Abfallwirtschaft als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge
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Abfallwirtschaft als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge
Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Abfallwirtschaft als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge – Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten für beteiligte Akteure Dortmunder Konferenz Raum- und Planungsforschung „Daseinsvorsorge in der Raumplanung“ 14.2.2014 Dipl.-Ing. Marlit Haber TU Dortmund Fakultät Raumplanung Fachgebiet Ver- und Entsorgung in der Raumplanung Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Agenda Einführung in die Zusammenhänge von Raumplanung, Abfallwirtschaft und Daseinsvorsorge Herausforderungen für die kommunale Abfallwirtschaft Maßnahmen zur Sicherung der Daseinsvorsorge Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 2 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Hintergrund • Entwicklung der Zuständigkeiten für die Abfallentsorgung in Deutschland • Abfallentsorgung als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge • Kriterien für DWAI – die Abfallentsorgung Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 3 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Akteure und ihre Positionen zur Sicherung der Daseinsvorsorge Kommunaler Entsorgungsträger Privater Entsorgungsträger Bürgerinnen und Bürger Entsorgungssicherheit unabhängig vom Preis „Rosinenpickerei“; möglichst hoher Gewinn Geringe Gebühren bei bester Serviceleistung Trägt soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung Wettbewerber mit marktstrategischen Zielen Aus ökologischer und sozialer Sicht vertretbare Dienstleistungen Bindung an konkreten Raum und seine Bürger Kann theoretisch agieren, wo er möchte Möglichst großer Abstand zur nächsten Anlage Restabfall, Bioabfälle, Wertstofftonne? Gewerbeabfälle, Wertstofftonne? Unterscheidet nicht zw. komm. oder priv. Entsorger. Bei Problemen wendet er sich an den komm. Entsorger Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 4 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Herausforderungen • Gesetzliche Regelungen Bund, Land – Abfalltrennung, Anlagen-Neuplanung, Unterauslastung bestehender Anlagen • Privatisierung • Demografischer Wandel – Bevölkerungsrückgang; Rückgang der Abfallmenge? – Alterung von Kunden und Belegschaft Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 5 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Maßnahmen • Betriebsbezogene Anpassungen (innerbetrieblich, technisch) • Starke Abfallwirtschaftspläne und Abfallwirtschaftskonzepte • Kommunale Kooperation • Urban Mining • Waste to Energy Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 6 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Kommunale Kooperation Gemeinsame Wahrnehmung von Aufgaben durch Sparte der selben kommunale AbfallwirtKommune schaftsunternehmen und andere Akteure Stadtwerke Privater Entsorger Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 Nachbarkommunen Kommunales Abfallwirtschaftsunternehmen (lokaler) Energieversorger Komm. Entsorgungsunternehmen Netzwerke, AGs, Foren Andere Kommunen/ Sparten in der Region Quelle: unvollständige, eigene Darstellung 7 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Kommunale Kooperation • Kooperationsformen – informelle Kooperation, – (inter)kommunale Kooperation, – ÖPP, Pflichtübertragung • Gründe für eine Kooperation – – – – Wirtschaftlichkeit, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Sicherstellung der Aufgabenerfüllung, Synergieeffekte – – – – Planungskooperation Ausweitung des Entsorgungsgebietes, Bildung Zweckverband Produktion und Vermarktung von Energie Entwicklung der Dachmarke „Kommunale Daseinsvorsorge“ • Aktivitäten im Rahmen einer Kooperation Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 8 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Beitrag der „kommunalen Kooperation“ zur Sicherung der Daseinsvorsorge • Planungssicherheit • Nachhaltige Raumentwicklung • Neue Arbeitsplätze regionale Wertschöpfung • Gebührenstabilität • Sicherung der Aufgabenerfüllung Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 9 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Urban Mining Gewinnung von Wertstoffen aus anthropogenen Lagerstätten • Deponien • Mobile Güter – Elektrogeräte (Wertstofftonne), Fahrzeuge … • Verkehrsnetze • Ver- und Entsorgungsinfrastruktur • Immobilien Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 10 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Urban Mining • GIS-basiertes Wertstoffkataster • Kooperation mit anderen Akteuren • Gewinnung, Aufbereitung und Verwertung auf lokaler oder regionaler Ebene Datenerfassung Input (Sekundär-) Rohstoff Produktion Konsum Entsorgung Aufbereitung Output Sekundärrohstoff Rohstoffbindung in der „Urban Mine“ Zeit Quelle: Eigene Darstellung nach website urban mining verein Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 11 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Beitrag des „Urban Mining“ zur Sicherung der Daseinsvorsorge Global • Rohstoffknappheit, Rohstoffpreise, Rohstoffsicherheit • Nachhaltige Rohstoffversorgung Regional und lokal • Gebührenhaushalt • Regionale Wertschöpfung Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 12 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Waste to Energy Energetische Nutzung von Abfällen • Vorbemerkung: – Ökobilanzierung – Marktanalysen • Abfallmengen • Energiemarkt • Mögliche WtE-Ansätze – Ersatzbrennstoffe (EBS) – MHKW – Biomasse Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 13 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Waste to Energy - Bioabfallvergärung • KrWG: flächendeckende separate Sammlung und Verwertung bis 2015 • min. 7.003 GWh/a Bioerdgas möglich; 1,2% des Gesamtbedarfs in 2030 • → neue Tourenplanung, Anlagenneubau, Anpassung Energieversorgungsstrukturen Quelle: BMU 2012, 12 Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 14 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Beitrag von „Waste to Energy“ zur Sicherung der Daseinsvorsorge Global - Klimaschutz - Ressourcenschonung Regional und kommunal - Unabhängigkeit - Gebühren - Sonstige Synergieeffekte Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 15 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Fazit • Abfallwirtschaft ist ein Teil der Daseinsvorsorge • Veränderungen müssen beobachtet werden • Herausforderungen müssen erkannt werden • Kooperation und Kommunikation sind essentielle Stellschrauben in (allen Bereichen) der Daseinsvorsorge Dipl.-Ing. Marlit Haber I Dortmunder Konferenz I 14.2.2014 16 Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl.-Ing. Marlit Haber TU Dortmund Fakultät Raumplanung Fachgebiet Ver- und Entsorgung in der Raumplanung [email protected] Fakultät Raumplanung FG Ver- u. Entsorgungssysteme Quellenangaben Verwendete Literatur • BMU - http://www.bmub.bund.de/themen/wasser-abfall-boden/abfallwirtschaft/abfallbehandlung-abfalltechnik/muellverbrennung/ • BMV - Burgenländischer Müllverband (Hg.) 2013: Gemeinwohl und Daseinsvorsorge als zukünftige Herausforderungen für die kommunale Abfallwirtschaft. In: BMV Müllgazette 1/2013. 2-3 • Bogumil, Jörg; Pielow, Johann-Christian; Ebbinghaus, Jens; Gerber, Sascha; Kohrsmeyer, Maren 2010: Die Gestaltung kommunaler Daseinsvorsorge im Europäischen Binnenmarkt – empirische Untersuchung zu den Auswirkungen des europäischen Beihilfe- und Vergaberechts insbesondere im Abwasser- und Krankenhaussektor sowie in der Abfallentsorgung. Düsseldorf • Friege, Henning 2009: Abfallentsorgung. In: Andreas Krautscheid (Hg.) 2009: Die Daseinsvorsorge im Spannungsfeld von europäischen Wettbewerb und Gemeinwohl. Eine sektorspezifische Betrachtung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. 200-221 • Lucas, Rainer 2007: Von der Daseinsvorsorge zur Nachhaltigkeit in der Abfallwirtschaft. In: Schug, Hartmut; Krück, Carsten; Ploetz, Christiane; Zweck, Axel (Hg.): Nachhaltigkeit, Kooperationen und die Zukünfte der Abfallwirtschaft. Innovationsbegleitung Nachhaltigkeit. Aktuelle Problemstellungen und Lösungsansätze aus Theorie und Praxis. Düsseldorf: 11-28 • VKS im VKU 2007: Positionspapier „Citizen Value“ statt „Shareholder Value“. Kommunale Kompetenz und Daseinsvorsorge in der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung. In: Sekundär-Rohstoffe 10/2007 • WI - Wuppertal Institut für Klima, Energie, Umwelt GmbH (Hg.) o.J.: Perspektiven dezentraler Infrastrukturen im Spannungsfeld von Wettbewerb, Klimaschutz und Qualität. Ergebnisse für die Abfallwirtschaft. Wuppertal Abbildungen • Folie 10: http://urbanmining.org/about/, bearbeitet • Folie 11: http://www.urban-mining-verein.de/, bearbeitet • Folie 13: http://www.ecoflo.com/2013/10/11/ecoflo-offers-waste-to-energy-disposal/, bearbeitet • Folie 14: BMU 2012: Ökologisch sinnvolle Verwertung von Bioabfällen. Anregungen für kommunale Entscheidungsträger. Verfügbar unter http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/Bioabfaelle_2012_de_bf.pdf, zitiert nach WitzenhausenInstitut (weitere Quellenangabe unbekannt) Dipl.-Ing. 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