Tätigkeitsbericht 2007
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Tätigkeitsbericht 2007
Tätigkeitsbericht 2007 des Vereins „Frauen helfen Frauen e.V.“ Hochtaunuskreis Der Verein Frauen helfen Frauen wurde 1980 gegründet. Er ist Träger des autonomen Frauenhauses, das nun seit 23 Jahren besteht, und der Beratungsstelle in Oberursel, die seit 18 Jahren als einzige frauenspezifische Beratungsstelle und als Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt im Hochtaunuskreis existiert. Verein Frauen helfen Frauen e.V. Hochtaunuskreis Postfach 1667 61406 Oberursel www.frauenhaus-oberursel.de Frauenhaus Telefon 06171 – 5 16 00 Notruf Telefon 06171 – 58 08 04 Büro Fax 06171 – 50 35 37 [email protected] Beratungsstelle Telefon 06171 – 5 17 68 Fax 06171 – 58 79 09 Am Marktplatz 10 61440 Oberursel [email protected] Spendenkonten Postbank Taunus-Sparkasse (BLZ 512 500 00) Konto Frankfurt (BLZ 500 100 60) Konto 2 7 099 215 151 690 607 Inhalt Auf ein Wort (Einleitung) 4 1. Das Frauenhaus Statistik Notrufe Die Arbeit im Kinderbereich Aus dem Hauswirtschaftsbereich 6 6 9 10 12 2. Die Beratungsstelle Statistik Problemfelder Interventionsstelle „Die gehen ja doch zurück“ Fortbildung und Vernetzungen 13 14 14 15 16 19 3. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen Fachtagung zum Umgangsrecht Ausstellung „Opfer“ Standpunkte-Aktion Workshop Ein deutsch-italienischer Praxisvergleich Infostände 20 21 22 23 24 25 26 4. Zeit, Geld und Räume Projekt Neues Frauenhaus Die personelle Situation Praktikantinnen Die finanzielle Situation Spenden 27 27 30 30 31 32 Dankeschön 34 3 Auf ein Wort Mutmaßungen über das Moselvirus Cochem? – Cochem an der Mosel kennt jeder. Ein idyllisches Kreisstädtchen mit gerade mal knapp 7.000 EinwohnerInnen. Und doch ist dieses Städtchen dabei, ein Stück deutsche Rechtsgeschichte zu schreiben. Im Jahr 1992 kam der Familienrichter des Amtsgerichtes Cochem, dessen Zuständigkeitsbereich den Landkreis Cochem-Zell mit 65.700 EinwohnerInnen umfasst, auf die Idee, das Familienrecht umzugestalten, und im Laufe der Zeit entstand das, was heute das „Cochemer Modell“ genannt wird. Die Grundgedanken waren eine schnelle Terminierung in Scheidungsfällen, eine frühzeitige Konfliktlösung und möglichst keine gerichtlichen Entscheidungen, sondern freiwillige Vereinbarungen im Hinblick auf das Sorgerecht und den Umgang mit den Kindern. Allerdings ist die Freiwilligkeit nicht immer ganz so freiwillig, notfalls wird mit etwas Zwang „nachgeholfen“, und dies auch in hochstreitigen Fällen und auch dann, wenn häusliche Gewalt zur Trennung geführt hat. „Zur Veranschaulichung wird in Publikationen immer wieder darauf hingewiesen, dass im Amtsgerichtsbezirk Cochem-Zell zwischen 1998 und 2003 die Quote des gemeinsamen Sorgerechts bei nahezu 100% lag und zwischen 1996 und 1999 keine streitigen Entscheidungen im Sorge- und Umgangsrecht ergingen. Neuere Zahlen liegen nicht vor.“ (Tanja Fauth-Engel, Juni 2007) Grundsätzlich ist nichts gegen eine schnelle Terminierung und gegen eine gütliche Einigung einzuwenden, allerdings nicht, wenn Gewalt im Spiel ist. Aber das scheint in Cochem auch nicht der Fall gewesen zu sein. Jedenfalls wurde häusliche Gewalt in Cochem-Zell in der bisherigen zehnjährigen Praxis nicht thematisiert, so dass der Eindruck entsteht, dass dieses Problem in der Cochemer Idylle überhaupt nicht existiert. Es erhebt sich die Frage, ob im Moselwasser ein besonderes Virus schwimmt, das Cochems Männer friedfertiger macht als anderswo und das als eine Art Heilwasser ex-portiert werden könnte. Jedenfalls gibt es keinerlei Evaluation des Cochemer Modells und keine empirischen Erkenntnisse. Trotzdem wurden wesentliche Elemente dieses Modells in den Gesetzesentwurf zur Reform des Verfahrens in Familiensachen und in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FGG) übernommen. Zwar wird in dem Entwurf der Problematik der häuslichen Gewalt an einigen Stellen deutlich Rechnung getragen, es wurden aber keine expliziten gesetzlichen Regelungen dazu formuliert. So gibt es in der Rechtspraxis erhebliche Spielräume und es wird in Zukunft stark darauf ankommen, welches Wissen das zuständige Gericht über die Thematik hat und wie ausgeprägt das Problembewusstsein der einzelnen Verfahrensbeteiligten ist. 4 Als besonders problematisch betrachten wir die kurzfristige Terminierung. Grundsätzlich ist es sinnvoll, dass Verfahren im Kindschaftsrecht vorrangig und beschleunigt durchgeführt werden. Allerdings ist es bei komplexen Gefährdungslagen, insbesondere in hochstreitigen Fällen und bei häuslicher Gewalt, nicht möglich, innerhalb eines Monats eine Diagnose zu stellen und zu sinnvollen Lösungen zu kommen. Frauen, die möglicherweise traumatisiert sind oder deren Selbstbewusstsein durch lang andauernde Misshandlungserfahrung zerstört ist, kann nicht zugemutet werden, schon nach sehr kurzer Zeit (höchstens vier Wochen) ihrem Mißhandler auf Augenhöhe gegenüberzutreten und einvernehmliche Lösungen zu erarbeiten. Verantwortliches elterliches Handeln ist vor dem Hintergrund häuslicher Gewalt sehr zweifelhaft. Die Täter leugnen oder bagatellisieren in der Regel ihre Gewalttätigkeit und Frauen oder auch Kinder benötigen eine längere Zeit, um detailliert über Misshandlungen berichten zu können. Sie brauchen erst einmal Zeit, um zur Ruhe zu kommen und um das Erlebte verarbeiten zu können. Es ist bekannt, dass die Gefahr der erneuten schweren Misshandlung oder auch die Gefahr getötet zu werden während der Trennungsphase am größten ist. Das Zusammentreffen bei Besuchsübergaben des Kindes ist oftmals gefährlich und kann retraumatisierend auf Mutter und Kind wirken. Um wenigstens ansatzweise Schutz zu gewährleisten, müssen Gewaltschutzsachen bei Gericht unbedingt vorrangig vor Kindschaftssachen verhandelt werden. Bevor Elemente des Cochemer Modells gesetzlich implementiert werden, ist eine sorgfältige und fundierte empirische Evaluation notwendig. Dem Ergebnis dieser Evaluation sowie dem Ergebnis einer chemischen Analyse des Moselwassers sehen wir mit Spannung entgegen. Die Mitarbeiterinnen des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Hochtaunuskreis Oberursel, im April 2008 5 1. Das Frauenhaus Den fachlichen Standards der Arbeit in unserem Frauenhaus liegt ein Menschenbild zugrunde, das Frauen sowohl als Akteurinnen ihres Lebens begreift mit Ressourcen und Kompetenzen als auch als Opfer von Gewalt. Nach den Prinzipien des Empowerments und der Ressourcenorientierung bedeutet dies, mit den Stärken der Frauen zu arbeiten und Beeinträchtigungen zu integrieren. Unser Auftrag besteht darin, anonyme Wohnmöglichkeiten sowie Schutz, psychosoziale Beratung und Begleitung für Frauen mit und ohne Kinder zur Verfügung zu stellen, die aus der häuslichen Gewaltsituation fliehen mussten. Vorrang haben Einwohnerinnen des Hochtaunuskreises. Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses arbeiten nach dem Frauenbezugsystem. Dies bedeutet, dass eine Mitarbeiterin eine Frau während ihres gesamten Aufenthaltes im Frauenhaus begleitet. Eine neu angekommene Bewohnerin wird im Frauenhaus erst einmal grundlegend versorgt und eingeführt. Dazu gehört, dass sie mit dem Haus, ihrem Zimmer und den Bewohnerinnen bekannt gemacht wird und, sofern sie nichts von zu Hause mitnehmen konnte, mit Lebensmitteln, Toilettenartikeln sowie Bettwäsche und Handtüchern versorgt wird. Darüber hinaus wird sie, wenn nötig, zur ärztlichen Versorgung gebracht und erhält das Angebot, in einem ersten Kriseninterventionsgespräch sich der Mitarbeiterin anzuvertrauen. Für die weitere Unterstützung und Betreuung der Frauen ist es wichtig, eine Vertrauensbeziehung aufzubauen und Kontinuität zu gewährleisten, um eine Ebene zu schaffen, auf der sie über Gewalterfahrungen sprechen und die weiteren für sie notwendigen Schritte planen können. In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung praktischer Hilfe ständig zugenommen. Die Frauen erhalten zum Beispiel konkrete Unterstützung beim Formulieren und Ausfüllen von Anträgen und Briefen, Hilfe bei der Beschaffung von Kleidung, bei der Arbeitssuche oder Vermittlung von Kontakten zu anderen Institutionen und Fachkräften (Therapeutinnen, Ärztinnen, Schuldnerberatung usw.). Insbesondere bei Frauen, die nicht gut Deutsch können, ist dies alles sehr zeit- und organisationsaufwändig. Der Betreuungsaufwand variiert mit jedem Einzelschicksal. In jedem Fall gilt der Grundsatz „so viel Hilfe wie nötig, so viel Selbstständigkeit wie möglich“. Statistik Die Belegung im Jahr 2007 betrug etwa 70 %. Aufgrund der Platzsituation in unserem Haus lassen wir bei familienorientierter Belegung auch Betten frei, um den Frauen und Kindern ein wenig mehr Privatsphäre zu verschaffen. Das heißt, wenn eine Frau mit zwei Kindern ein Vierbettzimmer bewohnt, wird das vierte Bett nicht mit einer alleinstehenden Frau belegt. 6 Im Jahr 2007 konnten wir 73 Frauen und 56 Kindern Schutz und Unterkunft zur Verfügung stellen. Davon kamen 31 Frauen aus dem Hochtaunuskreis. Herkunft der Frauen anderes Bundesland 15% Hochtaunuskreis 44% übriges Hessen 21% Frankfurt 16% Maintaunuskreis 4% Mehr als die Hälfte der Frauen mussten vor dem Ehemann und Vater ihrer Kinder fliehen. Misshandler männlicher Haushaltsangehöriger 7% sonstige Person 3% Ex-Ehemann 8% Ehemann 59% Lebensgefährte 23% 7 17 Frauen haben sich endgültig von ihrem Misshandler getrennt, und sind nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus in eine eigene Wohnung gezogen. Auszug unbekannt 17% sonstiges 9% anderes Frauenhaus 11% Verwandte Freunde 19% neue eigene Wohnung 21% zugewiesene Ehewohnung 6% Rückkehr zum Misshandler 17% Fast die Hälfte der Frauen sind nur einige Tage geblieben, um sich zu orientieren, in ein anderes Frauenhaus zu wechseln oder zur Familie oder zu Freuden zu gehen. Die Frauen, die in eine eigene Wohnung gezogen sind, waren in der Regel zwischen vier und acht Monaten bei uns im Haus. Alleinstehende Frauen, die auf eine Sozialwohnung warten, sind inzwischen gezwungen, fast ein Jahr bei uns zu bleiben. Aufenthaltsdauer 6-12 Monate 3-6 Monate 2% 11% länger als 12 Mon. 2% 1-3 Monate 19% bis 1 Woche 49% 1 Woche bis ein Monat 17% 8 Ein Drittel der Frauen, die zu uns kamen, waren deutsche Staatsbürgerinnen. Ein Fünftel der Frauen kam aus dem restlichen Europa, 15 % der Frauen aus Afrika. Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Zahl der osteuropäischen Frauen, die Hilfe gebraucht haben, bei uns zurückgegangen. Nationalitäten Asien 4% Afrika 15% Osteuropa 7% restl. Europa 19% Türkei 11% Sonstige 11% Deutschland 33% Notrufe Im Jahr 2007 gingen im Frauenhaus über 100 Notrufe ein. Das sind ca. 20 weniger als im Jahr zuvor. Dies hängt damit zusammen, dass sich viele Frauenhäuser in Hessen vernetzt haben und seit drei Jahren intern eine sogenannte Notrufliste führen. Auf dieser Liste werden die freien Frauenhausplätze zweimal in der Woche gemeldet. So kann eine Hilfe suchende Frau gezielt weitervermittelt werden, unnötige Telefonate werden vermieden. Bevor diese Liste eingeführt wurde, hatten wir im Jahr bis zu 270 Notrufe. 9 Die Arbeit im Kinderbereich Die pädagogische Arbeit mit den Kindern, die im Frauenhaus Schutz und Unterkunft finden, wird von einer Mitarbeiterin getragen, die zur Zeit über Spenden finanziert wird. Im Jahr 2007 lebten 14 von 56 Kindern mehrere Monate im Frauenhaus. Diese hatten Mütter aus neun Nationen. Die Mütter waren überwiegend Arbeitslosengeld-IIEmpfängerinnen. Zwei von Ihnen waren Analphabetinnen. Die Kinder waren zwischen ein und sechzehn Jahren alt. Wenn die Kinder zu uns ins Frauenhaus kommen, sorgen wir nach einer Phase des Ankommens, der Stabilisierung und Orientierung dafür, dass die Kinder ab drei Jahren im Kindergarten und die Älteren in der ihrem Alter entsprechenden Schule untergebracht werden, um eine kontinuierliche, altersgemäße stabile Förderung und Versorgung zu gewährleisten. Ein wichtiger Teil der Arbeit mit Kindern im Frauenhaus besteht darin, in einen fördernden Dialog mit den Kindern zur Stärkung der Resilenz zu treten. Als Resilenz bezeichnet man die Fähigkeit einer Person, die personalen und sozialen Kompetenzen und Ressourcen erfolgreich zu nutzen, um schwierigen Lebensumständen zu trotzen und kritische Ereignisse und Risikobedingungen erfolgreich zu bewältigen. 10 Die Kinder entwickeln diese Fähigkeit trotz andauerndem hohem Risikostatus (zum Beispiel niedriger sozioökonomischer Status, häusliche Gewalt oder elterliche psychische Erkrankungen). Sie lernen, mit Belastungen in akuten Stressbedingungen erfolgreich umzugehen, sich eigenständig Hilfe zu holen und sich von traumatischen Erlebnissen schnell zu erholen. Sie erwerben die Fähigkeit, schwierige Situationen in ihrem Leben (zum Beispiel Transitionen: Übergänge zwischen Lebensabschnitten) nicht nur als Belastung, sondern auch als Herausforderung zu sehen. Weitere Aufgaben bei der Arbeit mit den Kindern sind die Arbeit mit den Bewältigungsformen der Kinder unter Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Konsequenzen für Jungen und Mädchen Formen und Folgen der Traumatisierung (sexuelle und körperliche Gewalt) erkennen und bearbeiten Vermittlung einer äußeren Struktur, um die innere Struktur zu stabilisieren Freizeitpädagogische Angebote (Einzelarbeit und Gruppenarbeit) Kunsttherapeutische Einzelfallarbeit Stabilisierung der Lernfähigkeit Bildungsversorgung (Kindergarten, Schule und Hort) Umgang mit Ambivalenzen und Trennungsängsten Bewusstmachen der Kompetenzen und Ressourcen Elternarbeit, unter besonderer Berücksichtigung des Mutter-KindVerhältnisses Vorbereitung auf eine neue Transition Kooperation mit anderen oder Vermittlung an andere Hilfeeinrichtungen Neben Spiel -, Spaß- und Hausaufgabenbetreuung im Haus ermöglichten wir den Kindern viel Bewegung im Freien, besuchten mehrmals das Schwimmbad, waren im Kino, im Sommertheater, auf dem Weihnachtsmarkt, feierten fröhliche Geburtstage und Abschiedsfeste, kochten und backten gemeinsam. 11 Aus dem Hauswirtschaftsbereich Wo viel Leben ist, gibt es auch viel zu reparieren und auszubessern. Die Enge und das Alter des Hauses tragen ihren Teil dazu bei. Am Ende des Jahres kam noch ein Wasserrohrbruch im Haus dazu und die Handwerker gaben sich die Klinke in die Hand. Die gute Seite daran ist eine neue Badewanne sowie neue Wasserrohre im Erdgeschoss. Für mich eine Sorgenstelle weniger. Trotz der zum Teil alten und entsprechend undichten Fenster haben wir es geschafft, den Heizölverbrauch zu senken. Dies liegt nicht nur am – durch verstärkte Erklärungen und Kontrollen – sorgfältigeren Umgang mit der Heizung und dem warmen Wasser, sondern sicher auch an der kürzeren Heizperiode aufgrund der Klimaveränderung. Sehr bemerkbar macht sich auch das immer knapper werdende Geld, das den Frauen, die hier kurz- oder längerfristig leben müssen, zur Verfügung steht. Riemchen von Sandalen oder Schulranzen wieder zusammenflicken, die eigentlich in den Müll gehören, ist ja nichts Neues. Aber Plastikhaarbürsten oder Haarspängchen wieder kleben zu müssen, tut mir in der Seele ebenso weh wie DIN A4-Schulhefte durchzuschneiden, um zwei Notenhefte daraus zu machen. Trotz allem gibt es zum Beispiel bei Gartenarbeiten, die ich manchmal mit den Frauen gemeinsam mache, oder bei Trockenübungen: wie tapeziere ich einen Raum, wie messe ich einen Raum aus, wie streiche ich einen Raum, wie montiere ich eine WC-Brille, wie koche ich energiesparend usw. noch Gelegenheit zum Lächeln und Schmunzeln. Die Existenzängste der Bewohnerinnen treten dann für ein paar Minuten in den Hintergrund. 12 2. Die Beratungsstelle Statistik In der Beratungsstelle arbeiten zwei Sozialarbeiterinnen mit je 37 Wochenstunden. Im Jahr 2007 wurden von ihnen insgesamt 244 Frauen beraten, 2006 waren es 222, das ist eine Steigerung von 11 % (in Klammern die Zahlen aus 2006). 183 (154) Frauen kamen zum ersten Mal. Aus dem Vorjahr haben wir 50 (47) Frauen übernommen. Aus früheren Jahren wurde die Beratung von 11 (21) Frauen wieder aufgenommen. 137 (128) Frauen waren Deutsche 107 (94) hatten einen Migrationshintergrund. 67 Frauen bezogen Arbeitslosengeld I oder Leistungen nach Arbeitslosengeld II Herkunft der Frauen Oberursel Bad Homburg Kronberg Steinbach Neu Anspach Friedrichsdorf Usingen Königstein Wehrheim Weilrod Grävenwiesbach Glashütten Schmitten Frankfurt, Offenbach Wetterauskreis übriges Hessen andere Orte 92 45 14 12 13 19 8 7 5 4 3 3 2 7 2 4 4 Die Frauen kamen aus allen Gemeinden des Hochtaunuskreises. Diejenigen, die aus Frankfurt, Offenbach, dem Maintaunuskreis, dem Wetteraukreis und aus anderen Städten kamen, hatten einen Bezugspunkt in Oberursel. Alter der Frauen unter 18 18 bis 25 26 bis 40 41 bis 50 51 bis 60 über 60 ohne Angabe 19 14 130 49 19 10 3 Die Gruppe der 26- bis 40-jährigen Frauen ist, wie auch in den letzten Jahren, bei den Beratungssuchenden am größten. Tätigkeit der Frauen arbeitslos voll berufstätig Hausfrau teilzeitberufstätig Ausbildung, Umschulung Rentnerin erwerbsunfähig Erziehungsurlaub unbekannt 67 52 42 40 11 13 10 7 5 1 Problemfelder Die Zeit für ein Gespräch beträgt im Durchschnitt 60 Minuten, bei Erstgesprächen aber oft länger. Begleitungen dauern je nach Weg zwei bis vier Stunden. Vor allem bei stark traumatisierten Frauen sind Beratungen oder Begleitung über einen längeren Zeitraum bis hin zu zwei bis drei Jahren notwendig. Zuerst muss ein Vertrauensverhältnis zwischen Beraterin und Klientin aufgebaut werden, danach kommt eine lange Zeit der Stabilisierung. Stabilisierung bedeutet, einen äußeren Rahmen zu schaffen, der der Frau Sicherheit gibt und es ihr ermöglicht, ihre Entscheidungen wieder selbstständig zu treffen und ihr Leben in die Hand zu nehmen. Das Trauma von Gewalterfahrung lässt Betroffene Ohnmacht und Kontrollverlust erfahren und nimmt ihnen ihre Handlungsfähigkeit. Diese muss nach und nach wieder-hergestellt werden. (siehe Fallbeispiel Seite 17) Themen in der Beratung Die folgende Tabelle zeigt, wie oft das jeweilige Thema Inhalt der Beratung war (Mehrfachnennungen sind möglich, in Klammern die Zahlen aus 2006): 141 140 134 (121) (127) (117) 42 41 61 45 13 31 (42) (51) (19) (45) (17) (46) Gewalt, davon 14 mal (16 mal) sexualisierte Gewalt Trennung, Scheidung: Fragen zu Unterhalt, Sorgerecht, Umgangsrecht Sozialberatung: ALG II, Wohnungssuche, Wohngeld; Probleme mit Anträgen oder mit den Behörden, Schulden, Mietprobleme Arbeitssuche, Berufsorientierung, Wiedereinstieg Kinder: Erziehungsprobleme Gesundheit: völlige Erschöpfung, Kuren, Schwangerschaft, Psychische Krankheiten: Depressionen, Suizidversuche, Borderline Sucht (die eigene oder die des Partners) Migration: Asyl, Aufenthaltsrecht, Sprachkurse, Integrationskurse Wir begleiteten oder hatten intensiven telefonischen Kontakt zu Jugendamt, Sozialamt, Ausländerbehörde, Gericht, Polizei, Schuldnerberatung, Psychiatrie, Anwälten, Anwältinnen und Therapeutinnen. Interventionsstelle Die Beratungsstelle ist als Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt anerkannt. Im Jahr 2007 erhielt die Interventionsstelle erstmals zusätzliche Gelder vom Hochtaunuskreis. Zur Arbeit als Interventionsstelle gehören unter anderem die Beratungen zu häuslicher Gewalt und der Anwendung des Gewaltschutzgesetzes die Kooperation mit Polizei, Jugendämtern, Gerichten und anderen Beratungsstellen die Mitarbeit in Arbeitskreisen des Landespräventionsrates zur Umsetzung des Landesaktionsplanes die Erarbeitung und Durchführung von Fortbildungsangeboten für Polizei und Gesundheitswesen Ausstellungen Vorträge in verschiedenen Gruppen, auch an der Fachhochschule Frankfurt Teilnahme an Tagungen zum Thema der häuslichen Gewalt und zu verwandten Themen, zum Beispiel Ambivalenz der Frauen Runde Tische gegen häusliche Gewalt Tötungsdelikte und schwere Gewalt durch Intimpartner Stalking Veröffentlichung von Artikeln in Fachzeitschriften In der Beratungsarbeit mit den oben genannten 141 (121) Frauen, die zum Thema Gewalt beraten wurden, ging es um (Mehrfachnennungen sind möglich, in Klammern die Zahlen von 2006): 92 106 12 14 22 5 11 33 21 (75) (83) (16) (9) (27) (15) Frauen, die von akuter häuslicher Gewalt betroffen waren mitbetroffene Kinder Stalking sexualisierte Gewalt Kontakte zur Beratungsstelle über die Polizei (pro aktiv) Kontakte zur Beratungsstelle über Ämter, Ärzte, Kliniken von der Polizei ausgesprochene Wegweisungen von Frauen berichtete Polizeieinsätze Anträge nach dem Gewaltschutzgesetz Wenn ein Antrag nach dem Gewaltschutzgesetz gestellt werden soll, raten wir dazu, einen Anwalt oder eine Anwältin einzuschalten. Dadurch bekommen wir allerdings nicht immer Rückmeldungen, ob Schutzanordnungen oder Wohnungszuweisungen durch das Gericht erlassen werden. 15 Die gehen ja doch zurück Über die Ambivalenz einer Trennung „Die gehen ja doch zurück“ – Diese Antwort erhalten wir Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle und des Frauenhauses oft, wenn es um Frauen geht, die von ihrem Partner misshandelt werden. Stimmt das so? Und falls ja, was bringt Frauen dazu, zu ihrem Mißhandler zurückzukehren? Nach einer repräsentativen Untersuchung der Bundesregierung über „Gewalt gegen Frauen in Deutschland“, die im Jahre 2004 veröffentlicht wurde, haben 25 % der in Deutschland lebenden Frauen zwischen 16 und 65 Jahren einmal oder mehrmals körperliche, zum Teil auch zusätzliche sexuelle Gewalt durch männliche Bezugspersonen erfahren. Das heißt, dass jede vierte Frau in Deutschland Opfer männlicher Gewalt wurde. Etwa 45.000 Frauen suchen mit ihren Kindern jährlich in einem der etwa 400 Frauenhäuser in Deutschland Schutz und Unterkunft. Seit dem Jahr 2002 wurde mit dem Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes (GewSchG) die rechtliche Position von Opfern häuslicher Gewalt gestärkt. Es erleichtert unter anderem die Zuweisung der gemeinsamen Wohnung, zumindest für eine bestimmte Zeit, und es benennt häusliche Gewalt eindeutig als Straftat, die eine polizeiliche Anzeige nach sich zieht. Dies ist zweifellos ein Fortschritt und wurde als Paradigmenwechsel von den Frauenorganisationen und von vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen und sozialen Initiativen begrüßt. Allerdings wird das Gesetz durch andere gesetzliche Regelungen manchmal nahezu konterkariert. Das sind insbesondere die geplanten Gesetzesänderungen im Rahmen des Gesetzes zur Reform der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FGG) und das am 1. Juli 1998 in Kraft getretene Kindschaftsrechts-Reformgesetz. Es sind auch ganz aktuell die gesetzlichen Änderungen hinsichtlich der Unterhaltsregelungen, durch die Frauen oftmals sehr viel schlechter gestellt werden als bisher. Die häufigsten Befürchtungen, die Frauen in der Beratung hinsichtlich einer Trennung äußern, sind ökonomische Faktoren: drohende Arbeitslosigkeit, Arbeitslosengeld-II-Bezug und die damit verbundene Diskriminierung, ausbleibende Unterhaltszahlungen oder überhaupt fehlende Unterhaltsansprüche, sozialer Abstieg; Probleme mit dem Umgangsrecht und dem Sorgerecht; bei Migrantinnen Angst vor dem Verlust der Aufenthaltserlaubnis; Druck durch die Familie; Schuldgefühle, den Kindern den Vater und das soziale Umfeld zu nehmen; Angst, die Anforderungen von Ämtern, Gerichten und den Schriftverkehr allein nicht bewältigen zu können; ein höheres Gefährdungsrisiko für die Frau und die Kinder bei einer Trennung. Auch wir Mitarbeiterinnen in der Frauenberatungsstelle müssen die bange Frage, ob das Frauenhaus und die rechtlich möglichen Schutzmassnahmen einen hundertprozentigen Schutz bieten, regelmäßig verneinen. Wir können zusammen mit der Frau eine Gefährdungsprognose erstellen und einen Sicherheitsplan entwickeln, der auch meistens funktioniert, aber nicht immer. 16 Trennungsmuster Die soziale und die psychische Situation, in der sich eine Frau befindet, spielt eine wichtige Rolle bei der Frage, ob und wie eine Frau die Trennung bewältigen kann. Prof. Dr. Cornelia Helferich benennt vier unterschiedliche Muster von Gewaltdynamiken: 1. Rasche Trennung 2. Neue Chance 3. Fortgeschrittener Trennungsprozess 4. Ambivalente Bindung 1. Rasche Trennung Diese Frauen sind sehr schnell bereit, Gewalt in einer Beziehung von Anfang an nicht hinzunehmen. Nachdem der Partner das erste oder zweite Mal gewalttätig geworden ist, reagieren sie rasch mit einer klaren und dauerhaften Trennung. Diese Frauen sind eher selbstbewusst und haben in ihrem sozialen Umfeld emotionalen Rückhalt. 2. Neue Chance Diese Frauen sind eher länger verheiratet, familienorientiert und wollen die Ehe unter bestimmten Voraussetzungen aufrechterhalten. Sie hoffen auf eine Verhaltensänderung des Partners, zum Beispiel dadurch, dass er eine Therapie macht, mit dem Trinken aufhört usw. Sie sind wenig verstrickt in die Beziehung, wissen, was sie wollen, und sehen rechtliche Möglichkeiten, zum Beispiel die Wegweisung, als eine Möglichkeit an, ihren Partner unter Druck zu setzen, damit er sein Verhalten ändert. 3. Fortgeschrittener Trennungsprozess Frauen, die sich im fortgeschrittenen Trennungsprozess befinden, haben oft schon Schritte in Richtung Trennung aus einer in der Regel langjährigen und von Gewalt geprägten Beziehung vollzogen. Sie haben sich beispielsweise anwaltlich beraten lassen, schlafen in getrennten Zimmern oder sie haben schon wichtige persönliche Papiere außerhalb des Haushalts in Sicherheit gebracht. Bei diesen Paaren ist die Gefahr groß, dass die Gewalt in der nun konkreten Trennungssituation eskaliert. In dieser Phase ist die Gefahr am größten, durch den Partner getötet zu werden. Hier sind erneute Begegnungen zum Beispiel bei der Übergabe des Kindes an den gewalttätigen Vater zur Wahrnehmung des Umgangsrechtes fatal. Von sogenannten „letzten Aussprachen“ muss unbedingt abgeraten werden! 4. Ambivalente Bindung Diese Frauen leben in Beziehungen, die von andauernder und massiver Gewalt, Kontrolle, Manipulation und Angst geprägt sind. Sie weisen oftmals deutliche Merkmale von Traumatisierung auf. Ihre enge Bindung an den Partner lässt sich im Zusammenhang mit dem Überleben nach chronischen traumatischen Erfahrungen interpretieren. Hier erfolgt oftmals ein Eingreifen von außen. Nachbarn alarmieren die Polizei, das Jugendamt sorgt sich um das Wohlergehen der Kinder, Verwandte drängen zur Trennung. Es sind die Frauen der letztgenannten Gruppe, die Polizei, Ärzte usw. zur Verzweiflung treiben, die am meisten auffallen und zu der Schlussfolgerung verleiten, „die gehen ja doch alle zurück“. Frauen, die ambivalent an ihren Partner gebunden sind, haben massive Angst vor ihm. Auf Grund der lang anhaltenden Traumatisierung und des zerstörten Selbstbewusstseins fühlen sie sich aber nicht in der Lage, ihr Leben allein oder allein mit den Kindern zu 17 bewältigen. Hinzu kommen oft Schuldgefühle, die Gewalt zumindest mitverursacht zu haben, oder die Sorge um den Partner, wenn er im Falle einer Trennung mit Suizid droht. Manche Frauen glauben, dass ihr Partner ohne sie nicht leben könne („Der kann sich ja nicht mal alleine ein Spiegelei braten“). Sie haben Rettungsphantasien: nur sie können den Partner verstehen, weil sie ihn und manchmal auch seine Kindheitsgeschichte so gut kennen, nur sie können ihn retten und zu einem besseren Verhalten bewegen. Diese Frauen schwanken zwischen dem Gefühl der Grandiosität und schweren Schuldgefühlen, wenn sie „es doch wieder nicht hingekriegt haben“, Streit und Gewalt zu verhindern. Die Loslösung aus einer solchen ambivalenten Beziehung ist ein langsamer, oft quälender Prozess. Frauen zur Trennung überreden zu wollen wäre der falsche Weg und könnte zu einer Solidarisierung mit dem misshandelnden Partner führen. Hier müssen die Menschen, die Kenntnis von der Situation haben, die es „gut meinen“ und sich um die Frau und die Kinder ängstigen, eher zurückhaltend agieren. Sie müssen Acht geben, dass sie nicht in die Gewaltdynamik mit hineingezogen werden. Wir Mitarbeiterinnen wissen, wie schwer das ist. Hilfreich für die Frau ist es, immer Ansprechpartner zu haben, nicht verurteilt zu werden und immer wieder Unterstützung angeboten zu bekommen. Unserer Erfahrung nach ist die Gefahr, in eine gewalttätige Beziehung zu gehen und in ihr zu verharren, am größten bei Frauen, deren Kindheit bereits durch Gewalt geprägt war. Besonders problematisch ist die psychische Situation von Frauen, die von der Mutter misshandelt wurden und die ihre Väter als eher abhängig und schwach erlebt haben. Väter, von denen sie heimlich mit Schokolade „getröstet“ wurden, die sich aber niemals schützend vor sie gestellt haben. Obwohl sie im Alltag oft perfekt funktionieren, berufstätig sind, die eigene Familie und manchmal noch die alten Eltern versorgen, zu denen sie eine sehr ambivalente Beziehung haben, fühlen sie sich absolut minderwertig. Ihre Persönlichkeit scheint sich in den Bedürfnissen anderer Menschen aufgelöst zu haben. Sie erfüllen alle Forderungen und seien sie noch so absurd. Ein Fallbeispiel Frau W. wurde als Kind oft so schwer misshandelt, dass sie tagelang nicht zur Schule gehen durfte, weil die Misshandlungsspuren zu deutlich zu sehen waren. Der Vater solidarisierte sich heimlich mit ihr, schützte sie aber nicht. Die vielen Fehlzeiten wurden von der Schule nie hinterfragt. Seit einiger Zeit ist Frau W. an Krebs erkrankt und müsste unbedingt im Krankenhaus behandelt werden. Sie geht aber nicht hin, weil ihr Mann damit droht, die gemeinsame Tochter nicht zu versorgen, und weil ihre Mutter nicht bereit ist, während des Krankenhausaufenthaltes von Frau W. „Essen auf Rädern“ zu akzeptieren. Frau W. möchte sich nicht dem Vorwurf aussetzen, sie kümmere sich nicht genug um die Mutter. Sie ist schwer depressiv, am Ende ihrer Kraft und nimmt alles hin, einschließlich der Misshandlungen ihres Mannes. Irgendwas habe ich falsch gemacht“. Sie sagt, dass sie eigentlich nicht mehr leben wolle, sie sei ja ohnehin nur eine Last, wird immer kränker und erweckt den Eindruck, als „wolle sie sich suizidieren lassen“. (Eine merkwürdige Definition, ich weiß, aber sie hat sich mir so aufgedrängt). Beraterin, Therapeutin, Arzt und Freundin möchten Frau W. helfen, erreichen sie aber nicht. Die Hilfsangebote sind gut gemeint und professionell, aber sie kommen 40 Jahre zu spät. Sie greifen nicht mehr. 18 Gewalt gegen Frauen wird sich nur eindämmen lassen, wenn beim Schutz der Kinder angesetzt wird. Bei Frau W. haben im Laufe ihrer Lebensgeschichte Entwicklungen stattgefunden, die nicht mehr voll umkehrbar sind. Sie wird sich vermutlich immer nur als „Opfer“ definieren können. Aber wenn es doch noch gut geht, kann sie möglicherweise irgendwann einmal die Definition „Überlebende“ akzeptieren. Manchmal erwägt sie, im Anschluss an eine vielleicht doch erfolgte Krankenhausbehandlung gleich in ein Frauenhaus zu gehen, „der Kleinen zuliebe“, die nicht so ein Leben haben soll wie sie. („Die gehen ja doch zurück“ und das Fallbeispiel sind eine gekürzte Version eines Artikels von Eva Beyer, der im „Forum Kriminalprävention“, 4. Quartal 2007, erschienen ist. Der vollständige Artikel kann in der Beratungsstelle angefordert werden) Fortbildung und Vernetzung Für unsere eigene Fortbildung nehmen wir an Fachtagungen teil und haben regelmäßige Supervision. Vernetzung und Kooperation mit anderen Frauenprojekten, Fachstellen, Beratungsstellen, Polizei, Gerichten und politischen Gremien sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir nehmen teil an den vierteljährlich stattfindenden Arbeitstreffen des HIP (Hochtaunusinterventionsprojekt gegen häusliche Gewalt), an den regelmäßigen Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft der hessischen Frauenhäuser und Beratungsstellen, an dem zweimal im Jahr stattfindenden Runden Tisch „Migration“ und an den Treffen des Frauennetzwerkes Oberursel. Auf Landesebene arbeitet eine Mitarbeiterin mit im hessischen Netzwerk „Gewaltprävention im Gesundheitswesen“, wo es darum geht, das Thema „Gewalt gegen Frauen“ im Gesundheitswesen zu implementieren. Ziel ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu erweitern und Fortbildungsmodule zu entwickeln. Als Referentin konnte im Sommer 2007 eine Kollegin einen Workshop in der Fachhochschule Frankfurt, Fachbereich Sozialarbeit zum Thema „Frauenhäuser und Beratungsstellen im internationalen Vergleich“ mitgestalten. Kolleginnen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland waren von der Professorin Magrit Brückner eingeladen worden, mit StudentInnen die aktuelle Situation in den jeweiligen Ländern zu betrachten. 19 3. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen Im Januar beteiligten wir uns an der Ausstellung „Opfer“ des Weißen Rings (s. S. 20). Im Februar hatten wir ein Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Petra Fuhrmann, die sich über unsere Arbeit informiert hat. Im März nahm eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Migration und Integration“ teil, ausgerichtet vom Ausländerbeirat in Bad Homburg. Dabei wurde die Situation der von Gewalt betroffenen ausländischen Frauen dargestellt. Um den gegenseitigen Austausch und eine bessere Zusammenarbeit ging es in Gesprächen mit den TeamleiterInnen des Sozialamtes und der Kollegin, die in der Arbeitsvermittlung tätig ist. Auch mit Therapeutinnen und mit den Beamten der Polizeistationen in Usingen und Königstein fanden Info-Treffen statt, um die jeweilige Arbeit besser kennenzulernen und Absprachen über die Zusammenarbeit (zum Beispiel beim „pro aktiv“ Ansatz) zu treffen. Bei der Eröffnung des Möbellagers des Kreises in Usingen sowie des Caritasladens in Bad Homburg waren wir dabei, weil gute Kontakte zu diesen Einrichtungen für unsere Klientinnen sehr hilfreich sein können. Im April beteiligten wir uns an einem deutsch-italienischen Praxisvergleich (s. S. 24). Im Mai begann die Standpunkte-Aktion im Hessischen Landtag in Wiesbaden (s. S. 22). Im Juni wurde ein Workshop in der Fachhochschule Frankfurt mitgestaltet (s. S. 23). Im Juli veranstalteten wir in der Beratungsstelle einen „Offenen Abend“ mit von Bewohnerinnen des Frauenhauses selbstgemachten Häppchen und Getränken. Dabei zeigten wir den eingeladenen SpenderInnen und UnterstützerInnen mit einem kleinen Videofilm den momentanen Zustand des Frauenhauses und berichteten über unser Projekt „Neues Frauenhaus“. Wir baten um Ideen und Vorschläge, sammelten diese auf Kärtchen und werden sicherlich so manche Anregung bei unseren zukünftigen Planungen berücksichtigen. Der rege Zuspruch an diesem Abend lässt uns hoffen, dass wir für unser Projekt viel Unterstützung, sowohl in ideeller als auch finanzieller Hinsicht, erhalten werden. Im August erfreute die Theatergruppe Oberursel unter der Leitung von Frau Popadiuk die Oberurseler Kinder mit drei Theateraufführungen zugunsten des neuen Frauenhauses. Am 17. und 18. September fand unsere große Fachtagung zum Thema „(K)ein Umgangsrecht für gewalttätige Väter“ in der Stadthalle Oberursel statt (s. S. 20). Im Oktober informierte die Rechtsanwältin Gabriele Fries an zwei Abenden über die Themen „Trennung/Scheidung“ und „Gewaltschutzgesetz“. Diese beiden Abende wurden von der Leitstelle des Kreises für Frauen, Senioren, Behinderte und Krankenhilfe finanziert und fanden in unseren Räumen statt. Nach diesen Infoabenden boten wir die jährliche Frauengruppe mit Frau Fink an. Sie ist gedacht für Frauen, die sich in Trennungssituationen befinden oder sich mit dem Gedanken an Trennung/Scheidung tragen. Seit Anfang des neuen Jahres trifft sich die Gruppe regelmäßig einmal in der Woche. Im November informierten wir an Infoständen in Oberursel und Usingen (s. S. 26). 20 Fachtagung zum Umgangsrecht m September 2007 veranstalteten wir eine Fachtagung zum Thema „(K)ein Umgangsrecht für gewalttätige Väter? – ein kritischer Blick auf das Cochemer Modell.“ Für die Fachtagung gewannen wir als ReferentInnen: Klaus Fischer, Dipl. Psychologe, Leiter der Beratungsstelle Lebensberatung Cochem, Edith Schwab, Rechtsanwältin, Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V., Heinz Rahn, Psychotherapeut, Fachbereichsleiter des Jugendamtes HTK, Dr. Anita Heiliger, Soziologin, Mitherausgeberin des Buches „Verrat am Kindeswohl“, Herr Reinhard Prenzlow, Studienrat und Verfahrenspfleger. In einer Trennungssituation aus Gründen von häuslicher Gewalt sind einvernehmliche Regelungen zu Sorge- und Umgangsrecht meist schwierig, wirken oft konfliktverschärfend und damit auch zum Nachteil des Kindes. Die Konflikte der Paarebene und der Elternebene sind nicht leicht voneinander zu trennen. Einvernehmliche Regelungen zu verlangen, entspricht nicht den Mechanismen, die in einem gewaltgeprägten Familienleben herrschen und die in der Trennungsphase weiterwirken. Für das Wohl des Kindes erweist sich das Cochemer Modell kontraproduktiv. Im Zuge der Fachtagung wurde diese Problemstellung durch die Referentinnen und Referenten eingehend aus unterschiedlichen Blickrichtungen beleuchtet. Das Cochemer Modell, das zunehmend Eingang in die Beratungs- und Gerichtspraxis findet, wurde kritisch hinterfragt. Es wurde diskutiert, welche Antworten es für den Umgang bei häuslicher Gewalt gibt, und ob das Cochemer Modell in diesem Zusammenhang überhaupt angewendet werden kann. Die umfangreiche, vorbereitende Arbeit zu dieser Fachtagung wurde dadurch belohnt, dass wir weit über hundert TeilnehmerInnen begrüßen durften. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema war für PraktikerInnen von zentralem Interesse und wird uns auch in Zukunft noch weiter beschäftigen. Ausstellung „Opfer“ Im Januar 2007 organisierte der Weiße Ring im Rathaus Oberursel eine Ausstellung zum Thema „Häusliche und sexualisierte Gewalt“. Trotz unserer Bedenken zur inhaltlichen und gestalterischen Aufmachung der Ausstellung war uns das Thema wichtig, so dass wir als Kooperationspartnerinnen neben der Frauenbeauftragten ein Rahmenprogramm zur Ausstellung mitgestalteten. Wir organisierten einen Workshop mit den Eheleuten Rachut (Frau Rachut war selbst in der Kindheit von sexueller Gewalt betroffen und ihr Partner hat die Folgen mit ihr getragen) zum Thema: „Hilfen zur Überwindung der Folgen sexueller Gewalt – Hilfe geben – Hilfe annehmen“. Zielgruppe waren Betroffene, Angehörige, PartnerInnen, FreundInnen sowie Professionelle. Parallel zu der Ausstellung fand eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit RechtsanwältInnen und MitarbeiterInnen von Polizei und Krisenberatungsstellen im Rathaus statt, wo es um das Gewaltschutzgesetz, den Ablauf von Gerichtsverfahren und Hilfsangebote für Betroffene ging. Als Abschlussveranstaltung fand ein ökumenischer Gottesdienst in der Hospitalkirche statt, in dem eindrücklich die Not von Menschen, die von Gewalt betroffen sind, zum Ausdruck gebracht wurde. 21 Die Ausstellung fand in der Öffentlichkeit viel Zuspruch. In der Hessenschau und in einer Talkrunde des Rhein-Main-TV mit Mitarbeiterinnen des Weißen Ringes und unserer Beratungsstelle wurde darüber berichtet. (aus: Blitz-Tipp vom 20. Januar 2007) Das Schweigen endlich brechen Ausstellung „Opfer" mit Begleitprogramm bis 24. Januar im Oberurseler Rathaus bis Mittwoch, 24. Januar, im Stadtverordnetensitzungssaal des Oberurseler Rathauses zu sehen sind. Oberursel (rb/pm). Ein beklemmendes Gefühl beschleicht den Betrachter der neuen Ausstellung „Opfer" im Oberurseler Rathaus. Eine Rasierklinge auf blutender Haut. Das blutig geschlagene Gesicht einer Ehefrau im Bilderrahmen („Manche Bilder kommen nicht ins Familienalbum"). Eine Packung Taschentücher für „Tränen, die nicht trocknen." Ein kleines, unschuldiges Mädchen, das den Betrachter treuherzig anschaut. Unter dem Porträtfoto steht „Diese Hure hat ihren Onkel verführt." Darunter ist – etwas kleiner geschrieben – zu lesen: „So rechtfertigen sich die Täter." Dies sind nur einige der außergewöhnlichen Exponate, die unter die Haut gehen und zum Nachdenken anregen. In Kooperation mit Oberursels Frauenbeauftragter Gabriela Wölki und dem Verein „Frauen helfen Frauen" wird die Ausstellung von den Außenstellen Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis des Weißen Rings veranstaltet. Gemeinsam wurden zusätzliche Veranstaltungen während der Ausstellungswoche organisiert, die sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit der Opferthematik befassen. Vor allem aber haben sie alle auch den Hintergrund, die vielfältigen Hilfsangebote für Betroffene und auch deren Angehörige aufzuzeigen und Opfern damit Perspektiven zu geben. Schirmherr der Ausstellung „Opfer" in Oberursel ist kein geringerer als Hessens Justizminister Jürgen Banzer, der die Ausstellung auch offiziell eröffnete. Zusätzlich wurde ein Begleitprogramm zur Ausstellung konzipiert. So beginnt am Dienstag, 23. Januar, um 20 Uhr im Hieronymi-Saal im Rathaus eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zu den Themen Häusliche Gewalt, Sexuelle Gewalt und Sexueller Missbrauch an Kindern. Rechtsanwältinnen und Mitarbeiterinnen von Polizei und Krisenberatungsstellen geben Auskunft zu Gerichtsverfahren, Gewaltschutzgesetz, Umgang mit Opfern und Tätern sowie dem Hilfsangebot der Beratungsstellen für Betroffene. Fragen und Diskussion aus dem Publikum sind erwünscht! Die Ausstellung „Opfer" wurde von Studenten der Bauhaus-Universität Weimar in Zusammenarbeit mit Deutschlands größter Opferschutzorganisation Weißer Ring gestaltet. Dem „Opfer-Sein" ein Gesicht geben, wachrütteln und das Schweigen brechen – das wollen die mehr als 100 Fotos, Plakate und Anzeigenkampagnen, die noch Am Mittwoch, 24. Januar, beginnt um 17 Uhr eine Besichtigung der Ausstellung „Opfer" und um 19 Uhr lädt die Hospitalkirche zu einem ökumenischen Gottesdienst ein. 22 Standpunkte-Aktion Im Mai nahmen wir an der Auftaktveranstaltung im hessischen Landtag teil, bei der die „Standpunkte-Kampagne“ des Bundesverbandes der Beratungsstellen und Notrufe öffentlich gemacht wurde. Viele Landtagsabgeordnete und auch die Ministerin Frau Lautenschläger ließen sich „mit ihrem Standpunkt“ zu Gewalt gegen Frauen fotografieren. Die Fotos sind auf einer bundesweiten Homepage www.frauen-gegen-gewalt.de zu sehen und jede/r kann ihren/ seinen eigenen Standpunkt auf dieser Seite dokumentieren. 23 Workshop in der Fachhochschule (aus: Frankfurter Fachhochschulzeitung - Ausgabe 102 November/Dezember 2007) Internationaler Workshop „Häusliche Gewalt und Interventionsstrategien in Deutschland, Österreich und der Schweiz!“ Workshop eine reizvolle Umsetzung in das diesjährige Studienprogramm schien. Im Rahmen des Theorie-Praxisbereichs Frauenarbeit (Fb 4, Studiengang Sozialarbeit) fand vom 15. 6. - 17. 6. 2007 ein sehr erfolgreicher Workshop mit internationaler Beteiligung aus dem deutschsprachigen Raum statt, der bei den Referentinnen und den Studierenden so viel Anklang gefunden hat, dass die eingeladenen Kolleginnen aus Österreich und der Schweiz ihn in den folgenden Jahren an ihren Hochschulen mit dem gleichen Team wiederholen wollen. Eingeladen waren aus Fachhochschulen Prof. (FH) Maga. Elfriede Fröschl (Wien, Österreich), Prof. Gabriella Schmid (St. Gallen, Schweiz), Dozentin Maria Solèr (Luzern, Schweiz), die alle selbst langjährige praktische Erfahrungen in diesem Bereich haben sowie an der Konzeptentwicklung in ihren Ländern beteiligt waren und/ oder darüber veröffentlicht haben. Doch jetzt der Reihe nach: Das Thema häusliche Gewalt und Interventionsstrategien ist seit der Veröffentlichung der Problematik – zumeist gegen Frauen gerichtete Gewalt in der Familie – durch die inter-nationale Frauenbewegung vor rund 30 Jahren von internationaler Bedeutung und seither zunehmend ein wichtiges Feld interprofessioneller Arbeit, in dem grenzüberschreitend Konzepte entwickelt und ausgetauscht werden. Aus der Praxis haben Dipl.-Sozialarbeiterin Hildegard Calmano (Frauenberatungsstelle Oberursel) und Dipl.-Sozialarbeiterin Simone Holler (autonomes Frauenhaus Frankfurt), beides frühere Absolventinnen unseres Fachbereichs, ihre langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse als Referentinnen eingebracht. Geleitet wurde der Workshop von Prof. Dr. Margrit Brückner, Koordinatorin des Frauenschwerpunktes. Erfreulich war die aktive Teilnahme nicht nur Frankfurter Studierender, sondern auch zweier Schweizer Studentinnen der Fachhochschule St. Gallen. Der Fachbereich hat eine lange Tradition von Lehrangeboten, Praxis- und Forschungsprojekten und internationalen Kontakten zu diesem Thema, so dass ein solcher Die Teilnehmerinnen des Workshops 24 häuslicher Gewalt nachgegangen und Ansätze der Arbeit mit Tätern diskutiert wurden. Der Workshop wurde mit einem Grußwort der Dekanin Prof. Dr. Ursula Fasselt eröffnet. Thema des ersten Tages war „Das Private ist politisch – Gewalt gegen Frauen als öffentliches Thema“ als Einführung in die gesellschaftspolitische Entwicklung dieses Arbeitsfeldes anhand von filmischen Beiträgen aus allen drei Ländern, die reichhaltigen Diskussionsstoff boten. Alle drei Tage waren gekennzeichnet von einem lebhaften Austausch unter den Teilnehmenden, angeregt durch die Anwesenden aus verschiedenen Ländern und die Anwesenheit sowohl von Theoretikerinnen als auch Praktikerinnen. Im Mittelpunkt des 2. Tages standen sowohl die unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen und Organisationsformen der einzelnen Länder im Kampf gegen häusliche Gewalt als auch allgemeine Fragen der Beratung und der Beziehungsdynamik. Der 3. Tag war der Vertiefung besonderer sozial-arbeiterischer Fragestellungen gewidmet, indem der Situation von Kindern als Zeugen und Opfern Doch an dem Wochenende wurde nicht nur gearbeitet, sondern die Gäste erhielten auch eine Führung durch Frankfurt, die in einer traditionellen Äppelwoikneipe in Sachsenhausen ihren Ausklang fand. Margrit Brückner, Fb4 [email protected] Ein deutsch-italienischer Praxisvergleich Viel Neues und Interessantes erfuhren 10 Mitarbeiterinnen aus hessischen Frauenhäusern und Beratungsstellen im April bei einer Bildungsreise nach Italien, die von unserer Kollegin Hildegard Calmano und von Simone Holler aus dem Frankfurter Frauenhaus organisiert wurde. Das Thema dieser Reise war: „Frauenhäuser und Beratungsstellen: ein deutschitalienischer Praxisvergleich“. Die Gruppe besuchte Frauenprojekte in Pisa, Florenz, Prato und Bologna und musste feststellen, dass die Situation in Italien sich doch sehr von unserer unterscheidet. Für die wissenschaftliche Begleitung dieser Reise konnte die Fachhochschulprofessorin Magrit Brückner gewonnen werden. Sie führte an einem Nachmittag in Bologna zusammen mit der italienischen Kollegin Guiditta Creazzo eine vergleichende Diskussion zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung der Frauenhäuser aus sozialwissenschaftlicher Sicht, bei der die unterschiedliche Einbettung der Frauenhausarbeit in Italien und Deutschland deutlich wurde. Ebenfalls in Bologna fand ein Besuch im rechtsmedizinischen Institut statt. Dr. med. Federica Lugaresi, eine Rechtsmedizinerin, berichtete über die multi-institutionelle Zusammenarbeit und den Aufbau eines Netzwerkes und einer rechtsmedizinischen Untersuchungsstelle für von Gewalt betroffene Frauen. Bei den italienischen Kolleginnen war großes Interesse an einem Gegenbesuch zu spüren. Wir arbeiten daran, dies in den nächsten 1 bis 2 Jahren zu realisieren, und rechnen mit der Unterstützung des hessischen Sozialministeriums, da die Emilgia Romana die Partner-Region von Hessen ist. In diesem Zusammenhang geht unser Dank auch nochmals an das Ministerium, das diese Reise finanziell unterstützt hat. 25 Infostände Mit zwei Infoständen zum Internationalen Tag „Keine Gewalt gegen Frauen“ waren wir diesmal mit Polizei, Frauenbeauftragten, Amnesty International und dem Weißen Ring am 25. November in Oberursel und Usingen vertreten. In Oberursel trat dabei zum Gedenken an unsere im Jahr 2006 ermordete Vorstandsfrau Sonja Eisenkolb der Chor „Entrüstet Euch“ auf, in dem auch Sonja mitgesungen hatte. 26 4. Zeit, Geld und Räume Wenn man unsere Arbeit – von außen betrachtet – in einem Satz beschreiben sollte, käme man vielleicht auf folgende Formulierung: Wir stellen Zeit und Räume zur Verfügung für Menschen, die in einer schwierigen Situation Hilfe suchen. Das haben wir mit vielen anderen helfenden Organisationen gemeinsam. Eine weitere Gemeinsamkeit ist auch, dass dieses Bereitstellen von Zeit, Fachwissen und Räumen Geld kostet. Projekt Neues Frauenhaus Warum wollen wir ein neues Frauenhaus? Das Frauenhaus besteht seit 1985. Es befindet sich in einem privaten Einfamilienhaus, das durch den Verein angemietet ist. Das Frauenhaus verfügt über 21 Plätze, aufgeteilt in fünf Zimmern. Daher ist es häufig nicht möglich, jeder Familie ein eigenes Zimmer zuzuweisen. Frauen ohne Kinder müssen sich zu dritt oder zu viert ein Zimmer teilen. Der Vermieter ist nicht bereit, Instandhaltungs- und Reparaturkosten zu übernehmen. Somit entstehen dem Verein „Frauen helfen Frauen e. V.“ jährlich steigende Instandhaltungskosten, die eine effektive Bewirtschaftung des Objektes nicht ermöglichen. Gelder, die eigentlich für die Betreuung der Bewohnerinnen und ihrer Kinder dringend notwendig sind, müssen zunehmend für notwendige Reparaturen verwendet werden. Die beengte Raumsituation, aufgezeigt am Erdgeschoss Ein Sechsbett-Zimmer (16,0 m2), eingerichtet mit zwei Etagenbetten und zwei Rollbetten, vorgesehen für eine Frau mit fünf Kindern oder für vier erwachsene Frauen. Ein Vierbett-Zimmer (14,6 m2) mit einem Etagenbett, einem Rollbett und einem Kindergitterbett, vorgesehen für eine Frau mit drei Kindern oder für drei erwachsene Frauen. Eine Gemeinschaftsküche mit 10,3 m2 und ein Badezimmer mit 4,4 m2. Private Rückzugsmöglichkeiten sind im Oberurseler Frauenhaus nicht vorhanden. Es gibt für alle nur ein Gemeinschaftswohnzimmer von 25 m2. Die beengte Situation verlangt von den Bewohnerinnen und ihren Kindern ständige gegenseitige Rücksichtnahme, obwohl sich alle in einer akuten Stresssituation befinden. Den Kindern fehlt es an Platz, um ungestört Hausaufgaben zu machen, zu spielen oder zu toben. Die Kinder leiden sehr unter der im Elternhaus miterlebten, mitangehörten, mitangesehenen Gewalt und dem Verlust der vertrauten häuslichen Umgebung. Sie brauchen viel Unterstützung und Zuwendung, um sich im Alltag wieder zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Die beengte Situation ist hier kontraproduktiv. 27 Arbeitsgruppe Neues Frauenhaus Unter Vorsitz des Oberurseler Bürgermeisters Hans-Georg Brum konnte die Arbeitsgruppe „Neues Frauenhaus“ einige Ideen und Vorstellungen konkretisieren, um die Realisierung des Projektes zu erreichen. Zu der Arbeitsgruppe gehören außerdem der erste Stadtrat, Herr Rosentreter, die Frauenbeauftragte Gabriela Wölki, je nach Fachgebietsfragen wechselnde Teilnehmer und zwei Mitarbeiterinnen des Vereins „Frauen helfen Frauen e.V.“ Hochtaunuskreis. Für das Grundstück, das die Stadt Oberursel dem Verein Frauen helfen Frauen zur Verfügung stellen will, wurde die notwendige Bebauungsplanänderung in die Wege geleitet. Die Vergabe des Grundstückes bedarf jedoch der Abstimmung im Stadtparlament. Es wurden drei Architektenbüros gefunden, die für den Verein unentgeltlich je einen ersten Entwurf für ein Frauenhaus erstellt haben. Damit einher ging auch ein erster Kostenplan. Bei zwei Entwürfen belaufen sich die Kosten auf rund 800.000 Euro. Der dritte Entwurf liegt deutlich darüber. Die Stadt Oberursel prüft die Vergleichbarkeit der Entwürfe hinsichtlich Kosten und Bauvolumen. Für die Finanzierung des Projekts werden wir den Hochtaunuskreis um Beteiligung bitten. Die Frage, ob sich ein Bauträger findet – zum Beispiel die Stadt Oberursel oder der Hochtaunuskreis – und der Verein das Objekt dann mietet (das wäre unser Wunsch) oder ob der Verein selbst bauen sollte, konnte noch nicht geklärt werden, ebenso wenig die damit einhergehenden vertraglichen Modalitäten. Wir wünschen uns für das Jahr 2008, dass alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte uns unterstützen und in positiver Weise entgegenkommen, damit Frauen und Kinder, die das Frauenhaus in Anspruch nehmen müssen, in einem größeren Haus angemessen leben und wohnen können. Dies ist in den Jahren, in denen das jetzige Haus diesem Zweck dient, zunehmend schwieriger geworden. Am Anfang des Sommers luden wir zu einer kleinen Veranstaltung ein, in der wir unser großes Projekt „Neues Frauenhaus“ vorstellten und um Hilfe, Tipps und Ratschläge baten. Es sind viele hilfreiche Informationen zusammengetragen worden. Kleine Wünsche werden sofort erfüllt, ... Da stand er plötzlich kurz vor 18:00 Uhr in der Beratungsstelle, der kleine Steppke. Ein bisschen verfroren und ein bisschen verheult. Der geübten Sozialarbeiterin schoss in Sekundenschnelle die ganze Palette durch den Kopf: Kindesmisshandlung – Jugendamt – In Obhutnahme – um diese Zeit, oh Himmel, da ist kein Mensch mehr erreichbar… „Helfen Sie auch Kindern?“, fragte der Steppke zaghaft. „Wo brennt’s denn?“ „Ich hab’ mein Fahrgeld für den Bus verloren“ ... große dauern etwas länger 28 (aus: Oberursel Stadtmagazin Oktober 2007) Endlich geht es voran Der dringend notwendige Neubau des Frauenhauses rückt in greifbare Nähe jeder Familie ein eigenes Zimmer zuzuweisen. Frauen ohne Kinder müssen sich zu dritt oder viert ein Zimmer teilen. Es gibt nur einen Gemeinschaftsraum und vor allem den Kindern fehlt es an Platz, um ungestört Hausaufgaben zu machen und zu spielen. Sie leiden sehr unter der im Elternhaus miterlebten, mit angehörten, mit angesehenen Gewalt und brauchen viel Unterstützung, um dies alles zu verarbeiten. Haben Sie schon einmal Gewalt erlebt, weil Sie von Ihrem Mann bedroht oder geschlagen wurden? Oder kennen Sie eine Frau, die häusliche Gewalt erlebt? Nein? Dann haben Sie Glück gehabt! Denn jede dritte Frau wird mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. Für viele Frauen ist die Flucht ins Frauenhaus der einzige Ausweg aus einem meist jahrelangen Leiden. Endlich ist eine Lösung in Sicht! Dass es eine Lösung für die angespannte räumliche Situation im Oberurseler Frauenhaus geben muss, ist unumstritten. Einige Zeit hat es gedauert, bis alle Vorstellungen für das neue Frauenhaus berücksichtigt werden konnten, aber nun ist es endlich so weit: ein geeignetes Grundstück wurde gefunden, der Baubeginn ist in ein bis zwei Jahren möglich. Wichtige Voraussetzung ist jedoch auch eine abgesicherte Finanzierung. Die Kosten für den Neubau des Frauenhauses betragen mindestens 650.000 Euro. Durch Spenden und sparsame Finanzwirtschaft ist Frauen helfen Frauen e.V. in der Lage, ca. 100.000 Euro in Eigenleistung aufzubringen. Auch der Hochtaunuskreis hat bereits seine finanzielle Beteiligung signalisiert. Jede Spende ist wichtig, damit das neue Frauenhaus bald Realität werden kann. Wenn Sie noch auf der Suche nach einem guten Zweck für Ihre diesjährige Weihnachts-Spendenaktion in der Firma sind oder wenn Sie privat etwas spenden wollen, würden Sie Gutes tun, indem Sie das Projekt „Neubau Oberurseler Frauenhaus“ unterstützen! Drei oder vier Frauen wohnen in einem Zimmer Aktuelle Situation im Oberurseler Frauenhaus Jedes Jahr finden zwischen 70 und 90 Frauen und ebenso viele Kinder im Frauenhaus des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Schutz und Unterkunft. Viele Frauen und ihre Kinder können aus Platzmangel nicht aufgenommen werden und müssen an andere Frauenhäuser weitervermittelt werden. Das Frauenhaus verfügt über 21 Plätze, aufgeteilt in fünf Zimmer. Daher ist es häufig nicht möglich, 29 Die personelle Situation Alle Mitarbeiterinnen im Frauenhaus und in der Beratungsstelle sind DiplomSozialarbeiterinnen oder Diplom-Pädagoginnen mit Zusatzqualifikationen. Im Frauenhaus arbeiten fünf Mitarbeiterinnen in Teilzeit. In der Beratungsstelle arbeiten zwei Mitarbeiterinnen mit je 37 Wochenstunden. Für die Buchhaltung und für die Gehaltsabrechnung haben wir externe Fachkräfte beauftragt. Praktikantinnen Die Arbeit im Frauenhaus und in der Beratungsstelle ist sehr vielfältig. Aus diesem Grunde haben wir viele Anfragen nach Praktikumplätzen, denen wir soweit wie möglich nachkommen. Im Jahr 2007 hatten wir im Frauenhaus und in der Beratungsstelle zur Ausbildung: zwei Studentinnen der Sozialarbeit an der Fachhochschule Frankfurt eine Pädagogik-Studentin der Universität Frankfurt eine Pädagogik-Studentin der Universität Marburg zwei Hospitantinnen der Fachhochschule Frankfurt Das Hospitationspraktikum ist ein neues Projekt der Fachhochschule Frankfurt. Hier müssen wir noch erproben, wie wir zukünftig mit diesem Hospitationspraktikum umgehen, denn dreißig Stunden sind zu wenig, um einen echten Einblick in die Arbeit zu bekommen. Das Frauenhaus hatte 2007 Anteil an der Ausbildung von Studentinnen der Fachhochschule Frankfurt (Fachbereich Sozialarbeit). Eine Studentin kam als Praktikantin für sechs Wochen, eine andere für vier Wochen, zwei weitere für dreißig Stunden (Hospitationspraktikum). Alle Praktikantinnen konnten vieles lernen und in der Praxis erproben. Die Praktikantinnen lernten den Alltag des Frauenhauses mit den vielfältigen Anforderungen und die Komplexität des Projektes kennen. Je nach Ausbildungsstand der Praktikantin wurden ihnen unterschiedliche Aufgaben zugewiesen, beginnend mit der Kontrolle des Küchendienstes bis hin zum Gespräch mit der hilfesuchenden Frau. Die Praktikantinnen reflektieren die Arbeit und Hintergründe im Anleitergespräch mit der für sie zuständigen Kollegin. Auch in der Beratungsstelle wurden wieder Praktikantinnen ausgebildet, die entweder an der Fachhochschule oder an der Universität ein Sozialpädagogikstudium absolvieren. Unsere Praktikantin Nina hat die Fachtagung im Herbst aktiv mit vorbereitet und die Fotoaktion „Standpunkte“ organisiert. Im Beratungsstellenalltag nehmen die Praktikantinnen – sofern die Klientin es erlaubt – an den Beratungsterminen teil, allerdings nicht, wenn es sich um langfristige Beratungsgespräche handelt. Sie gehen mit zu Arbeitskreisen, machen Telefondienst, bekommen Einblick in die Verwaltungsabläufe, Finanzen und Statistik und können eigene Ideen ausprobieren. Glücklich sind wir Mitarbeiterinnen immer, wenn wir von den jungen Kolleginnen noch etwas lernen können – am meisten im EDV-Bereich! 30 Die finanzielle Situation Das Haushaltsvolumen für das Jahr 2007 betrug 333.000 Euro. Wir bekamen vom Hochtaunuskreis die gleichen Fördermittel, wie in den Jahren zuvor, das waren 122.400 Euro. In diese Summe sind die ehemaligen Landesmittel mit eingeflossen. Zusätzlich erhielten wir vom Hochtaunuskreis 9.000 Euro für die Arbeit der Beratungsstelle als Interventionsstelle. Die Zahlungen der Städte und Gemeinden des Hochtaunuskreises sind im Jahr 2007 unverändert geblieben und belaufen sich auf 78.500 Euro. Eine weitere wichtige Einnahmequelle sind die Mieteinnahmen, die Bußgelder und die allgemeinen Spenden, die etwa ein Drittel unserer Kosten decken. Auch die Stelle unserer pädagogischen Fachkraft im Kinderbereich wurde durch zweckgebundene Spenden finanziert. Die Spendenakquirierung für das neue Frauenhaus wird erst dann voll anlaufen, wenn die vertraglichen Bedingungen genau geklärt sind. 14.600 Euro sind aber schon als zweckgebundene Spenden eingegangen und wurden entsprechend zurückgestellt. (aus: Frankfurter Rundschau vom 28. April 2007) Panne Junger Mann steckt in Altkleidercontainer fest die Retter fest, dass der Unglücksrabe unversehrt geblieben war. HATTERSHEIM Bei dem britischen Spaßmacher Mr. Bean gab es ähnliche Missgeschicke schon öfter zu sehen, in den Straßen Hattersheims allerdings sicher noch nicht. Da steckte am Donnerstagabend ein junger Mann kopfüber in einem Altkleidercontainer, rief um Hilfe und strampelte mit den Beinen. Davor bemühte sich eine junge Frau, die Einwurfklappe aufzuhalten, damit der Rest des Pechvogels, der dort herausschaute, keinen Schaden nähme. Hineingekrochen war er in den Sammelbehälter, um die Kleider seiner Freundin zu bergen, die er zuvor wutentbrannt dort entsorgt hatte. Die 21-Jährige, die mit dem Mann zusammenwohnt, hatte ihm nämlich im Verlaufe eines Streits mitgeteilt, aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen zu wollen. Kurz nach seiner Tat packte den Hitzkopf jedoch die Reue und so startete er im Beisein seiner Freundin den Versuch, deren Garderobe vor einer Zweitverwertung zu bewahren. Als Folge seines Gefühlsausbruches muss er nun laut Polizei nicht nur für die Reparatur des Containers, sondern auch für den Feuerwehreinsatz aufkommen. WY Der von Passanten in die Königsberger Straße gerufenen Polizei wollte es nicht gelingen, den Hattersheimer aus seiner misslichen Lage zu befreien. Erst die Feuerwehr schnitt den 24-Jährigen mit schwerem Gerät aus seinem blechernen Gefängnis heraus. Mit Erleichterung stellten 31 Spenden Dank zahlreicher Geldspenden gelang es uns, die Arbeit für die Frauen und Kinder im gleichen Umfang wie in den Jahren davor fortzusetzen. Im jährlichen Haushalt sind Spendeneinnahmen ein unverzichtbarer Bestandteil geworden. Über ein Drittel unserer jährlichen Kosten werden nicht durch die Gelder des Kreises und der Kommunen gedeckt, diesen Betrag muss der Verein selbst erwirtschaften. Mit Spenden wird die Teilzeitstelle für das Kinderprojekt finanziert. Darüber hinaus spendeten uns viele Menschen Haus- und Bettwäsche, Spielzeug, Hausratsgegenstände, Hygieneartikel und viele Weihnachtsgeschenke für die Kinder. m Sommer hat die Theatergruppe Oberursel unter der Leitung von Frau Popadiuk das Kindertheater „Peppino und der dumme August“ an drei Samstagen aufgeführt. Der Erlös wurde für das Projekt „Neues Frauenhaus“ gespendet. Am Weihnachtsmarkt wurde Glühwein zu unseren Gunsten verkauft und es wurden Informationen zu unserem Verein, unserer Arbeit und dem „Neuen Frauenhaus“ weitergegeben. Dank vieler engagierter Privatpersonen erhielten unsere Frauen und Kinder zu Weihnachten eine Menge wunderschöner Geschenke. Insbesondere die Kinder waren sehr glücklich, weil das Christkind ihnen das brachte, was sie sich schon lange gewünscht hatten. 32 Ein ganz herzliches DANKESCHÖN an alle Spenderinnen und Spender für Geldspenden, Sachspenden, Ratschläge und Worte der Ermunterung. Viele von Ihnen sind uns schon seit vielen Jahren verbunden und begleiten unsere Arbeit. Dank an alle Vereinsmitglieder für die Unterstützung und das Engagement, den Menschen, die ungenannt bleiben möchten, sowie den Geburtstagskindern, die auf Geschenke zu unseren Gunsten verzichteten. Dank an die Amtsgerichte Bad Homburg, Königstein, Usingen und Frankfurt sowie der Amtsanwaltschaft Frankfurt für die Bußgeldzuweisungen. Wir danken im Namen der von uns beratenen und geschützten Frauen und Kindern. Architekturbüro Djafari und Euler Architektur- und Ingenieurbüro W15 Anthyllis Institut für Naturkosmetische Behandlungen Basarkreis Kronberg Buchhandlung Bollinger Bürgerliste Bad Homburg Christusgemeinde Oberursel Deutscher Frauenring e.V. Evangelische Kirchengemeinde St. Johann, Kronberg Evangelische Kirchengemeinde St. Georg, Steinbach Firma Römischer Fitnessgruppe TV Stierstadt Firma Neubronner GmbH & Co KG Firma Stempelmeer, Oberursel Firma Schwörer Förderverein des Lions Club Oberursel e.V. Frankfurter Rundschau Inner Wheel Club Bad Homburg Karstadt Bad Homburg 33 Katholische Frauengemeinschaft St. Aureus & Justina Katholische Frauengemeinde St. Ursula Kindergarten Liebfrauen Kleiderbasar der SPD-Frauen Kunstgriff e.V. Mainova AG Oberurseler Wohnungsgenossenschaft e. G. Procter & Gamble Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co KG Rotary Club Oberursel St. Mary’s Parish of English Speaking Catholics Schnelle Hilfe in Not e.V. Soroptimist International Club Taunus Taunus Golfclub Weilrod Taunus-Sparkasse Tickets Palm, Bad Homburg Turnfrauen Rod am Berg Turnfrauen Wehrheim Zonta Club Bad Homburg Durch Ihre Unterstützung können wir unsere Arbeit qualifiziert fortführen. 34