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diagramm 163 das Bühler Magazin INNOVATION Erfolgreich erfinden und optimieren SASKO Energie-effizientes Mahlen Reismüllerei Offene Innovation aus Indien 2 INHALT Innovative Technologien · Seite 10 Interview Calvin Grieder · Seite 6 Confiseur Läderach · Seite 18 04 IN KÜRZE 06 FOKUS INTERVIEW MIT CALVIN GRIEDER Der Bühler CEO erklärt, wieso kundenrelevante Innovation ein globaler Erfolgsfaktor ist. 10 INNOVATIVE TECHNOLOGIEN Sechs Beispiele unterstreichen die Innovationskraft von Bühler: vom Sortieren bis zum Giessen und Formen, von der Getreidevermahlung bis zur Teigwarenherstellung. 16 INNOVATION CHALLENGE Lieferanten wurden eingeladen, neue Ansätze zur Senkung des Energieverbrauchs zu suchen, und die Mitarbeiter von Bühler, neue Geschäftsideen zu entwickeln. Salalah Mills · Seite 26 KUNDENPROFILE 18 Läderach, SCHWEIZ Eine hochmoderne Schokoladenfabrik läuft reibungslos dank des Automatisierungssystems WinCos von Bühler. 22 26 Sasko Grain, SÜDAFRIK A Das profunde Fachwissen von Bühler im Bereich der Getreidemüllerei senkte den Energieverbrauch und steigerte die Produktivität, ohne neue Maschinen zu beschaffen. SALALAH MILLS, OMAN Die grösste Getreidemühle in Oman mit vier Vermahlungslinien von Bühler und einer täglichen Verarbeitungsleistung von 1500 Tonnen hat dreimal nacheinander die Auszeichnung als «Beste Fabrik» des Landes gewonnen. 3 Liebe Leserinnen und Leser SASKO Grain · Seite 22 Reisverarbeitung · Seite 34 INNOVATIONEN 32 TEIGWARENPRESSEN Priomatik und Polymatik 33 PLANSICHTER Seginus 34HOCHLEISTUNGS-REISMÜLLEREI LÖSUNGEN 36 primix 38 SERVICE-INNOVATION 40 HOHE NACHFRAGE NACH ENTSTAUBUNG 41 Getreidefeuchtigkeit messen BÜHLER TEAM 42 KUNDENDIENST IN BRASILIEN 43 K ALENDER Umschlag: Jabus Wessels, SASKO Foto: David Southwood Seit der Gründung unseres Unternehmens hat sich dieses der Innovation verschrieben. Dies geschah nicht einfach um der Neuheit willen. Nein – wir waren schon immer fest entschlossen, Dinge zu verbessern und sie anders anzupacken. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir unsere Kunden bei der kontinuierlichen Verbesserung ihres Geschäfts unterstützen können. Deshalb arbeiten wir immer daran, unsere Maschinen zu verbessern und die Effizienz unserer eigenen Produktionsprozesse wie auch jene unserer Kunden zu steigern. Das kann in Form eines geringeren Produktverlusts bei der Verarbeitung oder einer höheren Energieeffizienz sein. Lesen Sie auf den nachfolgenden Seiten über einige unserer innovativen Produkte. Sie stehen beispielhaft für unser Engagement, modernste Technologie zu liefern und die höchsten Qualitätsstandards zu erfüllen. Gleichzeitig erfahren Sie, weshalb wir in den zahlreichen Ländern, in denen wir tätig sind, uns den lokalen und regionalen Bedürfnissen anpassen. Hier geht die Innovationskultur Hand in Hand mit lokalem Know-how und der Fähigkeit, neue Herausforderungen anzunehmen und darauf zu antworten. Als Teil unserer engen Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen weltweit haben wir den «Supplier Innovation Partnership Challenge» ins Leben gerufen, um neue Ideen von unseren Partnern zu erhalten. Wir wollen mit dem internen Wettbewerb «Innovation Challenge» auch das Fachwissen unserer eigenen Mitarbeiter weltweit besser nutzen. Er hat denn auch schon einige bemerkenswerte Ideen hervorgebracht. Calvin Grieder, CEO 4 IN KÜRZE Druckguss: Audi zählt auf die «Structural»-Technologie von Bühler Audi, Autohersteller im oberen Marktsegment, investiert in eine Aluminium-Druckgiesserei am neuen Standort in Münchsmünster in der Nähe des Hauptsitzes in Ingolstadt. Druckgiessteile spielen in der Strategie der Leichtbauweise von Audi-Karosserien eine zentrale Rolle. Sie tragen dazu bei, über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs die CO2-Emissionen zu verringern. Deshalb wird in Zukunft die AluminiumDruckgiesstechnologie eine der Kernkompetenzen von Audis neuem Fabrikationsstandort sein. Um eine effiziente Produktion solcher Teile sicherzustellen, zählt Audi auf die Technologie von Bühler. Dazu hat das Unternehmen in einem ersten Schritt zwei Druckgiesszellen CARAT mit einer Schliesskraft von je 32 000 kN für die Fabrikation von Strukturbauteilen bestellt. Brescia Presse S.r.l. wird Teil von Bühler Group Mit der Übernahme der Kernaktivitäten der italienischen Firma Brescia Presse S.r.l. ergänzt der Geschäftsbereich Die Casting von Bühler seine Dienstleistungen in Europa für das Überholen und Nachrüsten von Druckgiessmaschinen und -anlagen. Die enge Zusammenarbeit seit 2005 ebnete den Weg für diese Erweiterung im Portfolio von Bühler. Brescia Presse beschäftigt rund 30 Mitarbeiter und Führungskräfte, welche Bühler übernehmen wird. Hauptsächlich wird das Unternehmen Bühler Druckgiessmaschinen aller Modelle und Grössen überholen, ohne jedoch Produkte von Dritten zu vernachlässigen. Die Kunden profitieren nun von einer einzigen Kontaktstelle für die kompetente Unterstützung in allen Bereichen. Bühler setzt Massstäbe mit neuen thermischen Verfahren Geneigte Böden zur Verhinderung von Wasseransammlungen, Systeme zum Ab leiten von Wasser und zahlreiche Merkmale zur Vereinfachung und Beschleunigung von Reinigungsarbeiten: Das sind lediglich einige Innovationen bei der Lebensmittelsicherheit, welche Bühler Aeroglide in der neuesten Generation von thermischen Verfahrensmaschinen für die Lebens- und Futtermittelindustrie einbaut. Steve Blackowiak, Verantwortlicher für Lebensmittelsicherheit bei Bühler Aeroglide, betont, dass es bei diesen Innovationen nicht einfach darum geht, einer Maschine ein neues Paket aufzusetzen und diese dann als «verbesserte» oder «besonders hygienische» Version anzupreisen. Vielmehr sind sie die Folge der Ingenieursleistung, die alle Konstruktionen von Bühler Aeroglide prägt. Er meint: «Bei der Anlagenkonstruktion war die Lebensmittelsicherheit schon immer unser vordringlichstes Anliegen. Das wird auch so bleiben. Wir werden weiterhin innovative Lösungen entwickeln, welche die steigenden Hygieneanforderungen unserer Kunden berücksichtigen.» Der Trockner AeroDry von Bühler u nterstützt die verarbeitenden Unternehmen bei der Einhaltung der Hygienestandards. IN KÜRZE 5 Bühler liefert zwei Getreidemühlen an OLAM Die Firma OLAM International Singapore hat für ihren Betrieb in Westafrika zwei Getreidemühlen für die Herstellung von Brotmehl bestellt. Eine wird in Diamniado, Senegal, gebaut und kann täglich 500 Tonnen Getreide verarbeiten und 5 mal 5000 Tonnen lagern. Die andere verfügt über die gleiche Verarbeitungsleistung, hat aber eine etwas geringere Lagerkapazität von 4 mal 5000 Tonnen Weizen. Sie wird in Doula, Kamerun, gebaut. OLAM International ist einer der wichtigsten Konzernkunden von Bühler und Kunde sowohl der Division Grain Processing wie auch Food Processing. Neben den beiden Mühlen in Senegal und Kamerun baut der Geschäftsbereich Grain Milling gegenwärtig zwei Anlagen in Nigeria. Mehr Kundentrainingsangebote Der Geschäftsbereich Grain Logistics von Bühler begann im Jahr 2010, Kundentrainings anzubieten. Seither hat die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen deutlich zugenommen. Deshalb wird das Angebot für das Jahr 2013 erweitert. Die Kurse finden entweder im Ausbildungszentrum von Bühler oder direkt beim Kunden statt. Sie behandeln alle Aspekte von Service und Unterhalt von Reinigungsmaschinen, Förderelementen und Getreidetrocknern von Bühler. Die Theor ie wird durch Praxismodule ergänzt, um den Teilnehmern genügend Möglichkeiten zu geben, direkt an den Maschinen zu arbeiten. Für mehr Informationen – oder um gleich einen Kurs zu buchen – schicken Sie einfach eine EMail an Bühler Grain Logistics Customer Service: [email protected]. Oder melden Sie sich telefonisch unter +49 8461 701 701. FOKUS 7 «Innovation ist wieder ein globaler Erfoglsfaktor» Seit dem Jahr 1872, als das Unternehmen die ersten Gusswalzen für Getreidemühlen entwickelte, hat Bühler immer auf Innovation gesetzt. Als CEO will Calvin Grieder die Firmenstrategie mit dem richtigen Innovationsportfolio unterstützen und sicherstellen, dass dieses die Kundenbedürfnisse abdeckt. Von Christopher Findlay Das Credo von Bühler lautet: «Engineering Customer Success» oder «Den Kundenerfolg mitgestalten». Inwiefern dient Innovation diesem Zweck? Calvin Grieder: Als ich vor 12 Jahren zu Bühler kam, erstaunte mich die Innovationskultur, die bis in die hintersten Winkel des Unternehmens reicht. Die Firmeneigner waren schon von Anfang an echte Unternehmer. Sie wollten nicht nur Maschinen und Anlagen herstellen, sondern dies auch besser und anders tun als die Mitbewerber. Wir haben immer beträchtliche Ressourcen in die Innovation gesteckt. Auch in schwierigen Zeiten investieren wir mindestens 4 bis 5 Prozent unseres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung – was im Vergleich zum Branchendurchschnitt extrem viel ist. Das betont auch unser Engagement, das Unternehmen durch Innovation voranzutreiben. Ein Teil geht in die Verbesserung unseres Portfolios, ein Teil in die Entwicklung neuer Produkte und ein Teil in die Grundlagenforschung. CEO Calvin Grieder ist von Bühlers Innovationskultur überzeugt. Wo sehen Sie ein besonderes Bedürfnis, in innovative Technologien zu investieren? Wir wollen helfen, die Welt zu ernähren, indem wir unsere Kunden dabei unterstützen, mehr und bessere Nahrungsmittel durch Anpassung an ein sich veränderndes Umfeld zu liefern. Ein Faktor ist Energie: Um die jährlich durch Bühler fabrizierten Maschinen zu betreiben, braucht es eine Strommenge, die der jährlichen Leistung eines Atomkraftwerks entspricht. Durch Reduktion dieser Menge können unsere Kunden ihre Emissionen senken – und natürlich auch ihre Betriebskosten. Bis zum Jahr 2020 will Bühler für Kunden den Verbrauch an Primärenergie um 25 Prozent pro Tonne Fertigprodukt verringern. Es wird uns auch immer mehr bewusst, dass der Einsatz von Wasser für die Rinderzucht heute nicht mehr nachhaltig ist. Wir fragen uns deshalb, wie das Eiweiss in Getreide und Reisnebenprodukten als mögliche Quelle für Lebensmittel verwendet werden könnte. Aber wir denken auch innovativ über die Produktionsmodelle unserer Kunden nach. Zusammen mit der Universität St. Gallen entwickeln wir ein Ausbildungsmodul, um Innovationen bei Geschäftsmodellen zu fördern. So könnte es möglicherweise sinnvoller sein, die Produktstabilisierung nahe an die Angebotsseite zu verschieben und die letzten Produktionsschritte näher an die Nachfrageseite – auf Regionen- und Städte ebene und den lokalen Geschmack exakt angepasst. 8 FOKUS «Opening Innovation» ist das Motto, mit dem Bühler intern und extern Know-how und neue Ideen einbindet. Marktkenntnis und -nähe sind also ausschlaggebend. Absolut. Um marktrelevant zu sein, müssen Innovationen die Kundenbedürfnisse erfüllen. Ein vertieftes Marktverständnis sagt uns, wie unsere Kunden arbeiten, wie sie Wert schöpfen und in welchem Markt sie operieren. Wenn wir diese Faktoren kennen, können wir mit ihnen zusammenspannen, um gemeinsam mehr Wert zu schöpfen. Es gibt nicht viele weltweit tätige Unternehmen unserer Grösse, wie wir es sind. Wir müssen unseren Kunden helfen, sich in lokalen und regionalen Märkten zu differenzieren. Beim Festlegen unserer Innovationsziele studieren wir Trends wie Bevölkerungswachstum, geografische Verschiebungen von Vermögen in Gebiete mit anderen Ernährungsbedürfnissen oder Schwankungen bei der Kaufkraft. Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihren Innovationstätigkeiten? Das erste ist die Lebensmittelsicherheit. Das zweite ist die Bereitstellung von ganzheitlichen Nahrungsmitteln vom Feld bis zum Konsumenten. Und schliesslich streben wir eine hohe Nachhaltigkeit der ganzen Wertschöpfungskette an, zum Beispiel durch Reduktion der 25 bis 40 Prozent Nahrungsmittel, die in den Schwellenländern nach der Ernte verloren gehen. In all diesen Bereichen optimieren wir die Automatisierung, Informationsverfolgung und Validierung im Sinne einer «intelligenten Verarbeitung». Wir müssen die Bedingungen in den Kundenmärkten kennen und darauf aufbauend Geschäftsmodelle entwickeln, damit unsere Kunden einen höheren Mehrwert generieren können. Die Intelligenz der unseren Kunden gelieferten Verfahren ist für das Erreichen unserer Ziele bei Lebensmittelsicherheit, gesunder Ernährung und Nachhaltigkeit ausschlaggebend. FOKUS Betreibt Bühler alle Forschung und Entwicklung im eigenen Haus? Nein. Zusammen mit der ETH Zürich haben wir soeben das World Food System Center gegründet. Dieses erforscht Herausforderungen im Zusammenhang mit gesicherter Lebensmittelversorgung, dominierenden Feldfruchtarten, Klima oder Demografie. Unser Hochschulnetz umfasst jedoch nicht nur renommierte europäische Institutionen wie die EPFL und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik. Wir arbeiten auch eng mit der Kansas State University in den USA oder dem Central Food Technological Research Institute (CFTRI) in Mysore/Indien zusammen. Indem wir den besten Studenten als Belohnung Praktika anbieten, können wir unser akademisches Netz zusammen mit unserem Geschäft aufbauen und fördern gleichzeitig noch den Nachwuchs. Sie haben auch Wettbewerbe organisiert, um Know-how von Lieferanten und der eigenen Mitarbeiter einzubinden. Unser Konzept des «Öffnens der Innovation» umfasst sowohl interne wie auch externe Zusammenarbeit. Extern haben wir letztes Jahr 65 unserer besten Lieferanten dazu eingeladen, beim «Supplier Innovation Challenge» mitzumachen und uns so bei der Energiereduktion der verkauften Produktionsanlagen zu unterstützen. Gegenwärtig sind wir noch am Evaluieren von fünf Vorschlägen und werden zusammen mit all diesen Finalisten starke Partnerschaften knüpfen. Wir fördern Innovationen auch intern. Es ist eine Herausforderung, das Potenzial eines ganzen Unternehmens zu nutzen. Seit einigen Jahren führen wir deshalb für unsere Mitarbeiter einen Innovationswettbewerb durch. Ziel ist, Barrieren abzubauen und möglichst alle Mitarbeiter anzusprechen, um ihre wertvollen Vorschläge aufzunehmen. [Siehe nachfolgende Seiten.] Was unternehmen Sie, um das durch F+E geschaffene geistige Eigentum zu schützen? Wir wollen das für unser Geschäft entscheidende geistige Eigentum schützen und das auch überprüfen können. Deshalb haben wir unser Intellectual-Property-Team hier in Uzwil kürzlich verdoppelt. Letztlich bin ich aber skeptisch, ob wir längerfristig unser geistiges Eigentum so wirklich schützen können. Ich will lieber, dass wir schneller innovieren, und so unseren Mitbewerbern stets eine Nasenlänge voraus sind. Was für unsere Kunden gut ist, ist schliesslich auch für uns gut: Innovation sollte Produkte vereinfachen und nicht komplexer machen. Im aktuellen Wirtschaftsklima kehrt Innovation weltweit als Erfolgsfaktor zurück. Konkurrenzfähig bleibt nur, wer innovativ bleibt. Neue Produkte, neue Geschäftsmodelle Veränderungen, Verbesserungen und neue Erfindungen können neue und bessere Güter hervorbringen, aber ebenso neue Geschäftsmodelle für Bühler und seine Kunden. Hier sind einige Beispiele: In vielen Ländern werden lokale Mehlarten immer wichtiger – zum Beispiel Teff in Äthiopien oder Atta in Indien. So werden jedes Jahr über 60 Millionen Tonnen Atta-Mehl hergestellt, um Chapatis und Brot aus ungelockertem Teig auf kleinen, Chakki genannten Steinmühlen herzustellen. Durch Verunreinigungen gibt es so Probleme mit den Hygienestandards. Bühler hat deshalb eine hygienische Mühle entwi ckeln, die lebensmittelsicheres Atta-Mehl herstellt und 20 herkömmliche Chakki-Mühlen ersetzt. Das ist beim Erschliessen eines neuen Marktes ein wesentlicher Schritt, aber ebenso bei der Industrialisierung der Produktion eines Grundnahrungsmittels in Indien. Durch das Joint Venture von Bühler mit DSM in China können Kunden neue Reiskörner aus Reisbruch produ- 9 zieren, welcher früher als Abfallprodukt galt. Die Körner werden mit Nährstoffen angereichert und ergeben NutriRice™. Dies ist ein komplett neues Geschäftsmodell mit noch nicht völlig ausgeloteten Chancen. Eine von Bühler bereits erfolgreich auf dem Markt eingeführte Innovation ist die Würfelpresse Kubex™. Sie wurde in Zusammenarbeit mit einem deutschen Lieferanten von Direktantriebssystemen entwickelt. Das Ersetzen des standardmässigen Riemenantriebs durch einen Direktantrieb senkt den Energieverbrauch um rund 30 Prozent. Dabei begnügte sich ein Hauptlieferant von Bühler nicht nur mit der Entwicklung dieser technischen Innovation. Die Firma arbeitete gleich auch noch an der Gesamtkonstruktion mit, um Leistung und Bedienungskomfort der Maschine zu steigern. 10 FOKUS Das ungebremste Streben NACH INNOVATION Die technologischen Innovationen von Bühler sind zahlreich, vielfältig und – mal einfach, mal raffiniert – einfallsreich. Der Wunsch nach höherer Energieeffizienz ist eine Motivation für neue Erfindungen. Oder die steigende Nachfrage. Oder die Sorge um Lebensmittelsicherheit. Was alle Bühler Innovationen vereint, ist der klare Mehrwert, den sie den Kunden bieten. Sechs Beispiele aus verschiedenen Geschäftsbereichen illustrieren das stetige Streben von Bühler nach Verbesserung. DIE STECKNADEL IM HEUHAUFEN Sortex ist die kundenspezifische, hochpräzise Sortiertechnologie für die Verarbeitung von Food- und Nonfood-Produkten. Sie hilft Produzenten, ihre Kosten in den Griff zu bekommen. In einem Umfeld zunehmend härterer Konkurrenz bei niedrigen Margen müssen Lebensmittelverarbeiter je nach Nachfrage weltweit sowohl für Hoch- wie für Niedrigpreis segmente produzieren. Die innovative Sortex-Technologie von Bühler kombiniert und optimiert verschiedene hoch moderne Technologien in Sortiergeräten, die Lebensmittelherstellern und anderen Unternehmen beim Sortieren die komplette Kontrolle über ihre Produktionskosten gibt. Die Technologien werden den spezifischen Sortieranforderungen jedes Kunden angepasst. Dabei erkennen die Geräte mit hoher Genauigkeit unerwünschte Elemente und separieren diese aus dem Produktstrom, z.B. Glas, Steine oder verfärbte Reiskörner aus einem Los von erstklassigem Basmati-Reis. Diese hochmoderne Technologie benutzt Kameras, Signalverarbeitungstechniken sowie Zuführ-, Beleuchtungs- und Auswerfsysteme. So können die Geräte auch die geringsten Unregelmässigkeiten erkennen und aufgrund der Farbe, Form oder gar des Feuchtigkeitsprofils des Produkts die Spreu vom Weizen trennen. Die optischen Sortiergeräte verwenden die eigene Kameratechnologie von Bühler, um subtilste Farbunterschiede auszumachen. Zusätzlich können die Geräte auch mit der PROfile genannten Formprofiliertechnologie ausgestattet werden. Diese wird beispielsweise eingesetzt, um Bohnenstängel aus dem Gutprodukt auszuscheiden. Das Präzisionssortieren aufgrund des Feuchtigkeitsgehalts wird zum Beispiel verwendet, um Verunreinigungen aus tiefgefrorenem Mischgemüse zu separieren, was bekanntermassen sehr schwierig ist. Für weitere Sortierwunder sorgt die erweiterte InGaAs-Technologie von Bühler. Sie arbeitet mit der Kurzwellen-InfrarotBildverarbeitung, um die chemischen Eigenschaften eines Produkts zu überwachen. Sie erkennt aufgrund des Ölgehalts unerwünschte Schalen in einer Charge von Nusskernen. Bei Food-Sortieranwendungen werden Produktlose hergestellt, welche die individuellen Qualitätsanforderungen eines Produzenten erfüllen. Dank Sortex-Technologie können sie gute Margen bei Produkten geringerer Qualität erzielen oder höhere Preise bei Produkten höherer Qualität verlangen. FOKUS 11 Effizienter Produktfluss Tropfende und nachlaufende Schokolade, welche die Produktions anlage verunreinigt, gehört der Vergangenheit an – dank der Erfindung einer Düse durch Bühler, deren Funktion dem menschlichen Herzen nachempfunden ist. Patentierte FlexiNozzles von Bühler eignen sich für alle Arten von Giessgeräten. Wenn Schokolade oder Füllmassen wie Caramel oder Nougat auf die Produktionslinie tropfen oder nachlaufen, liegt dies nicht etwa am Können des Herstellers. Die Schuld an der Verschwendung von Rohprodukt sowie am Zeit- und Leistungsverlust liegt bei den herkömmlichen starren Düsen der Produktionsanlage. Aber die unerwünschte Verschwendung von Produkt und Produktivität kann heute bei Giessanlagen verhindert werden dank der patentierten FlexiNozzles von Bühler. Diese verwenden flexible Ventilaufsätze, um beim Giessen des Produkts in die Form ein sauberes Abtrennen des Nachlaufs zu erreichen. Das innovative System basiert auf einem Mechanismus, der sich selbstständig den wechselnden Viskositäten und Fliess eigenschaften verschiedener Massen anpasst. Die Technologie der FlexiNozzles ahmt das menschliche Herz nach: Klappen öffnen sich, um einen Fluss in einer Richtung zu erlauben. Sobald der Druck nachlässt, schliessen sich die Klappen wieder und unterbrechen den Produktfluss. Das Schliessen wird zudem durch ein kurzes Zusammenziehen verbessert. Das Resultat: Präzisionsgeformte Süsswaren, welche die vorgegebenen Gewichte genau einhalten und einfacher zu verpacken sind, was also auch die Effizienz auf dem Verpackungsband erhöht. Die FlexiNozzles bestehen aus qualitativ hochstehenden, lebensmitteltauglichen Materialien und Beschichtungen. Das für die Düsenelemente verwendete elastische Material wurde speziell entwickelt um sicherzustellen, dass dieses im Fall eines Bruchs von einem normalen Metalldetektor erkannt wird. Deshalb besteht zu keiner Zeit die Gefahr der Produktverunreinigung. Ausserdem kann das System einfach und rasch eingebaut werden und erfordert nur minimalen Unterhalt. Die Düsen können auf alle Giessgerätetypen montiert werden und brauchen nicht für Produkte unterschiedlicher Viskosität ausgewechselt zu werden. Hersteller von Schokolade, Zuckerwaren und Gelees müssen deshalb nicht mehr die Düsenplatten auswechseln und können so Produktionsunterbrüche vermeiden. 12 FOKUS VAKUUMBEHANDLUNG Glashersteller können auch bei kundenspezifischen Beschichtungen ihre Produktivität erhöhen, dank der Vakuumbeschichtungstechnologie Apollon von Bühler. Strengere Vorschriften zur Reduktion von Emissionen und ein grösseres Energieeinsparbewusstsein sind die treibenden Kräfte bei der Entwicklung des Markts für Glas mit Sonnenschutzbeschichtungen. Vor allem in Regionen mit boomender Bauwirtschaft wie Asien, Osteuropa oder der Mittlere Osten besteht eine hohe Nachfrage nach beschichtetem Architekturglas mit geringem Emissionsgrad und ansprechendem Aussehen. Nachfrage nach kundenspezifischen Beschichtungen befriedigen. Die sogenannte «Low-E»-Beschichtung blockiert die Wärmeübertragung durch das Glas, da das Licht reflektiert wird, anstatt absorbiert zu werden. Das Glas funktio niert also ähnlich wie ein Infrarotspiegel. In den meisten kühlen Ländern des Nordens ist dies eine nützliche Eigenschaft, da die Wärme im Gebäudeinneren zurückgehalten wird. Anderseits bleibt die Wärme zum Beispiel in den warmen Golfländern draussen. Firmen, die solches Glas herstellen oder sich auf das Glasbeschichten spezialisieren, brauchen hocheffiziente Maschinen, um die grossen Glasplatten von normalerweise 6 × 3 Meter in gleichförmiger optischer Qualität und in grossen Volumen zu produzieren. Sie müssen auch die immer höhere Mit den hochmodernen Beschichtungswerkzeugen der Firma Leybold Optics, die im Mai 2012 Teil von Bühler Group wurde, erreichen Hersteller von beschichtetem Glas dank des von Bühler optimierten Vakuum- und Fördersystems kurze Maschinendurchlaufzeiten und maximale Produktivität bei hoher Betriebssicherheit. Ausserdem können die Maschinen von Bühler extrem flexibel konfiguriert werden. Dies ermöglicht unterschiedlichste Variationen bei der Abfolge und Menge des aufgebrachten Materials wie Silber und Oxide. Das kontinuierliche Auftragen der Beschichtungen auf die Glasscheiben, die unter konstantem Vakuum stehen, garantiert die optische Qualität und Gleichförmigkeit der Beschichtung. Apollon, die Vakuumbeschichtungsmaschine von Bühler für Architekturglas, kann jährlich 3 bis 5 Millionen Quadratmeter beschichtetes Glas herstellen – wobei höhere Leistungen möglich sind. Je nach Chargengrösse verlässt alle 30 bis 60 Sekunden eine Jumbo-Glasscheibe die Maschine. Mit der Glasverarbeitung unter Vakuum wird eine gleichbleibend exzellente Produktqualität garantiert. FOKUS 13 Heizwasservortrockner Energierückgewinnungssystem Heisse Abluft Heizwasserhaupttrockner Sachte, sachte: Der E cot hermatik™ von Bühler p roduziert spannungsfreie Pasta innerhalb einer kürzeren Zeit und mit weniger Energie. TROCKNUNGSREVOLUTION Der innovative Teigwarentrockner Ecothermatik™ von Bühler verwendet feuchte Luft, um den Verbrauch an thermischer Energie um bis zu 40 Prozent zu senken. Teigwarenproduzenten können heute wählen, wie sie ihre Langwaren trocknen wollen. Anstatt einen kräftigen, heissen und trockenen Luftstrom gegen die Pasta zu blasen und so Spannungen zwischen Oberfläche und Kern des Produkts zu erzeugen, können sie heute einen neuen Prozess von Bühler einsetzen, der die Teigwaren spannungsfrei trocknet und damit die beste Qualität erzeugt. Ausserdem können durch diesen neuen Prozess bei der Produktion von Langwaren bis zu 40 Prozent thermische Energie eingespart werden, da die heisse Abluft aus dem Trockner als Prozessenergie wiederverwendet wird. Mit einer verbesserten Aerodynamik und intelligenter Wärmeführung im Inneren des Trockners können weitere 20 Prozent bei der Kühlenergie und 10 Prozent bei der elektrischen Energie eingespart werden. Zusätzlich verhindert die relativ feuchte Trocknungsluft das Glasigwerden der Teigwarenoberfläche. Diese behält ihren gummiartigen Zustand bei, sodass sich keine Spannungen aufbauen können. So verringert sich die Stabilisierungszeit auf ganze 75 Minuten. Auch die Farbe des Fertigprodukts kann durch Wahl unterschiedlicher Trocknungstemperaturen eingestellt werden. Der Ecothermatik™ produziert nicht nur Pasta mit hervorragender Kochfestigkeit und einer festen Struktur. Die grosszügig bemessene Konstruktion mit bester Aero dynamik verbessert auch den Zugang zur Maschine. Das macht den Ecothermatik™ sowohl bedienerfreundlich wie auch einfach in der Reinigung und Wartung. 14 FOKUS EXTRUDIERTE REISKÖRNER GEGEN MANGELERNÄHRUNG Der patentierte Prozess NutriRice™ erzeugt nahrhaften, angereicherten Reis, dessen Mehrwert auch auf dem Teller landet. Kinder brauchen für eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung die richtigen Vitamine und Mineralstoffe. Doch belegen Studien, dass ein Drittel der Weltbevölkerung nicht genügend Mikronährstoffe zu sich nimmt. Diesen Zustand bezeichnet man als «versteckten Hunger», da die Menschen mit einem solchen Mangel auf den ersten Blick gar nicht an Hunger zu leiden scheinen. Zwar nehmen sie genügend Kalorien zu sich, leiden aber dennoch an Mangelernährung. Ihr Speiseplan besteht meist überwiegend aus stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Weissreis, Weizen- oder Maisprodukten, was sich auf Dauer negativ auf ihre Gesundheit auswirkt. Beim Kampf gegen die Mangelernährung könnte nun bei genügend breiter Anwendung eine neue Art von angereichertem Reis ganzen Bevölkerungen helfen, den Vitaminmangel zu besiegen. Die Körner von NutriRice™ werden durch einen patentierten Prozess hergestellt, der gemeinsam durch Bühler und die niederländische Firma DSM entwickelt wurde. Die neue Technologie verwandelt durch Extrusion Reismehl, das aus Reisbruch gewonnen wurde und dem die gewünschten Mikronährstoffe zugesetzt wurden, in ein Produkt mit dem Aussehen und Gefühl von perfektem Weissreis. Die NutriRice™-Körner werden darauf mit natürlichem Reis in einem geringen Verhältnis von einem oder zwei Körnern pro 100 vermischt. Im Gegensatz zu anderen Arten von angereichertem Reis, wo Reiskörner mit Mikronährstoffen besprüht werden, befinden sich die Vitamine und Mineralstoffe im NutriRice™ im Inneren des Korns und können deshalb nicht so leicht ausgewaschen werden. Studien belegen, dass mehr als 90 Prozent des zugesetzten Vitamins A oder der Folsäure auf dem Teller landen. Bei Zusatzkosten von lediglich 3 bis 5 Prozent könnte sich NutriRice™ als ein kostengünstiger Weg erweisen, um Mangelernährung zu bekämpfen. Der Nährwert macht NutriRice™-Körner besonders; optisch unterscheiden sie sich eigentlich nicht von normalem Reis. Fladenbrote ergänzen alle Arten von Curry-Gerichten. Rechts: Traditionelle Chakki-Mühle. SICHERE MEHLVERSORGUNG FÜR FLADENBROTHERSTELLER Der neue Walzenstuhl PESA von Bühler verbessert Qualität und Quantität von Atta-Mehl. Das aus verschiedenen Weizenmischungen hergestellte Atta-Mehl ist in Indien, Pakistan und Bangladesch ein wichtiges Grundnahrungsmittel für die Herstellung von Fladenbroten wie Chapati, Roti, Naan und Puri. Aufgrund der raschen Urbanisierung und einer wachsenden, qualitätsbewussten Mittelklasse besteht in Indien eine starke Nachfrage nach Atta-Mehl hoher Qualität. Um den Durchlauf zu steigern und heutige Hygienestandards zu erfüllen, hat Bühler einen industriellen Prozess für die Herstellung von erstklassigem, hygienischem Atta-Mehl entwickelt. Das Herz des neuen Prozesses ist der Walzenstuhl PESA, der nicht mit Mahlsteinen arbeitet, sondern mit Mahlwalzen. Er gewährleistet einen hohen Durchsatz bei bester Lebensmittelsicherheit. Die Maschine kann einfach gereinigt werden und erfordert weniger Wartung als eine Chakki-Mühle, deren Steine jeden Monat gerichtet werden müssen. Ausserdem können Hersteller dank des innovativen Mahlsystems ihr Produkt individualisieren. Der Walzenstuhl PESA kann Mehl mit spezifischen Werten für Wasseraufnahme, Stärkebeschädigung und Granulation produzieren und so an regionale Marktpräferenzen anpassen. Die neue Prozesstechnologie für Atta-Mehl wurde in Uzwil und Bangalore getestet um sicherzustellen, dass Geschmack und Eigenschaften des beliebten Atta-Mehls gleich geblieben sind. Bühler zog zur Analyse des neuen Mehls auch das unabhängige indische Central Food Technological Research Institute (CFTRI) bei. Blindtests bestätigten: Geschmack und Textur sind authentisch. Der innovative Walzenstuhl PESA von Bühler verwendet eine den besonderen Eigenschaften der Atta-Mehlproduktion angepasste Hochdruck-Mahltechnologie. Mit seiner hohen Durchsatzleistung und kompakten Konstruktion kann ein einziger PESA in traditionellen Mahlanlagen bis zu 20 Chakki-Mühle ersetzen. Für das Jahr 2013 sind Lieferungen erster industrieller Anlagen mit Tagesleistungen von 150 Tonnen geplant. Sie werden in einem immer härter umkämpften Markt signifikante Produktivitäts gewinne und Kosteneinsparungen nach sich ziehen. Entwicklungszentrum von Bühler in Bangalore. 16 FOKUS NEUEN IDEEN DIE TÜR ÖFFNEN Bühler unterstützt aktiv innovative Geschäftsmodelle, indem Zulieferer und eigene Mitarbeiter aufgefordert werden, ihre Ideen einzubringen. Von Christopher Findlay Der «Supplier Innovation Partnership Challenge» Dieser Wettbewerb wurde erstmals am «Bühler Supplier Event Day» im Dezember 2011 angekündigt. Die 65 teilnehmenden Top-Lieferanten wurden eingeladen, Möglichkeiten zur Minimierung des Energieverbrauchs von Bühler Maschinen vorzuschlagen. Einerseits war der Challenge eine direkte Aufforderung zur Entwicklung intelligenter Ideen. Andererseits ging es aber auch um den Versuch, die traditionelle Beziehung zwischen Zulieferer und Käufer neu zu definieren: Die gemeinsame Suche nach neuen Lösungen für alte Herausforderungen ist für beide Seiten eine Erfolg versprechende Strategie in einem hart umkämpften Markt. Für die Verantwortlichen bei Bühler, die schon früher von Lieferanten wertvolle Vorschläge erhalten hatten, war das Thema Energieeffizienz aus zwei Gründen wichtig: Sie wollten den Energieverbrauch der eigenen Produktionsanlagen gleichzeitig mit jenem der Maschinen reduzieren, die den Kunden geliefert werden. Innerhalb von drei Monaten wurden so 41 Vorschläge eingereicht. Nachdem diese auf 10 reduziert worden waren, sass der Lenkungsausschuss mit jedem der Ideengeber während zwei Stunden zusammen. Fünf Vorschläge kamen in die nächste Runde. Dank all dieser Ideen der Finalisten kann Bühler nun starke Innovationpartnerschaften aufbauen. Bühler will die «Supplier Event Days» jetzt auf das gesamte Lieferantennetz ausdehnen und regionale oder gar lokale Varianten des «Innovation Partnership Challenge» aufstellen. Dies würde die Beziehung mit den Geschäftspartnern weiter umgestalten. Es könnten mit ihnen zusammen als gleichwertige Partner neue Produkte entwickelt werden. Dies würde klar zeigen, dass Lieferanten – ob globale Unternehmen oder KMU – durchaus mit Bühler bei der Suche nach innovativen Lösungen mitwirken können. «Innovation Challenge» für Mitarbeiter Die Suche nach cleveren Vorschlägen erstreckt sich ebenso auf das bei Bühler vorhandene interne Innovationspotenzial. Der erste Wettbewerb «Innovation Challenge» für Mitarbeiter wurde anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Firma im Jahr 2010 durchgeführt. Um möglichst alle Mitarbeiter zu erfassen, wurde eine spezielle Website eingerichtet. Dort wurden Ideen gesammelt und Teams aufgestellt, die Vorschläge unterbreiten konnten. Die Teams erhielten auch Unterstützung beim Einreichen und Präsentieren ihrer Vorschläge. Im Jahr 2012 hat dieser Prozess über 300 Ideen hervorgebracht. Eine Kommission wählte davon in Zusammenarbeit mit den lokalen und regionalen Niederlassungen 150 aus. Die 30 besten wurden dann auf der Website veröffentlicht. Dort konnten die Teammitglieder ihre Ideen in einem Blog publizieren und ihre Vorschläge der unternehmensweiten FOKUS 17 Entscheid über Innovationspartner 29. Juni 2012 Einreichen der Ideen Evaluation 1. April – 31. Mai 2012 1. Jan. – 31. März 2012 Zuliefererpräsentationen Umsetzung Juni 2012 47 Ideen, eingereicht von 27 Zulieferern 10 Zulieferer präsentierten ihre Ideen 5 Ideen werden umgesetzt Supplier Innovation Challenge 2012. Wie man Innovationspartner wird. Kritik aussetzen. Die Geschäftsleitung richtete darauf einen virtuellen Fonds ein, in den alle Mitarbeiter in diejenige Idee investieren konnten, die sie am liebsten durch das Unternehmen realisiert gesehen hätten. Die drei besten Ideen kamen automatisch in die nächste Phase und die Jury wählte fünf weitere aus. Internationale Teams Jede Idee wird durch ein Fünferteam verfolgt. Davon waren einige international verteilt, sodass sie über ein Online-Tool zusammenarbeiten mussten. Noch im Rennen sind zwei Teams aus Indien; eines aus Indien, den USA und Brasilien; eines aus der Schweiz, Spanien und China; eines aus Deutschland; ein gemischtes deutsch-schweizerisches; ein gänzlich schweizerisches sowie eines aus Südafrika. Ein Professor der Betriebswirtschaft zeigte den Teams in einem dreitägigen Kurs, wie man eine Idee in einen Business-Plan umwandelt, und die Geschäftsleitung wies jedem Team einen Coach zu. Innovationskultur Der Zweck dieser Übung besteht nicht nur darin, für das Unternehmen das Geschäft anzukurbeln. Oberstes Ziel ist die Förderung einer innovativen Unternehmenskultur und das Entdecken von Unternehmern im Unternehmen, die über den Tellerrand hinaussehen. Ist die Geschäftsidee überzeugend genug, können die Gewinner beim Aufstellen einer dedizierten Firma mitwirken, um ihre Idee innerhalb von Bühler zu vermarkten. Das Ergebnis dieses internen Wettbewerbs wird später im Jahr kommuniziert. KUNDENPROFILE 19 AuTOMATISIERTE SCHOkOLADE Als der schweizerische Chocolatier Läderach aus dem kanton Glarus eine eigene Fabrik bauen wollte, ging der Auftrag an Bühler. Dies, weil Bühler die Automatisierung sowohl der kakaoverarbeitung als auch der Herstellung von Couverture aus einer Hand liefern konnte. Jetzt ist die High-Tech-Schokoladenfabrik erfolgreich in Betrieb gesetzt worden. Von Barbara Simpson Jürg Läderach, Meister-Chocolatier und Eigentümer der gleichnamigen Confiserie, hat vor allem ein Ziel vor Augen: Er will auf nachhaltige Weise die schon hohe Qualität seiner Schokoladeköstlichkeiten weiter verbessern. Das will er erreichen, indem er ausschliesslich erstklassige, speziell ausgewählte Rohprodukte verwendet und mit der besten auf dem Markt erhältlichen Prozesstechnologie verarbeitet. «Schokolade ist meine erklärte Leidenschaft, und ich innoviere auch leidenschaftlich mein Geschäft», erklärt er. Nach Beratungen mit der nächsten Generation des Familienbetriebs investierte er die grösste Summe in der Geschichte des Unternehmens – fast 18 Millionen Schweizer Franken –, um eine von Grund auf neu konzipierte, hochmoderne Die Produktion von aussergewöhnlicher Schokolade beginnt mit exzellenten Kakaobohnen. Fotos von Martin Schmitter und Peter Tillessen Schokoladenfabrik zu bauen. Dank der neuen Anlagen beherrscht Läderach jetzt die gesamte Wertschöpfungskette bei der Schokoladeherstellung. Diese erstreckt sich von der Kakaoernte bis zu den fertigen Schokoladeprodukten, die in den firmeneigenen Boutiquen weltweit verkauft werden. Er kauft die besten Rohprodukte direkt von den Produzenten in Südamerika oder Afrika ein. Seine Suche nach der besten Technologie für seine neue Fabrik führte ihn nach Uzwil. Von Bühler konnte er Verfahrenstechnologie, Maschinen und Steuerung sowohl für die Kakaoverarbeitung als auch für die Schokoladeherstellung aus einer Hand beziehen. Eine Schlüsselrolle in der neuen Anlage spielt die Anlagesteuerung WinCos von Bühler. WinCos widerspiegelt das beste Prozess-Know-how von Bühler. Dieses umfassende System verwendet Produkte marktführender Firmen im Bereich der Automatisierungstechnik und ist deshalb mit allen gängigen Schnittstellen kompatibel. KUNDENPROFILE 21 Hohe Qualität, hohe Produktivität «Flexibilität und Autonomie waren für Läderach die entscheidenden Kriterien», erinnert sich Beat Reichle, Leiter Verkauf für Food Automation bei Bühler. «Und WinCos war die perfekte Antwort auf diese Anforderungen.» Mit der innovativen Anlagensteuerung von Bühler laufen die Produktionsanlagen vollautomatisch mit Fernbedienung – und sichern so maximale Verfügbarkeit und gleichbleibende Qualität bei hoher Flexibilität. Neue Daten und Rezepturen stehen automatisch auf beiden Produktionslinien zur Verfügung, was eine optimale Leistung und Rückverfolgbarkeit bedeutet. Die integrierte Maschinensteuerung garantiert eine hohe Produktionssicherheit. In Notfällen übermittelt ein Alarmsystem sogar Textmitteilungen an das Mobiltelefon des Verantwortlichen und erleichtert die Fernwartung. «Die Liste aller Merkmale ist eindrücklich», meint Reichle, «aber was die Techniker bei Läderach wirklich schätzen, ist die hohe Bedienerfreundlichkeit des Systems – und natürlich die Know-how-Unterstützung von Bühler.» Erstmals wurde hier WinCos gleichzeitig für eine Kakao anlage und für die Schokoladeherstellung eingesetzt. Dass alles so reibungslos über die Bühne ging, ist der ausgezeichneten Teamarbeit zwischen allen Parteien zu verdanken, und zwar sowohl innerhalb von Bühler als auch mit dem An lagensteuerungsteam von Läderach. «Wir haben zweifellos von der Zusammenarbeit mit Bühler profitiert», bestätigt Jürg Läderach. «Wir sind eine kleine Produktionsfirma, deren Produktionsabläufe deshalb sehr flexibel sein müssen. Die Firma Bühler hat bewiesen, dass Flexibilität genau das ist, was sie liefern kann.» Mehr Informationen: Beat Reichle Head of Sales and Quotation Automation Bühler, Uzwil, Schweiz T +41 71 955 26 69 [email protected] CEO Ralph Siegl und Verwaltungsratspräsident Jürg Läderach auf der Baustelle der neuen Fabrik in Bilten. ZEITPLAN Vertragsunterzeichnung: Dezember 2010 Bauzeit: 6 Juni 2011 – 7 Juni 2012 Montagebeginn: Dezember 2011 Übergabe: April 2012 Offizielle Eröffnung: 6. September 2012 Confiseur Läderach AG Oben: Das neue Produktionszentrum in Bilten. Mitte links: Frisse-ELK Conchen zur Veredelung der S chokolade. Mitte rechts: Schalentrennung vom Kakaokern, den Nibs, durch die Entschalungsanlage W. Unten links: Brech- und Schalentrennungsanlage für K akaobohnen. Unten rechts: Schokoladenfeinwalzwerk Finer™. Früher Lieferant für Chocolatiers und Confiseure weltweit. Mit den neuen Produktionsanlagen in Bilten kann Läderach die eigene Konsummarke stärken. Die Firma beschäftigt heute 800 Mitarbeiter weltweit. Der neue, 2200 Quadratmeter grosse Komplex befindet sich südlich des bestehenden Verteilzentrums in Bilten im Kanton Glarus. Dort sollen jährlich 2000 Tonnen Couverture hergestellt werden – das Grundprodukt für die handwerkliche Süsswarenherstellung. 22 KUNDENPROFILE WENIGER ENERGIE, MEHR MEHL Um die stark ansteigenden Strompreise zu bekämpfen, wandte sich die Firma SASKO an die Experten von Bühler, um den Energieverbrauch ihrer gut ausgelasteten Getreidemühle zu senken und deren Leistung zu steigern – mit minimalem Produktionsunterbruch und geringen Kosten. Von Janine Stephen Fotos von David Southwood Als die Firma SASKO ihre Mühle in Malmesbury im Jahr 2006 modernisierte, war der Strom billig. Aber nur zwei Jahre später war die Kapazität des alternden südafrikanischen Stromnetzes ausgereizt. Es folgten sukzessive Stromunterbrüche und stark ansteigende Strompreise: «Die Energiekosten unserer Mühlen haben sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt», erklärt Jabus Wessels, Betriebsleiter bei SASKO. «Elektrischer Strom ist zu einem riesigen Aus gabeposten und einem zentralen Teil der Betriebskosten geworden. Wir mussten die Effizienz unserer Anlagen über denken.» Manche Mühlen von SASKO wurden vor mehr als 30 Jahren geplant, als Energieeffizienz noch kein grosses Thema war. Das Ersetzen von Maschinen war für das Unternehmen jedoch keine Option – und das nicht nur wegen der Kosten. Die Müllerei in Südafrika ist ein stark umkämpfter Markt. Im Gegensatz zu Anlagen in anderen Ländern laufen die meisten südafrikanischen Mühlen rund um die Uhr während sieben Tagen in der Woche, mit lediglich einem kurzen Unterbruch für routinemässigen Unterhaltsarbeiten. Nachdem das Energiebewusstsein des Personals geschärft worden war, wandte sich SASKO an Bühler Consulting, um die Betriebseffizienz unter die Lupe zu nehmen. Die Firma war fest davon überzeugt, dass, sofern es Bühler gelingen würde, in Malmesbury – der modernsten Anlage von SASKO – deutliche Energieeinsparungen zu realisieren, die Einsparungen bei den älteren Anlagen noch viel höher ausfallen würden. Weltweites Know-how Der leitende Müllereitechnologe David Austin war Mitglied des Energie-Audit-Teams von Bühler, das die Mühle besuchte: «Da Bühler ein globales Unternehmen ist, können wir den besten Ansatz aufgrund unseres Wissens und unserer weltweit gesammelten Erfahrungen einsetzen», meint er. Alle Experten bei Bühler haben auch Praxiserfahrungen im Bereich der Müllerei – was für den Kunden wichtig war. Ein Team aus Technologen, Energieexperten und Technikern erstellte auch einen Masterplan SoliX mit dem Ziel, die Leistung der Anlage zu steigern. KUNDENPROFILE 23 Bei SASKO in Malmesbury wurde mit Prozessanpassungen und gezielter Optimierung die Energieeffizienz gesteigert. Die Ergebnisse waren deutlich: Der Energieverbrauch der Mühle sank um 5,8 Prozent. «Die Anlagenleistung stieg um 5 Prozent bei gleichbleibender Ausbeute», erklärt Austin. «Das ganze Programm SoliX von Bühler zielt darauf ab, die Betriebseffizienz einer Anlage zu erhöhen», fügt Wessels hinzu. Bei der Anlage in Malmesbury wurden Energieeinsparungen vorwiegend durch eine Steigerung der Effizienz der Mühlenpneumatik erreicht, welche das Gut fördert und Staub aspiriert. Das Team begann mit dem Abgleich der Pneumatikleitungen. Dann wurden Druckwandler in die Leitungen eingebaut, um Rückmeldesignale an die Verstellantriebe der Pneumatikgebläse zu übermitteln und so deren Drehzahl zu variieren. Das bietet auch weitere Vorteile, zum Beispiel geregeltes Aufstarten oder einen geringeren maximalen Energiebedarf. SASKO, EINE DIVISION VON PIONEER FOODS, SÜDAFRIKA Sasko betreibt sieben Weizenmühlen in Süd afrika. Ausserdem besitzt das Unternehmen drei Maismühlen, zwei Verpackungsanlagen für Reis bzw. Hülsenfrüchte sowie ein nationales Netz von Vertriebsstellen. Anlagenstatistik: 22 t/h 528 t bei 24-Stunden-Betrieb Weizen werden täglich vermahlen 3 Mehlsorten 60–80 werden hergestellt Mitarbeiter 24 KUNDENPROFILE Expertise in der Müllerei bedeutet für Bühler, jede Maschine, jedes Rohr und jedes Ventil zu überprüfen. Intelligente Druckleitungen Durch das Optimieren der pneumatischen Druckleitungen der Anlage konnte der Energieverbrauch noch weiter gesenkt werden. In einem Fall förderte eine Druckleitung Kleie über eine gewisse Distanz in ein angrenzendes Futtermittelwerk. Es wurde jedoch auch eingesetzt, um das Produkt nur 50 Meter weit auf den Verpackungsboden zu transportieren. Durch den Einbau von Sensoren an den Rohrweichen der Leitung konnte die Gebläsedrehzahl dem Bestimmungsort der Kleie angepasst werden. In anderen Fällen konnten energieeffiziente Elevatoren Druckleitungen sogar komplett ersetzen. Das Team von Bühler stellte sein Know-how in der Getreidemüllerei auch sonst unter Beweis. So schlug es zum Beispiel vor, die Mühlenleistung mit kostengünstigen Massnahmen wie Siebwechsel und kleineren Diagrammanpassungen stark zu verbessern. Wessels meint, dass der Energieverbrauch pro produzierter Tonne für Energieverantwortliche ein sehr wichtiger Faktor ist: «Wir waren sehr beeindruckt, dass die versprochene Leistungserhöhung von 5 Prozent ohne grössere Investitionen in zusätzliche Maschinen und ohne längeren Betriebsunterbruch möglich war», fügt er hinzu. Zusätzliche Einsparungen Dank der erzielten Ergebnisse hat die Firma SASKO nun SoliX Consulting beauftragt, Berichte für ihre Mühlen in Port Elizabeth und Bethlehem zu erstellen. Das Unternehmen prüft jetzt weitere Massnahmen. Werden sie umgesetzt – und da sind sowohl Austin wie auch Wessels überzeugt –, könnten die Einsparungen noch viel höher ausfallen. «Wir mussten keine Maschinen oder Geräte ersetzen», folgert Wessels. «Wir haben zwar Regelantriebe und Druckwandler eingebaut, aber der Rest war lediglich umfassendes Fachwissen auf dem Gebiet der Getreidemüllerei.» Für mehr Informationen: David Austin Head of Customer Care & Senior Milling Technologist Consultant, Bühler, Johannesburg, Südafrika T +27 11 801 3679 [email protected] Walter Eugster Head of Milling Technology, Bühler, Uzwil, Schweiz T +41 71 955 20 17 [email protected] KUNDENPROFILE 25 «Wir mussten keine Geräte ersetzen – es war umfassendes Fachwissen im Bereich der Getreidemüllerei.» Jabus Wessels, Betriebsleiter bei SASKO Jabus Wessels von SASKO erwartet in Zukunft noch g rössere Einsparungen. Salalah Mills haben die grössten und fortschrittlichsten Getreidemühlen Omans. KUNDENPROFILE 27 Müllerei vom Feinsten bei Salalah Mills An der gleichen Küste, die durch seine Weihrauchbäume Berühmtheit erlangt hatte, hat die Firma Salalah Mills eine hochautomatisierte und modernste Getreidemühle gebaut. Damit hat sie sich im Mittleren Osten eine Stellung als wichtiges Müllereiunternehmen gesichert. Bei der Erweiterung ihres Marktes verlässt sich die Firma auf vier Vermahlungs linien von Bühler mit einer kombinierten Tagesleistung von 1500 Tonnen. Von Ward Pincus 28 KUNDENPROFILE Der Walzenstuhl Antares mahlt konstant mit höchster Präzision. An der Südküste von Oman steht die Anlage von Salalah Mills – ganz in der Nähe, wo knorrige Weihrauchbäume wachsen, die heute noch den im Altertum so hochgeschätzten Duft hergeben. Das Unternehmen betreibt vier hochmoderne Vermahlungslinien von Bühler mit einer Gesamtleistung von 1500 Tonnen Weizen pro Tag. Golfstaaten häufig verwendetes Weizenschrot. Die hochautomatisierte, hygienische und zuverlässige Anlage von Bühler benötigt nicht nur wenig Unterhalt und damit niedrige Betriebskosten. Sie stellt auch sicher, dass Salalah Mills den Kunden sowohl in Oman wie auch in der Region durchgängig jene Mehlsorten und -qualität liefert, die sie brauchen. Die auf die spezifischen Kundenbedürfnisse zugeschnittenen, von Bühler gelieferten Linien geben der Firma Salalah Mills die Kapazität und die Flexibilität, um ein breites Angebot an Mehlen und Griessen herzustellen. Diese reichen von handelsüblichen Backmehlen und Teigwarengriessen bis hin zu Harees und Jareesh – in traditionellen Gerichten in den «Da wir bei Salalah Mills durchgängig Mehlprodukte höchster Qualität liefern können, sind wir konstant gewachsen und konnten so die Anforderungen unserer Kunden erfüllen. Das ermöglichte uns, im ganzen Land ein Vertriebs- und Handelsnetz aufzubauen», meint Ahmed Alawi Al Dhahab, CEO der Firma Salalah Mills. KUNDENPROFILE 29 «Zuverlässige Anlagen bedeuten für uns, immer die versprochenen Lieferfristen einzuhalten.» Ahmed Alawi Al Dhahab, CEO von Salalah Mills Von 300 auf 1500 Tonnen Angefangen hat die Mühle ihren Betrieb im Jahr 1998 mit einer Tagesleistung von 300 Tonnen. Seither sind drei weitere Vermahlungslinien von Bühler dazugekommen – die letzte davon nahm den Betrieb im Mai 2012 auf. Diese neueste Linie verfügt über die grösste Leistung der gesamten Mühle. Mit einer täglichen Vermahlungsleistung von bis zu 600 Tonnen Weizen hat sich dadurch Salalah Mills als grösste Mühle in Oman etabliert. Zusätzlich zu den vier Vermahlungslinien hat Bühler auch Farbsortiergeräte installiert, um die Weizenreinigung noch weiter zu verbessern, neben einem Weizenschleifsystem, um Griesse höchstmöglicher Reinheit zu produzieren. Al Dhahab meint, dass die Mühle dank der hohen Betriebssicherheit der Maschinen die Produktionspläne ohne unerwartete Betriebsunterbrüche einhalten kann. So kann er die Betriebseffizienz der Anlage optimieren und konstant die den Kunden versprochenen Lieferfristen einhalten. Die Zuverlässigkeit der Maschinen wird durch die kontinuierliche Unterstützung von Bühler noch weiter gesichert. Oben: Produktionssicherheit durch die neue auto matische Schüttgefässwaage MSDL. Unten: Zwei Kombi-Reinigunsmaschinen und eine Scheuermaschine reinigen effizient das Rohprodukt. 30 KUNDENPROFILE Erschliessen von neuen Exportmärkten «Bühler gilt als weltweit führender Partner für Mehlproduktionsanlagen und ist bekannt für die hohe Qualität seiner Produkte wie auch seines Kundendienstes. Bühler bietet jederzeit online technische Unterstützung und entsendet bei Bedarf ausserdem hoch qualifizierte Mitarbeiter zur Unterstützung vor Ort», erklärt er. Mit Blick in die Zukunft sagt Al Dhahab, dass die Firma die Weizenlagerkapazität weiter ausbauen und ausserdem eine Vermahlungslinie hinzuzufügen will, die ausschliesslich Durumgriess für den Export herstellen soll. Der Standort der Mühle in Salalah, einem internationalen Umschlagsplatz, erweist sich dabei als «grosser Vorteil dank der Nähe zu potenziellen Exportmärkten in Jemen und Ostafrika». Diese Region Arabiens kann bei der Herstellung qualitativ hochstehender und wertvoller Güter auf eine lange Geschichte zurückblicken. Mit dem Engagement für höchste Leistung – das sich im Qualitätsmanagement und der Wahl modernster Anlagen von Bühler widerspiegelt – sowie dem Streben nach Wachstum, um die sich verändernden Bedürfnisse eines wachsenden Kundenstamms zu erfüllen, führt Salalah Mills dieses stolzes Erbe weiter. Ward Pincus (Dubai) ist Experte für den Mittleren Osten. Er schreibt zu Wissenschaft, Technologie, Medizin und Wirtschaft für Publikationen in den USA und Europa sowie im Mittleren Osten. Er war früher Korrespondent der Associated Press (AP) in den Vereinigen Arabischen Emiraten. Mehr Informationen: Oben: Die Griessputzmaschine Polaris braucht nicht viel Platz, hat aber einen um 20 Prozent höheren Durchlauf dank breiterer Siebe. Unten: Die Mehlqualität wird permanent in einem m odernen Labor überprüft. Walter Bruggmann Area Manager Grain Milling Bühler, Uzwil, Schweiz T +41 71 955 28 39 [email protected] Der optische Sortierer Sortex Z+ verringert den Verlust von hochqualitativem Produkt im Sortierungsprozess. Salalah Mills Company (SAOG) 3 So viele Jahre hat Salalah Mills Company nacheinander den Preis «His Majesty Sultan Qaboos Cup & Shield for Best Factories» für das beste Produktionsunternehmen im Land gewonnen. 3 So viele ISO-Zertifizierungen hat die Mühle erhalten: ISO 9001:2008 (Qualitätsmanagement), ISO 22000:2005 (Lebensmittelsicherheit) und ISO 14001:2004 (Umweltschutz). 300 Die Länge in Metern der riesigen Schiffe der Panamax-Klasse, deren Schüttgut Salalah Mills mit den eigenen Hafenkränen im Hafen von Salalah löschen kann. 600 Das ist die Tageskapazität in Tonnen der vierten und neuesten Vermahlungslinie der Firma. 1998 Das Jahr, als Salalah Mills den Betrieb mit einer Leistung von 300 Tagestonnen aufnahm. 2012 Das Jahr, als Salalah Mills die grösste Getreidemühle in Oman wurde, mit einer G esamtleistung von 1500 Tonnen pro Tag. 32 INNOVATIONEN DIE TEIGWARENMEISTER Um hervorragende Teigwaren herzustellen, braucht es vorerst ein qualitativ hochstehendes Rohprodukt und perfekten Teig. Die Teigwarenpressen Polymatik™ und Priomatik™ von Bühler bieten zwei Wege zur Perfektion bei der Herstellung von Kurz- und Langwaren. Mit über 100 Jahren Erfahrung im Bau von Teigwarenpressen ist es kaum erstaunlich, dass Bühler für so viele Teigwarenproduzenten weltweit die erste Adresse ist. Dabei ist die Aufbereitung des Teigs bei der Herstellung erstklassiger Pasta ausschlaggebend. Die Polymatik™-Presse von Bühler mit ihrer hohen Flexibilität und ihrer hygienischen geschlossenen Bauart hat sich den Ruf erworben, hervorragende Ergebnisse mit Durum oder gewöhnlichem Weizen, Mais oder sogar glutenfreien Rohprodukten zu liefern. Dank des Prinzips «First in, first out» können Rezepturwechsel rasch und hygienisch erfolgen. Egal welche Rezeptur oder Teigwarenlänge produziert wird, die Polymatik™ setzt stets neue Massstäbe bezüglich Qualität, Farbe und Kocheigenschaften der hergestellten Teigwaren. Ein weiterer Grund, Bühler zu wählen Für Hersteller, die eher auf traditionelle Techniken setzen, hat Bühler das Sortiment von Teigwarenmaschinen durch die Teigwarenpresse Priomatik™ ergänzt. An der IPACKIMA 2012 in Mailand lanciert, vereint die Priomatik™ Querschnitt der Teigwarenpresse Polymatik™. modernste Technologie mit einem herkömmlichen Trogmischer und eignet sich vor allem für das Verarbeiten von grobem Griess. Die Verweilzeiten sind genau abgestimmt, um eine optimale Hydratisierung und eine längere Teig entwicklung zu erzielen. Das Resultat: perfekte, optisch homogene Pasta. Dabei spielt die Hygiene bei dieser n euen Maschine eine ebenso wichtige Rolle wie bei der Poly matik™. Dank einfachen Zugangs zu den Pressekomponenten sind sowohl Reinigung wie Wartung der Priomatik™ einfach. Dies verringert Produktionsunterbrüche auf ein Minimum und stellt eine höchstmögliche Wirtschaftlichkeit der Pastalinien sicher. Die beiden Pressen mögen zwar Geschwister sein, aber eine Rivalität zwischen den beiden besteht deswegen keinesfalls. Die Polymatik™ und die Priomatik™ ergänzen einander in perfekter Weise. Jede Maschine hat ihre Stärken und Eigenheiten. Was beide verbindet, sind die Qualität und die Zuverlässigkeit von Bühler – und natürlich das Talent, erstklassige Pasta zu produzieren. Querschnitt der Teigwarenpresse Priomatik™. INNOVATIONEN 33 Magnet ersetzt den Motor Dank des revolutionären Antriebssystems auf Magnetbasis benötigt der neue Plansichter Seginus MPAS 30 Prozent weniger Platz als sein Vorgänger Sirius MPAK und genauso viel wie die bisherigen Kleinplansichter MPAR – bei deutlich höherer Sichterleistung. Von Herbert Bosshart Der Plansichter ist ein Kernelement des Bühler Konzepts «The New Art of Milling». Im Plansichter werden schrot-, griess- und mehlartige Produkte gesichtet und sortiert. Er kann auch zum Klassieren von körnigen Produkten oder frei fliessenden Granulaten eingesetzt werden. Mit dem Seginus MPAS erweitert Bühler jetzt seine Plansichter-Baureihe um ein weiteres Modell. Der Seginus MPAS ist jedoch nicht einfach der «kleine Bruder» des legendären Sirius MPAK. Mit seinem neuen Antriebssystem ist der Seginus MPAS eine echte Innovation mit zahlreichen Einsatzmöglichkeiten: als Ersatz für die bisherigen Kleinplansichter MPAR und MPAQ in bestehenden Anlagen oder auch für den Einsatz in neuen Anlagen in der Endsichtung und Endsortierung – vom feinsten Mehl bis zum Gewürz. Der Seginus MPAS besticht durch seine Kompaktheit (0,81 m² Bodenfläche) und seine enorme Leistung. Gegenüber dem Sirius MPAK und MPAQ benötigt er 30 Prozent weniger Standfläche, gegenüber den Kleinsichtern MPAR bringt er eine um 40 Prozent höhere Sichterleistung (Siebfläche 5,6 m², 14 Siebrahmen pro Stapel). Daneben weist der MPAS alle Vorteile des Sirius MPAK auf: Siebmodule aus rostfreiem Stahl, Novapur-Siebrahmen in drei verschiedenen Varianten für höchste Hygiene, variable Drehzahlsteuerung für schwierig zu sichtende Produkte. Das Geheimnis der kompakten Bauweise: Der neuartige, von Bühler in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern entwickelte Magnetantrieb des Seginus MPAS ist im Sichterboden integriert. Dabei wird eine mit Magneten bestückte Unwuchtmasse mittels eines Magnetfeldes in Rotation gebracht und eine Siebbeschleunigung von bis zu 3g erreicht. Der Wegfall der Schwungnabe ergibt eine Raumersparnis von 30 Prozent. Die Drehzahl kann von 180 bis 300 Umdrehungen pro Minute stufenlos gewählt werden. Der Motor arbeitet wartungsfrei, was die Betriebskosten senkt. Der Wegfall des Antriebsriemens erhöht die Lebensmittelsicherheit. Der Plansichter Seginus MPAS ist vorerst in einer Variante mit einem Antrieb und bis zu 14 Siebrahmen (Siebfläche 5,6 m²) erhältlich. Doch schon bald folgen weitere Modelle mit bis zu drei Sichterabteilen mit jeweils sechs Antrieben und maximal 66 Sichtrahmen. Mehr Informationen: Jürgen Moosmann Senior Team Manager, Grain Milling, Bühler, Schweiz T +41 71 955 32 85, F +41 71 955 66 11 [email protected] Seginus Der Stern Seginus ist ein rund 85 Lichtjahre von der Erde entfernter Stern. Er gehört zum Sternbild Boot und stellt die rechte Schulter der mythologischen Gestalt des Bootes dar. Am Firmament ist Seginus in der Verlängerung der Deichsel des Grossen Wagens zu finden. Quelle: Wikipedia 34 INNOVATIONEN Neue Massstäbe in der Reisverarbeitung Bühlers neues F+E-Team für Reisverarbeitung in Bangalore, geleitet von Satish Kumar Satyarthi, stand vor einer grossen Herausforderung: Es sollte Hochleistungsmaschinen entwickeln, welche in allen verschiedenen Reismärkten funktionieren würden. Dabei liessen die einfallsreichen jungen Ingenieure gleich auch noch drei Innovationen patentieren. Der meiste Reis wird in Asien angebaut und konsumiert, erklärt Sujit Pande, globaler Produktmanager für Reisverarbeitung bei Bühler in Bangalore, doch der Geschmack variiert jedoch je nach Region stark. Eigentlich war er an den indischen Markt gewohnt, wo die Bevölkerung am liebsten nachgereiften Langkornreis verzehrt. Dann entdeckte er, dass in Thailand Reis seidig glänzen sollte, dass die Japaner frisch geernteten Rundkornreis über alles lieben und dass in China die Präferenz auf Rundkornreis fällt, der an den Essstäbchen klebt. Ebenso facettenreich ist die Reismüllerei selbst. Rund 700 Millionen Tonnen Rohreis werden jährlich produziert: 50 Prozent davon werden in Kleinmühlen verarbeitet, 35 Prozent in Anlagen mit einer Leistung von bis zu 8 Tonnen pro Stunde und die restlichen 15 Prozent in Grossmühlen. Es besteht weltweit ein klarer Trend zu leistungsfähigeren Verarbeitungsanlagen. Eine globale Lösung «Made in India» Der Markt ist stark umkämpft. «Ist man nicht in der Lage, Maschinen höherer Leistung anzubieten, wenn der Markt sie benötigt, so verliert man Umsatz und Kunden. Die Mitbewerber sind uns auf den Fersen», meint Sujit Pande. Für das F+E-Team in Bangalore, das erst vor vier Jahren auf die Beine gestellt wurde, war die Reisverarbeitung grösstenteils Neuland. Sie erhielten die Aufgabe, die Kernmaschinen bei der Reisverarbeitung – die Schleifmaschine und die Poliermaschine – neu zu entwerfen und zu bauen. Diese sollten eine hohe Leistung erreichen und weltweit eingesetzt werden können. Als Ansatz wählten sie die offene Innovation, indem sie Reisanbau und -akzeptanz untersuchten. Sie sammelten Daten und erörterten Fragen mit Schlüsselkunden und deren Bedienungspersonal. Marketing- und Technologieteams in Deutschland und China lieferten gute Vorschläge, welche das F+E-Team dann weiterverfolgte. Die Prototypen der ersten beiden Maschinen der Reihe Ultra waren Der Globale Reismarkt 90 % des Reises wird in Asien angepflanzt – 30 % in Indien, 30 % in China und 30 % in Südostasien (Thailand, Vietnam, Philippinen) 10 % werden in den USA, Europa und Ozeanien produziert. davon 50 % unteres Segment: Reis, der in Mühlen mit einer Leistung unter 4 t/h verarbeitet wird. 30–40 % mittleres Segment: Reis, der in Mühlen mit einer Leistung von 6–8 t/h verarbeitet wird. 10–15 % oberes Segment: Reis, der in Hochleistungsmühlen mit über 12 t/h verarbeitet wird. INNOVATIONEN 35 Die Kernmaschinen der neuen Hochleistungsanlage: UltraWhite™ (links) und UltraPoly™. Ultra-Leistung, niedriger Energieverbrauch UltraWhite™ UltraPoly™ –Antriebsoptionen: Motoren mit 75 kW oder 55 kW – Antriebsoptionen: Motoren mit 90 kW oder Leistung 75 kW Leistung –Verbraucht 30–40 Prozent weniger Energie im –Hohe Ausbeute an Ganzkorn-Weissreis Vergleich zu bestehenden Schleifmaschinen –Innovative Technologie: patentierte Siebkonstruk- –Energieeffiziente Konstruktion: 100 Prozent tion und einzigartige Nocken-/Zahnanordnung höhere Leistung auf nur ~50 Prozent mehr Platz –2 Modelle: DRPJ (für China) und DRPG –Patentierte wellenlose Konstruktion: innovative (für den Rest der Welt) Mahlsteinbaugruppe produziert weniger Bruch und mehr saubereren Reis schon nach zwei Jahren für den Probebetrieb bereit. Das Bühler Team konnte nicht nur die bestehende Leistung verdoppeln und die Funktion verbessern, sondern auch noch den Energieverbrauch um bis zu 40 Prozent senken. Die Schleifmaschine UltraWhite™ und die Poliermaschine UltraPoly™ sind nun sechs Monate lang innerhalb und aus serhalb von Produktionsanlagen in Indien, China und den Philippinen erprobt worden. Es sind Anpassungen gemacht worden, und bei der Poliermaschine ergaben sich zwei unterschiedliche Modelle – eines für den chinesischen Markt und das andere für den Rest der Welt. Aber macht sich das Team in Bangalore nun Sorgen, dass Mitbewerber bald aufholen könnten, jetzt wo Bühler die Maschinen mit der höchsten Leistung auf dem Markt anbieten kann? Pande ist zuversichtlich. «Bei der Marktführerschaft geht es nicht nur um Verarbeitungsleistung», erklärt er. «Es geht auch darum, Energie einzusparen, die Maschinenfunktionen zu verbessern sowie um Innovationen bei der Konstruktion. Da haben wir klar einen Vorteil.» Eines ist sicher: Bühler wird weiterhin in der globalen Reisindustrie eine führende Rolle spielen. 36 LÖSUNGEN NEUE LÖSUNGEN FÜR DEN LITHIUM-IONEN-BATTERIEN-MARKT Bühler arbeitet in einer exklusiven Kooperation mit Primix in Osaka/ Japan zusammen, dem führenden Unternehmen in Asien auf dem Gebiet der Misch- und Dispergiertechnologien für Elektroden-Slurries, mit dem Ziel, dem Markt für Lithium-Ionen-Batterien (LIB) eine umfassende Lösung anzubieten. Bei der Fabrikation der Zelle einer Lithium-Ionen-Batterie spielen zahlreiche Produktionsschritte eine Rolle. Bühler hat den Aufbereitungsprozess für die Elektroden-Slurries erforscht und optimiert und kann deshalb heute Kunden nicht nur die entsprechenden Maschinen und Anlagen anbieten, sondern auch wertvolles Know-how. Mit der Kooperation mit Primix ist Bühler jetzt auch ideal positioniert, um Material und nachgeschaltete Prozessschritte in der LIB-Wertschöpfungskette zu innovieren. Bühler wirkt dabei als exklusiver Anbieter von Anlagen für die Herstellung von LIB-Elek troden-Slurries im europäischen und nordamerikanischen Markt. Beim Produktionsablauf für Elektroden-Slurries wird zuerst das Roh- und Ausgangsmaterial vermahlen. Dazu wird vorwiegend die Vollkammerkugelmühle Centex™ eingesetzt, zunehmend jedoch auch die Nano-Kugelmühle Micro Media™. Slurry-Partikel können bis zu einige Mikrometer winzig sein und erfordern einen hochpräzisen und extrem empfindlichen Vermahlungsprozess. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen der gewünschten Teilchengrösse und einer möglichst geringen mechanischen Einwirkung auf das Material zu finden. Nach einer chemischen Zwischenbehandlung kommt wiederum die Technologie von Bühler zum Zuge, um das aktive Material zu vermahlen und das Endprodukt zu optimieren. Aus diesem Prozess gewinnt die chemische Industrie ein Trockenpulver. Batteriehersteller kaufen dieses aktive Material, um die Elektroden-Slurries zu produzieren. Hier kann die Technologie von Primix mit dem Mischsystem FILMIX™ ins Spiel kommen. Mit FILMIX™ hergestellte Slurries bie- ten einen doppelten Vorteil: Einerseits weisen die daraus fabrizierten Zellen bessere Lade- und Entladeeigenschaften auf. Anderseits wird eine längere Lebensdauer der Batterie erzielt – und die Batterien können in grösseren Stückzahlen fabriziert werden. Die Nachfrage nach der LIB-Technologie ist in der Auto branche gross, um Elektrofahrzeuge herzustellen. Die FILMIX™-Technologie in Kombination mit dem Prozess von Bühler ermöglicht beträchtliche Produktivitätsgewinne. Die Elektroden-Slurries können in einer Menge und zu Kosten hergestellt werden, die für Autoanwendungen interessant sind. Aber auch Energieanbieter haben LIB als innovative Speichertechnologie im Auge, um die Netzstabilität bei erneuerbaren Energien wie Wind, Fotovoltaik und Wasserkraft zu erhöhen. Kunden können auf den beachtlichen Leistungsnachweis von Bühler zählen. Dessen Maschinen und Anlagen sind schon längere Zeit im Einsatz, zum Beispiel bei der Pigmentproduktion und verschiedenen Anwendungen in der Elektronikindustrie. Die FILMIX™-Technologie ist schon seit einigen Jahren im industriellen Einsatz. Aber Kunden können auch Versuche mit dem Bühler Team in Uzwil/Schweiz, Viernheim/Deutschland, Mahwah/USA oder Wuxi/China durchführen und Know-how austauschen. Im Uhrzeigersinn von oben links: Die Vollkammerkugel mühle Centex™, die Nano-Kugelmühle MicroMedia™ – beide zur Vermahlung des Ausgangsmaterials –, eine LIB hoher Energiedichte für den Einsatz in Elektrofahrzeugen sowie das Mischsystem Filmix™. 38 Lösungen Service, inklusive Innovation Bühler war schon immer gleichbedeutend mit erstklassigem Kundendienst. Im Zentrum aller Tätigkeiten des Unternehmens steht die Innovation – und Customer Service bildet darin keine Ausnahme. Kundendienst-Produkt managerin Sylvia Woche trifft den Nagel auf den Kopf: «Ein Kunde von B ühler zu sein bedeutet viel mehr, als nur eine Maschine zu kaufen.» Von Matthew Beattie Kundenbeziehungen bei Bühler gingen schon immer über den reinen Verkauf von Anlagen hinaus. Tom Condron, Maschinenführer bei Syngenta in Tuscola in den USA, kann dem nur beipflichten. Er meint sogar, der Customer Service sei das grösste Kapital von Bühler: «Der wichtigste Grund, weshalb ich eine weitere Sortex-Maschine kaufen würde, ist Service und Support», meint er. «Die Vertreter des Kundendienstes kennen mich beim Namen, und ich weiss, dass ich bei ihnen bestens aufgehoben bin.» «Gut genug» ist niemals gut genug für den Geschäftsbereich Optische Sortierung und Reis von Bühler, wenn es um die Kundenbetreuung geht. Was zählt, ist bester Customer Service. Das Kundendienstteam sucht deshalb auch immer nach innovativen Möglichkeiten, um dieses Credo umzusetzen. Dazu zählen sie vor allem auf Feedback von Kunden – egal ob dieses nun aus Loyalitätsumfragen stammt oder ganz einfach aus einem freundlichen Gespräch. Praktische Lösungen Als Kunden erklärten, es wäre für sie praktisch, kritische Schleissteile vor Ort auf Lager zu haben, stellte Bühler Ersatzteilpakete für Sortex-Geräte und Reisverarbeitungsmaschinen zusammen. Oder als das Unternehmen erfuhr, dass Kunden ihre Maschinen auf den neuesten Stand aufrüsten wollten, fand Bühler wiederum die Antwort in der Innovation: Es wurde eine ganze Reihe von Retrofit-Paketen für Reisund Sortiermaschinen geschaffen. Zu den Retrofits für die Schälmaschine TopHusk zählen eine Einrichtung zur automatischen Regelung des Walzenanpressdrucks und eine für die Riemenspannung. Erstere regelt Lösungen 39 Das Customer-Service-Team von Bühler ist der kundenorientierten Wartung verpflichtet. zur Verringerung der Wärmeentwicklung automatisch den Anpressdruck zwischen den Walzen und maximiert so die Lebensdauer von Walzen und Riemen. Gleichzeitig erübrigt sich dadurch jegliches Verstellen des Drucks während des Betriebs. Beim Riemen-Retrofit wird der Zahnriemen durch einen speziell entwickelten Hybridriemen ersetzt, der auf Fluchtungsfehler unempfindlich ist. Das verhindert eine Abnutzung der Scheibenkränze und verbessert ganz allgemein Effizienz und Standzeit der Maschine. Kunden mit optischen Sortiergeräten von Sortex geniessen eine grosse Auswahl von Retrofit-Paketen: einen Steuerkasten mit Schutzart IP5X, eine Hebeeinrichtung für die Rinnen oder ein geschlossenes Gehäuse mit Entstaubung der Speisung. Ausserdem kann zur Kapazitätserhöhung des Sortex Z+2 dieses Gerät auf Z+3 aufgerüstet werden. Die Firma Amir Rice Traders in Pakistan wählte zum Aufrüsten ihrer Geräte Sortex Z3V die Retrofit-Pakete Sortex Z+. Diese bieten eine neue Software, noch bessere Anzeigen, langlebige Ausblasdüsen sowie eine Datenverbindung über GSM-Modem. Der CEO des Unternehmens, Mian Waqar Aziz, sowie Direktor Mian Amir Aziz waren von den Resultaten derart begeistert, dass sie Bühler einen Dankesbrief schrieben. Darin lobten sie nicht nur die «Verbesserung der Leistungsfähigkeit unserer Maschinen durch die Retrofits und das Servicepaket Total Care, sondern auch die Fortführung unserer Beziehung nach dem Verkauf». Total Care Das Servicepaket Total Care wurde entwickelt, damit Kunden noch mehr aus ihren optischen Sortiergeräten holen können. Mit einer Vertragsdauer von 1 bis 5 Jahren und verschiedenen Optionen – unter anderen Ausbildung, Unterhalt oder Repa ratur vor Ort – sind die Pakete auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Die Leistungsfähigkeit der Sortiergeräte kann dank «Anyware» sogar fernüberwacht werden. So können potenzielle Störungen erkannt werden, lange bevor sie zu einem Problem auswachsen. Der Geschäftsbereich Optische Sortierung und Reis von Bühler wird bald die Kundenbeziehungen noch weiter ausbauen, nämlich durch die Eröffnung eines neuen, hochmodernen Kundenzentrums in London Anfang 2013. Die Kunden werden dort von Kursen, Produktdemonstrationen und -experimenten profitieren. Bei der Eröffnung wird der Customer Service ganz sicher auch dabei sein und die Ohren gespitzt halten für neue Impulse – eine könnte ja schliesslich die nächste Innovation herbeiführen! Weitere Informationen: Sylvia Woche Product Manager Customer Service Bühler Sortex, London, Grossbritannien T +44 20 7055 7793 [email protected] 40 LÖSUNGEN Grössere Nachfrage nach Entstaubungsanlagen In der Getreideumschlagsindustrie wird die Entstaubung immer wichtiger. Direkte Resultate sind längere Standzeiten, bessere Bekämpfung von Emissionen und höhere Produktqualität. Annahme und Einlagerung von Getreide oder anderen Schüttgütern sowie Produktvermahlung oder -verarbeitung haben eines gemeinsam: Es entsteht immer Staub. Staub könnte nicht nur für Verarbeitungsmaschinen schädlich sein, sondern gefährdet auch die Nahrungsmittelqualität und die Hygienestandards. Und im schlimmsten Fall kann mit Luft vermischter Staub sogar explodieren. Die Staubbekämpfung hat bei der Arbeitssicherheit und Qualitätssicherung deshalb eine oberste Priorität. Bühler bietet umfassende Aspirationssysteme an mit Rundfiltern, Punktfiltern und Filtern für An- nahmegossen. Diese stellen sicher, dass Schmutzpartikel und Staub bei jedem Schritt in der Produktionskette ausgeschieden werden. Die Technologie basiert auf einem Unterdruck, der die Feinpartikel durch einen Filter ansaugt. Punktfilter werden an Becherwerken sowie Förderbändern und Kettentransporteuren installiert. Zentralaspirationen separieren Staub von Annahmegossen, während Peripheriefilter den Staub wieder dem Produkt zuführen, um einen Produktverlust zu verhindern. «Wir müssen strengere Vorgaben erfüllen» diagramm sprach mit Andreas Rembeck, Verkaufsleiter Entstaubungstechnologie in Beilngries. Herr Rembeck, Ihr Bereich ist dem Geschäftsbereich Grain Logistics angegliedert. Wo sehen Sie weiteres Potenzial bei Entstaubungsanlagen? Wir können unser langjähriges Fachwissen von Getreide auf praktisch jeden anderen Industriebereich übertragen, wo Partikel vorkommen, beispielsweise die Futtermittel- und Biomasseindustrie. Wir hatten auch ausgezeichnete Ergebnisse mit unseren Rundfiltern in der Abfall- und Recyclingindustrie, wobei die Anlagen durch einen kommerziellen Partner verkauft wurden. Das Potenzial ist riesig. Welches sind bei der Staubaspiration die grossen Trends? Es gibt zwei Gründe für die steigende Nachfrage nach Entstaubungsanlagen: Die Vorgaben, Staubemissionen in der Abluft zu verringern, werden zunehmend strenger. Heute verlangen zahlreiche Länder und Unternehmen eine maximale Massenkonzentration von 20 mg/m3 – oder weniger. Fliehkraftabscheider sind dazu nicht in der Lage und werden zunehmend durch Schlauchfilter ersetzt. Ein zweiter Faktor ist die Konzentration auf die Anlagensicherheit – besonders den Explosionsschutz. Die Entstaubungslösungen von Bühler im Bereich Zentral-, Punkt- und Annahmefilter unterschreiten sogar die maximale Massenkonzentration und erfüllen die ATEX-Richtlinien. Können die Kunden eine hautnahe Demonstration der Entstaubungsanlagen von Bühler erleben? Natürlich! Forschung und Entwicklung wie auch Fabrikation von Entstaubungsanlagen befinden sich in Deutschland. Wir verfügen in Beilngries über ein Kundenausbildungszentrum, das sich auf Geräte und Lösungen von Grain Logistics spezialisiert. Hier können die Kunden auch vom Engagement von Bühler beim Know-how-Transfer und Service profitieren. Mehr Informationen: Andreas Rembeck Sales Manager Dedusting Technology, Grain Logistics Collection Point (CP) Bühler GmbH, Beilngries, Deutschland T +49 8461 701 0 [email protected] LÖSUNGEN 41 Perfekter Feuchtigkeits gehalt Dank der Messung und automatischen Feuchtigkeitsregelung des Mahl guts arbeiten Getreidemühlen mit konstanter Getreidefeuchtigkeit. Damit eine Getreidemühle effizient arbeitet, muss das Getreide einen konstanten Feuchtigkeitsgehalt aufweisen. Feuchtigkeitsschwankungen bei der Vermahlung erschweren einen gleichförmigen Betrieb und damit die Herstellung von Mehl hoher Qualität. Dank der hohen Messgenauigkeit des von Bühler neu entwickelten Feuchtigkeitsreguliergeräts für Getreide können Mühlen effizienter arbeiten. Unter Einsatz modernster Online-Mikrowellentechnologie im Produktstrom misst das System den Feuchtigkeitsgehalt des Getreides kontinuierlich. Die erfassten Messdaten werden an das Regulierungsgerät übermittelt, welches sie mit den vom Bediener gewählten Feuchtigkeitssollwerten vergleicht. Schliesslich errechnet das System die genaue Wassermenge, die hinzugefügt werden muss, um die Sollfeuchtigkeit zu erhalten. Das automatische Feuchtigkeitsreguliergerät, das die Standards für Lebensmittelsicherheit der Müllereiindustrie erfüllt, verfügt über einen Produkteintritt mit optimaler Produktführung. Betrieb und Wartung dieser hochpräzisen und sehr zuverlässigen Messeinrichtung sind einfach. Das Gerät unterstützt Müllereiunternehmen bei der Steigerung ihrer Effizienz, indem es einen konstanten Feuchtigkeitsgehalt des Getreides während der gesamten Produktion gewährleistet. Das Feuchtigkeitsmessgerät MYFD sichert gleichbleibende Qualität beim Mahlen. 42 BÜHLER TEAM Engeres Servicenetz in Südamerika Sechs neue Servicestationen in Brasilien bieten einen raschen, flexiblen und effizienten Kundendienst. Bühler will den Kundendienst weltweit stärken. In Brasilien beispielsweise sind deshalb sechs neue regionale Servicecluster nahe bei den Kunden festgelegt worden. Sie bieten Kunden Unterstützung, Analysen, Beratung und Ausbildung vor Ort an. Diese Servicestationen sind durch einen Serviceleiter und ein hoch qualifiziertes Technikerteam besetzt, die regelmässig die Kunden besuchen. Ihr Ziel sind das Optimieren der Vertriebslogistik, die Unterstützung bei Produktinnovationen sowie die Wertschöpfung durch den Kunden. «Zu den Vorteilen für den Kunden zählen ein persönlicherer Kontakt und kürzere Reaktionszeiten, ein grösseres Engagement unserer Profis und gleichzeitig die Entwicklung von Dienstleistungen, welche die Bedürfnisse vor Ort erfüllen», erklärt Damien Chapelier, Kundendienstleister für Südamerika. Das Gleiche gilt auch für Bühler weltweit. Die brasilianischen Service stationen im Überblick Rondonópolis Dieser Standort liegt im zentralen Teil des Landes. Vorwiegend werden hier Anlagen zur Herstellung von Futtermitteln und Speiseöl betreut. Angeboten wird das Riffeln und Nachschleifen von Walzen sowie als monatlicher Service das Nachschleifen der Walzen von Flockierwalzwerken beim Kunden. São Paulo Zu den Leistungen der Servicestation São Paulo zählen mechanische und elektrische Wartungsarbeiten, Störungsbehebung über das Internet oder vor Ort, Beratung sowie Besuche durch den «Plant Doctor». Die in dieser Region vorwiegend betreuten Branchen sind Schokolade- und Anstrichfarbenproduktion, Getreidemüllerei, Brauerei und Mälzerei. Recife Ab 2013 bietet diese Station das Schleifen und Riffeln von Walzen für die Getreide- und Maismüllerei sowie das Sandstrahlen von Walzen an. Für die lokalen Kunden werden auch mechanische und elektrische Wartungsarbeiten angeboten. Zudem sind einige Schleiss- und Ersatzteile vor Ort an Lager. Porto Alegre Im Süden von Brasilien gelegen, gehören zum Angebot dieser Servicestation das Schleifen und Riffeln von Walzen für die Getreide-, Mais- und Ölmüllerei, das Sandstrahlen von Walzen sowie mechanische und elektrische Wartungsarbeiten. Einige Schleiss- und Ersatzteile sind ebenfalls an Lager. Cascavel Ab 2013 bietet diese Servicestation Überholdienstleistungen für lokale Kunden und solche im benachbarten Paraguay an. Es werden auch mechanische und elektrische Wartungs arbeiten angeboten. Die hauptsächlich betreuten Branchen sind die Futter- und Getreidemüllerei. Das Kundendienstteam von Bühler in Brasilien. Hintere Reihe, von links: Fernando Kuskowski, M aurício Santos und Guilherme Pscheidt. Vordere Reihe von links: Cristiano Bitencourt, Fabricio Aquino, Damien Chapelier, Leonardo Lima, Leandro Laia und Andrew Hansen. Joinville Durch eine Fabrikationsstätte unterstützt, spezialisiert sich diese Servicestation auf das Überholen und Nachrüsten mit Retrofits von Bühler- und Fremdmaschinen für alle Divisionen. Auch das Riffeln und Schleifen von Walzen sowie mechanische und elektrische Wartungsarbeiten sind Teil des Angebots. Hier stehen grosse Lager mit Schleiss- und Ersatzteilen. K alender 43 neues Jahr – Neue Kompetenzen Ob Sie Ihre Mitarbeiter lieber bei sich oder an einem der bestens aus gestatteten Bühler Ausbildungszentren weiterbilden lassen – es gibt ein breites Angebot von Kursen. Zwei Beispiele: Vom flüssigen Aluminium zum fertigen Lenkrad Im viertägigen Training «Einrichten Dataspeed und Datanet» im Tech Center Druckguss in Uzwil lernen die Teilnehmer, wie sie ihre Druckgiessmaschine optimal nutzen können. Der Kurs schafft ein fundiertes Verständnis für die Giessparameter, das P/Q-Diagramm beim Giessen und den Wärmehaushalt der Form. Die Teilnehmer erproben in praktischen Giessversuchen, wie sich die Giesstemperatur auf die Qualität der Teile auswirkt, wie der Giessprozess optimiert und einfache Prozess- und Maschinenstörungen erkannt und gelöst werden können. Weitere Informationen zum Kurs: www.buhlergroup.com/einrichten-dataspeed-und-datanet Kursdaten: Die Trainingsdaten für 2013 werden in Kürze aufgeschaltet. Zielgruppe: Giesser, Maschinen- und Schichtführer mit ersten Erfahrungen im Alu-Druckguss Klein, kleiner, Nano Im ersten Teil der modular aufgebauten Schulung für Dispergier- und Nassmahltechnik befassen sich die Teilnehmer mit den Grundlagen der Verfahrenstechnik und erhalten Einblick in die Zerkleinerung von Partikeln und Agglomeraten. Im zweiten Teil führen die Teilnehmer im Modul « Handhabung und Bedienung» unter Betreuung der Bühler Spezialisten eigenständig Mahlversuche durch und werten diese aus. Als Alternative machen sie sich im Modul «Instandhaltung» mit der Steuerungstechnik vertraut und trainieren die wichtigsten Wartungsarbeiten. Die Teilnehmer wissen nach dem Kurs nicht nur, wie sie Unregelmässigkeiten im Betrieb und deren Ursachen erkennen können, sondern sind auch in der Lage, kleinere Reparaturen selbständig auszuführen und vorbeugende Massnahmen abzuleiten. Detaillierte Kursprogramme: www.buhlergroup. com/ausbildung-kurse-grinding-dispersion Kursdaten: 26.–28. Februar und 5.–7. März 2013 Zielgruppe: Bedienungs- und Instandhaltungs personal Zum kompletten Kursangebot aus allen Bereichen: www.buhlergroup.com/ausbildung-kurse Impressum Publiziert von Bühler AG Corporate Communications CH-9240 Uzwil / Schweiz Corina Atzli Head Corporate Communications T+41 71 955 24 29 F+41 71 955 38 51 Konzept / Gestaltung / Redaktion / Produktion: Primafila AG, Zürich Druck: galledia ag, Flawil Bühler AG CH-9240 Uzwil, Schweiz T+41 71 955 11 11 F+41 71 955 39 49 www.buhlergroup.com