Versuchsanstalt Grub bei München schränkt Anbau von Genmais ein
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Versuchsanstalt Grub bei München schränkt Anbau von Genmais ein
Versuchsanstalt Grub bei München schränkt Anbau von Genmais ein SZ-Landkreisausgabe Ebersberg Dienstag,28. September 2004, Seite 1 Weil der Staat die Fördermittel kürzt Grub schränkt Anbau von Genmais stark ein - Leiter der Versuchsanstalt hält angesichts der Proteste aus der Bevölkerung sogar vollständigen Verzicht für denkbar Von Karin Kampwerth Im kommenden Jahr wird im staatlichen Versuchsgut in Grub weit weniger Genmais angebaut, als bisher vorgesehen. Laut Johann Mayr, Leiter der Versuchsanstalt, ist sogar ein vollständiges Aus von Bt-Mais auf den Feldern im Landkreis möglich. Definitiv fest steht in Grub bisher, dass auf den rund sieben Hektar großen Feldern an der Landkreisgrenze im Erdinger Moos, auf dem derzeit insektenresistenter Mais wächst, im kommenden Jahr nicht wieder angepflanzt wird. Den Grund dafür nennt Mayr darin, dass das Ministerium weniger Fördergelder zu Forschungszwecken mit Genmais zur Verfügung stelle. Ein ursprünglich über zwei Jahre angelegter Fütterungsversuch an Milchkühen mit der gentechnisch veränderten Maissorte müsse deshalb reduziert werden. "Weil wir nur noch 30 statt 60 Kühe mit dem Mais füttern können, kommen wir mit der Silage aus, die wir heuer ernten werden", sagte Mayr gegenüber der Ebersberger SZ. Seiner Ansicht nach sei das aber selbst für Genmais-Gegner nicht nur positiv zu betrachten. So wurde in den vergangenen Monaten vielfach kritisiert, dass es zu wenig wissenschaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf die Auswirkung von Futter-Genmais auf Tiere gebe. Aufgeschreckt hatte in diesem Zusammenhang auch der Bericht des hessischen Landwirtes Gottfried Glöckner, der im Mai auf dem Bürgerforum von Gudrun Schweisfurth in Netterndorf über seine Erfahrungen mit Bt-Mais informiert hatte. Demnach seien Kühe nach mehrjähriger Fütterung mit von ihm angebauten Genmais im Rahmen eines Freilandversuches erkrankt und sogar verendet. Die Ergebnisse Glöckners waren jedoch von Hubert Spiekers, Leiter der Versuchsanstalt für Tierfütterung in Grub, angezweifelt worden. Dennoch wollte man auf dem Staatsgut auf Nummer sicher gehen und mit dem Fütterungsversuch eigene Erkenntnisse gewinnen. "Auf Ergebnisse müssen wir nun länger warten", so Mayr. Auch die Zukunft der Genmais-Versuche zur Überprüfung der Koexistenz mit konventionell angebauten Maissorten ist laut Mayr noch offen. Ob auf dem etwa ein Hektar großen Feld in Grub im kommenden Jahr wieder Bt-Mais wachsen wird, sei nach Einschätzung Mayrs eine politische Entscheidung. Es sei aber denkbar, dass Bayern auf Grund der Vorbehalte in der Bevölkerung die Versuche aufgeben werde. Darüber hinaus stelle sich für die Wissenschaftler in Grub die Frage nach der Notwendigkeit weiterer Koexistenz-Versuche. "Wenn die Daten aus dem diesjährigen Anbau aussagekräftig genug sind, können wir im nächsten Jahr darauf verzichten." Quelle: Mailingliste genPost