Der mystische Lichtball..!

Transcrição

Der mystische Lichtball..!
( ...Leuchteffekt mit Strahlen... )
Der mystische Lichtball..!
“Wie hast du das gemacht?” - die wohl häufigste Frage bei bestimmten Effekten. Man könnte sie auch in 2D-Programmen per
Postwork nacharbeiten...und ehrlich gesagt kommt man in den meisten Fällen auch nicht um ein gewisses Maß an “Handanlegen”
herum. Doch als großer Freund dessen, möglichst viel schon zu rendern, um den nachträglichen Aufwand zu reduzieren kann ich
zudem auch immer wieder darauf verweisen, daß die Effeke viel besser mit der Szene korrespondieren, Perspektiven einhalten,
zu Verbesserungen nötigen...
Mit diesem Tutorial möchte ich zeigen, wie man so einen Effekt hinbekommt, der auch noch nachbearbeitet werden KANN, aber
eben nicht mehr MUSS... Er wird teilweise von der Figur verdeckt und verlangt nach einem kleinen Kniff in der Beleuchtung - alles
Dinge, die einem in der Nacharbeit glatt abgehen...dem Render aber erst den letzten Pfiff geben...
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Nun, beginnen wir...
Ich habe den Effekt vor Augen, den ich erzeugen möchte...es soll ein
gleißendes Licht sein, das aus einer geöffneten Hand leuchtet. Also erstelle
ich mir die Szene mit Figur und Pose.
Alles wie gewünscht..? - Gut..!
Ich hole mir aus den Props
einen Ball und platziere ihn
in der geöffneten Hand...
Bißchen skalieren ist
natürlich Pflicht...
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Fertig..? Dann picke ich mir ebenso eine "einseitige Fläche" ("one sided
square") und positioniere sie ebenfalls über der Hand. Wichtig: Die Fläche
sollte sehr lotrecht zur Kamera stehen, also nicht irgendwie schief...
Der Betrachter schaut voll
auf die Fläche..
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Für beide Props kann ein Name vergeben
werden, muß aber nicht.
Sinnvoll dagegen ist das Rausnehmen dieser
beiden Haken...
Es geht um Licht, nicht um feste Körper... Sonst
könnte der Strahlenkranz am Körper der Figur
als Schatten sichtbar werden...
MaLo 01/2011
Fein, damit ist in Poser die Szene soweit
vorbereitet. Gehen wir an das Material.
2 Props bedeuten 2 Materialien...
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Das Erste erstellen wir in unserem 2DProgramm. In meinem Fall ist es PhotoShop,
jedes andere Programm mit passenden
Möglichkeiten ist genauso gut...
Wichtig: Wir achten darauf, das
Seitenverhältnis des Poser-Props
einzuhalten...hier quadratisch.
Hier habe ich aus 3 Layern / Folien, die ich mit
verschiedenfarbigen Brushes bemalt habe.
Die Kombination soll den Strahlenkranz
darstellen.
Aufpassen! - Der Effekt darf nicht über die
Bildkante ragen...eine Abbruchkante des
Effekts wäre die sichtbare Folge !
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Damit die Figur nachher nicht ein schwarzes
Pappschild mit Strichen hält, muß man Poser
noch sagen, was durchsichtig sein soll.
Die 3 farbigen Layer habe ich dupliziert, auf
eine Ebene verdichtet und einfach mit dem
Effekt “Farbüberlagerung” weiß eingefärbt.
So finden sich alle 3 Farben in diesem schwarz
-weißen Gegenstück wieder.
Warum weiß..?
Nun, Poser interpretiert an passender Stelle
alles schwarze als "transparent", weiß
dagegen ist "opak", also undurchsichtig...
Graustufen sind von hell auf dunkel mehr oder
weniger transparent.
Die Ergebnisse exportieren wir als JPG...und
bitte keine Experimente: BMP, TIF usw
bereiten Poser oft Probleme...beim Einen
gehts, beim Nächsten gibts Chaos...
Zurück zu Poser...ich wechsele dort in den Material-Raum....und keine Angst,
er beißt nicht... ;o)
Als erstes wähle ich den Ball aus...
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Das Material versehe ich mit
einem Blender und den
Werten, die bitte hier
abgenommen werden. Der
Blender sorgt für einen
Verlauf von innen nach
außen und soll den Eindruck
eines Leuchtpunktes
vermitteln.
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Außerdem habe ich die farbliche
Darstellung des Materials etwas
angepaßt. Das bläuliche Lila entspricht
dem Einschlag, den ich im Strahlenkranz
vorgesehen habe...
Daß der Blender mit schwarz/weiß
arbeitet, ist kein Zufall ! Ähnlich wie mit
unseren Color / Transparenz-Maps
definiert er, was transparent ist und was
nicht. “Inner” ist also opak, “outer” damit
durchsichtig.
Der Wert beschreibt den Abstand - es
lohnt sich, damit zu spielen...
MaLo 01/2011
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Hier sieht man die Vorschau des
Lichtpunkts im Material-Raum...wird
doch...
Gleich rüber zur Fläche, die
unseren gemalten Strahlenkranz
darstellen soll.
Erstellt Bild-Maps und navigiert
euch zu den Color / Transparenz
Maps durch.
Color nutzt hier die grünen
Verbinder, Transparenz die Blauen.
Übernehmt auch hier bitte die
Werte wie gezeigt:
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Vorschau:
Tja, eigentlich steht dem ersten
Probe-Render nichts mehr im Weg...
Beleuchtung gewählt,
Rendereinstellungen angepaßt...und
schon steht der Effekt...in diesem
Bild komplett ohne Postwork... ;o)
Das violette Leuchten habe ich mit
einem Punktlich zusätzlich simuliert.
Knapp hinter den Props über dem
Unterarm platziert, lila eingefärbt und
in seiner Reichweite begrenzt sorgt
er dafür, daß der Lichtball auch
tatsächlich Licht abgibt.
Das ist Poser - alles muß extra
simuliert werden...
Die Mischung der Maps an
den jeweiligen Knoten Color und Transparent sorgt für die entsprechenden
Effekte.
Zur Erklärung:
"Diffuse" ist das
Umgebungslicht
"Specular" ist ein
Glanzlicht...hier nutzlos, weil
das Licht weder aus Glas
noch Metall besteht...
"Ambient" steht für ein
Eigenleuchten...deswegen
habe ich es auch auf 3
gestellt...ist ja "Licht"...
"Transparency" steht für die
Transparenz - hier sagt die
schwarz-weisse Map, was
durchsichtig ist.
Die anderen Werte sind in
diesem Tutorial
uninteressant, weil sie sich
mit Reflektionen,
Refraktionen und Rauheit
befassen...alles
Eigenschaften, die mit
Lichtstrahlen nichts zu tun
haben...
ACHTUNG:
Screenshots der MaterialEinstellungen und die beiden Maps
liegen als Bonus auf meiner Website
zum Download bereit !
Viel Spaß beim Nachbasteln...und wie immer mein
gebetsmühlenartiger Spruch:
Dies soll zum Experimentieren anregen, nicht die
Bibel ersetzen...
Varianten und Verbesserungen sind
gewünscht...und ein Lerneffekt durchaus
beabsichtigt...
Also... "Happy Render"... ;o)
MaLo 01/2011