darmstädter Studentenzeitung - ASTA
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darmstädter Studentenzeitung - ASTA
die darmstädter Studentenzeitung __________________________________________________________________ technische hochschule darmstodt c ~ herausgegeben vom allgemeinen Studentenausschuß sommersemester 1955 17 G rundsteinlegung fü r d a s Deutsche Kunststoff institut • Interview mit dem S tu d en te n w erk • Studienbuchtestate Berichte au s A m erika und Schweden Zeichen von Rang und W ürde • Zwei m al K unstkonsum*Theater und Buch besprechungen * Glossen, Glossen S tu d e n ten sp o rt *o ( a b ^ « i es M ü « *■ * y; ^ * s o F A C H B Ü C H E R neu und antiquarisch Dipl.-W irtsch.-Ing. RUDOLF WELLNITZ FÜR 2 SPEZIALGESCHÄFTE HOCHSCHULBEDARF s OJ 6£ fl v 'S es *-3 fl P A P I E R - U ND Z E I C H E N W A R E N KARL WEISS Lauteschlägerstr. 6 , direkt a.d. H ochschule,Telefon 3412 Durchgehend geöffnet von 7 .5 0 — 19.00 Uhr seit 1927 die zu verlä ssige I e u e r < O m nibusbetrieb H ch . 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Trotz dieser Einschränkung folge ich der Aufforderung, einige meiner Eindrücke für die Studentenzeitung zusammenzufassen, gern. „höhere" Schule, die nicht eine kleine Gruppe „m it Hilfe der Wissenschaft zur Wissenschaft" erzieht, wie es unser Gymnasium w ill, die es vielmehr als ihre Aufgabe ansieht, den Durchschnittsamerikaner zum Durchschnittsbürger zu bilden, Die außerordentlich heterogene Zusammensetzung der Schüler fangen die Schulen dadurch ab, daß bis auf drei Grundfächer (Englisch, Social Science, und Sport) der Stundenplan der W ahl des Schülers überlassen b'etbt, sodaß z.B. der Mathematikunterricht nicht durch Schüler belastet wird, denen jedes Interesse dafür abgeht. Nach Abschluß A uf die Frage: „W as hat Sie drüben am meisten beein- der High School betritt der zukünftige Ingenieur eine Uni- druckt", möchte ich antworten: Die W eite des Landes. Im versity, deren das Land nahezu 300 hat. Die Universitäten Nachkriegsdeutschland leben auf dem qm nahezu zwanzighaben natürlich sehr verschiedenen Rang, und nur etwa 60 mal so viel Menschen wie drüben, und da sich drüben ein sind Universitäten in unserem Sinne (das'entspricht ungefähr sehr großer Teil der Bevölkerung in den großen Städten der Zahl bei uns, denn Westdeutschland hat über 20 Hoch drängt, so ist die mittlere Besiedlung noch schwächer. Das schulen). Die großen Stadtsuniversitäten haben bis zu 40 000 ist heute so, wo die Staaten 150 Millionen Einwohner haben; Studenten,eine„Norm oT-Universität zwischen3000 und 5000. es w ar noch viel ausgeprägter im vorigen Jahrhundert, in Es studieren also relativ mehr als bei uns, und das muß auch dem das geistige Gesicht des heutigen Amerikaners ent- sein, da Ingenieurschulen, Handelsschulen usw. als Sonder standen ist. Die W eite des Landes hat die besondere Form einrichtungen nicht ins Gewicht fallen. In den beiden .ersten der amerikanischen Technik, die Entwicklung von Auto und Studienjahren w ird in gewisser W eise unsere Prima nachFlugzeug, bestimmt, sie form t aber auch die Menschen, die geholt (viel „lib e ra l arts"), nach vier Jahren verläßt der Stusich vom Nachbarn nicht beengt fühlen, ja denen ein Nach- dent als Bachelor die Universität. Knapp 10°/o wenden sich bar eine Hilfe ist gegen die feindliche Natur. (Die Natur ist dann dem wissenschaftlichen Studium zu, das mit dem bis zum heutigen Tage drüben alles eher als gebändigt; Master abgeschlossen wird, und ein sehr kleiner ProzentWirbelstürme, Sandstürme, Überschwemmungen, Schnee, satz setzt den Doktor drauf. Die Zweistufigkeit der Ausbilsengende Hitze, tötende Kälte, alles das hat sehr ameri- dung (Bachelor und Master) hat den großen Vorteil, daß nur kanischeAusmaße.) DiesesSich-nicht-Abschließen äußert sich Menschen mit wissenschaftlicher Neigung wissenschaftlich im Fehlen der Vorgärtenzäune, der Fenstervorhänge und in ausgebildet werden, während bei uns die Hochschule als ein der Bauweise der Häuser: Die Wohnungstür führt ohne primär wissenschaftliches Institut vor der schweren Frage jeden Vorplatz in den living-room. Zu diesem Bilde gehören steht, wie sie das Gros der Diplomingenieure ausbilden soll, die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, vor allem dem Aus- die im späteren Leben weder die. Wissenschaft noch den länder gegenüber, gehört die Selbstverständlichkeit, mit der „G eist der Wissenschaft" brauchen. Der Unterricht bis zum der Fremde in die Familie eingeführt wird. Natürlich da rf Bachelor verläuft vollkommen schulmäßig (Namensausruf man die herzliche Höflichkeit nicht falsch deuten: in viel in der Klasse), die eigentliche Sorge des Studenten ist die höherem Maße als bei uns ist die Freundlichkeit eine Sache Sammlung,seiner „credits" — mit 150 „Punkten" in 4 Jahren des Augenblicks, vor wirklicher Bindung scheut der Ameri- ist er Bachelor. DasSystem mit seinen wöchentlichen Zwischen,!<aner zurück, in Gesellschaft werden andere als ganz an prüfungen hat den Vorteil, den Unbegabten rechtzeitig abder Oberfläche liegende Themen vermieden. zustoßen und den Nachteil, daß keiner, auch der Begabte Ein w eiterer Wesensunterschied zwischen Europa und Ame- nicht, auf eigenen Füßen zu stehen lernt. Trotzdejn scheint es rika ist das Verhältnis zur Geschichte. Nach europäischen mir im Zeitalter der Massen im ganzen leistungsfähiger als Maßstäben hat Amerika keine Geschichte, und in der Tat das unsere. hat der Amerikaner keine vergleichbare Bindung an die W ir leben, um zu arbeiten — w ir arbeiten, um zu leben. Vergangenheit: Das, was der Europäer als Kulturlosigkeit A uf diese kurze Formel kann man den Gegensatz zwischen empfindet, ist im Grunde dieser Mangel an geschichtlicher Nord- und Südeuropa bringen, oder besser noch den zwiBindung, und der Eindruck w ird verstärkt durch die Tat- sehen Deutschland und dem übrigen Europa. Dieser selbe sache, daß drüben alle Bauwerke höchstens hundert Jahre Gegensatz besteht zwischen den U.S.A. und dem übrigen a lt sind und daher dem gleichen schändlichen Stil angehören, Kontinent. So ist Deutschland in einem besonders wesentden das industrielle Europa „gestbltet" hat. Aber natürlich * liehen Punkte der natürliche Geistverwandte Amerikas in ist der Amerikaner auch nicht belastet durch Traditionen und Europa, und es ist daher nicht erstaunlich, daß sich tro tz all Vorurteile, die uns das'Leben schwer machen. Das Straßen- der Haßpropaganda diese natürliche A ffin itä t so schnell system ist entstanden im Zeitalter des Motors, die Anlage wieder durchgesetzt hat. W ohl haben Adenauers Geschickder Stadt im Zeitalter großstädtischer Versorgungsnotwen- lichkeit und Erhards Wirtschaftswunder (den Amerikanern digkeiten; wichtiger: das Schulwesen ist einer von Anfang imponiert natürlich der materielle Fortschritt) zusammen mit an demokratischen Gesellschaft angepaßt, und der Geist der Unzuverlässigkeit der französischen Politik erheblichen der ersten amerikanischen Verfassung lebt in unseren Tagen. Anteil an dieser A ffinität, aber sie ist w ieder da, und trotz So hat das Gefühl der Beziehungslosigkeit, des Verloren- aller Bombenlücken gehen die Am erikaner am liebsten wieseins in der W eite des Raums und der Endlosigkeit der Zeit der nach Deutschland. Vorträge ü(Der Germany sind voll, als für den Amerikaner selbst keineswegs nur Nachteile, aber Deutscher ist man willkommen — es grenzt ans Komische, natürlich ist sein Lebensgefühl dem Europäer sehr fremd. mit welchem Eifer Leute, die noch vor wenigen Jahren einen W ie ist das Erziehungswesen im einzelnen gestaltet? Der Deutschen am liebsten gefressen hätten, heute den deutschen Amerikaner besucht die Schule vom 6. bis zum 17. Jahr — Gast begrüßen und von^ Austausch und Verständigung sprealle durchlaufen Elementary School und High School, die chen. Das kann natürlich wieder Umschlägen, wenn eine 1 Grundsteinlegung für das Deutsche Kunststoff-Institut Dr. Leo Kollek bei der Grundste in le gung Foto: he Die Forschungsgesellschaft Kunststoffe e.V. is* eine Vereinigung von 189 Firmen de r kunststoff verarbeitenden Industrie. Sie w urde 1953 mit dem Ziel ge gründet, die wissenschaftliche For schung und ihre praktische Anwendung a uf dem G e b iet de r Kunststoffe zu förderh. Dies g e schieht in d e r Hauptsache durch die Errichtung und Unterhaltung des Deutschen Kunststoffin stitutes. Da.s Institut wird auf dem G e län d e d e r Technischen Hochschule errichtet. Der d re ig e schossige H auptb au wird das Verarbeitungstech nikum, physikalische und chemische Laborato rien, Institutswerkstätte, Bibliothek, Dokumen tationsabteilung und sonstige G ebrauchsräum e enthalten. Das Institut soll Ende des Jahres 1956 samt de r erforderlichen Einrichtung fertig gestellt sein. Die Baukosten tragen die For schungsgesellschaft und das Land Hessen, ‘die Kosten de r Einrichtung des Institutes tragen zur Hälfte die Kunststoffgesellschaft, zu je einem Viertel Bund und Länder. N Die Leitung des Kunststoffinstitutes h a t Prof. Dr. K. H. Hellwege übernommen. Die Forschungs aufg a b en werden von einem Kuratorium w a h r genommen, ''än dessen Spitze d e r Vorsitzende der Forschungsgesellschaft Kunststoffe, Dr. Leo Kollek, steht. Prof. Hellwege betonte , d a ß d e r Schwerpunkt de r Gru ndla genforschung a uf phy sikalischem und technischem G ebiet liegen soll. Die chemische w erde bereits ausreic hend in d e r Industrie betrieben. neue nationalsozialistische W elle Deutschland ergriffe, denn natürlich vermag eine entsprechende Berichterstattung viel in diesem Lande der Zeitungsleser. Und natürlich ist die Kri tik an Deutschland drüben noch sehr wach; sind die beiden deutschen Kriege doch die einzigen Kriege, die Amerika unter wirklich großen Anstrengungen hat führen müssen. W oher die Verwandtschaft zwischen der deutschen und der amerikanischen Lebensauffassung kommt, w ird sich mit einem W o rt nicht sagen lassen. W ichtig ist sicher, daß das deutsche Element als solches sehr stark ist (jeder vierte Amerikaner ist deutschen Ursprungs). A ber irgendwie ist eben die geistige Entwicklung in Richtung auf eine, von der Tradition ungehemmte, Technisierung in beiden Ländern ähnlich gelaufen, und in beiden Ländern w ird Organisation mit einem ganz großen O geschrieben. Auch sind die Deut schen diejenigen, die drüben am schnellsten Amerikaner werden. Schon nach einer Generation ist die Sprache ver loren, während die südlichen V ölker v ie l zäher an ihren Eigenheiten festhalten. Bis zum ersten W eltkrieg gab es große geschlossene deutsche Siedlungsgebiete, in denen die Sprache lebte, aber seit man in den beiden Kriegen diesen Grüppen ihre Schulen genommen hat, ve rfä llt die Kenntnis* der Sprache rapide. Und die Deutschen haben nun mal eine Neigung, Fremdes anzunehmen, vor allem, wenn es sich um eine verwandte und fü r das moderne Leben so geeignete Sprache handelt, wie das Englische. Im einzelnen sehen die Organisationen in den beiden Län dern natürlich sehr verschieden aus, drüben Demokratie mit Gewaltenteilung, Kritik am Staate, Glaube an das Ideal der Freiheit; hier Autokratie, Staats-Frömmigkeit und Unter ordnung des Einzelnen. Noch wichtiger ist vielleicht der Unterschied, den die Weltanschauung in der Politik spielt: drüben verträgt sich persönliche Frömmigkeit bestens mit smartem Geschäftssinn und skrupelloser Politik, bei uns Am 26. Mai 1955 w urde in G e g en w a rt n am hafter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und d er Wissenschaft sowie zahlre icher # Mit glied er d e r Forschungsgesellschaft d er G ru n d stein für das neue Institut gelegt. Eingemauert wurde ein e Kujiststoffkassette mit ein er Urkunde, deren Schlußsatz la ute t: >So stehen wir vor de r G rundste in le gung m;t dem Entschluß, das neue Institut in fleißiger A r beit mit Leben zu erfüllen und mit dem innigen Wunsch, d a ß es die Bedeutung erlangen möge, die wir ihm in unseren Plänen zugedach? haben." • - Die Kassette enth ält fe rner ein e Reihe »zünfti ger* Kunststofferzeugnisse, die die Produktion dieses aufstrebenden Industriezweiges charakte risieren, so u. a . n ein Brillengestell aus Celluloid;, eine Spielzeug eisenbahn aus ZelluJoseazetat-Masse im Spritzgußverfahren hergeste llt; ein Za h nra d aus phenolha rz ge bu nd ene m H artgew ebe sp ang e b e n d hergestellt; ein Tom atenmesser aus Polystyrol; ein Siebboden aus Polyamid sowie eine im Hochfrequenzschweißverfahreft hergestellte Brief tasche aus Polyvinylchloridfolie. Diese kleine Sammlung von Prö<Juktionsgütem zeigt, welche Rolle die Kunststoffe bereits in unserem Alltags leben spielen. pe w ird die Politik durch Prinzipien weltanschaulicher A rt be stimmt (und damit verdorben). So kommen die Gewerkschaf ten (die in beiden Ländern eine sehr große Macht besitzen) bei uns von ihren marxistischen Idealen nicht los, während sie drüben Zweckorganisationen sind, die dem einzelnen helfen sollen, seinen Lohnanfeil zu steigern. Mitbestimmung und dgl. streben die Gewerkschaften drüben nicht an, denn sie wissen, daß der wirkliche A rbeiter-V ertreter einen Part ner (oder Gegner) braucht, daß „Gemein-Eigentum", d. h. Staats- oder gar Gewerkschaftskapitalismus keines der mo dernen Arbeitsprobleme löst. A ber natürlich haben diese Mammutorganisatoren ihr eigentümliches Gewicht, und der einzelne w ird genau so Rädchen in einer erbarmungslosen Maschinerie wie im alten Europa. Ja die Starrheit der Ge werkschaften hat zu einer von allen beklagten Stagnierung des amerikanischen Wirtschaftslebens geführt, geht es doch so weit, daß ein Schrank im Büro nur von organisierten Möbelrückern ein paar M eter w eiter gerückt werden darf, und daß über dem Streit, welche von zwei Gewerkschaften fü r das Anschließen eines Heizkörpers „zuständig" ist, ein Büro wochenlang kalt sitzt, überhaupt ist die Macht des Kollektivs, des Staates in ständigem Vorrücken. Die Büro kratie ist ohne Feindseligkeit gegen ^as V o lk (der Steuerbe amte ist drüben zugleich der Steuerberater, der den „Kun den" hilft), aber sie b le ib t Bürokratie. Die private W o h l tä tig ke it z. B. hat inzwischen der organisierten weitgehend Platz gemacht und dem Zwang, an die W in te rh ilfe — oder wie das gerade heißen mag — den höheren Orts beschlosse nen Betrag abzuführen, kann man sich schwer entziehen. Immerhin anlw ortet der Amerikaner auf a ll’ den Zwang mit Selbsthilfe, die bis zum Häuserbau geht* wie überhaupt die Macht solcher Organisationen in der Praxis sehr groß sein mag, in der Theorie aber doch als unamerikanisch empfun den w ird, und das ist wichtig*, sie hat das gute Gewissen nicht auf ihrer Seite. wird fortgesetzt * ' die da rm stä d ter Studentenzeitung wird h erau sg egeben vom Allgemeinen Stu dente nausschuß d e r Technischen Hochschule Darmstadt und erscheint dre im al im Seme ster (während d e r Vorlesungszeit). Redaktion: Otto-Berndt-Halle; 1. Stock, ne ben d e r Buhne links; Ruf 4041, Nbst. 308 Sprechstunde: täglich von 13 bis 14 Uhr. (außerhalb d e r Sprechstunde Nbst. 217). Chefredakteur: R eporta gen: Feuilleton: Nachrichten: Sport: , Anzeigen: G e rh a rd Peschl Horst Peter Schulz Hans Döring Klaus van den Bruck Helmut Giesen Joseph Marek ‘Z e fU c & L , iVjl'i« : Zahlungserleich Der Umschlagentwurf stammt von G e rha rd Heid. te ru n g d. WKV und Hess. Beam Satz und Druck: Ph. Reinheimer, Darmstadt. Die Beiträge geben die Meinung des je weiligen Verfassers wieder. Bezugspreis: Studenten DM 0,20; A ndere DM 0,50 A b on nem ent: je Semester DM 2 — (einschließlich Versandkosten). Redaktionsschluß d e r 27. Juni 1955 nächsten Nummer: t e n b a n k . Beach te n Sie bitte un- # sere Sc h a u fe n-*, s t e r - A u s l a g e n ! *' IT&uid d& vyüfcro ZZZeülün DARMSTADT • Ernst-Ludwig-Straße 12 Vom Sinn oder Unsinn der Studienbuch-Testate Kürzlich kam ich in einer Unte rhaltung mit einem Bekannten auf das Thema StudienbuchTestate zu sprechen, und ich berichtete ihm voller Stolz, welche ge n ia le Vereinfachung an meiner Hochschule heute allgem ein üblich ist. Mein G esprächspartner, ein ä lte re r Herr, dessen Studienzeit schon etliche J a h r e zurückliegt, g la u b te daraufhin zunächst, ich wollte ihm einen Bären aufbinden. Erst als ich ihm mein Studien buch vorwies, in dem zahlre iche Unterschriften stem pel davon Zeugnis a b le g ten, d a ß viele Professoren das Buch wahrscheinlich ü b e rh a u pt nicht in d e r Hand g e h a b t hatten, geschweige denn, d a ß von einer persönlichen Anmeldung die Rede sein könnte, da wechselte seine Miene vom Ausdruck anfänglicher U nglä ubig keit zum höchsten Erstaunen über und e r rief a us: »Ja a b e r . . . das ist doch g e ra dez u grotesk! W ozu braucht ihr d a n n üb erhau pt noch Testate, wozu ein Stu dienbuch?' Ja, wozu eigentlich: O ffenbar hat es erst eines Anstoßes von Außen bedurft, d a m it ich mir diese Frage selbst einmaj überlegte . Und offen g e sta n d e n : Ich h a b e keine Antwort d a ra u f gefunden! Verschiedenen Kommilitonen, mH de n en ich mijph d a rü b e r unterhielt, ging es g e n a u so. Sie blickten mich zunächst entsetzt an, d a ß ich es w agte, Zweifel an d e r Berechti gung die ser altehrw ürdig en Einrichtung zu äu ßern. Dann stammelten sie vielleicht: »Das ist halt schon immer so gewesen . , . ' und: »Selbstverständlich sind die Testate erforderlich, denn sie die nen d ir doch als Beleg, welche Vor lesungen du g e h ört h a s t! ' G e h ö rt? Nein, a lle n falls doch dafür, welche Vorlesungen ich b elegt habe. Und dazu b e d a r f es nicht erst d e r Testate, d e n n d ie Belegung aHein karrn Tnrr doch auch das Sekreta riat bescheinigen. »Tag d e r Anmeldung beim Hochschullehrer' lautet die Überschrift ein er Spalte des Studien buches. Und: »Tag der Abmeldung beim Hoch schullehrer' die d e r a n d eren . Auf das Ausfüllen d e r letzteren, auf die s ogenannten »Abtestate', verzichtet man allgemein schon seit vielen J ahren. N ur die Anmeldung wird formal immer noch durchgeführt. W ie sieht nun a b e r diese »A nm eld ung' in praxi meist aus? W enn zu Beginn des Semesters da s Studienbuch die bürokratischen Mühlen des Sekretariats durc hla ufen hat, d a n n stürmen einige Tausend Studenten mit mehr o d e r w eniger großem Eifer von Lehrstuhl zu Lehrstuhl, Um do rt — je nach dem G ra d d e r organisatorischen Vollkommen heit des jeweiligen Lehrstuhlbetriebs — ihr Stu dienbuch auf einen Stuhl o d e r in einen Kästen unter ein Schild mit d e r Aufschrift »nicht testiert' zu le gen, und es am nächsten Tag unte r dem Schild mit de r Aufschrift »testiert' w ie der fortzunehmen. In d e r Zwischenzeit h at ein Assistent, ein Hilfsassistent o d e r d ie Lehr stuhlsekretärin die Studienbücher aus dem Kasten od e r vom Stuhl genom m en, den N am en des Studienbuchinhabers in eine biste e ing e trag en, die la ufende N um m er d e r Liste samt dem Datum d e r Eintragung in das Studienbuch geschrieben Und dem »Hochschullehrer' in einem Stapel a u fg esch lagener Studienbücher a uf den Schreibtisch g ele gt, so d a ß d e r Pro fessor nur noch in die freie Spalte hinter d e r Eintragung seinen N am en zu setzen braucht. Das ist zweifellos recht hübsch, gew jnnt doch das Studienbuch a u f die se W eise wenigstens noch den W ert ein er A utogrammsammlung, und d e r Inhab er des Buches kann vielleicht s p äte r einmal seinen Kindern o d e r Kindeskindern voller Stolz berichten, d a ß e r noch im Besitze e iner Unterschrift des seinerzeit so be rühmte n Professors XYZ sei.. In vielen Fällen a b e r wird e r nicht' errrmat m ehr d a s b e h a u p t« ! können, d a sein Studienbuch nur eine Faksimile d e r Unterschrift enth ält, die d e r Assistent o d e r die Sekretärin d e r Einfachheit h a lbe r gleich selbst mittels eines Stempels in da s Buch praktiziert hat. N ur bei einigen wenigen Dozenten, die nicht über einen w ohlorganisierten Lehrstuhl« a p p a r a t an d e r Hochschule verfügen, ist es noch üblich, d a ß d e r Student nach de r Vorle sung mit seinem Studienbuch zum Dozenten geht, um sich unm ittelb ar da s Testat geben ,zu lassen. Diese w enig en Fälle sind da n n meist die einzigen Ausnahmen jener Regel, d a ß sich Dozent und Student d a s e rs tf' und vielleicht einzige Mal bei ein er ‘Prüfung unmittelb ar g e genüberste hen. Einzelne Hochschulen,, ha ben klugerweise d ie einzig mögliche Konsequenz g e z o g e n : nämlich auch auf die »A nte sta te ' zu verzichten. M ög licherweise ha ben sie d a b ei in erster Linie an den unnötigen A rbeitsaufw and d e r Hochschulangeste llte n gedacht. A ber auch d ie Studenten werden ihnen die Abschaffung e ine r — ich möchte sagen - »Sisyphosarbeit' g e d an k t h a b en. Schmoldt MdB Metzger Ehrensenator Der Senat der Technischen Hochschule Darmstadt hat dem Bundestagsabgeordneten Ludwig Metzger, Staatsminister a. D ., die Würde eines Ehrensenators verliehen. Da mit dankt der Senat Herrn Ludwig Metzger für die Förderung, die er als Oberbürger meister der Stadt Darmstadt und später als hessischer Kultusminister der Technischen Hochschule gewährte. Prof. Küpfmüller neuer Rektor Der große Senat unserer Hochschule wählte für das WS 1955-56 und SS 1956 Herrn Prof. Dr.-Ing. E. h. Karl KUpfmüller, Institut für Allg. Fern meldetechnik, zum Rektor. Firmen, die am Aufbau des Instituts für Techn. Physik beteiligt waren V . ( F E RDI NAND MAYER BAU ME I S T E R BAUUNTERNEHMUNG Herdweg 86 DARMSTADT Bauhof W eiterstädter Straße 83 E is e n b e to n b a u , H o c h b a u , T ie fb a u , B e to n -S tra ß e n b a u P r e ß lu ft- , B e to n s p ritz - un d E in p re ß -A r b e ite n A u s fü h ru n g v o n R e in ig u n g e n m it S a n d s tr a h lg e b lä s e du.ch R A S S E L S T E IN E R Jakob Nohl Qtassfahtbehndieten Gegr. 1868 • D A R M S T A D T für H a lle n d ä c h e r, D ecken u n d L ich tb ä n d e r • Ruf 4131 führte aus: Bimsbausteinwerk Rasselstein DER S T A H L - U . W A L Z W E R K E RASSE LSTE I N / A N DE R N A C H A . G . N E ■ B e - u nd E n tw ä s s e ru n g s a n la g e G a s - u n d P re ß lu ftle itu n g e n N t F. D ' RH. f f SIEMENS Wandeitransformatof Iflifä u H iA d e ß Das Schaffen des Hauses SIEMENS reicht in alle Zwerge der Elektrotechnik. Die dafgestelite Wattskala veranschaulicht die Leistungsgrenzen, zwischen denen sich das Band unseres Fertigungsprogrammes spannt: Von Millionstel Watt und darunter als Eingangsfeistung von Mikrofonen bis zu 100 und mehr Millionen Voltampere Leistungsabgabe bei Wander transformatoren. In jedem Erzeugnis sind Erfahrungen aus mehr als hundertjähriger Arbeit auf allen Teilgebieten der Elektrotechnik nutzbar gemacht. S I E M E N S & H A L S K E AG • S I E M E N S - S C H U C K E R T WE R K E AG Einweihung des Instituts fü r Technische Physik Gleichzeitig mit der Grundsteinlegung des Deutschen Kunststoff-Institutes wurde das Institut für Technische Physik eingeweiht. Es ist Hochschulinstitut und dient zur Aus bildung des akademischen Nachwuchses. Der Student soll lernen, so betonte Prof. H ellwege, mit Neulandproblemen fertig zu werden. Dies ist aber nur möglich, wenn die Studenten an eigene Forschungs arbeiten herangeführt werden. Das Institut entspricht mit seiner Ein richtung den Anforderungen einer inter national anerkannten Physikausbildung. Das bewilligte Etat von 11 000 DM , die dem Institut pro Jahr zur Verfügung stehen, reiche jedoch für eine gute Aus bildung nicht aus. D azu sei das 5—6-fache der Summe notwendig. Bei der anschließenden Besichtigung des Institutes verdienten die Anlagen zur Heliumverflüssigung, die elektrische Expe rimentieranlage sowie ein Ultrarotspektrograph besondere Beachtung. Hörsaal, Se minarraum und Werkstätten sind in Ein richtung und Farbgebung sehr modern, pe. Bild oben rechts zeigt den Heliumverflüssiger, der die Erzeugung tiefster Temperaturen g e sta tt e t’ Er wurde dem Institut für Technische Physik von der Forschungsgesellschaft Kunststoffe zur Verfügung geste llt .' D er Heliumverflüssiger ist der einzige, den es in der jBundesrepublik'gibt. Dos G e rä t wurde in ^den U.S.A. ge baut, sein Anschaffungspreis 1350C0 DM. Bild unten rechts: Ein Blick auf die Elektromaschineneinrichtung (Siemens). Bild unten: Der Ultrarotspektrograph (Leitz) Foto: iw W enn das Aug nicht sehen w ill so helfen w ed er Licht noch Brill sagt ein Sprichwort, dasjviel'iölter ist afs die Fotografie und klingt, als wäre es a u f einen Fotoliebhaber gemünzt, der nie etwas Originelles zuwegebringt. Seien Sie mißtrauisch gegen den Standpunkt, von dem aus alle anderen knipsen IJ Und lassen Sie sich doch bitte vo n |m ir W a lte r Bensers „100 Fotolips und Tricks" geben. Fotografieren heißt richtig sehen. O tto C a rth a riu s JDer Freund der Fotofreunde Darmstadt • Rheinstraße 7 im Merckhaus • Ruf 3603 EinTaginUppsala Das U niv ersitätsgebäude in UppsaJa ist nicht groß. Trotzdem studieren d o rt 6350 Stud-s denten. In dem H a u p tg eb ä u d e d e r Universität ist eine g ro ß e Aula, ein Rundbau mit konser vativ gezierten Leuchten und W än d e n . Ober haupt ist die Universität a u ß e r dem im Keller untergebrachten modernen Studio des Rundfunks in ihrem äuß eren Bild nicht sehr modern. Dies ist umsomehr verwunderlich, d a Schweden einen beachtlich hohen Lebensstandard h a t und der mo derne Lebensstil sehr a u sg e p rä g t ist. Im ganzen U niversitätsgebäude d a rf nicht g e raucht w erden. Und es ist erstaunlich, wie dieses Verbot e ingehalten wird. Deshalb ging ich zwischen den Vorlesungen in die Cafestube in den Keller, saß zwischen gotischen Säulen und p lauderte bei einer Z igarette und einer Tasse Kaffee. Vorlesungen werden oft nicht von Pro fessoren, sondern Assistenten gelesen. Es schien mir, d a ß es keine so klare Trennung zwischen Vorlesung und Übung* gibt wie hier. Sehr vor te ilhaft ist, d a ß man nur ein einziges Fach hört und in diesem Fach erst die Prüfung a blegt, bevor man w eitere belegen kann. Der steigende Fachbücher Fachzeitschriften Akadem. Buchgenossenschaft Darmstadt Lau teschlägerstr. V2 - Telefon 5621 (Gegenüber der Techn. Hochschule) A ndrang zu den schwedischen Universitäten h a t es mit sich gebracht, d a ß d ie Professoren eine immer g rö ß e r w erdende Anzahl Studenten zu unterrichten haben. W ä h re n d die Zahl de r Professoren an den humanistischen Fakultäten d e r schwedischen Universitäten sich in d e r Ze't von 1938—1953 um 30% erh öhte, stieg die Zahl d e r Studierenden im gleichen Zeitraum inner halb dieser Fakultät um 100®/«. An den n a tu r wissenschaftlichen Fakultäten wuchs die Zahl CAMPINGARTIKEL d e r Professoren in diesem Zeitraum um 20*/» die d e r Studenten um 145®/«. Die Notw endigkeit, mehr Dozenten und Hochsch ul P r o f e s s o r e n einzu stellen, wird jetzt immer dringlicher, d a man innerhalb de r nächsten J ah re mit einem s prun g haften Anstieg de r Zahl d er jährlichen Abitu rienten rechnet. Alle Studenten in Schweden gehören einer „Nation" an, was etwa de r Bedeutung unserer Landsmannschaften entspricht. Sie w erden bei Immatrikulation Mitglied de r N ation, die ihr Land vertritt. Jede N ation hat ein eigenes, re präsentatives Haus. Die Inneneinrichtung ist a llerdings für unseren Geschmack konservativ: Stühle aus ve rga ngene n Zeiten mit steifen Leh nen, an den W än d e n G e m äld e ehrw ürdiger Professoren und Ehrendoktoren, die Mitglied die ser N ation sind od e r w aren. Ein solches Haus hat einen groß en Festsaal, viele Zimmer mit Radio und Pianos, in denen sich die Stu dente n jederzeit a ufhaiten können. Sie haben a b e r im G egensatz zu deutschen V erbindungs studenten keine Verpflichtungen, zumindest keine des ä ußeren Zwanges. Ausländer, die hie*studieren, können sich ihre N ation selbst a u s suchen. Die neuimmatrikulierten Studenten werden an einem festlichen Abend allen älteren Semestern vorgestellt. Keiner, de r nicht A ngehöriger dieser N ation ist, d a rf hier d a b ei sein. Die „Neuen* gehen d ann Hand in Hand über die Bühne, um sich den Älteren zu zeigen. Die höheren Se mester a b e r machen sich einen Spaß d a ra u s, sie , mit großem G etöse auszupfeifen. Hübsche M äd chen d a g e g e n werden mit A pplaus em p fa n gen. . . Das ga nze ist und ble ibt natürlich ein traditionelles Spiel. Danach ge ben die N e u im matrikulierten jedem die Hand und murmeln ihren N amen und Heim atstadt. Ich konnte das wirklich bald im Schlaf: „Hej, hps, Tyskland*. Anschließend w urde vorzugsweise nach Jaz z musik getanzt. Es ist erstaunlich, wie verbreitet diese Musik do rt d rüb en ist. So hörte, ich in einem kleinen Städtchen im „Fo lk e tsp ark " dem V ergnügungszentrum des Volkes Tanzmusik, die man fast schon als Jazzmusik bezeichnen konnte. Doch zurück zum Immatri kulationsfest. Alle san gen „Trink, Brüderlein trin k ' auf deutsch und tranken — Kaffee. Denn Alkohol ist do rt Staatsm onopol, nur auf Ra tionsmarken zu erhalten und a uß erdem sünd haft teuer. Der Schwede bevorzugt scharfe G e tränke, Whisky od e r dergle ic hen, w ährend mir Studentinnen einen relativ guten, selbst h e rg e stellten W ein an b o te n . D agegen w ürde das, was man drüben mit „ ö l ' bezeichnet, ein Deutscher nie mit „Bier" übersetzen. „Hej* ist d e r G ru ß und viel schöner als unser Händeschütteln, ü b e rh a u p t sieht man nicht so sehr auf betonte Formen wie hier. N ur w enige • T ß N ] N I S ’A U S R Ü S T U N G E N ' Das Studentenheim und eine Schwedin mit der typischen w eißen Studentenkappe. traditio nelle Sitten haben sich erhalten. So dankt das Tochterchen nach dem Essen mit einem b e zaubernd em Knicks: „Tack för maten". Doch wollte ich von den Studenten erzählen ? Von jenen Studenten, die zu ein^r bestimmten Zeit d es J ahres an ihren w eißen Studente nkappen zu erkennen sind, und die nicht mif einer Kolleg m a p p e , sondern dem Lederbeutel zur Universi tä t gehen . Es ist jene Art Lederbeutel, wie man sie ^eit kurzem als neueste sportliche Mode auch an unserer TH sehen kann. Di^se Studen ten w ohnen großente ils in sehr modernen Studente nheim en. Das sind regelrechte kleine W ohnun gen mit getrennte m Eingang: ein modernes Zimmer, V orplatz | und gleichzeitig Küche mit e ingebautem Schrank und Herd und ein kleiner Duschraum. Selbstverständlich sind die se Räume, wie fast ,/flle W o h nungen in Schweden, zentral geheizt. Bauherren die ser Studentenw ohnungen sind oft die einzelnen S ^d e n te n v e re in ig u n g e n . Allerdings sind diese „Buden" wie ü b e rh a u p t W ohn ungen in Schwe den, te u e r: etwa DM 80,— bis 100,— . D a b ei, muß man allerdin gs berücksichtigen, d a ß . de r Schwede sehr viel mehr verdient als de r Deutsche. Kein Hilfsarbeiter arb e ite t für w eni g e r als DM 2,50 pro Stunde. Schweden ist sehr sozial eingestellt. Viele Studenten, die ihr Studium nicht selbst .bezah len können, erhalten, nachdem sie eine Prüfung gut abgeschlossen h a ben, einen laufenden Kredit. Verw undert w a r ich deshalb, d a ß U ppsala keine Mensa hat. Die Studentenschaft h a t jetzt in einer Eingabe a n den schwedischen König g e ' fordert, eine Mensa a u f einem bereits vorge sehenen B aug elände zu errichten. Und das umso mehr, d a man gla u b t, d a ß an de r Uni versität U ppsala in a b s e h b a re r Zeit 10 000 Stu* denten immatrikuliert sein werdjen. hps • ‘A L L E S ■ Foto: hps ■ FÜR DEN r » WASSERSPORT \ ' . , w H IHR S P O R T H A U S ! Ständige Camping-Ausstellung MODISCHE 6 SPORTKLEIDUNG Darmstadt < os Ernst-Ludwig-Straße 11 ö y 05 Tel. 2 1 9 4 ? • J A G D S P O B TBED A RF • SÄMTLICHE ' Schon die alten R Ö M E R . . . (Reminiszenzen Sitzungen). anläßlich einiger AStA - tigten. Es kom m t zu einer lebhaften D e b atte. O b das ein M ißtrauen seif O b man . Rechte einschränken oder kontrollieren w o lie f Nach vielen Argumenten und G e genargumenten kom m t Mutius Publius M ajor in brillanter Rede zu r semina re' rum, daß es sich nämlich lediglich um eine Vereinfachung für die Verwaltung han delt. Danach w ird von einem der Senato ren der Antrag gestellt, da ß über einen vorher gestellten Antrag zu *einer Ent schließung bezüglich des Antrages des Schatzmeisters abgestim m t werden soll. * D ie Entschließung w ird angenommen und jede Zahlungsanweisung m uß künftig statt von bisher 2 nun durch 3 Zeichnungsbe rechtigte unterschrieben werden. A ngestrengt nach dieser erregten D e batte sagen die Senatoren zu den übrigen Punkten wenig mehr als '„ja“ oder „n e in ', um die Sitzung bald zu beenden. Aber erst nach weiteren zw e i Stunden kommen sie erschöpft und ziemlich niedergeschla gen nach Hause, denn einer der früheren Konsuln hielt noch einen Monolog, den der P räfekt zu spät stoppte, w eil er^dabei eingeschlafen war. Einer der letzten überlebenden Senatoren soll dann später die Redensart: „Zustände w ie im alten R om “ aufgebracht haben. — Srhokie. . . . kannten die D em okratie. D a ß sie z w i schendurch auch Zeiten der D ik ta tu r und der Kaiserherrschaft hatten, bleibt ein-* andere Stiche. Gewöhnlich w a r das Versa gen der D em okratie daran schuld; oder die Kriege erforderten einen „starken M ann“ an d er Spitze. O ft w urde die N o tw e n d ig k eit eines Krieges auch vom starken Mann dem Volke einsuggeriert („Ceterum censeo Carthaginem esse delendam *), besonders wenn er ein guter R ed' ner war. So hing schon im alten R om die Frage, ob D em okratie oder D ik ta tu r — ob schlechte oder gute Zeiten — sehr von den Persönlichkeiten im Senat ab; denn der Senat, der „Rat der Ä ltesten “, bestim m te die Geschicke Roms. Säßen darin viele kluge K ö p fe , so w urde v ie l geredet und manches geleistet. Marschierten dagegen kleine N ullen hinter einer Eins, so w ar eben die Eins m aßgebend. D ie N ullen sag ten imm er nur brav „ja“ oder „nein“, wiet, es ihnen die Eins eingab. Schlimme Zeiten kamen dann, w enn sich auch keine richtige Eins mehr fan d. Einem böswilligen „on d i t “ zufolge soll dann die Bezeichnung „senatores“ als Spitznam e für die M itglieder des Senats gebraucht w orden sein (senex, — is —a lt, Jene Vögel haben jedocJ) keinen H um or tores von ta u ru s= S tier, Hornviech). mehr. Denn finden Sie es besonders origiEine Sitzung des Senats in seinen leicht ^ nell und geistreich, daß Studenten unserer um wölkten Tagen läßt sich nach neueren Hochschule nachts Kinoreklam e Schilder abErfahrungen und Parallelen etw a so re reißen und m it Radau durch die schlafende konstruieren: Stadt tragen? O d er finden Sie es etw a h u Die Senatoren sind im K a p ito l versam melt. m orvoll, wenn Kom m ilitonen zur Geister stunde ein B ronzedenkm al im .H errngar Obenan Am adeus, der 1. K onsul, neben ihm Simson, der P räfekt, und danach der ten v o n . der Sockelbefestigung herunter zureißen versuchen* 2. Konsul. Conus, der Scriptor, ist m it G ew iß, fü r einen harmlosen U lk hat jeder gespitztem Griffel über sein Wachstäfel Verständnis, wenn er nicht gerade 'ein zu chen gebeugt, um das P rotokoll zu füh trockener Spießer ist. Doch was sich da ren. Simson, der Präfekt, eröffnet die neuerdings nachts tu t, geht zu w eit. Dies<> Sitzung m it einem m etallenen Glöckchen R üpel, gestatten Sie m ir dieses harte Wort, u n d v e r l i e s t die Tagesordnung: U. A. beschädigen nicht nur die armen O pfer, Ausarbeitung einer constitutio negotiae, einer neuen Geschäftsordnung für den die ihnen in die H ände kommen. Sie Senat; Entschließung über die auctoritas . schädigen, was w eitaus schlimmer ist, den . subscriptionis in rerum pecuniae; Beschluß R u f der Studenten und unserer H och über die U nterstützung des consilium pro schule allgemein. Man soll sich däher nicht reform am rei publicae; res ceterae-S onsti wundern, wenn die sonst so hilfsbereite ges. Nachdem m an P unkt 1 an ein consi D arm städter Bürgerschaft demnächst den lium expertorum verwiesen und die U n Studenten gegenüber mehr Reservation zeigt. terstützung des R eform konzilium s wegen Wenn Sie, lieber K ollege, nicht auch zu Aussichtslosigkeit ab gelehnt hat, ist man jenen gehören mögen, die nicht w ürdig sehr bald bei den „res pecuniae* ange langt. D a w ir d es dann schwierig. Seculasind, A kadem iker genannt zu werden, so rto, der Schatzmeister, w ill eine Verringe sehen Sie Ihren M itstudenten etw as in te n siver auf die Finger, wenn Sie vom näch rung der bei einer postulatio pecuniae (Zahlungsanweisung) Unterschriftsberech ■ sten Bierabend heim wärts streben! he. D er Vogel, scheint mir . . . DISSERTATIONEN A uskunft un d A n g e b o te im PHOTODRUCK durch b e so n d e rs p re is w e rt PHOTO COPIE GES. Frankfurt am Main - Westendstraße 4 7 - Telefon Nr. 7 9 4 6 9 M A N 1/6CK.LAS5T «5/GH SGUbSl Perfekt auswärts Sinnend bleibt M ax vor einem neuen Plakat stehen. Schwarz auf gelb steht hier zu lesen, daß man den Bürgern der Stadt in allernächster Zukunft einen noch nie dagewesenen Ohrenschmaus in Form eines Jazz-K onzertes zu bieten gedenkt. Auch erfährt Max, daß es die „feet-warmers" sind, die sich dem Jubel der Massen ent gegenwerfen wollen. Dieser N am e hat einen feinen Klang, be sonders für diejenigen, die Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Muttersprache haben. In ihm ist der ganze Zauber einer fremden W elt zusammengeballt, und" die Leser er schauern unter dem Eindruck des Geheim nisumwitterten, Unerforschten. Aber Max hat ein paar Brodten Englisch aus seiner Schulzeit herübergerettet und so macht er sich an die Lösung des Rätsels. Das Ergeb nis ist äußerst dürftig: Fußwärmer. Aus, Schluß. Das ist doch nicht möglich! Max versudit, diesem N a m e n , m der Über setzung seinen Nim bus zu erhalten,« indem er nadi einer poetischen Umschreibung sucht. Er probiert es m k Pedalerhitzer, Soli)enverbrüher,Quantentemperierer,Lat schenheizer. Er gibt es auf. Es ist ja nicht das erste Mal, daß er sich mit seiner Übersetzung lächerlich gemacht hat. Ein mal w ollte er /ntwo-beat-stom persa mit „Zweitaktstam pfer“ übersetzen, da glaubte sein Freund, er spräche von einer N e u entwicklung im Motorenbau. Ein anderes Mal lud er einen Kollegen ,zu einer „Marmeladensitzung“ ein, dieser war jedoch nur auf „jam sessiön“ (Max findet im Cassell auch: jam= V olksge wühl, Störung, Ladehemmung!) geeicht und daher zutieftst empört über ein der art klebriges Angebot. Max nimmt sich fest vor, seine Zunge künftig besser in Schach zu halten. Er be wundert diese Leute, die als Werbemittel für sich selbst derart klangvollen Unsinn erfinden. Max Bertsch & Gassert Spirituosen U N IO N - P IL S - HELL-EXPORT Feines 16%iges Bockbier UNI VITA-VOLLMALZBIER Darmstadt, Emilstraße 30 - Ruf 3 26 4 das sind d ie beliebten Biere d e r Bekannt für gleichbleibende Q u a litä t UNIONBRAUEREI - GROSS-GERAU Auf dieser Seite stellen wir die Lieferanten u n se re r Mensa vor Bluna Heinrich Bierlin Engelbert B aum ann BLUNA G e tr ä n k e industrie VIEH-AGENTUREN Tel. 5821 D a rm s ta d t-V ie h h o f Tel. 2120 C ARL MALZI Darmstadty Schützenstraße iS , Telefon Darmstadt, Elisabethenstraße 12, Telefon 2986 2112 Oppenheim-Rhein, Weinbau Weinkellerei W einkommission em pfiehlt Flaschenweine in jeder Preislage Weber & Eberlyardt Weinkellerei HANS Obst Gemüse ■ Südfrüchte B ÜT T EL B OR N, KREIS 8 GROSS G E R A U MÖHLER Haus der guten und gepflegten Weine ^ Spirituosen Darmstadt, Fried rieh Straße 12, Telefon 2612 Die Aufgaben und Einrichtungen des Studentenwerks Eine wichtige Rolle im Studentenleben spielt das Studentenwerk; man hat täglich direkt oder indirekt mit ihm zu tun. Aber wie wenig weiß der einzelne von dieser Einrichtung! Bestenfalls ist ihm der Slo gan: „wenn Sie sich auch gelegentlich darüber ärgern, betrachten Sie das Studen tenwerk stets als Ihren Freund“ bekannt. Im übrigen sind seine Vorstellungen sehr unklar, selbst auf 'der AStA-Sitzung vom 13. 5. 55 zeigte sich das in leichtfertigen Vorwürfen. D a zudem über das Studen tenwerk die verschiedensten Gerüchte um laufen, baten wir Herrn Prof. Dr. Schmie den, den Vorsitzenden, und Herrn Reißer, den Geschäftsführer in einem Interview, uns Grundsätzliches über das, was im Stu dentenwerk geschieht, zu berichten. Schon die Länge dieses Interviews von 2 Stunden weist darauf hin, wie sehr es auch der Leitung des Studentenwerkes daran gelegen ist, bei den Studenten Klarheit zu schaffen; sie besagt aber auch, daß es bei der Kom pliziertheit der Dinge kaum möglich ist, in unserem Rahmen ein umfassendes Bild vom Studentenwerk zu geben. Die ersten Ansätze zum Studentenwerk entstanden in den Nachkriegsjahren des ersten Weltkrieges. In dieser Zeit herrschte starke N o t unter den Studierenden, da zum ersten Mal auch minderbemittelte Stu denten in größerer Zahl sich dem Hoch schulstudium zuwandten. Es zeigten sich dann sehr bald bei befähigten Studenten erste Zeichen von .Selbsthilfe. Es wurden im Rahmen des A StA Mensen eingerichtet, man schuf Möglichkeiten zum verbilligten Einkauf von Studienmaterial und be mühte sich um die Gründung von Darlehnskassen. Diese Einrichtungen waren zunächst noch inoffiziell und liefen unter dem Nam en Selbsthilfe. Ein Wendepunkt in dieser Entwicklung trat im Jahre 1928 ein. D ie studentische Selbsthilfe hatte sich so bewährt, daß der Um das Wohl d e r Studenten . damalige Leiter der Darmstädter Studen tischen Selbsthilfe dazu überging, haupt amtliche Personen ganztägig zu beschäfti gen. Die Aufgabengebiete hatten sich der art ausgeweitet, daß es notwendig wurde/ kontinuierlich beschäftigte Personen einzu stellen, die Erfahrungen sammeln konnten und so einen sicheren Bestand des Studen tenwerks gewährleisteten. Zugleich wurde die studentische Selbsthilfe, die bis dahin noch außerhalb der Hochschulverwaltung stand, in eine amtliche Einrichtung umge wandelt, die den Nam en Studentenhilfs werk erhielt. Diese Umwandlung war not wendig, da das Studentenhilfswerk eine Rechtsform haben mußte, um rechtsfähig zu sein. D ie T H D war in dieser Entwick lung führend, denn das Studentenwerk in Darmstadt war das erste seiner Art in Deutschland. H eute ist das Studentenwerk eine Anstalt öffentlichen Rechts, was manche Vorteile, wie Steuerbegünstigungen und Zuschüsse des Staates, mit sich bringt, wodurch aber das Studentenwerk zugleich a,n die Forde rungen und Entschließungen des Rech nungshofes gebunden ist. Der Aufgabenbereich des Studentenwerks läßt sich in Verwaltungsstellen und Einrichtungen, die K a p ita l erfordern, auf teilen. Zu den ersteren zählt der Gesundheits dienst mit der studentischen Krankenver sorgung, in der jeder Student pflichtver sichert ist. Sie ist keine Kasse im Sinne der R V O oder der Ersatzkassen, sondern eine reine Selbsthilfeaktion. Das bedeutet, daß das Studentenwerk selbst für die not wendigen Rücklagen sorgen muß und auch das Risiko, z. B. eines Epidemiefalles, trägt. Ein vom Studentenwerk bestellter Arzt hält zweimal in der Woche Ordina tionsstunden im Querbau derOtto-BerndtHalle. Zur Gesundheitsförderung steht ein besonderer Fond Hierdurch sollen H ärtefälle vermieden werden, wie sie bei U nfällen oder Krank heiten auftreten können, die nicht oder nicht genügend von der Krankenversiche rung getragen werden. Zu dieser Abtei lung gehören auch die zweijährigen Pflichtuntersuchungen, deren Kosten vom Studentenwerk getragen werden. Die Abteilung Förderung kennt drei ver- Das beste bleibt stehen schiedene Möglichkeiten der För4erung, wobei die Förderung durch die Hochschule und den Staat, (Lastenausgleich und Spätheimkehrerunterstützung) nur durchlau fende Posten sind. D ie Förderung durch das Studentenwerk selbst wird aus Spen den und eigenem Verdienst finanziert. Sehr gut eingespielt hat sich die A rbeitsverm itt lung zwischen Studenten und Arbeitge bern. Einzelanforderungen werden vom Studentenwerk bearbeitet, während Groß aufträge an die studentische Selbsthilfe weitergeleitet werden, die auf Massen organisation spezialisiert ist. D ie W ohnungsvermSttlung des Studentenwerks be arbeitet einer der berühmtesten Leute der Hochschule, Herr Schröck. Er ist wohl jedem Studenten bekannt und versteht es auch, jedermann davon zu überzeugen, rührend besorgt: Mensaköche de r THD Fotos: jw Kleiner B u m m el en tla n g der Seine Stecken Sie sich v ie l G eld ein. W ir sind in Paris. Ich w eiß, Sie kennen .diese S tadt schon, aber man entdeckt im m er w ieder Neues und Interessantes. Wenn Sie keinen besonderen Wunsch ha ben, so schlage ich vor, w ir verbringen den Morgen an der Seine. Sie werden sich be stim m t nicht langweilen. Wunderbares , W etter heute, nicht w a h r? Eigentlich viel zu schade, um m it der M etro zu fahren. . . Geben Sie acht! D er Place de la Concorde ist für frem de Fußgänger nur m it Vorsicht zu genießen. Es w ird Sie w o h l niemand anfahren, aber über Ihre N e rv en fährt jeder Wagen, der m it 60 Sachen auf Si? zubraust. Voila la Seine! Man kann sie sich schmutziger gar nicht vorstellen, und den noch zieht sie Tag und Nacht Menschen an ihre Ufer. Komjrnen Sie m it, w ir gehen diese Treppe hinab. Vielleicht lä ß t sich dies oder jenes fotografieren. Treppen sind nämlich fotogen, zum al die an der Seine. Sie werden sich doch sicher freuen, zu 'H ause noch ein paar typische Aufnahmen aus der M illionenstadt als kleinen Trost ansehen zu können. Eigentlich sind die Dam eny die da am Fuße der Treppe sitzen, noch interessanter! Fotografieren Sie nur! Man hat sich hier daran gew öhnt, gem alt und auf genommen zu werden. Sehen Sie den M aler da vorne unter der Brücke? Er m alt N otre-D am e. L ä ß t sich wahrscheinlich noch im m er gut verk a u fen ' D a oben, w o das eiserne Geländer der Brücke auf hört, interessiert sich ein K o l lege von ihm mehr für verliebte junge Leute, denn von B leistift und S kizzen block geht sein Blick hin und w ieder zu den Beiden auf der Bank. Von hier kön nen Sie nun zu r Isle de France hinüberFotos: Henkler sehen. D o rt drüben hat gerade eine d u n kelhäutige M ännergestalt den Frühlings tag dazu ben u tzt, 1um sein H em d mehr oder weniger gründlich in dem Fluß zu waschen. Ein kleines Schläfchen anschlie ßend auf einem Sack m it A ltp a p ie r, und wenn er w ieder erwacht, ist sein bestes O berkleid w ieder trocken. Haben Sie nicht auch Lust, sich für ein Stündchen hier an der weißen Kaim auer braten zu lassen? Lassen Sie die Leute da oben ruhig herabsehen, sie sollen uns nicht stören. W o die anderen jungen Leute dir Z eit hernehmen, am hellen W erktag hier zu dösen? Nun, wahrscheinlich 'sind es Studenten, die hier w ie anderswo auch Vorlesungen lieber abschreiben als her suchen. C om m ent? Schon Zeit zum M ittagessen? G u t, dann gehen w ir in Richtung Rathaus, % w o w ir in der Rue K ivo li unseren H unger stillen können. Vorsicht, fallen Sie nicht über J e h K in derwagen hier! Finden Sie altmodisch? A b er ich b itte Sie, j e höher die Räder, umso vornehm er und m oderner. Übrigens: praktisch und gesund sind diese Wagen schon. W ollten Sie nicht noch bei den Bouquinisten etw as herumstöbern? W ie • lange die vielen Schmöker eigentlich schon in den Kästen zum Verkauf angeboten'w erden m ögen? Sie finden bestim m i etwas, w as Sie interessiert. A ber w ir könja heute N achm ittag w ieder nach sehen, wenn Sie noch nichts gefunden haben. Sehen Sie, die Z eit vergeht rasch hier. U n d wenn Sie ein paar nette Aufnahmen gemacht haben, so w erden Sie den M o r gen noch o ft w ieder erleben, H erbert H enkler F e u i l l e t o n Nehmen wir an, Sie hätten aus Spaß an d e r Fr^ud' verschiedene Glossen und Moritätchen für eine Amateur-Zeitung geschrieben, und nun -überträgt jnan Ihnen darau fh in d ie Ausgestal tung des Feuilletons. W as würden Sie tun? Ver mutlich werd en Sie versuchen, sich erst einmal d a rü b e r klar zu werden, was eigentlich ein Feuilleton g an z ge n au genommen ist. Nun, wie ein jeder Mensch mit ein er profund en Halb bildung wohl weiß, kommt „feuilleton* aus dem Französischen und heißt zu deutsch „Blättchen", auch ist im allgemeinen bekannt, d a ß Feuilleton der un te rh altende Teil ein er Zeitung ist, also alles da s enthält, was nicht zu den Nachrichten gehört. Pflücken wir uns zur Vervollkommnung noch einige Rosinen aus dem Lexikon h era us: „Belehrungs- und literarischer Unterhaltungsteil", „mitunter oberflächlich leicht*, „Darstellung im Plauderst!*!", „Feuilletonist oft: seichter Wissen schaftler". Nun hätten Sie eigentlich Lust, die g anze Sache hinzuwerfen. W enn Sie trotzdem weitermachen, sind Sie selbst schuld: denn da nn wissen Sie es bestimmt besser. Es stimmt allerdings, d a ß hochwissenschaftliche Abhandlu ngen nicht in’s Feuilleton ge höre n. Höchstens einmal ein Aufsatz über ein literari sches Thema od e r einen G eg en sta n d d e r Kunst, sei es Theater, Plastik oder Musik. Ferner trifft noch zu, d a ß dem Feuilletonisten ein b eson d erer Stil eigen ist. Kurze, klare Sätze, flüssig, treffsicher und geistvoll muß er schreiben. N ur nicht hoch trabend geschraubt und mit Fremdwörtern g e spickt, so d a ß da s G a n z e me hr eine Demon stration höheren Bildungsniveaus als eine mitteil same Erbauung für den Leser wird. Nein: auf den — gestatten Sie nun doch ein nicht zu übersetzendes Fremdwort — a uf den „esprit" kommt es an. Und den ha ben nun i s t i s c h e s einmal besonders die Franzosen, wie sie uns ständig mit ihrem künstlerischen Schaffen b e weisen: Theater, Film, Literatur, Mode, Malerei, Karikatur — mit dem feinen Gefühl für die Linie —, und Architektur. Mit ihrem Talent zum spielerischen Experimentieren sind sie eben den a n deren oft voraus a uf diesert G ebieten, wo z. B. g e ra d e uns Deutschen der Bremsklotz des Pathos mitunter recht hinderlich ist. Kein W u n de r also, d a ß die Idee des Feuilletons in.Frank reich g e b ore n und gro ß g e z o gen wurde, una kein G erin g e re r als Ale xan der Dumas h a t dem Feuilleton zur heutigen Bedeutung verholfen und ihm einen festen Platz in d e r Zeitung g e sichert. In Deutschland w urde es 1835 zum ersten Mal im „N ü rn berger Korrespondent* ein geführt. Soo'n Bart h a t’s also auch schon bei uns. Ein flotter Feuilletonstil bringt für den Leser natürlich gewisse G e fa h re n : W o hlk lingende W orte werden immer leicht als b a re Münze entg egengenom m en. Der Feuilleton ist kann leicht de r Versuchung unterliegen, die W ah rh eit etwas zu verdrehen und seinen Lesern etwas „weiszu machen"; und d as ist gefährlich, wenn es miß braucht wird. Das gilt natürlich nur für b e wußt ernsthafte Verdrehu ngen. Ansonsten sitzt dem Feuilletonisten wohl immer etwas d e r Schalk im Nacken, und mitunter muß er ja doch seine Leser etwas a u f den Leim führen, denn wo bliebe sonst die Pointe bei vielen Kurzgeschich ten, o d e r wer w ürde sonst noch die „AprilsEnten" lesen? Sie, lieber Leser,\jsind natürlich noch nie a uf so eine Geschichte reinge falle n. O d e r? Vielleicht versuchen Sie es selbst einmal mit e in er „Story"? Die dds gibt Ihnen gern G e le genheit dazu, und auch Unterstützung wird Ihnen vom „Schreiber dieses" gewiß ge rn zuteil. D nicht m inder interessant ist. Es sind das Leute — meist jü n g e re r G e n eratio n , die von. d e r Absicht g e tra g e n sind, diesem stagnierten Kol lektiv zu entgehen zu G unsten e in er — wie sie g la u b e n — individualistischen Position. Doch sie vertauschen d as eine Kollektiv mit einem neuen. Sie schlüpfen von d e r Konvention eines verstaubten Traditionalism us in die Konvention einer Pseud o av an tg ard e. Sie bilden eine echte G em einde mit all ihren Regeln und Tabus, mit festgelegtem Kostüm, Gestus und V okabular. Sie dem onstrieren Boheme aus d e r Retorte: es fehlt die historische und soziale N otwendigkeit. S>e fahren buntbem alte Dixis, eine A daptation v erjäh rter G epflogenheiten des Q u a rtie r Latin; ihre Frisur kommuniziert mit d er Progressivität d e r Kunst; letztlich g eh t es ihnen um die „Existenz" (meist *,unbehaust" o d e r „geworfen"), auf ein er „fete" bei einem Aperitif rücken sie mit ihrer „Seinsangst" heraus, die ihnen so recht eigentlich bei d e r „Begegnung" mit d er „Aussage" eines Max Ernst bew ußt wurde. Sie halten sich für den prädestinierten A bnehm er kreis m oderner Kunst und liefern dam it deren Vitalität e in e r standartisierten Rezeption aus. Diese Leute sind im G ru n de ebenso unkritisch wie die oben g e n an n ten . M aßstablos begrüßen sie alles N eue. Durc(i ihre schrankenlose Auf n ah m efreude schaden sie d e r modernen Kunst, denn sie unterschlagen ihr d ie fruchtbare Korre spondenz mit dem Publikum, deren sie b edarf, M A N HA STÖ T DAYo n Zweim al Kunstkonsum . und die Foyers allein richteten die g a nze Epoche. Ein Publikum, das, um sich von den Schrecken der Tragödie zu erholen, zwischen durch 20 Minuten an Ständen mit Schinken bröten und W einbrandflaschen vo rb eipro m en ie ren muß und d a n n weitermacht, ist guillotine reif." Diese Ä ußerung G ottfried Benns richtet sich g egen einen Kulturkonsumkreis, d e r heute wohl d er quantitativ stärkste ist. Das ist jene G ru pp e — sie setzt sich aus fast allen Gesellschaftsschich ten zusammen — zu deren Lebensprogramm es gehört, in regelm äßigen A bständen vOn d afür zuständigen und an erk an n t erfolgreichen Insti tutionen mittels dafü r zu stän d iger und a n e r kannt erfolgreicher W erke sich erschüttern zu lassen, a n bestimmtem Ort, zu bestimmter Stunde. In verträglicher Dosis werden d a Sopho kles, Beethoven, El G reco ein genom m en. Daß es hierbei festlich zugehen muß, versteht sich. Das ist man zunächst dem b e g n ad e te n G enie schul dig und ein klein wenig auch sich selbst: denn es ist eine an g eneh m e Selbstbestätigung, das wohltemperierte, doch sp ü rb ar drin g en d e Be dürfnis in sich zu fühlen, d a ß man nicht nur, n ein : zum allerw enigsten, d e r schnöden Materie verhaftet sei, sondern vielmehr nach Höherem strebe. Dehn für dieses Leben ist d e r Mensch nicht schlecht genug. Doch sein h ö h ’res Streben ist ein schöner Zug. (Brecht) Für den Staatsanw alt X und für die Friseuse Y e reig n et sich nicht a n dem Abend G oethes „Iphigenie", sondern d as Geschehnis „Staats a n w alt X bzw. Friseuse Y goutieren einen a n e rkannten M eister"; ein bissl langw eilig zwar, doch d a fü r ist es Klassik. Beider Rezeptionsver fahren mögen nach Intelligenz- und Bildungs g ra d g ra d u e ll differieren, qualitativ sind sie gleich. Es kommt zu keinem sp ontanen Zu samm enstoß mit d e r Kunst, sondern sie d e g r a dieren sie zu einem notw endigen Accessorium ihrer Selbstachtung und gesellschaftlichen Stel lung. Dabei ist selbstredend das Risiko auszu schalten, einem in dieser Funktion noch u n b e w ährten W erk zu b eg eg n en , a u f dem noch nicht die Patina d e r höheren Brauchbarkeit liegt. Von dieser häufig schon a n g e p ra n g e :te n G rup p e hebt sich demonstrativ eine a n d ere a b , die und sie nehmen durch dieses blinde Bejahen oh n e Rücksicht au f die Q u a litä t jeden Kredit bei e rnstzunehm enden G egn ern . W arum gib t es keine T heaterskandale mehr bei der Urauf führung neuer Stücke? Nicht weil die Stücke gut sind, sondern weil d a s Publikum v e rta g t: G ru p p e 1 erscheint nicht, wenn j a , so v e rhä lt sie sich gesittel; G ru p p e II b e grüß t das a u g e n fällig N eue, üb er die Q u a litä t ist schwer etw as zu sagen. W enn vor d e r Aufführung von C octeaus recht zweifelhaften „ S a n g d ’un Poete" durch den Filmkreis der TH dem Zuschauer a n ’s H e p gelegt wird, von Beifalls- und M ißfallenskundgebungen am Schluß ab zuseh en, weil man den Film nicht sogleich erfasse, so ist d a s eine Un m ündigkeitsbescheinigung. N un — d as Publi* kum w ar b rav: es g a b nur Beifall, auch nach dem ebenso gu t gem einten wie alb e rn e n Vorfilm ü ber den M aler Mac Zimmermann. Leute, laßt euch bitte nicht einschüchtern! G eht das Risiko ein, starken Beifall o d e r starke Miß fallen säu ß eru n g en zu tun, wenn es euch red lich und berechtigt erscheint. Selbst a u f die G efah r hin, bei den Vielen als revolutionär, re a k tio n ä r o d e r w enig sittsam zu erscheinen. Das ist der Kunst förderlicher als eine w ohl tem perierte Kulturkonsumgenossenschaft. Volker Klotz Neue Bücher los und üppig, sie findet G e nü ge in sich, wird ausw echselbar. Wortmusik ohne Rückgrat, v e r absolutierte s Dekor, Jugendstilo rnam ente ohne Folie. Ernst Stadler, Dichtungen Verlag Ellermann, Hamburg. 2 Bde.GzI. Das Jahrzehnt vor dem ersten Weltkrieg war wie im Ausland auch in Deutschland kulturell W ie anders die Gedichte aus de r Sammlung ungemein fruchtbar. Vorherrscht hier d e r Ex „Der Aufbruch"! In ihnen hat sich Sta dle r pressionismus au f allen G ebieten der Kunst. völlig von den gro ßen Vorbildern gelöst. An 1905 konstituiert sich die „Brücke", die deutschen die Stelle der schmeichelnden Gefälligkeit w e i „Fauves", 1911 „Der b la ue Reiter*, 1912 erscheint cher Rhythmen, de r klanglichen Assonanzen, des Schönbergs „Pierrot Lunaire", 1911 Heyms G e g le iß e n d e n Fließens der Enjambments treten dichtsammlung „Der ewige Tag", 1912 Benns ostinate, stoßweise Rhythmen, Langzeilen, die „Morgue", 1913 Trakls „Gedichte", 1914Stad sich zu überspannen scheinen. Die in sich ruhende lers „Aufbruch". Heym, Sta dle r und Trakl star Statik wird a b g elö st durch eine oft hek ben bzw. fielen jung in den Jahren 1912 und tische Dynamik. Da treiben Substantivblöcke 1914. (Ebenso Macke und Marc). Sie wie die ein a n d er vorwärts, die Syntax löst sich auf in überlebenden Benn und Else Lasker-Schüler sind explosive Einzelteile, alles g e rä t in Bewegung. cius d e r großen Schar der Dichter des Expressio („Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht" ) nismus die einzigen, deren W erk heute noch Auch wo die Syntax g eregelter auftritt, g e b ä r gilt. den sich die Bilder meist jäh und exzessiv: An Ernst Stadler, von dem uns hier eine sehr „Dicht an den G lanz d er Plätze fressen sich schöne A usgabe seiner Lyrik, Briefe und kriti un,d wühlen / wie N arben klaffend in das nackte schen Schriften vorliegt, lä ßt sich die Entwick Fleisch / d e r Häuser eingerissen. . . " Das steht lung vieler junger Dichter in dem Jahrzehnt den apokalyptischen Großsta dtvisionen Heyms vor dem ersten Weltkrieg gut able sen. Stadlers in nichts nach. Stadlers Thematik und G e sta l frühe Gedichte („Präludien", 1904) stehen noch tungsweise ist echter „Aufbruch*, ist Abkehr von ga n z im Bann d e r N eurom antik Hofmannsthals ein er Dichtung des Bekenntnisses ohne Exhibi und Regniers und de r e rh a b en kunstgewerbletion und Sentimentalität. Ein g ro ß e r Dichter. Er schrieb die 5 od er 6 überle benden Gedichte, rischen G e b ä r d e von G eorges Schlechtestem. von denen Benn spricht. Volker Klotz Sie geben Treibhausatm osphäre, strotzen von Prunk und Kostbarkeiten, von Blumengerank und Edelgestein; die M eta phorik wuchert ziel Berthold Brecht, Stücke für das Theater am Schiffbauerdamm Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main. 1955, 2 Bde. Von dem Dichter Brecht sei hier die Rede, nicht von seinen z. T. unerquicklichen' politischen Bocksprüngen, (etwa dem Glückwunschtele gra mm anlä ßlich der Zerschlagung des Auf stands vom 17. Juni) welche g a r zu gern heute von restaurativen Kreisen d e r Bundesrepublik zum willkommenen A nlaß genommen werden, den schon immer unbequem en Brecht totzu schweigen,— sondern von dem einzigen deutsch sprachigen Dramatiker a u ß e r Dürrenmatt, de r für sich die b renn end e Frage des letzten Darmstadter Gesprä ches, ob denn die heutige Welt a uf de r Bühne da rs tellb ar sei, positiv b e an t worten konnte. Es liegen uns hier Band III und IV der. „Stücke" vor. Sie enth alten neben vier Lehrstücken sein berühmtestes, meistgespieltes O pu s: „Die Drei groschenoper", sodann „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny* und „Die heilige Joh ann a d e r Schlachthöfe*. Das ist die Zweite Periode seiner dramatischen Produktion (1927—33) nach den frühen Stücken (u.a. „Baal", „Trommeln in de r Nacht"). In ihr begin nt er den theoretischen U nte rbau seiner Dramatik festzulegen mit der* Anmerkungen zur O per. Es ist die Theorie vom „Epischen Theater*. Die Mittel des epischen Theaters sollen es ermöglichen, die heutige Welt, den Menschen, die Gesellschaft, die Brecht für politisch und moralisch ä nderungsbedürftig FÜNFZIG MILLIONEN BÜCHER hat die deutsche Buch-G em einschaft seit ihrer 1924 erfolgten Gründung herausgebracht und an ihre M itglieder in aller W elt verschickt. Der Bücherfreund schätzt an ihr: Deutsche BuchDARMSTADT Allee D ie wertvolle, reich illustrierte M onatszeitschrift „Die Lese stunde“ Die völlig freie W ahl, die keine Pflicht-Bände kennt Gemeinschaft re r a u e r Die gestaffelten Beitragsgruppen, die es jedem Bücherfreund gestatten, selbst zu bestim men, in welchem U m fange er von der Leistung der D B G Gebrauch machen will 6 D ie Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit der ständig wachsenden Auswahl-Reihe D ie betonte Qualitätsausstattung ihrer künstlerischen Halb leder-Bände Die Herausgabe bibliophiler Sonder- und Liebhaber-Ausgaben zu Vorzugspreisen D ie M öglichkeit des Bezuges verbilligter Zusatzbände Wer Bücher liebt, ist Mitglied der D B G ! Besuchen 12 Sie unsere Bücherstube Ge r au er Allee 6, u n m i t t e l b a r beim Hauptbahnhof ► B A Y E R I S C H E R E I S S Z E U G F A B R I K A. G., N Ü R N B E R G V O R M. R E IS SZEUGFABRIK EICHM ÜLLER & C O . BRUNHILD STR . 5/9 Antikes - Strichweise lebendig Zur szenischen Uraufführung von Dcrius Milhauds „O re stie " Darius Milhaud beschäftigte sich in den Jahren 1912 bis 1926 mit der Orestie. Paul Claudel, mit dem er zu jener Zeit auch auf anderem G ebiet zusammenarbeitete (im diplomatischen Dienst in Brasilien), hatte die Trilogie des Aischylos ü ber setzt, b earb eitet und M ilhaud zur Vertonung geg eb en . Im Laufe der Beschäftigung mit dem Stoff gew ann die Musik immer mehr an Raum. Vom „Agamemnon" kom ponierte Milhaud nur die Hauptszene? das Streitgespräch der Klytäm nestra mit dem Ch,or nach dem Mord an ihrem Gatten. Im G egensatz zu Aischylos er s ch ei n t Ägist nicht, und die Szene endet mit dem A ner bieten der charakterlich stark ge än de rten Klytämnestra an Zeus, den Fluch, der auf dem G e schlecht der Atriden lastet, allein auf sich zu nehmen. Vom zweiten Teil d e r Trilogie vertonte Milhaud sieben Abschnitte, w äh ren d er d e r dritten, „Die Eumeniden", zu einer vollständigen dreiaktischen O pe r ausdehnte . Hier in Darm stadt brachte man Teil I und II, Teil III soll in der nächsten Spielzeit folgen. Musikalisch herrscht ein etwas müder Klassizismus vor, von dem sich auf weiten Strecken die für Milhaud charakteristische Polytonalität a b h eb t (Gleich zeitigkeit mehre rer Stimmen, die harmonisch un a b h ä n g ig von ein a n d er geführt werden, oft ver schiedenen Tonarten angehören.). Doch die Konsequenz und eigenwillige Kontrapunktik sp äte re r W erke wird noch nicht durchweg e r reicht. Höhepunkte sind am Ende der „Choephoren" die ekstatische Szene, d a der Chor Orest zum Mord an seiner Mutter aufhetzt und der Mord selbst. Ein Sprecher löst sich d a b ei in aufpeitschendem Sprechgesang, der gegen die .'►c^odie der So,-;che gesetzt ist d. h. gegen die natürlichen . /o rtb eton un gen (was leider durch die Übersetzung Peter Funks beträchtlich entschärft wurde), aus dem orgiastischen Chor heraus, d er im Gegenrhythmus, unterstützt von Schlagzeug, Worte, Laute, Pfeif- und Zischgeräusche a us stößt. Das ist vorzüglich gemacht und von s u g g e stiver W irkung, allein : es läßt umso schmerz licher die überzeug end e musikalische G e sta l tung de r v orhergehenden Szenen vermissen. Sie nehmen den Hörer kaum g e fa n g en ; das ist w eder antikes Drama, musikalisch gesteigert (wie Orffs „Antigone") : dazu ist das O riginal zu verstümmelt — noch eine O p e r o de r ein szenisches O rato riu m mit antikem Textanlaß (wie Strawinskys „Ödipus rex").: dazu ist die Musik zu wenig autonom. Zur Aufführung: Harro Dicks inszenierte vor drei Jahren eine g ro ß a rtig e „Johan na auf dem Scheiterhaufen", da w ar im G anzen und im Detajl die choreogra phische Führung überlegt und zw ingend. W enig er diesm al. Eine wahr? Bewegungsmanie herrschte. Zeitweise ergingen sich sechs verschiedene G ruppen (wenn ich mich nicht verzählte) in verschiedenen gestischen und tänzerischen Bewegungen, und diese Gru ppen wechselten laufend ihren Ort, begünstigt durch die freizügige Bühnengestaltung Mertzens. Be sonders nervös machten die vier dekorativen Krieger, die keinerlei dramatische F*»n kt io « hatten. Die streckenweise Polyrhythmik d er Pa-titur und häufiger Taktwechsel haben zweifellos starke Bewegungsintention, doch de r Effekt d a von auf de r Bühne w a r stark übertrieben. Ge lungen und packend waren die obenerw ähnte n Schlußszenen, glücklich auch die Führung der Solisten, unter denen M artha Geister (Klytämnestra), W. W. Dicks (Orest), Charlotte Raab (Elektra) und die Sprecherin Ingrid Reimann (von d er man einmal Songs von Brecht-Weill vorg etragen hören möchte) hervorragte n. Be wundernsw ert exakt sangen die Chöre, ein studiert von Helmut Franz. Das Orchester unter Richard Kotz befrie digte nicht völlig. Der Beifall w ar wohlwollend, doch gedämpft. k. hält, als v e rä n d e r b a r darz uste llen. G esell schaftliche Zustä nde, menschliche Handlungs weisen, die gemeinhin zw ar als schlecht, doch als üblich und „gegeben" angeseh en werden, werden „verfremdet", d.h. sie werden unter anderem Aspekt betrachtet, aus ihrem ge w oh n ten Zusammenhang gelöst, mit Ungewohntem konfrontiert. Sie verlieren dam it ihre Selbstver ständlichkeit, ihre scheinbare Zwangsläufigkeit. Möglichkeit dnd Notwendigkeit ihrer Änderung werden aufgewiesen. „Es geht auch anders, doch so geh t es auch." Um diese Wirkung zu erreichen beim Publikum, spricht Brecht den Inlellekt an, nicht das Gefühl. Er w endet sich gegen das W agnerische M usikdram a, welches den Hörer einlulle; er zerstört die szenische Illusion, betont das Spiel als Spiel, um eine Identifikation des Zuschauers mit dem „Helden* zu vermeiden, was die zu einer kritischen Stel lungnahme nötige Distanz zwischen Spiel und Pubiikum verlustig gehen ließe. Einige Mittel: Spruchbänder, die didaktisch das Fazit ziehen aus d e rS z e n e;S o n g s, a n 's Publikum a d ressiert; Erzähler, die episch in der Handlung vor und zurückgreifen und auf das Parabolische des G e schehens hinweisen. Das sind einige Punkte aus Brechts „Nichtaristotelischer D ra m a tu rg ie ' des „Wissenschaftlichen Zeitalters", die sich je doch nicht völlig mit seiner Praxis deckt. Bei der Aufführung seiner Stücke — die keinesfalls auf eine Stufe gestellt w erden dürfen mit denpolitischen Zeitstücken Friedrich Wolfs oc&r W eißenb orn s — zeigen sich immer wie der ,jene reizvollen Momente, d a die verfremdete Situ ation durch ih re " immense Spannung wie der überspringt in eine neue szenische Illusion. Brecht schreibt einen unerhört einfachen und hin reiß enden Dialog. (Wer verm ag^heute noch unpeinliche Liebesdialoge zu schreiben? Man lese „Den guten Mensdien von Sfezuan", man sehe sich den „Kaukasischen Kreidekreis" an, de r z. Z. in Frankfurt geg eben Wird.) Er baut vorzüglich stimmende Szenen und bietet eine bre n ne nd e Thematik jedem, gleich welcher pojitischen Richtung. W ir können es uns nicht leisten, in engstirnig er Verquickung von Kul turellem und Tagespolitik ihn unseren Sptelplä nen fernzuhalten. k. T A N Z S C H U L E STROH Darmstadt • Friedrichstraße 12 • Ruf 2273 Schule für gepflegten Gesellschaftstanz u. gesellschaftliche Erziehung 13 mm** « III i Das neue Hauptlaboratorium der BASF Ein Zentrum der Forschung Der technische Fortschritt unseres Jahrhunderts wäre ohne die Chemie nicht v jf ■ ’ - ' • . möglich gewesfh. Der chemischen Forschung und der chemischen Großindustrie # , t dankt die Menschheit zu einem guten Teil ihren wachsenden Wohlstand. Die BASF hat ii/den letzten 90 Jahren viele entscheidende Beiträge zur Entwicklung der Großchemie geleistet. Wenn es darum geht, neue wissenschaftliche Erkennt nisse nachwirtschaftlichen Verfahren in die technische Praxis umzusetzen, spricht man von der BASF, von dem Werk am Strom, von Ludwigshafen am Rhein. Sehr g e eh rte r Herr Johansen, Leserbriefe Sehr g eehrter Herr . k . ' , ist es denn wirklich nötig, in einem so kurzen Aufsatz ein e d e ra rtig e Menge Fremdwörter, Fachausdrucke und hochgelehrte Begriffe hervor zusprudeln, auch [oder besser: g e rad e) wenn es sich um modern e Lyrik handelt? Ist denn unsere Muttersprache nicht vielfältig o d e r gesta ltungs fähig g e nug, um ein e d e ra rtig e Besprechung durchzuführen? Ich bin bestimmt kein Verdeutschungs-Fanatiker und be nutz e ebenfalls Fremdworte, a b e r hier ist offenbar des Guten zuviel getan word en. W enn Sie als Fachmann . (ich nehme dieses als sicher an) zu Laien spre chen, müßten Sie sich doch g e r a d e da n n bemü hen, die G edank en und Empfindungen der Lyriker, die Sie n ah eb rin gen wollen, so einfach und klar wie möglich w ie derzugeben und zu sammenfassen. Statt dessen a b e r reden Sie z. B. von einer »Zeit, die nicht mehr an th ro p o z e n trisch sich struktuiert weiß* — warum nicht von einer Zeit, die sich be wußt ist, den Menschen nicht mehr in den Mittelpunkt zu stellen? (übrigens: Kann denn ,,d ie Z e it" etw as wissen? Doch wohl die Menschen die ser Zeit?) W arum .kondensie ren* Sie .lyrische Kleinstgebilde*, warum schreibt G u illeaum e A p ollin aire ein .Oeuvre* und kein Werk, warum »implizieren* Sie eine .Vielfältigkeit d e r Aktion*? Sie müssen be denken, d a ß Sie in dieser Zeitung hauptsächlich Ingenie ure ansprechen, Menschen also, die sau be re Definitionen und klare Rede verla ngen, und die a u ßerd em im literarischen Jarg on wenig bew an dert sind. G a n z a bgesehen davon könnte wegen d e r uns b ekannten, auch in Ihren Kreisen herrschenden allgem ein en An sicht, die .la ngw eilig en* Techniker redete n eine .völlig unverständliche* Fachsprache, eine g e wisse Boshaftigkeit und Schadenfreude auf unserer Seite aufkom men, . d i e sind ja noch schlimmer als wir!". Daß Sie auch and ers können, zeigt Ihr Aufsatz in d e r gleichen N ummer a uf Seite 5 über die Aufführung, des »Francois Cenodoxus*; was soll also jene Spielerei mit geschwollenen W o rt kombin ationen? Bitte wundern Sie sich nicht, wenn Ihre Arbeit über die Bücher m oderner Lyrik von besonders rohen .akadem is chen Zeit genossen* als Geschwätz o d e r ähnlich bezeich net wird. Sie machen es ihnen ja auch viel zu Dissertationen Diplomarbeiten c ly m ta Oppel ' Schreib- und Übersetzungsbüro DARM STADT Parkusstraße n Telefon 6 3 5 8 schwer, Ihren Ausführungen zu folgen. Auch weiß ich wirklich nidft, ob dies d e r richtige W eg ist, den angeblich so literaturuninte ressie r ten deutschen Studenten z ur zeitgenössischen Dichtung zu be kehren. Christian Jokonseh mea culpa, mea maxima culpa (pardo n: meine Schuld, meine sehr g ro ß e Schuld), ich schlage mir an die Brust, wenn es bei meinen allzu kurzen Charakterisierungsversuchen von Vertre tern m oderner Lyrik durch ein O be ra n gebot an Fremdworten so erschien, als han dle es sich d a bei um ein e dunkle Geheimwissenschaft. Das w ar nicht beabsichtigt. Vor allem lag es a n d e r Kürze, die zu ein er starken Konzentrierung zw an g: eine — ich bekenne es reuig — Ver sündigung am G egen stand , diktiert durch Platz mangel. Doch grundsätzlich: warum attackieren Sie das Fremdwort so heftig? Es ist üb e ra ll dort eine Bereicherung d er deutschen Sprache, wo es nicht durch ein identisches deutsches ersetzt werden kann, und das ist g a r nicht so sehr häufig. Selbst wo Bedeutungsgleichheit vorliegt, braucht noch nicht volle Identität zusta nde zu kommen; denn das entsprechende deutsche W ort hat zufolge seiner Tradition, seines häuft- D ie J u g e n d geht mit dem Fortschritt und entscheidet sich für den modernen Haushalt mit ELEKTRO-HERD ELEKTRO -K0HLSCHRANK ELEKTROH El SS WAS SER SPEI CH E R HESSISCHE ELEKTRIZITATS A G gere n G ebrauchs in verschiedener Sin num ge bung einen Gefühlshof gebildet, ist nu a n ce n reicher, schillernder geworden,- es kann sich mit dem entsprechenden Fremdwort an scharfem Umriß nicht messen. W enn Sie noch einmal die Fremdwörter meines kurzen Aufsatzes b e trachten, — die übrigens größte nte ils nicht a u s schließlich dem G e biet d e r Literaturbetrachtung entstammen, sondern auch W ohnre cht in vielen a nd eren Bereichen haben — so werden Sie für kaum eines ein befrie digendes deckungsgleiches deutsches Ersatzwort finden. Auch dürfen Sie der Zeit nicht zugeste hen, ein er Sache »sich be wußt* zu sein, wenn .Sie ihr die Möglichkeit bestreiten etwas zu .wissen*. However: ich w erde mich künftig bemühen, den Gebrauch meiner Fremdw örter a u f ein Kleinstes zu beschrä nken; denn es ist ja nicht im Sinne einer Besprechung, d a ß sie im luft leeren Raum steht. Mit freundlichen Grü ßen k. M H I f l i « ■ M F Als unser Foto graf den Film: „Le s a n g d 'u n po 6te " verließ, entdeckte er diesen Dixiecolor zwischen den Säulen des Elektrotechnischen Institutes. Er wußte zunächst nicht, o b dies Surrealismus o d e r ein Scherz sein sollte. Foto: Wirz „Hochschule o d e r Penne" Sie hab en in Ihrem Artikel .Hochschule o d e r Penne* ein Thema angeschnitte n, das ich nach den Erfahrungen d e r ersten drei Semester im gro ßen und g anzen positiv b eantworte t hä tte ; die Vorprüfung h a t a u f mich jedoch dann wie einSchock gew irkt,w obei alle rd in g s w en ig e r de r ä u ß e r e Rahmen den Ausschlag g a b . Man kann dem rechtschaffenen Max die Empörung über die diskriminierende Behandlung, die er in d e r Klausur erfuhr, durchaus nachfühlen. Leider scheinen a b e r doch nicht a lle Studenten jenen Funken von Anstand und Ehrgefühl zu h aben, denn die Vorschrift, die M appen nach vorne zu brin gen, w urde dam it be gründet, d a ß am vor herg ehen den Tag Täuschungsversuche unte r nommen w orden seien. W enn dem so w ar, dann kann man für die se M aßn a h m e noch Verständ nis aüfb ring en, vielleicht ist es auch g a n z gut, wenn au f die se W eise schwache .pfemüter nicht erst in Versuchung geführt w erden. Kein Ver ständnis kann man jedoch aufbrin gen für das Ergebnis d e r betreffenden Klausur. Es ist doch etwas merkwürdig, wenn in einzelnen FakulFortsetzung Seite 17 D c ,n n m a n w il l n n da 5 & i ;>c in VOLKSBANK HOGELSTRASSE 4-20 Bankanstalt des gewerblichen Mittelstandes seit 1862 die Bank Ihres Vertrauens! In unseren neuen, hellen Geschäftsräumen werden auch Sie individuell beraten Eröffnung von Spar- und Girokonten auch für Niditmitglieder 15 Die Zeitschrift,, Arbeitswissenschaftlicher Auslandsdienst", der diese Tabelle entnommen ist, schreibt d a zu : Keine — sie stellen Fragen die Ganz große Herren Hier wird ein Problem, das auch bei uns ständig a u f taucht, von einem amerikanischen Autor mit Humor b e handelt. Wir meinen,, daß diese Art der Betrachtung einmal ein erfrischendes Gegenstück zu der bei uns leider weit verbreiteten Neigung ist, die Dinge allzu problematisch zu sehen. Sichtbare Merkmale A ktenmappe nach gnd Rang von Zeichen nach A („Leitung") wird ihnen g e tragen Herren der Leitung auf Sehr wichtige Leute Keine — schreiben alte Umschläge Typ Würde \ Tragen ihre täglich voll Arbeit Die „Emsigen“ Können sich keine kaufen „Ferner liefen“ — aber bitte nicht zu ernst nehmen! Die „Zweiten“ selbst — B („Prokuristen") Tragen sie oder leer Typ Ausrangierter Typ B Schreibtisch Bürotisch Eiche, gelb oder au sran gie rt er eines „Emsigen" Direktionsschreibtisch (Sonderanfertigung) Einfacher Arbeitstisch Kein zweiter Tisch — können froh sein, wenn sie einen Bürotisch ha ben B („Prokuristen") Linoleum Typ Fiickenteppicn Haargarnte ppich A („Leitung") Dünner Haargar nteppich Typ Dicker Bestenfalls eine in der Abteilung — dürfen eigene von Haus mitbringen Bücher mit Widmun g und Berichte 1 Zoll Nylonteppich, Eine kleine, wird ausgewechselt, wenn sie eingegangen Duden Sonderanfertigung Wunsch Nylonteppich, 1 Zoll Ständig mehrere seltene exotische Pflanzen Eine mittelgroße, wird jährlich in der Urlaubszeit a u sg e wechselt Alles steht voll Bücher ist Zwei — werden bei Dienstreisen a u sg e wechselt Eindrucksvolle Titel auf den Ujnschlägen Beistelltisch o de r dekorative Wandtische F u ß bodenbelag Sammlung -Ständig rhehrere seltene exotische Pflanzen ' Private ! Verschiedene Nachschlagwerke In der W erk sg a ra g e Parkplatz Auf dem öffentlichen Konferenztisch « Reservierter Platz un mittelbar vor dem Büro Müssen irgend einen Platz finden — wenn sie sich einen W ag e n leisten können Irgendwo auf dem W erk sgelä n d e Tisch . Zimmerpflanzen Bücher Parkplatz In der W erk sg a ra g e , aber nur nach langjähr riger Dienstzeit n 16 S t u d e n te n w e r k Fortsetzung von S. 9 daß doch die Umgebung von Darmstadt so schön sei, daß man unbedingt dort hin ziehen müsse. .. Seine Hauptarbeitszeit fällt in das Wintersemester. Eine sehr wichtige, aber noch nicht a llg e mein bekannte Einrichtung, ist die D ar lehnsvergabe des Studentenwerks, die jährlich 30— 40 000,— D M in kurz- oder langfristigen Darlehn umsetzt. Sie ist vor allem für die Examenssemester gedacht, um sie von der N otw endigkeit des Geld* verdienens während der letzten Semester zu befreien. D ie H öhe der Darlehn ist im allgemeinen auf maximal 1000,— DM festgesetzt. Sie werden mit 4Ö /« verzinst, wobei d ie ' Laufzeit 8 Jahre beträgt. In den meisten Fällen werden sie früher zu rückgezahlt. Außerdem! werden kurzfristige Überbrückungsdarlehn mit einer durch schnittlichen Laufdauer von 4 Wochen bis 3 Monaten gewährt. Ihr Um satz belief sich im vergangenen Jahr aijf 20 000,— DM , wobei das Geld ungefähr viermal umgelaufen ist. * c Bei den Einrichtungen, die Kapital erfor dern, steht die Mensa an erster Stelle. Sie ist in der Lage, täglich zweitausend Per sonen zu beköstigen. Ihre modernen, den höchsten Anforderungen entsprechenden Einrichtungen, stammen zu einem großen Teil aus Spenden. Erhebliche Einsparungen werden durch eine eigene Schlachterei und große K ühl anlagen erzielt. Bei der Größe des Betrie bes ist ein Mindestumsatz von 1200 Essen täglich erforderlich, damit die Mensa eini germaßen rentabel arbeiten kann. Das be deutet jedoch nicht, daß ah dem Essen etwas verdient würde, oder wie es jemand in einer Anspielung auf die neue Bestuh lung des Cafes sehr schwungvoll, aber wenig zutreffend formulierte, daß in der Mensa der einfache Student zu Gunsten einer kleinen Oberschicht im Cafe ausge beutet wird. Wahr ist dagegen, und das besagt auch der Prüfungsbericht des Rech nungshofes, daß im vergangenen Jahr durchschnittlich 17 Pfg. Zuschuß pro Essen gezahlt wurden. Zudem wird die Mensa noch durch den Otto-Berndt-Halle-Betrieb entlastet, der durch die dort stattfindenden Veranstaltungen einiges einbringt. Ein eigener, von der Mensa unabhängiger Betrieb, ist das Studentencafe. Der bis herige Stil des Cafes, der dem eines Wartesaals III. Klasse entsprach, hatte im vergangenen Jahr ein Defizit von 4 V2 Tausend Mark zur Folge. Dieses Defizit wurde vom Rechnungshof beanstandet, so daß sich die Geschäftsführung des Stu dentenwerks gezwungen sah, das Cafe rentabler zu gestalten. Ein Beitrag hierzu ist auch die neuartige, von einer Firma zu Erprobungszwecken aufgestellte Be stuhlung. D ie Atmosphäre des Cafes soll den Studenten ansprechen und ihm die Möglichkeit geben, sich in gepflegtem Milieu etwas zu leisten, was er außerhalb nidit zu diesen niedrigen Preisen erhält Das Studentenerholungsheim in Airlen H ochschule o d e r P e n n e Fortsetzung von S. 15 bach, das Köhlerhaus, erforderte bisher einen Zuschuß von 7000,— DM , dessen Berechtigung vom Rechnungshof nicht an erkannt wurde. Daraufhin mußte der Pensionspreis auf 6,— QM pro Tag er höht werden. Das bedeutet nicht, daß das H eim nun nicht mehr in erster Linie für geistig oder körperlich erholungsbedürftige Studenten bestimmt sei. Studenten, die durch ein gutes Examen erschöpft, oder nach einer Krankheit erholungsbedürftig sind, können sich über ihren Fachprofessor bzw. über den Studentenarzt an die A btei lung Förderung wenden, die in diesen Fällen einen kostenlosen oder verbilligten Aufenthalt in Airlenbach ermöglicht. Weniger bekannt ist die Vervielfältigungs steile des Studentenwerks, die den Appa raten nach sehr leistungsfähig und auch ein umfangreiches Programm schnell abzu wickeln in der Lage ist. Sie leidet zwar augenblicklich noch unter Raumnot, doch hat schon mancher Student festgestellt, daß man hier eine Lichtpause für nur 0,10 DM erhalten kann. Der Vollständig keit halber müssen auch das Studenten wohnheim in der Riedeselstraße, das sich gut bewährte, und der Studienmaterial-' verkauf erwähnt werden. Die zweifellos für die Geschäftsführung anstrengendsten Aufgaben liegen augen blicklich in der Verwirklichung der Bau vorhaben. Die H aupt- und Nebengebäude des Studentenwohnheims an der Dieburger Straße sind im Umbau und sollen noch vor Anfang des Wintersemesters be zugsfertig werden. Im .L 'und 2. Stock des Hauptgebäudes stehen insgesamt 80 Betten sowohl in Einzel- als auch in Z w ei bettzimmern. Das Erdgeschoß wird für Clubzwecke ausgebaut, wobei zweckmäßi ger Komfort und günstige Preisgestaltung zu vereinigen sind. D a sich die Zimmer sehr stark voneinander unterscheiden läßt sich kein allgemeiner Preis festsetzen. So wird ein an der Südseite gelegenes Einzelzimmer mit Balkon und fließendem kalten und warmen Wasser bei Kochge legenheit, H eizung und Lieferung der Bettwäsche etwa 60,— D M kosten, w o gegen ein Dachzimmer schon für 25,— DM zu haben sein wird. Das Bauvorhaben an der Dieburger Straße wird aber noch bei weitem übertroffen werden von dem g e planten Studentendorf in der N ähe des Hochschulstadions. D a jedoch das Gelände noch nicht erschlossen und die Stadtver waltung noch keine Entscheidung über seine Verwertung getroffen hat, läßt sich hierüber nur sagen, daß trotzdem die be rechtigte Hoffnung besteht, daß mit der Bebauung bereits in diesem Jahr begonnen wird. hgn täten schätzungsweise 70°/o de r Arbeiten mit 5 od e r 4 bewertet wurden. Fühlt sich Herr Prof. S tromberger verpflichtet, die Hochschulkasse mit G e bühren für N achprüfungen aufzufüllen, o d e r sollte ausgerechnet in Mechanischer Technologie d er Leistungsstand so schlecht sein, und will man ihn auf diese W eise heben? Es muß einmal ge sa g t w erd en, d a ß man dieses Ziel nicht nur durch hochgeschraubte Anfo rderungen in de» Prüfungen, sondern auch durch gute Vorlesun gen erreichen kann. Aber leider verleiten ja die Vorlesungen d e r ersten Semester mit ihrer für den Professor stofflichen Einfachheit dazu, sie aus dem Stegreif zu halten ; dieses Eindrucks kann man sich jedenfalls manchmal nicht e r wehren. Statt d a ß die Vorlesung das G erü st liefert, d a s man durch eigen e Studien e rg ä n zt und festigt, ist es leider oft de r Fall, d a ß man sich aus Büchern das Gerüst für die Vorlesung zusammensuchen muß. / O bendrein scheinen es sich einzelne Lehrstühle bei d e r Auswertung und Benotung d e r Klausu ren sehr leicht zu machen. Nach einem starren 'Punktschema werden die Arbeiten beurteilt und was nicht hineinpaßt, fällt unter den Tisch. G e wiß, es erfordert mfehr Aufwand, wenn die Klausuren sorgfältig und von qualifizierten Kräften nachgesehen w erden, a b e r man sollte das ruhig in Kauf nehmen, um eine Verzerrung des Leistungsbildes und die dam it ve rb und e n e Entwertung d e r Prüfungen zu verhindern. Auf den ersten Blick scheinen die mündlichen Prüfungen d e m g e g en ü b e r objektiver zu sein. Sie könnten es, a b e r sie leiden allgemein unter d e r kurzen Prüfungszeit. Vielleicht sind läng ere Prüfungszeiten technisch nicht d urchführbar; nun gut, dpnn sollte man a b e r den Unsinn d e r g e teilten Noten lassen. Bei a lle r Achtung vor dem * Urteilsvermögen des Prüfers, a b e r in fünf Minu ten entscheiden zu können, ob die Leistungen des Kandidaten mit 3, 3— od er 3-f- zu bew er ten seien, das überschreitet menschliche Kräfte. Ein klein wenig. Berechtigung ha ben ge te ilte Note n vielleicht noch in den Fächern, wo noch Beurteilungen aus Ü bungen o d e r Praktika zum Vergleich vorliegen, a b e r selbst hie r kommen einem Zweifel an d e r Brauchbarkeit dieses Systems, wenn man bedenkt, d a ß a u f diese W eise eine N otenskala in zwölf Stufen zu s tand e kommt. In den Schulen ist man schon längst von diesem System a bgekom m en, a n d e r Hochschule jedoch, wo die Bewertungsunter lagen nur einen Bruchteil d e r in de r Schule zur Verfügung stehenden be tra g e n , wird es fröhlich w eiter exerziert. So biete t sich de r Fortschritt von Penne zu Hochschule au f diesem G ebiete d a r für einen aufm erksam en Leser der dds namens , Diethelm Feder Noch eine kleine Ran dbemerk ung: ich interr. essiere mich z w ar auch für M otorsport, a b e r ich finde Berichte hierüber in ein er Studente n zeitung nicht am richtigen Platze; die Tages und Sportzeitungen besorgen d a s ausführlicher und gründlicher. D. F. Fortsetzung folgt gegen Müdigkeit AMOl •WERK HAMBURG * IN APOTHEKEN UNO DROGERIEN ' 0 ,9 0 OM. 17 Hochschulsportwoche in San Sebastian O hne Sport kein Examen Die deutsche Leichtathletik-M annschaft tra f bei ihrem Besuch, den sie vor kurzem dem „Land d e r a u fg e h en d e n Sonne" absta tte te , a u f eine Ländermannschaft, deren M itglieder zu 80 Pro zent Studenten w a re n . W te kann m an eine so erstaunliche Breite des Hochschulsportes e rk lä ren? Hatte man in J a p a n bis 1945 d a s a lte deutsche Schulsystem, so ist man seither — mehr o d e r w eniger d e r Zeitentw icklung fo lg end — zum am erikanischen System mit sechsjährigem Volksschul-, dreijäh rig em Mittelschul- und d re ijä h ri gem College-Besuch ü b e rg e g an g e n . D abei wird nach wie vor a u f die körperliche Erziehung der Ju g end g r o ß e r W ert ge le g t. Der junge J a p a n e r sieht sich in d e r glücklichen Lage, drei bis vier Stunden Sportunterricht in d e r W oche zu h a b en , im G eg en satz zu den zwei W ochenstun den, d ie man unserer Schuljugend höchstens für die Leibeserziehung einräum t. A ber nicht allein die h öh ere Zahl d e r Unter richtsstunden ist die G ru n d la g e für die Breite des japanischen Hochschulsports, sondern d er Aufbau des Sports ü b e rh a up t. Der Jug en dspo rt liegt ausschließlich in den H änd en d e r Schule. An N achm ittagen finden sich ü be r 60 Prbzent d e r Schülerschaft zum freiwilligen Sportbetrieb zusammen. Hier wird unter Aufsicht von Sport lehrern trainiert, J e nach Sportart in Schülerklubs g egliedert, und auch die W ettkäm pfe w erden im G egensatz zu Deutschland von den Schulen, nicht von Vereinen, o rgan isiert. Jed e Schule besitzt die nötigen S p ortplätze und Turnhallen, um d as um fangreiche sportliche Treiben nicht a n Raumnot scheitern zu lassen. So auch a n den Universitäten. Die Jejo-Universität in Tokio mit 10 000 Studierenden verfügt ü b e r folgen de A n la g en : 2 Baseball-Felder, 2 Rugby-Felder, 2 Fußball-Felder, 3 BasketballPlätze, 1 Leichtathletik-Stadion mit Tribünen für 20 000 Zuschauer, 12 Tennisplätze (Rasen- und Ascheplätze), 2 K astenrud eranlag en, 1 gro ß e Sporthalle, d e r verschiedene kleinere Hallen für Judo, Fechten, Turnen usw. zu r Seite stehen, und ü b e r 1 Schwimmbad. Die hoh e Einschätzung des Sports, die sich in d ieser G roßzügigkeit des ä u ß e re n A ufwandes ausdrückt, wird noch unterstrichen, wenn man hört, d a ß jed er ja p a nische Student vier Semester Pflichtsport a b so l vieren muß, um O berhaupt zum Examen zu ge lassen zu w erden. Das freilich ist für uns ein heikles und viel diskutiertes Thema. Immerhin verdient die ein fache -7 wenn auch einseitige — A rgum entation d e r japanischen Professoren und Lehrer Beach tung. Sie sagen , wenn der S taat für die Aus bildung seiner Jugend jährlich g ro ß e Summen a ufw endet, so muß e r G ewißheit h a b en , d a ß die Leistungsfähigkeit dieser jungen Menschen ihm, dem Staat, recht la n g e erhalten bleibt, wo zu die Leibesübungen einen unentbehrlichen Teil b eitrag en . Ich h a b e w ähren d meines A ufenthaltes in J a p an keine Studenten getroffen, die sich g eg en d en Pflichtsport ä u ß erte n , im G eg en teil, ich konnte mich selbst von dem Eifer überzeug en, den auch w en iger talen tierte Studierende beim Sportunterricht zeigten. Die führende Sportart m J a p a n ist wohl das aus d en USA im portierte Baseballspiel. Durch R ekordbeteiligung und Re kordzuschauerziffern im Baseball ist das Schwim men a u f den zweiten Platz v e rd rä n g t w orden. D ahinter ran g ie re n Leichtathletik, Turnen, Bas ketball, J u do — d ie Sportart d e r Intelligenz in J a p a n —, Tennis und Fußball. So wie in Deutschland die Jug en d a u f den Straßen Fußball spielt, so sieht m an sie in J a p a n mit Keulp und Lederhandschuh beim Baseball. Ich g l a u b e / d i e meisten Fensterschei ben fallen in den japanischen Städten diesem Eifer d e r sportbegeisterten Ju g end zum O pfer. W ie weit a b e r die Ü berzeugung vom W ert d e r Leibesübung auch in d e r älte re n G e n eratio n verwurzelt ist, zeigte mir « in A ufenthalt w ä h rend e in e r Eisenbahnfahrt in S ü d ja p a n : O b gleich d e r N achtzug g egen M orgen a u f dieser Station nur 15 Minuten A ufenthalt hatte, stiegen fast a lle m ännlichen F ahrgäste aus, um in Hemdsärmeln au f dem Bahnsteig eine kurze Lockerungsgymnastik durchzuführen. W ir w aren nicht nur verblüfft, sondern auch beeindruckt von dem Ernst, mit dem sich diese zumeist ä lte ren Leute ihrer Frühgymnastik widmeten. O la f Lawrenz (Mit freundlicher G e nehm igung entnommen aus „ colloquium'). An d e r vom 7. bis 14. August in San Sebastian stattfindenden IV. Inte rnationale n Sommersport woche wird d e r Allgemeine Deutsche Hochschul sportv erband als letzten Ausrichter (Dortmund 1953) voraussichtlich mit e ine r starken Mannschaft vertreten sein. Das Gros de r etwa 100 aktiven Teilnehmer stellen die Leichtathleten mit mehr als 30 Wettkämpfern. Schwimmer, Fechter, Ten nisspieler, Fuß- und Basketballer und Hockey spieler erg ä n ze n d as Aufgebot. Die deutsche Mannschaft sollte o hn e weiteres in d e r Lage sein, an ihre Erfolge bei den früheren drei Hochschulsportwochen, die sie jeweils in d e r G esamtw ertung siegreich sahen, anzuknüpfen. Die starke Konkurrenz wird ihnen dieses Vor haben allerdin gs keineswegs erleichtern. Unter den voraussichtlich mehr als zwanzig Teilneh mernationen aus allen Kontinenten befinden sich so starke Sportvertretungen wie d ie J a pans, d e r Türkei, Ägyptens und d e r meisten westeuropäischen N ation en . tr. Um die Deutsche H ochsdiulm eistersdiaft Der Spielbereich Sud hat bereits seine Vertreter für die Endturniere um die Deutsche Hochschulmeisterschaft im Fußball und H andball nomi niert. Im Fußball behielt die Uni München in einem ausgeglichenen Kampf gegen die TH Darm stadt mit 3:2 d as bessere Ende für sich. Als zweiter Vertreter qualifizierte sich die W.H. Mannheim durch ihren 2:1 Erfolg gegen die Uni Erlangen. Die Erla nger erreichten d a fü r die Endspiele im H andball, als sie geg en d ie Uni M ainz sicher 19:11 gew öhnen, nachdem die M ainzer vorher im Entscheidungsspiel D arm stadt 7:5 geschlagen hotten. Zweiter Südvertreter im H andball ist die TH München nach ihrem 13:10-Erfolg gegen die TH Stuttgart. tr. 246. Intern. Sportfest im Hochschulstadion Vergleichskämpfe gegen UNI MADRID ' Zeichengeräte Schreibgeräte Fußball - Baiketbaü - Leichtathletik - Tischtennis im Fachgeschäft erhältlich Eröffnung des neuen Reitinstitutes der Technischen Hochschule Darmstadt Es durfte wohl einmalig in de r Geschichte des Hochschulsportes sein, d a ß a n einer T. H. ein Reitinstitut eröffnet wird. W ie a b e r w a r es möglich, d a ß dies g e ra d e . an unserer Hoch schule geschehen ist? Im J ah re 1953 fanden sich einige Kommilitonen zusammen, um sich dem Reitsport zu widmen. Hierzu w ar G eleg enheit gebote n, denn in Darm stadt existierte ein Tattersall des Reitervereins. Zuerst w aren wir nur 3 ode r 4 Studenten, doch allmählich ver größ e rte sich der Kreis so, d a ß man schon in zwei G ruppen den Reitunterricht absolvieren mußte. Der Erfolg des mühseligen Trainings blieb für die Studenten unserer ■ Hochschule nicht aus, denn bei den letzten Hochschulmei sterschaften die ser Disziplin konnten wir einige gute Plätze erringen. Es ist bekannt, d a ß de r Reitsport sehr teuer ist. Doch durch die Unter stützung unseres Sportam tes ge sta ltete sich das Reiten lür uns Studenten in Darmstadt sehr billig, da man an keinem Reitinstiut für DM 2,50 reiten kann, w*e es beim hiesigen Reiter verein möglich w a r und auch bei uns im neuen Reitstall sein wird. Das Sportamt gew ährte uns diese Unterstützung dam als, ohne d a ß das Rei ten als Disziplin im Hochschulsport an erk an n t war, was jedoch inzwischen geschehen ist. Als im letzten Winte rsemeste r die Zahl d e r reit interessierten Studenten g rö ß e r wurde, entschloß man sich zur G ründung einer akademischen Reitergruppe an d e r Technischen Hochschule. Dieser ^Jmstand wurde dadurc h sehr g efördert, d a ß Herr Prof. Schorn, d e r selbst leidenschaft licher Reiter ist, sich sehr für unsere Sache einsetzte. Als nun d e r Kauf d e r früheren Frauen klinik an den Hirschköpfen z ur Errichtung eines Studentenheimes akut wurde, setzten wir uns gemeinsam mit Herrn Prof. Schorn da für ein, d a ß der Akademischen Reitergruppe das hinter der Frauenklinik lie gende Terrain mit Reitbahn und Stallungen überlassen würde. Leider ist es uns bis heute noch nicht geglückt, die Stallun gen zu bekommen, so d a ß wir uns gezw ungen sahen, neben der Reitbahn eigene Stallungen zu errichten. W eiterhin kauften wir inzwischen sieben Pferde und beg an n e n am 16. 5. mit dem Reitbetrieb. Dies alles w a r uns nur durch die gro ßzü gig e Unterstützung von Herrn Prof. Schorn möglich, de r sich auch gleichzeitig für die Lei tung d e r Akademischen Reitergruppe bereit er- S p a n n e n d e K äm pfe im Hochschulstadion Am W ochenende vor Pfingsten besuchten H an d ball- und Volleyballmannschaften aus Dresden und Zagreb die THD. H andball: Im strömenden Regen spielte am Samstag N a ch mittag die TH Darmstadt gegen die TH Dresden. Den anfänglichen Vorsprung unserer H a ndb aller — es stand schon 10 Minuten nach Spielbeginn 6:1 für Darm stadt — holte Dresden schon bis, zur Halbzeit ein. Nach dem Seitenwechsel ver lief die Begegnung ausgeglichen und beim Schlußpfiff stand es 11:11. W egen Paßschwierigkeiten kam die Vertretung d e r Universität Z a g re b erst in d e r Nacht zum Sonnta g an. Trotzdem gew ann en die schnell und sicher spielenden Jugosla w en am Sonntag-, morgen im Spiel gegen Dresden mit 39:9. Die Schuld an de r N ie d erla g e trä gt hauptsächlich die Dresdener Hintermannschaft. Die letzte Be gegnung des kleinen Turniers führte die TH Darmstadt und die Uni Z a gre b zusammen. Schon wenige Minuten nach Spielbeginn hatte Zag reb mit scharfen Schüssen eine 3:1 Führung erzielt. Dann a b e r kam Darm stadt immer besser ins Spiel und siegte mit 12:9 Toren. Doch es w ar noch nicht aller Tage Abend, wie wir bafd bemerken sollten, denn am M ontag nahm Z ag reb in d e r C am braikaserne Revanche. In einem nach H allenre geln a usge tra g e n e n Tur nier, an dem sich zwei Mannschaften aus Dresden und je eine aus Z agreb und Darmstadt bete iligten, besiegten uns die Jugoslawen mit 7:1 Toren. Darmstadts einziges Tor w urde durch einen 7-Meter-Ball erzielt. Sieger des Turniers also Z a g re b vor Darm stadt und den beiden Mannschaften aus Dresden. Po h Volleyball: In einem Volleyball-Turnier standen sich im Hochschulstadion die Mannschaft d e r TH Dres den, Uni Mainz und TH Darm stadt geg en üb er. Die G äste aus d er Ostzone, die in d e r d o rti gen O b e rliga an zweiter Stelle liegen, boten ein he rvorragendes Spiel Das zeigte deutlidi de* glatte Sieg gegen die iranische Studente ngrupp« aus Mainz, die zu den besten westdeutschen Hochschulmannschaften gehört. Selbst der durch Bode (ASC) verstärkten türkischen Studenten grup pe Darm stadt g e la ng kein Satzgewinn g e gen die technisch ausgefeilten Dresdener Stu denten. Die Ergebnisse: TH Dresden—Uni Mainz 15:8, 15:10, 15:8 TH Dresden—TH Darmstadt 18:16, 15:5, 15:6 Uni Mainz—TH Darm stadt 15:9, 15:3. Benner klärte. Die Akademische Reitergruppe spricht ihm hiermit ihren herzlichsten Dank aus. Es liegt nun a n uns Studenten und auch an allen Hoch schula ngehörig en, die sich selbstverständlich mit unseren Pferden befreunden dürfen, indem sie sehr oft zum Reiten kommen, d a ß d a s b e g o n nene W erk ein voller Erfolg wird, und Sie alle die Liebe unserer treuen Pferde spüren mögen. Vor allem unseren vielen männlichen Kommilitonen möchten wir das Sprichwort nicht voren thalten : Schöne Frauen, gu te Pferde um sich haben, das ist teuer, kannst Du w ähle n zwischen beiden, w ähle Pferde, die sind treuer. H. J. N ebe Die wichtigsten V eransfaltungsterm ine: ' > ■ ** 2 3 .-2 6 . 6. 25.—26. 6. 9.—10. 6. DHM Tennis in W ü n b u r g . DHM Segeln in Kiel. DHM Reiten in Bad H arzburg. Intern. H a n db alltu rnie r in Kassel. DHM Schwimmen in Stuttgart. DHM-Studentinnen Volleyball und DHM Hödcey in Darmstadt. Sportnachrichten Am 14. 5. standen sich d ie H and ballm an nschaf ten d e r Uni M ainz und d e r THD in G roß-G erau im Entscheidungsspiel um die DHM g e g e n ü b e r . Die THD verlor dieses Spiel 5:7, d a sich der Sturm auf dem nassen Rasen nicht zurecht fand Auf einer A bendveransta ltung übersprang G Tholasch 1 ,81 m und stellte d am it den Hochschulrekord ein. Die Volleyballmannschaft d e r Studentinnen unte rlag d e r Mannschaft d e r Uni M arburg 2:3. Im Viertelfinale d e r DHM sta nden sich in W ü rz burg die Fußballmannschaften de r Uni Mün chen und d e r THD g e genü be r. Trotz Überlege genen Spiels d e r THD endete d e r Kampf 3:2 für München. Das Schwimmbad d e r Hochschule ist im Sommer semester werktags von 7—20 Uhr und sonntags von 8—18 Uhr geöffnet. 19 1 H O C H S C H U L N A C H R I C H T E N ARAL-Zug in Darmstadt Am 9. Mai besichtigte eine G ru p p e von u n g e fähr 30 Studenten durch Vermittlung des AStA den W erbezug der ARAL-AG in d er ARAL-Tankstelle Rheinstraße. In dem modernen SpezialVortragswagen de r Gesellschaft wurde den Interessenten in einem zweistündigen Vortrag de r W e r d e g a n g d er Araltreibstoffe erläutert. An Hand von na tu rg etreuen Modellen „wurde die Gewinnung von Benzin und Benzol aus Kohle und Erdöl veranschaulicht. Darü ber hinaus g a b der Vortrag ende einen Überblick über die Ent wicklung des Verbrennungsmotors, wiederum durch Modelle unterstützt. Vor und nach d e m 1 Vortrag bewirtete die ARAL-AG. die G äste aufs Beste bei Pepsi-Cola, Freibier und belegten Bro ten. Ein d op p e lt lo hnender Vortrag! he * Wetten, Herr Professor? Auf G rund einer W ette mit einem Professor der Universität O k la h o m a, de r b eh aup tet hatte, d a ß es eine unkonventionelle Haltung nicht mehr g ebe, unternahm ein experim entierfreudiger Student zur Mittagszeit einen Spazie rg ang in Unterhosen durch das von Studenten und Stu dentinne n belebte Universitätsgelände. W ie b e richtet wird, hat „kaum jemand ü b e rha u p t hin-' gesehen*. * Also nicht nur in Hessen Rund 500 0C0 Pfund im J ah r verlieren die s üdafrika nischen Universitäten durch Studenten, die ihr Examen nicht bestehen, erklärte kürzlich Dr. Malherbo, de r Rektor d e r Universität Nata l. Von 6000 neuimmatrikulierten Studenten fällt u n g e fä hr die Hälfte in einem Fach durch und un g e fä hr ein Drittel besteht ü b e rha u p t nicht. „Die finanziellen Verluste sind ungeheuer", sagte Dr. M alhe rbe, „wenn man bedenkt, d a ß zu den von d s r Universität jährlich für jeden Studenten b e zahlten 250 Pfund noch die G e bühre n kommen, die die Eltern de r Studenten tragen.* * Gold aus der Kehle Der berühmte italienische Tenor .Benjamino Gigli g a b im Auditorium Maximum d e r W ie n er Universität ein W ohltätigkeitskonzert. Der Rein ertra g der Veranstaltung kommt bedürftigen Studenten zugute. Technischen Universität Berlin für ein bis zwei Semester an den Berliner Hochschulen a u fg e nommen. Die entsprechende Anzahl Berliner Studenten kam zu einem Studium nach der Bun desrepublik. Der Austausch soll dazu dienen, die westdeutschen Studenten mit den besonderen Problemen Berlins vertraut zu machen bzw. den Berliner Kommilitonen einen Studienplatztausch zu ermöglichen. ^ % Ausschuß ist immer gut Die ständige Konferenz der Kultusminister und die Westdeutsche Rektorenkonferenz haben einen gemeinsamen Ausschuß eingesetzt, der sich mit d e r Reform d e r Prüfungs- und Studienor d nungen beschäftig et wird. Die studentischen Ver treter d er einzelnen Fachrichtungen sind z. Z. bemüht, diesem Ausschuß Vorschläge zur Ä nde rung des Prüfungswesens zu unterbreiten. * Aber wer wird denn gleich? Ein Mißtrauensvotum für Sir Anthony Eden wurde in eine r gemeinsamen Sitzung der Politi schen Klubs der Colleges Durham beschlossen, weil das frühe Datum der Parlamentswahlen eine Mitarbeit d er Studenten in den örtlichen Wahlkreisen unmöglich macht. Zugleich b e schlossen die Sitzungsteilnehmer, vor de n Par lamentswahlen eine Modellwahl im College a b zuhalten. Ziel dieses Unternehmens ist es, die allgemein e Spann ung anläßlich des aktuellen politischen Ereignisses zu benutzen, um die Stu denten aus ihrer politischen Lethargie aufzui-ütteln. * Allerdings . . . Eine Umfrage unter den Studenten der Tech nischen Hochschule in Helsinki hat gezeigt, d a ß die meisten Studenten mit den gegenw ärtigen Studienverhältnissen zufrieden sind. Allerdings werden einige Verbesserungen in den Lehr büchern und im Vorlesungssystem gewünscht, und nur w enige Professoren werden von den Studenten als gute P ä d a g o g e n bezeichnet. Die Rundfrage erbrachte ferner, d a ß , die Studenten durchschnittlich 25 Wochenstunden für Übung s a rbe iten und Studiena ufggben zu Hause aufw end en und d a ß das Interesse für a n d e r e Be schäftigungen, kulturelle Fragen usw. V e r h ä l t n i s , mäßig klein ist. * Aller guten Dinge. . . Drei Typen von Studentinnen, die eine falsche Auffassung vom Sinn und Zweck einer Universitäl haben, beschreibt eine Studentin in einem Artikel d e r Studentenzeitschrift „Centro*: 1) die Intellektuelle, für die das Studium nicht Mittel, sondern Endziel ist, und d ie im Laufe ihres Studiums vermännlicht und ve reinsamt; 2) die Durchschnittsstudentin, die da s Studium nur oberflächlich betreibt und für die die Universi tät nur die notwend ige Durchgangsstation zwi schen Lyzeum und Heirat ist; 3) die erfolglose Studentin, die versagen muß, weil das Studium ihrem Wesen widerspricht, die a b e r aus Starr köpfigkeit od er auf Wunsch d e r Eltern doch d a b eib le ibt und ihre Zeit und Kraft oh n e Er folg verschwendet. ' * Berlin ist ein Semester wert Etwa 300 Studenten aus d er Bundesrepublik wur den im v e rg angenen J ah r mit Unterstützung d e r 20 * . . . ha t mehr vom Studium Fast 2000 Einsendungen von Studenten aus 17 Ländern sind bisher für die 1. Internationale Studentische Photoausstellung in Köln e in g e troffen. Za hle nmäßig an de r Spitze steht J ap a n, gefolgt von d e r Schweiz und den USA. Auch aus Ländern hinter dem „Eisernen Vorhang", d a r u n ter d e r Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Ungarn, ginge n zahlreiche Einsendungen ein. Die Ausstellung der von eine r Jury au sg e w ä h l ten besten Photos wird am 19. Juni zugleich mit d e r Einweihung des neuen Studentenheimes der Universität Köln eröffnet. * Gleichberechtigung 900 Studenten einer Kunsthochschule in Karachi traten einen Tag lang in den Streik, weil sie b e hauptete n, d a ß der Schulleiter die Mädchen besser b e h an d e le als d ie männlichen Studenten. (Students’ Voice Karachi) Studium G eneral Im Rahmen d e r militärischen G e g en m a ßn a h m e n , d ie seitens d e r Ostblockstaaten nach d e r Rati fizierung der Pariser V erträge angekündigt w or den w are n, werden jetzt an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen d e r Sowjetzone „bewaff nete Kampfgruppen" gebildet, die sich h a u p t sächlich aus Studenten de r Arbeiter- und Bauern fa kultäten zusammensetzen. An d e r Universität Halle sind z. B. von den rund 1800 immatriku lierten Arbeiter- und Bauernstudenten 458 in d e r do rtigen Kampfgruppe organisiert. Diese b e waffneten Stude nte ngru ppen haben nicht nur die Aufgabe , zum Schutz de r Hochschulen e in gesetzt zu werden, sondern sollen unter a n d e rem zur Bewachung von Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerken h eran gezo g en werden. * Und wer hilft allen a n d eren ? Eine G enerall ösung des W erk studente npro ble ms kündigte der Bundesminister für Unterricht, Dr. Heinrich Di;immel an. Im Sommersemester 1955 wurden vom Unterrichtsministerium neben d er bisherigen Stipendienaktion erstmalig rund hun de rt Stipendien für besonde rs be g ab te Hoch schüler in Höhe von je 3 000 Schilling verg eben. Die Auswahl erfolgte auf Gru nd d e r Vorschläge von Professoren unter Anhö ren d er österre ic h i schen Hochschülerschaft. Diese Aktion, in kom menden Semestern pla n m äß ig au sg e ba u t, soTl das W erkstude ntentum weitg ehen d ablösen. Ferner wird es durch die Erhöhung des Kultur budgets für d as Studienjahr 1955/56 möglich sein, 51 Stipendien an ausländ ische Studenten für das Studium an österreichischen Hochschulen zu verg eben. Von diesen entfallen 10 a u f die Deutsche Bundesrepublik. Preisausschreiben In d e r N r. 16 w u rd e d e r P reis fü r die F ilm k ritik w egen zu g e rin g e r B e te ilig u n g d e r S tu d en ten n ich t v ergeb en. D e r B e tra g w ird dem P re is in N r. 17 z u g esch lag e n . die darm städ ter Studenten zeitung v e rg ib t in N r. 17 fü r die b este Filvnkritik einen P reis von 2 0 ,— DM Teilnahmeberechtigt ist je d e r S tu d en t u n d jed e S tu d en tin d e r T ech n ischen H ochschule D a rm stad t. F ü r die F ilm b esp re c h u n g k o m m en in F ra g e : Filme, die d e r F ilm k re is d e r THiQ. in diesem S e m este r v o rfü h rt; Neuere Filme m it a nspruch sv olle re m G e h a lt, die einige Z eit vor d em E rsc h ein en d e r jew eiligen N u m m e r in D a rm stä d te r F ilm th e a te rn laufen. Länge der K ritik: E tw a 1 S ch reib m asch inen seite. M a n u sk rip te sind bei d e r R ed ak tio n abzuliefern. Es gibt ein* unnachahmliche Erfrischungsgetränk d. Coca-Cola G.m.b.H. 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Erstellte den ersten Aluminiumbarren auf der W elt ausstellung 1855 aus, nachdem Friedrich W ähler 1827 in Berlin das erste reine Aluminium in Pulver Entwicklung in W estdeutschland form hergestellt hatte. Index (1950=100) Aber erst mit dem Beginn der Flugtechnik kam für das Aluminium die große Stunde. Seine Produktion in der Welt stieg seit 1930 sprunghaft wie bei keinem anderen Rohstoff: 1930 1940 1950 1953 1954 270.000 780.000 1.500.000 2.450.000 2.900.000 t t t t t Der Aluminiumverbrauch steigt weiter: 1951 1952 1953 1954 Aluminium-Verbrauch Industrielle Produktion Gesamte Industrie ALUMINIUM M etall mit großer ZukunftI VEREINIGTE ALU MINIUM-WERKE« AKTIENGESELLSCHAFT* BONN