als PDF-Dokument herunterladen
Transcrição
als PDF-Dokument herunterladen
0/titel_ab N O 30.01.2004 R D R 13:18 Uhr H E I Seite 1 N - W E S T F A L E N Der Brancheninformationsdienst der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen Interview Tim Pannen: Hinter der Tür liegt Tokio S. 1 Berlinale S. 2 Meldungen S. 6 Termine NRW S. 13 MEDIA News S. 14 Menschen NRW S. 16 Location Fortschritt S. 17 Porträt Zinnober Film– und Fernsehproduktion S. 18 20 Jahre Privatfernsehen Vom Fernsehspiel zum TV-Movie S. 19 Dreharbeiten in NRW S. 20 Die andere Meinung Mariam Schaghaghi: Die Spiele sind eröffnet S. 25 Leserumfrage Nicht alles anders… S. 26 FEBRUAR/MÄRZ 200 4 Titel: Was nützt die Liebe in Gedanken (Kinostart: 12. Februar) / Interview nrw letter Foto: Privat Tim Pannen Hinter der Tür liegt Tokio War das nicht besonders knifflig, weil Sie vorher nicht dort waren? TP: Unsere Production Designerin Petra Barchi war zur Vorbereitung in Japan und hat eine Menge Bildmaterial mitgebracht. Außerdem hatten wir einen riesigen Container mit Requisiten aus Tokio. Den Rest haben wir aus westeuropäischen Produkten und Fundsachen aus Antiquitätenläden selbst zusammen gebastelt. Da reichte oft schon ein Schriftzug oder eben der Stil, der dort vorherrscht, d.h. Plastikartikel in Pastelltönen, meistens in rosa und hellblau. Die nächste Ausgabe des nrw-letters online bereits am 14. April 2004 unter www.filmsfitung.de Sie haben 1999/2000 das Weiterbildungsprogramm „Ausstattung“ an der ifs internationale filmschule köln absolviert. Was hat Sie zur Art Direction geführt? Tim Pannen: Nach einer Hospitanz am Schiller Theater Berlin bin ich zur Truppe von Jürgen Kruse und dessen Bühnenbildner Stefan Meyer gestoßen. Gemeinsam waren wir zwei Jahre unterwegs, bevor ich unter der Intendanz von Leander Haußmann von 1995 bis 1998 fester Bühnenbildner/Assistent im Schauspielhaus Bochum war. Aber ich wollte nicht nur im Theater tätig sein, sondern habe mich immer auch stark für den Film interessiert. Also zog ich von Bochum nach Köln und habe dort meine erste Assistenz bei „Rembrandt“ gemacht, wo ich Schüler der internationalen Filmschule kennen lernte. Man konnte sich dort in dem Weiterbildungsprogramm spezialisieren auf Ausstattung oder Requisite. Ich entschied mich für Ausstattung. Für „The Stratosphere Girl“ haben Sie komplette japanische Szenerien konstruiert. Wo sind diese Sets entstanden? TP: Wir haben fast alles in Köln gebaut, vor allem die Hauptmotive, das WG-Appartment und die Clubs. Alles, was in den Clubs spielt, haben wir auf dem MMCGelände in Köln gedreht, teilweise im Studio und teilweise in den alten belgischen Kasernen, wo es sehr attraktive Heizungskeller gibt, die wir gut nutzen konnten. Bei MMC haben wir im Studio 53 gedreht, mit knapp 30 Meter Höhe eines der größten Filmateliers überhaupt, und unsere Sets, die wir dort gebaut haben, hatten eine Deckenhöhe von zwei Metern, um die räumliche Situation zu verdeutlichen. Was ich als sehr spannend empfunden habe, war mit der japanischen Architektur umzugehen und mit der Lebenssituation der Hauptfiguren auf kleinstem Raum. Egal, ob Theater oder Film: Es war eine der schönsten Arbeiten, die ich gemacht habe. Waren Sie vorher in Tokio, um sich inspirieren zu lassen? TP: Während der Vorrecherche war ich nicht dabei, dafür während der Dreharbeiten. Wir mussten dort vor Ort sämtliche Anschlüsse herstellen. Zum Beispiel waren vorab alle Interieurs in Köln abgedreht. Das heißt, die Figuren gehen in Köln aus der Tür und kommen in Tokio heraus. Emotionen der Stadt, Straßenszenen, Taxiausflüge, das alles mussten wir dort dem Gedrehten anpassen. Selbst die Innenaufnahmen in Autos während ihrer Fahrt durch Tokio wurden in Köln aufgenommen und mussten mit Außensichten vor Ort kombiniert werden. Muss man jedes Teil genau ausarbeiten, weil man nur vage weiß, welches Detail in Close-Ups zu sehen sein wird? TP: Nun ja, das Storyboard sollte diese Fragen eigentlich vorweg beantworten. Normalerweise kann man mit Hilfe dieser Auflösung entscheiden, ob man nun nur eine Ecke baut oder 180° des Raumes, wenn es keinen 360°-Schwenk gibt. Den Club in „The Stratosphere Girl“ haben wir 1 2/04 Im Panorama der Berlinale feiert „The Stratosphere Girl“ von M. X. Oberg am 7. Februar Premiere. Produziert wurde der von der Filmstiftung NRW geförderte Bilderreigen von Pandora Film in Tokio und Köln. Tim Pannen, Art Director des Films, sprach mit Oliver Baumgarten für den nrwletter über seinen Beruf im Allgemeinen und die Entstehung der Sets für „The Stratosphere Girl” im Besonderen. Wo liegt nach Ihrer Erfahrung der deutlichste Unterschied in der Ausstattung von Theater und Film? TP: Der grundlegendste Unterschied liegt darin, dass der Bühnenbildner im Theater auch die Oberhand über das Licht führt. Dieser Faktor ist einem selbstverständlich beim Film komplett vom Director of Photography genommen. Das war für mich die einschneidendste Erfahrung, dass ich, wenn ich etwas baue, nicht mehr für das Einleuchten, die Stimmung, verantwortlich bin. Interview / Berlinale Ihr Department gehört zu jenen, die dann gute Arbeit geleistet haben, wenn man sie nicht bemerkt. Wie wichtig ist dabei das Budget? TP: Manchmal muss man eben auch mit geringem Budget leben. Aus wenig Geld etwas Optimales herauszuholen, das macht auch den Zauber aus. Etwa wenn Roland Emmerich in seinen frühen Filmen ganze Raumschiffe aus Styroporverpackungen basteln lässt. Das macht die ganze Inspiration aus: Wie kann ich aus billigem Material etwas teuer Aussehendes machen? Man muss sich das Geld korrekt einteilen: Wozu die teure Steinplatte kaufen, wenn man sie auch malen kann? Ist es gut gemacht, dann ist der wirtschaftliche Faktor dem Film nicht anzusehen. Der Zuschauer kann nun mal nicht hingehen und es anfassen. Foto: Pandora 56 deutsche Filme sind auf der 54. Berlinale zu sehen. Aber nur zwei, Romuald Karmakars „Die Nacht singt ihre Lieder“ und Fatih Akins „Gegen die Wand“ schafften es in den Wettbewerb. Da lässt es sich leicht verschmerzen, dass die Filmstiftung NRW nach langer Zeit erstmals ohne geförderten Wettbewerbsbeitrag in die Hauptstadt reist. Zumal die Düsseldorfer Filmförderer mit zwei Spielfilmen und drei Dokumentationen (siehe S. 3) im Panorama stark vertreten sind. Die Kölner Pandora Film produzierte M.X. Obergs neuen Film „The Stratosphere Girl“. In der internationalen Koproduktion, die in den Kölner MMC Studios und in Tokio entstand und an der auch der WDR beteiligt ist, erzählt der Regisseur von der 18-jährigen Comiczeichnerin Angela. Als sie durch die Abiturprüfung fällt, nimmt sie einen Job als Hostess in einem exklusiven Club in Tokio an. Chloé Winkel spielt die junge Frau, die schon bald zwischen Fantasie und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann (Screenings: 7.2., 21:30, Zoopalast; 8.2. 14:00 Cinmaxx 7 & 15.2. 14:30 International). Ins Berlin der 20er Jahre reist Achim von Borries mit seinem neuen Film „Was nützt die Liebe in Gedanken“. Daniel Brühl, August Diehl und Anna Maria Mühe sind die Hauptdarsteller in der rauschhaften Geschichte über Jugend, Gier, Liebe und Leidenschaft ohne Kompromisse. Die historische Vorlage für die Produktion der Berliner X Filme lieferte die sogenannte „Steglitzer Schülertragödie“, bei der am Morgen des 28. Juni 1927 in einem Haus in der Chloé Winkel in „The Stratosphere Girl“: Premiere am 7. Februar im Panorama der Berlinale. nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Wie stellt sich die aktuelle Situation der Art Director in NRW dar? TP: Man muss durchaus Idealismus mitbringen, die wenigen, die davon sehr gut leben können, sind schnell aufgezählt. Insofern gibt es in unserer Berufssparte auch eine natürliche Auslese, weil es schwer sein kann, das durchzustehen, wenn man diesen Beruf nicht wirklich will. Dadurch aber, dass es im Fernsehen immer mehr Sendungen wie „Wer wird Millionär“, „Big Brother“ oder Doku-Soaps gibt, sind die Jobs für freischaffende Ausstatter in den letzten Jahren weiter zurück gegangen. Zudem hat Köln mit „Der Fahnder“ und „Die Wache“ zwei Wochenserien verloren, die für viele hier in Köln Arbeitgeber waren. Panorama fiktional Berliner Albrechtstraße zwei Jugendliche erschossen aufgefunden wurden (Screenings: 10.2., 19:00, Zoopalast & 11.2.,11:30, Cinemaxx 7). Nach der Uraufführung auf dem Sundance Filmfestival erlebt die „Liebe in Gedanken“ in Berlin ihre Deutschlandpremiere. Mit Tom Tykwers Kurzfilm „True“, der auf der Berlinale im KurzfilmWettbewerb läuft (Screenings: 6.2., 22:00, Cinemaxx 6; 8.2., 13:00, Cinemaxx 6; 9.2., 17:00, HKW 1, 11.2., 19:00; 14.2., 13:00 &15.2. 19:00 Cinemaxx 6), als Vorfilm startet der X-Verleih den Film am 12. Februar in den deutschen Kinos. 2 2/04 komplett gebaut, da war jede Ecke abzufilmen. Aber so ein Studiobau für den Film ist natürlich kurzlebiger als eine Kulisse fürs Theater, die vielleicht 40 oder 50 Vorstellungen überleben muss. Im Film kann man dort mit fragileren Materialien umgehen. nrw letter Berlinale nrw letter Klaus Nomi in Andrew Horns Doku „The Nomi Song“: Am 6. Februar im Panorama. Der WDR ist auf der Berlinale nicht nur mit dem Panorama-Beitrag „Stratosphere Girl“ von M.X. Oberg (siehe S. 2) vertreten, sondern stellt auch den Eröffnungsfilm der Reihe Perspektive deutsches Kino. Nicolai Albrechts Debütfilm „Mitfahrer“, der in Koproduktion mit arte entstand, handelt von acht Fremden in drei Autos, die auf dem Weg nach Berlin einige Stunden miteinander auskommen müssen (Screenings: 6.2., 21:00, Cinemaxx 3; 7.2., 16:00, Cinemaxx 6 & 20:00 Cinemaxx 1). Ebenfalls einen Debütfilm liefert die isländische Regisseurin Maria Solrun mit „Jargo“ ab. Ihr Film, der in der neuen Berlinale Jugendfilmreihe 14 plus zu sehen ist, spielt in einer Hochhaussiedlungen im Norden Berlins, und zeichnet ein ungewöhnlich scharfes Porträt einer Jugend zwischen den Kulturen. Die Produktion der Ö Film entstand in Koproduktion mit X Filme, dem RBB und WDR (Screenigs: 8.2., 14:30, 9.2., 11:00 & 15.2., 11:00 Atelier am Zoo). MEDIA auf der Berlinale Bereits zum 11. Mal treffen sich vom 5. bis 15. Februar 2004 europäische Produzenten und Verleiher auf dem MEDIA-Stand im ersten Stock des Debis Centers am Potsdamer Platz. Hier können persönliche Termine mit den Vertretern von MEDIA aus Brüssel und dem nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) WDR in Berlin Technical Assistance Office (TAO) vereinbart werden. Außerdem bietet der MEDIA-Umbrella Screening-Möglichkeiten, InternetZugang, Nachrichtenbörse und vieles mehr. Wie in den beiden Vorjahren ist auch Eurimages am Stand vertreten. Neben der Happy-hour am Stand am 6. Februar findet der traditionelle MEDIA-Empfang am 9. Februar (gesonderte Einladung) statt. Unter dem Motto „Share your slate“ werden außerdem erstmals Treffen für etwa 30 Empfänger der MEDIA-Paketförderung organisiert. Kontakt: MEDIA Antenne Düsseldorf, Tel. (0211) 9305014; [email protected] 3 2/04 Neben „The Stratosphere Girl“ und „Was nützt die Liebe in Gedanken“ erhielten auch drei von der Filmstiftung NRW geförderte Dokumentarfilme eine Einladung ins Panorama der Berlinale. In seinem Film „The Nomi Song“ porträtiert Andrew Horn („East Side Story“) den 1983 viel zu jung verstorbenen Countertenor Klaus Nomi, dem es gelang, New Wave und Oper zu vereinen. Für die Produktion der Kölner Cameo ergänzte Horn das Archivmaterial mit dem avantgardistischen Musikartisten durch Interviews mit David Bowie, Nina Hagen und vielen anderen Künstlern, mit denen Nomi aufgetreten ist und die er geprägt hat (Screenings: 6.2., 20:00 Cinestar 7; 7.2., 18:30, Cinestar 2 & 12.2., 22:30, Cinestar 7). Seit 1996 begleitet Andres Veiel („Black Box BRD“) vier junge Schauspieler mit der Kamera. Damals hatten sie sich gerade an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ beworben. In seiner Kinodoku „Die Spielwütigen“ zeigt er, was in den vergangenen Jahren aus den jungen Talenten geworden ist. Der Verleih timebandits will die Produktion der Berliner Journal Film am 1. April in die Kinos bringen (Screenings: 6.2., 14:30, Cinestar 7; 9.2., 17:00, International & 12.2., 20:00, Cinestar 7). Auf die Suche nach dem geographischen Zentrum Europas macht sich Stanislaw Mucha („Absolut Warhola“) in seiner amüsanten Dokumentation „Die Mitte“. Ergebnis seiner Recherche, die er für die Produktionsfirma Strandfilm unternahm: Deutschland, Portugal, Griechenland, Norwegen, Polen und die Ukraine beanspruchen sie für sich. Wo aber liegt sie wirklich? Und warum will sie jeder haben? (Screenings: 6.2., 18:30, Cinestar 2; 11.2., 17:00, International & 12.2., 20:15 Cinestar 3). Foto: Cameo Panorama dokumentisch Berlinale nrw letter Fragen zur Filmförderung in Nordrhein-Westfalen? Dann treffen Sie die Mitarbeiter der Filmstiftung NRW doch einfach in Berlin. Auch in diesem Jahr finden Sie die Filmstiftung während der Berlinale wieder auf dem Potsdamer Platz am Stand von Focus Germany, dem Zusammenschluss der deutschen Filmförderungen. Die Adresse: European Film Market im Atrium des Debis-Hauses, German Boulevard, Eichhornstr. 3. Kontakt: Filmstiftung NRW auf der Berlinale, Tel. (030) 20057749 Shooting Stars Zahltag Gleich drei junge Schauspieltalente, die 2003 in geförderten Filmen der Filmstiftung NRW vor der Kamera standen, hat die European Film Promotion (EFP) in diesem Jahr als europäische Shooting Stars ausgewählt. Gemeinsam mit 18 weiteren Kollegen wird die EFP die jungen Schauspieler während der Berlinale internationalen Produzenten vorstellen. Für Deutschland ist diesmal Maria Simon dabei. Die gebürtige Leipzigerin war u.a. in „Lichter“ und „Good Bye, Lenin!“, wo sie die Filmschwester von Daniel Brühl (Shooting Star 2003) spielte, zu sehen. Aus Island wurde Tomas Lemarquis eingeladen, der die Hauptrolle in „Noi Albinoi“ spielt. Die Tschechische Republik schließlich ist mit Ana Geislerova vertreten. Sie ist ab dem 11. März auch in den deutschen Kinos in der Leon de Winter Verfilmung „SuperTex“ (siehe S. 9) zu sehen. Kontakt: EFP, Tel. (040) 3906252; [email protected] „Gebet, so wird euch gegeben“: Frei nach dem biblischen Motto hat sich für die Filmstiftung NRW auf der Berlinale eine ebenso erfreuliche, wie einträgliche Tradition entwickelt. Während der Filmfestspiele zahlen Produzenten und Verleiher erfolgreicher Projekte ihre Förderung zurück. In diesem Jahr heißt es „The Scheck is back“ für „Good Bye, Lenin!“, für den die Berliner X Filmer die komplette Produktions(721.922 Euro) und Verleihförderung (150.000 Euro) zurück erstatten. Für „Das Wunder von Bern“ zahlen die Produzenten Little Shark und Senator Film einen ersten Teil ihrer Produktionsförderung und der Verleiher Senator die komplette Verleihförderung (250.000 Euro) an die Düsseldorfer Filmförderer zurück. Der Erfolg lohnt sich, denn die Gelder stehen den Produzenten für neue Projekte wieder zur Verfügung. Kontakt: Filmstiftung NRW, Tel. (0211) 930500; [email protected] nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Filmstiftung berät in Berlin Anabelle Lachatte in Jan Krügers „Unterwegs”: Am 11. Februar in der Reihe Perspektive deutsches Kino. 4 2/04 Wenn die AG Kurzfilm während der Berlinale ihren 1. Deutschen Kurzfilmkatalog vorstellt, wird man darin die Kölner Kunsthochschule für Medien häufiger finden. Von den hundert ausgewählten Kurzfilmen aus dem Jahr 2003 sind allein 14 von Studierenden der KHM. Deren Absolvent Jan Krüger, der für seinen Kurzfilm „Freunde/ The Whiz Kids“ in Venedig einen Silbernen Löwen gewann, ist in der Berlinale Reihe Perspektive deutsches Kino mit seinem Debütfilm „Unterwegs“ vertreten. In der ZDFProduktion der Berliner Schramm Film kann ein junges Liebespaar die Idylle eines Trips nach Osteuropa nicht genießen, weil ein ungebetener, aber faszinierender Mitfahrer ihre Beziehung auf den Prüfstand stellt (Screenings: 11.02., 21:00, Cinemaxx 3; 12.02., 16:00 Cinemaxx 6 & 20:00 Cinemaxx 1). „Unterwegs“ war bereits auf dem Int. Filmfestival Rotterdam im Wettbewerb um den Tiger Award zu sehen. Kontakt: KHM, Tel. (0221) 201890; [email protected] Foto: Jan Krüger KHM perspektivisch Berlinale nrw letter Nach dem fulminanten Debüt im vergangenen Jahr erlebte der Talent Campus der Berlinale einen Riesenansturm von Talenten aus aller Welt. 3.600 Bewerbungen gingen in Berlin ein. 513 glückliche junge Filmemacher aus 84 Ländern erhielten eine Einladung und treffen sich nun vom 7. bis 12. Februar im Haus der Kulturen. Zehn der jungen Talente kommen aus NRW (u.a. Özlem Haytabay, Sebastian Pircher, Claudia Rorarius und Antje Knapp) und die können sich auf ein aufregende Tage mit berühmten Filmemachern (u.a. Eleanor Bergstein, Anthony Minghella, Alan Parker, Stephen Frears, Mike Leigh, Wim Wenders) freuen. Das volle Programm, das am Nachmittag auch den inoffiziellen Talenten offen steht, unter www.berlinale-talentcampus.de. Auch die ifs int. filmschule Köln ist wieder mit einem eigenen Stand auf dem Campus vertreten. Dort findet am 11. Februar auch ein ifs-Workshop mit dem Sound De- signer und Sound Editor Larry Sider statt. Unter dem Titel „If You Wish to See, Listen“ zeigt er anhand von Filmbeispielen, wie Bild und Sound zu einem harmonischen Ganzen gefügt werden können. Kontakt: Berlinale Talent Campus, Tel. (030) 25920515; info@ berlinale-talentcampus.de Hip Hop im Forum Mit jungen Künstlern aus der Berliner Hip Hop Szene hat Till Hastreiter die fiktiven Episoden für seinen Film „Status Yo!“ entwickelt, für den er nun eine Einladung ins Internationale Forum des Jungen Films erhielt. Die Koproduktion der Kölner Disco Film mit gute Filme Switzerland, die von der Filmstiftung NRW eine Post- produktionsförderung erhielt, ist ein Musikfilm aus dem Untergrund der Hauptstadt über große Träume von jungen Menschen (Screenings: 13.2., 19:00, Delphi; 14.2., 15:00, Arsenal, 14.2., 20:00, Babylon & 15.2., 12:30 Cinemaxx 3). German Cinema Lust auf Neu- und Wiederentdeckungen? Für akkreditierte Besucher der Berlinale hat Heinz Badewitz in der Reihe German Cinema im CinemaxX 1 wieder die interessantesten deutschen Produktionen des letzten Jahres zusammengestellt. Die Filmstiftung NRW ist in diesem Jahr mit acht Filmen vertreten: „Blueprint“ von Rolf Schübel (Screenings: 7.2., 15:30 & 10.2., 17:30), „Das Wunder von Bern“ von Sönke Wortmann (Screenings: 7.2., 11:30 & 9.2., 15:30), „Die Klasse von ‘99“ von Marco Petry, (Screenings: 8.2., 11:30 & 13.2., 13:30), „Herr Lehmann“ von Leander Haußmann (Screenings: 6.2., 17:30 & 9.2., 17:30), „Liegen lernen“ von Hendrik Handloegten (Screenings: 6.2., 13:30 & 11.2., 15:30), „Schussangst“ von Dito Tsintsadze (Screenings: 8.2., 15:30 & 12.2., 11:30), „Verschwende deine Jugend“ von Benjamin Quabeck (Screenings: 9.2., 13:30 & 11.2., 11:30) und „Mein Name ist Bach“ von Dominique de Rivaz (Screenings: 7.2.. 13:30 & 10.2., 15:30). nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) NRW-Talents beim Campus Nicolette Krebitz und Richy Müller in Nicolai Rohdes „Zwischen Nacht und Tag“: Am 10. Februar in der Reihe Perspektive deutsches Kino. 5 2/04 Innovative Filme aus Deutschland verspricht Alfred Holighaus auch in diesem Jahr wieder mit seiner Berlinale Reihe Perspektive deutsches Kino. Dazu zählt auch Regisseur Nicolai Rohdes Film „Zwischen Nacht und Tag“. In der von der Filmstiftung NRW geförderten ZDF-Produktion der Kölner MTM West erzählt er von einem U-Bahnfahrer, der nicht verkraften kann, dass sich ihm eine junge Frau vor den Zug geworfen hat. Richy Müller und Nicolette Krebitz spielen die Hauptrollen in dem Drama, das 2003 in Essen und Köln gedreht wurde (Screenings: 10.2., 21:00, Cinemaxx 3; 11.2., 16:00, Cinemaxx 6 & 20:00, Cinemaxx 1). Foto: MTM West Perspektive U-Bahn Meldungen film acting school Christina Pfeiffer (Camera Acting School Köln e.V.) und Bernd Capitain (Coaching Center Capitain) haben im Kölner Hansaring 21 gemeinsam eine film acting school gegründet. Die neue Einrichtung soll ausgebildete Theaterschauspieler wie junge Talente über 18 Monate hinweg auf die Arbeit vor der Kamera ausbilden. Sie ist die erste ihrer Art in Deutschland und kooperiert u.a. mit der Weist Baron School in New York, die ein ähnliches Programm bereits seit 1956 anbietet. Das Lehrangebot reicht von Grundlagen der Schauspielerei und dem Spiel auf der Bühne und vor der Ka- www.filmactingschool.de. Kontakt: film acting school, Tel. ( 0221)9123580; [email protected] AIM gerettet Das AIM KoordinationsCentrum für Ausbildung in Medienberufen kann in diesem Jahr sein Beratungsangebot fortführen – dank der Unterstützung durch die Stadt Köln und das Land NRW, die buchstäblich in letzter Sekunde den Fortbestand der Institution zumindest vorläufig gesichert haben. Auf der Agenda 2004 stehen bislang das Qualifizierungsforum Generation M zum medienforum nrw und ein Projekt zur Unterstützung von Betrieben und Auszubildenden bei der medienspezifischen Berufsausbildung. Daneben wird AIM weiterhin Gutachten zu Qualifizierungsfragen erstellen, Publikationen betreuen und bei FachVeranstaltungen mit Referenten zur Verfügung stehen. Weil das Team wegen Budgetkürzungen verkleinert werden musste, wurde das Beratungsangebot zeitlich neu strukturiert. Für die Einzelberatung von Profis sind am Montag und Freitag feste Zeitfenster reserviert. Am Dienstag und Donnerstag ist die AIM-InfoLine für Erstanfragen geschaltet. Mittwochs bietet die Veranstaltungsreihe First Step umfangreiche Informationen zu einzelnen Berufsfeldern in der Medienbranche. Infos unter www.aim-mia.de Kontakt: AIM, Tel. (0221) 6500850; [email protected] e-m-s verleiht Der Berlinale Wettbewerbsbeitrag und Oscar-Anwärter „Monster” von Patty Jenkins wird der erste Film sein, den die Dortmunder DVD-Anbieter e-m-s new media gemeinsam mit der Berliner Central Vertriebs GmbH mit ihrem in Kürze zu gründenden 3 L Filmverleih in die Kinos bringen wollen. Das Verleihprogramm soll pro Jahr fünf bis acht Filme umfassen, darunter u.a. Lasse Spang Olsens Action Komödie „Old Men in New Cars”, Kjell Sundvalls romantische Komödie „The Guy in the Grave next Door” und Sung-Su Kims „Musa”, der im 14. Jahrhundert in China spielt. Geschäftsführer des neuen Verleihs wird Werner Wirsing, Gründer und Hauptgesellschafter der e-m-s new media AG. Kontakt: e-m-s, Tel. (0231) 9455300; [email protected] MIP-Yacht Heimische TV-Produzenten, die sich auf der MIP-TV in Cannes (29.03 - 02.04.) gemeinsam auf einer Yacht präsentieren wollen, unterstützt das Land NRW mit der Übernahme von Akkreditierungskosten, um so die Erschließung von Auslandmärkten stärker zu befördern. NRW-Medienstaatssekretärin Miriam Meckel: „Gerade angesichts der stagnierenden Inlandsnachfrage und der anhaltenden Werbeflaute ist es wichtig, im TVBereich verstärkt auf den Export und internationale Kooperationen zu setzen.“ Weitere technische und organisatorische Unterstützung kommt von Sponsoren. Interessierte Produktions- und Vertriebsunternehmen informiert die NRW Medien GmbH über die Modalitäten. Kontakt: NRW Medien GmbH, Tel. (0211) 60162-102; karin.siepmann@ nrwmediengmbh.de nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Seit kurzem kooperieren die auf Synchronisation und Audio-Postproduktion abonnierte Kölner Splendid Synchron GmbH mit der auf multilinguale Untertitelungen spezialisierte Broadcast Text International in London. Im Bereich Untertitelungen bieten sie ihre Dienstleistungen nun gemeinsam unter dem Namen Broadcast Text Cologne an. Björn Andersson, CEO von Broadcast Text International, sieht in Deutschland, wo Untertitelungen hauptsächlich im DVD-Bereich eingesetzt werden, „unseren wichtigsten Zukunftsmarkt.“ Die neu gegründete Broadcast Text Cologne hat bereits Top-Titel wie „Gangs Of New York“ (Regie: Martin Scorsese), und „My Big Fat Greek Wedding“ (Regie: Joel Zwick) untertitelt. Kontakt: Broadcast Text Cologne, Tel. (0221) 954232-47; felix.kerscher@ splendid-synchron.com mera bis zu Entspannungsübungen und Marketingstrategien, Stunt Training und Drehbuchanalyse. Die Ausbildung kostet 450 Euro im Monat. Die nächste Klasse beginnt am 5. März. Mehr Infos unter: 6 2/04 Broadcast Text Cologne nrw letter Meldungen nrw letter Foto: MTM West ifs-News Der Countdown läuft: Noch bis zum 27. Februar können sich Produzenten, Producer und Produktionsleiter für die nächste Workshopreihe International Producing an der ifs internationale filmschule köln Wild und gefährlich: Clémence Poésy (l.) entdeckt in Nina Grosses Film „Olgas Sommer” das Leben. Von ihrer jugendlichen Seite zeigte sich die Filmstiftung NRW auf dem Filmfestival Max-OphülsPreis (26.01. –01.02.). Fünf geförderte Produktionen junger Regisseure erhielten eine Einladung nach Saarbrücken, darunter auch der Eröffnungsfilm „Olgas Sommer“ (Produktion: MTM West) von Nina Grosse. Die deutsch-französische Koproduktion, die auch in NRW gedreht wurde, erzählt die Geschichte der 16-jährigen Olga (Clémence Poésy), die das Leben und vor allem die Männer kennen lernen will. In ihrem Film „Yugotrip“ erzählt Nadya Derado von einem jungen Bosnier, den die Bilder und Taten aus dem Krieg in seiner Heimat bis nach Deutschland verfolgen. Die teamWorx Produktion, die in Zusammenarbeit mit dem SWR und dem WDR entstand läuft ebenso im Wettbewerb, wie Nicolai Rohdes ZDF-Produktion „Zwischen Nacht und Tag“, der auch in den Perspektiven der Berlinale (siehe S. 5) zu sehen ist. In der Reihe Spektrum laufen in Saarbrücken zwei geförderte De- bütfilme: „Cattolica“ (Produktion: Lichtblick) von Rudolph Jula und „Mein Name ist Bach“ (Koproduzent: Pandora Film mit WDR/Arte) von Dominique de Rivaz, die für ihren Film den Schweizer Filmpreis erhielt. Die Preisträger in Saarbrücken standen zu Redaktionsschluss noch nicht fest. nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Junge Filme bei Ophüls Night of the Shorts Kurzfilmreihen sind meistens unterhaltsam und laufen selten Gefahr, langatmig zu sein. Alle Viertelstunde ein neues Thema und andere Protagonisten. Das gilt auch für die „Night of the Shorts“, in denen der Kölner Veranstalter W-film seit 1999 die Werke junger Drehbuchautoren, Regisseure und Produzenten in den Kinos präsentiert. Im Februar steht die Blackbox in Düsseldorf und das Casablanca in Bochum auf dem Spielplan. Alle Termine und weitere Informationen unter www.kurzfilmimkino.de. Kontakt: W-film, Tel. (0221) 2221980; [email protected] 7 2/04 bewerben Ab dem 22. April entwickeln die Teilnehmer in insgesamt neun Workshops über einen Zeitraum von einem Jahr ihr eigenes Projekt weiter – mit dem Ziel, es als abendfüllenden Spielfilm für TV oder Kino zu produzieren. Die Projekte werden in Hinblick auf Entwicklung, Packaging, Finanzierung, Produktion, Marketing und Vertrieb für den nationalen sowie internationalen Markt diskutiert und das mit internationalen Kooperationspartnern. So steht ein gemeinsamer Workshop mit der Andrzej Wajda Master School in Warschau und der European Film Promotion in Hamburg auf dem Programm. Für Interessierte finden im Februar Informationsveranstaltungen in Berlin (07.02.), München (16.02.) und Hamburg (17.02.) statt. Um die Wunschprojekte ihrer Kommilitonen besser voran treiben zu können, gründeten die Teilnehmer der Filmausbildung jetzt die ifs-Campus Company e.V. Der Verein tritt als Produzent freiwilliger studentischer Produktionen außerhalb der Lehre auf. Außerdem will der Verein den Kontakt sowohl zwischen den aktiven und den ehemaligen Schülern der ifs als auch zwischen den Filmstudenten in Deutschland fördern. Der Verein steht allen Absolventen und Schülern der ifs offen. Den Vorsitz hat Produktionsstudent Philipp Hoffmann übernommen. Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen unter www. filmschule.de. Kontakt: ifs, Tel. (0221) 9201880; [email protected] Int. Filmkongress VdA tagt in Köln Förderjahr 2003: GZSZ Rund um das Thema Film geht es in Köln vom 19. bis 22. Juni, dann tagt der Internationale Filmkongress der Filmstiftung NRW wieder im Rahmen des medienforum nrw (20. - 22.06.). Der Kongress besteht aus drei Teilen: Dem Kongressteil mit Diskussionsrunden und kleineren Arbeitsgruppen zu aktuellen filmpolitischen Themen und zu Finanzierungsfragen, dem internationalen Koproduktionstreffen mit Pitchings, Informationsrunden und individuellen Meetings, sowie diversen Specialscreenings und Premieren ausgewählter Filme. Insbesondere bei den Screenings soll die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Cologne Conference fortgesetzt werden: Bereits im letzen Jahr veranstaltete man gemeinsam die Nachwuchsreihe im Kölner Filmhaus. Die Cologne Conference wird von der Kölner Agentur HMR vom 17. bis 23. Juni ausgerichtet. Die Veranstaltung bündelt Filmpremieren, audiovisuelle Präsentationen und Fachdiskussionen rund um Fernsehproduktion, AV-Design und verwandte Medien. HMR organisiert für das Medienforum auch den Medienpolitischen Kongress, auf dem die Medienwirtschaft im Rahmen der technologischen und ökonomischen Entwicklungen verortet wird. Im Rahmen des Medienforums wird außerdem der 14. Deutsche Kamerapreis verliehen (siehe S. 12) Nähere Informationen in Kürze unter www.filmstiftung.de, „Wir wollen in allen wichtigen Bereichen präsent sein“, sagt Uschi Keil, Geschäftsführerin von Above the Line Berlin und zugleich Vorsitzende des Verbandes der „Es war die beste Zeit, es war die schlechteste Zeit.“ So beginnt Charles Dickens’ Roman „Geschichte zweier Städte“. Ähnlich erging es 2003 auch der deutschen Film- und Kinobranche. Blockbustern wie „Good Bye, Lenin!“ und „Das Wunder von Bern“ standen ein empfindlicher Besucherrückgang an den Kinokassen gegenüber, der vor allem dem heißen Sommer und der zunehmenden Filmpiraterie geschuldet war. So sprach Filmstiftungschef Michael SchmidOspach in seinem Jahresrückblick auch von einem „schwierigen Jahr“. Immerhin konnte die Filmstiftung NRW nicht nur „Lenin“ und „Das Wunder“ als gefördert auf der Haben-Seite verbuchen, sondern auch zehn deutsche und acht europäische Filmpreise, worauf die neue NRWKulturzeitschrift K-West die Düsseldorfer Filmförderung gleich zum Europameister kürte. Damit den Kinohits weitere Erfolge folgen, förderte die Filmstiftung 2003 insgesamt 102 Filme mit fast 37 Millionen Euro und konnte sich dafür über einen NRW-Effekt von 245 Millionen Euro und 540 Drehtage in NRW freuen. Besonderen Wert legte SchmidOspach bei seinem Rückblick auf die Nachwuchsförderung: Allein im vergangenen Jahr stellte die Filmstiftung 3,6 Millionen Euro für 30 Nachwuchsprojekte zur Verfügung. Davon flossen 200.000 Euro in Hochschulfilme – 125.000 Euro mehr, als der ehemalige sogenannte „Studententopf“ fasste. Und damit auch die Kinos zuversichtlich einem hoffentlich kühleren Sommer 2004 entgegenblicken können, förderte die Filmstiftung die Modernisierung von Filmtheatern in 2003 mit 466.000 Euro und vergab im selben Jahr Filmprogramm-Prämien in Höhe von 395.000 Euro. Kontakt: Filmstiftung NRW, Tel. (0211) 930500; [email protected] www.medienforum.nrw.de, www.deutscher-kamerapreis. de und ab dem 1.März auch unter www.cologne-conference.de. Kontakt: Filmstiftung NRW, Tel. (0211) 930500; [email protected] Cologne Conference, Tel. (0221) 4543280; [email protected] Agenturen für Film, Fernsehen und Theater e.V. (VdA). Deshalb verstärkt sie zusammen mit ihren Vorstands-Kolleginnen Britta Imdahl, Inhaberin der gleichnamigen Agentur in Bochum, und Gisela Böndel, Inhaberin der Kölner Factory, die Öffentlichkeitsarbeit. Der Verband feiert am 26. März im Rahmen seiner Mitgliederversammlung im Kölner Hyatt Hotel sein sechsjähriges Bestehen. Keil: „Unser Ziel sind verbindliche Qualitätsstandards für den Beruf des Künstleragenten.“ Geplant ist u.a. ein Podium mit dem Titel „Fiction, ein aussterbendes Genre?“. Im VdA sind derzeit bundesweit 34 Agenturen organisiert, die rund 1.500 Schauspieler, Autoren, Regisseure und Kameraleute vertreten. Mehr über den VdA unter www.verband-deragenturen.de. Kontakt: VdA, Tel. (030) 2308190; [email protected] Stummfilm mit Musik Nach erfolgreicher Premiere auf dem Filmfestival Münster 2003 tourt der sozialdramatische Klassiker „Der brennende Acker“ von F.W. Murnau unter musikalischer Begleitung der niederländischen Musiker N.J. Becker (Akkordeon) und A. Reuvers (Klarinette) durch Kinos in NRW und den Niederlanden. Buchung und weitere Infos über die deutsch-niederländische Stiftung film|spiegel. Kontakt: filmspiegel, Tel. (0251)2303621; [email protected] nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) nrw letter 8 2/04 Meldungen Meldungen nrw letter Stephen Mangan als Max Breslauer und Meital Berdah als Esther in Jan Schüttes „SuperTex”, Kinostart: 11. März. sanne Bredehöft, Jimmy Woode, Pete York, Tana Schanzara und Andreas Kunze vor der Kamera von Voxi Bärenklau. Der Film ist freigegeben ab 6 Jahren (www.senator.de). Atze zu Gast in der Kaistraße Produzenten-Legende Artur Brauner reist Anfang März nach Düsseldorf, wo die Filmstiftung NRW nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) durch eine unglückliche Liebe den Halt verliert und zum unberechenbaren Einzelgänger wird. Fabian Hinrichs und Lavinia Wilson spielen die Hauptrollen (www. schussangst de). Helge Schneider meldet sich ebenfalls am 25. März als Filmemacher zurück: „Jazzclub – der frühe Vogel fängt den Wurm“ (Senator Film Verleih) heißt sein neuer Film über die seltsame Karriere des Fischverkäufers und Jazzmusikers Teddy Schu. Neben Helge Schneider standen bei den Dreharbeiten im Ruhrgebiet auch Su- zu seinen Ehren in der Kaistraße im kleinen Kreis zu einem Essen und einer exklusiven Preview von Anna Stümpels Dokumentarfilm „Artur Brauner – ein jüdisches Leben in Berlin“ einlädt. Brauner, der 1918 im polnischen Lodz als Sohn eines jüdischen Holzgroßhändlers geboren wurde, gründete 1946 in Berlin die Central Cinema Company. Mit seinen Filmen (u.a. „Mädchen Uniform“, „Es geschah am hellichten Tage“, „Old Shatterhand“, „Die weiße Rose“ und „Babij Jar“) wurde er einer der erfolgreichsten Produzenten in Europa. Im Fernsehen ist die Produktion der Kölner Tag/Traum am 20. März auf arte zu sehen. 9 2/04 In den Post-Berlinale-Zeiten häufen sich die Starts der Hollywood Produktionen, die das Festival als willkommene Werbeplattform genutzt haben. Mit Achim von Borries „Was nützt die Liebe in Gedanken“ (X Verleih, Kinostart: 12. Februar) im Doppelpack mit Tom Tykwers „True“ als Vorfilm und Andres Veiels „Die Spielwütigen” (timebandits, Kinostart: 1. April) versuchen auch deutsche Festivalteilnehmer (siehe S. 2+3) auf der Berlinale-Welle zu reiten. Das Frühjahr bietet aber auch noch weitere Kinostarts von Filmen, die von der Filmstiftung NRW gefördert wurden und nicht den Umweg über die Hauptstadt nahmen. Am 11. März startet Jan Schüttes Kinofilm „SuperTex – eine Stunde im Paradies” (Solo Film). Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Leon de Winter entstand im Rahmen des Koproduktionsabkommens zwischen NRW und den Niederlanden und wurde u.a. in Mönchengladbach und Düsseldorf gedreht. Am selben Startdonnerstag bringt der Kölner Asienfilmexperte Rapid Eye Movies gleich zwei Filme in die Kinos: „A Snake of June“ von Shinya Tsukamoto, den der Tagesspiegel bereits als „virtuose, schamlose, ebenso künstlich wie kunstvoll ausgespielte Männerfantasie in Schwarzweiß“ würdigte, und „Blessing Bell“ von Sabu. Ein Film „von großer Einfachheit, voller Zufälle und Helden, die kein einziges Wort sagen“, wie die taz befand (www.rapideye movies.de). Zwei Wochen später, am 25. März, startet der lang erwartete Sieger von San-Sebastian in die Filmtheater. Dito Tsintsadze erzählt in seinem poetischen Thriller „Schussangst“ (Zephir Film) die Geschichte seines Helden, der Foto: Solo Film Demnächst im Kino... Meldungen nrw letter „Broken Wings”: Seit dem 8. Januar läuft der Film des israelischen Regisseurs Nir Bergman in den deutschen Kinos. Filmstadt Viersen In Viersen finden vom 4. bis 7. März die Mannschafts-Weltmeisterschaften im Dreiband statt. Doch die Kreisstadt am Niederrhein ist nicht nur für Billardfreunde interessant. Seit Ende letzten Jahres ist sie neues und damit 20. Mitglied des Netzwerkes Filmstädte der Filmcommission NRW. Den Anstoß gaben in Viersen im Sommer 2002 die Dreharbeiten zu Jörg Grünlers Kinofilm „Der zehnte Sommer“, die in Dülken, einem Ortsteil von Viersen, stattfanden. „Die Menschen in Dülken waren von den Dreharbeiten sehr angetan“, schwärmt Thomas Biener, Koordinator des Stadtmarketings. „Sie haben die Filmleute sogar teilweise verpflegt.“ Kein Wunder, dass auch die Crew von der Zeit in Dülken begeistert war. Jetzt will Viersen mehr. „Wir versprechen eine unbürokratische Verwaltung und die kürzesten Wege, die es gibt“, wirbt Biener für seine Stadt, bei der bereits drei weitere Anfragen für Dreharbeiten eingingen. Im Gegenzug erhofft er sich Werbewirkungen für die Stadt und den örtlichen Tourismus, sowie Effekte für den Einzelhandel. „Uns ist aber auch klar, dass wir nicht alle zwei Wochen eine Hollywood Produktion hier haben werden“, gibt sich Biener realistisch. Die Locations jedenfalls sind vorhanden. Viersen bietet sehenswerte Pfarrkirchen, attraktives Altstadtflair mit Resten der alten Stadtbefestigung, beeindruckende Bürgerhäuser und viel Grün durch die Süchtelner Höhen und die Niersauenlandschaft. Kontakt: Stadt Viersen, Tel. (02162) 101101; [email protected] nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Die Filmstiftung hatte den Film verleihgefördert und unterstützt auch das neue Projekt des Regisseurs. Mit der Berliner Razor Film schildert Hany Abu-Assad in „Two Days“ die letzten Stunden zweier jugendlicher Selbstmordattentäter aus dem Gaza-Streifen. Kontakt: Filmstiftung NRW, Tel. (0211) 930500; [email protected] 10 2/04 „Wenn unser Joint Project dazu führt, dass mehr Filmemacher ihre Projekte verwirklichen können, ist das für alle Seiten gut“, erhoffte sich Katriel Schory, Chef des Israel Film Fund, im April 2002 in einem Interview mit dem nrwletter. Damals war er nach Bonn gereist, um dort ein Koproduktionsabkommen mit der Filmstiftung NRW zu unterzeichnen. Ende 2003 konnten Katriel Schory und Filmstiftungschef Michael Schmid-Ospach die ersten Ergebnisse präsentieren. Gemäß der Vereinbarung wählten sie vier Treatments („Oren“ von Maya Heffner und Rottem Keidar, „Exile in Jerusalem“ von Motti Lerner, „Letters to Freddy“ von Ruth Lev Ari und „Right of Return“ von Orit Kimmel) aus, die von beiden Seiten mit insgesamt 30.000 Euro gefördert werden. Die Stoffe zeichnen sich alle dadurch aus, dass sie Deutschland und Israel zum Thema haben, und dass sie sich für eine Koproduktion zwischen NRW und Israel eignen. Auch die gegenseitige Verleihunterstützung ist inzwischen angelaufen. In Israel unterstützte der Film Fund den Kinostart von Niki Caros „Whale Rider“. Im Gegenzug halfen die Düsseldorfer Filmförderer der israelischen Produktion „Broken Wings“ von Nir Bergman, die am 8. Januar mit 17 Kopien in den deutschen Filmtheatern startete. Dass die Zusammenarbeit zwischen NRW und dem Nahen Osten sich nicht nur auf Israel beschränkt ist, bewies die Deutschlandpremiere von „Rana’ Wedding“ (Verleih: mec Film, Kinostart: 22. Januar) im Kölner Cinenova. Regisseur Hany Abu-Assad war extra nach Köln gekommen, um den ersten Spielfilm, der komplett in Palästina finanziert wurde, dem deutschen Publikum vorzustellen. Foto: Alamode Fim NRW und der Nahe Osten Meldungen nrw letter Foto: Pandora Oscar für Castle-Hughes? Sie ist erst 13 Jahre alt und schon für einen Oscar nominiert. Nicht für irgendeinen, sondern für die beste weibliche Hauptrolle. Als Maori Mädchen in Niki Caros Debütfilm „Whale Rider” begeisterte Keisha Castle-Hughes die Academy of Motion Picture Arts and Science und konkurriert nun bei der Verleihung am 29. Februar mit Diane Keaton, Samantha Morton, Charlize Theron und Naomi Watts um die begehrte Trophäe. Die deutsch-neuseeländische Koproduktion, an der auch die Kölner Pandora Film beteiligt ist, wurde von der Filmstiftung NRW produktionsgefördert. Bei dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung wird es in der Hauptsache darum gehen, einen neuen Präsidenten zu wählen, der die Arbeit der verstorbenen Brigitte Sauzay fortsetzt. Vereinsmitglieder sind u.a. Rolf Bähr, Humbert Balsan, Yves Marmion, Peter Sehr, Jean-Jacques Beineix, Eberhard Junkersdorf, Marin Karmitz , Peter Rommel, Gabriele Röthemeyer und Michael Schmid-Ospach. Außer- dem gilt es schon jetzt, die ersten Eckpunkte für den nächsten binationalen Filmkongress zu diskutieren. Das erste Treffen in Lyon im November letzten Jahres wurde von allen Teilnehmern und der Presse als ein erfolgreicher Auftakt zu einer verbesserten und intensiveren Zusammenarbeit der beiden Länder gewertet. Dickes Lob für Filmstiftung Im Rahmen der letzten Haushaltsdebatte der NRW-Landesregierung Mitte Februar gab es von dem SPD Abgeordneten Marc Jan Eumann Lob auch für die Filmstiftung NRW: „Wir haben ein klares Signal an die Filmstiftung in NRW gegeben: Wir sind mit diesem Haushalt das verlässlichste Land in der Republik, wenn es um eine nachhaltige Film-, Fernsehund Kinoförderung geht. Das ist ein großer Erfolg vor allem der Akteure in der Filmstiftung, die unser Land in der Republik, aber auch darüber hinaus sehr kompetent und engagiert repräsentieren. Das gilt für den Geschäftsführer Michael SchmidOspach in ganz besonderer Weise. Es ist also ein klares Signal, dass wir Film und Fernsehen weiter fördern. Medienpolitik ist und bleibt Chefund Chefinnensache in NRW.“ nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) „Sandra Nettelbeck cuisine une histoire émouvante et savoureuse“, lobte die französische Filmkritikerin Marie-Noëlle Tranchant im Le Figaro die deutsche Produktion „Bella Martha“, die am 21. Januar unter dem Titel „Chère Martha“ in die französischen Kinos kam. Sandra Netttelbeck könnte es „Good Bye, Lenin!“ nachtun, der in Frankreich als erfolgreichster europäischer Film mit über einer Million Besucher von der Zeitschrift Le Film Francais nicht nur die „Trophäe des europäischen Films“ erhält, sondern auch für den César nominiert ist. Vergeben werden die Césars am 21. Februar, sechs Tage nach der Verleihung der Bafta Awards in London, bei denen „GBL“ ebenfalls gute Chancen eingeräumt werden. Um den filmischen Im- und Export zwischen Frankreich und Deutschland noch weiter zu intensivieren, findet auf Einladung der Filmstiftung NRW am 3. März in den Rheinterrassen in Köln das nächste Arbeitstreffen des Vereins „Rendez-Vous Franco-Allemand“ statt. Nominiert für den Oscar: Keisha Castle-Hughes in Niki Caros „Whale Rider“. 11 2/04 Rendezvous in Köln Meldungen band der Fernsehproduzenten betonte die Notwendigkeit einer Gebührenerhöhung und sprach an, Wort und erinnerte daran, dass die Institutionen für Standortmarketing und Ausbildung vorhanden seien. Die Frage sei nur, wie man hier weitere Veränderungen vornehmen und Dinge umsetzen könne. Deutscher Kamerapreis Die heiße Phase der Bewerbung hat begonnen: Kameraleute und Editoren können sich noch bis zum 8. April für den 14. Deutschen Kamerapreis bewerben. Verliehen wird der renommierte Medienpreis im Rahmen des medienforums nrw am 23. Juni. Teilnahmeberechtigt sind Deutsche und in Deutschland lebende Bildgestalter und Editoren, die für deutsche Fernsehsender produziert haben. Die Kategorie Fernsehserie ergänzt in diesem Jahr erstmals die bisherigen sechs Kategorien Kinospielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm, Bericht/Magazinbeitrag, Reportage, Dokumentarfilm/Feature. Außerdem vergeben die Filmstiftung NRW und ND-Sat.Com zwei Förderpreise an Nachwuchstalente in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Getragen wird der Wettbewerb vom nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Im Juni 2003 trafen während des medienforums nrw Vertreter des Medienausschusses NRW auf hiesige Produzenten, um in einen konstruktiven Dialog über Verbesserungsmöglichkeiten der Produktionslandschaft zu treten. So jedenfalls die Pläne der Initiatoren vom VFFVmedia. Das Ergebnis ähnelte jedoch eher einem Austausch festgefahrener Überzeugungen, denn einem fruchtbaren Gespräch. Im Januar folgte nun ein zweiter, erfolgreicherer Versuch. Dieses Mal hatte der Medienausschuss selbst zum Expertengespräch geladen und dabei die Liste der Gesprächsteilnehmer um Produzentenverbände, die Fernsehsender und die Filmstiftung NRW erweitert. Die Themen (TV-Förderung, Ausbildung, Strukturfragen, Standortmarketing und der Vorschlag für einen Fonds zur Formatentwicklung) waren schon im Vorfeld formuliert worden. Auch wenn viele Aspekte nur angerissen werden konnten und nun in einzelnen Arbeitsgruppen vertieft werden müssen, wurde doch ein Interesse der Politik an der Situation der Branche deutlich. Nun ist es an ihr in Form der am Gespräch beteiligten Experten diesen Auftakt weiter zu verfolgen und zu nutzen. Gerhard Schmidt vom Produzentenverband NRW wünschte sich dabei u.a. Planungssicherheit für die Filmstiftung NRW sowie mehr politische Präsenz bei Filmpremieren und Events. Außerdem warf er noch einmal die Frage nach der Behandlung von Medienfonds auf. Georg Feil vom Bundesver- was insbesondere seit der Auflösung der Medien GmbH wieder Thema ist: die Strukturförderung in NRW. Sein Tipp: Die Filmstiftung NRW einbeziehen und den dort vorhandenen Sachverstand nutzen. Der VFFVmedia indes setzte einen Vorschlag für einen Fonds zur Entwicklung von Formaten auf die Tagesordnung. Filmstiftungschef Michael Schmid-Ospach sah eine solche Förderung, genau wie Georg Feil, eher als schwierig an, da der Erfolg von der Beteiligung der Fernsehsender abhängig sei. Ulrich Deppendorf vom WDR unterstrich nochmals, dass die Gebührenerhöhung auch notwendig sei, um weiterhin Auftragsproduktionen des WDR für freie Produzenten zu sichern. In Bürgschaftsfragen, die derzeit für freie Produktionen beim Sender vorgelegt werden müssen, zeigte Deppendorf Gesprächsbereitschaft. Matthias Settele von RTL erinnerte daran, dass sein Sender gerade erst dreimal zehn Millionen Euro an NRW Produzenten ausgegeben habe und die Zusammenarbeit seines Senders mit unabhängigen Firmen bei 75 Prozent liege. Und die Politiker? Oliver Keymis (Bündnis 90 / Die Grünen) machte darauf aufmerksam, dass in Zeiten schwieriger Haushaltsdebatten die Filmbranche von der Politik sehr ernst genommen würden. Lothar Hegemann von der CDU fragte nach, wie es denn mit dem NRW Effekt stehen würde. Darauf konnte Schmid-Ospach antworten, dass der NRW Effekt ein echter Effekt sei und viele Filme an den verschiedensten Orten in NRW produziert würden. Marc Jan Eumann von der SPD freute sich, dass „Kleine Haie“ keine Eintagsfliegen seien und die Filmproduktionen in NRW weit mehr seien als zarte Pflanzen. Stefan Grüll von der FDP betonte die Notwendigkeit von Standortmarketing und Strukturförderung. Hierzu meldete sich auch Anke Brunn (SPD) zu Deutschen Kamerapreis Köln e.V. unter dem Vorsitz von Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma. Mitglieder des Vereins sind die Stadt Köln, die Filmstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien NRW, der SWR, der WDR, das ZDF sowie seit neuestem die NOB Deutschland GmbH und die Premiere Fernsehen GmbH & Co.KG. Teilnahmebedingungen und das Anmeldeformular sind ab sofort im Internet unter www.kamerapreis.de abrufbar. Kontakt: Dt. Kamerapreis, Tel. (0221) 98949834; [email protected] 12 2/04 Experten im Medienausschuss NRW nrw letter Meldungen / Termine Christina Bentlage, stellvertre- und vor allem für das neue Franchise Modell mit der Kölner Fachhochschule, durch das die ifs ihren Absolventen zukünftig den Titel eines Bachelor of Arts verleihen kann. Kontakt: Filmförderung Hessen, Tel. (069) 1554516; postmaster@ hessische-filmfoerderung.de tende Leiterin Projektförderung bei der Filmstiftung NRW, folgte Mitte Januar einer Einladung von Staatsminister Udo Corts vom hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst nach Wiesbaden. Vor dem Staatsminister und rund 40 Vertretern der hessischen Filmwirtschaft referierte sie über die Arbeit und Struktur der Filmstiftung NRW. Die Filmförderung in Hessen setzt sich derzeit aus der kulturellen Filmförderung des Landes Hessen und der Hessische Rundfunk Filmförderung zusammen, die seit 1997 ei- ne gemeinsame Geschäftsstelle in Frankfurt betreiben. Der Basisetat der hessischen Filmförderung beträgt 2,1 Millionen Euro. Damit decken die beiden Förderungen, die mit unterschiedlichen Gremien tagen, das klassische Spektrum ab. 2002 hat das Wirtschaftsministerium des Landes mit Hessen-Invest zusätzlich eine wirtschaftliche Filmförderung eröffnet und einen Fond in Höhe von 7,7 Millionen Euro aufgelegt. Der runde Tisch in Wiesbaden sollte nun Möglichkeiten und Perspektiven der hessischen Filmförderung eruieren. Geplant ist, die verschiedenen Förderungen des Landes besser abzustimmen und zu optimieren. Mit besonderem Interesse wurden deswegen Christina Bentlages Ausführungen zur Integration der Förderaufgaben des Filmbüros NW in die Filmstiftung NRW verfolgt. Neidvolle Anerkennung gab es für das Signal der NRW-Landesregierung, in ihrem aktuellen Doppelhaushalt den Posten der Filmförderung ungekürzt zu übernehmen – dies wird in Hessen wohl nicht gelingen. Angesichts der Planung einer neuen virtuellen Medienakademie interessierten internationale filmschule köln Zehn Jahre Traumathek Es gibt Hunderte Filme aus aller Welt, die auf internationalen Festivals kursieren, aber hierzulande niemals das Licht der Leinwand erblicken. Dank zahlreicher Direktimporte gelangen viele dieser Filme in die Regale der Kölner Traumathek. 10 Jahre nach der Gründung hat Inhaberin Karin Hüttenhofer ein überregional einmaliges Sortiment aus allen Genres im Angebot. Der studierten Germanistin, die aus ihrer Leidenschaft für den Film einen Beruf machte, liegen besonders die obskuren und absonderlichen Seiten der Filmgeschichte am Herzen. Die zur Filminstitution angewachsene Videothek in der Engelbertstraße 45 frequentieren u.a. Filmjournalisten, Filmstudenten und ein treues Publikum aus 60 Clubmitgliedern (auch per Fernleihe via www. traumathek.de). Hüttenhofer will auch in Zukunft vergessene Perlen der Filmgeschichte ausgraben, „um ihnen neben den Großproduktionen eine Chance zu geben.“ Zum Zehnjährigen am 7. Februar zeigt die Traumathek im Kino in der Brücke den unvergessenen Modfilm „Quadrophenia“. Kontakt: Traumathek, Tel. (0221) 2404795; [email protected] Termine 05.-15.02. Int. Filmfestspiele Berlin, S. 2-5 12.02. Kinostart: Was nützt die Liebe in Gedanken (X Verleih) 15.05. César-Verleihung, S. 11 21.02. Bafta Awards, S. 11 29.02. Oscar-Verleihung, S. 11 01.03. Start: Avanti Debütanti im WDR-Fernsehen, S. 01.03. Ingrid Haas zu Gast beim VFFVmedia, S. 17 03.03. Rendez-Vous FrancoAllemand in Köln, S. 11 11.03. Kinostart: SuperTex (Solo Film) Kinostart: A Snake of June Kinostart: Blessing Bell (Rapid Eye Movies) 25.03. Kinostart: Schussangst (Zephir Film) Kinostart: Jazzclub (Senator Filmverleih) 26.03. Mitgliederversammlung VdA in Köln, S. 8 27.03. Bewerbungsschluss für „International Producing“ an der ifs, S. 7 29.03 - 02.04 MIP TV in Cannes, S. 6 01.04. Kinostart: Die Spielwütigen (timebandits) 03.04. Grimme Preis Verleihung in Marl, S. 17 08.04. Bewerbungsschluss Dt. Kamerapreis, S. 12 14.04. nrw-letter online 29.04.-04.05. Kurzfilmtage Oberhausen, S. 14 17.-23.06. Cologne Conference in Köln, S. 8 19.-22.06. Int. Filmkongress in Köln, S. 8 20.-22.06. medienforum nrw in Köln, S. 8 23.06. Verleihung Deutscher Kamerapreis, S. 12 nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) sich die Gastgeber auch für die ifs 13 2/04 Hessen fördert nrw letter Bundeskanzler Gerhard Schröder ist auf den (Film-) Geschmack gekommen. Nach der Eröffnung der Premiere von „Das Wunder von Bern“ in der Essener Lichtburg, wird er am 29. April im Oberhau- sener Gasometer gemeinsam mit Ministerpräsident Peer Steinbrück auch die 50. Ausgabe der Int. Kurzfilmtage eröffnen. Festival-Leiter Lars Henrik Gass zeigte sich hoch erfreut: „Mit seiner Zusage würdigt Gerhard Schröder nicht nur die Kurzfilmtage, sondern auch den kurzen Film, für den wir stehen, und damit den filmischen Nachwuchs in Deutschland und auf der ganzen Welt.“ Pünktlich zum Jubiläum erscheint auch das Buch zum Festival. „kurz und klein. 50 Jahre Internationale Kurzfilmtage Oberhausen“ (Redaktion: Klaus Behnken) versammelt Beiträge zur Geschichte der Kurzfilmtage, darunter Peter Handkes „Ja-aber“-Text zum Skandal um „Besonders wertvoll“ 1968. Das 240 Seiten dicke Buch kostet 19,80 Euro und ist im Hatje Cantz Verlag erschienen. Akkreditierungen für die Kurzfilmtage sind noch bis zum 7. April möglich, eine Liste aller Wettbewerbsfilme findet sich schon ab dem 18. März im Internet unter www.kurzfilmtage.de. Kontakt: Kurzfilmtage, Tel. (0208) 825-2652, [email protected] Fernsehtipp: Sechs Richtige Film Business School Im Sechserpack strahlt der WDR ab dem 1. März Debütfilme aus, die die Filmstiftung NRW und der Sender in ihrer Nachwuchs-Initiative Six-Pack gemeinsam finanziert haben. In der Reihe „Avanti Debütanti“ sind jeweils montags um 23.15 Uhr im WDR Fernsehen junge Regietalente zu entdecken. Den Auftakt macht am 1. März Sübiye Günar mit ihrem Film „Karamuk“. Die weiteren Filme und Termine: „Savannah“ von Ruth Olshan (8. März), „Die Frau, die an Dr. Fabian zweifelte“ von Andi Rogenhagen (15. März), „Zwischen den Sternen“ von Seyhan Derin (22. März), „Heimatfilm!“ von Daniel Krauss und „Ein Leben lang kurze Hosen tragen“ von Kai S. Pieck. 22 europäische Produzenten waren im November im spanischen Ronda Teilnehmer der Film Business School. Darunter mit Benjamina Mirnik, Business Development Manager der Kölner Gemini Film, und Karl Haupt, Produzent der Kölner Hauptfilm Ltd., auch zwei Nordrhein-Westfalen. Das Fortbildungsseminar bietet alles, was ein angehender oder schon fortgeschrittener Spielfilmproduzent braucht, um sich auf dem internationalen Markt zu behaupten. Wettbewerbsfähigkeit war dabei nur ein Thema von vielen, die in diesem viertägigen Trainings- und Consultingprogramm zur Sprache kamen. Als Diskussionsgrundlage dienten die Spielfilmprojekte der teilnehmenden Produzenten, deren Finanzierungspläne und Vermarktungsstrategien von den Kurstutoren (u.a. Robert Jones vom Film Council Premiere Fund, Rosa Bosch von HBO Films London, Benedict Carver von Screen Gems, New York) eingehend beleuchtet wurden. Neben den Vorträgen, Fallstudien und One-toOnes rundeten die umfassende Beratung durch internationale Medienjuristen und ein Pitchingtraining das Programm ab. „Auch mit der Unterstützung vom MEDIA Programm und verschiedener andalusischer Förderfonds war die Kursteilnahme nicht billig. Auch tat sich die deutsche Weiterbildungsförderung schwer. Trotzdem war der Kursbeitrag, den jeder Produzent nach der erfolgreichen Bewerbung aufbringen musste, die Sache Wert. Europa braucht mehr qualifizierte Spielfilmproduzenten, die Film Business School trägt zweifellos ihren Teil dazu bei“, resümierte Karl Haupt zufrieden. Bis zum nächsten Mal – im Internet Der nächste nrw-letter erscheint Ende April. Wer das Heft noch aktueller haben möchte, kann es sich ab dem 14. April unter www.filmstiftung.de herunterladen. Während die Druckmaschinen und der Versand noch laufen, ist die neue Ausgabe dort bereits online erhältlich. Wenn Sie Ihre Brancheninformationen aus NRW in der nächsten Ausgabe lesen möchten, rufen Sie uns an. Darüber hinaus bietet Ihnen der nrw-letter die Möglichkeit, Folder, Werbebroschüren oder Infomaterialien dem Versand beizulegen. So erreichen Sie mit Ihrer Werbebotschaft über 5.000 Personen aus der Filmszene nicht nur in NRW. Über Konditionen und Möglichkeiten informiert Sie gerne die Pressestelle der Filmstiftung NRW. Kontakt: Filmstiftung NRW, Tel. (0211) 930500; [email protected] nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Kanzler eröffnet Kurzfilmtage nrw letter 14 2/04 Meldungen / MEDIA MEDIA i2i fördert D&D Aufgrund des Erfolgs der ersten Förderrunde von i2i Audiovisual wurde das Gesamtbudget fast um das 2,5-fache erhöht. 2003 standen somit 2,4 Millionen Euro für die von der Europäischen Investitionsbank geschaffene Initiative zur Verfügung. Insbesondere in Deutschland optimierten die neuen Zulassungsbestimmungen der Richtlinien die Nutzung der Förderung. Von zwölf eingereichten Anträgen wurden neun gefördert. Damit stehen die deutschen Produzenten an dritter Stelle hinter Frankreich (25) und Spanien (10). Auch zwei Projekte der Firma D&D Film- und Fernsehproduktion erhielten eine Förderung: Sathyan Rameshs Kinospielfilm „Schöne Frauen“ und der zweiteilige TV-Movie „Platinum.“ MEDIA Termine Einreichtermine 17.02./16.06. TV-Ausstrahlung 28. 02. Weltvertriebe 15.03. Fortbildung 15.03. Media New Talent 15.03./10.06. Selektive Verleihförderung 10. 04. Video- und DVD-Förderung Aus- und Fortbildung April – Nov. EKRAN, vierteiliger Workshop, Anmeldeschluss: 27. Februar, www.nordmedia.de Sept. Sources 2, DevelopmentWorkshop für Teams mit Projekt, Anmeldeschluss: 1. März, www.sources2.de 2004 Pygmalion, Kinder- und Jugendstoffe, Teilnahme für junge Professionelle als „support team member“ möglich. Anmeldeschluss: 12. März, www.masterschool.de April – Nov Media Design Producing, Präsentation und internationale Vermarktung, Anmeldeschluss: 24. März, www. filmschule.de 06.-09.05. Vertical Strategies, Markting & Promotion von Low-Budget-Produktionen, Anmeldeschluss: 25. März, www.verticalstrategies.de 2004 STEP BY STEP, Stoffentwicklungsprogramm , Anmeldeschluss: 26. März, www.masterschool.de März European Films Crossing Borders, Intensivworkshop Marketing und Distribution, Anmeldeschluss: Ende März 19.-21.03. Global Negotiations, Verhandlungsstrategien, www. argovelafilms.com.gr Die Antragsformulare und weitere Informationen erhalten Sie bei der MEDIA Antenne Düsseldorf, Tel. (0211) 9305014; [email protected]; www.mediadesk.de nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Ausgestattet mit 15 Millionen Euro unterstützt der diesjährige MEDIA-Development-Call wie bisher maximal 50 Prozent der Entwicklungskosten von Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen sowie Multimediaprojekten. Geändert haben sich einige Bestimmungen bei der Paketförderung: Beim „kleinen Slate“ (Slate Funding I) werden drei bis sechs Projekte mit bis zu 90.000 Euro unterstützt, beim großen Slate (5 bis 10 Projekte) wurde die Fördersumme auf 150.000 Euro erhöht. Antragstellende Firmen müssen bereits seit einem Jahr existieren. Der Call besteht aus zwei Evaluierungszeiträumen, die jeweils mit 50 Prozent des Gesamtbudgets ausgestattet sind. Die erste Hälfte geht bis zum 15. März, die zweite vom 16. März bis 31. Mai. Eine frühzeitige Einreichung ist auch in diesem Jahr empfehlenswert, da erfahrungsgemäß die meisten Anträge gegen Ende des Aufrufs gestellt werden. Einreichschluss ist der 15. März bzw. der 31. Mai. 750.000 Euro stellt die Europäische Kommission für die neue Media New Talent Entwicklungsförderung zur Verfügung. Wie bei der Development-Förderung, so werden auch hier bis zu 50 Prozent des Entwicklungsbudgets von europäischen Spiel-, Animations-, Dokumentarfilmen und MultimediaProjekten unterstützt. Die Förderhöchstsumme beträgt 50.000 Euro. Voraussetzung ist, dass die Firma in den letzten zwei Jahren mindestens ein Projekt zu Ende produziert hat. Antragsteller müssen außerdem 2002 oder 2003 mit ihrem Projekt an einer MEDIALangzeit-Trainingsinitiative teilgenommen haben. Einreichschluss ist der 15. März. Wie zuvor unterstützt die TVAusstrahlungsförderung Koproduktionen fürs Fernsehen. Im Fall von TV-Filmen und Animationen beträgt die Subvention der Kommission maximal 12,5 Prozent des Budgets bzw. 20 Prozent für Dokumentarfilme (max. 500.000 Euro). Antragsberechtigt sind TVProjekte, an denen mindestens zwei Sender aus zwei Mitgliedsstaaten aus unterschiedlichen Sprachzonen des MEDIA Programms beteiligt sind. Anträge können frühestens sechs Monate vor Drehbeginn und spätestens am ersten Drehtag erfolgen. Zum Zeitpunkt der Einreichung müssen mindestens 50 Prozent der Finanzierung vorhanden sein. Neu ist, dass bei Dokumentarfilmen eine Kinoauswertung im Anschluss an die Fernsehausstrahlung möglich ist. Geändert hat sich auch das Punktesystem, nach dem die Anträge bewertet werden (z.B. gibt es keinen Punkt mehr für den Sender aus dem Land des Antragstellers) und die Anforderungen an die Senderbeteiligung. Einreichtermine sind der 17. Februar, der 16. Juni und der 3. November. 15 2/04 Neue MEDIARichtlinien nrw letter board Berlin-Brandenburg GmbH antritt. Ihre Nachfolge in Köln übernimmt Martina Richter, die neben Müller und Lutz Hachmeister Mitgesellschafterin der Kölner Medienberatung HMR ist und das Festival als Programmchefin mit aufgebaut hat. Die Cologne Conference findet in diesem Jahr vom 17. bis 23. Juni statt (02214543280). Nur zehn statt der üblichen 20 Prozent Verleihgebühr berechnet Markus Wildhagen für Requisiten aus seinem Düsseldorfer „Wandel“-Fundus in der Worringer Straße 57. Einzige Bedin- gung: Die Produktion wurde von der Filmstiftung NRW gefördert (0211-90158712). Sönke Wortmann erhielt bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises Mitte Januar den mit 20.000 Euro dotierten Regiepreis. Der Kölner Regisseur konnte sich außerdem über eine weitere Auszeichnung für seinen Film „Das Wunder Bern“ freuen: Schauspielerin Johanna Gastdorf wurde als beste Nebendarstellerin für die Rolle der Mutter in der Verfilmung um die Fußball-WM 1954 geehrt. Joachim Kühn, Kinobetreiber (Kölner Filmhaus Kino) und Verleiher (Real Fiction), hat gemeinsam mit seinen Verleihkollegen Holger Recktenwald und Dirk Steinkühler die Kölner filmpalette übernommen. Mit Förderung der Filmstiftung NRW soll das kleine Kunstkino (74 Plätze) nach einer kurzen Modernisierungsphase mit neuer Bestuhlung und neuer Technik Ende Februar wieder bespielt werden. Der Start soll mit einer Marketingkampagne begleitet werden. Der Vertrag der bisherigen Betreiber der filmpalette Martina und Dieter Borck lief nach 15 Jahren zum 31. Januar aus. Als fristgerecht die Kündigung kam, „gingen wir davon aus, dass wir verlängern könnten“, so Martina Borck. Dass der Vermieter längst Nachmieter hatte, erfuhren die Borcks zu spät. Wegen einer plötzlichen Erkrankung des Preisträgers Wim Wenders hat sich die Verleihung des Helmut-Käutner-Preises, den die Stadt Düsseldorf zum zehnten Mal vergibt, verschoben. Am 31. Januar sollte Campino, Sänger der Düsseldorfer Punkband Die toten Hosen, die Laudatio auf den gebürtigen Düsseldorfer halten. Nach der Genesung Wenders muss nun ein neuer Termin gefunden werden. Ungeachtet der Verschiebung geht die Wenders-Retrospektive in der Black Box weiter (0211-8993768). Bereits 2003 hat Stephanie Hoffmann die Geschäftsleitung der Bonner CineVision Filmtheater GmbH mit den Sälen Woki-Filmpalast und Woki-Atelier übernommen. Zuvor war Hoffmann als Disponentin beim Verleih Rapid Eye Movies, als Theaterleiterin des Woki und Referentin für Aus- und Weiterbildung im Kinobereich tätig. Für 2004 hat sie sich vorgenommen, in Bonn einen Ausbildungsplatz für Audio-Visuelle Medienkaufleute einzurichten (0228-9768202). Klaus, Hannes und Hartmut Hufschmidt, drei der „Sieben Brüder“, reisten gemeinsam mit Regisseur Sebastian Winkels nach San Francisco, wo die Doku über die Brüder aus Mülheim vor über 900 Besuchern im legendären Castro Theater gezeigt wurde. „Sieben Brüder“ hatte im November die Lüdia 2003 gewonnen. Die Untertitelung sowie die Vorführung beim Partnerfestival „Berlin & Beyond“ war Teil des Filmpreises des Kinofestes Lünen. Am 12. Februar wird die untertitelte Fassung der „Sieben Brüder“ auch in den Hackeschen Höfen in Berlin vorgestellt. Anna Dünnebier, seit 1999 Aufsichtsratsmitglied der Filmstiftung NRW, wird die Gremien des WDR künftig im Programmbeirat des Ersten Deutschen Fernsehens vertreten. Die freie Autorin ist seit 1997 Mitglied des WDRRundfunkrates und seit 1998 Landesvorsitzende des Verbandes Deutscher Schriftsteller in NRW. Ins Kölner Odeon luden die Lichtblick-Produzenten Joachim Ortmanns und Carl-Ludwig Rettinger am 1. Februar zur Premiere von „Der weiße Wal“. Für die Doku von Stephan Koester über den legendären Beluga Wal, der sich 1966 in den Rhein verirrte, konnten sie Joachim Król als Erzähler gewinnen. Außer an Karneval ist der Film im Februar jeweils sonntags um 13.30 Uhr im Odeon zu sehen (0221-92575209). nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Der Grimme Preis wird 40 und erhält hohen Besuch: Johannes Rau wird als erster Bundespräsident überhaupt bei der Verleihung der Fernseh-Preise am 3. April in Marl dabei sein. Am 27. März wird Peter Schamoni 70 Jahre alt. Aus diesem Anlass widmet die Filmwerkstatt Münster dem Jubilar eine umfassende Werkschau, die am Samstag, den 27. März in Anwesenheit des Jubilars mit einer Geburtstagsparty eröffnet wird (0251-2303621). Michaela Redjai und Gernot Valendzik sind mit ihrer Location- und Service Agentur most-wanted film & produktionsmanagement ab sofort nicht nur in ihrem Stammsitz in Hattingen, sondern auch in Köln in der Hospeltstraße 49 zu erreichen. Die Telefonnummer lautet 0700-75747372. RTL-Generalsekretärin Ingrid Haas ist am 1. März Gast des VFFVmedia e.V., der unter dem Motto „Medienköpfe, die etwas zu sagen haben“ wieder zu einem weiteren informellen Treffen einlädt. Im Hilton Cologne wird sie die Senderstrategie von RTL erläutern. Weitere Infos unter www.talkingheads.tv oder direkt beim VFFV (0221-57775-0). Anfang des Jahres wechselte Petra Müller, bisherige Direktorin der Cologne Conference, nach Berlin, wo sie ihren Job als Ko-Geschäftsführerin des neu gegründeten Medien- nrw letter 16 2/04 Menschen NRW Location nrw letter Fortschritt Kontakt: most wanted, Tel. (0700) 75747372; [email protected] Kontakt: Mario Karl House of Extras Locationmanagement Tel. (0221) 3686312; [email protected] nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Kontakt: Stefan Möller, Tel. (0221) 132527; stefanmoeller @goldmail.de Kontakt: Bettina Kleine LUFTSCHLOSS locationscouting Tel. (0173) 86 15 387 [email protected] Kontakt: iconworx Tel. (0234) 9117382; [email protected] Kontakt: Tobias Roelin, Tel. 0172-5324331; [email protected] 17 12/03 Für „Das Wunder von Bern“ fanden Sönke Wortmann und sein Produzent Tom Spieß das Kohlenpottmilieu der 50er Jahre tatsächlich noch im Ruhrgebiet. Doch die Suche war schwierig. Die ehemalige Kohleregion hat ihre rußigen Zeiten hinter sich gelassen. Heute präsentiert sich moderne Stahl- und Glasarchitektur gut nachbarschaftlich neben Industriedenkmälern. Fortschritt ist daher auch das Thema der Location Seite, auf der Location Scouts aus NRW in loser Folge Impressionen aus Nordrhein-Westfalen zeigen, die Lust machen sollen, an Rhein und Ruhr zu drehen. Die gezeigten Fotos und noch viele mehr präsentiert die Filmcommission NRW auch auf den Seiten ihrer Motivdatenbank www.locationnrw.de. Eines Tages packt der Kölner Feinmechaniker Robert seine Siebensachen in den Kleinlaster, hängt einen Wohnwagen an und fährt davon – Richtung Osten. Er will sein bisheriges Leben hinter sich lassen, seine verstorbene Frau vergessen und „neue Standorte“ suchen. „NeuFundLand“ ist ein Roadmovie und der erste Spielfilm der Aachener Zinnober Film- und Fernsehproduktion GmbH. Die Kamera glei- tet durch weite Landschaften oder marode Industrieanlagen und verliert sich fast im Horizont. Melancholisch, romantisch, bedächtig, aber immer unterwegs... Auch wenn Dieter Zeppenfeld und sein Ko-Geschäftsführer Thomas Meffert so gar nichts mit der Filmfigur gemein haben, ist es doch irgendwie kein Zufall, dass ihre erste Spielfilmproduktion auf der Straße spielt. Die Idee kam Regisseur Georg Maas on the road, als er 1998 in Südafrika fürs ZDF die lange Zinnober-Doku „Pfadfinder“ über das Schicksal zweier Auswanderer drehte. Auch Zeppenfeld und Meffert sind weitgereiste Leute – und „Kinder der Videobewegung“. Während Zeppenfeld nach seinem Germanistik-Studium (Lehramt) zunächst noch in und um Aachen herum erste Versuche mit dem damals neuen Medium unternahm und in einer Obdachlosensiedlung Jugendfilmarbeit organisierte, arbeitete Meffert bereits als Stadtplaner in der fernen Republik Jemen. Als er nach zwei Jahren zurückkehrte, frischte er seine Kontakte zu Zeppenfeld und anderen Videofilmern wieder auf. Gemeinsam baute man die VideoWerkstatt Aachen auf und gründete die Firma bilderwaren Gbr zur Produktion von Unterrichtsmedien. Dann ging es wieder nach draußen: Ein gutes Jahr reisten Zeppenfeld und Meffert durch Indien, Nepal und Thailand und fertigten Medienpakete zu entwicklungspolitischen Themen. Wieder zurück in Aachen beschloß man, den gemeinsamen Aktivitäten einen festeren Rahmen zu geben und gründete die Zinnober Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH. Mobil blieb man trotzdem, wenn auch vorübergehend in eingeschränkterem Rahmen. „Wir haben uns über die aktuelle Berichterstattung für den WDR allmählich zu den längeren Formaten vorgearbeitet“, erinnert sich Zeppenfeld. Die Wege führten nun zu den „Frauen von Hückelhoven“, ins „Revier“ oder umkreisten die „Festung Deutschland“. Als sich mit dem Start des Privatfernsehens in NRW die Fensterprogramme eingerichtet wurden, um die Programmvielfalt jenseits des Mainstreams zu sichern und auch mittelständischen Produzenten eine TVChance zu bieten, schloß sich Zinnober mit acht weiteren Medienmachern auf Kanal 4 zusammen – Kompagnons waren u.a. Joachim Ortmanns (Lichtblick Köln) und Peter Kleinert (KAOS Film Köln). Jährlich konnte das Fensterprogramm gut 3.600 Sendeminuten verteilt auf RTL und Sat.1 gestalten, doch mit der ersten Lizenz endete auch die Geduld der Haussender mit dem regelmäßig angelieferten sperrigen Gut. 1999 war Schluss mit dem eigenen Programm, nicht aber mit der Produktion von Fernsehfilmen. Bereits während der Kanal 4-Zeit hatte Zinnober weiter regelmäßig für den WDR, das ZDF und den SWR gearbeitet, Verbindungen, die sich als stabil und ausbaufähig erwiesen. Filme wie „Leben für den Tod“ (Regie: Zeppenfeld) über ein Hospiz oder die Grimmepreis gekrönte Dokumentation „Der Tag der in der Handtasche verschwand“ von Marion Kainz über eine Alsheimer-Patientin belegen die Kompetenz der Aachener ebenso wie die Reportage-Reisen „R(h)ein kulinarisch“, die sich als waterway movie ganz der Landschaft samt Küche und Lebensart widmen. Nach „NeuFundLand“ sind schon zwei weitere Spielfilme in Vorbereitung. Beide befassen sich – wie könnte es anders sein – mit der Beziehung zu fremden Ländern, freilich auf unterschiedliche Weise. Zeppenfeld schreibt zusammen mit Cornelia Filter am Buch von „Ruidoso“. Jeweils im September findet in der gleichnamigen Stadt in New Mexiko/USA ein Rennen für Quarterhorses statt, dem Sieger winken zwei Millionen Dollar. Einmal mitreiten und gewinnen ist das Traumziel von Tanja aus Paderborn. Mit Hilfe eines Möchtegern-Mafiosi aus der Provinz begibt sie sich auf die Reise. Die Gaunerkomödie wird im Sommer 2005 gedreht. Mit härterem Stoff beschäftigt sich „Hausregisseur“ Maas. Zusammen mit Hannelore Hippe bearbeitet er deren Roman „Eiszeiten“ für den Film: Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Norwegerinnen, die von deutschen Soldaten schwanger waren, interniert, die Kinder wurden ihnen teilweise weggenommen und nach Deutschland verschickt. Jahrzehnte später taucht bei einer der Ex-Internierten eine junge Frau auf, die behauptet, ihre Tochter zu sein. Derweil feiert Meffert die deutsche Kinopremiere seiner gemeinsam mit Dagmar Diebels gedrehten Dokumentation „Der Khan kehrt zurück“. Der eben beim Vancou- nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Zinnober Filmund Fernsehproduktion nrw letter ver International Film Festival als bester Dokumentarfilm nominierte Streifen wird in den nächsten Monaten in ausgewählten Programmkinos zu sehen sein. Die Story: Der älteste Sohn des Großen Khan des Stammes der Taheri geht mit seiner Familie nach 25 Jahren nach Herat/Afghanistan zurück – Rückkehr in ein fremdes Land. Noch so ein Film über das Unterwegssein. Kontakt: Zinnober Film, Tel. (0241) 970180; [email protected] www.zinnober.de 18 2/04 Porträt von Peter Hanemann 20 Jahre Privatfernsehen – Anlass für RTL und Sat.1, als Erstgeborene der privaten Sender-Familien zurückzublicken auf das, wodurch man groß geworden ist. Während Sat.1 online seine erfolgreiche TVFilm-Reihe „German Classics“ groß herausstellt, rückt RTL in seinen Erinnerungen lieber Erika Berger, Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder („Tutti Frutti“) in den Vordergrund – Kultfiguren des Seichten, in dem man Ende der 80er Jahre nicht untergehen konnte. Es fehlt die Königsdisziplin: der Fernsehfilm. Dabei hat RTL mit seinem Label „Großer TV-Roman“ im Genre durchaus Akzente gesetzt. Zeitreise zurück nach 1984: Als RTL begann, von Luxemburg aus die BRD zu bestrahlen und Sat.1 dem Kabelpilotprojekt Ludwigshafen entschlüpfte, waren die Öffentlich-Rechtlichen gerade dabei, über die Zukunft des Fernsehspiels nachzudenken. Angesichts der vielen neuen Kanäle und in Erwartung neuer Programmgenres hielt es Günter Rohrbach, seinerzeit Geschäftsführer der Bavaria, für kaum noch vorstellbar, „dass neben dem multimedial nutzbaren Spielfilm eine dramatische Form erhalten bleibt, die exklusiv für ein Fernsehprogramm hergestellt wird.“ Statt dessen vermutete er, „dass das klassische Fernsehspiel der künftigen Medienentwicklung geopfert werden wird. Es sei denn, dass es als Movie for Telvision Wiederauferstehung feiert.“ Rohrbach behielt Recht. Am 22. November 1992 strahlte Sat.1 mit „Mit dem Herzen einer Mutter“ (Regie: Franz J. Gottlieb) den ersten deutschen Fernsehfilm aus, der als TV-Movie präsentiert wurde. RTL folgte am 16. September 1993 mit „Tödliche Lüge“ (Regie: Ate de Jong), ProSieben startete sein erstes eigenes Movie am 17. Januar 1995 mit „Ärztin in Angst“ (Regie: Bruce Seth Green) und RTL II schließlich zeigte am 5. Oktober 1995 den späteren GrimmePreisträger „Der Sandmann“, bei dem Nico Hofmann Regie führte. Die Privaten wurden mit eigenproduzierten TV-Filmen erwachsen, die wie Kino anmuten sollen, aber nur selten Kino sind. Die im Vergleich zum Kino sogar größere Bandbreite visueller Stilmöglichkeiten garantierten von Anfang an arrivierte Regisseure, die – amphibisch, würde Rohrbach sagen – zwischen Kino- und TV-Film wechseln und dabei auch die Reize und Sinnlichkeit der Werbung und des Videoclips aufnahmen. So ist auch das öffentlichrechtliche Erfolgsformat „Tatort“ ein TV-Movie geworden. Mit den TV-Movies setzte sich in den 90ern eine neue Produktionsweise von fiktionalem Fernsehen durch – differenziert auch bei den Öffentlich-Rechtlichen. Die 2001 erschienene Studie der Unabhängigen Landesanstalt für Rundfunk und Medien „TV-Mo- vies – Made in Germany“ definiert TV-Movies als „sensationalistische, genre- und starorientierte, um Attraktivität bemühte, eher in kurzen dramaturgischen Bögen organisierte Form, die den Distributionszusammenhang ebenso ins gestalterische Kalkül einbezieht wie die Flüchtigkeit des Zuschauerinteresses.“ Fernsehen wird als TV-Event kalkuliert, und im Mittelpunkt der Kalkulation steht die Quote. Bei jedem TV-Movie wird der Marktanteil angepeilt, bei den Privaten vor allem in der werberelevanten Zielgruppe. „Unter 20 Prozent ist jeder Event ein Flop“, sagt denn auch Hofmann, der als Produzent (teamworx) für TVEvents wie „Der Tunnel“ (Regie: Roland Suso Richter) verantwortlich zeichnete. Nach dieser Messlatte waren „Das Mädchen Rosemarie“, (Regie: Bernd Eichinger) mit 8,8 Millionen Zuschauern für Sat.1, „Der Clown (Regie: Hermann Joha; 8,79 Mio.) für RTL, „Das Jesus Video“ (Regie: Sebastian Niemann; 5,51 Mio.) für ProSieben und Hofmanns „Sandmann“ (3,21 Mio.) für RTL II die erfolgreichsten TV-Movies. Am unteren Ende der Scala rangieren die „Der Mörder meiner Mutter“ (Regie: Lars Kraume; 1,72 Mio.) für Sat.1, „Die Verwegene (Regie: Martin Walz;1,7 Mio.) für RTL, „Der Voyeur“ (Regie: Roman Kuhn;1,12 Mio.) für ProSieben und „Im Namen der Unschuld“ ( Regie: Andreas Kleinert; 881.000) für RTL II als die erfolglosesten Einsätze. Bis heute haben die vier werbefinanzierten Sender etwa 640 eigenproduzierte TV-Movies ausgestrahlt –Thriller, Science Fiction, Melodrams und Bio-Pics, wie „Du bist nicht allein – Die Roy Black Story“. Der Boom kulminierte im Produktionsjahr 2001. Noch nie hatte die deutsche TV-Wirtschaft innerhalb eines Jahres rund 350 Fiction-Produktionen hervorgebracht, und noch nie hatten sich die Sender einen derartigen Wettkampf um die Aufmerksamkeit für ihre TV-Events geliefert. So platzierte Sat.1 im Frühjahr 2002 „Vera Brühne“ (Regie: Hark Bohm), schob wenig später mit „Wambo“ (Regie: Jo Baier) einen Film über den 1990 ermordeten Schauspieler Walter Sedlmayr nach und zeichnete schließlich mit „Tanz mit dem Teufel“ (Regie: Peter Keglevic) die Entführung von Richard Oetker nach. Die ARD hielt mit „Kelly Bastian – Geschichte einer Hoffnung“ (Regie: Andreas Kleinert), dem Zweiteiler „Der Verleger“ (Regie: Bernd Böhlich) über Axel Springer und vor allem mit „Die Manns“ von Heinrich Breloer und Horst Königstein dagegen. In der Öffentlichkeit wie beim Fachpublikum wurden „Die Manns“ zum Fernsehfilmer- nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Vom Fernsehspiel zum TV-Movie nrw letter 19 2/04 20 Jahre Privatfernsehen 20 Jahre Privatfernsehen / Dreharbeiten den Mehrteiler „Speer und Er“ sowie Edgar Reitz und Thomas Brussig den Sechsteiler „Heimat 3“ als neue große Epen in Arbeit. Für Gebhard Henke, den Leiter der Programmgruppe Fernsehfilm im WDR, ist das „Geschichte als Erlebnis konkreter menschlicher Schicksale“. Das passt zu den Anstrengungen eines Teils der privaten Konkurrenz, auch mit ihren Groß-Events die Geschichte der Deutschen zu thematisieren. Hofmann: „Das nationale Produkt hat Vorrang.“ Das gilt auch für das ZDF, für das Hofmann gemeinsam mit Jan Mojto (EOS Entertainment) den Zweiteiler „Dresden – Foto: RTL eignis des Jahres. Für die Privaten sah es schlechter aus: der Crash der Kirch-Gruppe, steigende Produktionskosten, Werbeeinbrüche und Sparzwänge der Sender führten schon 2002 zur Reduktion fiktionaler Sendeplätze. RTL setzt seit dem weniger auf Masse als auf die großen eigenproduzierten Events, wie „Held der Gladiatoren“ oder „Hai-Alarm auf Mallorca“, das noch in diesem Frühjat gesendet werden soll. Auch die ARD hat in Sachen Fernsehfilm zu neuem Selbstbewusstsein gefunden. Die Identitätskrise der Fernsehspiel-Redaktionen ist vorbei – nahezu un- nrw letter Schattenväter Der 4. März ist als Drehtermin für Doris Metz Dokumentarfilm „Schattenväter“ schon fest gebucht, denn dann stellt Pierre Guillaume in Berlin seine Autobiographie der Öffentlichkeit vor. Der Sohn des Kanzlerspions ist neben dem Kanzlersohn Matthias Brandt die Hauptfigur in der Kinodoku, die der gemeinsamen Geschichte der Söhne im Schatten des größten Spionagefalls der BRD nachspüren will. Judit Ruster von der Berliner PanEuropeanPictures P.E.P. produziert die 450.000 Euro teure Doku ab Ende Februar als Koproduktion mit ZDF/arte (Redaktion: Martin Pieper). Die Kamera führt Sophie Maintigneux. In NRW sind die Dreharbeiten in Bonn, Köln und Bochum für Mitte März geplant. Kontakt: P.E.P., Tel. (030) 29350645; [email protected] Die Neunte nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) bemerkt hatten sie sich zu Fernsehfilmredaktionen umgetauft. Rohrbachs frühe These, der TVFilm würde sich dem Kinofilm zusehends anverwandeln, wird nun allenthalben akzeptiert. Als die fiktionalen Großprojekte der Öffentlich-Rechtlichen beim Publikum ankamen, konnte man auch den Vorwurf, die ARD würde mit ihrer Tochterfirma Degeto vor allem „Süßstoff“ („Süddeutsche Zeitung“) produzieren, schnell abhaken. Speziell für den WDR gaben Breloers und Königsteins Dokudramen („u.a. „Wehner, die unerzählte Geschichte“, „Todesspiel“, „Die Staatskanzlei“) die Richtung vor. Inzwischen haben die beiden Der Brand“ produzieren wird. Und das galt zumindest noch im letzten Jahr auch für Sat.1, als Hofmann die Verfilmung der Luftbrücke nach Berlin ankündigte. Bei Sat.1 stand zunächst „Das Wunder von Lengede“ auf dem Programm. Der Quoten-Erfolg des Zweiteilers schien den Trend zur nationalen Selbstfindung – wie auch das „Wunder von Bern“ im Kino – noch einmal zu bestätigen. Kurze Zeit später wurde mit Geschäftsführer Martin Hoffmann der Mann entlassen, der Sat.1 im Event-Movie-Bereich zu Renommee verholfen hatte – jüngstes Indiz dafür, dass die Zukunft der TV-Fiktion ungewiss ist. Zumindest bei Sat.1. 20 2/04 Ralf Moeller und Gregor Bloeb in dem RTL Movie „Hai-Alarm“. Wie kann es sein, dass Menschen, die jenseits jeder Moral stehen, sich in gleicher Weise zu dieser Musik hingezogen fühlen, wie die, die von ihnen vernichtet wurden? Nur eine von vielen Fragen, der Pierre-Henry Salfati in seinem Dokumentarfilm „Die Neunte“ nachgehen will, denn die kongeniale Verbindung von Schillers Versen und Beethovens Komposition machte die „Ode an die Freude“ in ihrer Schönheit auch zu einem Objekt der Begierde für Dikatoren. Die 590.000 Euro teure Dokumentation, an der auch der WDR (Redaktion: Matthias Kremin) beteiligt ist, entsteht als deutsch-französische Koproduktion der SUR Films mit der Pariser 13 Production. Gedreht werden soll im Februar u.a. in Bonn und am Rhein. Weitere Drehorte sind Weimar und Wien. Kontakt: SUR Films, (0421) 5980483; [email protected] Dreharbeiten das aufwendige Fernsehdrama von Kadir Sözen und seiner Kölner Filmfabrik. Nach den Dreharbei- ten in NRW reist das Team am 27. April nach Berlin und Mitte Mai nach Istanbul und Anatolien weiter. Kontakt: Filmfabrik, Tel. (0221) 9347670; [email protected] Die kleine Monsterin Was machen Monsterkinder, wenn sie nachts nicht schlafen können? Sie erfinden Hunderte von Ausreden, mit denen sie ins elterliche Monsterbett krabbeln oder ihre Eltern ins Kinderzimmer locken können Foto: Alexandra Schatz Am 26. Januar fiel in den MMC Studios in Köln-Ossendorf der Startschuss für das 27 Millionen Euro teure Westernabenteuer „Die Daltons vs. Lucky Luke“. Til Schweiger spielt darin den Comic-Helden, der schneller schießt als sein Schatten. Eric Judor, Ramzy Bedia, Said Serrari und Romain Berger verkörpern die räuberischen Dalton-Brüder und Marthe Villalonga die Mutter aller Oulaws: Ma Dalton. Für die Innenaufnahmen entstanden in den Studios eine mexikanische Farm, eine Bank und ein Gefängnis. Geplant ist der Studiodreh bis zum 20. Februar, danach schließen sich die antwortlich. Den deutschen Verleih, der in französischer Sprache gedrehten Produktion, hat die Falcom Media Group AG übernommen, den Weltvertrieb UGC International. Für die Dreharbeiten in NRW sprachen die guten Erfahrungen der Produzenten und des Regisseurs: Die UGC-Produktion „Die fabelhafte Welt der Amélie“ entstand bereits zu großen Teilen in den MMC Studios, und auch der Filmkomponist und Regisseur Haim hat bereits seinen Debütfilm „Barracuda“ mit Jean Rochefort in einem NRW-Studio gedreht. Kontakt: Integral Film, Tel. (030) 88710771; [email protected] Außenaufnahmen im spanischen Almeria an, die am 24. April nach insgesamt 69 Drehtagen beendet sein sollen. Regisseur Philippe Haim verfilmt das Drehbuch, das Michel Hazanavicius nach den Comics geschrieben hat, gemeinsam mit seinem Kameramann David Carretero. Produziert wird die 27 Millionen Euro teure Comic-Verfilmung als Koproduktion der französischen UGC Images mit der deutschen Integral Film und der spanischen Sogedasa/Castelao Productions. Als Produzenten zeichnen neben Ives Marmion, Said Ben Said auch Alfred Hürmer und Carlos Fernandez ver- Am 16. März beginnt „Blueprint“Regisseur Rolf Schübel mit seinem Kameramann Holly Fink in Köln mit den Dreharbeiten zu „Goldsucher“. In dem WDR- Zweiteiler (Redaktion: Wolf-Dietrich Brücker), für den das Casting bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen war, erzählt er vom Aufbruch der ersten türkischen Gastarbeiter in ihre neue Heimat Deutschland. Der erste Teil „Der Wunschbaum“ beginnt 1962 in einem kleinen Dorf in Anatolien und spielt bis in die 70er. „Das Dornenbett“ heißt dann der zweite Teil, der bis in die 80er reicht. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive einer jungen Türkin, die von ihrem Ex-Mann auf offener Straße erschossen wird, und als Tote ihr Leben Revue passieren lässt – von der Kindheit in Anatolien bis zu ihrer Ermordung in Berlin. Das Drehbuch über die modernen „Goldsucher“ stammt aus der Feder von Tevfik Baser, dem Regisseur und Autor von „40 qm Deutschland“. Produziert wird – genau wie Menschenkinder. Wie eine kleine Monsterin dennoch lernt, alleine im eigenen Bett zu schlafen, erzählen Alexandra Schatz und Ted Sieger in ihrem achtminütigen Animationsfilm „Die kleine Monsterin kann nicht schlafen“. Das Drehbuch schrieb Claudia Zoller nach einem Buch von Andrea und Ted Sieger. Realisiert wird das Projekt der nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Foto: integral Film Goldsucher Alexandra Schatz Filmproduktion, an dem auch das ZDF (Redaktion: Irene Wellershoff) und DRS (Redaktion: Susann Wach) beteiligt sind, noch bis in den September im Kölner Trickstudio Lutterbeck. Als Sprecherin konnte bereits Katharina Thalbach verpflichtet werden. Kontakt: Alexandra Schatz Filmprod., Tel. (0511) 393315; [email protected] 21 2/04 The Daltons vs. Lucky Luke nrw letter Dreharbeiten nrw letter Heinrich Breloer 1981 im Interview mit Albert Speer. Kontakt: Bavaria, Tel. (089) 64990 Abgedreht, die Erste Gleich im Doppelpack fielen Mitte Dezember die letzten Klappen für Produktionen der filmpool. Regisseur Stephan Meyer beendete in Köln und Münster die Dreharbeiten für den ersten WDR Tatort der Kölner Filmproduktion, in dem das bewährte Duo Jan-Josef Liefers und Axel Prahl wieder die Hauptrollen spielen. Fast zeitgleich war die 2. Staffel der RTL-Serie „Die Sitte“ abgedreht. Regie bei den acht Folgen führten Sebastian Vigg, Jorgo Papavassiliou und Daniel Helfer (Kontakt: filmpool, Tel. 0221-9215990; [email protected]). Mitte Dezember beendete Peter Lichtefeld in Köln die Dreharbeiten zu seinem neuen Film „Playa del Futuro“, die ihn auch in eine Kneipe in Köln-Mülheim führten. Am 19. Februar reist das Team weiter nach Andalusien. Die Hauptrollen in der lakonischen Komödie, die die Berliner Bosko Biati produziert, spielen Peter Lohmeyer, Nina Petri, Outi Mäenpää und Hilmi Sözer. (Kontakt: Bosko Biati Film, Tel. 030-284 4940; [email protected]) Maria an Callas Voraussichtlich im April drehen Götz George, Vadim Glowna, Elisabeth Trissenaar und Inga Busch das Kinodrama „Maria an Callas“, das Regisseurin Petra K. Wagner von März bis Mai in Köln und an der Ostseeküste realisieren will. Nach ihrem eigenen Drehbuch erzählt sie die Geschichte von Jost, der nach dem Tod seiner Frau auf ihrem Computer eine E-MailFreundin von ihr entdeckt und die Korrespondenz unter dem Namen seiner Frau weiterführt. Die Bilder für die 2,5 Millionen Euro teure Koproduktion der Moonfilm mit der BB Film liefert Kameramann Peter Polsak. Als Verleih konnten die Produzenten Erik Stappenbeck und Michael Braun bereits Nighthawks Pictures gewinnen. Kontakt: Moonfilm, Tel. (030) 41107102; [email protected] nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) daktion: Barbara Buhl), dem NDR, BR und unter Mitwirkung des ORF. 22 2/04 Lieblingsarchitekt Adolf Hitlers, Rüstungsminister, Kriegsverbrecher, Gefangener in Spandau und Bestsellerautor: Albert Speer ist einer der zwiespältigsten Figuren aus der Führungsriege des Nationalsozialismus. Für ihren Mehrteiler „Speer und Er“ wagen sich Heinrich Breloer und sein Autor Horst Königstein an den ersten deutschen Film, der den Lebensweg Speers, den Breloer 1981 noch kurz vor dessen Tod traf und interviewte, nachzeichnet. Mit ihrer riesigen Recherche-Anstrengung (allein 125 Stunden Interviewmaterial, u.a. von zwei Söhnen und einer Tochter Speers) wollen die beiden Autoren scheinbar abgesicherte Funde und Interpretationen neu aufrollen. Der erste Teil des TV-Dreiteilers behandelt Speers Zeit als Rüstungsminister bis zu seiner Verhaftung durch die Alliierten, der zweite Teil beleuchtet die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse, der dritte schließlich Speers Haftzeit in Spandau. Das aufwendige Fernsehprojekt entsteht wieder in der „Offenen Form“, wie Breloer die von ihm und Köngistein entwickelte Mischung aus Spielszenen und dokumentarischen Material nennt. Die Rolle Albert Speers übernimmt dabei Sebastian Koch, Adolf Hitler wird von Tobias Moretti gespielt. Gedreht wird mit der Kamera von Gernot Roll vom 29. Februar bis zum 17. Juni in Berchtesgaden, Nürnberg, München, Berlin, Flensburg, Goslar, Paris sowie in Köln und Bonn, u.a. auch in den WDR Studios in Bocklemünd, in denen Hitlers Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei nachgebaut wird. Mit der Besetzung haben die Produzenten Thilo Kleine und Michael Hild die Casterin Rita Serra-Roll beauftragt. Produziert wird „Speer und Er“ von der Bavaria Film in Koproduktion mit dem federführenden WDR (Re- Foto: WDR/NDR/Menzel Speer und Er Dreharbeiten nrw letter Herzlichen Glückwunsch! Mit ihrem neuen Tatort „Minenspiel“ produziert die Colonia Media für den WDR (Redaktion: Helga Poche) die 30. Tatort-Folge der Kölner Kommissare Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär). In bewährter Tradition mischt sich auch in ihrem neuen Fall ein spannender Mordfall mit einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik. In seinem Drehbuch nimmt sich Autor Karl-Heinz Käfer, der für die Colonia auch das Buch zu „Mein Vater“ geschrieben hat, des dreckigen Geschäfts mit den Landminen an. Die Dreharbeiten hat Produzentin Sonja Goslicki vom 3. März bis zum 3. April in Köln angesetzt. Für das Casting zeichnet Anja Dihrberg verantwortlich, für die Inszenierung der Jubiläumsfolge Regisseur Torsten C. Fischer. Bereits abgedreht ist der KölnTatort „Alte Rechnungen“. Regisseur Peter F. Bringmann inszenierte das Drehbuch von Peter Goslicki und Mario Giordano gemeinsam mit seinem Kameramann Michael Faust. Die letzte Klappe fiel Mitte Dezember. Kontakt: Colonia Media, Tel. (0221) 9514040; [email protected] Wilsberg Ein toter Bauunternehmer und Wilsbergs frisch verliebter Freund sowie dessen undurchsichtige Angebetete beschäftigen den Detektiv in der neuen Episode des MünsterKrimis. Das Drehbuch „Wilsberg – Tödliche Freundschaft“ stammt aus der Feder von Thorsten Nöter, der den Krimi für die Kölner Cologne Film auch selbst inszenieren wird. Gedreht werden soll die ZDF-Produktion (Redaktion: Martin Neumann) im April und Mai in Münster und Köln. Bei den Hauptrollen können sich die Produzentin Micha Terjung und Producer Anton Moho auf die bewährten Leonard Lansink, Heinrich Schafmeister, Rita Russek, Ina Paule Klink und Roland Jankowsky verlassen. Das Casting für die weiteren Rollen übernimmt Sabine Bresser. Kontakt: Cologne Film, Tel. (0221) 9347080; [email protected] nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Minenspiel Die Szenenbildner der ifs an ihrem Set für die Regieübung „Faruks Café” der KHM. 23 2/04 Ein marokkanisches Café in KölnPorz? Keine leichte Aufgabe für die Szenenbildklasse der ifs internationale filmschule köln, die für das Szenenbild im Filmprojekt „Faruks Café“ der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) verantwortlich zeichnete – vom Entwurf über Setbau und –einrichtung bis zur Setbetreuung während des Drehs. „Wie im richtigen Filmleben“ lief die Zusammenarbeit der zehn ifs-Szenenbildner mit den zwölf Regiestudenten der KHM, die unter Leitung ihrer Professorin Jeanine Meerapfel im Februar in Porz ihre Regieübung absolvierten. Das aufwendige Set wurde unter der Leitung der Set Designer Uli Hanisch („Das Wunder von Bern“) und Volker Schäfer („Gloomy Sunday“) schon seit Wochen geplant und vorbereitet. Gedreht wurde in zwei Motiven: Ein Porzer Studio wurde zu einem heruntergekommenen marokkanischen Hinterhofcafé umgerüstet, und eine Reinigung in Holweide diente als Durchgang zum Café. Ebenso ungewöhnlich wie seine Lage ist auch der Inhalt des Stückes „Faruks Café“. In fünf Episoden, die die Regiestudenten selbst geschrieben haben, gehen die Protagonisten aus den unerwarteten Ereignissen zwischen Waschpulver und Mokka als neue Menschen hervor. Die Hauptrollen spielten Dalila Khatar und Dana Cebulla. Kontakt: ifs, Tel. (0221) 9201880; [email protected] Foto: Raphale Stötzel Faruks Café Dreharbeiten nrw letter Für das späte Frühjahr 2004 plant die Potsdamer Top Story Filmproduction die Dreharbeiten für Birgit Steins Komödie „Ohne Gnade“. Die Hauptrollen sollen neben Stein, Barbara Schöne, Jürgen Prochnow, Til Schweiger, Sissi Perlinger, Dieter Laser und Sven Martinek spielen. Gedreht werden soll die deutsch-englische Koproduktion mit der Kamera von Wedigo von Schulzendorf in Köln, Hannover und Berlin. Als Produzenten zeichnen Jutta Rabe, Birgit Stein und Terence S. Potter verantwortlich. Kontakt: Top Story, Tel. (0331) 7404940; [email protected] Ein Freund von mir Daniel Brühl, Jürgen Vogel und Sabine Timoteo spielen die Hauptrollen in Sebastian Schippers neuem Film „Ein Freund von mir“, den der Regisseur und Schauspieler von April bis Mai in Düsseldorf, Köln und Umgebung sowie in Hamburg dreht. Nach seinem eigenen Drehbuch und mit der Kamera von Oliver Bokelberg erzählt Schipper in einer Mischung aus Drama und Komödie von Karl, der in seinem Leben alles richtig gemacht zu haben scheint und keine Überraschungen mehr erwartet, bis er eines Tages Hans kennen lernt. Die Berliner X Filme Creative Pool produziert den drei Millionen Euro teuren Kinofilm, für den Sebastian Zühr mit Film 1 als ausführender Produzent verantwortlich zeichnet. Mit der Besetzung haben die Produzenten Maria Köpf und Tom Tykwer die Casterin Nessie Nesslauer sowie klein + schwarz beauftragt. X Verleih soll den Film in die Kinos bringen. Kontakt: X Filme, Tel. (030) 2308330; [email protected] Verschollen Bei einem Absturz eines Charterflugs in die Karibik überleben 20 Passagiere, die sich auf eine unbewohnte Insel am Ende der Welt retten können. Ohne Kontakt zur Zivilisation, ohne Hoffnung auf Rettung. Mit diesem Szenario endet der Pilot zu dem neuen WeaklyDrama „Verschollen“, den Regisseur Heinz Dietz in Mauritius, am Ijsselmeer und in den MMC Studios gedreht hat. Nun läuft bis Mitte Juni in Ossendorf die Serienproduktion, in der Chefautor Johannes Wünsche erzählt, wie die Gestrandeten mit ihrem Schicksal umgehen. Zu dem zwanzigköpfigen Schauspielerteam gehören u.a. Sylke Hannasky, Uwe Rathsam, Ben Bela Böhm, Anuk Ens, Chri- nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Ohne Gnade Allein in der U-Bahn: Franka Potente in „Creep“. stian Wewerka, Nicolas Solar Lozier und Haydar Zorlu. Pro- duziert wird die Robinson-Serie von teamworx für RTL und den ORF. Als Produzenten zeichnen Joachim Kosack und Jürgen Schuster verantwortlich. Kontakt: teamworx, Tel. (0221) 2504850; [email protected] 24 2/04 Am 18. Dezember beendete Regisseur Christopher Smith in Köln die Dreharbeiten zu dem Kinothriller „Creep“, in dem Franka Potente eine schrecklich lange Nacht allein in der U-Bahn überstehen muss. Neben den Aufnahmen in London und Köln standen für die internationale Koproduktion der Kölner Zero West auch Dormagen und Düsseldorf auf dem Drehplan. Der X Verleih wird den 5,1 Millionen Euro teuren Horrorstreifen in die Kinos bringen (Kontakt: Zero West, Tel. 02219129025; [email protected]). Im Mirker Bahnhof in Wuppertal fiel kurz vor Weihnachten die letzte Klappe für Robinson Savarys Kinodrama „Bye, bye Blackbird“ über einen jungen Trapez-Artisten. Die 6,7 Millionen Euro teure Produktion, die Pegasos ins Kino bringen will, entstand als Koproduktion von Samsa Film, Reverse Angle Factory, Ipso Facto Films und DOR-Film (Kontakt: reverse angle factory, Tel. 02211260096; [email protected]). Foto: Zero West Abgedreht, die Zweite Die andere Meinung Da sind wir also wieder. Berlin 2004 - das Fest der Filme beginnt aufs Neue. Zehn Tage lang tauchen wir Filmjournalisten erneut in eine eigene Welt ein. Auf Außenstehende wirken wir sicher wie Jünger einer seltsamen Sekte, um den Hals tragen wir die Plastik-Akkreditierung wie früher die Bhagwan-Jünger ihre Mala, schwirren unablässig zwischen Berlinale-Palast und den Star-Herbergen hin und her und nennen das Festivalprogramm schon längst nur noch „die Bibel“. Wir sind winzige Rädchen in einer riesigen Industrie, die in Berlin ihre alljährliche Messe abhält. Familie, Freunde, Probleme, Politik – fast alles ist jetzt unwichtig. Unser Dasein kreist nur noch um Fragen wie „wann kann ich The Missing noch sehen?“, „wer hat denn ein Interview mit Nicole Kidman bekommen?“ und dem Klassiker „was will der Regisseur uns mit diesem Film sagen?“ Ein Mikrokosmos, den man nur verstehen kann, wenn man diesen Zirkus einmal mitgemacht hat. Wochen vorher beginnt schon das nervenaufreibende Spiel. Welche Filme, welche Stars, welcher Verleiher, welche Agenturen, welcher Termin? Die Vergabe der Interviews ist für freie Journalisten entscheidend – eine Zusage für einen A-Star wie Jack Nicholson kann so belebend wirken wie ein Lottogewinn (hält nur nicht so lange an). Beim nächsten „Nein“ rätseln wir dann wieder über die sphinxische Logik, mit der die Interview-Vergeber die „slots“ vergeben. Ja, „slots“ – so wie Flugzeuge ein Zeitfenster zugeteilt bekommen, in dem sie abheben müssen, bekommt unsereins einen Sitzplatz in einer Gruppe von vier bis vierzehn Kollegen, die einem Schauspieler (auch „talent“ genannt) etwa 20 Minuten lang Fragen stellen darf. Zum Film Aber manchmal kommt eben dieser Zauber auf: Wenn man einen Festivalbeitrag frisch aus dem Schnittraum ansieht, der einen schlichtweg umhaut, wie es zuletzt auf der Biennale mit „Lost in Translation“ oder „21 Gramm“ passiert ist. Solche Momente sind eben erhebend. Oder wenn Dustin Hoffman in seinem Zimmer im „Four Seasons“ sockentragend Gedichte rezitiert – das ist wie Magie, die uns zu Gefühlsjunkies macht und uns daran erinnert, was wir an diesem Job so lieben. Trotzdem bleibt der Wunsch, es sich irgendwann mal leisten zu können, ein Festival im ursprünglichen Sinn zu erleben: Nicht als gigantischen Interview-Marathon, sondern ausschließlich, um Filme zu sehen. Alle, die man sich in seiner „Bibel“ dick angestrichen hatte. Weil sie vielversprechend klingen und nicht, weil der Produzent anwesend ist. Oder zumindest mal jeden einzelnen Beitrag des Hauptwettbewerbs sehen zu können! Klingt banal – war jedoch bisher noch nie möglich. Vielleicht, ja vielleicht ist es ja im nächsten Jahr mal soweit. Impressum nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) Die Spiele sind eröffnet natürlich. Hoffen die Master der „slots“. Zu allem, was uns und unseren Kunden interessant erscheint, hoffen wir. Wir schließen Deals. Sind bereit, zu einem Film fünf Interviews zu führen, die wir garantiert nie verkaufen werden, um letztendlich den vors Mikro zu kriegen, der uns wirklich interessiert. Auch diese „Beigaben“ (in unserem Jargon „die Schwiegermutter des Produzenten“ genannt) bestürmen wir routiniert mit Fragen und heucheln Interesse. Oft erweist sich die besagte Schwiegermutter des Produzenten als eloquente, faszinierende Person, die viel mehr Substanz mitbringt als der Banalitäten schwafelnde „big name“. Aber wie, um Himmels willen, soll ich die jemals unterbringen? Wir Freien haben schon Mühe, die Filmschaffenden mit Renommee zu verkaufen. Hey, nicht vergessen: Auf der anderen Seite sitzen unsere Kunden. Diese Redakteure und Ressortleiter haben zwar Entscheidungsgewalt, aber nicht immer fundiertes Filmwissen. Da kann es schon mal passieren, dass Ashley Judd mit Jude Law verwechselt wird! Ja, dieser Job ist skurril und voller Widrigkeiten. Im Terminstress wie Top-Manager flitzen wir im Dienste der Film-PR durch die Stadt, hängen an unseren Handys, tippen abends und wochenends Texte in unsere Laptops. Dieser Job verlangt Herzblut. Warum tun wir uns das an? Zeitmangel ohne Ende. Zehn Tage lang wenig Schlaf, viel Zigaretten und eine chaotische Nahrungsaufnahme, die vor allem aus den Pralinchen und Häppchen der Interviewsuiten besteht. Atmen auf den Fluren vor den Interviewsuiten kurz durch, und sind schon froh, zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein. Fragen uns zwischendurch, ob man der Sache noch gerecht wird. Schaffen es doch noch auf wundersame Art und Weise, uns auf den neuen Film und das neue Gegenüber einzulassen. Herausgeber: Filmstiftung NordrheinWestfalen GmbH; Tanja Güß, Katharina Blum Chefredakteur: Rüdiger Bertram Gestaltung/Layout: inrhein, Düsseldorf Redaktion: Tanja Güß Peter Hanemann, A.R.T. Wolfgang Hippe, A.R.T. Oliver Baumgarten Katharina Blum Erna Kiefer Heike Meyer-Döring (MEDIA) Redaktionsassistenz: Sonja Steinberg Titelfoto: „Was nützt die Liebe in Gedanken“, X-Verleih Redaktionsschluss: 30.01.04 Der nrw-letter kann bei der Filmstiftung NRW abonniert werden. Tel.: (0211) 93 05 00 Fax: (0211) 93 05 085 Kaistraße 14 D – 40221 Düsseldorf [email protected] 25 2/04 Mariam Schaghaghi nrw letter Interview Menschen NRW Making of Location Dreharbeiten Wie hoch ist für Sie der Nutzwert des nrw-letters? (von 1 = sehr hoch bis 6 = Zeitverschwendung) Wie wird im nrw-letter über die Filmstiftung NRW berichtet? (von 1 = viel zu wenig bis 6 = viel zu viel) Von welchen Themen würden Sie sich mehr wünschen? Was fehlt Ihnen im bisherigen nrw-letter? Ich wünsche mir einen nrw-letter, der mich... (in einem Wort) Antworten per Fax an: 0211-9305085 oder per Post an: Filmstiftung NRW Kaistr. 14 40221 Düsseldorf Wie alt sind Sie? Absender Wie lange arbeiten Sie bereits in der Branche? (falls Sie an der Verlosung teilnehmen wollen) Mann Frau Wohnort? In welchem Bereich sind Sie tätig? Name Vorname Adresse Tel.: Meldungen Porträts MEDIA Hintergrundberichte Die andere Meinung Produktionsfirma Sender Schauspieler Regie Autor Multimedia Institution / Verband Filmtheater PR oder Journalismus Kamera Produktion allg. Aus- und Weiterbildung Geschäftsführung Angestellter Freiberufler Student/Azubi Ihre Position? 26 nrw-letter (Redaktion: 0211.930 500, Fax: 0211.930 5085, [email protected]) ... aber vieles besser: Unter diesem Kanzlermotto steht auch der neue nrw-letter. Für die Medienforums Ausgabe im Juni ist ein umfassender Relaunch des Brancheninformationsdienstes der Filmstiftung NRW geplant. Nach gut sechs Jahren, die der nrw-letter nun bereits existiert, war es an der Zeit über neue Ziele nachzudenken. Dafür bitten wir Sie um ihre Unterstützung, denn nur wenn Sie uns helfen, können wir das Heft in Zukunft – so weit wie möglich – noch mehr auf ihre Wünsche und Bedürfnisse zuschneiden. Bereits fest steht, dass das Heft ab Juni nicht nur häufiger erscheinen, sondern auch ein neues Format erhalten und durch umfangreiche Themenschwerpunkte auch inhaltlich gewinnen soll. Sagen Sie uns, was Ihnen am alten nrw-letter gefiel, und worüber sie gerne mehr lesen würden. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Unter den Einsendern, die ihren Namen auf den Fragebogen schreiben, verlost die Filmstiftung NRW 15 Schneekugeln mit Motiven von „Das Wunder von Bern” und „Blueprint”. Viel Glück wünscht die Redaktion des nrw-letters. Auf welche Rubrik möchten Sie auf keinen Fall verzichten? 2/04 Fragebogen Nicht alles anders... nrw letter