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30.01.2004
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13:18 Uhr
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Der Brancheninformationsdienst
der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
Interview
Tim Pannen:
Hinter der Tür liegt Tokio S. 1
Berlinale S. 2
Meldungen S. 6
Termine NRW S. 13
MEDIA News S. 14
Menschen NRW S. 16
Location
Fortschritt S. 17
Porträt
Zinnober Film– und
Fernsehproduktion S. 18
20 Jahre Privatfernsehen
Vom Fernsehspiel
zum TV-Movie S. 19
Dreharbeiten in NRW S. 20
Die andere Meinung
Mariam Schaghaghi:
Die Spiele sind eröffnet S. 25
Leserumfrage
Nicht alles anders… S. 26
FEBRUAR/MÄRZ
200 4
Titel: Was nützt die Liebe in Gedanken (Kinostart: 12. Februar) / Interview
nrw letter
Foto: Privat
Tim Pannen
Hinter der Tür liegt Tokio
War das nicht besonders knifflig, weil
Sie vorher nicht dort waren?
TP: Unsere Production Designerin Petra Barchi war zur Vorbereitung in Japan und hat eine Menge Bildmaterial mitgebracht. Außerdem hatten wir einen riesigen Container mit Requisiten aus Tokio. Den
Rest haben wir aus westeuropäischen
Produkten und Fundsachen aus Antiquitätenläden selbst zusammen gebastelt. Da reichte oft schon ein
Schriftzug oder eben der Stil, der
dort vorherrscht, d.h. Plastikartikel
in Pastelltönen, meistens in rosa und
hellblau.
Die nächste Ausgabe des nrw-letters online bereits am 14. April 2004 unter www.filmsfitung.de
Sie haben 1999/2000 das Weiterbildungsprogramm „Ausstattung“ an
der ifs internationale filmschule köln
absolviert. Was hat Sie zur Art Direction geführt?
Tim Pannen: Nach einer
Hospitanz am Schiller Theater Berlin bin ich zur Truppe von Jürgen
Kruse und dessen Bühnenbildner
Stefan Meyer gestoßen. Gemeinsam waren wir zwei Jahre unterwegs, bevor ich unter der Intendanz
von Leander Haußmann von 1995
bis 1998 fester Bühnenbildner/Assistent im Schauspielhaus Bochum
war. Aber ich wollte nicht nur im
Theater tätig sein, sondern habe
mich immer auch stark für den
Film interessiert. Also zog ich von
Bochum nach Köln und habe dort
meine erste Assistenz bei „Rembrandt“ gemacht, wo ich Schüler
der internationalen Filmschule
kennen lernte. Man konnte sich
dort in dem Weiterbildungsprogramm spezialisieren auf Ausstattung oder Requisite. Ich entschied
mich für Ausstattung.
Für „The Stratosphere Girl“ haben
Sie komplette japanische Szenerien
konstruiert. Wo sind diese Sets entstanden?
TP: Wir haben fast alles in
Köln gebaut, vor allem die Hauptmotive, das WG-Appartment und
die Clubs. Alles, was in den Clubs
spielt, haben wir auf dem MMCGelände in Köln gedreht, teilweise
im Studio und teilweise in den alten belgischen Kasernen, wo es sehr
attraktive Heizungskeller gibt, die
wir gut nutzen konnten. Bei MMC
haben wir im Studio 53 gedreht, mit
knapp 30 Meter Höhe eines der
größten Filmateliers überhaupt,
und unsere Sets, die wir dort gebaut
haben, hatten eine Deckenhöhe
von zwei Metern, um die räumliche
Situation zu verdeutlichen.
Was ich als sehr spannend empfunden habe, war mit der japanischen Architektur umzugehen und
mit der Lebenssituation der Hauptfiguren auf kleinstem Raum. Egal,
ob Theater oder Film: Es war eine
der schönsten Arbeiten, die ich gemacht habe.
Waren Sie vorher in Tokio, um sich
inspirieren zu lassen?
TP: Während der Vorrecherche war ich nicht dabei, dafür
während der Dreharbeiten. Wir
mussten dort vor Ort sämtliche Anschlüsse herstellen. Zum Beispiel waren vorab alle Interieurs in Köln abgedreht. Das heißt, die Figuren gehen
in Köln aus der Tür und kommen in
Tokio heraus. Emotionen der Stadt,
Straßenszenen, Taxiausflüge, das alles mussten wir dort dem Gedrehten
anpassen. Selbst die Innenaufnahmen in Autos während ihrer Fahrt
durch Tokio wurden in Köln aufgenommen und mussten mit Außensichten vor Ort kombiniert werden.
Muss man jedes Teil genau ausarbeiten, weil man nur vage weiß, welches Detail in Close-Ups zu sehen
sein wird?
TP: Nun ja, das Storyboard
sollte diese Fragen eigentlich vorweg
beantworten. Normalerweise kann
man mit Hilfe dieser Auflösung entscheiden, ob man nun nur eine Ecke
baut oder 180° des Raumes, wenn es
keinen 360°-Schwenk gibt. Den Club
in „The Stratosphere Girl“ haben wir
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Im Panorama der Berlinale feiert
„The Stratosphere Girl“ von M. X.
Oberg am 7. Februar Premiere.
Produziert wurde der von der Filmstiftung NRW geförderte Bilderreigen von Pandora Film in Tokio
und Köln. Tim Pannen, Art Director des Films, sprach mit Oliver Baumgarten für den nrwletter über seinen Beruf im Allgemeinen und die Entstehung der
Sets für „The Stratosphere Girl” im
Besonderen.
Wo liegt nach Ihrer Erfahrung der
deutlichste Unterschied in der Ausstattung von Theater und Film?
TP: Der grundlegendste Unterschied liegt darin, dass der Bühnenbildner im Theater auch die
Oberhand über das Licht führt. Dieser Faktor ist einem selbstverständlich beim Film komplett vom
Director of Photography genommen. Das war für mich die einschneidendste Erfahrung, dass ich,
wenn ich etwas baue, nicht mehr für
das Einleuchten, die Stimmung, verantwortlich bin.
Interview / Berlinale
Ihr Department gehört zu jenen, die
dann gute Arbeit geleistet haben,
wenn man sie nicht bemerkt. Wie
wichtig ist dabei das Budget?
TP: Manchmal muss man
eben auch mit geringem Budget leben. Aus wenig Geld etwas Optimales herauszuholen, das macht
auch den Zauber aus. Etwa wenn
Roland Emmerich in seinen frühen
Filmen ganze Raumschiffe aus Styroporverpackungen basteln lässt.
Das macht die ganze Inspiration
aus: Wie kann ich aus billigem Material etwas teuer Aussehendes machen? Man muss sich das Geld korrekt einteilen: Wozu die teure Steinplatte kaufen, wenn man sie auch
malen kann? Ist es gut gemacht,
dann ist der wirtschaftliche Faktor
dem Film nicht anzusehen. Der Zuschauer kann nun mal nicht hingehen und es anfassen.
Foto: Pandora
56 deutsche Filme sind auf der 54.
Berlinale zu sehen. Aber nur zwei,
Romuald Karmakars „Die
Nacht singt ihre Lieder“ und Fatih
Akins „Gegen die Wand“ schafften
es in den Wettbewerb. Da lässt es
sich leicht verschmerzen, dass die
Filmstiftung NRW nach langer
Zeit erstmals ohne geförderten
Wettbewerbsbeitrag in die Hauptstadt reist. Zumal die Düsseldorfer
Filmförderer mit zwei Spielfilmen
und drei Dokumentationen (siehe
S. 3) im Panorama stark vertreten
sind.
Die Kölner Pandora Film produzierte M.X. Obergs neuen Film
„The Stratosphere Girl“. In der internationalen Koproduktion, die in
den Kölner MMC Studios und in
Tokio entstand und an der auch der
WDR beteiligt ist, erzählt der Regisseur von der 18-jährigen Comiczeichnerin Angela. Als sie durch die
Abiturprüfung fällt, nimmt sie einen Job als Hostess in einem exklusiven Club in Tokio an. Chloé
Winkel spielt die junge Frau, die
schon bald zwischen Fantasie und
Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann (Screenings: 7.2., 21:30,
Zoopalast; 8.2. 14:00 Cinmaxx 7 &
15.2. 14:30 International).
Ins Berlin der 20er Jahre reist
Achim von Borries mit seinem
neuen Film „Was nützt die Liebe
in Gedanken“. Daniel Brühl, August Diehl und Anna Maria
Mühe sind die Hauptdarsteller in
der rauschhaften Geschichte über
Jugend, Gier, Liebe und Leidenschaft ohne Kompromisse. Die historische Vorlage für die Produktion der Berliner X Filme lieferte die
sogenannte „Steglitzer Schülertragödie“, bei der am Morgen des
28. Juni 1927 in einem Haus in der
Chloé Winkel in
„The Stratosphere Girl“:
Premiere am 7. Februar
im Panorama der Berlinale.
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Wie stellt sich die aktuelle Situation
der Art Director in NRW dar?
TP: Man muss durchaus Idealismus mitbringen, die wenigen,
die davon sehr gut leben können,
sind schnell aufgezählt. Insofern
gibt es in unserer Berufssparte auch
eine natürliche Auslese, weil es
schwer sein kann, das durchzustehen, wenn man diesen Beruf nicht
wirklich will. Dadurch aber, dass es
im Fernsehen immer mehr Sendungen wie „Wer wird Millionär“,
„Big Brother“ oder Doku-Soaps
gibt, sind die Jobs für freischaffende Ausstatter in den letzten Jahren
weiter zurück gegangen. Zudem hat
Köln mit „Der Fahnder“ und „Die
Wache“ zwei Wochenserien verloren, die für viele hier in Köln Arbeitgeber waren.
Panorama
fiktional
Berliner Albrechtstraße zwei Jugendliche erschossen aufgefunden
wurden (Screenings: 10.2., 19:00, Zoopalast & 11.2.,11:30, Cinemaxx 7).
Nach der Uraufführung auf dem
Sundance Filmfestival erlebt die
„Liebe in Gedanken“ in Berlin ihre Deutschlandpremiere. Mit
Tom Tykwers Kurzfilm „True“,
der auf der Berlinale im KurzfilmWettbewerb läuft (Screenings: 6.2.,
22:00, Cinemaxx 6; 8.2., 13:00, Cinemaxx 6; 9.2., 17:00, HKW 1, 11.2.,
19:00; 14.2., 13:00 &15.2. 19:00 Cinemaxx 6), als Vorfilm startet der
X-Verleih den Film am 12. Februar in den deutschen Kinos.
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komplett gebaut, da war jede Ecke abzufilmen. Aber so ein Studiobau für
den Film ist natürlich kurzlebiger als
eine Kulisse fürs Theater, die vielleicht 40 oder 50 Vorstellungen überleben muss. Im Film kann man dort
mit fragileren Materialien umgehen.
nrw letter
Berlinale
nrw letter
Klaus Nomi in Andrew Horns Doku „The Nomi Song“:
Am 6. Februar im Panorama.
Der WDR ist auf der Berlinale nicht
nur mit dem Panorama-Beitrag
„Stratosphere Girl“ von M.X.
Oberg (siehe S. 2) vertreten, sondern stellt auch den Eröffnungsfilm
der Reihe Perspektive deutsches
Kino. Nicolai Albrechts Debütfilm „Mitfahrer“, der in Koproduktion mit arte entstand, handelt
von acht Fremden in drei Autos, die
auf dem Weg nach Berlin einige
Stunden miteinander auskommen
müssen (Screenings: 6.2., 21:00, Cinemaxx 3; 7.2., 16:00, Cinemaxx 6 &
20:00 Cinemaxx 1).
Ebenfalls einen Debütfilm liefert die isländische Regisseurin
Maria Solrun mit „Jargo“ ab. Ihr
Film, der in der neuen Berlinale Jugendfilmreihe 14 plus zu sehen ist,
spielt in einer Hochhaussiedlungen
im Norden Berlins, und zeichnet
ein ungewöhnlich scharfes Porträt
einer Jugend zwischen den Kulturen. Die Produktion der Ö Film entstand in Koproduktion mit X Filme, dem RBB und WDR (Screenigs: 8.2., 14:30, 9.2., 11:00 & 15.2.,
11:00 Atelier am Zoo).
MEDIA auf der
Berlinale
Bereits zum 11. Mal treffen sich
vom 5. bis 15. Februar 2004 europäische Produzenten und Verleiher auf dem MEDIA-Stand im ersten Stock des Debis Centers am
Potsdamer Platz. Hier können persönliche Termine mit den Vertretern
von MEDIA aus Brüssel und dem
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
WDR in Berlin
Technical Assistance Office
(TAO) vereinbart werden. Außerdem bietet der MEDIA-Umbrella
Screening-Möglichkeiten, InternetZugang, Nachrichtenbörse und vieles mehr. Wie in den beiden Vorjahren ist auch Eurimages am
Stand vertreten.
Neben der Happy-hour am Stand
am 6. Februar findet der traditionelle
MEDIA-Empfang am 9. Februar (gesonderte Einladung) statt. Unter dem
Motto „Share your slate“ werden
außerdem erstmals Treffen für etwa
30 Empfänger der MEDIA-Paketförderung organisiert.
Kontakt: MEDIA
Antenne Düsseldorf,
Tel. (0211) 9305014;
[email protected]
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Neben „The Stratosphere Girl“ und
„Was nützt die Liebe in Gedanken“
erhielten auch drei von der Filmstiftung NRW geförderte Dokumentarfilme eine Einladung ins
Panorama der Berlinale. In seinem Film „The Nomi Song“ porträtiert Andrew Horn („East Side
Story“) den 1983 viel zu jung verstorbenen Countertenor Klaus Nomi, dem es gelang, New Wave und
Oper zu vereinen. Für die Produktion der Kölner Cameo ergänzte Horn das Archivmaterial
mit dem avantgardistischen Musikartisten durch Interviews mit David Bowie, Nina Hagen und vielen anderen Künstlern, mit denen
Nomi aufgetreten ist und die er geprägt hat (Screenings: 6.2., 20:00 Cinestar 7; 7.2., 18:30, Cinestar 2 & 12.2.,
22:30, Cinestar 7).
Seit 1996 begleitet Andres
Veiel („Black Box BRD“) vier junge Schauspieler mit der Kamera.
Damals hatten sie sich gerade an
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ beworben. In
seiner Kinodoku „Die Spielwütigen“ zeigt er, was in den vergangenen Jahren aus den jungen Talenten geworden ist. Der Verleih timebandits will die Produktion der
Berliner Journal Film am 1. April
in die Kinos bringen (Screenings:
6.2., 14:30, Cinestar 7; 9.2., 17:00, International & 12.2., 20:00, Cinestar 7).
Auf die Suche nach dem geographischen Zentrum Europas
macht sich Stanislaw Mucha
(„Absolut Warhola“) in seiner amüsanten Dokumentation „Die Mitte“. Ergebnis seiner Recherche, die
er für die Produktionsfirma
Strandfilm unternahm: Deutschland, Portugal, Griechenland, Norwegen, Polen und die Ukraine beanspruchen sie für sich. Wo aber
liegt sie wirklich? Und warum will
sie jeder haben? (Screenings: 6.2.,
18:30, Cinestar 2; 11.2., 17:00, International & 12.2., 20:15 Cinestar 3).
Foto: Cameo
Panorama
dokumentisch
Berlinale
nrw letter
Fragen zur Filmförderung in Nordrhein-Westfalen? Dann treffen Sie
die Mitarbeiter der Filmstiftung
NRW doch einfach in Berlin. Auch
in diesem Jahr finden Sie die Filmstiftung während der Berlinale wieder auf dem Potsdamer Platz am
Stand von Focus Germany, dem
Zusammenschluss der deutschen
Filmförderungen. Die Adresse: European Film Market im Atrium
des Debis-Hauses, German Boulevard, Eichhornstr. 3.
Kontakt: Filmstiftung NRW
auf der Berlinale,
Tel. (030) 20057749
Shooting Stars
Zahltag
Gleich drei junge Schauspieltalente, die 2003 in geförderten Filmen
der Filmstiftung NRW vor der Kamera standen, hat die European
Film Promotion (EFP) in diesem
Jahr als europäische Shooting Stars
ausgewählt. Gemeinsam mit 18 weiteren Kollegen wird die EFP die
jungen Schauspieler während der
Berlinale internationalen Produzenten vorstellen. Für Deutschland
ist diesmal Maria Simon dabei.
Die gebürtige Leipzigerin war u.a.
in „Lichter“ und „Good Bye, Lenin!“, wo sie die Filmschwester von
Daniel Brühl (Shooting Star 2003)
spielte, zu sehen. Aus Island wurde Tomas Lemarquis eingeladen,
der die Hauptrolle in „Noi Albinoi“
spielt. Die Tschechische Republik
schließlich ist mit Ana Geislerova vertreten. Sie ist ab dem 11.
März auch in den deutschen Kinos
in der Leon de Winter Verfilmung
„SuperTex“ (siehe S. 9) zu sehen.
Kontakt: EFP,
Tel. (040) 3906252;
[email protected]
„Gebet, so wird euch gegeben“: Frei
nach dem biblischen Motto hat sich
für die Filmstiftung NRW auf der
Berlinale eine ebenso erfreuliche,
wie einträgliche Tradition entwickelt. Während der Filmfestspiele
zahlen Produzenten und Verleiher
erfolgreicher Projekte ihre Förderung zurück. In diesem Jahr heißt
es „The Scheck is back“ für „Good
Bye, Lenin!“, für den die Berliner
X Filmer die komplette Produktions(721.922 Euro) und Verleihförderung (150.000 Euro) zurück erstatten. Für „Das Wunder von Bern“
zahlen die Produzenten Little
Shark und Senator Film einen ersten Teil ihrer Produktionsförderung und der Verleiher Senator die
komplette Verleihförderung
(250.000 Euro) an die Düsseldorfer Filmförderer zurück. Der Erfolg
lohnt sich, denn die Gelder stehen
den Produzenten für neue Projekte wieder zur Verfügung.
Kontakt: Filmstiftung NRW,
Tel. (0211) 930500;
[email protected]
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Filmstiftung
berät in Berlin
Anabelle Lachatte in Jan Krügers „Unterwegs”:
Am 11. Februar in der Reihe Perspektive deutsches Kino.
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Wenn die AG Kurzfilm während
der Berlinale ihren 1. Deutschen
Kurzfilmkatalog vorstellt, wird
man darin die Kölner Kunsthochschule für Medien häufiger
finden. Von den hundert ausgewählten Kurzfilmen aus dem Jahr
2003 sind allein 14 von Studierenden der KHM.
Deren Absolvent Jan Krüger,
der für seinen Kurzfilm „Freunde/
The Whiz Kids“ in Venedig einen Silbernen Löwen gewann, ist in der Berlinale Reihe Perspektive deutsches Kino mit seinem Debütfilm
„Unterwegs“ vertreten. In der ZDFProduktion der Berliner Schramm
Film kann ein junges Liebespaar die
Idylle eines Trips nach Osteuropa
nicht genießen, weil ein ungebetener,
aber faszinierender Mitfahrer ihre
Beziehung auf den Prüfstand stellt
(Screenings: 11.02., 21:00, Cinemaxx
3; 12.02., 16:00 Cinemaxx 6 & 20:00
Cinemaxx 1). „Unterwegs“ war bereits auf dem Int. Filmfestival
Rotterdam im Wettbewerb um
den Tiger Award zu sehen.
Kontakt: KHM,
Tel. (0221) 201890;
[email protected]
Foto: Jan Krüger
KHM perspektivisch
Berlinale
nrw letter
Nach dem fulminanten Debüt im
vergangenen Jahr erlebte der Talent Campus der Berlinale einen
Riesenansturm von Talenten aus aller Welt. 3.600 Bewerbungen gingen
in Berlin ein. 513 glückliche junge Filmemacher aus 84 Ländern erhielten
eine Einladung und treffen sich nun
vom 7. bis 12. Februar im Haus der
Kulturen. Zehn der jungen Talente
kommen aus NRW (u.a. Özlem
Haytabay, Sebastian Pircher,
Claudia Rorarius und Antje
Knapp) und die können sich auf ein
aufregende Tage mit berühmten Filmemachern (u.a. Eleanor Bergstein, Anthony Minghella,
Alan Parker, Stephen Frears,
Mike Leigh, Wim Wenders) freuen. Das volle Programm, das am
Nachmittag auch den inoffiziellen Talenten offen steht, unter www.berlinale-talentcampus.de.
Auch die ifs int. filmschule
Köln ist wieder mit einem eigenen
Stand auf dem Campus vertreten.
Dort findet am 11. Februar auch ein
ifs-Workshop mit dem Sound De-
signer und Sound Editor Larry Sider statt. Unter dem Titel „If You
Wish to See, Listen“ zeigt er anhand von Filmbeispielen, wie Bild
und Sound zu einem harmonischen
Ganzen gefügt werden können.
Kontakt: Berlinale
Talent Campus,
Tel. (030) 25920515; info@
berlinale-talentcampus.de
Hip Hop
im Forum
Mit jungen Künstlern aus der Berliner Hip Hop Szene hat Till Hastreiter die fiktiven Episoden für seinen Film „Status Yo!“ entwickelt,
für den er nun eine Einladung ins
Internationale Forum des Jungen Films erhielt. Die Koproduktion der Kölner Disco Film mit
gute Filme Switzerland, die von
der Filmstiftung NRW eine Post-
produktionsförderung erhielt, ist
ein Musikfilm aus dem Untergrund
der Hauptstadt über große Träume
von jungen Menschen (Screenings:
13.2., 19:00, Delphi; 14.2., 15:00, Arsenal, 14.2., 20:00, Babylon & 15.2.,
12:30 Cinemaxx 3).
German
Cinema
Lust auf Neu- und Wiederentdeckungen? Für akkreditierte Besucher der Berlinale hat Heinz Badewitz in der Reihe German Cinema im CinemaxX 1 wieder die
interessantesten deutschen Produktionen des letzten Jahres zusammengestellt. Die Filmstiftung
NRW ist in diesem Jahr mit acht
Filmen vertreten: „Blueprint“ von
Rolf Schübel (Screenings: 7.2., 15:30
& 10.2., 17:30), „Das Wunder von
Bern“ von Sönke Wortmann
(Screenings: 7.2., 11:30 & 9.2., 15:30),
„Die Klasse von ‘99“ von Marco
Petry, (Screenings: 8.2., 11:30 & 13.2.,
13:30), „Herr Lehmann“ von Leander Haußmann (Screenings:
6.2., 17:30 & 9.2., 17:30), „Liegen lernen“ von Hendrik Handloegten
(Screenings: 6.2., 13:30 & 11.2., 15:30),
„Schussangst“ von Dito Tsintsadze (Screenings: 8.2., 15:30 & 12.2.,
11:30), „Verschwende deine Jugend“
von Benjamin Quabeck (Screenings: 9.2., 13:30 & 11.2., 11:30) und
„Mein Name ist Bach“ von Dominique de Rivaz (Screenings: 7.2..
13:30 & 10.2., 15:30).
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
NRW-Talents
beim Campus
Nicolette Krebitz und Richy Müller in Nicolai Rohdes
„Zwischen Nacht und Tag“: Am 10. Februar in der
Reihe Perspektive deutsches Kino.
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Innovative Filme aus Deutschland
verspricht Alfred Holighaus auch
in diesem Jahr wieder mit seiner
Berlinale Reihe Perspektive
deutsches Kino. Dazu zählt auch
Regisseur Nicolai Rohdes Film
„Zwischen Nacht und Tag“. In der
von der Filmstiftung NRW geförderten ZDF-Produktion der Kölner MTM West erzählt er von einem U-Bahnfahrer, der nicht verkraften kann, dass sich ihm eine
junge Frau vor den Zug geworfen
hat. Richy Müller und Nicolette
Krebitz spielen die Hauptrollen in
dem Drama, das 2003 in Essen und
Köln gedreht wurde (Screenings:
10.2., 21:00, Cinemaxx 3; 11.2., 16:00,
Cinemaxx 6 & 20:00, Cinemaxx 1).
Foto: MTM West
Perspektive
U-Bahn
Meldungen
film acting
school
Christina Pfeiffer (Camera Acting School Köln e.V.) und
Bernd Capitain (Coaching Center Capitain) haben im Kölner
Hansaring 21 gemeinsam eine film
acting school gegründet. Die neue
Einrichtung soll ausgebildete
Theaterschauspieler wie junge Talente über 18 Monate hinweg auf
die Arbeit vor der Kamera ausbilden. Sie ist die erste ihrer Art in
Deutschland und kooperiert u.a.
mit der Weist Baron School in
New York, die ein ähnliches Programm bereits seit 1956 anbietet.
Das Lehrangebot reicht von Grundlagen der Schauspielerei und dem
Spiel auf der Bühne und vor der Ka-
www.filmactingschool.de.
Kontakt: film acting school,
Tel. ( 0221)9123580;
[email protected]
AIM gerettet
Das AIM KoordinationsCentrum für Ausbildung in Medienberufen kann in diesem Jahr
sein Beratungsangebot fortführen
– dank der Unterstützung durch die
Stadt Köln und das Land NRW,
die buchstäblich in letzter Sekunde
den Fortbestand der Institution
zumindest vorläufig gesichert haben. Auf der Agenda 2004 stehen
bislang das Qualifizierungsforum
Generation M zum medienforum nrw und ein Projekt zur Unterstützung von Betrieben und Auszubildenden bei der medienspezifischen Berufsausbildung. Daneben
wird AIM weiterhin Gutachten zu
Qualifizierungsfragen erstellen, Publikationen betreuen und bei FachVeranstaltungen mit Referenten zur
Verfügung stehen. Weil das Team wegen Budgetkürzungen verkleinert
werden musste, wurde das Beratungsangebot zeitlich neu strukturiert. Für die Einzelberatung von
Profis sind am Montag und Freitag
feste Zeitfenster reserviert. Am
Dienstag und Donnerstag ist die
AIM-InfoLine für Erstanfragen geschaltet. Mittwochs bietet die Veranstaltungsreihe First Step umfangreiche Informationen zu einzelnen
Berufsfeldern in der Medienbranche.
Infos unter www.aim-mia.de
Kontakt: AIM,
Tel. (0221) 6500850;
[email protected]
e-m-s verleiht
Der Berlinale Wettbewerbsbeitrag
und Oscar-Anwärter „Monster”
von Patty Jenkins wird der erste
Film sein, den die Dortmunder
DVD-Anbieter e-m-s new media
gemeinsam mit der Berliner Central Vertriebs GmbH mit ihrem
in Kürze zu gründenden 3 L Filmverleih in die Kinos bringen wollen. Das Verleihprogramm soll pro
Jahr fünf bis acht Filme umfassen,
darunter u.a. Lasse Spang Olsens
Action Komödie „Old Men in New
Cars”, Kjell Sundvalls romantische
Komödie „The Guy in the Grave
next Door” und Sung-Su Kims
„Musa”, der im 14. Jahrhundert in
China spielt. Geschäftsführer des
neuen Verleihs wird Werner Wirsing, Gründer und Hauptgesellschafter der e-m-s new media AG.
Kontakt: e-m-s,
Tel. (0231) 9455300;
[email protected]
MIP-Yacht
Heimische TV-Produzenten, die
sich auf der MIP-TV in Cannes
(29.03 - 02.04.) gemeinsam auf einer Yacht präsentieren wollen, unterstützt das Land NRW mit der
Übernahme von Akkreditierungskosten, um so die Erschließung von
Auslandmärkten stärker zu befördern. NRW-Medienstaatssekretärin
Miriam Meckel: „Gerade angesichts der stagnierenden Inlandsnachfrage und der anhaltenden
Werbeflaute ist es wichtig, im TVBereich verstärkt auf den Export und
internationale Kooperationen zu setzen.“ Weitere technische und organisatorische Unterstützung kommt
von Sponsoren. Interessierte Produktions- und Vertriebsunternehmen informiert die NRW Medien
GmbH über die Modalitäten.
Kontakt: NRW Medien GmbH,
Tel. (0211) 60162-102;
karin.siepmann@
nrwmediengmbh.de
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Seit kurzem kooperieren die auf
Synchronisation und Audio-Postproduktion abonnierte Kölner
Splendid Synchron GmbH mit
der auf multilinguale Untertitelungen spezialisierte Broadcast
Text International in London. Im
Bereich Untertitelungen bieten sie
ihre Dienstleistungen nun gemeinsam unter dem Namen Broadcast Text Cologne an. Björn
Andersson, CEO von Broadcast
Text International, sieht in Deutschland, wo Untertitelungen hauptsächlich im DVD-Bereich eingesetzt werden, „unseren wichtigsten Zukunftsmarkt.“ Die neu gegründete
Broadcast Text Cologne hat bereits
Top-Titel wie „Gangs Of New York“
(Regie: Martin Scorsese), und
„My Big Fat Greek Wedding“ (Regie: Joel Zwick) untertitelt.
Kontakt: Broadcast
Text Cologne,
Tel. (0221) 954232-47;
felix.kerscher@
splendid-synchron.com
mera bis zu Entspannungsübungen
und Marketingstrategien, Stunt
Training und Drehbuchanalyse.
Die Ausbildung kostet 450 Euro im
Monat. Die nächste Klasse beginnt
am 5. März. Mehr Infos unter:
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Broadcast
Text Cologne
nrw letter
Meldungen
nrw letter
Foto: MTM West
ifs-News
Der Countdown läuft: Noch bis zum
27. Februar können sich Produzenten, Producer und Produktionsleiter
für die nächste Workshopreihe International Producing an der ifs
internationale filmschule köln
Wild und gefährlich: Clémence Poésy (l.) entdeckt
in Nina Grosses Film „Olgas Sommer” das Leben.
Von ihrer jugendlichen Seite zeigte sich die Filmstiftung NRW auf
dem Filmfestival Max-OphülsPreis (26.01. –01.02.). Fünf geförderte Produktionen junger Regisseure erhielten eine Einladung nach
Saarbrücken, darunter auch der
Eröffnungsfilm „Olgas Sommer“
(Produktion: MTM West) von Nina Grosse. Die deutsch-französische Koproduktion, die auch in
NRW gedreht wurde, erzählt die
Geschichte der 16-jährigen Olga
(Clémence Poésy), die das Leben
und vor allem die Männer kennen
lernen will. In ihrem Film „Yugotrip“ erzählt Nadya Derado von
einem jungen Bosnier, den die Bilder und Taten aus dem Krieg in seiner Heimat bis nach Deutschland
verfolgen. Die teamWorx Produktion, die in Zusammenarbeit
mit dem SWR und dem WDR entstand läuft ebenso im Wettbewerb,
wie Nicolai Rohdes ZDF-Produktion „Zwischen Nacht und
Tag“, der auch in den Perspektiven der Berlinale (siehe S. 5) zu
sehen ist.
In der Reihe Spektrum laufen
in Saarbrücken zwei geförderte De-
bütfilme: „Cattolica“ (Produktion:
Lichtblick) von Rudolph Jula
und „Mein Name ist Bach“ (Koproduzent: Pandora Film mit
WDR/Arte) von Dominique de
Rivaz, die für ihren Film den
Schweizer Filmpreis erhielt. Die
Preisträger in Saarbrücken standen
zu Redaktionsschluss noch nicht
fest.
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Junge Filme
bei Ophüls
Night of the
Shorts
Kurzfilmreihen sind meistens unterhaltsam und laufen selten Gefahr, langatmig zu sein. Alle Viertelstunde ein neues Thema und andere Protagonisten. Das gilt auch
für die „Night of the Shorts“, in denen der Kölner Veranstalter W-film
seit 1999 die Werke junger Drehbuchautoren, Regisseure und Produzenten in den Kinos präsentiert.
Im Februar steht die Blackbox in
Düsseldorf und das Casablanca in
Bochum auf dem Spielplan. Alle
Termine und weitere Informationen
unter www.kurzfilmimkino.de.
Kontakt: W-film,
Tel. (0221) 2221980;
[email protected]
7
2/04
bewerben Ab dem 22. April entwickeln die Teilnehmer in insgesamt
neun Workshops über einen Zeitraum von einem Jahr ihr eigenes Projekt weiter – mit dem Ziel, es als
abendfüllenden Spielfilm für TV oder
Kino zu produzieren. Die Projekte
werden in Hinblick auf Entwicklung,
Packaging, Finanzierung, Produktion, Marketing und Vertrieb für den
nationalen sowie internationalen
Markt diskutiert und das mit internationalen Kooperationspartnern.
So steht ein gemeinsamer Workshop mit der Andrzej Wajda Master School in Warschau und der
European Film Promotion in
Hamburg auf dem Programm. Für
Interessierte finden im Februar Informationsveranstaltungen in Berlin
(07.02.), München (16.02.) und
Hamburg (17.02.) statt.
Um die Wunschprojekte ihrer
Kommilitonen besser voran treiben
zu können, gründeten die Teilnehmer der Filmausbildung jetzt die
ifs-Campus Company e.V. Der
Verein tritt als Produzent freiwilliger studentischer Produktionen
außerhalb der Lehre auf. Außerdem will der Verein den Kontakt sowohl zwischen den aktiven und den
ehemaligen Schülern der ifs als
auch zwischen den Filmstudenten
in Deutschland fördern. Der Verein
steht allen Absolventen und
Schülern der ifs offen. Den Vorsitz
hat Produktionsstudent Philipp
Hoffmann übernommen.
Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen unter www.
filmschule.de.
Kontakt: ifs,
Tel. (0221) 9201880;
[email protected]
Int. Filmkongress
VdA tagt
in Köln
Förderjahr
2003: GZSZ
Rund um das Thema Film geht es
in Köln vom 19. bis 22. Juni, dann
tagt der Internationale Filmkongress der Filmstiftung
NRW wieder im Rahmen des medienforum nrw (20. - 22.06.).
Der Kongress besteht aus drei Teilen: Dem Kongressteil mit Diskussionsrunden und kleineren Arbeitsgruppen zu aktuellen filmpolitischen Themen und zu Finanzierungsfragen, dem internationalen Koproduktionstreffen mit
Pitchings, Informationsrunden
und individuellen Meetings, sowie
diversen Specialscreenings und
Premieren ausgewählter Filme.
Insbesondere bei den Screenings soll die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Cologne Conference fortgesetzt werden: Bereits
im letzen Jahr veranstaltete man gemeinsam die Nachwuchsreihe
im Kölner Filmhaus. Die Cologne
Conference wird von der Kölner
Agentur HMR vom 17. bis 23. Juni ausgerichtet. Die Veranstaltung
bündelt Filmpremieren, audiovisuelle Präsentationen und Fachdiskussionen rund um Fernsehproduktion, AV-Design und verwandte Medien. HMR organisiert
für das Medienforum auch den
Medienpolitischen Kongress,
auf dem die Medienwirtschaft im
Rahmen der technologischen und
ökonomischen Entwicklungen verortet wird. Im Rahmen des Medienforums wird außerdem der 14.
Deutsche Kamerapreis verliehen
(siehe S. 12)
Nähere Informationen in Kürze unter www.filmstiftung.de,
„Wir wollen in allen wichtigen Bereichen präsent sein“, sagt Uschi
Keil, Geschäftsführerin von Above the Line Berlin und zugleich
Vorsitzende des Verbandes der
„Es war die beste Zeit, es war die
schlechteste Zeit.“ So beginnt Charles Dickens’ Roman „Geschichte
zweier Städte“. Ähnlich erging es
2003 auch der deutschen Film- und
Kinobranche. Blockbustern wie
„Good Bye, Lenin!“ und „Das Wunder von Bern“ standen ein empfindlicher Besucherrückgang an den
Kinokassen gegenüber, der vor allem dem heißen Sommer und der
zunehmenden Filmpiraterie geschuldet war. So sprach Filmstiftungschef Michael SchmidOspach in seinem Jahresrückblick
auch von einem „schwierigen Jahr“.
Immerhin konnte die Filmstiftung
NRW nicht nur „Lenin“ und „Das
Wunder“ als gefördert auf der Haben-Seite verbuchen, sondern auch
zehn deutsche und acht europäische
Filmpreise, worauf die neue NRWKulturzeitschrift K-West die Düsseldorfer Filmförderung gleich zum
Europameister kürte. Damit den
Kinohits weitere Erfolge folgen, förderte die Filmstiftung 2003 insgesamt 102 Filme mit fast 37 Millionen Euro und konnte sich dafür
über einen NRW-Effekt von 245
Millionen Euro und 540 Drehtage
in NRW freuen.
Besonderen Wert legte SchmidOspach bei seinem Rückblick auf
die Nachwuchsförderung: Allein im
vergangenen Jahr stellte die Filmstiftung 3,6 Millionen Euro für 30
Nachwuchsprojekte zur Verfügung.
Davon flossen 200.000 Euro in
Hochschulfilme – 125.000 Euro
mehr, als der ehemalige sogenannte
„Studententopf“ fasste. Und damit
auch die Kinos zuversichtlich einem hoffentlich kühleren Sommer
2004 entgegenblicken können, förderte die Filmstiftung die Modernisierung von Filmtheatern in 2003
mit 466.000 Euro und vergab im
selben Jahr Filmprogramm-Prämien in Höhe von 395.000 Euro.
Kontakt: Filmstiftung NRW,
Tel. (0211) 930500;
[email protected]
www.medienforum.nrw.de,
www.deutscher-kamerapreis.
de und ab dem 1.März auch unter
www.cologne-conference.de.
Kontakt: Filmstiftung NRW,
Tel. (0211) 930500;
[email protected]
Cologne Conference,
Tel. (0221) 4543280;
[email protected]
Agenturen für Film, Fernsehen
und Theater e.V. (VdA). Deshalb
verstärkt sie zusammen mit ihren
Vorstands-Kolleginnen Britta Imdahl, Inhaberin der gleichnamigen
Agentur in Bochum, und Gisela
Böndel, Inhaberin der Kölner Factory, die Öffentlichkeitsarbeit. Der
Verband feiert am 26. März im
Rahmen seiner Mitgliederversammlung im Kölner Hyatt Hotel
sein sechsjähriges Bestehen. Keil:
„Unser Ziel sind verbindliche Qualitätsstandards für den Beruf des
Künstleragenten.“ Geplant ist u.a. ein
Podium mit dem Titel „Fiction, ein
aussterbendes Genre?“. Im VdA sind
derzeit bundesweit 34 Agenturen organisiert, die rund 1.500 Schauspieler, Autoren, Regisseure und Kameraleute vertreten. Mehr über den
VdA unter www.verband-deragenturen.de.
Kontakt: VdA,
Tel. (030) 2308190;
[email protected]
Stummfilm
mit Musik
Nach erfolgreicher Premiere auf
dem Filmfestival Münster 2003
tourt der sozialdramatische Klassiker „Der brennende Acker“ von
F.W. Murnau unter musikalischer
Begleitung der niederländischen
Musiker N.J. Becker (Akkordeon)
und A. Reuvers (Klarinette) durch
Kinos in NRW und den Niederlanden. Buchung und weitere Infos
über die deutsch-niederländische
Stiftung film|spiegel.
Kontakt: filmspiegel,
Tel. (0251)2303621;
[email protected]
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
nrw letter
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2/04
Meldungen
Meldungen
nrw letter
Stephen Mangan als Max Breslauer und Meital Berdah
als Esther in Jan Schüttes „SuperTex”, Kinostart: 11. März.
sanne Bredehöft, Jimmy Woode, Pete York, Tana Schanzara
und Andreas Kunze vor der Kamera von Voxi Bärenklau. Der
Film ist freigegeben ab 6 Jahren
(www.senator.de).
Atze zu Gast in
der Kaistraße
Produzenten-Legende Artur Brauner reist Anfang März nach Düsseldorf, wo die Filmstiftung NRW
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
durch eine unglückliche Liebe den
Halt verliert und zum unberechenbaren Einzelgänger wird. Fabian
Hinrichs und Lavinia Wilson
spielen die Hauptrollen (www.
schussangst de).
Helge Schneider meldet sich
ebenfalls am 25. März als Filmemacher zurück: „Jazzclub – der
frühe Vogel fängt den Wurm“ (Senator Film Verleih) heißt sein
neuer Film über die seltsame Karriere des Fischverkäufers und Jazzmusikers Teddy Schu. Neben Helge Schneider standen bei den Dreharbeiten im Ruhrgebiet auch Su-
zu seinen Ehren in der Kaistraße
im kleinen Kreis zu einem Essen
und einer exklusiven Preview von
Anna Stümpels Dokumentarfilm
„Artur Brauner – ein jüdisches Leben in Berlin“ einlädt. Brauner, der
1918 im polnischen Lodz als Sohn
eines jüdischen Holzgroßhändlers
geboren wurde, gründete 1946 in
Berlin die Central Cinema Company. Mit seinen Filmen (u.a.
„Mädchen Uniform“, „Es geschah
am hellichten Tage“, „Old Shatterhand“, „Die weiße Rose“ und
„Babij Jar“) wurde er einer der erfolgreichsten Produzenten in Europa. Im Fernsehen ist die Produktion der Kölner Tag/Traum
am 20. März auf arte zu sehen.
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In den Post-Berlinale-Zeiten häufen
sich die Starts der Hollywood Produktionen, die das Festival als willkommene Werbeplattform genutzt
haben. Mit Achim von Borries
„Was nützt die Liebe in Gedanken“
(X Verleih, Kinostart: 12. Februar)
im Doppelpack mit Tom Tykwers
„True“ als Vorfilm und Andres
Veiels „Die Spielwütigen” (timebandits, Kinostart: 1. April) versuchen auch deutsche Festivalteilnehmer (siehe S. 2+3) auf der Berlinale-Welle zu reiten.
Das Frühjahr bietet aber auch
noch weitere Kinostarts von Filmen,
die von der Filmstiftung NRW gefördert wurden und nicht den Umweg über die Hauptstadt nahmen.
Am 11. März startet Jan Schüttes
Kinofilm „SuperTex – eine Stunde
im Paradies” (Solo Film). Die Verfilmung des gleichnamigen Romans
von Leon de Winter entstand im
Rahmen des Koproduktionsabkommens zwischen NRW und den
Niederlanden und wurde u.a. in
Mönchengladbach und Düsseldorf
gedreht.
Am selben Startdonnerstag
bringt der Kölner Asienfilmexperte Rapid Eye Movies gleich zwei
Filme in die Kinos: „A Snake of June“ von Shinya Tsukamoto, den
der Tagesspiegel bereits als „virtuose, schamlose, ebenso künstlich
wie kunstvoll ausgespielte Männerfantasie in Schwarzweiß“ würdigte, und „Blessing Bell“ von Sabu. Ein Film „von großer Einfachheit, voller Zufälle und Helden,
die kein einziges Wort sagen“, wie
die taz befand (www.rapideye
movies.de).
Zwei Wochen später, am 25.
März, startet der lang erwartete Sieger von San-Sebastian in die
Filmtheater. Dito Tsintsadze erzählt in seinem poetischen Thriller
„Schussangst“ (Zephir Film) die
Geschichte seines Helden, der
Foto: Solo Film
Demnächst im
Kino...
Meldungen
nrw letter
„Broken Wings”: Seit dem 8. Januar läuft der Film des israelischen Regisseurs Nir Bergman in den deutschen Kinos.
Filmstadt
Viersen
In Viersen finden vom 4. bis 7. März
die Mannschafts-Weltmeisterschaften im Dreiband statt. Doch die
Kreisstadt am Niederrhein ist nicht
nur für Billardfreunde interessant.
Seit Ende letzten Jahres ist sie neues und damit 20. Mitglied des Netzwerkes Filmstädte der Filmcommission NRW. Den Anstoß
gaben in Viersen im Sommer 2002
die Dreharbeiten zu Jörg Grünlers Kinofilm „Der zehnte Sommer“, die in Dülken, einem Ortsteil
von Viersen, stattfanden. „Die Menschen in Dülken waren von den
Dreharbeiten sehr angetan“,
schwärmt Thomas Biener, Koordinator des Stadtmarketings. „Sie
haben die Filmleute sogar teilweise verpflegt.“ Kein Wunder, dass
auch die Crew von der Zeit in Dülken begeistert war. Jetzt will Viersen mehr. „Wir versprechen eine
unbürokratische Verwaltung und
die kürzesten Wege, die es gibt“,
wirbt Biener für seine Stadt, bei der
bereits drei weitere Anfragen für
Dreharbeiten eingingen. Im Gegenzug erhofft er sich Werbewirkungen für die Stadt und den örtlichen Tourismus, sowie Effekte für
den Einzelhandel. „Uns ist aber auch
klar, dass wir nicht alle zwei Wochen
eine Hollywood Produktion hier haben werden“, gibt sich Biener realistisch. Die Locations jedenfalls sind
vorhanden. Viersen bietet sehenswerte Pfarrkirchen, attraktives Altstadtflair mit Resten der alten Stadtbefestigung, beeindruckende Bürgerhäuser und viel Grün durch die
Süchtelner Höhen und die Niersauenlandschaft.
Kontakt: Stadt Viersen,
Tel. (02162) 101101;
[email protected]
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Die Filmstiftung hatte den Film verleihgefördert und unterstützt auch
das neue Projekt des Regisseurs.
Mit der Berliner Razor Film schildert Hany Abu-Assad in „Two
Days“ die letzten Stunden zweier jugendlicher Selbstmordattentäter aus
dem Gaza-Streifen.
Kontakt: Filmstiftung NRW,
Tel. (0211) 930500;
[email protected]
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2/04
„Wenn unser Joint Project dazu
führt, dass mehr Filmemacher ihre Projekte verwirklichen können,
ist das für alle Seiten gut“, erhoffte sich Katriel Schory, Chef des
Israel Film Fund, im April 2002
in einem Interview mit dem nrwletter. Damals war er nach Bonn
gereist, um dort ein Koproduktionsabkommen mit der Filmstiftung NRW zu unterzeichnen.
Ende 2003 konnten Katriel Schory und Filmstiftungschef Michael
Schmid-Ospach die ersten Ergebnisse präsentieren. Gemäß der
Vereinbarung wählten sie vier Treatments („Oren“ von Maya Heffner und Rottem Keidar, „Exile in
Jerusalem“ von Motti Lerner,
„Letters to Freddy“ von Ruth Lev
Ari und „Right of Return“ von Orit
Kimmel) aus, die von beiden Seiten mit insgesamt 30.000 Euro gefördert werden. Die Stoffe zeichnen
sich alle dadurch aus, dass sie
Deutschland und Israel zum Thema haben, und dass sie sich für eine Koproduktion zwischen NRW
und Israel eignen.
Auch die gegenseitige Verleihunterstützung ist inzwischen angelaufen. In Israel unterstützte der Film
Fund den Kinostart von Niki Caros
„Whale Rider“. Im Gegenzug halfen die Düsseldorfer Filmförderer
der israelischen Produktion „Broken Wings“ von Nir Bergman, die
am 8. Januar mit 17 Kopien in den
deutschen Filmtheatern startete.
Dass die Zusammenarbeit zwischen NRW und dem Nahen Osten
sich nicht nur auf Israel beschränkt
ist, bewies die Deutschlandpremiere von „Rana’ Wedding“ (Verleih: mec Film, Kinostart: 22. Januar) im Kölner Cinenova. Regisseur Hany Abu-Assad war extra nach Köln gekommen, um den
ersten Spielfilm, der komplett in
Palästina finanziert wurde, dem
deutschen Publikum vorzustellen.
Foto: Alamode Fim
NRW und der
Nahe Osten
Meldungen
nrw letter
Foto: Pandora
Oscar für
Castle-Hughes?
Sie ist erst 13 Jahre alt und schon
für einen Oscar nominiert. Nicht
für irgendeinen, sondern für die beste weibliche Hauptrolle. Als Maori
Mädchen in Niki Caros Debütfilm
„Whale Rider” begeisterte Keisha
Castle-Hughes die Academy of
Motion Picture Arts and
Science und konkurriert nun bei
der Verleihung am 29. Februar mit
Diane Keaton, Samantha Morton, Charlize Theron und Naomi Watts um die begehrte Trophäe. Die deutsch-neuseeländische
Koproduktion, an der auch die
Kölner Pandora Film beteiligt ist,
wurde von der Filmstiftung NRW
produktionsgefördert.
Bei dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung wird es in der
Hauptsache darum gehen, einen
neuen Präsidenten zu wählen, der
die Arbeit der verstorbenen Brigitte Sauzay fortsetzt. Vereinsmitglieder sind u.a. Rolf Bähr,
Humbert Balsan, Yves Marmion, Peter Sehr, Jean-Jacques
Beineix, Eberhard Junkersdorf,
Marin Karmitz , Peter Rommel,
Gabriele Röthemeyer und
Michael Schmid-Ospach. Außer-
dem gilt es schon jetzt, die ersten
Eckpunkte für den nächsten binationalen Filmkongress zu diskutieren. Das erste Treffen in Lyon im
November letzten Jahres wurde von
allen Teilnehmern und der Presse
als ein erfolgreicher Auftakt zu einer verbesserten und intensiveren
Zusammenarbeit der beiden Länder gewertet.
Dickes Lob für
Filmstiftung
Im Rahmen der letzten Haushaltsdebatte der NRW-Landesregierung Mitte Februar gab es von
dem SPD Abgeordneten Marc Jan
Eumann Lob auch für die Filmstiftung NRW: „Wir haben ein klares Signal an die Filmstiftung in
NRW gegeben: Wir sind mit diesem Haushalt das verlässlichste
Land in der Republik, wenn es um
eine nachhaltige Film-, Fernsehund Kinoförderung geht. Das ist ein
großer Erfolg vor allem der Akteure
in der Filmstiftung, die unser Land
in der Republik, aber auch darüber
hinaus sehr kompetent und engagiert repräsentieren. Das gilt für den
Geschäftsführer Michael SchmidOspach in ganz besonderer Weise.
Es ist also ein klares Signal, dass wir
Film und Fernsehen weiter fördern.
Medienpolitik ist und bleibt Chefund Chefinnensache in NRW.“
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
„Sandra Nettelbeck cuisine une
histoire émouvante et savoureuse“,
lobte die französische Filmkritikerin Marie-Noëlle Tranchant im
Le Figaro die deutsche Produktion „Bella Martha“, die am 21. Januar unter dem Titel „Chère Martha“
in die französischen Kinos kam.
Sandra Netttelbeck könnte es „Good
Bye, Lenin!“ nachtun, der in Frankreich als erfolgreichster europäischer
Film mit über einer Million Besucher
von der Zeitschrift Le Film Francais nicht nur die „Trophäe des europäischen Films“ erhält, sondern
auch für den César nominiert ist.
Vergeben werden die Césars am 21.
Februar, sechs Tage nach der Verleihung der Bafta Awards in London, bei denen „GBL“ ebenfalls gute
Chancen eingeräumt werden.
Um den filmischen Im- und
Export zwischen Frankreich und
Deutschland noch weiter zu intensivieren, findet auf Einladung der
Filmstiftung NRW am 3. März in
den Rheinterrassen in Köln das nächste Arbeitstreffen des Vereins „Rendez-Vous Franco-Allemand“ statt.
Nominiert für den Oscar: Keisha Castle-Hughes
in Niki Caros „Whale Rider“.
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2/04
Rendezvous
in Köln
Meldungen
band der Fernsehproduzenten
betonte die Notwendigkeit einer
Gebührenerhöhung und sprach an,
Wort und erinnerte daran, dass die
Institutionen für Standortmarketing
und Ausbildung vorhanden seien.
Die Frage sei nur, wie man hier weitere Veränderungen vornehmen
und Dinge umsetzen könne.
Deutscher
Kamerapreis
Die heiße Phase der Bewerbung hat
begonnen: Kameraleute und Editoren können sich noch bis zum 8.
April für den 14. Deutschen Kamerapreis bewerben. Verliehen
wird der renommierte Medienpreis
im Rahmen des medienforums
nrw am 23. Juni. Teilnahmeberechtigt sind Deutsche und in
Deutschland lebende Bildgestalter
und Editoren, die für deutsche
Fernsehsender produziert haben.
Die Kategorie Fernsehserie ergänzt in diesem Jahr erstmals die
bisherigen sechs Kategorien Kinospielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm,
Bericht/Magazinbeitrag, Reportage, Dokumentarfilm/Feature.
Außerdem vergeben die Filmstiftung NRW und ND-Sat.Com zwei
Förderpreise an Nachwuchstalente in Höhe von jeweils 5.000 Euro.
Getragen wird der Wettbewerb vom
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Im Juni 2003 trafen während des
medienforums nrw Vertreter
des Medienausschusses NRW
auf hiesige Produzenten, um in einen konstruktiven Dialog über Verbesserungsmöglichkeiten der Produktionslandschaft zu treten. So jedenfalls die Pläne der Initiatoren
vom VFFVmedia. Das Ergebnis
ähnelte jedoch eher einem Austausch festgefahrener Überzeugungen, denn einem fruchtbaren
Gespräch. Im Januar folgte nun ein
zweiter, erfolgreicherer Versuch.
Dieses Mal hatte der Medienausschuss selbst zum Expertengespräch geladen und dabei die Liste
der Gesprächsteilnehmer um Produzentenverbände, die Fernsehsender und die Filmstiftung NRW
erweitert. Die Themen (TV-Förderung, Ausbildung, Strukturfragen, Standortmarketing und der
Vorschlag für einen Fonds zur Formatentwicklung) waren schon im
Vorfeld formuliert worden. Auch
wenn viele Aspekte nur angerissen
werden konnten und nun in einzelnen Arbeitsgruppen vertieft werden müssen, wurde doch ein Interesse der Politik an der Situation
der Branche deutlich. Nun ist es an
ihr in Form der am Gespräch beteiligten Experten diesen Auftakt
weiter zu verfolgen und zu nutzen.
Gerhard Schmidt vom Produzentenverband NRW wünschte
sich dabei u.a. Planungssicherheit
für die Filmstiftung NRW sowie
mehr politische Präsenz bei Filmpremieren und Events. Außerdem
warf er noch einmal die Frage nach
der Behandlung von Medienfonds
auf. Georg Feil vom Bundesver-
was insbesondere seit der Auflösung der Medien GmbH wieder
Thema ist: die Strukturförderung
in NRW. Sein Tipp: Die Filmstiftung NRW einbeziehen und den
dort vorhandenen Sachverstand
nutzen. Der VFFVmedia indes setzte einen Vorschlag für einen Fonds
zur Entwicklung von Formaten auf
die Tagesordnung. Filmstiftungschef Michael Schmid-Ospach
sah eine solche Förderung, genau
wie Georg Feil, eher als schwierig an,
da der Erfolg von der Beteiligung der
Fernsehsender abhängig sei.
Ulrich Deppendorf vom
WDR unterstrich nochmals, dass
die Gebührenerhöhung auch notwendig sei, um weiterhin Auftragsproduktionen des WDR für
freie Produzenten zu sichern. In
Bürgschaftsfragen, die derzeit für
freie Produktionen beim Sender
vorgelegt werden müssen, zeigte
Deppendorf Gesprächsbereitschaft.
Matthias Settele von RTL erinnerte daran, dass sein Sender gerade erst dreimal zehn Millionen
Euro an NRW Produzenten ausgegeben habe und die Zusammenarbeit seines Senders mit unabhängigen Firmen bei 75 Prozent liege. Und die Politiker? Oliver Keymis (Bündnis 90 / Die Grünen)
machte darauf aufmerksam, dass in
Zeiten schwieriger Haushaltsdebatten die Filmbranche von der Politik sehr ernst genommen würden.
Lothar Hegemann von der CDU
fragte nach, wie es denn mit dem
NRW Effekt stehen würde. Darauf
konnte Schmid-Ospach antworten,
dass der NRW Effekt ein echter Effekt sei und viele Filme an den verschiedensten Orten in NRW produziert würden. Marc Jan Eumann von der SPD freute sich,
dass „Kleine Haie“ keine Eintagsfliegen seien und die Filmproduktionen in NRW weit mehr seien als
zarte Pflanzen. Stefan Grüll von
der FDP betonte die Notwendigkeit
von Standortmarketing und Strukturförderung. Hierzu meldete
sich auch Anke Brunn (SPD) zu
Deutschen Kamerapreis Köln
e.V. unter dem Vorsitz von Kölns
Oberbürgermeister Fritz Schramma. Mitglieder des Vereins sind die
Stadt Köln, die Filmstiftung NRW,
die Landesanstalt für Medien
NRW, der SWR, der WDR, das ZDF
sowie seit neuestem die NOB
Deutschland GmbH und die Premiere Fernsehen GmbH &
Co.KG.
Teilnahmebedingungen und
das Anmeldeformular sind ab sofort im Internet unter www.kamerapreis.de abrufbar.
Kontakt: Dt. Kamerapreis,
Tel. (0221) 98949834;
[email protected]
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2/04
Experten im
Medienausschuss NRW
nrw letter
Meldungen / Termine
Christina Bentlage, stellvertre-
und vor allem für das neue Franchise Modell mit der Kölner Fachhochschule, durch das die ifs
ihren Absolventen zukünftig den
Titel eines Bachelor of Arts verleihen kann.
Kontakt: Filmförderung
Hessen, Tel. (069) 1554516;
postmaster@
hessische-filmfoerderung.de
tende Leiterin Projektförderung bei
der Filmstiftung NRW, folgte Mitte Januar einer Einladung von
Staatsminister Udo Corts vom hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst nach Wiesbaden. Vor dem Staatsminister und
rund 40 Vertretern der hessischen
Filmwirtschaft referierte sie über
die Arbeit und Struktur der Filmstiftung NRW. Die Filmförderung
in Hessen setzt sich derzeit aus der
kulturellen Filmförderung des
Landes Hessen und der Hessische Rundfunk Filmförderung zusammen, die seit 1997 ei-
ne gemeinsame Geschäftsstelle in
Frankfurt betreiben. Der Basisetat
der hessischen Filmförderung beträgt 2,1 Millionen Euro. Damit
decken die beiden Förderungen, die
mit unterschiedlichen Gremien tagen, das klassische Spektrum ab.
2002 hat das Wirtschaftsministerium des Landes mit Hessen-Invest zusätzlich eine wirtschaftliche
Filmförderung eröffnet und einen
Fond in Höhe von 7,7 Millionen
Euro aufgelegt.
Der runde Tisch in Wiesbaden
sollte nun Möglichkeiten und Perspektiven der hessischen Filmförderung eruieren. Geplant ist, die
verschiedenen Förderungen des
Landes besser abzustimmen und zu
optimieren. Mit besonderem Interesse wurden deswegen Christina
Bentlages Ausführungen zur Integration der Förderaufgaben des
Filmbüros NW in die Filmstiftung
NRW verfolgt. Neidvolle Anerkennung gab es für das Signal der
NRW-Landesregierung, in ihrem
aktuellen Doppelhaushalt den Posten der Filmförderung ungekürzt
zu übernehmen – dies wird in Hessen wohl nicht gelingen. Angesichts
der Planung einer neuen virtuellen
Medienakademie interessierten
internationale filmschule köln
Zehn Jahre
Traumathek
Es gibt Hunderte Filme aus aller
Welt, die auf internationalen Festivals kursieren, aber hierzulande
niemals das Licht der Leinwand erblicken. Dank zahlreicher Direktimporte gelangen viele dieser Filme
in die Regale der Kölner Traumathek. 10 Jahre nach der Gründung
hat Inhaberin Karin Hüttenhofer
ein überregional einmaliges Sortiment aus allen Genres im Angebot.
Der studierten Germanistin, die aus
ihrer Leidenschaft für den Film einen Beruf machte, liegen besonders
die obskuren und absonderlichen
Seiten der Filmgeschichte am Herzen. Die zur Filminstitution angewachsene Videothek in der Engelbertstraße 45 frequentieren u.a.
Filmjournalisten, Filmstudenten
und ein treues Publikum aus 60
Clubmitgliedern (auch per Fernleihe via www. traumathek.de).
Hüttenhofer will auch in Zukunft
vergessene Perlen der Filmgeschichte ausgraben, „um ihnen neben den Großproduktionen eine
Chance zu geben.“ Zum Zehnjährigen am 7. Februar zeigt die
Traumathek im Kino in der
Brücke den unvergessenen Modfilm „Quadrophenia“.
Kontakt: Traumathek,
Tel. (0221) 2404795;
[email protected]
Termine
05.-15.02. Int. Filmfestspiele
Berlin, S. 2-5
12.02. Kinostart: Was nützt die
Liebe in Gedanken (X
Verleih)
15.05. César-Verleihung, S. 11
21.02. Bafta Awards, S. 11
29.02. Oscar-Verleihung, S. 11
01.03. Start: Avanti Debütanti
im WDR-Fernsehen, S.
01.03. Ingrid Haas zu Gast
beim VFFVmedia, S. 17
03.03. Rendez-Vous FrancoAllemand in Köln, S. 11
11.03. Kinostart: SuperTex
(Solo Film)
Kinostart: A Snake of June
Kinostart: Blessing Bell
(Rapid Eye Movies)
25.03. Kinostart: Schussangst
(Zephir Film)
Kinostart: Jazzclub (Senator
Filmverleih)
26.03. Mitgliederversammlung
VdA in Köln, S. 8
27.03. Bewerbungsschluss für
„International Producing“
an der ifs, S. 7
29.03 - 02.04 MIP TV in
Cannes, S. 6
01.04. Kinostart: Die
Spielwütigen (timebandits)
03.04. Grimme Preis
Verleihung in Marl, S. 17
08.04. Bewerbungsschluss Dt.
Kamerapreis, S. 12
14.04. nrw-letter online
29.04.-04.05. Kurzfilmtage
Oberhausen, S. 14
17.-23.06. Cologne Conference
in Köln, S. 8
19.-22.06. Int. Filmkongress in
Köln, S. 8
20.-22.06. medienforum nrw in
Köln, S. 8
23.06. Verleihung Deutscher
Kamerapreis, S. 12
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
sich die Gastgeber auch für die ifs
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2/04
Hessen fördert
nrw letter
Bundeskanzler Gerhard Schröder ist auf den (Film-) Geschmack
gekommen. Nach der Eröffnung
der Premiere von „Das Wunder von
Bern“ in der Essener Lichtburg,
wird er am 29. April im Oberhau-
sener Gasometer gemeinsam mit
Ministerpräsident Peer Steinbrück auch die 50. Ausgabe der
Int. Kurzfilmtage eröffnen. Festival-Leiter Lars Henrik Gass zeigte sich hoch erfreut: „Mit seiner Zusage würdigt Gerhard Schröder nicht
nur die Kurzfilmtage, sondern auch
den kurzen Film, für den wir stehen,
und damit den filmischen Nachwuchs in Deutschland und auf der
ganzen Welt.“
Pünktlich zum Jubiläum erscheint auch das Buch zum Festival.
„kurz und klein. 50 Jahre Internationale Kurzfilmtage Oberhausen“
(Redaktion: Klaus Behnken) versammelt Beiträge zur Geschichte der
Kurzfilmtage, darunter Peter
Handkes „Ja-aber“-Text zum Skandal um „Besonders wertvoll“ 1968.
Das 240 Seiten dicke Buch kostet
19,80 Euro und ist im Hatje Cantz
Verlag erschienen.
Akkreditierungen für die Kurzfilmtage sind noch bis zum 7. April
möglich, eine Liste aller Wettbewerbsfilme findet sich schon ab
dem 18. März im Internet unter
www.kurzfilmtage.de.
Kontakt: Kurzfilmtage,
Tel. (0208) 825-2652,
[email protected]
Fernsehtipp:
Sechs Richtige
Film Business
School
Im Sechserpack strahlt der WDR ab
dem 1. März Debütfilme aus, die
die Filmstiftung NRW und der
Sender in ihrer Nachwuchs-Initiative Six-Pack gemeinsam finanziert
haben. In der Reihe „Avanti Debütanti“ sind jeweils montags um
23.15 Uhr im WDR Fernsehen
junge Regietalente zu entdecken.
Den Auftakt macht am 1. März Sübiye Günar mit ihrem Film „Karamuk“. Die weiteren Filme und
Termine: „Savannah“ von Ruth
Olshan (8. März), „Die Frau, die
an Dr. Fabian zweifelte“ von Andi
Rogenhagen (15. März), „Zwischen den Sternen“ von Seyhan
Derin (22. März), „Heimatfilm!“
von Daniel Krauss und „Ein Leben lang kurze Hosen tragen“ von
Kai S. Pieck.
22 europäische Produzenten waren
im November im spanischen Ronda Teilnehmer der Film Business
School. Darunter mit Benjamina
Mirnik, Business Development
Manager der Kölner Gemini Film,
und Karl Haupt, Produzent der
Kölner Hauptfilm Ltd., auch zwei
Nordrhein-Westfalen. Das Fortbildungsseminar bietet alles, was ein angehender oder schon fortgeschrittener Spielfilmproduzent braucht, um
sich auf dem internationalen Markt
zu behaupten. Wettbewerbsfähigkeit war dabei nur ein Thema von
vielen, die in diesem viertägigen
Trainings- und Consultingprogramm zur Sprache kamen. Als
Diskussionsgrundlage dienten die
Spielfilmprojekte der teilnehmenden Produzenten, deren Finanzierungspläne und Vermarktungsstrategien von den Kurstutoren
(u.a. Robert Jones vom Film
Council Premiere Fund, Rosa
Bosch von HBO Films London,
Benedict Carver von Screen
Gems, New York) eingehend beleuchtet wurden. Neben den Vorträgen, Fallstudien und One-toOnes rundeten die umfassende Beratung durch internationale Medienjuristen und ein Pitchingtraining das Programm ab. „Auch mit
der Unterstützung vom MEDIA
Programm und verschiedener andalusischer Förderfonds war die
Kursteilnahme nicht billig. Auch tat
sich die deutsche Weiterbildungsförderung schwer. Trotzdem war
der Kursbeitrag, den jeder Produzent nach der erfolgreichen Bewerbung aufbringen musste, die Sache Wert. Europa braucht mehr
qualifizierte Spielfilmproduzenten,
die Film Business School trägt zweifellos ihren Teil dazu bei“, resümierte Karl Haupt zufrieden.
Bis zum
nächsten Mal –
im Internet
Der nächste nrw-letter erscheint
Ende April. Wer das Heft noch aktueller haben möchte, kann es sich
ab dem 14. April unter www.filmstiftung.de herunterladen. Während die Druckmaschinen und der
Versand noch laufen, ist die neue Ausgabe dort bereits online erhältlich.
Wenn Sie Ihre Brancheninformationen aus NRW in der nächsten
Ausgabe lesen möchten, rufen Sie
uns an. Darüber hinaus bietet Ihnen
der nrw-letter die Möglichkeit, Folder, Werbebroschüren oder Infomaterialien dem Versand beizulegen. So erreichen Sie mit Ihrer Werbebotschaft über 5.000 Personen
aus der Filmszene nicht nur in
NRW. Über Konditionen und Möglichkeiten informiert Sie gerne die
Pressestelle der Filmstiftung
NRW.
Kontakt: Filmstiftung NRW,
Tel. (0211) 930500;
[email protected]
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Kanzler
eröffnet Kurzfilmtage
nrw letter
14
2/04
Meldungen / MEDIA
MEDIA
i2i fördert D&D
Aufgrund des Erfolgs der ersten
Förderrunde von i2i Audiovisual
wurde das Gesamtbudget fast um
das 2,5-fache erhöht. 2003 standen
somit 2,4 Millionen Euro für die
von der Europäischen Investitionsbank geschaffene Initiative zur
Verfügung. Insbesondere in
Deutschland optimierten die neuen Zulassungsbestimmungen der
Richtlinien die Nutzung der Förderung. Von zwölf eingereichten
Anträgen wurden neun gefördert.
Damit stehen die deutschen Produzenten an dritter Stelle hinter
Frankreich (25) und Spanien (10).
Auch zwei Projekte der Firma D&D
Film- und Fernsehproduktion
erhielten eine Förderung: Sathyan
Rameshs Kinospielfilm „Schöne
Frauen“ und der zweiteilige TV-Movie „Platinum.“
MEDIA Termine
Einreichtermine
17.02./16.06. TV-Ausstrahlung
28. 02. Weltvertriebe
15.03. Fortbildung
15.03. Media New Talent
15.03./10.06. Selektive Verleihförderung
10. 04. Video- und DVD-Förderung
Aus- und Fortbildung
April – Nov. EKRAN, vierteiliger
Workshop, Anmeldeschluss: 27.
Februar, www.nordmedia.de
Sept. Sources 2, DevelopmentWorkshop für Teams mit Projekt, Anmeldeschluss: 1. März,
www.sources2.de
2004 Pygmalion, Kinder- und Jugendstoffe, Teilnahme für junge
Professionelle als „support team
member“ möglich. Anmeldeschluss: 12. März, www.masterschool.de
April – Nov Media Design Producing, Präsentation und internationale Vermarktung, Anmeldeschluss: 24. März, www.
filmschule.de
06.-09.05. Vertical Strategies,
Markting & Promotion von
Low-Budget-Produktionen, Anmeldeschluss: 25. März,
www.verticalstrategies.de
2004 STEP BY STEP, Stoffentwicklungsprogramm , Anmeldeschluss: 26. März, www.masterschool.de
März European Films Crossing
Borders, Intensivworkshop
Marketing und Distribution,
Anmeldeschluss: Ende März
19.-21.03. Global Negotiations,
Verhandlungsstrategien, www.
argovelafilms.com.gr
Die Antragsformulare und weitere Informationen erhalten Sie bei der MEDIA Antenne Düsseldorf, Tel. (0211)
9305014; [email protected];
www.mediadesk.de
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Ausgestattet mit 15 Millionen Euro unterstützt der diesjährige MEDIA-Development-Call wie bisher maximal 50 Prozent der Entwicklungskosten von Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen
sowie Multimediaprojekten. Geändert haben sich einige Bestimmungen bei der Paketförderung:
Beim „kleinen Slate“ (Slate Funding I) werden drei bis sechs Projekte mit bis zu 90.000 Euro unterstützt, beim großen Slate (5 bis
10 Projekte) wurde die Fördersumme auf 150.000 Euro erhöht.
Antragstellende Firmen müssen bereits seit einem Jahr existieren. Der
Call besteht aus zwei Evaluierungszeiträumen, die jeweils mit
50 Prozent des Gesamtbudgets ausgestattet sind. Die erste Hälfte geht
bis zum 15. März, die zweite vom
16. März bis 31. Mai. Eine frühzeitige Einreichung ist auch in diesem Jahr empfehlenswert, da erfahrungsgemäß die meisten Anträge gegen Ende des Aufrufs gestellt werden. Einreichschluss ist der
15. März bzw. der 31. Mai.
750.000 Euro stellt die Europäische Kommission für die neue
Media New Talent Entwicklungsförderung zur Verfügung. Wie
bei der Development-Förderung, so
werden auch hier bis zu 50 Prozent
des Entwicklungsbudgets von europäischen Spiel-, Animations-, Dokumentarfilmen und MultimediaProjekten unterstützt. Die Förderhöchstsumme beträgt 50.000 Euro.
Voraussetzung ist, dass die Firma
in den letzten zwei Jahren mindestens ein Projekt zu Ende produziert hat. Antragsteller müssen
außerdem 2002 oder 2003 mit
ihrem Projekt an einer MEDIALangzeit-Trainingsinitiative teilgenommen haben. Einreichschluss ist
der 15. März.
Wie zuvor unterstützt die TVAusstrahlungsförderung Koproduktionen fürs Fernsehen. Im
Fall von TV-Filmen und Animationen beträgt die Subvention der
Kommission maximal 12,5 Prozent
des Budgets bzw. 20 Prozent für
Dokumentarfilme (max. 500.000
Euro). Antragsberechtigt sind TVProjekte, an denen mindestens zwei
Sender aus zwei Mitgliedsstaaten
aus unterschiedlichen Sprachzonen
des MEDIA Programms beteiligt
sind. Anträge können frühestens
sechs Monate vor Drehbeginn und
spätestens am ersten Drehtag erfolgen. Zum Zeitpunkt der Einreichung müssen mindestens 50 Prozent der Finanzierung vorhanden
sein. Neu ist, dass bei Dokumentarfilmen eine Kinoauswertung im
Anschluss an die Fernsehausstrahlung möglich ist. Geändert hat
sich auch das Punktesystem, nach
dem die Anträge bewertet werden
(z.B. gibt es keinen Punkt mehr für
den Sender aus dem Land des Antragstellers) und die Anforderungen
an die Senderbeteiligung. Einreichtermine sind der 17. Februar,
der 16. Juni und der 3. November.
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2/04
Neue MEDIARichtlinien
nrw letter
board Berlin-Brandenburg
GmbH antritt. Ihre Nachfolge in
Köln übernimmt Martina Richter, die neben Müller und Lutz
Hachmeister Mitgesellschafterin
der Kölner Medienberatung HMR
ist und das Festival als Programmchefin mit aufgebaut hat. Die Cologne Conference findet in diesem
Jahr vom 17. bis 23. Juni statt (02214543280). Nur zehn statt der üblichen 20 Prozent Verleihgebühr berechnet Markus Wildhagen für
Requisiten aus seinem Düsseldorfer „Wandel“-Fundus in der Worringer Straße 57. Einzige Bedin-
gung: Die Produktion wurde von
der Filmstiftung NRW gefördert
(0211-90158712). Sönke Wortmann erhielt bei der Verleihung
des Bayerischen Filmpreises
Mitte Januar den mit 20.000 Euro
dotierten Regiepreis. Der Kölner
Regisseur konnte sich außerdem
über eine weitere Auszeichnung für
seinen Film „Das Wunder Bern“
freuen: Schauspielerin Johanna
Gastdorf wurde als beste Nebendarstellerin für die Rolle der Mutter in der Verfilmung um die Fußball-WM 1954 geehrt. Joachim
Kühn, Kinobetreiber (Kölner
Filmhaus Kino) und Verleiher
(Real Fiction), hat gemeinsam mit
seinen Verleihkollegen Holger
Recktenwald und Dirk Steinkühler die Kölner filmpalette
übernommen. Mit Förderung der
Filmstiftung NRW soll das kleine
Kunstkino (74 Plätze) nach einer
kurzen Modernisierungsphase mit
neuer Bestuhlung und neuer Technik Ende Februar wieder bespielt
werden. Der Start soll mit einer
Marketingkampagne begleitet werden. Der Vertrag der bisherigen Betreiber der filmpalette Martina und
Dieter Borck lief nach 15 Jahren
zum 31. Januar aus. Als fristgerecht
die Kündigung kam, „gingen wir davon aus, dass wir verlängern könnten“, so Martina Borck. Dass der
Vermieter längst Nachmieter hatte,
erfuhren die Borcks zu spät. Wegen einer plötzlichen Erkrankung
des Preisträgers Wim Wenders
hat sich die Verleihung des Helmut-Käutner-Preises, den die
Stadt Düsseldorf zum zehnten
Mal vergibt, verschoben. Am 31. Januar sollte Campino, Sänger der
Düsseldorfer Punkband Die toten
Hosen, die Laudatio auf den gebürtigen Düsseldorfer halten.
Nach der Genesung Wenders muss
nun ein neuer Termin gefunden
werden. Ungeachtet der Verschiebung geht die Wenders-Retrospektive in der Black Box weiter
(0211-8993768).
Bereits 2003
hat Stephanie Hoffmann die Geschäftsleitung der Bonner CineVision Filmtheater GmbH mit den
Sälen Woki-Filmpalast und Woki-Atelier übernommen. Zuvor war
Hoffmann als Disponentin beim
Verleih Rapid Eye Movies, als
Theaterleiterin des Woki und Referentin für Aus- und Weiterbildung
im Kinobereich tätig. Für 2004 hat
sie sich vorgenommen, in Bonn einen Ausbildungsplatz für Audio-Visuelle Medienkaufleute einzurichten (0228-9768202). Klaus,
Hannes und Hartmut Hufschmidt, drei der „Sieben Brüder“,
reisten gemeinsam mit Regisseur
Sebastian Winkels nach San
Francisco, wo die Doku über die
Brüder aus Mülheim vor über 900
Besuchern im legendären Castro
Theater gezeigt wurde. „Sieben Brüder“ hatte im November die Lüdia
2003 gewonnen. Die Untertitelung
sowie die Vorführung beim Partnerfestival „Berlin & Beyond“ war
Teil des Filmpreises des Kinofestes Lünen. Am 12. Februar wird
die untertitelte Fassung der „Sieben
Brüder“ auch in den Hackeschen
Höfen in Berlin vorgestellt. Anna Dünnebier, seit 1999 Aufsichtsratsmitglied der Filmstiftung NRW, wird die Gremien des
WDR künftig im Programmbeirat
des Ersten Deutschen Fernsehens vertreten. Die freie Autorin
ist seit 1997 Mitglied des WDRRundfunkrates und seit 1998 Landesvorsitzende des Verbandes
Deutscher Schriftsteller in
NRW. Ins Kölner Odeon luden
die Lichtblick-Produzenten Joachim Ortmanns und Carl-Ludwig Rettinger am 1. Februar zur
Premiere von „Der weiße Wal“. Für
die Doku von Stephan Koester
über den legendären Beluga Wal,
der sich 1966 in den Rhein verirrte, konnten sie Joachim Król als
Erzähler gewinnen. Außer an Karneval ist der Film im Februar jeweils sonntags um 13.30 Uhr im
Odeon zu sehen (0221-92575209).
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Der Grimme Preis wird 40
und erhält hohen Besuch: Johannes Rau wird als erster Bundespräsident überhaupt bei der Verleihung der Fernseh-Preise am 3.
April in Marl dabei sein. Am 27.
März wird Peter Schamoni 70
Jahre alt. Aus diesem Anlass widmet die Filmwerkstatt Münster
dem Jubilar eine umfassende Werkschau, die am Samstag, den 27.
März in Anwesenheit des Jubilars
mit einer Geburtstagsparty eröffnet
wird (0251-2303621). Michaela Redjai und Gernot Valendzik
sind mit ihrer Location- und Service
Agentur most-wanted film &
produktionsmanagement ab
sofort nicht nur in ihrem Stammsitz in Hattingen, sondern auch in
Köln in der Hospeltstraße 49 zu erreichen. Die Telefonnummer lautet
0700-75747372. RTL-Generalsekretärin Ingrid Haas ist am 1.
März Gast des VFFVmedia e.V.,
der unter dem Motto „Medienköpfe, die etwas zu sagen haben“ wieder zu einem weiteren informellen Treffen einlädt. Im Hilton Cologne wird sie die Senderstrategie von RTL erläutern. Weitere Infos unter www.talkingheads.tv oder direkt beim
VFFV (0221-57775-0). Anfang
des Jahres wechselte Petra Müller,
bisherige Direktorin der Cologne
Conference, nach Berlin, wo sie
ihren Job als Ko-Geschäftsführerin
des neu gegründeten Medien-
nrw letter
16
2/04
Menschen NRW
Location
nrw letter
Fortschritt
Kontakt: most wanted,
Tel. (0700) 75747372;
[email protected]
Kontakt: Mario Karl
House of Extras
Locationmanagement
Tel. (0221) 3686312;
[email protected]
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Kontakt:
Stefan Möller,
Tel. (0221) 132527;
stefanmoeller
@goldmail.de
Kontakt: Bettina Kleine
LUFTSCHLOSS
locationscouting
Tel. (0173) 86 15 387
[email protected]
Kontakt: iconworx
Tel. (0234) 9117382;
[email protected]
Kontakt: Tobias Roelin,
Tel. 0172-5324331;
[email protected]
17
12/03
Für „Das Wunder von Bern“ fanden Sönke Wortmann und sein
Produzent Tom Spieß das Kohlenpottmilieu der 50er Jahre
tatsächlich noch im Ruhrgebiet.
Doch die Suche war schwierig. Die
ehemalige Kohleregion hat ihre
rußigen Zeiten hinter sich gelassen.
Heute präsentiert sich moderne
Stahl- und Glasarchitektur gut nachbarschaftlich neben Industriedenkmälern. Fortschritt ist daher
auch das Thema der Location Seite, auf der Location Scouts aus
NRW in loser Folge Impressionen
aus Nordrhein-Westfalen zeigen, die
Lust machen sollen, an Rhein und
Ruhr zu drehen. Die gezeigten Fotos und noch viele mehr präsentiert
die Filmcommission NRW auch
auf den Seiten ihrer Motivdatenbank www.locationnrw.de.
Eines Tages packt der Kölner Feinmechaniker Robert seine Siebensachen in den Kleinlaster, hängt einen
Wohnwagen an und fährt davon –
Richtung Osten. Er will sein bisheriges Leben hinter sich lassen, seine
verstorbene Frau vergessen und
„neue Standorte“ suchen. „NeuFundLand“ ist ein Roadmovie und
der erste Spielfilm der Aachener Zinnober Film- und Fernsehproduktion GmbH. Die Kamera glei-
tet durch weite Landschaften oder
marode Industrieanlagen und verliert sich fast im Horizont. Melancholisch, romantisch, bedächtig,
aber immer unterwegs...
Auch wenn Dieter Zeppenfeld und sein Ko-Geschäftsführer
Thomas Meffert so gar nichts mit
der Filmfigur gemein haben, ist es
doch irgendwie kein Zufall, dass ihre erste Spielfilmproduktion auf der
Straße spielt. Die Idee kam Regisseur Georg Maas on the road, als
er 1998 in Südafrika fürs ZDF die
lange Zinnober-Doku „Pfadfinder“
über das Schicksal zweier Auswanderer drehte. Auch Zeppenfeld
und Meffert sind weitgereiste Leute
– und „Kinder der Videobewegung“.
Während Zeppenfeld nach seinem
Germanistik-Studium (Lehramt) zunächst noch in und um Aachen herum erste Versuche mit dem damals
neuen Medium unternahm und in einer Obdachlosensiedlung Jugendfilmarbeit organisierte, arbeitete Meffert bereits als Stadtplaner in der fernen Republik Jemen. Als er nach
zwei Jahren zurückkehrte, frischte er
seine Kontakte zu Zeppenfeld und
anderen Videofilmern wieder auf.
Gemeinsam baute man die VideoWerkstatt Aachen auf und gründete die Firma bilderwaren Gbr
zur Produktion von Unterrichtsmedien. Dann ging es wieder nach
draußen: Ein gutes Jahr reisten Zeppenfeld und Meffert durch Indien,
Nepal und Thailand und fertigten
Medienpakete zu entwicklungspolitischen Themen. Wieder zurück
in Aachen beschloß man, den gemeinsamen Aktivitäten einen festeren Rahmen zu geben und gründete die Zinnober Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH.
Mobil blieb man trotzdem, wenn
auch vorübergehend in eingeschränkterem Rahmen. „Wir haben
uns über die aktuelle Berichterstattung für den WDR allmählich zu
den längeren Formaten vorgearbeitet“, erinnert sich Zeppenfeld. Die
Wege führten nun zu den „Frauen
von Hückelhoven“, ins „Revier“ oder
umkreisten die „Festung Deutschland“. Als sich mit dem Start des Privatfernsehens in NRW die Fensterprogramme eingerichtet wurden, um
die Programmvielfalt jenseits des Mainstreams zu sichern und auch mittelständischen Produzenten eine TVChance zu bieten, schloß sich Zinnober mit acht weiteren Medienmachern auf Kanal 4 zusammen –
Kompagnons waren u.a. Joachim
Ortmanns (Lichtblick Köln) und
Peter Kleinert (KAOS Film
Köln). Jährlich konnte das Fensterprogramm gut 3.600 Sendeminuten
verteilt auf RTL und Sat.1 gestalten,
doch mit der ersten Lizenz endete
auch die Geduld der Haussender mit
dem regelmäßig angelieferten sperrigen Gut. 1999 war Schluss mit dem
eigenen Programm, nicht aber mit
der Produktion von Fernsehfilmen.
Bereits während der Kanal 4-Zeit hatte Zinnober weiter regelmäßig für
den WDR, das ZDF und den SWR
gearbeitet, Verbindungen, die sich
als stabil und ausbaufähig erwiesen.
Filme wie „Leben für den Tod“ (Regie: Zeppenfeld) über ein Hospiz
oder die Grimmepreis gekrönte Dokumentation „Der Tag der in der
Handtasche verschwand“ von Marion Kainz über eine Alsheimer-Patientin belegen die Kompetenz der
Aachener ebenso wie die Reportage-Reisen „R(h)ein kulinarisch“,
die sich als waterway movie ganz der
Landschaft samt Küche und Lebensart widmen.
Nach „NeuFundLand“ sind
schon zwei weitere Spielfilme in
Vorbereitung. Beide befassen sich
– wie könnte es anders sein – mit
der Beziehung zu fremden Ländern, freilich auf unterschiedliche
Weise. Zeppenfeld schreibt zusammen mit Cornelia Filter am
Buch von „Ruidoso“. Jeweils im
September findet in der gleichnamigen Stadt in New Mexiko/USA
ein Rennen für Quarterhorses statt,
dem Sieger winken zwei Millionen
Dollar. Einmal mitreiten und gewinnen ist das Traumziel von Tanja aus Paderborn. Mit Hilfe eines
Möchtegern-Mafiosi aus der Provinz begibt sie sich auf die Reise.
Die Gaunerkomödie wird im Sommer 2005 gedreht. Mit härterem
Stoff beschäftigt sich „Hausregisseur“ Maas. Zusammen mit Hannelore Hippe bearbeitet er deren
Roman „Eiszeiten“ für den Film:
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs
wurden Norwegerinnen, die von
deutschen Soldaten schwanger waren, interniert, die Kinder wurden
ihnen teilweise weggenommen und
nach Deutschland verschickt. Jahrzehnte später taucht bei einer der
Ex-Internierten eine junge Frau auf,
die behauptet, ihre Tochter zu sein.
Derweil feiert Meffert die deutsche
Kinopremiere seiner gemeinsam
mit Dagmar Diebels gedrehten
Dokumentation „Der Khan kehrt
zurück“. Der eben beim Vancou-
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Zinnober Filmund Fernsehproduktion
nrw letter
ver International Film Festival
als bester Dokumentarfilm nominierte Streifen wird in den nächsten
Monaten in ausgewählten Programmkinos zu sehen sein. Die
Story: Der älteste Sohn des Großen
Khan des Stammes der Taheri geht
mit seiner Familie nach 25 Jahren
nach Herat/Afghanistan zurück –
Rückkehr in ein fremdes Land.
Noch so ein Film über das Unterwegssein.
Kontakt: Zinnober Film,
Tel. (0241) 970180;
[email protected]
www.zinnober.de
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2/04
Porträt
von Peter Hanemann
20 Jahre Privatfernsehen – Anlass
für RTL und Sat.1, als Erstgeborene der privaten Sender-Familien
zurückzublicken auf das, wodurch
man groß geworden ist. Während
Sat.1 online seine erfolgreiche TVFilm-Reihe „German Classics“
groß herausstellt, rückt RTL in seinen Erinnerungen lieber Erika Berger, Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder („Tutti Frutti“)
in den Vordergrund – Kultfiguren des
Seichten, in dem man Ende der 80er
Jahre nicht untergehen konnte. Es
fehlt die Königsdisziplin: der Fernsehfilm. Dabei hat RTL mit seinem
Label „Großer TV-Roman“ im Genre durchaus Akzente gesetzt.
Zeitreise zurück nach 1984: Als
RTL begann, von Luxemburg aus
die BRD zu bestrahlen und Sat.1
dem Kabelpilotprojekt Ludwigshafen entschlüpfte, waren
die Öffentlich-Rechtlichen gerade
dabei, über die Zukunft des Fernsehspiels nachzudenken. Angesichts der vielen neuen Kanäle und
in Erwartung neuer Programmgenres hielt es Günter Rohrbach,
seinerzeit Geschäftsführer der Bavaria, für kaum noch vorstellbar,
„dass neben dem multimedial nutzbaren Spielfilm eine dramatische
Form erhalten bleibt, die exklusiv
für ein Fernsehprogramm hergestellt wird.“ Statt dessen vermutete er, „dass das klassische Fernsehspiel der künftigen Medienentwicklung geopfert werden wird. Es
sei denn, dass es als Movie for Telvision Wiederauferstehung feiert.“
Rohrbach behielt Recht. Am
22. November 1992 strahlte Sat.1
mit „Mit dem Herzen einer Mutter“
(Regie: Franz J. Gottlieb) den ersten deutschen Fernsehfilm aus, der
als TV-Movie präsentiert wurde.
RTL folgte am 16. September 1993
mit „Tödliche Lüge“ (Regie: Ate
de Jong), ProSieben startete sein
erstes eigenes Movie am 17. Januar 1995 mit „Ärztin in Angst“ (Regie: Bruce Seth Green) und RTL
II schließlich zeigte am 5. Oktober
1995 den späteren GrimmePreisträger „Der Sandmann“, bei
dem Nico Hofmann Regie führte.
Die Privaten wurden mit eigenproduzierten TV-Filmen erwachsen,
die wie Kino anmuten sollen, aber
nur selten Kino sind. Die im Vergleich zum Kino sogar größere
Bandbreite visueller Stilmöglichkeiten garantierten von Anfang an arrivierte Regisseure, die – amphibisch,
würde Rohrbach sagen – zwischen
Kino- und TV-Film wechseln und dabei auch die Reize und Sinnlichkeit
der Werbung und des Videoclips aufnahmen. So ist auch das öffentlichrechtliche Erfolgsformat „Tatort“ ein
TV-Movie geworden.
Mit den TV-Movies setzte sich
in den 90ern eine neue Produktionsweise von fiktionalem Fernsehen durch – differenziert auch bei
den Öffentlich-Rechtlichen. Die
2001 erschienene Studie der Unabhängigen Landesanstalt für
Rundfunk und Medien „TV-Mo-
vies – Made in Germany“ definiert
TV-Movies als „sensationalistische,
genre- und starorientierte, um Attraktivität bemühte, eher in kurzen
dramaturgischen Bögen organisierte Form, die den Distributionszusammenhang ebenso ins gestalterische Kalkül einbezieht wie die Flüchtigkeit des Zuschauerinteresses.“
Fernsehen wird als TV-Event kalkuliert, und im Mittelpunkt der Kalkulation steht die Quote. Bei jedem
TV-Movie wird der Marktanteil angepeilt, bei den Privaten vor allem in
der werberelevanten Zielgruppe. „Unter 20 Prozent ist jeder Event ein
Flop“, sagt denn auch Hofmann, der
als Produzent (teamworx) für TVEvents wie „Der Tunnel“ (Regie:
Roland Suso Richter) verantwortlich zeichnete. Nach dieser
Messlatte waren „Das Mädchen
Rosemarie“, (Regie: Bernd Eichinger) mit 8,8 Millionen Zuschauern
für Sat.1, „Der Clown (Regie: Hermann Joha; 8,79 Mio.) für RTL,
„Das Jesus Video“ (Regie: Sebastian Niemann; 5,51 Mio.) für ProSieben und Hofmanns „Sandmann“
(3,21 Mio.) für RTL II die erfolgreichsten TV-Movies. Am unteren
Ende der Scala rangieren die „Der
Mörder meiner Mutter“ (Regie: Lars
Kraume; 1,72 Mio.) für Sat.1, „Die
Verwegene (Regie: Martin
Walz;1,7 Mio.) für RTL, „Der Voyeur“ (Regie: Roman Kuhn;1,12
Mio.) für ProSieben und „Im Namen der Unschuld“ ( Regie: Andreas Kleinert; 881.000) für RTL
II als die erfolglosesten Einsätze.
Bis heute haben die vier werbefinanzierten Sender etwa 640 eigenproduzierte TV-Movies ausgestrahlt –Thriller, Science Fiction, Melodrams und Bio-Pics, wie „Du bist
nicht allein – Die Roy Black Story“.
Der Boom kulminierte im Produktionsjahr 2001. Noch nie hatte die
deutsche TV-Wirtschaft innerhalb
eines Jahres rund 350 Fiction-Produktionen hervorgebracht, und
noch nie hatten sich die Sender einen derartigen Wettkampf um die
Aufmerksamkeit für ihre TV-Events
geliefert. So platzierte Sat.1 im
Frühjahr 2002 „Vera Brühne“ (Regie: Hark Bohm), schob wenig später mit „Wambo“ (Regie: Jo Baier)
einen Film über den 1990 ermordeten Schauspieler Walter Sedlmayr nach und zeichnete schließlich mit „Tanz mit dem Teufel“ (Regie: Peter Keglevic) die Entführung von Richard Oetker nach.
Die ARD hielt mit „Kelly Bastian –
Geschichte einer Hoffnung“ (Regie:
Andreas Kleinert), dem Zweiteiler
„Der Verleger“ (Regie: Bernd Böhlich) über Axel Springer und vor
allem mit „Die Manns“ von Heinrich Breloer und Horst Königstein dagegen. In der Öffentlichkeit
wie beim Fachpublikum wurden
„Die Manns“ zum Fernsehfilmer-
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Vom Fernsehspiel zum
TV-Movie
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2/04
20 Jahre Privatfernsehen
20 Jahre Privatfernsehen / Dreharbeiten
den Mehrteiler „Speer und Er“ sowie Edgar Reitz und Thomas
Brussig den Sechsteiler „Heimat
3“ als neue große Epen in Arbeit.
Für Gebhard Henke, den Leiter
der Programmgruppe Fernsehfilm
im WDR, ist das „Geschichte als
Erlebnis konkreter menschlicher
Schicksale“. Das passt zu den Anstrengungen eines Teils der privaten Konkurrenz, auch mit ihren
Groß-Events die Geschichte der
Deutschen zu thematisieren. Hofmann: „Das nationale Produkt hat
Vorrang.“ Das gilt auch für das
ZDF, für das Hofmann gemeinsam
mit Jan Mojto (EOS Entertainment) den Zweiteiler „Dresden –
Foto: RTL
eignis des Jahres. Für die Privaten
sah es schlechter aus: der Crash der
Kirch-Gruppe, steigende Produktionskosten, Werbeeinbrüche
und Sparzwänge der Sender führten schon 2002 zur Reduktion fiktionaler Sendeplätze. RTL setzt seit
dem weniger auf Masse als auf die
großen eigenproduzierten Events,
wie „Held der Gladiatoren“ oder
„Hai-Alarm auf Mallorca“, das
noch in diesem Frühjat gesendet
werden soll.
Auch die ARD hat in Sachen
Fernsehfilm zu neuem Selbstbewusstsein gefunden. Die Identitätskrise der Fernsehspiel-Redaktionen ist vorbei – nahezu un-
nrw letter
Schattenväter
Der 4. März ist als Drehtermin für
Doris Metz Dokumentarfilm
„Schattenväter“ schon fest gebucht, denn dann stellt Pierre Guillaume in Berlin seine Autobiographie der Öffentlichkeit vor. Der
Sohn des Kanzlerspions ist neben
dem Kanzlersohn Matthias
Brandt die Hauptfigur in der Kinodoku, die der gemeinsamen Geschichte der Söhne im Schatten des
größten Spionagefalls der BRD
nachspüren will. Judit Ruster von
der Berliner PanEuropeanPictures P.E.P. produziert die 450.000
Euro teure Doku ab Ende Februar
als Koproduktion mit ZDF/arte
(Redaktion: Martin Pieper). Die
Kamera führt Sophie Maintigneux. In NRW sind die Dreharbeiten in Bonn, Köln und Bochum
für Mitte März geplant.
Kontakt: P.E.P.,
Tel. (030) 29350645;
[email protected]
Die Neunte
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
bemerkt hatten sie sich zu Fernsehfilmredaktionen umgetauft.
Rohrbachs frühe These, der TVFilm würde sich dem Kinofilm zusehends anverwandeln, wird nun allenthalben akzeptiert. Als die fiktionalen Großprojekte der Öffentlich-Rechtlichen beim Publikum ankamen, konnte man auch den Vorwurf, die ARD würde mit ihrer
Tochterfirma Degeto vor allem
„Süßstoff“ („Süddeutsche Zeitung“) produzieren, schnell abhaken. Speziell für den WDR gaben
Breloers und Königsteins Dokudramen („u.a. „Wehner, die unerzählte Geschichte“, „Todesspiel“,
„Die Staatskanzlei“) die Richtung
vor. Inzwischen haben die beiden
Der Brand“ produzieren wird.
Und das galt zumindest noch
im letzten Jahr auch für Sat.1, als
Hofmann die Verfilmung der Luftbrücke nach Berlin ankündigte. Bei
Sat.1 stand zunächst „Das Wunder
von Lengede“ auf dem Programm.
Der Quoten-Erfolg des Zweiteilers
schien den Trend zur nationalen
Selbstfindung – wie auch das „Wunder von Bern“ im Kino – noch einmal zu bestätigen. Kurze Zeit später wurde mit Geschäftsführer
Martin Hoffmann der Mann entlassen, der Sat.1 im Event-Movie-Bereich zu Renommee verholfen hatte – jüngstes Indiz dafür, dass die
Zukunft der TV-Fiktion ungewiss
ist. Zumindest bei Sat.1.
20
2/04
Ralf Moeller und Gregor Bloeb
in dem RTL Movie „Hai-Alarm“.
Wie kann es sein, dass Menschen,
die jenseits jeder Moral stehen, sich
in gleicher Weise zu dieser Musik
hingezogen fühlen, wie die, die von
ihnen vernichtet wurden? Nur eine
von vielen Fragen, der Pierre-Henry Salfati in seinem Dokumentarfilm „Die Neunte“ nachgehen
will, denn die kongeniale Verbindung von Schillers Versen und
Beethovens Komposition machte die „Ode an die Freude“ in ihrer
Schönheit auch zu einem Objekt
der Begierde für Dikatoren. Die
590.000 Euro teure Dokumentation, an der auch der WDR (Redaktion: Matthias Kremin) beteiligt
ist, entsteht als deutsch-französische
Koproduktion der SUR Films mit
der Pariser 13 Production. Gedreht werden soll im Februar u.a.
in Bonn und am Rhein. Weitere
Drehorte sind Weimar und Wien.
Kontakt: SUR Films,
(0421) 5980483;
[email protected]
Dreharbeiten
das aufwendige Fernsehdrama von
Kadir Sözen und seiner Kölner
Filmfabrik. Nach den Dreharbei-
ten in NRW reist das Team am 27.
April nach Berlin und Mitte Mai
nach Istanbul und Anatolien weiter.
Kontakt: Filmfabrik,
Tel. (0221) 9347670;
[email protected]
Die kleine
Monsterin
Was machen Monsterkinder, wenn
sie nachts nicht schlafen können? Sie
erfinden Hunderte von Ausreden,
mit denen sie ins elterliche Monsterbett krabbeln oder ihre Eltern
ins Kinderzimmer locken können
Foto: Alexandra Schatz
Am 26. Januar fiel in den MMC
Studios in Köln-Ossendorf der
Startschuss für das 27 Millionen
Euro teure Westernabenteuer
„Die Daltons vs. Lucky Luke“. Til
Schweiger spielt darin den Comic-Helden, der schneller schießt
als sein Schatten. Eric Judor, Ramzy Bedia, Said Serrari und Romain Berger verkörpern die räuberischen Dalton-Brüder und
Marthe Villalonga die Mutter aller Oulaws: Ma Dalton. Für die Innenaufnahmen entstanden in den
Studios eine mexikanische Farm, eine Bank und ein Gefängnis. Geplant ist der Studiodreh bis zum 20.
Februar, danach schließen sich die
antwortlich. Den deutschen Verleih,
der in französischer Sprache gedrehten Produktion, hat die Falcom Media Group AG übernommen, den Weltvertrieb UGC
International.
Für die Dreharbeiten in NRW
sprachen die guten Erfahrungen
der Produzenten und des Regisseurs: Die UGC-Produktion „Die
fabelhafte Welt der Amélie“
entstand bereits zu großen Teilen
in den MMC Studios, und auch der
Filmkomponist und Regisseur
Haim hat bereits seinen Debütfilm
„Barracuda“ mit Jean Rochefort
in einem NRW-Studio gedreht.
Kontakt: Integral Film,
Tel. (030) 88710771;
[email protected]
Außenaufnahmen im spanischen
Almeria an, die am 24. April nach
insgesamt 69 Drehtagen beendet
sein sollen.
Regisseur Philippe Haim verfilmt das Drehbuch, das Michel
Hazanavicius nach den Comics
geschrieben hat, gemeinsam mit seinem Kameramann David Carretero. Produziert wird die 27 Millionen Euro teure Comic-Verfilmung als Koproduktion der französischen UGC Images mit der
deutschen Integral Film und der
spanischen Sogedasa/Castelao
Productions. Als Produzenten
zeichnen neben Ives Marmion,
Said Ben Said auch Alfred Hürmer und Carlos Fernandez ver-
Am 16. März beginnt „Blueprint“Regisseur Rolf Schübel mit seinem Kameramann Holly Fink in
Köln mit den Dreharbeiten zu
„Goldsucher“. In dem WDR- Zweiteiler (Redaktion: Wolf-Dietrich
Brücker), für den das Casting bei
Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen war, erzählt er vom
Aufbruch der ersten türkischen
Gastarbeiter in ihre neue Heimat
Deutschland. Der erste Teil „Der
Wunschbaum“ beginnt 1962 in einem kleinen Dorf in Anatolien und
spielt bis in die 70er. „Das Dornenbett“ heißt dann der zweite Teil,
der bis in die 80er reicht. Erzählt
wird die Geschichte aus der Perspektive einer jungen Türkin, die
von ihrem Ex-Mann auf offener
Straße erschossen wird, und als Tote ihr Leben Revue passieren lässt
– von der Kindheit in Anatolien bis
zu ihrer Ermordung in Berlin. Das
Drehbuch über die modernen
„Goldsucher“ stammt aus der Feder von Tevfik Baser, dem Regisseur und Autor von „40 qm
Deutschland“. Produziert wird
– genau wie Menschenkinder. Wie
eine kleine Monsterin dennoch
lernt, alleine im eigenen Bett zu
schlafen, erzählen Alexandra
Schatz und Ted Sieger in ihrem
achtminütigen Animationsfilm
„Die kleine Monsterin kann
nicht schlafen“. Das Drehbuch
schrieb Claudia Zoller nach einem
Buch von Andrea und Ted Sieger.
Realisiert wird das Projekt der
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Foto: integral Film
Goldsucher
Alexandra Schatz Filmproduktion, an dem auch das ZDF
(Redaktion: Irene Wellershoff)
und DRS (Redaktion: Susann
Wach) beteiligt sind, noch bis in
den September im Kölner Trickstudio Lutterbeck. Als Sprecherin konnte bereits Katharina Thalbach verpflichtet werden.
Kontakt: Alexandra Schatz
Filmprod., Tel. (0511) 393315;
[email protected]
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2/04
The Daltons vs.
Lucky Luke
nrw letter
Dreharbeiten
nrw letter
Heinrich Breloer 1981 im Interview mit Albert Speer.
Kontakt: Bavaria,
Tel. (089) 64990
Abgedreht,
die Erste
Gleich im Doppelpack fielen Mitte Dezember die letzten Klappen
für Produktionen der filmpool. Regisseur Stephan Meyer beendete in Köln und Münster die Dreharbeiten für den ersten WDR Tatort der Kölner Filmproduktion, in
dem das bewährte Duo Jan-Josef
Liefers und Axel Prahl wieder die
Hauptrollen spielen. Fast zeitgleich
war die 2. Staffel der RTL-Serie „Die
Sitte“ abgedreht. Regie bei den acht
Folgen führten Sebastian Vigg,
Jorgo Papavassiliou und Daniel Helfer (Kontakt: filmpool, Tel.
0221-9215990; [email protected]).
Mitte Dezember beendete Peter Lichtefeld in Köln die Dreharbeiten zu seinem neuen Film
„Playa del Futuro“, die ihn auch
in eine Kneipe in Köln-Mülheim
führten. Am 19. Februar reist das
Team weiter nach Andalusien. Die
Hauptrollen in der lakonischen
Komödie, die die Berliner Bosko
Biati produziert, spielen Peter
Lohmeyer, Nina Petri, Outi
Mäenpää und Hilmi Sözer. (Kontakt: Bosko Biati Film, Tel. 030-284
4940; [email protected])
Maria an Callas
Voraussichtlich im April drehen
Götz George, Vadim Glowna,
Elisabeth Trissenaar und Inga
Busch das Kinodrama „Maria an
Callas“, das Regisseurin Petra K.
Wagner von März bis Mai in Köln
und an der Ostseeküste realisieren
will. Nach ihrem eigenen Drehbuch
erzählt sie die Geschichte von Jost,
der nach dem Tod seiner Frau auf
ihrem Computer eine E-MailFreundin von ihr entdeckt und die
Korrespondenz unter dem Namen
seiner Frau weiterführt. Die Bilder
für die 2,5 Millionen Euro teure Koproduktion der Moonfilm mit der
BB Film liefert Kameramann Peter Polsak. Als Verleih konnten die
Produzenten Erik Stappenbeck
und Michael Braun bereits Nighthawks Pictures gewinnen.
Kontakt: Moonfilm,
Tel. (030) 41107102;
[email protected]
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
daktion: Barbara Buhl), dem
NDR, BR und unter Mitwirkung
des ORF.
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2/04
Lieblingsarchitekt Adolf Hitlers,
Rüstungsminister, Kriegsverbrecher, Gefangener in Spandau und
Bestsellerautor: Albert Speer ist
einer der zwiespältigsten Figuren
aus der Führungsriege des Nationalsozialismus. Für ihren Mehrteiler „Speer und Er“ wagen sich
Heinrich Breloer und sein Autor
Horst Königstein an den ersten
deutschen Film, der den Lebensweg Speers, den Breloer 1981 noch
kurz vor dessen Tod traf und interviewte, nachzeichnet. Mit ihrer riesigen Recherche-Anstrengung (allein
125 Stunden Interviewmaterial, u.a.
von zwei Söhnen und einer Tochter
Speers) wollen die beiden Autoren
scheinbar abgesicherte Funde und Interpretationen neu aufrollen.
Der erste Teil des TV-Dreiteilers
behandelt Speers Zeit als Rüstungsminister bis zu seiner Verhaftung
durch die Alliierten, der zweite Teil
beleuchtet die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse, der dritte
schließlich Speers Haftzeit in Spandau. Das aufwendige Fernsehprojekt
entsteht wieder in der „Offenen
Form“, wie Breloer die von ihm und
Köngistein entwickelte Mischung aus
Spielszenen und dokumentarischen
Material nennt. Die Rolle Albert
Speers übernimmt dabei Sebastian
Koch, Adolf Hitler wird von Tobias
Moretti gespielt. Gedreht wird mit
der Kamera von Gernot Roll vom
29. Februar bis zum 17. Juni in Berchtesgaden, Nürnberg, München, Berlin, Flensburg, Goslar, Paris sowie in
Köln und Bonn, u.a. auch in den
WDR Studios in Bocklemünd, in
denen Hitlers Arbeitszimmer in der
Neuen Reichskanzlei nachgebaut
wird. Mit der Besetzung haben die
Produzenten Thilo Kleine und
Michael Hild die Casterin Rita
Serra-Roll beauftragt. Produziert
wird „Speer und Er“ von der Bavaria Film in Koproduktion mit
dem federführenden WDR (Re-
Foto: WDR/NDR/Menzel
Speer und Er
Dreharbeiten
nrw letter
Herzlichen Glückwunsch! Mit
ihrem neuen Tatort „Minenspiel“
produziert die Colonia Media für
den WDR (Redaktion: Helga Poche) die 30. Tatort-Folge der Kölner Kommissare Ballauf (Klaus J.
Behrendt) und Schenk (Dietmar
Bär). In bewährter Tradition
mischt sich auch in ihrem neuen
Fall ein spannender Mordfall mit einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik. In seinem Drehbuch
nimmt sich Autor Karl-Heinz Käfer, der für die Colonia auch das
Buch zu „Mein Vater“ geschrieben hat, des dreckigen Geschäfts
mit den Landminen an. Die Dreharbeiten hat Produzentin Sonja
Goslicki vom 3. März bis zum 3.
April in Köln angesetzt. Für das
Casting zeichnet Anja Dihrberg
verantwortlich, für die Inszenierung
der Jubiläumsfolge Regisseur Torsten C. Fischer.
Bereits abgedreht ist der KölnTatort „Alte Rechnungen“. Regisseur Peter F. Bringmann inszenierte das Drehbuch von Peter
Goslicki und Mario Giordano gemeinsam mit seinem Kameramann
Michael Faust. Die letzte Klappe
fiel Mitte Dezember.
Kontakt: Colonia Media,
Tel. (0221) 9514040; [email protected]
Wilsberg
Ein toter Bauunternehmer und
Wilsbergs frisch verliebter Freund
sowie dessen undurchsichtige Angebetete beschäftigen den Detektiv
in der neuen Episode des MünsterKrimis. Das Drehbuch „Wilsberg – Tödliche Freundschaft“
stammt aus der Feder von Thorsten Nöter, der den Krimi für die
Kölner Cologne Film auch selbst
inszenieren wird. Gedreht werden
soll die ZDF-Produktion (Redaktion: Martin Neumann) im April
und Mai in Münster und Köln. Bei
den Hauptrollen können sich die
Produzentin Micha Terjung und
Producer Anton Moho auf die bewährten Leonard Lansink, Heinrich Schafmeister, Rita Russek,
Ina Paule Klink und Roland Jankowsky verlassen. Das Casting für
die weiteren Rollen übernimmt
Sabine Bresser.
Kontakt: Cologne Film,
Tel. (0221) 9347080;
[email protected]
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Minenspiel
Die Szenenbildner der ifs an ihrem Set für die
Regieübung „Faruks Café” der KHM.
23
2/04
Ein marokkanisches Café in KölnPorz? Keine leichte Aufgabe für die
Szenenbildklasse der ifs internationale filmschule köln, die für
das Szenenbild im Filmprojekt
„Faruks Café“ der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)
verantwortlich zeichnete – vom
Entwurf über Setbau und –einrichtung bis zur Setbetreuung
während des Drehs. „Wie im richtigen Filmleben“ lief die Zusammenarbeit der zehn ifs-Szenenbildner mit den zwölf Regiestudenten der KHM, die unter Leitung
ihrer Professorin Jeanine Meerapfel im Februar in Porz ihre Regieübung absolvierten. Das aufwendige Set wurde unter der Leitung der Set Designer Uli Hanisch
(„Das Wunder von Bern“) und
Volker Schäfer („Gloomy Sunday“) schon seit Wochen geplant
und vorbereitet. Gedreht wurde in
zwei Motiven: Ein Porzer Studio
wurde zu einem heruntergekommenen marokkanischen Hinterhofcafé umgerüstet, und eine Reinigung in Holweide diente als
Durchgang zum Café. Ebenso ungewöhnlich wie seine Lage ist auch
der Inhalt des Stückes „Faruks
Café“. In fünf Episoden, die die Regiestudenten selbst geschrieben haben, gehen die Protagonisten aus
den unerwarteten Ereignissen zwischen Waschpulver und Mokka als
neue Menschen hervor. Die Hauptrollen spielten Dalila Khatar und
Dana Cebulla.
Kontakt: ifs,
Tel. (0221) 9201880;
[email protected]
Foto: Raphale Stötzel
Faruks Café
Dreharbeiten
nrw letter
Für das späte Frühjahr 2004 plant
die Potsdamer Top Story Filmproduction die Dreharbeiten für
Birgit Steins Komödie „Ohne
Gnade“. Die Hauptrollen sollen neben Stein, Barbara Schöne, Jürgen Prochnow, Til Schweiger,
Sissi Perlinger, Dieter Laser und
Sven Martinek spielen. Gedreht
werden soll die deutsch-englische
Koproduktion mit der Kamera von
Wedigo von Schulzendorf in
Köln, Hannover und Berlin. Als
Produzenten zeichnen Jutta Rabe,
Birgit Stein und Terence S. Potter
verantwortlich.
Kontakt: Top Story,
Tel. (0331) 7404940;
[email protected]
Ein Freund
von mir
Daniel Brühl, Jürgen Vogel und
Sabine Timoteo spielen die
Hauptrollen in Sebastian Schippers neuem Film „Ein Freund
von mir“, den der Regisseur und
Schauspieler von April bis Mai in
Düsseldorf, Köln und Umgebung
sowie in Hamburg dreht. Nach seinem eigenen Drehbuch und mit der
Kamera von Oliver Bokelberg erzählt Schipper in einer Mischung
aus Drama und Komödie von Karl,
der in seinem Leben alles richtig gemacht zu haben scheint und keine
Überraschungen mehr erwartet, bis
er eines Tages Hans kennen lernt.
Die Berliner X Filme Creative
Pool produziert den drei Millionen
Euro teuren Kinofilm, für den Sebastian Zühr mit Film 1 als ausführender Produzent verantwortlich zeichnet. Mit der Besetzung haben die Produzenten Maria Köpf
und Tom Tykwer die Casterin
Nessie Nesslauer sowie klein +
schwarz beauftragt. X Verleih soll
den Film in die Kinos bringen.
Kontakt: X Filme,
Tel. (030) 2308330;
[email protected]
Verschollen
Bei einem Absturz eines Charterflugs in die Karibik überleben 20
Passagiere, die sich auf eine unbewohnte Insel am Ende der Welt retten können. Ohne Kontakt zur Zivilisation, ohne Hoffnung auf Rettung. Mit diesem Szenario endet
der Pilot zu dem neuen WeaklyDrama „Verschollen“, den Regisseur Heinz Dietz in Mauritius,
am Ijsselmeer und in den MMC
Studios gedreht hat. Nun läuft bis
Mitte Juni in Ossendorf die Serienproduktion, in der Chefautor Johannes Wünsche erzählt, wie die
Gestrandeten mit ihrem Schicksal
umgehen. Zu dem zwanzigköpfigen
Schauspielerteam gehören u.a. Sylke Hannasky, Uwe Rathsam,
Ben Bela Böhm, Anuk Ens, Chri-
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Ohne Gnade
Allein in der U-Bahn: Franka Potente in „Creep“.
stian Wewerka, Nicolas Solar
Lozier und Haydar Zorlu. Pro-
duziert wird die Robinson-Serie von
teamworx für RTL und den ORF.
Als Produzenten zeichnen Joachim Kosack und Jürgen Schuster verantwortlich.
Kontakt: teamworx,
Tel. (0221) 2504850;
[email protected]
24
2/04
Am 18. Dezember beendete Regisseur Christopher Smith in
Köln die Dreharbeiten zu dem Kinothriller „Creep“, in dem Franka Potente eine schrecklich lange Nacht allein in der U-Bahn überstehen muss. Neben den Aufnahmen in London und Köln standen
für die internationale Koproduktion der Kölner Zero West auch
Dormagen und Düsseldorf auf dem
Drehplan. Der X Verleih wird den
5,1 Millionen Euro teuren Horrorstreifen in die Kinos bringen
(Kontakt: Zero West, Tel. 02219129025; [email protected]).
Im Mirker Bahnhof in Wuppertal fiel kurz vor Weihnachten die
letzte Klappe für Robinson Savarys Kinodrama „Bye, bye
Blackbird“ über einen jungen Trapez-Artisten. Die 6,7 Millionen Euro teure Produktion, die Pegasos
ins Kino bringen will, entstand als
Koproduktion von Samsa Film,
Reverse Angle Factory, Ipso
Facto Films und DOR-Film (Kontakt: reverse angle factory, Tel. 02211260096; [email protected]).
Foto: Zero West
Abgedreht,
die Zweite
Die andere Meinung
Da sind wir also wieder. Berlin 2004
- das Fest der Filme beginnt aufs
Neue. Zehn Tage lang tauchen wir
Filmjournalisten erneut in eine eigene Welt ein. Auf Außenstehende
wirken wir sicher wie Jünger einer
seltsamen Sekte, um den Hals tragen
wir die Plastik-Akkreditierung wie
früher die Bhagwan-Jünger ihre Mala, schwirren unablässig zwischen
Berlinale-Palast und den Star-Herbergen hin und her und nennen das
Festivalprogramm schon längst nur
noch „die Bibel“. Wir sind winzige
Rädchen in einer riesigen Industrie,
die in Berlin ihre alljährliche Messe
abhält. Familie, Freunde, Probleme,
Politik – fast alles ist jetzt unwichtig. Unser Dasein kreist nur noch
um Fragen wie „wann kann ich The
Missing noch sehen?“, „wer hat
denn ein Interview mit Nicole Kidman bekommen?“ und dem Klassiker „was will der Regisseur uns
mit diesem Film sagen?“ Ein Mikrokosmos, den man nur verstehen
kann, wenn man diesen Zirkus einmal mitgemacht hat.
Wochen vorher beginnt schon
das nervenaufreibende Spiel. Welche
Filme, welche Stars, welcher Verleiher, welche Agenturen, welcher Termin? Die Vergabe der Interviews ist
für freie Journalisten entscheidend –
eine Zusage für einen A-Star wie Jack
Nicholson kann so belebend wirken
wie ein Lottogewinn (hält nur nicht
so lange an). Beim nächsten „Nein“
rätseln wir dann wieder über die
sphinxische Logik, mit der die Interview-Vergeber die „slots“ vergeben.
Ja, „slots“ – so wie Flugzeuge ein
Zeitfenster zugeteilt bekommen, in
dem sie abheben müssen, bekommt
unsereins einen Sitzplatz in einer
Gruppe von vier bis vierzehn Kollegen, die einem Schauspieler (auch
„talent“ genannt) etwa 20 Minuten
lang Fragen stellen darf. Zum Film
Aber manchmal kommt eben
dieser Zauber auf: Wenn man einen
Festivalbeitrag frisch aus dem
Schnittraum ansieht, der einen
schlichtweg umhaut, wie es zuletzt
auf der Biennale mit „Lost in Translation“ oder „21 Gramm“ passiert ist.
Solche Momente sind eben erhebend. Oder wenn Dustin Hoffman in
seinem Zimmer im „Four Seasons“
sockentragend Gedichte rezitiert – das
ist wie Magie, die uns zu Gefühlsjunkies macht und uns daran erinnert,
was wir an diesem Job so lieben.
Trotzdem bleibt der Wunsch, es
sich irgendwann mal leisten zu
können, ein Festival im ursprünglichen Sinn zu erleben: Nicht als gigantischen Interview-Marathon,
sondern ausschließlich, um Filme
zu sehen. Alle, die man sich in seiner „Bibel“ dick angestrichen hatte. Weil sie vielversprechend klingen und nicht, weil der Produzent
anwesend ist. Oder zumindest mal
jeden einzelnen Beitrag des
Hauptwettbewerbs sehen zu können! Klingt banal – war jedoch bisher noch nie möglich. Vielleicht, ja
vielleicht ist es ja im nächsten Jahr
mal soweit.
Impressum
nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
Die Spiele sind
eröffnet
natürlich. Hoffen die Master der
„slots“. Zu allem, was uns und unseren Kunden interessant erscheint,
hoffen wir.
Wir schließen Deals. Sind bereit,
zu einem Film fünf Interviews zu
führen, die wir garantiert nie verkaufen werden, um letztendlich den
vors Mikro zu kriegen, der uns wirklich interessiert. Auch diese „Beigaben“ (in unserem Jargon „die Schwiegermutter des Produzenten“ genannt) bestürmen wir routiniert mit
Fragen und heucheln Interesse.
Oft erweist sich die besagte
Schwiegermutter des Produzenten
als eloquente, faszinierende Person,
die viel mehr Substanz mitbringt als
der Banalitäten schwafelnde „big
name“. Aber wie, um Himmels willen, soll ich die jemals unterbringen? Wir Freien haben schon
Mühe, die Filmschaffenden mit Renommee zu verkaufen. Hey, nicht
vergessen: Auf der anderen Seite
sitzen unsere Kunden. Diese Redakteure und Ressortleiter haben
zwar Entscheidungsgewalt, aber
nicht immer fundiertes Filmwissen.
Da kann es schon mal passieren,
dass Ashley Judd mit Jude Law verwechselt wird!
Ja, dieser Job ist skurril und voller Widrigkeiten. Im Terminstress
wie Top-Manager flitzen wir im
Dienste der Film-PR durch die
Stadt, hängen an unseren Handys,
tippen abends und wochenends
Texte in unsere Laptops. Dieser Job
verlangt Herzblut. Warum tun wir
uns das an? Zeitmangel ohne Ende. Zehn Tage lang wenig Schlaf,
viel Zigaretten und eine chaotische
Nahrungsaufnahme, die vor allem
aus den Pralinchen und Häppchen
der Interviewsuiten besteht. Atmen
auf den Fluren vor den Interviewsuiten kurz durch, und sind schon
froh, zur rechten Zeit am richtigen
Ort zu sein. Fragen uns zwischendurch, ob man der Sache
noch gerecht wird. Schaffen es doch
noch auf wundersame Art und Weise, uns auf den neuen Film und das
neue Gegenüber einzulassen.
Herausgeber:
Filmstiftung NordrheinWestfalen GmbH;
Tanja Güß, Katharina Blum
Chefredakteur:
Rüdiger Bertram
Gestaltung/Layout:
inrhein, Düsseldorf
Redaktion:
Tanja Güß
Peter Hanemann, A.R.T.
Wolfgang Hippe, A.R.T.
Oliver Baumgarten
Katharina Blum
Erna Kiefer
Heike Meyer-Döring (MEDIA)
Redaktionsassistenz:
Sonja Steinberg
Titelfoto:
„Was nützt die Liebe in Gedanken“,
X-Verleih
Redaktionsschluss: 30.01.04
Der nrw-letter kann bei der
Filmstiftung NRW abonniert werden.
Tel.: (0211) 93 05 00
Fax: (0211) 93 05 085
Kaistraße 14
D – 40221 Düsseldorf
[email protected]
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2/04
Mariam Schaghaghi
nrw letter
Interview
Menschen NRW
Making of
Location
Dreharbeiten
Wie hoch ist für Sie der Nutzwert des nrw-letters?
(von 1 = sehr hoch bis 6 = Zeitverschwendung)
Wie wird im nrw-letter über die Filmstiftung NRW berichtet?
(von 1 = viel zu wenig bis 6 = viel zu viel)
Von welchen Themen würden Sie sich mehr wünschen?
Was fehlt Ihnen im bisherigen nrw-letter?
Ich wünsche mir einen nrw-letter, der mich...
(in einem Wort)
Antworten per Fax an:
0211-9305085
oder per Post an:
Filmstiftung NRW
Kaistr. 14
40221 Düsseldorf
Wie alt sind Sie?
Absender
Wie lange arbeiten Sie bereits in der Branche?
(falls Sie an der Verlosung
teilnehmen wollen)
Mann
Frau
Wohnort?
In welchem Bereich sind Sie tätig?
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Meldungen
Porträts
MEDIA
Hintergrundberichte
Die andere Meinung
Produktionsfirma
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Regie
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Multimedia
Institution / Verband
Filmtheater
PR oder Journalismus
Kamera
Produktion allg.
Aus- und Weiterbildung
Geschäftsführung
Angestellter
Freiberufler
Student/Azubi
Ihre Position?
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nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected])
... aber vieles besser: Unter diesem Kanzlermotto steht auch der neue nrw-letter.
Für die Medienforums Ausgabe im Juni
ist ein umfassender Relaunch des Brancheninformationsdienstes der Filmstiftung NRW geplant. Nach gut sechs Jahren, die der nrw-letter nun bereits existiert,
war es an der Zeit über neue Ziele nachzudenken. Dafür bitten wir Sie um ihre Unterstützung, denn nur wenn Sie uns helfen,
können wir das Heft in Zukunft – so weit
wie möglich – noch mehr auf ihre Wünsche und Bedürfnisse zuschneiden. Bereits
fest steht, dass das Heft ab Juni nicht nur
häufiger erscheinen, sondern auch ein neues Format erhalten und durch umfangreiche Themenschwerpunkte auch inhaltlich gewinnen soll. Sagen Sie uns, was
Ihnen am alten nrw-letter gefiel, und worüber sie gerne mehr lesen würden. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe.
Unter den Einsendern, die ihren Namen
auf den Fragebogen schreiben, verlost die
Filmstiftung NRW 15 Schneekugeln mit Motiven von „Das Wunder von Bern” und
„Blueprint”. Viel Glück wünscht die Redaktion des nrw-letters.
Auf welche Rubrik möchten Sie auf keinen Fall verzichten?
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Fragebogen
Nicht alles
anders...
nrw letter