Rahmenplanung - voraussichtliche Planungsabschnitte nicht bekannt - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 10 – 15 Jahre - geplante Aufteilung in GE / GI / SO voraussichtlich GE - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft, Vorsorgegebiet für Landwirtschaft 132 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss nicht bekannt - Eignung für bestimmte Zielgruppen nicht bekannt 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung landwirtschaftliche Flächen - Erschließungsansätze - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit nicht bekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) nicht bekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) nicht bekannt - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) nicht bekannt 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch nicht bekannt - Auflagen Wasserschutz noch nicht bekannt - Altlasten (-verdacht) noch nicht bekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen noch nicht bekannt ... zu- und abfließendem Verkehr noch nicht bekannt 133 Landkreis Ammerland 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 28 - kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Erweiterung des bereits vorhandenen Gewerbegebietes - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede - Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnnutzung möglich - Bewertung der Fläche - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche - II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Flächen möglichst frühzeitig durch die Gemeinde eigentumsrechtlich sichern - eine interkommunale Entwicklung und Vermarktung in Kooperation mit der Gemeinde Bad Zwischenahn anstreben - mit größtmöglichem Abstand zur Wohnbebauung ausreichend GI-Flächen ausweisen - Empfehlungen für das weitere Vorgehen 134 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nr. 18 1. GRUNDDATEN - Stadt / Gemeinde Wiefelstede - Ortsteil Wiefelstede - Name der Vorschaufläche Eisenstraße – Erweiterung - Bedeutung des Projektes für die Stadt / Gemeinde 2. LAGE / ANBINDUNG - Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 1,5 km südlich des Ortszentrums Wiefelstede / zentrale Lage innerhalb der Gemeinde - Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet Erweiterung des Gewerbegebietes Eisenstraße - Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 17 km über die L 826, die A 29 und die und weiteren Wirtschaftsstandorten A 293 Rastede: 6 km über die L 826 - Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Zwischenahner Meer“: 7 km A 29 „Rastede“: 4,4 km - Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 11 km - Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen 1 km - Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Rastede: 6 km Bahnhof Oldenburg 19 km - Entfernung zur nächsten ÖPNVHaltestelle 1 km 3. FLÄCHENGRÖßEN - Flächengröße (ungefähre Angabe) 8 ha 4. PLANUNG - Planungsstand noch keine Planung, da zur Zeit kein Bedarf besteht - voraussichtliche Planungsabschnitte nicht bekannt - geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit nicht bekannt - geplante Aufteilung in GE / GI / SO voraussichtlich GE - bisherige Darstellung im RROP-Entwurf keine Vorgaben 135 Landkreis Ammerland 5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN - Einschränkungen / Nutzungsausschluss nicht bekannt - Eignung für bestimmte Zielgruppen nicht bekannt 6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN - bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzung - Erschließungsansätze über die vorhandenen Erschließungsstraßen - Einschränkungen durch Bodenbeschaffenheit nicht bekannt 7. EIGENTUM - Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat - Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) nicht bekannt - öffentlicher Erwerb angestrebt? ja - Bodenpreis (kommunaler Erwerb) nicht bekannt - angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung) nicht bekannt 8. UMWELTKONFLIKTE - Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch nicht bekannt - Auflagen Wasserschutz noch nicht bekannt - Altlasten (-verdacht) noch nicht bekannt 9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ... ... Nachbarnutzungen noch nicht bekannt ... zu- und abfließendem Verkehr noch nicht bekannt 136 Gewerbeflächenentwicklungskonzept 10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE - Vorteile - Nachteile - Bewertung der Fläche - Empfehlungen für das weitere Vorgehen - relativ kurze Entfernung zur Autobahn - relative Nähe zum großen Wirtschaftsstandort Oldenburg - Erweiterung eines bestehenden Gewerbegebietes - weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohngebieten, keine Konflikte mit Umweltbelangen nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit vergleichsweise guter Verkehrsanbindung - II: Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt - Flächen rechtzeitig durch die Kommune sichern - vornehmlich für die Bestandsentwicklung geeignet 137 5. Landkreis Ammerland Konsequenzen und Empfehlungen für die künftige Gewerbeflächenpolitik Aus den veränderten Rahmenbedingungen und Aufgabenschwerpunkten der Gewerbeflächenpolitik (Abschnitt 1.1), den Standortbedingungen (Abschnitt 2), dem Gewerbeflächenangebot und der Flächennachfrage (Abschnitt 3) sowie den im Abschnitt 4 dargestellten Vorschauflächen werden im Folgenden Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenentwicklung und -politik im Landkreis Ammerland abgeleitet. 5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen für die einzelnen Gemeinden und Teilräume Um eine Bewertung der Vorschauflächen im Landkreis Ammerland unter Berücksichtigung der verfügbaren und bislang geplanten Gewerbeflächen vornehmen zu können, ist die Vorgehensweise einer isolierten Betrachtung der einzelnen Städte und Gemeinden nicht sinnvoll. Vielmehr sind die aktuelle Situation und mögliche zukünftige Entwicklungen in einem größeren räumlichen Zusammenhang zu sehen, da Umfang, Qualität und Vermarktungschancen eines kommunalen Flächenangebots immer durch im Umfeld befindliche, geplante und potenzielle Gewerbeflächen beeinflusst werden. Isolierte Betrachtung der Gewerbeflächensituation in den einzelnen Gemeinden nicht sinnvoll ... Andererseits ist der Landkreis Ammerland aufgrund seiner flächenmäßigen Ausdehnung und seiner teilräumlich differierenden Standortqualitäten als alleinige räumliche Untersuchungsebene zu groß. Daher wird im vorliegenden Gutachten neben einer einzelgemeindlichen und landkreisweiten Betrachtung zusätzlich eine Analyse der Vorschauflächen auf der Basis von Teilräumen vorgenommen. Für die Abgrenzung dieser Teilräume ist die Lage der jeweiligen Vorschauflächen zu vorhandenen (A 28, A 29, B 401, B 211) und geplanten (A 22) Verkehrsachsen und die Nähe zum überregional bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg sowie zu den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten Bad Zwischenahn, Stadt Westerstede, Edewecht und Rastede entscheidend. Die Definition der Teilräume dient lediglich als Arbeitshilfe für die Bewertung der Gewerbeflächensituation und berührt keine weiteren Felder der Kreisentwicklung. Folgende Kommunen wurden zu Teilräumen zusammengefasst: ... demzufolge Untersuchung der Gewerbe- und Vorschauflächen auf der Basis von Teilräumen - Südöstliches Kreisgebiet (Umland der Stadt Oldenburg): Bad Zwischenahn (Ost), Edewecht (Ost), Wiefelstede (Süd) und Rastede (Süd) - Mittleres und südliches Kreisgebiet: Bad Zwischenahn (West) und Edewecht (West) - Nordöstliches Kreisgebiet: Rastede (Nord) und Wiefelstede (Nord) - Nordwestliches Kreisgebiet: Stadt Westerstede und Gemeinde Apen 138 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Südöstliches Kreisgebiet Sehr hohe Lagegunst des Teilraumes Insgesamt gesehen ist der südöstliche Teilraum durch eine sehr hohe Lagegunst gekennzeichnet, zum einen aufgrund der großen Nähe zum Oberzentrum Oldenburg, zum anderen wegen der günstigen verkehrsinfrastrukturellen Ausstattung. Zwei Autobahnen (A 28 und A 29) und zwei Bahnstrecken durchqueren den Teilraum. Der südliche Bereich dieses Teilraumes wird durch die B 401 erschlossen, die entlang der südlichen Kreisgrenze parallel zum Küstenkanal verläuft, der wiederum für die Binnenschifffahrt von überregionaler Bedeutung ist. Konkurrenzstandorte im Umfeld Die Gewerbeflächen in diesem Teilraum stehen vor allem in Konkurrenz zu Standorten in der Stadt Oldenburg und im südöstlich angrenzenden Landkreis Oldenburg. Dabei weisen Standorte im Landkreis Oldenburg aufgrund ihrer Lage zwischen den Wirtschaftszentren Bremen und Oldenburg und der größeren Nähe zur A 1 teilweise etwas höhere Standortqualitäten zu vergleichbaren Quadratmeterpreisen auf. Einige Standorte im Stadtgebiet Oldenburg sind qualitativ ebenfalls günstiger ausgestattet, allerdings könnte das Umland der Stadt langfristig vom begrenzten Flächenpotenzial in Oldenburg profitieren. Die Standortqualitäten der Gewerbegebiete im südlich angrenzenden Landkreis Cloppenburg sind im Durchschnitt geringer als in diesem Teilraum. Zwar befinden sich hochwertige Gewerbeflächen in unmittelbarer Nähe der A 1, beispielsweise der „Ecopark“. Allerdings liegen diese Flächen in vergleichsweise größerer Entfernung zu den überregional bedeutenden Wirtschaftszentren Oldenburg und Bremen. Bad Zwischenahn (Ost): Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Die Gemeinde Bad Zwischenahn weist als mittelgroßer Wirtschaftsstandort im Untersuchungszeitraum 1992 bis 2001 jährlich schwankende Gewerbeflächenumsätze auf. Im Durchschnitt sind es über 2 ha pro Jahr. 80 % der Ansiedlungen erfolgten in den verschiedenen Gewerbegebieten zwischen den Ortsteilen Kayhauserfeld und Aschhausen. 20 % der dorthin verlagerten oder neu angesiedelten Betriebe sind aus der Stadt Oldenburg umgesiedelt. Das Flächenpotenzial sofort verfügbarer GE- und GI-Flächen ist z. Zt. vergleichsweise gering. Da sich bereits weitere Gewerbeflächen im Bereich Kayhauserfeld in Planung befinden, wird sich in näherer Zukunft eine Erweiterung des Angebots ergeben. Bad Zwischenahn (Ost): Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Aufgrund der starken Gewerbeflächennachfrage in der Gemeinde Bad Zwischenahn besteht im Interesse einer nachfrageorientierten Flächenvorratspolitik die Notwendigkeit, neben den bereits geplanten Gewerbeflächen weitere Optionen zu erschließen. Hierzu bietet sich die mittel- bis kurzfristige Entwicklung der erhobenen Vorschauflächen „Westerholtsfelde“ (Nr. 4) und „Petersfehn“ (Nr. 3) an. Speziell die Vorschaufläche Nr. 4, die sich in unmittelbarer Nähe zur Autobahnanschlussstelle „Neuenkruge“ befindet und interkommunal zusammen mit der Vorschaufläche Nr. 17 der Gemeinde Wiefelstede entwickelt werden könnte, sollte kurzfristig und nachfrageorientiert in Planung genommen werden, da aufgrund der Lage von einem sehr guten Vermarktungspotenzial für die überregionale bis regionale Nachfrage ausgegangen werden kann. Die Vorschaufläche „Petersfehn“, die eine Erweiterung des bereits vorhandenen Gewerbegebietes darstellt, ist vor allem für den lokalen und innerregionalen Bedarf von Bau-, Handwerks- und Handelsbetrieben interessant. 139 Landkreis Ammerland In dem mittelgroßen Wirtschaftsstandort Edewecht befinden sich im östlichen Gemeindegebiet zwei Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen bei der Ortschaft Friedrichsfehn. Weil diese vergleichsweise neu sind, ist im Untersuchungszeitraum kein Flächenumsatz erfolgt. Im Verlauf des Jahres 2002 konnte allerdings ungefähr die Hälfte (2 ha) der Flächen veräußert werden. Folglich ist kurz- bis mittelfristig von einer vollständigen Belegung auszugehen. Edewecht (Ost): Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Im östlichen Gemeindegebiet sind z. Zt. keine weiteren Gewerbegebiete geplant. Von Seiten der Gemeinde bestehen Überlegungen, die Vorschaufläche Nr. 7 „B 401“ gemeinsam mit angrenzenden Kommunen zu entwickeln. Da es sich aber bislang um einen einseitigen Ansatz der Gemeinde Edewecht handelt, besteht noch erheblicher Diskussionsbedarf. Konflikte mit den Zielen des Natur- und Landschaftsschutzes bestehen auf dem Gebiet der Gemeinden Edewecht und Wardenburg sowie insbesondere in der Stadt Oldenburg (NSG). Erweist sich aus Sicht der Gemeinde die Entwicklung der Fläche langfristig als notwendig, ist ein sensibles Vorgehen mit dem Ziel einer Minimierung des Konfliktpotenzials von entscheidender Bedeutung. Die aktuellen Entwicklungsschwerpunkte liegen vornehmlich im mittleren Gemeindegebiet (siehe Teilraum „mittleres bis südliches Kreisgebiet“). Edewecht (Ost): Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Im südlichen Gemeindegebiet sind noch große Flächenreserven vorhanden. Nach Aussagen der Gemeinde ist beabsichtigt, vorerst das aufgrund der intensiven Flächenvorratspolitik in der Vergangenheit vorhandene Flächenpotenzial zu vermarkten, bevor neue Flächen ausgewiesen werden. Rastede58 (Süd): Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Da eine Entwicklung weiterer Flächen in nächster Zeit nicht notwendig sein wird, ist für die Vorschauflächen Nr. 11 „Rastede“ und Nr. 12 „Wahnbek“ eine mittel- bis langfristige Planungsperspektive anzunehmen. Rastede (Süd): Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung In den Gewerbegebieten im südlichen Teilbereich der Gemeinde wurde im Untersuchungszeitraum ein hoher Gewerbeflächenumsatz erzielt, vornehmlich im Umfeld der Autobahnanschlussstelle „Neuenkruge“ und im Gewerbegebiet „Schwarzer Weg“ an der Stadtgrenze zu Oldenburg. Die Umsiedlung eines flächenextensiven Betriebes (EDEKA) aus der Stadt Oldenburg ist allerdings ein Sonderfall, demzufolge ist in Zukunft eher von einer geringeren Nachfrage auszugehen. Im südlichen Gemeindegebiet besteht für die nächsten Jahre noch ein ausreichendes Angebot sofort verfügbarer Flächen, schwerpunktmäßig im Bereich „Westerholtsfelde“. Dort ist auch in Zukunft weiterhin mit einer Nachfrage auswärtigen Ursprungs, vornehmlich aus der Stadt Oldenburg, zu rechnen. Wiefelstede (Süd): Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Kurzfristig plant die Gemeinde keine neuen Gewerbegebiete. Demzufolge ist das Augenmerk auf die Vorschauflächen zu richten. Entscheidende Bedeutung kommt dabei der Fläche Nr. 17 „Westerholtsfelde“ zu, die eine Erweiterung und Ergänzung der bereits vorhandenen Gewerbegebiete im Umfeld der Autobahnauffahrt darstellt und mittelfristig interkommunal in Kooperation mit der Gemeinde Bad Zwischenahn (Vorschaufläche Nr. 4) entwickelt werden sollte. Wiefelstede (Süd): Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung 58 Das Nachfragepotenzial in der Gemeinde Rastede kann aufgrund fehlender Daten nicht ermittelt werden. Die Hektarangaben bezüglich der verfügbaren Flächen sind ebenfalls nicht auf dem neusten Stand. 140 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Zusammenfassung: Südöstliches Kreisgebiet Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot " Im „südöstlichen Kreisgebiet“, dem Umland der Stadt Oldenburg, wurde in den Gewerbegebieten, soweit ermittelbar, über ein Drittel des Gesamtumsatzes an Gewerbeflächen des Kreises erzielt. 22 % dieser Ansiedlungen und Neugründungen hatten ihren Ursprung in Oldenburg, ein deutlicher Beleg dafür, dass dieser Teilraum von Suburbanisierungsprozessen profitiert. Zurzeit sind in den verschiedenen Gewerbegebieten noch Flächen verfügbar. Da das Nachfragepotenzial in diesem Teilraum aufgrund seiner Nähe zur Stadt Oldenburg tendenziell etwas höher liegt, sollten in den nächsten Jahren in den besonders hochwertigen Gewerbegebieten Vorschauflächen entwickelt werden. Vorschauflächen, interkommunale Kooperationen " Besonders hochwertige potenzielle Gewerbeflächen sind die Vorschauflächen Nr. 4 / 17 „Westerholtsfelde“ (Bad Zwischenahn / Wiefelstede), Nr. 11 „Rastede“ und Nr. 12 „Wahnbek“ (Rastede), die bereits vorhandene Gewerbegebiete erweitern und direkt an den Autobahnachsen in der Nähe zur Stadt Oldenburg lokalisiert sind. Der interkommunale Standort „Westerholtsfelde“ eignet sich zur Entwicklung eines großflächigen interkommunalen Gewerbegebietes, das als „Vorranggebiet für Industrielle Anlagen“ und als Standort mit der Schwerpunktaufgabe „Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten“ im RROP des Landkreises dargestellt werden könnte. Durch eine hochwertigere Gestaltung von Teilbereichen und eine Untergliederung in verschiedene Nutzungsbereiche (GI-, GE-Flächen) könnte „Westerholtsfelde“ ein breites Spektrum potenzieller Nutzer ansprechen. Ansiedlungen von außerhalb des Landkreises, vornehmlich aus der Stadt Oldenburg, könnten dabei an Bedeutung gewinnen. Mittleres und südliches Kreisgebiet Lagegunst Das Gebiet, in dem sich die wirtschaftlichen Schwerpunktstandorte Bad Zwischenahn und Edewecht befinden, weist zwar keine direkte Autobahnanbindung auf, dafür verlaufen dort die B 401 und die Bahnstrecke Bremen – Leer. Die relative Nähe zur Stadt Oldenburg ist ebenfalls gegeben, wenn auch teilweise Landesstraßen wie die L 828 entscheidende Anbindungsfunktionen übernehmen. Der Küstenkanal ist speziell für die Gemeinde Edewecht von Bedeutung, da sich im Ortsteil Husbäke eine Anlege- und Umschlagstelle befindet. Konkurrenzstandorte im Umfeld Konkurrenzstandorte befinden sich vor allem im südöstlich angrenzenden Landkreis Oldenburg entlang der A 29, in der Gemeinde Wardenburg. Die vorhandenen und geplanten Gewerbegebiete in diesem Bereich sind sehr gut an die Stadt Oldenburg angebunden und können weiterhin mit einem nicht unerheblichen Nachfragepotenzial rechnen. Allerdings ist auch eine innerregionale Konkurrenz mit dem Umland der Stadt Oldenburg (südöstliches Kreisgebiet) gegeben. Bad Zwischenahn (West): Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Im westlichen Gemeindegebiet von Bad Zwischenahn befinden sich zwei Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen. Es ist in Anbetracht der räumlichen Lage (ungünstige Anbindung, Ortsquerungen) von einem nur geringen Nachfragepotenzial, vornehmlich aus der Gemeinde selbst, auszugehen. 141 Landkreis Ammerland In unmittelbarer Nähe zum vorhandenen Gewerbegebiet „Hahnenkamp Süd“ befindet sich die Gewerbefläche „Specken“ in Planung. Aufgrund der Größe und Lage eignet sich diese Fläche, wie auch die dort bereits vorhandenen Gewerbegebiete, vornehmlich für lokale kleine und mittelständische Betriebe. Da sich die Schwerpunkte gewerblicher Entwicklung eher im Bereich „Kayhauserfeld“ und zukünftig vor allem in „Westerholtsfelde“ im östlichen Gemeindegebiet befinden, ist im mittleren und westlichen Gemeindegebiet weiterhin die Entwicklung von Flächen für den lokalen Bedarf zu empfehlen. Bad Zwischenahn (West): Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Mit dem Gewerbegebiet „Im Brannen“ befindet sich der dominierende Gewerbestandort der Gemeinde Edewecht im westlichen Gemeindegebiet. 80 % des gemeindlichen Flächenumsatzes wurden an diesem Standort erzielt. Aufgrund einer kurzfristigen Erweiterung sind derzeit noch an die 6 ha verfügbar. Trotzdem besteht in naher Zukunft weiterhin Handlungsbedarf. Zwar sind am Standort „Abraham“ auch noch Flächen vorhanden, allerdings ist die Entfernung und Anbindung zur Stadt Oldenburg ungünstiger, außerdem fehlen dort die gewerblichen Agglomerationsvorteile, die der Standort „Im Brannen“ aufgrund seines Branchenmixes und der ansässigen Magnetbetriebe bieten kann. Die überregional bekannten Betriebe sind sicherlich ein wichtiger Grund für die positive Entwicklung dieses Standortes etwas abseits der Autobahn. Nachfragende Betriebe stammen vornehmlich aus der Gemeinde selbst, allerdings haben sich ebenfalls Betriebe aus anderen Teilen des Landkreises Ammerland und aus angrenzenden Landkreisen angesiedelt. Umsiedlungen aus der Stadt Oldenburg sind im Untersuchungszeitraum allerdings – soweit ermittelbar – nicht erfolgt. In Zukunft dürfte weiterhin von einer großen Nachfrage zum Teil auch aus angrenzenden Landkreisen auszugehen sein, wenn ein entsprechendes Flächenangebot gewährleistet werden kann. Edewecht (West): Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Demzufolge befindet sich bereits eine Erweiterung des Gewerbegebietes „Im Brannen“ in Planung. Weiterhin beabsichtigt die Gemeinde, in den nächsten vier Jahren sukzessive die Vorschauflächen Nr. 5 und 6 zu entwickeln, die das Gewerbegebiet ebenfalls zusätzlich erweitern werden. Dieses ist in Anbetracht der bisherigen Nachfrage auch anzuraten, um den notwendigen Handlungsspielraum für eine erfolgreiche Flächenvermarktung zu gewährleisten. Die Vorschaufläche Nr. 10 „Hansaweg“ ist als Erweiterung bestehender verfügbarer Flächen am Küstenkanal vorgesehen und sollte mittel- bis langfristig entwickelt und für Branchen, die eine Umschlagstelle am Küstenkanal benötigen, vorbehalten werden. Die ebenfalls am Kanal gelegene Vorschaufläche Nr. 8 „Hafenstraße“ ist in Abhängigkeit von der Nachfrage im Gewerbegebiet „Hansaweg“ zu entwickeln. Für den lokalen Erweiterungsbedarf bereits ansässiger Unternehmen bietet sich die Vorschaufläche Nr. 9 „Hinterm Rhaden/Hinterm Esch“ an, deren Entwicklung ebenfalls nachfrageorientiert mittel- bis langfristig vorzunehmen ist. Edewecht (West): Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung 142 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Zusammenfassung: Mittleres und südliches Kreisgebiet Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot " Der Gewerbeflächenumsatz konzentrierte sich in der Vergangenheit in hohem Maße auf das Gewerbegebiet „Im Brannen“ in Edewecht. Zurzeit sind an diesem hochwertigen Standort, der bisher nicht nur in hohem Maße die lokale Nachfrage bedienen konnte, sondern auch ein überregionales Nachfragepotenzial ansprach, nur noch wenige Hektar zu vergeben. Alle weiteren verfügbaren Gewerbegebiete in diesem Teilraum sind aufgrund ihrer Größe und Lage vornehmlich für Betriebsansiedlungen aus den Gemeinden selbst interessant oder eignen sich nur beschränkt, im Falle binnenschiffsaffiner Branchen, auch für Betriebe überregionaler Herkunft. Vorschauflächen, interkommunale Kooperationen " Das „mittlere und südliche Kreisgebiet“ verfügt über sechs potenzielle Gewerbeflächen(-erweiterungen), von denen die Vorschauflächen Nr. 5 und 6 als besonders hochwertig einzustufen sind, da sie die Flächenreserven des Vorrangstandortes „Im Brannen“ erweitern würden. Für Gewerbeflächen am Küstenkanal bestehen ebenfalls Erweiterungsmöglichkeiten. Eine interkommunale Kooperation mit angrenzenden Kommunen bietet sich aufgrund raumstruktureller Gegebenheiten lediglich im Falle der Vorschaufläche „B 401“ an. In diesem Bereich bestehen allerdings Konflikte mit Natur- und Landschaftsschutz (Vorranggebiet für Natur und Landschaft laut RROP, NSG auf dem Gebiet der Stadt Oldenburg). Nordöstliches Kreisgebiet Lagegunst Die Lagegunst des „nördlichen Kreisgebietes“ ist aufgrund der größeren Entfernung zum wirtschaftlichen Zentrum Oldenburg etwas geringer einzustufen als die des direkten Umlandes. Trotzdem ist die Nord-Süd Anbindung über die A 29 sehr gut. Nach Fertigstellung des Jade-Weser-Ports wird sich eine Aufwertung des Teilraumes ergeben. Falls die Küstenautobahn A 22 realisiert werden sollte, würde dies zu einer zusätzlichen Aufwertung des Teilraumes beitragen, vor allem im Hinblick auf Verkehre zwischen dem Wesertunnel und dem Jade-Weser-Port. Konkurrenzstandorte im Umfeld Konkurrenzstandorte befinden sich im Landkreis Friesland sowie in der Stadt Wilhelmshaven, häufig in direkter Nähe zur A 29. Diese sind, vor allem was den Bezug zum geplanten Jade-Weser-Port anbelangt, besser positioniert. Ein entscheidender Konkurrenzvorteil des „nordöstlichen Kreisgebietes“ ist allerdings dessen kürzere Entfernung zur Stadt Oldenburg. Rastede (Nord): Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Im nördlichen Gemeindegebiet sind im Bereich „Liethe“ noch größere GI-Flächen verfügbar, die sofort zur Verfügung gestellt werden können. Nach Auskunft der Gemeinde Rastede gab es in den letzten Jahren keine Nachfrage in diesem Industriegebiet. Rastede (Nord): Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Die Vorschauflächen Nr. 13 „Hahn-Lehmden“ und Nr. 14 „Wapeldorf“ sollten vorerst nicht entwickelt werden. Langfristig ist jedoch eine Flächensicherung anzustreben. Die Vorschaufläche „Wapeldorf“ würde sich auch für eine interkommunale Entwicklung zusammen mit der Gemeinde Jade (Landkreis Wesermarsch) eignen. Die Vorschauflächen im südlichen Gemeindegebiet sind aufgrund ihrer 143 Landkreis Ammerland Lage jedoch hochwertiger und demzufolge bevorzugt zu entwickeln. Eine Realisierung der Küstenautobahn A 22 würde eine erhebliche Aufwertung des potenziellen Gewerbegebietes „Wapeldorf“ bewirken. Südöstlich an den Ort Wiefelstede angrenzend befindet sich ein Gewerbegebiet, das sich aus verschiedenen Abschnitten zusammensetzt (Eisenstr., Stahlstr.). Insgesamt wurde dort im Untersuchungszeitraum ein Viertel des Gesamtumsatzes der Gemeinde erzielt. Vornehmlich handelte es sich bei den Ansiedlungen und Neugründungen um Handwerks-, Kfz- sowie Verkehrsbetriebe, die in hohem Maße aus der Gemeinde selbst stammen, vereinzelt auch aus der Region sowie der Stadt Oldenburg. Da in der Zukunft mit einem vergleichbaren Nachfragepotenzial zu rechnen ist, dürften die vorhandenen Flächenreserven noch einige Zeit ausreichen. Wiefelstede (Nord): Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Da der Schwerpunkt der gemeindlichen Gewerbegebietsentwicklung im südlichen Gemeindegebiet in „Westerholtsfelde“ liegt, sollte die Vorschaufläche Nr. 18 „Eisenstraße“ als Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets in mittel- bis langfristiger zeitlicher Perspektive entwickelt werden, vornehmlich zur Bestandsentwicklung vor Ort. Wiefelstede (Nord): Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Zusammenfassung: Nordöstliches Kreisgebiet " Im Gewerbegebiet „Liethe“ der Gemeinde Rastede stehen noch in hohem Maße Flächenreserven (GI) zur Verfügung. Am Standort „Eisenstraße“ (Wiefelstede) sind vor allem für die Bestandsentwicklung Flächen verfügbar. Es ist vornehmlich von einem regionalen bis lokalen Nachfragepotenzial auszugehen. Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot " Im „nordöstlichen Kreisgebiet“ befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde Rastede zwei Vorschauflächen (Nr. 13 „Hahn-Lehmden“ und 14 „Wapeldorf“), die aufgrund ihrer unmittelbaren Lage an der A 29 auch für Unternehmen mit Herkunft von außerhalb der Region interessant sind. Sollte die Küstenautobahn A 22 verwirklicht werden, würde vor allem die Vorschaufläche Nr. 14 aufgewertet. In interkommunaler Zusammenarbeit mit der Gemeinde Jade (Landkreis Wesermarsch) könnte zwischen der Autobahnanschlussstelle „Jaderberg“ und der Ortschaft Jade sukzessive ein hochwertiges Gewerbegebiet entwickelt werden, das sehr gut an das Autobahnnetz angebunden wäre. Vorschauflächen und interkommunale Kooperationen Nordwestliches Kreisgebiet Im „nordwestlichen Kreisgebiet“ befindet sich mit der Stadt Westerstede der zweitgrößte Wirtschafts- und Wohnstandort des Landkreises Ammerland. Sowohl die A 28 als auch die Bahnstrecke Bremen – Leer verlaufen in diesem Teilraum. Die Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg ist allerdings größer als in den übrigen Teilräumen. Durch den Bau der A 22, die im Bereich Moorburg auf die A 28 treffen würde, wäre eine erhebliche Aufwertung der Lagegunst zu erreichen. Aufgrund der räumlichen Lage hat die Stadt Leer, spe- Lagegunst 144 Gewerbeflächenentwicklungskonzept ziell für die Gemeinde Apen, eine vergleichsweise große Bedeutung als Wirtschafts- und Einkaufsstandort. Konkurrenzstandorte im Umfeld Konkurrenzstandorte befinden sich im Landkreis Leer in der Gemeinde Uplengen („Jübberde/Uplengen“) direkt an der A 28 und im Süden des Landkreises Friesland im Umfeld der A 29. Apen: Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot Die Gemeinde Apen als kleinster Wirtschaftsstandort des Landkreises wies in den letzten zehn Jahren lediglich einen geringen Gewerbeflächenumsatz auf, vornehmlich in den Gewerbegebieten „Augustfehn I/Hengstforde“ und „Apen“. Allerdings verfügt die Gemeinde über das größte Flächenpotenzial im Landkreis Ammerland, vornehmlich am relativ neuen Standort „Augustfehn II“. Somit kann auf längere Sicht nicht nur das vorwiegend endogene Nachfragepotenzial befriedigt werden, vielmehr sind auch Flächen für überregional und innerregional nachfragende Betriebe vorhanden. Apen: Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Aufgrund der Flächenreserven besteht langfristig kein Handlungsbedarf. Falls sich eine unvorhergesehene Nachfrage flächenextensiver Betriebe einstellen sollte, steht mit der Vorschaufläche Nr. 1 eine ausreichend dimensionierte Erweiterungsfläche zur Verfügung. Westerstede: Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot In der Stadt Westerstede ist im Untersuchungszeitraum ein mittelgroßer Gewerbeflächenumsatz erzielt worden. Bevorzugt wurde der Standort „Moorburg“, an dem sich auch Betriebe aus angrenzenden Gemeinden und Kreisen ansiedelten, gefolgt vom Gewerbegebiet „Hüllsteder Esch“, das z. Zt. über die größten Flächenreserven der Stadt verfügt. Die Gewerbegebiete im Bereich der Ortschaft Ocholt sind vor allem für die innerkommunale Nachfrage von Bedeutung. Westerstede: Empfehlungen für die zukünftige Flächenentwicklung Unter der Voraussetzung, dass sich die Nachfrage in Zukunft vergleichbar gestaltet wie bisher, ist mittelfristig Handlungsbedarf gegeben. Zunächst sollte die Vorschaufläche Nr. 16 „Neuenburger Straße“, die städtebaulich zu einer Ergänzung und Abrundung der bereits vorhandenen Gewerbeflächen in diesem Bereich beitragen würde, entwickelt werden. Die Vorschaufläche Nr. 15 als Erweiterung der bereits vorhandenen Gewerbeflächen im nahen Umfeld der Autobahnanschlussstelle „Westerstede-West“ würde, bei entsprechender Gestaltung und Strukturierung, die Entwicklung eines hochwertigen Gewerbegebietes im Bereich „Moorburg“ ermöglichen. Durch die Schaffung eines Autobahndreiecks im Falle einer Realisierung der A 22 wäre eine erhebliche Aufwertung dieses Standortes gegeben. 145 Landkreis Ammerland Zusammenfassung: Nordwestliches Kreisgebiet " Für die zukünftige Gewerbeentwicklung sind z. Zt. vier Gewerbeflächen mit entsprechenden Reserven vorhanden. „Apen“ und „Hüllsteder-Esch“ dienen vornehmlich der Deckung des lokalen Bedarfs, die Standorte „Augustfehn II“ und „Moorburg“ nebst ihren potenziellen Erweiterungsflächen können zusätzlich auch für überregional nachfragende Betriebe interessant sein. Nachfragepotenzial und derzeitiges Angebot " Zwei Vorschauflächen (Nr. 15 u. 16) in diesem Teilraum sind als besonders hochwertig einzustufen. Es handelt sich dabei um Erweiterungsflächen der Gewerbegebiete „Neuenburger Str.“ und „Moorburg“ der Stadt Westerstede, die aufgrund ihrer unmittelbaren Nähe zur Autobahn überregional gut angebunden sind. Es wird seitens der Stadt Westerstede erwogen, den Standort „Moorburg“ interkommunal mit der Gemeinde Uplengen (Landkreis Leer) zu entwickeln. Die Zielvorstellungen der Gemeinde Uplengen sind in diesem Zusammenhang allerdings noch unbekannt. Vorschauflächen und interkommunale Kooperationen Die Vorschaufläche Nr. 1 “Augustfehn II“ in der Gemeinde Apen weist aufgrund der größeren Entfernung zu den Städten Westerstede und Oldenburg eine etwas geringere Standortqualität auf. Eine interkommunale Kooperation mit der Gemeinde Uplengen ist im Bereich des Gewerbegebietes „Augustfehn II“ beabsichtigt. Beide Gemeinden planen, in zwei bis drei Jahren an diesem Standort ein interkommunales, kreisgrenzenübergreifendes Gründerzentrum zu errichten. Hiermit soll ein breites Zielgruppenspektrum angesprochen werden. 146 5.2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen Ziele für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen 5.2.1 Um die ansässige Wirtschaft und die Ansiedlung neuer Betriebe zu fördern, damit wohnstandortnahe Arbeitsplätze entstehen sowie eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen realisieren zu können, sind folgende Ziele zu verfolgen: - eine langfristig orientierte, strategische Vorratspolitik zur Sicherung der hochwertigen Gewerbeflächenstandorte, - ein an der zu erwartenden unternehmerischen Nachfrage ausgerichtetes Angebot von hochwertigen Gewerbeflächen, - eine an den Bedürfnissen der Betriebe und dem Erscheinungsbild der Gewerbegebiete ausgerichtete zielgruppenspezifische Belegung der (Teil-) Flächen, - die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten, - eine nachfragegerechte und differenzierte städtebauliche Gestaltung von Gewerbegebieten, - die effiziente Bündelung der kommunalen Ressourcen zur Flächenentwicklung durch zwischengemeindliche Kooperationen Zielgruppenspezifische Belegung der Gewerbegebiete • Der Branchenmix ist für Unternehmen, die von Frequenzbringern (Handel, Haushaltsorientierte Dienstleistungen) profitieren und für hochwertige Unternehmen von besonderer Bedeutung. • Konsumentenorientierte Betriebe (v.a. Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen) sollten in Nähe zueinander angesiedelt werden. • Eine teilräumliche Untergliederung einzelner Gewerbegebiete nach Zielgruppen wäre im Falle der großflächigen, hochwertigen Gewerbegebiete in Erwägung zu ziehen. • An besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten ist bei der Auswahl und der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorzugehen. • „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots sollten nicht durch eine willkürliche Ansiedlung verschiedener, nicht zueinander passender Betriebe entwertet werden. • Die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten sollte als Aufgabe der lokalen Wirtschaftsförderung wahrgenommen werden. • Bei der Ansiedlung von „störenden Betrieben“ muss sensibel verfahren werden (räumliche Trennung zu anderen Unternehmen). 147 Landkreis Ammerland Der Branchenmix, d.h. die Belegung eines Gewerbegebietes mit verschiedenen Betrieben, ist unter bestimmten Bedingungen von besonderer Bedeutung: - Für Unternehmen, deren Umsatz durch den Kundenverkehr profitiert, der von so genannten Frequenzbringern ausgeht (Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen), hat der Branchenmix eine hohe Bedeutung. - Je hochwertiger ein Unternehmen ist, desto mehr legt es Wert auf die Art und das Erscheinungsbild der benachbarten Betriebe. - Die Nähe zu unansehnlichen Betriebsstätten und stark emittierenden Betrieben wird von den meisten Unternehmen als negativ bewertet und möglichst vermieden. Branchenmix als wichtiger, aber nicht bedeutendster Standortfaktor Bei der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten ist aber insgesamt zu beachten, dass für viele Betriebe, insbesondere des Produzierenden Gewerbes, eine vollständig branchenspezifische Belegung im engeren Sinne nicht erforderlich ist. Zudem besteht die Gefahr, dass bei einer zu starken Einengung auf Zielgruppen nicht ausreichend Nachfragepotenzial vorhanden ist und Flächen sehr langfristig vorgehalten werden müssen (Ecopark). Trotzdem ist es an den besonders hochwertigen Standorten aus Gründen der Profilierung von Vorteil, auf Teilflächen einen branchenspezifischen Schwerpunkt zu setzen. Branchenspezifische Belegung im engeren Sinne in der Regel nicht erforderlich Konzeptionell besteht die Möglichkeit, Gewerbegebiete in verschiedene Nutzungssektoren für unterschiedliche Zielgruppen, beispielsweise mit Hilfe begrünter Trennstreifen und einer gezielten Verkehrsführung zu untergliedern (Dienstleistungen, GE, GI). Eine gewisse räumliche Trennung nicht zueinander passender Nutzungen kann auf diese Weise erreicht werden. Die Gemeinde wird somit in die Lage versetzt, die Anordnung und Kombination der Betriebe positiv zu steuern und behält dennoch eine ausreichende Flexibilität bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken. Unterteilung eines Gewerbegebietes ... Die Untergliederung eines Gewerbegebietes könnte sogar noch weiter geführt werden, indem z.B. nicht-innenstadtrelevanter und nicht-großflächiger Einzelhandel und haushaltsorientierte Dienstleistungen einbezogen werden und auch diesen Branchen ein abgegrenzter Teil des Gewerbegebietes reserviert wird. Hierdurch verbreitert sich das Dienstleistungsangebot im Gewerbegebiet, und die Attraktivität des Standortes erhöht sich. Außerdem können konsumentenorientierte Betriebe vom Kundenverkehr der jeweils anderen profitieren. Die Umsetzung einer solchen Untergliederung setzt aber eine gewisse Mindestgröße des gesamten Vorhabens voraus. ... für unterschiedliche Zielgruppen Aus Sicht der Gutachter eignen sich insbesondere hochwertigere Gewerbeflächenstandorte für ein solches Konzept, da die hier zu erwartende Nachfrage die Steuerung der Grundstücksvergabe erleichtert und zudem mit einer größeren Bandbreite an ansiedlungsinteressierten Betrieben gerechnet werden kann. Als mögliche Modellflächen wären die besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorte geeignet, deren zusammenhängendes Flächenpotenzial mindestens mittelgroß bis groß ist. Dazu zählen „Westerholtsfelde“ (Nr. 4 u 17) und „Moorburg“ (Nr. 30). Das regional bedeutsame Gewerbegebiet „Augustfehn II“ eignet sich aufgrund seiner Größe und Erweiterungsmöglichkeiten ebenfalls zur Unterteilung. Vor allem hochwertige Gewerbeflächenstandorte für Unterteilung geeignet 148 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Bei besonders hochwertigen Gewerbegebieten ist sorgfältige Auswahl der Betriebe anzuraten Da die hochwertigeren Gewerbeflächenstandorte auch für hochwertigere Betriebe interessant sind, sollte bei der Auswahl und der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorgegangen werden. Eine Entwertung von „Filetstücken“ des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland durch eine willkürliche Ansiedlung verschiedenster, nicht zueinander passender Betriebe sollte verhindert werden. Als Standorte mit der Eignung und dem Potenzial für die Ansiedlung hochwertiger Unternehmen gelten die im vorigen Absatz genannten Gewerbegebiete. Auswahl und Anordnung der Betriebe als „Visitenkarte“ des Gewerbegebietes Aber auch für die übrigen Standorte gilt, dass die Mischung der Betriebe die Wertigkeit eines Gewerbegebietes mit beeinflusst. Die Auswahl der Betriebe gilt als „Visitenkarte“ eines Gewerbegebietes. Um in dieser Hinsicht von Seiten der Kommunen positiv Einfluss nehmen zu können, ist es erforderlich, nicht alle Grundstücke pauschal allen ansiedlungsinteressierten Unternehmen anzubieten. Unter Umständen müssen die Unternehmen überzeugt werden, dass ein anderes als das zunächst ins Auge gefasste Grundstück im Interesse des eigenen Betriebes, der anderen ansässigen Betriebe sowie des Erscheinungsbildes des Gewerbegebietes, insgesamt geeigneter ist. Gegebenenfalls sollten den Betrieben auch Grundstücke an anderen Gewerbeflächenstandorten der Kommunen angeboten werden. Den Betrieben dies zu vermitteln, ist in Anbetracht der teilweise geringen Nachfrageintensität keine leichte Aufgabe, allerdings ist dieses Vorgehen im Sinne einer nachhaltigen und umfassend positiven Entwicklung der verschiedenen Gewerbegebiete anzustreben. Kaum Austausch oder Kooperationen zwischen Betrieben in einem Gewerbegebiet In Gewerbegebieten ist oftmals zu beobachten, dass es trotz der räumlichen Nähe zueinander an Austausch oder Kooperationen zwischen den ansässigen Betrieben mangelt. Gemeint ist hierbei weniger eine Zusammenarbeit, welche die zentralen Geschäftsfelder sich ergänzender Unternehmen betrifft, sondern vielmehr die Nutzung von Synergieeffekten teils ganz unterschiedlicher Betriebe. Hierzu zählen beispielsweise - die Einrichtung einer Gewerbeflächen- und Gewerberaumbörse, d.h. einer Datenbank aller ungenutzten privaten Grundstücke und Gebäude, um diese an andere erweiternde Betriebe mit Flächen- oder Raumbedarf weitervermitteln zu können, - der gemeinschaftliche Einkauf (z.B. Material, Energieversorgung), um hierdurch Kostenvorteile zu erzielen, - die gemeinsame Inanspruchnahme von Sicherheitsdienstleistungen zum Schutz der Betriebe, - die gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen (z.B. Spezialmaschinen, Messmittel, Geräte, Kantine), um diese besser auszulasten und Betrieben, die über diese Ressourcen nicht verfügen, den Zugang zu erleichtern, - gemeinsame Werbeaktionen aller ansässigen kundenorientierten Unternehmen, um das Image und den Bekanntheitsgrad des Gewerbegebietes zu fördern 59 , - die Einstellung gemeinschaftlicher Sicherheits- und Umweltschutzbeauftragter, um die diesbezüglichen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen sowie 59 Im Gewerbegebiet „Im Brannen“ laufen bereits entsprechende Maßnahmen 149 - Landkreis Ammerland der Austausch von Mitarbeitern, um den Beschäftigungsbedarf zu Spitzenzeiten kurzfristig decken zu können. Diese Formen der Kooperation zu fördern, ist grundsätzlich in allen Gewerbegebieten im Landkreis Ammerland möglich. Hierbei handelt es sich um eine langfristige Aufgabe der Wirtschaftsförderung. Größtenteils ist eine Beschränkung auf die räumlichen Grenzen eines Gewerbegebietes nicht unbedingt erforderlich. Notwendig ist in jedem Fall das Engagement der beteiligten Betriebe; die Wirtschaftsförderung kann nur als Initiator aktiv werden. Förderung von Synergieeffekten in Gewerbegebieten als Aufgabe der Wirtschaftsförderung Für die Belegung von Gewerbegebieten gilt, dass bei der Ansiedlung von „potenziell störenden Betrieben“ mit Bedacht vorgegangen werden sollte. Zu diesem Betriebstyp zählen z.B. Schrott- und Recyclingbetriebe und Altreifenhändler, Betriebe mit hohem Verkehrsaufkommen sowie andere emittierende Betriebe. Daraus sollte jedoch nicht abgeleitet werden, dass eine Ansiedlung entsprechender Betriebe verhindert werden sollte. Vielmehr wird empfohlen, Teilflächen geeigneter Gewerbegebiete für diesen Betriebstyp zu reservieren und somit zu einer räumlichen Trennung von „störenden“ und „nicht-störenden“ Betrieben zu gelangen. Voraussetzung ist, dass bei den in Frage kommenden Gewerbegebieten keine Konflikte mit Nachbarnutzungen, beispielsweise Wohngebieten oder NSGFlächen bestehen und der Gesamteindruck eines Gewerbegebietes nicht erheblich beeinträchtigt wird. Folgende Gewerbestandorte wären für eine entsprechende Teilnutzung besonders geeignet: Sensibilität bei Ansiedlung von „störenden Betrieben“ gefragt - Augustfehn II (Nr. 1), Gemeinde Apen - Wapeldorf (Nr. 14), Gemeinde Rastede - Moorburg (Nr. 15), Stadt Westerstede 150 5.2.2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Anzustrebender Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland • Für die zukünftige Gewerbeflächenpolitik ist mit einem Flächenumsatz von jährlich mindestens 13 ha im Landkreis Ammerland zu rechnen. • Der Anteil hochwertiger Flächen ist entscheidend, entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten sind gegeben. • Gewerbegebiete sind schrittweise und den Vermarktungsfortschritten entsprechend zu erschließen. • Eine flexible Parzellierung der Gewerbegebiete ist erforderlich. • GI-Flächen sollten weiterhin in ausreichendem Umfang bereitgestellt werden. Gewerbeflächennachfrage im Verlauf der 90er Jahre tendenziell angestiegen Die Erhebung der Gewerbeflächenumsätze im Landkreis Ammerland (Abschnitt 3.3) verdeutlicht, dass die Nachfrage im Verlauf der 90er Jahre tendenziell angestiegen ist. In den letzten drei Jahren (1999 bis 2001) konnte ein von flächenextensiven Ansiedlungen bereinigter Umsatz von jahresdurchschnittlich über 13 ha realisiert werden, inklusive großflächiger Ansiedlungen waren es sogar 21 ha. In den nächsten Jahren ist, unter der Voraussetzung einer generellen Verbesserung der konjunkturellen Lage, mit einem Umsatz von mindestens 13 ha zu rechnen. Flächenvorrat meist ausreichend, nur vereinzelte Flächenengpässe Die derzeitigen Planungsvorhaben und die Entwicklung von Vorschauflächen sind vor dem Hintergrund dieser Umsatzzahlen und des vorhandenen Vorrats auf die unternehmerische Nachfrage auszurichten. Insgesamt gesehen ist das quantitative Gewerbeflächenangebot im Landkreis Ammerland derzeit überdurchschnittlich, allerdings sind an einigen Standorten die verfügbaren Flächen etwas zu knapp bemessen, so dass vereinzelte Flächenengpässe nicht auszuschließen sind. Hiervon können in näherer Zukunft z.B. Edewecht oder auch Wiefelstede betroffen sein. Verschiedene Flächenqualitäten sind nicht gegeneinander aufzurechnen Bei einer regionalen Bewertung der Gewerbeflächensituation ist zu beachten, dass die verschiedenen Flächenqualitäten an den einzelnen Standorten im Landkreis Ammerland nicht gegeneinander aufgerechnet werden können. Das Flächenangebot ist vor dem Hintergrund der zu erwartenden Flächennachfrage räumlich sehr unterschiedlich zu bewerten. So kann z.B. ein auf den lokalen Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf ausgerichtetes Gewerbeflächenangebot in der peripher gelegenen Gemeinde Apen nicht mit den erheblich besser angebundenen und damit überregional vermarktbaren Flächen im Umland der Stadt Oldenburg verglichen werden. Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen entscheidend Da sich die unternehmerische Nachfrage insbesondere auf Flächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren konzentriert, ist für die Beurteilung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland sowie des erforderlichen Vorrats an verfügbaren Flächen, der Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen entscheidend. Zu den wichtigsten Kriterien zählen die Verkehrsanbindung, die sofortige Verfügbarkeit der Flächen und die Nähe zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landkreises. 151 Landkreis Ammerland Die Kommunen im Landkreis Ammerland sind in der vorteilhaften Situation, durch die Anbindung an zwei Autobahnen und eine Bundesstraße sowie die Nähe zum bedeutenden Oberzentrum Stadt Oldenburg über eine vergleichsweise hohe Lagegunst zu verfügen. Als spezifische Standortqualität für ausgewählte Branchen sind der Küstenkanal und die Eisenbahn zu erwähnen. Da das Angebot potenzieller Gewerbeflächen in verkehrlich gut angebundener Lage recht groß ist, verfügt der Landkreis im regionalen Vergleich über ein großes hochwertiges Flächenpotenzial. Vergleichsweise vielfältige Möglichkeiten hochwertige Flächen zu entwickeln Die Erschließung der Gewerbegebiete sollte grundsätzlich schrittweise und unter Berücksichtigung der Vermarktungsfortschritte erfolgen. Uneingeschränkt lassen sich in der Regel aber nur vollständig erschlossene Gewerbeflächen vermarkten, d.h. es ist ständig ein ausreichender Umfang an voll erschlossenen Gewerbeflächen in den verschiedenen Teilräumen vorzuhalten. Andererseits muss aber eine übermäßige Bindung kommunaler Finanzmittel durch zu großzügig ausgelegte Erschließungen vermieden werden. Schrittweise Erschließung der Gewerbegebiete anstreben Die Analyse der Gewerbeflächennachfrage hat gezeigt, dass die Größen der verkauften Grundstücke eine sehr große Spannweite aufweisen. Auch wenn sich der Großteil der Grundstücksverkäufe in der Größenklasse 2000 bis 5000 m² abgespielt hat, ist eine flexible Parzellierung der Gewerbegebiete sinnvoll, die es den ansiedlungsinteressierten Unternehmen ermöglicht, eine ihren Bedürfnissen entsprechende Grundstücksgröße zu erwerben. Dies betrifft insbesondere größere Ansiedlungsvorhaben, schließlich fand über ein Viertel aller Grundstücksverkäufe im Betrachtungszeitraum in der Kategorie über 5000 m² statt. Flexible Parzellierung der Gewerbegebiete erforderlich Da die Ausweisung Industriegebiet (GI) nach Baunutzungsverordnung (BauNVO) eine höhere Emissionslast zulässt als GE-Nutzungen, sind solche Flächen bei Unternehmen teilweise besonders begehrt. Dies gilt nicht nur für die klassischen Industriebetriebe, sondern auch für Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes oder beispielsweise Speditionen. GI-Flächen bei Unternehmen oftmals besonders begehrt Das Angebot an Industrieflächen (GI) im Landkreis Ammerland ist vor dem Hintergrund der potenziellen Nachfrage insgesamt mehr als ausreichend. An einigen Standorten sollte über eine Erweiterung des Angebots nachgedacht werden. Vor allem in den Kommunen Bad Zwischenahn und Wiefelstede ist das Angebot nur gering bzw. fehlt gänzlich. Bezüglich der Gemeinde Bad Zwischenahn ist anzumerken, dass eine nachfrageorientierte Planung erfolgt, d.h. Industriegebiete werden geplant, soweit dies für betriebliche Ansiedlungen notwendig ist. Die Ausweisung von GI-Flächen im Rahmen der Entwicklung von Vorschauflächen sollte in diesen beiden Gemeinden in Erwägung gezogen werden. Dabei ist die regionale Perspektive entscheidend, d.h. es ist aufgrund der verfügbaren GI-Flächen im Landkreis nicht zwingend notwendig, dass jede Kommune entsprechende Flächen ausweist. In den zukünftigen Schwerpunktstandorten der Gewerbeflächenentwicklung (Karte 5-1) sollten allerdings anteilig GI-Flächen bereitgestellt werden. Räumliche Divergenzen des GI-Flächenangebots abmildern 152 5.2.3 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Strategische Flächenvorratspolitik • Die eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke sollte soweit wie möglich noch vor der Darstellung im Flächennutzungsplan erfolgen. • Eine politische Unterstützung der strategischen Flächenvorratspolitik sollte sichergestellt sein. • Bei zunächst noch fehlender Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer sollte bereits mit informellen Planungsvorarbeiten begonnen werden. • Alternative Gewerbeflächenentwicklungsoptionen stärken die Handlungsfähigkeit der Kommunen im Konfliktfall (beispielsweise fehlende Verkaufsbereitschaft der Flächeneigentümer). Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen stellen zentrale Engpässe dar Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen privater Eigentümer sind zentrale Engpässe bei der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die Kommunen. Zur Nutzung von Gewerbeflächen als strategisches Instrument der Wirtschaftsförderung, um beispielsweise die Auswahl der anzusiedelnden Betriebe steuern zu können, ist es für die Städte und Gemeinden unerlässlich, den eigentumsrechtlichen Zugriff auf die Gewerbegrundstücke zu haben. Nach Darstellung der Flächen im Flächennutzungsplan steigen die Preisforderungen oftmals deutlich an Erfahrungsgemäß steigen die Preisforderungen der Grundstückseigentümer deutlich an, wenn durch die Darstellung im Flächennutzungsplan bekannt wird, dass die Ausweisung von Gewerbeflächen zu erwarten ist. Eine rechtzeitige eigentumsrechtliche Sicherung noch vor dem formellen Planungsverfahren hilft, den Einstandspreis der Kommunen für künftige Gewerbegrundstücke möglichst gering zu halten, so dass anschließend ein größerer Spielraum bei der Preisgestaltung für Gewerbeflächen besteht. Verfügbare Gewerbeflächen in hohem Maße in öffentlicher Hand Die Auswertung der Eigentumsverhältnisse von derzeit bereits verfügbaren Gewerbeflächen im Landkreis Ammerland hat gezeigt, dass der Anteil von Flächen in öffentlichem Eigentum vergleichsweise hoch ist. In anderen Regionen Niedersachsens sind teilweise deutlich mehr Gewerbeflächen in privatem Eigentum. Privates Eigentum überwiegt deutlich im Falle der geplanten Flächen Bei den geplanten Gewerbegebieten, d.h. bei jenen Flächen, für die derzeit eine Flächennutzungsplanänderung oder die Bebauungsplanung läuft, sieht das Verhältnis etwas anders aus. Über 90 % der Flächen befinden sich noch in privater Hand: Daraus folgt, dass es den Kommunen, die z. Zt. Gewerbeflächen planen, in der Mehrzahl nicht gelungen ist, bzw. es nicht beabsichtigt war, Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich zu sichern. Langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik Demzufolge wird den Städten und Gemeinden im Landkreis Ammerland zur Entwicklung der Vorschauflächen eine langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik empfohlen. Für die Mehrzahl der erhobenen Vorschauflächen sind bislang noch keine formellen Planungsverfahren begonnen worden. Für diese potenziellen Gewerbegebiete besteht deshalb die Möglichkeit, bereits vor der Darstellung im Flächennutzungsplan Grundstücke eigentumsrechtlich durch die planende Kommune zu sichern. 153 Landkreis Ammerland Dies erfordert von den Gemeinden aufgrund der notwendigen Bindung von Kapital einen „langen Atem“ der kommunalen Liegenschaftspolitik und setzt seitens der politischen Vertreter ein entsprechendes Verständnis voraus. Die Verantwortlichen für Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung in den jeweiligen Verwaltungen müssen für diese politische Unterstützung aktiv werben. Politik muss strategische Flächenbevorratung mittragen Sollte sich aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer die eigentumsrechtliche Sicherung von künftigen Gewerbeflächen und damit auch das Planungsverfahren verzögern, so besteht für die Kommunen zumindest die Möglichkeit, mit informellen Planungsvorarbeiten zu beginnen. Auf diese Weise wird eine Verkürzung und Vereinfachung der anschließenden formellen Planungsschritte erreicht. Informelle Planungsvorarbeiten können Planungsverfahren verkürzen Darüber hinaus sollten Alternativen in die Gewerbeflächenentwicklung mit einbezogen werden. Fast alle Gemeinden sind an mindestens zwei Vorschauflächen beteiligt und haben somit die Möglichkeit, die Planungen mehrerer Standorte gleichzeitig voranzutreiben. Im Falle von Engpässen bei einem Vorhaben kann eine alternative Planung weitergeführt werden. Alternative Vorschauflächenstandorte helfen, Engpässe zu vermeiden 5.2.4 Differenzierte Gestaltung von Gewerbegebieten • Besonders hochwertige Standorte, die für die Ansiedlung hochwertiger Betriebe geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen Gewerbeflächenangebot abheben. • Eine hochwertige Erschließung ist das entscheidende Gestaltungsmittel, ggf. sind nur Teilflächen aufwendig zu gestalten. • Ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot für eher preissensible Betriebe, die an einer hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind, ist ebenfalls bereitzuhalten. Die Betrachtung weicher, qualitativ orientierter Standortfaktoren hat im Rahmen der regionalwissenschaftlichen Standortdiskussion der vergangenen Jahre deutlich an Gewicht gewonnen. Im Hinblick auf Gewerbeflächen zählen hierzu z.B. das Erscheinungsbild des Gewerbegebietes und die Qualität der Erschließungsmaßnahmen. Vielfach wird konstatiert, dass von den Unternehmen zunehmend eine ansprechende, hochwertige Gestaltung von Gewerbeflächen gefordert wird. Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden, dass sich gestalterische Maßnahmen i.d.R. in Kosten für die ansiedlungsinteressierten und ansässigen Unternehmen ausdrücken. Längst nicht alle Unternehmen sind bereit, diese zusätzlichen Kosten in Kauf zu nehmen. Weiche Standortfaktoren auch in Gewerbegebieten zunehmend bedeutsam Die Frage der Gestaltung von Gewerbegebieten erfordert deshalb eine differenzierte Herangehensweise: Hochwertige Gestaltung geeigneter Standorte, zumindest in Teilbereichen, umsetzen - Hochwertige Standorte bzw. dortige Teilflächen, die für die Ansiedlung ebenso hochwertiger Betriebe geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen Gewerbeflächenangebot abheben. Bei den dort anzu- 154 Gewerbeflächenentwicklungskonzept siedelnden Zielgruppen kann erwartet werden, dass sie aufgrund der besonderen Qualität eines Standortes höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen. - Auf der anderen Seite ist auch ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot für eher preissensible Betriebe bereitzuhalten. Es kann unterstellt werden, dass für eine Vielzahl von Unternehmen ein günstiger Grundstückspreis sehr viel wichtiger ist als eine hochwertige Gestaltung. Für hochwertige Gewerbeflächen hochwertige Erschließung erforderlich Bei der künftigen Gestaltung der als besonders hochwertig eingestuften Vorschauflächenstandorte sollte der qualitative Anspruch v.a. über die öffentliche Erschließung des Geländes angestrebt werden. Entsprechende bauplanerische Festsetzungen für die Unternehmen müssen diese Maßnahmen flankieren. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass bereits bei der Erschließung des Gewerbegebietes der Anspruch einer hochwertigen Gestaltung sichtbar wird und somit frühzeitig als Vermarktungsargument eingesetzt werden kann. Im Bebauungsplan festgesetzte gestalterische Auflagen für Unternehmen machen sich in der Regel erst sehr viel später im Erscheinungsbild eines Gewerbegebietes bemerkbar. Teilflächen hochwertig gestalten und entsprechend vermarkten Für die im vorliegenden Konzept untersuchten Gewerbe- und Vorschauflächen dürfte das Ansiedlungspotenzial für Unternehmen mit hohen Ansprüchen an das Erscheinungsbild voraussichtlich nicht für eine hochwertige Gestaltung des jeweiligen gesamten Gewerbegebietes ausreichen. Dennoch sollten zumindest Teilflächen für eine hochwertige Gestaltung reserviert werden. Ein entsprechendes Vorgehen wäre z.B. für die Vorschauflächen an den Standorten „Westerholtsfelde“ (Bad Zwischenahn / Wiefelstede) oder „Moorburg“ (Stadt Westerstede) erstrebenswert, da an diesen Standorten ein besonders großes Flächenpotenzial entwickelt werden könnte. Name, Logo und Beschilderung als Gestaltungsmerkmal von Gewerbegebieten beachten Der Name eines Gewerbegebietes sollte im Rahmen der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden. Die im vorliegenden Gutachten verwendeten Namen der Vorschauflächen sind nur Arbeitstitel. Es ist empfehlenswert, den Name der Gewerbegebiete, vor allem der besonders hochwertigen, so zu wählen, dass er eingängig und positiv besetzt ist und möglichst einen lokalen Bezug hat. Eher technische Bezeichnungen wie „Gewerbegebiet Ost“ sollten vermieden werden. Zusätzlich förderlich sind die Verwendung eines Logos, das den ausgewählten Namen unterstützt und im Sinne einer „Corporate Identity“ auch auf den Info-Prospekten verwendet wird, sowie eine ansprechende und aussagekräftige Beschilderung des Gewerbegebietes. 155 5.2.5 Landkreis Ammerland Interkommunale Kooperationen • Interkommunale Kooperationen zur Bündelung der Ressourcen, insbesondere zur Entwicklung hochwertiger Gewerbeflächenstandorte, sollten genutzt werden. • In jedem Teilraum des Landkreises ist eine Konzentration auf ein bis zwei Schwerpunktstandorte zu empfehlen. • Kosten und Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes sind fair unter den beteiligten Partnern aufzuteilen. Die kommunale Gewerbeflächenpolitik findet in vielerlei Hinsicht unter zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen statt: Steuereinnahmen und Zuweisungen gehen zurück, die Entwicklung von gewerblichen Flächen ist teilweise konfliktträchtig (Preisvorstellungen der Eigentümer, Belange des Umweltschutzes), die zwischengemeindliche Konkurrenz verstärkt sich und der beschleunigte Strukturwandel der Wirtschaft stellt die Kommunen vor immer neue Herausforderungen. Eine Vielzahl von Gemeinden besitzt zur Bewältigung dieser Probleme nicht die notwendigen Verwaltungskapazitäten. Kommunale Gewerbeflächenpolitik unter zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik können gerade im Hinblick auf ein qualitativ hochwertiges Flächenangebot durch eine Bündelung der Kräfte dazu beitragen, die Position aller beteiligten Gemeinden zu stärken und die genannten Schwierigkeiten zu überwinden. Eine echte zwischengemeindliche Zusammenarbeit umfasst alle Stadien der Planung und Entwicklung bis hin zur gemeinsamen Vermarktung der Gewerbegebiete. Interkommunale Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik bieten im Einzelnen folgende Vorteile: Interkommunale Kooperationen stärken die Position aller beteiligten Gemeinden - Es besteht die Möglichkeit zu Flächenoptionen, die Gemeindegrenzen überschreiten. Hierdurch erhöht sich die Zahl der Alternativen, und es kann ein Standort gewählt werden, der in besonderer Weise unternehmerischen Anforderungen entspricht. - Die Schaffung eines zentralen Gewerbegebietes, an dem verschiedene Kommunen beteiligt sind, verringert im Vergleich zu mehreren kleinteiligen Entwicklungen den Flächenverbrauch und die Zersiedelung. - Kooperationen eröffnen dadurch Chancen zur Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten, die sich mit ihren spezifischen Merkmalen aus der Masse des Gewerbeflächenangebots herausheben. - Die Bündelung von Finanzkraft und Verwaltungskompetenz stärkt die Position der Gemeinden gegenüber den nachfragenden Unternehmen, anderen Kommunen und anderen Verwaltungsebenen. - Durch eine Kooperation kann die ansonsten teilweise belastende zwischengemeindliche Konkurrenz überwunden werden. - Die derzeitige Förderpolitik begünstigt interkommunale Gewerbegebiete. 156 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Kosten und Erträge interkommunaler Gewerbegebiete gerecht aufteilen Die Forderung nach interkommunalen Kooperationen darf kein Selbstzweck sein. Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden sind immer im Einzelfall zu prüfen. Sowohl die Kosten als auch die Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes sind fair unter den beteiligten Partnern aufzuteilen. Erste interkommunale Gewerbegebiete im Landkreis Ammerland in der Überlegung Die interkommunale Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung ist für die Gemeinden des Landkreises Ammerland noch ein vergleichsweise neues Betätigungsfeld. Bislang existiert erst ein interkommunales Gewerbegebiet „Leuchtenburg/Königsstraße“, das mit Zustimmung Wiefelstedes schwerpunktmäßig von der Gemeinde Rastede entwickelt und vermarktet wird. Vielversprechende Kooperationsansätze bestehen im Falle der Flächen: - „Westerholtsfelde“ (Nr. 4 / Nr. 17), Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede - „Augustfehn II“, Gemeinde Apen in Kooperation mit der Gemeinde Uplengen (Landkreis Leer) Eher theoretische und einseitige Kooperationsüberlegungen bestehen im Falle folgender Flächen: Weiterer Gesprächsbedarf bezüglich Prioritätensetzung und Zielvorstellungen - „Wapeldorf“ (Nr. 14), Gemeinde Rastede in Kooperation mit der Gemeinde Jade (Landkreis Wesermarsch) - „Moorburg“ (Nr. 15), Stadt Westerstede in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Uplengen Im Fall der Fläche „Moorburg“ handelt es sich um eine einseitige Überlegung der Stadt Westerstede. Um die Zielvorstellungen der Gemeinde Uplengen und die eventuelle Art und Weise der Zusammenarbeit konkretisieren zu können, besteht hier weitergehender Gesprächsbedarf. Ähnlich verhält es sich mit der Fläche „Wapeldorf“. Die Gemeinde Jade zeigt generelles Interesse an einer interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung im Abschnitt zwischen der Kreisgrenze und der Autobahnanschlussstelle Jaderberg. Rastede sieht die gewerblichen Entwicklungsschwerpunkte z. Zt. allerdings weniger im Bereich Wapeldorf, sondern vielmehr in größerer Nähe zur Stadt Oldenburg. Sollte sich hingegen die Realisierung der A 22 als wahrscheinlich herausstellen, würde der Zugewinn an Standortqualität sicherlich auch eine Veränderung der Prioritätensetzung bedingen. Generell sollten sich die Gemeinden Rastede und Jade zur Klärung und Konkretisierung der Zielvorstellungen und des Zeitrahmens eventueller Kooperationsmöglichkeiten noch weitergehend abstimmen. Am vielversprechendsten gestalten sich bisher die Kooperationsansätze am Standort „Westerholtsfelde“. Da die beteiligten Gemeinden bereits Interesse bekundet haben, könnte sich dieser Gewerbeflächenstandort mittelfristig als das bedeutendste interkommunale Projekt des Landkreises Ammerland erweisen. 157 Landkreis Ammerland Auf der interkommunalen Konversionsfläche „Fliegerhorst Oldenburg“ (Stadt Oldenburg sowie Gemeinden Wiefelstede und Bad Zwischenahn) sollen nach dem gegenwärtigen Stand der Überlegungen 60 auf dem Gebiet des Landkreises Ammerland keine Gewerbeflächen geplant werden. Die Gewerbeflächenplanungen beschränken sich auf die Stadt Oldenburg. Inwiefern die Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede hieran beteiligt werden sollen, ist z. Zt. noch offen. Auf Seiten des Kreisgebietes sind Wohnbauflächen vorgesehen. Alternative Planungs- und Nutzungsvarianten sollten weiterhin im Rahmen der kooperativen Zusammenarbeit erörtert werden. „Fliegerhorst Oldenburg“ als großes interkommunales Kooperationsprojekt Von Seiten der Gemeinde Edewecht bestehen Überlegungen, die Vorschaufläche Nr. 7 „B 401“ gemeinsam mit angrenzenden Kommunen zu entwickeln. Da es sich aber bislang um einen einseitigen Ansatz der Gemeinde Edewecht handelt, besteht noch erheblicher Diskussionsbedarf. Konflikte mit den Zielen des Natur- und Landschaftsschutzes auf dem Gebiet der Gemeinden Edewecht und Wardenburg sowie insbesondere in der Stadt Oldenburg erfordern in diesem Zusammenhang ein sensibles Vorgehen. Weitere gewerbliche interkommunale Kooperationsmöglichkeiten, beispielsweise mit den angrenzenden Landkreisen Cloppenburg und Friesland, bestehen derzeit nicht. Noch erheblicher Diskussionsbedarf bei der Vorschaufläche „B 401“ Neben den bereits genannten potenziellen Partnern ist eine Einbindung weiterer Kommunen in diese interkommunalen Projektansätze zu überlegen. Ziel muss es sein, der Entwicklung einiger großflächiger und hochwertiger Vorschauflächen den Vorrang vor der Realisierung vieler kleinerer Standorte zu geben. Dies bedeutet, dass ausgewählte Vorschauflächen zeitnah gemeinsam entwickelt werden und andere als langfristige Reserveflächen verbleiben. Anzustreben ist die Konzentration in den vier Teilräumen des Landkreises Ammerland auf jeweils ein oder zwei hochwertige Schwerpunktstandorte (Karte 5-1): Soweit möglich Konzentration auf Schwerpunktstandorte im jeweiligen Teilraum - Vorerst ist eine Konzentration der Gemeinden im Umland der Stadt Oldenburg auf die Vorschauflächen im Bereich „Westerholtsfelde“ (Nr. 4 und 17), zu empfehlen, die in interkommunaler Kooperation zu einem hochwertigen Standort entwickelt werden sollten. Mittel- bis langfristig empfiehlt sich die Entwicklung der Vorschauflächen Nr. 11 „Rastede“ zum hochwertigen Gewerbeflächenstandort. Die Vorschaufläche Nr. 12 „Wahnbek“ sollte als Reservefläche langfristig zurückgestellt werden. - Im „mittleren bis südlichen Kreisgebiet“ sollte der bedeutende Gewerbestandort „Im Brannen“ (Edewecht) durch eine Realisierung der Vorschauflächen Nr. 5 und 6 möglichst kurzfristig erweitert werden. - An der A 29 im „nordöstlichen Teilraum“ liegen die vergleichsweise hochwertigen Vorschauflächen Nr. 13 „Hahn-Lehmden“ und Nr. 14 „Wapeldorf“. Falls sich die Verwirklichung der A 22 abzeichnet, sollte zunächst die potenziell interkommunale Vorschaufläche Nr. 14, möglichst in Kooperation mit den Gemeinden Jade und Wiefelstede, entwickelt werden. - Im „nordwestlichen Teilraum“ des Kreisgebietes besteht die Möglichkeit, die bereits vorhandenen hochwertigen Standorte „Neuenburger Str.“ und „Moorburg“ in Westerstede und den Standort „Augustfehn II“ (Apen) mit Hilfe der 60 Interkommunaler Arbeitskreis Stadtentwicklung Fliegerhorst / BUGA: Städtebauliches Entwicklungskonzept Fliegerhorst Oldenburg, 2002 158 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Vorschauflächen Nr. 16, Nr. 15 und Nr. 1 zu erweitern. In der Stadt Westerstede sind nur noch geringe Flächenreserven vorhanden. Für eine Erweiterung des Flächenangebots sollte zuerst die Fläche „Neuenburger Straße“ entwickelt werden. Im nächsten Schritt ist die Erweiterung des Gewerbegebietes „Moorburg“ in Angriff zu nehmen, ggf. in Kooperation mit der Gemeinde Uplengen. Die Erweiterung des Gewerbegebietes „Augustfehn II“ ist aufgrund der bereits verfügbaren Flächen erst in längerfristiger Perspektive notwendig. Landkreis Ammerland Karte 5-1: Zukünftige Schwerpunktstandorte der Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Ammerland Wesertunnel (in Bau) “Wapeldorf” “Moorburg” “Neuenburger Straße” “Augustfehn II” “Rastede” “Wahnbek” IC IC “Westerholtsfelde” “Im Brannen” IC IC Autobahn Küstenautobahn A 22 (geplant, Trassenführung noch offen) Bundesstraße Wesertunnel (in Bau), B 211 neu (geplant), B 212 neu (geplant) wichtige Landesstraße Bahnverbindung Zukünftige Schwerpunktstandorte der Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Ammerland IC ICE Wichtige Bahnhöfe Kartengrundlage: ÜKN 1:500.000 Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (Maßstab verändert) NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG 161 5.3 Landkreis Ammerland Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächenmarketings 5.3.1 Wirtschaftsförderung und Standortmarketing als Voraussetzung für ein erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing • Die Leistungs- und Marktorientierung der Wirtschaftsförderung im Sinne einer Standortmarketingstrategie sollte weiter ausgebaut werden (Standortmarketing nach innen und nach außen als „Philosophie“ der Wirtschaftsförderung). • Für die Unternehmen sind weiterhin kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten Ansprechpartnern in der Kommune anzubieten („OneStop-Agency“). • Wirtschaftsförderung muss als „Chefsache“ unter Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten betrieben werden. • Die Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden sollten, vor allem was die Pflege systematischer Unternehmenskontakte vor Ort anbelangt, intensiviert werden. • Die bislang schon gute Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Gemeinden und der Wirtschaftsförderung des Landkreises sollte weitergeführt werden („Wirtschaftsförderungsnetzwerk Landkreis Ammerland“). Vor dem Hintergrund des verschärften Wettbewerbs der Wirtschaftsstandorte und der sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist weiterhin eine verstärkte Leistungs- und Marktorientierung der Wirtschaftsförderung im Sinne einer Standortmarketingstrategie notwendig. Standortmarketing wird hierbei als umfassender strategischer Ansatz („Philosophie“) der Wirtschaftsförderung verstanden und beinhaltet - nicht nur die Vermarktung des Produkts „Wirtschaftsregion“ nach außen, - sondern eng damit verbunden auch die Optimierung des Produkts „Wirtschaftsförderung“ nach innen. Standortmarketing nach außen, d.h. das Produkt „Wirtschaftsregion“ nach außen zu vermarkten heißt u.a. - die Region und ihre Standorte, ihre spezifischen Standortbedingungen und unverwechselbaren Stärken und Potenziale offensiver nach außen zu vertreten, - zielgerichtet und aktiv, d.h. in Richtung auf spezifische Zielgruppen zu vermarkten und dabei - neue Medien und neue Kommunikationswege, d.h. vor allem die Chancen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien als Instrument der kommunalen Wirtschaftsförderung zu nutzen. Die Entwicklung eines erfolgreichen Standortmarketings nach innen (Binnenmarketing), d.h. der effiziente Prozess der Kommunikation und Kooperation bei der Leistungs- und Marktorientierung der Wirtschaftsförderung im Sinne eines Standortmarketings Standortmarketing nach außen Standortmarketing nach innen 162 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Umsetzung von Ansiedlungsprojekten oder anderen Anliegen von Unternehmen, ist mindestens ebenso wichtig, wenn nicht gar wichtiger als die reine Akquisition nach außen. Denn das Wecken von Interesse für einen Standort nützt nichts, wenn Unternehmen dann auf Grund von zu zeitaufwendiger Umsetzung oder anderen Verfahrensmängeln wieder abspringen. Die Optimierung des Produkts „Wirtschaftsförderung“ nach innen im Sinne einer verbesserten Leistungs- und Marktorientierung heißt in erster Linie eine strategische Ausrichtung auf - Dienstleistungs- und Zielgruppenorientierung, - Koordinations- und Kooperationsorientierung, - Kommunikationsorientierung, - Projektorientierung, - Prozessorientierung sowie - Kompetenz in allen Wirtschaftsförderungsfragen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich die einzelnen ansässigen Betriebe im Fokus der Bemühungen befinden. Dienstleistungs- und Zielgruppenorientierung Dienstleistungsorientierung in der Wirtschaftsförderung bedeutet eine sehr starke Orientierung am Kunden (Unternehmen) und ein Denken in Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen, das offensive Zugehen auf potenzielle Kunden sowie eine sehr hohe Bedeutung „klimatischer Faktoren“ wie z. B. der Servicefreundlichkeit. Diese Prinzipien der Wirtschaftsförderung sind nicht an die Größe von Standorten gebunden und sollten besonders auch bei kleinen Städten und Gemeinden ohne eigenes Wirtschaftsförderungspersonal gelten. Kooperationsorientierung Leistungs- und zielgruppenorientierte Wirtschaftsförderung im Sinne von Standortmarketing ist gekennzeichnet durch Kooperationsorientierung und die Einbeziehung der unterschiedlichen Akteure der Wirtschaftsförderung in Form von Netzwerken. Grundvoraussetzung für ein effizientes Standortmarketing ist die eingespielte projektorientierte Zusammenarbeit. Diese umfasst die enge Kooperation der Wirtschaftsförderung mit allen anderen relevanten Akteuren. Dazu zählen neben den verschiedenen Fachressorts der eigenen Gebietskörperschaften sowie den anderen Verwaltungsebenen auch die übrigen wirtschaftsförderungsrelevanten Akteure wie Kammern, Gewerkschaften, Verbände, Arbeitsverwaltung sowie private Einrichtungen, das Kreditgewerbe und nicht zuletzt die Unternehmen. Kommunikationsorientierung Langfristig effiziente Kooperationen, aus denen alle beteiligten Kooperationspartner Vorteile schöpfen, setzen eine offene Kommunikationsstrategie voraus. In der Kommunikationspolitik im Rahmen des Standortmarketings nach außen geht es neben einer gezielten Vermittlung von Informationen über den Standort vor allem um die Transparentmachung der eigenen Wirtschaftsförderungsdienstleistungen. Befragungen des NIW zeigen, dass die Kenntnisse der Zielgruppen (auch am eigenen Standort) über die Dienstleistungen der Wirtschaftsförderung häufig erschreckend gering sind. Hier muss durch gezielte Formen der Öffentlichkeitsarbeit gegengesteuert werden. Projektorientierung Durch Projektorientierung soll angestrebt werden, die große Zahl von kleineren und kleinsten Aktivitäten zu größeren Projekten zu bündeln und mit diesen Projekten vorausschauender und systematischer vorzugehen. 163 Landkreis Ammerland Wirtschaftsförderung im Sinne von Standortmarketing ist ein Prozess, der auf die systematische Planung, Steuerung und Kontrolle von Aktivitäten und deren permanente Verbesserung ausgerichtet ist. Die Ziel- und Strategieplanung dient dabei der Grundorientierung für die mittel- und langfristige Ausrichtung der Wirtschaftsförderungsaktivitäten. Hier ergeben sich naturgemäß Berührungspunkte und Überschneidungen zu anderen Feldern der Stadt- und Regionalentwicklung. Im Schritt der Maßnahmenplanung und –umsetzung wird über die Instrumente zur Umsetzung der Strategien entschieden, um die Standortbedingungen verbessern und die Region als Standort erfolgreich am Markt positionieren zu können. Die Erfolgskontrolle soll überprüfen, ob die jeweiligen Ziele erreicht worden sind. Dieses ist zwar schwierig, da messbare Erfolgsindikatoren in der Regel erst erarbeitet werden müssen. Trotzdem ist die Erfolgskontrolle zur Optimierung des Prozesses unerlässlich. Strategische Ausrichtung und Prozessorientierung Wichtig aus Sicht der Unternehmen ist die Kompetenz der Wirtschaftsförderung in allen Unternehmensbelangen. Die Unternehmen stellen an die Kommunale Wirtschaftsförderung hohe Anforderungen; sie muss nicht nur über die verwaltungsinternen Abläufe informiert, sondern möglichst auch verantwortlich in sie eingebunden sein, um von den Unternehmen als kompetenter Partner angenommen zu werden. Die Wirtschaftsförderung hat die Funktion eines zentralen Ansprechpartners für Unternehmensbelange („One-Stop-Agency“). Dabei werden die Zuständigkeiten in den Fachverwaltungen nicht aufgehoben, die One-Stop-Agency übernimmt aber die Koordinierungsfunktionen. Sie kann sozusagen als „Dienstleistung aus einer Hand“ dann jederzeit über den Bearbeitungsstand von Projekten informieren. Die Funktion dieses Ansprechpartners im Sinne einer One-Stop-Agency sollte sich möglichst auch in einer Person bündeln. Eine Verteilung auf unterschiedliche Personen womöglich in verschiedenen Ämtern sollte vermieden werden. Kompetenz in allen Unternehmensbelangen Vor diesem Hintergrund ist die direkte Abstimmung bei Unternehmensansiedlungen, -verlagerungen und -erweiterungen innerhalb der meist relativ kleinen Gemeindeverwaltungen des Landkreises Ammerland unter Federführung der Hauptverwaltungsbeamten als sehr positiv zu bewerten. Dies lässt sich im Vergleich mit größeren Städten durchaus als Standortvorteil nutzen. Kleine und effektive Verwaltungen im Landkreis Ammerland als positiver Standortfaktor Wichtig ist zudem, dass Wirtschaftsförderung als eine der zentralen Aufgaben der Gemeindeverwaltung begriffen wird. Sie sollte in ihrer Bedeutung als prioritär wahrgenommen und von den jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten als Schwerpunktaufgabe betrieben werden. Der direkte und relativ unkomplizierte Kontakt zu den jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten in den einzelnen Kommunen sowie die kleine und schlagkräftige Organisationsstruktur der Verwaltungen wird von Unternehmern in der Regel als sehr positiv bewertet. Wirtschaftsförderung als Schwerpunktaufgabe Systematische Unternehmenskontakte vor Ort und das „Aufspüren“ von Beratungsbedarf durch die lokalen Wirtschaftsförderungsakteure sind unabdingbare Voraussetzungen für erfolgreiche regionale Wirtschaftsförderungsaktivitäten und sollten auf jeden Fall, soweit noch nicht geschehen, intensiviert werden. Bei spezialisierten Anliegen der Unternehmen - beispielsweise Fördermittelfragen - sollten die Städte und Gemeinden die bisherige Praxis einer frühzeitigen Beteiligung Unternehmenskontakte vor Ort und „Aufspüren“ von Beratungsbedarf unverzichtbar 164 Gewerbeflächenentwicklungskonzept der Wirtschaftsförderung des Landkreises fortführen. Schließlich hat sich diese arbeitsteilige Vorgehensweise sehr bewährt. Arbeitsteilung im „Wirtschaftsförderungsnetzwerk Landkreis Ammerland“ Die Gemeinden im Landkreis Ammerland werden sich auch künftig aufgrund ihrer beschränkten finanziellen und personellen Ressourcen überwiegend kein eigenes Fachpersonal für Wirtschaftsförderung leisten können, d.h. sie sind auf die Dienstleistungen der Wirtschaftsförderung des Landkreises angewiesen. Dennoch dürfte die jeweilige Gemeindeverwaltung für die meisten Unternehmen zunächst die erste Anlaufstelle sein. Im Rahmen einer regionalen Arbeitsteilung im „Wirtschaftsförderungsnetzwerk Landkreis Ammerland“ müssen die Gemeinden also entscheiden, welche Probleme gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises gelöst werden sollen und für welche unternehmerischen Anliegen die Mittel der Gemeinde ausreichen. Dies gilt nicht nur für die Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen, sondern auch für das gesamte Aufgabenspektrum der Wirtschaftsförderung, wie z.B. die Bestandsentwicklung sowie die Förderung von regionalen Branchenschwerpunkten und Kompetenzfeldern. Gewerbeflächenmarketing als Bestandteil des Standortmarketings und der Wirtschaftsförderung Die folgenden Empfehlungen beschränken sich aufgrund des Untersuchungsansatzes zunächst auf die Gewerbeflächenvermarktung. Selbstverständlich ist das Gewerbeflächenmarketing aber ein integraler Bestandteil des Standortmarketings und damit der kommunalen Wirtschaftsförderung. Die Aktivitäten des Standortmarketings gehen deutlich über die reine Gewerbeflächenvermarktung hinaus und verfolgen umfassendere Ziele. Es ist also durchaus miteinander vereinbar, einerseits keine branchenspezifische Belegung von Gewerbegebieten im engeren Sinne zu verfolgen (vgl. Abschnitt 5.2.1), aber andererseits bestimmte Wirtschaftsförderungsaktivitäten auf spezialisierte Kompetenzfelder (z.B. im Rahmen von RIS) auszurichten. 5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings • Die Gewerbeflächenvermarktung innerhalb des Landkreises als Beitrag zur Bestandsentwicklung muss auch weiterhin den Schwerpunkt der Vermarktungsaktivitäten bilden. • Eine generelle branchenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings ist nicht zu empfehlen. • Einzelne Standorte bieten dennoch zielgruppen- bzw. branchenspezifische Eignungen mit interessanten Ansätzen für die Profilierung und Vermarktung. Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots: Ansässige Betriebe Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots sind auch in Zukunft die bereits im Landkreis Ammerland ansässigen Betriebe, d.h. der lokale und innerregionale Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf. Überregionale Ansiedlungen spielen im Rahmen der Gewerbeflächennachfrage nur eine untergeordnete Rolle. Selbst innerregional sind die Verlagerungsdistanzen tendenziell gering. Aufgabenschwerpunkt: Gewerbeflächenvermarktung nach innen (Bestandsentwicklung) Demzufolge muss weiterhin die Gewerbeflächenvermarktung innerhalb des Landkreises Schwerpunkt der Vermarktungsaktivitäten sein. Hauptziel ist es, den Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf im Rahmen der Wirtschaftsförderungsaktivitäten rechtzeitig zu erkennen und den bereits ansässigen Betrieben die Möglich- 165 Landkreis Ammerland keit zu bieten, sich im Landkreis weiterentwickeln zu können. Hierzu müssen die Betriebe über das aktuelle Angebot verfügbarer Gewerbeflächen informiert werden. Zusätzlich müssen sich die für Wirtschaftsförderung zuständigen Personen in den Kommunen laufend über die aktuellen Entwicklungen bei den ansässigen Betrieben informieren. Überregionale Vermarktungsanstrengungen werden konterkariert, wenn durch unzureichende Bestandsentwicklung vor Ort Unternehmen aus dem Landkreis abwandern. Eine weitere wichtige Zielgruppe im Landkreis Ammerland sind Unternehmen aus der benachbarten Stadt Oldenburg. Die Abwanderung von Betrieben aus einer Stadt in ihr Umland ist ein bundesweit zu beobachtender Prozess, der Teil des wirtschaftlichen Strukturwandels ist und auch ohne gesonderte Marketingmaßnahmen stattfindet. Das zielgerichtete, offensive Abwerben von Betrieben aus der Stadt Oldenburg sollte wegen der damit verbundenen negativen Folgen für die regionale Kommunikations- und Kooperationskultur vermieden werden. Insbesondere die Standorte mit sehr guter verkehrlicher Anbindung in kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg, wie z.B. „Westerholtsfelde“ und „Wahnbek“, dürften von den Suburbanisierungstendenzen und der Nähe zur Stadt Oldenburg profitieren. Weitere wichtige Zielgruppe: Unternehmen aus der Stadt Oldenburg Im Landkreis Ammerland ist eine generelle branchenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings nicht zu empfehlen. Ziel sollte es vielmehr sein, den unterschiedlichen ansiedlungsinteressierten Betrieben entsprechend ihrer Eigenschaften und Ansprüche aus dem vielfältigen Flächenangebot des Landkreises Ammerland ein optimal geeignetes Gewerbegebiet bzw. -grundstück (vgl. Abschnitt 5.2.1 „Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten“) zur Verfügung zu stellen. Generelle branchenspezifische Einengung der Vermarktung nicht zu empfehlen ... Bei einzelnen Gewerbeflächenstandorten lassen sich dennoch zielgruppen- bzw. branchenspezifische Eignungen erkennen, die unter Profilierungs- und Vermarktungsgesichtspunkten interessante Ansätze bieten. Diese Eignungen ergeben sich in erster Linie aus der Lagegunst und aus dem bereits vorhandenen Branchenmix: ... dennoch zielgruppenbzw. branchenspezifische Eignungen bei einzelnen Standorten - Aufgrund der ansässigen Großbetriebe der Nahrungsmittelindustrie eignet sich der Standort „Im Brannen“ für weitere Unternehmen aus dieser Branche, z.B. für Zulieferer. - Durch den Jade-Weser-Port ergeben sich besondere Chancen für die Ansiedlung von Logistikbetrieben vornehmlich am potenziellen Standort „Wapeldorf“ und für andere Standorte entlang der A 29, bei Realisierung der Küstenautobahn A 22 auch am Gewerbeflächenstandort „Moorburg“. Bei der Küstenautobahn ist allerdings von einer sehr langfristigen Entwicklung auszugehen. - Der Standort „Augustfehn II“ bietet aufgrund der schon heute umfangreichen GI-Flächen und des darüber hinaus großen Flächenpotenzials gute Bedingungen für großflächige emittierende und andere „störende“ Betriebe. - Die Flächen entlang des Küstenkanals eignen sich v.a. für binnenschiffaffines Gewerbe 61. 61 Für die Vermarktung der Gewerbeflächen am Küstenkanal (Gemeinde Edewecht) sollten Institutionen wie der BDB (Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V., www.binnenschiff.de) oder der BÖB (Bundesverband der öffentlichen Binnenhäfen e.V., 166 5.3.3 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Organisation des Gewerbeflächenmarketings • Die lokale Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin durch die einzelnen Gemeinden betreut werden. • Bei größeren Verlagerungsvorhaben innerhalb des Landkreises ist die Wirtschaftsförderung des Landkreises mit einzubeziehen, damit der optimale neue Standort im Landkreis Ammerland gefunden werden kann. • Die knappen kommunalen Ressourcen für überregionale Vermarktungsaktivitäten im Landkreis sind zu bündeln, ggf. in Kooperation mit benachbarten Landkreisen und der Stadt Oldenburg. Innerregionale Gewerbeflächenvermarktung Bei der innerregionalen Vermarktung von Gewerbeflächen ist zu unterscheiden zwischen - lokal ausgerichteter Gewerbeflächennachfrage, d.h. Erweiterungen am bestehenden Standort, innergemeindlichen Verlagerungen von Kleinbetrieben etc. sowie - dem Verlagerungsbedarf regional und überregional ausgerichteter Unternehmen. Lokales Gewerbeflächenmarketing durch die einzelnen Kommunen Die Bearbeitung der lokalen Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin soweit wie möglich im Aufgabenbereich der einzelnen Kommunen verbleiben, da sie durch ihre Kenntnisse der spezifischen Bedingungen vor Ort und ihre Kontakte zu den lokalen Unternehmen hierzu die besten Voraussetzungen haben. Einbeziehung der Wirtschaftsförderung des Landkreises bei größeren Verlagerungsvorhaben Bei größeren Verlagerungsvorhaben sollte dagegen der Bedeutung des Unternehmens entsprechend die Wirtschaftsförderung des Landkreises als regionaler Wirtschaftsförderungsakteur einbezogen werden. Ziel muss sein, für den verlagerungswilligen Betrieb einen optimalen neuen Standort innerhalb des Landkreises Ammerland zu finden. D.h. die Gemeinden des Landkreises müssen im Rahmen des Wirtschaftsförderungsnetzwerkes gemeinsam unter Federführung der Wirtschaftsförderung des Landkreises das Wohl des Kunden „Unternehmen“ im Blick haben und dessen Bedürfnisse optimal befriedigen. Überregionale Gewerbeflächenvermarktung Kaum Ressourcen für überregionales Gewerbeflächenmarketing in den Gemeinden Die erfolgreiche überregionale Vermarktung von Gewerbeflächen erfordert einen hohen finanziellen Aufwand. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis vereinzelter kleiner Marketingaktivitäten ist dabei in der Regel sehr ungünstig. Zudem sind bei den Kommunen im Landkreis Ammerland die erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen sowie das Know-how für ein effizientes und Erfolg versprechendes überregionales Gewerbeflächenmarketing nur unzureichend vorhanden. www.binnhafen.de) einbezogen werden, die sich mit den verschiedenen Belangen der Binnenschifffahrt in Deutschland befassen und Kontakte zu entsprechenden Unternehmen haben. 167 Landkreis Ammerland Erschwerend kommt hinzu, dass kleinere Einzelstandorte oder auch einzelne Landkreise überregional kaum wahrgenommen werden. Die knappen kommunalen Ressourcen können also nur effektiv eingesetzt werden, wenn mehrere Partner bei ihren Vermarktungsaktivitäten miteinander kooperieren. Der Kooperationsansatz hat zudem den Vorteil, dass Ansiedlungsinteressenten eine sehr breite Palette von unterschiedlichen Flächenqualitäten angeboten werden kann. Überregionale Vermarktungsaktivitäten regional bündeln Die Auswahl der Partner, d.h. in erster Linie der beteiligten Gebietskörperschaften, muss auf einen regionalwirtschaftlich sinnvollen und organisatorisch machbaren räumlichen Zuschnitt der Region abzielen. Die Region sollte dabei so gewählt sein, dass sie nach außen auch überregional als eigenständiges „Produkt“ wahrgenommen werden kann. Sinnvollen Zuschnitt der „Vermarktungsregion“ wählen Folglich darf eine effiziente überregionale Gewerbeflächenvermarktung nicht auf die Städte und Gemeinden des Landkreises Ammerland allein beschränkt bleiben. Die Einbeziehung der unmittelbar benachbarten Stadt Oldenburg sowie ausgewählter weiterer Landkreise bzw. Gemeinden sollte angestrebt werden. Einbeziehung benachbarter Städte und Landkreise anstreben Die Optionen gemeinsamer, überregionaler Vermarktungsaktivitäten können erst abschließend bewertet werden, wenn auch die anderen Bausteine des Gutachtens „Gemeinsames Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Städte Oldenburg und Delmenhorst sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch“ fertig gestellt sind. Es ist in der Region zu diskutieren, inwiefern im Hinblick auf ein gemeinsames Standortund Gewerbeflächenmarketing eine Kooperation der am Konzept beteiligten Gebietskörperschaften in einer „Regionalen Arbeitsgruppe Standortmarketing“ sinnvoll und möglich ist. Die Darstellung der Ergebnisse dieser Diskussion und eine abschließende Bewertung durch die Gutachter erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in Baustein V „Zusammenfassende Bewertung der regionalen Flächenpotenziale in den Städten Oldenburg und Delmenhorst sowie den umliegenden Landkreisen Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch sowie Konsequenzen für die künftige Gewerbeflächenpolitik“. Bei der Koordination und Bündelung der überregionalen Vermarktungsaktivitäten sollte die Wirtschaftsförderung des Landkreises federführend für alle Kommunen im Landkreis Ammerland tätig sein. Die Aktivitäten müssen intern im „Wirtschaftsförderungsnetzwerk Landkreis Ammerland“ abgestimmt werden. Zusätzlich wird empfohlen, weitere Akteure (Unternehmen, Sparkassen, Banken, Verbände, Kammern und Vereine etc.) für die Unterstützung und Durchführung überregionaler Marketingaktivitäten zu gewinnen. Speziell der IPA, bzw. IN–Bank (nach Neustrukturierung) kommt dabei eine hohe Bedeutung zu. Die Schwerpunktstandorte des Landkreises sollten den Vertretern der IPA vorgestellt werden, damit diese im Rahmen der Vermarktung unterstützend tätig werden können. Weitere Akteure für das überregionale Marketing gewinnen 168 5.3.4 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing • Die Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings sind auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente zu beschränken. • Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstellung etc.) sollten verbessert werden. • Bedeutende bereits ansässige Unternehmen sollten in den Vermarktungsprozess integriert werden. • Die verschiedenen Instrumente sollten nicht nur zu einem konkreten und positiven Image des Landkreises insgesamt beitragen, sondern auch die jeweils spezifischen Vorteile der verschiedenen hochwertigen Gewerbegebiete anschaulich und einprägsam vermitteln. Marketingaktivitäten auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen beschränken Besondere Aktivitäten für ein regional gebündeltes Gewerbeflächenmarketing sollten sich auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente beschränken. Für einzelne besonders hochwertige Gewerbegebiete wäre eine gewerbestandortspezifische Marketingstrategie anzuraten (5.3.5). Parallel hierzu ist vor allem das Internet von entscheidender Bedeutung. Die aktive Pressearbeit ist ebenfalls konsequent zu verfolgen. Informationsmaterial (Infomappen, Broschüren etc.) sollte auch weiterhin bedarfsgerecht bereitgehalten werden, dürfte allerdings in Zukunft zugunsten des Online-Angebotes an Bedeutung verlieren. Entscheidend ist ein ständiges Monitoring der Vermarktungsaktivitäten. Im Folgenden werden die möglichen Marketinginstrumente dargestellt und bewertet (Übersicht 5.3-1). Die wesentlichen Instrumente werden im Anschluss noch einmal ausführlicher aufgeführt und bewertet. 169 Übersicht 5.3-1: Marketingmaßnahme Imagebroschüre (auch als Online-Version) Landkreis Ammerland Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing Vorteile Nachteile / Grenzen - vielfältige Gestaltungsmög- - nur geringe Verbreitung aufgrund vergleichsweise lichkeiten hoher Distributionskosten - kostengünstige Erstellung möglich Gewerbeflächenbroschüre / Infoblätter / Infomappe - hoher Informationswert Darstellung der Gewerbeflächen im Internet - hoher Informationswert - kostengünstige Erstellung möglich - ständig aktualisierbar und flexibel - dient zur Ergänzung anderer Instrumente (z.B. Direktansprache, Mailaktionen) - Standardinstrument; darf nicht fehlen - kein gezielter Einsatz möglich - Standardinstrument; darf nicht fehlen - dient zur Ergänzung anderer Instrumente (z.B. Direktansprache, Mailaktionen) - dient z. Zt vornehmlich als Ergänzung anderer Instrumente, allerdings zunehmende Bedeutung (Umschichtung von Print- zu Onlinemedien) - kostengünstige Erstellung möglich - hoher Informationswert - Standardinstrument; darf nicht fehlen - nur geringe Verbreitung aufgrund vergleichsweise hoher Distributionskosten - interaktive Präsentation möglich Regionale Zeitschrift für den Wirtschaftsstandort Landkreis Ammerland Bewertung / Effizienz - hohe Herstellungskosten - vielfältige Gestaltungsmög- - nur geringe Verbreitung lichkeiten aufgrund vergleichsweise hoher Distributionskosten - gut geeignet zur Imagebildung des Landkreises Ammerland und zur Information / Motivation regionaler Akteure und Unternehmen - auch für überregionalen Einsatz geeignet - ggf. in Kooperation mit umliegenden Städten und Landkreisen Anzeige in einschlägigen Zeitschriften (z.B. IHK-Nachrichten) - kostengünstiger als überregionale Anzeigen Anzeige in regionalen und lokalen Zeitungen und Zeitschriften Anzeige in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften - für die überregionale Vermarktung weniger geeignet - geeignet zur Information der bereits ansässigen und regionalen Betriebe (ergänzendes Instrument der Bestandsentwicklung) - kostengünstiger als überregionale Anzeigen - erreicht in erster Linie bereits ansässige Unternehmen - geeignet zur Information der bereits ansässigen und regionalen Betriebe (ergänzendes Instrument der Bestandsentwicklung) - Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen möglich - nur geringe Wahrnehmung durch Zielgruppen, hohe Streuverluste - ungünstiges KostenNutzen-Verhältnis - erreicht alle Unternehmen im Kammerbezirk - meist hohe Kosten - nur sinnvoll in speziellen Zeitschriften - in Kooperation mehrerer Partner durchzuführen Pressearbeit - relativ niedrige Kosten bei guten, kontinuierlichen Kontakten zur Presse - i.d.R. gute Verbreitung der Informationen durch die regionale Presse - nicht immer direkt steuerbar - Standardinstrument; darf nicht fehlen - muss kontinuierlich durchgeführt werden 170 Marketingmaßnahme Vorteile Mailaktion (ggf. mit - Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen Faxantwortmöglichkeit) möglich - gezielt einsetzbar Gewerbeflächenentwicklungskonzept Nachteile / Grenzen - hohe Streuverluste - Adressen der Zielgruppen bzw. der relevanten Ansprechpartner in den Betrieben schwer zu beschaffen Bewertung / Effizienz - nur sinnvoll bei überschaubarer, zuverlässiger Adressdatenbank Direktansprache von - gezieltes Instrument Unternehmensberatern, - mit relativ wenig Aufwand Maklern, Agenturen etc. zu realisieren, wenn Anals Multiplikatoren sprechpartner bekannt - Multiplikatoren vertreten in erster Linie eigene Interessen - Instrument sehr stark von der Qualifikation, der Motivation und dem Arbeitsbereich der einzelnen Multiplikatoren abhängig Direktansprache von ausgewählten ansässigen Unternehmen als Multiplikatoren - Motivation der Multiplikatoren durch die Wirtschaftsförderung u.U. schwierig - Instrument sehr stark von der Qualifikation, der Motivation und dem Arbeitsbereich der einzelnen Multiplikatoren abhängig - gezieltes Instrument - mit relativ wenig Aufwand zu realisieren, wenn Ansprechpartner bekannt - überregionale Geschäftspartner der Unternehmer Telefonaktion (ggf. durch Call-Center) - nur ausgewählte Unternehmer ansprechen - gezieltes Instrument - hohe Streuverluste - telefonische Kontakte ermöglichen persönlichere Ansprache als Mailaktionen - Kompetenz von CallCentern fraglich - Ansprache von Unternehmen in anderen Regionen möglich Kombination von - differenziertes mehrstufiges Instrument (mehrere - Befragung, Selektionsebenen) - Telefonaktion, - gezielten Mailings - selektierte Unternehmen - sowie anschließenden gehören zum Kern der Veranstaltungen / Zielgruppe und können Einladungen sehr gezielt angesprochen - Telefonnummern der Zielgruppen schwer zu beschaffen - nur sinnvoll bei überschaubarer, zuverlässiger Adressdatenbank - Kompetenz von CallCentern kritisch überprüfen - nur zeitlich begrenzt einsetzbar - hoher Aufwand - Erfolg ungewiss - aufwändiges zeitintensives Instrument, dass zur Identifikation einer interessierten Zielgruppe führt werden Teilnahme an Messen und Gewerbeschauen - sehr gezielt, da direktes und unmittelbares Reagieren auf Anfragen von Besuchern bzw. ansiedlungsinteressierten Unternehmern gegeben - vergleichsweise sehr zeitund kostenaufwendig (Anschaffung Messestand, Vorbereitung, Standgebühren, Personalkosten) - ggf. ungünstiges KostenNutzen-Verhältnis - weiterführendes Instrument - ggf. in Kooperation mehrerer Partner (z.B. Gemeinden, Kreditinstitute) durchzuführen 171 Landkreis Ammerland Um im Rahmen der interregionalen Konkurrenz der Wirtschaftsstandorte gut positioniert zu sein, ist die Vermittlung eines positiven und unverkennbaren Images des Landkreises Ammerland und vor allem seiner hochwertigen Gewerbegebiete von entscheidender Bedeutung. Ein nachhaltiges positives Image entsteht vor allem durch gute Erfahrungen, die Personen im Rahmen eines Aufenthaltes oder durch berufliche oder unternehmerische Aktivitäten vor Ort gewonnen haben. Zur Vermittlung detaillierterer, standortspezifischer Informationen und zur gezielten Imagebildung, gerade auch im Hinblick auf Interessenten, die das Ammerland nur bedingt oder gar nicht aus eigener Anschauung kennen, ist jedoch der Einsatz weiterer geeigneter Mittel vonnöten. Positives und unverkennbares Image des Landkreises und seiner Gewerbegebiete entscheidend Hier bietet sich vor allem eine entsprechend optimierte Internetpräsenz als effektives und vergleichsweise günstiges Medium an. Zwar ist eine gezielte Ansprache von Zielgruppen schwierig, dafür lassen sich Sachinformationen und optische Eindrücke sehr gut vermitteln. Eine Aktualisierung der Informationen ist einfach möglich und die Kontaktaufnahme durch interaktive Elemente zumindest von Seiten der Unternehmen leicht. Optimierte Internetpräsenz als Medium der Imagebildung und Information Die Website des Landkreises Ammerland www.ammerland.de weist in Bezug auf die Präsentation der Gewerbeflächen noch erhebliche Defizite auf. Es besteht lediglich eine Verlinkung zur Regis-Online Datenbank, die Informationen zu sämtlichen Gewerbeflächen im Nordwesten Niedersachsens enthält. Die Standorte des Landkreises Ammerland werden sozusagen neben einer Fülle von Konkurrenzstandorten präsentiert, wodurch Besonderheiten und spezifische Qualitäten in der Masse nicht zur Geltung kommen. Hochwertige Gewerbegebiete ausführlich auf der Website des Landkreises darstellen … Eine bessere Herangehensweise ist auf der Website der Gemeinde Bad Zwischenahn in Ansätzen zu sehen. Die hochwertigen Gewerbestandorte des Landkreises sollten jeweils aussagekräftig bebildert (beispielsweise Schrägluftaufnahmen) und mit prägnanten und regelmäßig aktualisierten Sachinformationen versehen präsentiert werden. Ein Übersichtsplan, der Verkehrserschließung und Lage verdeutlicht und mit weitergehenden Informationen zu den einzelnen Gewerbeflächen verlinkt ist, wäre ebenfalls bereitzustellen. Die Gemeinde Hatten (Landkreis Oldenburg / www.hatten.de) kann in diesem Zusammenhang als interessantes Beispiel angeführt werden. Zum „Wirtschaftspark Sandkrug“ sind beispielsweise auch Größen- und Preisinformationen der einzelnen Parzellen sowie deren Verfügbarkeit abrufbar. … Informationsdichte und optischer Eindruck sind entscheidend ... Was für den Landkreis insgesamt gilt, sollte ebenfalls auf den verschiedenen Websites der einzelnen Kommunen umgesetzt werden. Vorhandene sowie in naher Zukunft verfügbare geplante Gewerbeflächen sind auf oben genannte Art und Weise und stets aktualisiert zu präsentieren. Generell wäre das Design der einzelnen Websites dahingehend anzugleichen, dass die Zugehörigkeit der einzelnen Kommunen zum Landkreis Ammerland auch optisch (Farbwahl, Logo, Gestaltung) betont wird. …die einzelnen Kommunen sollten vergleichbar verfahren Aus regionaler Perspektive wäre die Herausgabe einer Zeitschrift für den Wirtschaftsstandort Ammerland, möglicherweise auch großräumiger in Kooperation mit den angrenzenden Landkreisen und der Stadt Oldenburg, ein vielversprechendes Marketinginstrument, um eine positive Imagebildung zu unterstützen. Für Zeitschrift zum Wirtschaftsstandort Ammerland, vornehmlich als Instrument zur Bestandspflege 172 Gewerbeflächenentwicklungskonzept den Raum Südniedersachsen wird beispielsweise die Zeitschrift „RegJo“ (www.regjo.de) herausgegeben, in der nicht nur Aktuelles aus der Wirtschaft, sondern ein breites Spektrum touristischer und kultureller Themen behandelt wird. Durch eine ähnliche regional ausgerichtete Zeitschrift im Landkreis Ammerland würden vornehmlich bereits ansässige Akteure und Unternehmen angesprochen. In Anbetracht der Bedeutsamkeit einer intensiven Bestandspflege könnte demzufolge diese Zielgruppe sehr gut erreicht werden. Trotz der vergleichsweise hohen Distributionskosten ist ebenfalls, zumindest im näheren Umfeld, ein überregionaler Vertrieb anzuraten. Ein entsprechendes Online-Angebot würde die überregionale Verbreitung unterstützen. Kontinuierlicher kontrollierter Informationstransfer zur regionalen Presse Eine kontinuierliche Pressearbeit ist nicht nur aufgrund der relativ geringen Kosten ein wichtiges Instrument. Wenn seitens der mit Wirtschaftsförderung betrauten Personen im Landkreis Ammerland eine gute, konsequente und zielorientierte Informationspolitik gegenüber der regionalen Presse praktiziert wird, führt dies in Folge nicht nur zu einer zügigen Informationsverbreitung, sondern ebenfalls zu einer positiven Wahrnehmung des Landkreises und seiner Kommunen durch die Einwohner und Unternehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Landkreisund Kommunalverwaltungen sowie die Politik bezüglich der Formulierung und Vermittlung von Leitbildern, Zielvorstellungen und generellen Informationen an einem Strang ziehen. Ansässige Unternehmen sollten zur Unterstützung der Flächenvermarktung gewonnen werden Vor Ort ansässige Unternehmen mit teilweise überregionalem Bekanntheitsgrad und entsprechenden geschäftlichen Verbindungen sowie besonders innovative Unternehmen sollten seitens der Wirtschaftsförderung gezielt angesprochen und dahingehend überzeugt werden, dass sie gegenüber Zulieferern und anderen Geschäftspartnern auf die Vorzüge des Standortes Ammerland verweisen. Die zum Teil langjährig erfolgreich ansässigen Unternehmen könnten demzufolge als Multiplikatoren für weitere Ansiedlungen fungieren. Kombination verschiedener Kommunikationsmittel zur Information und Kontaktaufnahme, Einladung zu zielgruppenspezifischen Informationsveranstaltungen Als vergleichsweise aufwendiges Instrument, dass jedoch zur Ansprache spezifischer Zielgruppen gut geeignet ist, wäre eine Kombination aus Befragung, Telefonaktion und gezielten Mailings inklusive anschließender Veranstaltungen anwendbar. In diesem Zusammenhang ist es jedoch von hoher Wichtigkeit, dass die Zielgruppe klar umrissen ist und eine überschaubare und zuverlässige Adressdatenbank besteht. Die Unternehmen werden, je nach Zielgruppe, zeitlich gestaffelt mit Hilfe der verschiedenen genannten Kommunikationsmittel überregional angesprochen. Beispielsweise erfolgt im Vorfeld eine erste Kontaktaufnahme per EMail, dann mit zeitlicher Verzögerung ein Anruf, um das Interesse des jeweiligen Unternehmens abzuklären und im Bedarfsfall weitere Informationen zu übermitteln. Anschließend erfolgt die Versendung weiteren Informationsmaterials und/oder einer Einladung zu konkreten Informationsveranstaltungen. Logistikunternehmen könnten beispielsweise mit Hilfe dieses Instruments gezielt angesprochen und auf speziell zugeschnittene Informationsveranstaltungen eingeladen werden, in deren Verlauf die besonders geeigneten Standorte des Landkreises ausführlich und anschaulich vorgestellt werden. 173 5.3.5 Landkreis Ammerland Gewerbeflächenspezifische Profilierungs- und Vermarktungsoptionen Für die Profilierung und Vermarktung insbesondere der hochwertigen Gewerbeflächenstandorte ist es wichtig, dass ihre jeweiligen spezifischen Qualitäten den potenziellen Interessenten mit Hilfe der oben genannten Marketinginstrumente einprägsam vermittelt werden. Die positiven Eigenschaften des jeweiligen Gewerbegebietes - sei es beispielsweise eine gute infrastrukturelle Ausstattung und Anbindung oder ein besonderer Branchenmix bzw. bedeutsame Magnetbetriebe - sind im Rahmen der Vermarktungsaktivitäten besonders zu betonen (Übersicht 5.3-2). Die parallele Ansiedlung von Betrieben aus anderen Branchen wird hierdurch keinesfalls ausgeschlossen. Bei der Profilierung geht es vornehmlich um eine Schwerpunktsetzung und notwendige Konzentration der Vermarktungsaktivitäten. Übersicht 5.3-2: Profilierung und Vermarktung insbesondere der hochwertigen Gewerbeflächenstandorte Profilierungs- und Vermarktungsoptionen für die besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorte im Landkreis Ammerland Gewerbeflächenstandort „Westerholtsfelde“ (Bad Zwischenahn, Wiefelstede) Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 28 - kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Erweiterung des bereits vorhandenen Gewerbegebietes - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnnutzung möglich Profilierungs- und Vermarktungsoptionen - Vermarktung als Gewerbestandort mit direkter Anbindung an die A 28 vor den Toren Oldenburgs mit kurzer Entfernung zum Wirtschaftsstandort Bad Zwischenahn (größter Wirtschafts- und Industriestandort des Landkreises Ammerland) - starke Anziehungskraft auf verlagerungswillige Betriebe aus der Stadt Oldenburg - die in der Nähe ansässigen Großbetriebe (Edeka, Hüppe, Rügenwalder) als Multiplikatoren für die Gewerbeflächenvermarktung gewinnen - Zielgruppen u.a. Logistikbetriebe, Produzierendes Gewerbe, Zulieferer der benachbarten Großbetriebe 174 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächenstandort „Im Brannen“ (Edewecht) Vorteile - Erweiterung bereits vorhandener Gewerbeflächen im gewerblichen Schwerpunktstandort der Gemeinde - städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Gemeinde - Ausweisung von GI-Flächen geplant - bereits ansässige Großbetriebe - günstige Anbindung über die B 401 Nachteile - Vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle - In wenigen Teilbereichen Konflikte mit angrenzender Wohnnutzung möglich Profilierungs- und Vermarktungsoptionen - Vermarktung als Gewerbestandort mit überregional bedeutsamen Betrieben der Nahrungsmittelindustrie sowie weiteren industriellen Schwerpunkten (Metall- und Maschinenbau), Edewecht als zweitgrößter Industriestandort des Landkreises Ammerland - die am Standort ansässigen Nahrungsmittelhersteller (Meica, Goldland, Nordmilch) als Multiplikatoren für die Gewerbeflächenvermarktung gewinnen, Präsentation der Betriebe auf der Website der Gemeinde - Zielgruppen u.a. Zulieferer der Nahrungsmittelindustrie, Produzierendes Gewerbe, Betriebe mit Ausrichtung auf die unmittelbar angrenzende Ortschaft Edewecht (Handwerker, Haushaltsorientierte Dienstleister) Gewerbeflächenstandort „Neuenburger Straße.“ (Westerstede) Vorteile - Nähe zur A 28 - Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete - städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Stadt Westerstede - Ausweisung von GI-Flächen geplant Nachteile - Im Vergleich mit Gewerbeflächenstandorten im südöstlichen Kreisgebiet bereits etwas größere Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg Profilierungs- und Vermarktungsoptionen - Vermarktung als Gewerbestandort mit Autobahnanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Westerstede (zweitgrößter Wirtschaftsstandort des Landkreises Ammerland, insbesondere Dienstleistungsstandort) - Zielgruppen u.a. Betriebe mit Ausrichtung auf die unmittelbar angrenzende Stadt Westerstede (Handwerker, Haushaltsorientierte Dienstleister) und mit hohen Ansprüchen an die verkehrliche Anbindung Gewerbeflächenstandort „Moorburg“ (Westerstede) Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 28 - bei Verwirklichung der Küstenautobahn A 22 zusätzliche Verbesserung der Anbindung an das überregionale Straßennetz - Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete - Ausweisung von GI-Flächen geplant Nachteile - Im Vergleich mit Gewerbeflächenstandorten im südöstlichen Kreisgebiet bereits etwas größere Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg Profilierungs- und Vermarktungsoptionen - Vermarktung als Gewerbestandort mit direkter Anbindung an die A 28 und mit kurzer Entfernung zum Wirtschaftsstandort Stadt Westerstede (zweitgrößter Wirtschaftsstandort des Landkreises Ammerland, insbesondere Dienstleistungsstandort) - Zielgruppen u.a. Verkehrs- und Logistikbetriebe (insbesondere bei Realisierung der A 22) und andere Betriebe mit hohen Ansprüchen an die verkehrliche Anbindung, auch großflächige Betriebe, Produzierendes Gewerbe 175 Landkreis Ammerland Gewerbeflächenstandort „Rastede“ (Rastede) Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 29 - kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Gemeinde - Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich (Einzelgehöfte) Profilierungs- und Vermarktungsoptionen - Vermarktung als Gewerbestandort mit direkter Anbindung an die A 29 und mit unmittelbarer Nähe zum Wirtschaftsstandort Rastede sowie kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg - Zielgruppen u.a. Betriebe mit Ausrichtung auf die unmittelbar angrenzende Ortschaft Rastede (Handwerker, Haushaltsorientierte Dienstleister) und hohen Ansprüchen an die verkehrliche Anbindung Gewerbeflächenstandort „Wahnbek“ (Rastede) Vorteile - unmittelbar an den bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg angrenzend - unmittelbare Nähe zum Autobahnkreuz „Oldenburg-Nord“ (A 29 / A 293) - weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohngebieten - Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete Nachteile - etwas ungünstige Auffahrtsituation zur Autobahn (die Gewerbefläche „Schafjückenweg“ liegt diesbezüglich günstiger, dort sind noch Flächen verfügbar) Profilierungs- und Vermarktungsoptionen - Vermarktung als Gewerbestandort mit direkter Anbindung an die A 29 / A 293 vor den Toren Oldenburgs - starke Anziehungskraft auf verlagerungswillige Betriebe aus der Stadt Oldenburg - Zielgruppen u.a. Betriebe mit hohen Ansprüchen an die verkehrliche Anbindung und Ausrichtung auf den bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg Gewerbeflächenstandort „Wapeldorf“ (Rastede, Jade) Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 29 - bei Verwirklichung der Küstenautobahn A 22 zusätzliche Verbesserung der Anbindung an das überregionale Straßennetz - Lage zwischen den Wirtschaftsstandorten Oldenburg und Wilhelmshaven, Nähe zum Jade-Weser-Port - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation mit der Gemeinde Jade (Landkreis Wesermarsch) Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg - Nutzungskonflikt durch Streusiedlung Profilierungs- und Vermarktungsoptionen - Vermarktung von Seiten der Gemeinde Rastede erst bei Realisierung der Küstenautobahn A 22 sinnvoll - Vermarktung als Gewerbestandort an einem künftigen Autobahnkreuz, zwischen den Wirtschaftsstandorten Oldenburg und Wilhelmshaven- - Zielgruppen u.a. Logistikbetriebe und Betriebe mit Ausrichtung auf den Jade-Weser-Port 176 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Gewerbeflächenstandort „Augustfehn II“ (Apen) Vorteile - Nähe zur Autobahn A 28 - konfliktfrei aufgrund räumlicher Trennung zu Wohngebieten - Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation mit der Gemeinde Uplengen Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg Profilierungs- und Vermarktungsoptionen - Vermarktung als Gewerbestandort mit guter Autobahnanbindung und Verfügbarkeit von GI-Flächen - Zielgruppen u.a. großflächige, emittierende Betriebe, Baugewerbe, preissensible Betriebe (günstiger Grundstückspreis) 5.4 Fazit und Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen Empfehlungen für die Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen Zielgruppenspezifische Zonierung von hochwertigen Gewerbegebieten Eine zielgruppenspezifische Ausrichtung und Belegung von Gewerbegebieten im engeren Sinne ist aufgrund der Nachfragestruktur im Landkreis Ammerland nicht sinnvoll. Anzustreben ist dagegen - insbesondere für großflächige, hochwertige Gewerbegebiete - eine Zonierung des Standortes in Nutzungsbereiche für verschiedene Zielgruppen wie z.B. hochwertige Unternehmen, Dienstleister und konsumentenorientierte Betriebe. Grundsätzlich gilt, dass „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots nicht durch eine ungesteuerte Ansiedlung nicht zueinander passender Betriebe entwertet werden dürfen. Insbesondere bei der Ansiedlung von „störenden“ Betrieben muss sensibel verfahren werden. Hochwertige Gewerbeflächen für den Umfang des Flächenangebots entscheidend Der Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland ist mittelfristig quantitativ ausreichend. Allerdings dürfen die verschiedenen Flächenqualitäten an den einzelnen Standorten im Landkreis nicht gegeneinander aufgerechnet werden. Entscheidend ist das Angebot an hochwertigen Gewerbeflächen, für deren Entwicklung im Landkreis sehr gute Potenziale bestehen. Für die zukünftige Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Ammerland ist weiterhin mit einem Flächenumsatz von jährlich insgesamt mindestens 13 ha zu rechnen. Bei der Bereitstellung von Gewerbeflächen ist auf einen ausreichenden Umfang an GI-Flächen zu achten. Strategische Flächenvorratspolitik durch frühzeitige eigentumsrechtliche Sicherung Die eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke sollte soweit wie möglich vor der Darstellung im Flächennutzungsplan erfolgen, um die Verfügbarkeit der Flächen für die Zwecke der Wirtschaftsförderung langfristig zu sichern. Für diese strategische Flächenvorratspolitik muss die politische Unterstützung von Seiten der Gemeinderäte sichergestellt werden. Das Offenhalten verschiedener Optionen in der Gewerbeflächenentwicklung stärkt die Handlungsfähigkeit der Kommunen bei Engpässen, beispielsweise bei fehlender Verkaufsbereitschaft von Grundstückseigentümern. 177 Landkreis Ammerland Besonders hochwertige Standorte bzw. entsprechende Teilflächen, die für die Ansiedlung anspruchsvoller Betriebe geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung, insbesondere bei der Erschließung, vom übrigen Gewerbeflächenangebot abheben. Unabhängig davon ist weiterhin ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot für eher preissensible Betriebe bereitzuhalten, die an einer hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind. Gehobene Gestaltung bei besonders hochwertigen Standorten bzw. entsprechenden Teilflächen Für eine regionale bis überregionale Profilierung des Gewerbeflächenangebots wird empfohlen, sich bei der Gewerbeflächenentwicklung in jedem Teilraum des Landkreises Ammerland auf ein bis zwei hochwertige Schwerpunktstandorte zu konzentrieren. Die in diesem Konzept vorgeschlagenen Schwerpunktstandorte der Gewerbeflächenentwicklung sind aufgrund ihrer vorhandenen und zu entwickelnden Standortqualitäten (Karte 5-1): Konzentration der Gewerbeflächenentwicklung auf hochwertige Schwerpunktstandorte - im Umland der Stadt Oldenburg das interkommunale Gewerbegebiet „Westerholtsfelde“ ergänzt um Flächen im Bereich „Kayhauserfeld“ sowie - Flächen in unmittelbarer Nähe des Autobahnkreuzes Oldenburg-Nord („Wahnbek“) und in der Ortschaft Rastede („Rastede“), - im Süden des Landkreises in der Gemeinde Edewecht der Standort „Im Brannen“ mit bedeutenden Großbetrieben der Nahrungsmittelindustrie, - im Nordwesten in unmittelbarer Nähe zur A 28 die Standorte „Neuenburger Straße“ und „Moorburg“ (Westerstede) sowie der Standort „Augustfehn II“ in Apen, - im Nordosten der Standort „Wapeldorf“ (Rastede), der erst langfristig durch die Realisierung der A 22 interessant werden würde und interkommunal entwickelt werden könnte. Die Bereitstellung von ausreichend Gewerbeflächen für den lokalen Verlagerungsund Erweiterungsbedarf bleibt hiervon unberührt. Die Chancen interkommunaler Kooperationen, wie z.B. die Möglichkeit zur Bündelung der Ressourcen, sollten dort genutzt werden, wo sie für alle Beteiligten Vorteile bringen. Chancen interkommunaler Kooperationen nutzen Empfehlungen für das Gewerbeflächenmarketing Im Landkreis Ammerland sollte durch die Wirtschaftsförderung eine leistungs- und zielgruppenorientierte Standortmarketingstrategie entwickelt und in Schritten umgesetzt werden. Die vergleichsweise kleinen, effektiven Gemeindeverwaltungen im Landkreis Ammerland betreiben Wirtschaftsförderung als Schwerpunktaufgabe unter Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten. Dieser Standortvorteil sollte weiter ausgebaut werden. Notwendig ist aber auch, die systematischen Unternehmenskontakte vor Ort zu intensivieren, um Beratungsbedarf bei den Betrieben frühzeitig „aufspüren“ zu können. Die bislang schon gute Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Gemeinden und der Wirtschaftsförderung des Landkreises sollte, im Rahmen eines „Wirtschaftsförderungsnetzwerk Landkreis Ammerland“, weitergeführt werden. Dies gilt nicht nur für die Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen, sondern für das gesamte Aufgabenspektrum der Wirtschaftsförderung. Weitere Verbesserung und Intensivierung der Wirtschaftsförderungsaktivitäten 178 Gewerbeflächenentwicklungskonzept Ansässige Betriebe als Hauptzielgruppe der Gewerbeflächenvermarktung Die ansässigen Betriebe der Region sind und bleiben die Hauptzielgruppe der Gewerbeflächenvermarktung. Die Vermarktungsaktivitäten innerhalb des Landkreises als Beitrag zur Bestandsentwicklung müssen auch weiterhin den Schwerpunkt der Gewerbeflächenvermarktung bilden. Aufgrund von Suburbanisierungsprozessen dürften auch ohne gesonderte Marketingmaßnahmen die meisten verlagernden Unternehmen von außerhalb des Landkreises weiterhin aus der benachbarten Stadt Oldenburg kommen. Eine generelle branchenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings auf einzelne Zielbranchen ist nicht zu empfehlen. Dennoch bieten einzelne Standorte sehr wohl die Voraussetzungen für zielgruppen- bzw. branchenspezifische Profilierungs- und Vermarktungsansätze. Einbeziehung der Wirtschaftsförderung des Landkreises bei größeren Verlagerungsvorhaben Im Hinblick auf die Organisation und Arbeitsteilung des Gewerbeflächenmarketings ist die lokale Gewerbeflächennachfrage auch weiterhin schwerpunktmäßig durch die einzelnen Gemeinden zu betreuen. Bei größeren Verlagerungsvorhaben sollte aber die Wirtschaftsförderung des Landkreises mit einbezogen werden, damit der für das Unternehmen optimale neue Standort im Landkreis Ammerland gefunden werden kann. Für überregionale Vermarktungsaktivitäten sind die knappen kommunalen Ressourcen im Landkreis zu bündeln, ggf. auch in Kooperation mit den benachbarten Landkreisen und der Stadt Oldenburg. Konzentration der Maßnahmen und Instrumente des Gewerbeflächenmarketings Die Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings müssen notwendigerweise auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente beschränkt werden. Zusätzlich gilt es, die Standardinstrumente wie Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstellung etc. weiter zu verbessern. Wertvolle Ansatzpunkte für die Gewerbeflächenvermarktung bietet die Einbeziehung bedeutender ansässiger Unternehmen in den Vermarktungsprozess. Diese sollten motiviert werden, gegenüber Geschäftspartnern die Stärken der „Wirtschaftsregion Ammerland“ zu kommunizieren. 179 Landkreis Ammerland Anhang Vorschauflächenspezifische Empfehlungen Nr. 1 2 3 4 Beteiligte Gemeinden Apen / evtl. Uplengen Apen Bad Zwischenahn Arbeitstitel der Vorschaufläche Augustfehn II Nordloh Gewerbepark Petersfehn Bad Zwischenahn / Wiefelste de Westerholtsfelde 5 Edewecht Im Brannen 6 Edewecht Im Brannen 7 8 9 Edewecht Edewecht Edewecht B 401 Hafenstraße Hinterm Rhaden/Hinterm Esch Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen sichern - ausreichend GI-Flächen ausweisen - Aufgrund des mittelgroßen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert werden können - geeignet für „störende Betriebe“ - prüfen, ob eine Entwicklung als interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der Gemeinde Uplengen möglich ist - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit dem bereits vorhandenen Gewerbegebiet Augustfehn II - Bereinigung des Konflikts mit Vorgaben der Raumordung - privaten Flächenanteil eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - auf längere Sicht eine Kooperation mit Oldenburg anstreben - Frühzeitige eigentumsrechtliche Sicherung der Flächen durch die beteiligten Kommunen - interkommunale Entwicklung und Vermarktung unter Beteiligung der Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede anstreben - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde sichern - Industrieflächen räumlich von Siedlungsbereichen trennen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde sichern - Industrieflächen in möglichst weitem Abstand zu Siedlungsbereichen ausweisen - mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller Vorplanungen überprüfen und Realisierungschancen abwägen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde sichern - eine interkommunale Kooperation mit der Stadt Oldenburg in Erwägung ziehen - Vorschaufläche unter Berücksichtigung der Nachfrage im Bereich „Hansaweg“ entwickeln - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern und für binnenschiffaffines Gewerbe vorhalten - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde sichern - die Flächen vor allem bereits angesiedelten Betrieben mit Erweiterungs- oder Verlagerungswunsch anbieten 180 Nr. 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Beteiligte Gemeinden Edewecht Rastede Rastede Rastede Rastede / Jade (evtl.) Arbeitstitel der Vorschaufläche Hansaweg Rastede Wahnbek Hahn-Lehmden Wapeldorf Gewerbeflächenentwicklungskonzept Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern und für binnenschiffaffines Gewerbe vorhalten - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - Entwicklung der Flächen sollte vom Flächenumsatz im vorhandenen Gewerbegebiet Leuchtenburg II / Königstraße abhängig gemacht werden - in Abhängigkeit von den Vermarktungsfortschritten der bestehenden Gewerbegebiete „Schafjückenweg“ und Brombeerweg entwickeln - Flächen frühzeitig durch die Kommune eigentumsrechtlich sichern - die Ausweisung von GI-Flächen in Erwägung ziehen - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - es können nur Betriebe angesiedelt werden, die wasserschutzrechtlichen Vorschriften genügen - Gewerbefläche „Wapeldorf“ bevorzugt entwickeln - Fläche rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - eine interkommunale Kooperation mit der Gemeinde Jade bei der Entwicklung und Vermarktung der potenziellen Gewerbeflächen entlang der L 862 in Erwägung ziehen - für „störende“ Betriebe geeignet - Fläche eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - Zielgruppe Logistikbetriebe Stadt Westerstede Moorburg Stadt Westerstede Neuenburger Str. - Fläche eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern - als Ergänzung vorhandener Gewerbeflächen betrachten Wiefelstede / Bad Zwischenahn Westerholtsfelde - Flächen möglichst frühzeitig durch die Gemeinde eigentumsrechtlich sichern - eine interkommunale Entwicklung und Vermarktung in Kooperation mit der Gemeinde Bad Zwischenahn anstreben - mit größtmöglichem Abstand zur Wohnbebauung ausreichend GI-Flächen ausweisen - Flächen rechtzeitig durch die Kommune sichern - vornehmlich für die Bestandsentwicklung geeignet Wiefelstede Eisenstraße 181 Landkreis Ammerland Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung Gemeindespezifische Abbildungen Abb. A-1: Komponenten der Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Ammerland und seinen Gemeinden sowie im Umland 1989 bis 2001 Bevölkerungsentwicklung, jeweils 1.1. bis 1.1. Deutschland früheres Bundesgebiet Wanderungssaldo Natürliche Bevölkerungsentwicklung Niedersachsen Bevölkerungsentwicklung LK Ammerland Edewecht Wiefelstede Apen Westerstede, Stadt Rastede Bad Zwischenahn Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland -5 0 5 10 15 20 25 in v.T. (jahresdurchschnittlich) NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 10.9.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 182 Abb. A-2: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1993 bis 1996 und 1996 bis 2001 Zugang an Wohnungen (in Wohn- und Nichtwohngebäuden), jeweils 1.1. bis 1.1. Deutschland 1993 - 1996 früheres Bundesgebiet 1996 - 2001 Niedersachsen LK Ammerland Edewecht Wiefelstede Apen Bad Zwischenahn Westerstede, Stadt Rastede Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland 0 1 2 3 4 5 in % (jahresdurchschnittlich) NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 183 Abb. A-3: Landkreis Ammerland Pendlerbilanz des Landkreises Ammerland und in seinen Gemeinden sowie des Umlandes 1995 und 2000 Pendlerbilanz (Ein- abzgl. Auspendler) in % der sozialvers.pfl. Besch. am Wohnort Deutschland 1995 früheres Bundesgebiet 2000 Niedersachsen LK Ammerland Bad Zwischenahn Westerstede, Stadt Edewecht Rastede Wiefelstede Apen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 in % NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 184 Abb. A-4: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Bedeutung des Tourismus im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1995 und 2000 Übernachtungen je Einwohner Deutschland 1995 früheres Bundesgebiet 2000 Niedersachsen LK Ammerland Bad Zwischenahn Wiefelstede Westerstede, Stadt Rastede Edewecht geheimzuhalten Apen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 BG = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 185 Abb. A-5: Landkreis Ammerland Beschäftigtenanteil des Dienstleistungssektors im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1989 und 2000 Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor an allen Beschäftigten am 30.6. Deutschland 1989 früheres Bundesgebiet 2000 Niedersachsen LK Ammerland Westerstede, Stadt Rastede Bad Zwischenahn Edewecht Wiefelstede Apen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland 0 10 20 30 40 50 60 70 80 in % NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 186 Abb. A-6: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Beschäftigtenentwicklung insgesamt im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1989 bis 2000 Beschäftigtenentwicklung, jeweils 30.6. Deutschland 1989 - 1992 früheres Bundesgebiet 1992 - 1995 Niedersachsen 1995 - 2000 LK Ammerland Wiefelstede Edewecht Apen Rastede Westerstede, Stadt Bad Zwischenahn Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland -2 0 2 4 6 in % (jahresdurchschnittlich) NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 187 Abb. A-7: Landkreis Ammerland Arbeitslosigkeit im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1997 und 2000 Arbeitslosenquote am 30.6. Deutschland früheres Bundesgebiet 1997 Niedersachsen 2001 LK Ammerland Wiefelstede Edewecht Westerstede, Stadt Rastede Bad Zwischenahn Apen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland 0 20 40 60 80 100 120 140 BG = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 188 Abb. A-8: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1990 und 2000 Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ohne abgeschlossene Berufsausbildung an insgesamt am 30.6. Deutschland früheres Bundesgebiet 1990 Niedersachsen 2000 LK Ammerland Westerstede, Stadt Wiefelstede Bad Zwischenahn Rastede Edewecht Apen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland 0 5 10 15 20 25 30 35 40 in % NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 189 Abb. A-9: Landkreis Ammerland Pro-Kopf- Einkommen im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1989 und 1995 in DM je Einwohner Deutschland früheres Bundesgebiet 1989 Niedersachsen 1995 LK Ammerland Wiefelstede Bad Zwischenahn Rastede Edewecht Westerstede, Stadt Apen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland 0 20 40 60 80 100 120 BG = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM 190 Abb. A-10: Gewerbeflächenentwicklungskonzept Steuereinnahmekraft im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1989 und 2000 Steuereinnahmekraft je Einwohner Deutschland 1989 früheres Bundesgebiet 2000 Niedersachsen LK Ammerland Bad Zwischenahn Edewecht Westerstede, Stadt Rastede Wiefelstede Apen Oldenburg(Oldb), Stadt LK Wesermarsch LK Oldenburg LK Cloppenburg LK Leer LK Friesland 0 20 40 60 80 100 Nds = 100 NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02 C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]AMM