Innere

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Innere
SONNABEND / SONNTAG, 27. / 28. NOVEMBER 2010
48
2010
Unterwegs: Hamburgs begehbarer Adventskalender › Stadtgespräch: Uschi Obermaier ›
Lokal-Termin: Im legendären „Vienna“ › Gestern & Heute: Popper – Protest und Party mit Stil
Titel-Thema:Schmuck-Accessoires
› Markenmacher: Bijou Brigitte
Innere
Werte
Marmor, Stein und Eisen
bricht, aber Diamanten nicht.
YVONNEWEISSweiß,warum.
FOTO: LAUREN BURKE/GETTY IMAGES
M
einen ersten Diamanten
bekam ich vor fast genau
zwei Jahren auf einer Insel Namens Cebu am Ende
einer langen Reise. Minuten zuvor hatte ich „Ja!“
gesagt, und als wäre das
nicht schon umwerfend
genug, erhielt ich noch
„The Ring of Rings“, wie ich die Amerikanerinnen in alten
Filmen so schön hatte schwärmen hören, den klassischen
Verlobungsring von Tiffany. Ein Solitär im Brillantschliff,
mit sechs Krappen über der Ringschiene gefasst, wodurch die
Facetten jeden Lichtstrahl noch heller reflektieren. Es war
mitten in der Nacht, als an meiner Hand die Sonne aufging.
Der Kniefall von Cebu ging in meine persönliche Geschichte ein und änderte meinen Nachnamen sowie meine
Einstellung zu Ringen: „Stören beim Tippen.“ Jetzt stören sie
mich immer noch, aber ihr Zauber gleicht das Unfunktionale
aus, und das Tragen der Steine wird durch ihre euphorisierende Wirkung sogleich wieder funktional.
Ein Diamant gilt als unvergänglicher Beweis für Liebe und
Treue. Jeder Stein ist eine Einmaligkeit der Natur, so einmalig wie eben der oder die Geliebte. Er symbolisiert das Unendliche, weil seine Entstehung länger dauert als unsere Vorstellung von Zeit reichen kann. Deshalb passt der Diamant so gut
zur Liebe, denn ihr Wunsch ist immer, auf ewig zu bestehen.
Kitsch hin oder her, die Wirkung des durchsichtigen Steins
ist glasklar: Er lässt Frauenherzen schmelzen. Dabei sind Diamanten der härteste irdische Stoff. Marmor, Stein und Eisen
bricht, aber Diamanten nicht. Sie entstehen aus Kohlenstoff
rund 150 Kilometer tief im Erdmantel, wo Temperaturen um
die 1300 Grad und hoher Druck die Kohlenstoffatome kristallisieren lassen. Vulkanische Ausbrüche katapultieren sie nach
oben, um dann Tausende von Kilometern Flüsse im südlichen Afrika, Russland oder Australien hinunter geschwemmt
zu werden. Die Steine haben also ein paar Millionen Jahre
Sack und Asche hinter sich, bevor sie ihre Reise ins Licht antreten. Auf Erden erhalten sie dann ihren entscheidenden
Schliff. Erst der verwandelt einen Stein in einen Brillanten
und verleiht ihm Funkeln und Feuer – das Blitzen beim Bewegen des Steins und die Brechung des Lichts in Regenbogenfarben. Mitte des 14. Jahrhunderts begann man in Venedig mit
dem Bearbeiten der Steine, und seitdem kann so ein kleines
Ding mehr Funken versprühen als ein Silvesterfeuerwerk.
Schon im alten Griechenland wurde der Diamant als „König der Edelsteine“ verehrt. Das Wort leitet sich vom altgriechischen „adamas“ – unbezwingbar – ab. Dank seiner Härte
glaubten die Griechen, er sei ein Stück Ewigkeit und verleihe
seinem Träger höchste Reinheit und Erleuchtung. Ja, in Bezug auf die Männer sollte er durchaus als Stein der Weisen
gesehen werden. Wer ihn verschenkt, weiß, was Frauen wünschen. Auch Männer selbst können vom Diamantenrausch
gepackt werden: Die amerikanischen Rapper erwischte es als
erste, allen voran Ice-T mit einem Brilli am kleinen Finger.
Der britische Künstler Damian Hirst besetzte die Stirn eines
Totenkopfschädels mit einem 52-Karäter. Fußball-Star
Mesut Özil trägt einen Stein im rechten Ohr, und soeben ließ
sich ein Australier sein iPhone für 5,7 Millionen Euro mit 500
Diamanten aufmotzen – die wahrscheinlich höchste Telefonrechnung der Welt. Wer es dezenter mag, kann anstatt Gravur
ein Steinchen in seinem Ring verstecken.
Im Allgemeinen jedoch wird der Wert eines Steines seit
1953 durch die vier Cs bestimmt: Cut (Schliff ), Color (Farbe),
Clarity (Reinheit) und Carat (Größe). Ein Karat enstpricht
0,2 Gramm. Einer der weltweit größten und ältesten Rohdiamanten hört auf den Namen Koh-i-Noor und wurde circa
3000 vor Christus gefunden. 110 Karat schwer, wer sollte die-
se Last auf sich nehmen? Natürlich die englische Königin. In
ihrem persönlichen Tresor, dem Londoner Tower, verbreitet
er eine solche Strahlkraft, dass die Besucher wie hypnotisiert
wirken. Ähnliche Blicke erzielte vor kurzem das Model Adriana Lima, als es einen mit Diamanten besetzten BH im Wert
von 1,4 Millionen Euro präsentierte und der Redewendung
„mit stolzer Brust“ so neue Bedeutung verlieh.
Zu einem der bekanntesten Klunker der Welt wurde der
Taylor-Burton-Diamant. 69 Karat schwer, eine teuflische
Zahl, die gut zur Beziehung von Liz Taylor und ihrem Immermal-wieder-Mann Richard Burton passt. Die erste Besitzerin
wollte ihn loswerden, nicht aus Geldnot, sondern weil sie sich
mit ihm fühlte „wie in einem Banksafe“. 1969 erwarb Burton
den Stein für angeblich weit über eine Million Dollar und
kommentierte das Schnäppchen wie folgt: „Wir sind glücklich, dass Miss Taylor glücklich ist.“ Nach der Trennung von
Burton blieb Liz Taylor eine gefüllte Schmuckschatulle und
die Erkenntnis: „Männer vergehen, Diamanten bestehen.“
Freundschaften jedoch können durch Brillanten in Stein
gemeißelt werden. Meinen zweiten Diamanten bekam ich
vor einigen Monaten bei einer Feier des Juweliers Bucherer,
zu der mich meine Freundin Anna mitgenommen hatte. Anna
und ich lernten uns vor 15 Jahren kennen, als wir in ein Haus
ohne Heizung zogen. Fortan mussten wir zusammenrücken.
Bei Bucher er wärmten wir uns an einem ganz besonderen
Cocktail: Champagner on the Rocks, also mit einem kleinen
Stein. Einer von 100 sollte echt sein. Nach zwei Stunden Spannung erklärte der Hausherr mich zur wortwörtlich strahlenden Siegerin. Wie hüpfende Brennstäbe sprangen Anna und
ich durch den Laden. Den Stein ließen wir zu einer Kette
fassen, die wir nun abwechselnd tragen. Bei jedem Tausch
freuen wir uns, als sähen wir das Geschenk zum ersten Mal.
„Diamonds are a girl’s best friend“ sang Marilyn Monroe in
der Komödie „Blondinen bevorzugt“. Doch was für eine
(Ent-)Täuschung: Die Juwelen, die sie in dem Film trägt,
waren unecht, und auch mit ihrer viel zitierten Aussage hat
Marilyn keineswegs recht. Diamanten sind nicht unsere
besten Freunde – es sind die, die sie uns schenken.
S. 4/5 – Schönster Schein:
Schmuckstücke zum Träumen und
Tragen. Plus: Experten-Tipps.
die
uhr für stilbewusste
die rolex date just ii
II
› WOCHENENDE
Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010
in Hamburg
FOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA
Zé
Roberto
FOTO: ISTOCKPHOTO
„Hamburger Hafen“ (1912) heißt
Ulrich Hübners Bild, das im Auktionshaus Stahl (r.) versteigert wird.
Der 36-jährige HSV-Star erlebt an
der Elbe Heimatgefühle oder spielt
mit seinen Kindern – Fußball!
Punsch und Gesang: Das
Café Kantate öffnet sein
Fenster am 1. Dezember.
Mein perfekter
Sonntag
10 Uhr Wieder umdrehen
und endlich mal ausschlafen!
Meine Frau Luciana sagt unseren drei Kindern Bescheid,
dass Papa heute etwas länger
im Bett liegen bleibt.
12 Uhr Mein Frühstück, für
die Familie das zweite, ist
ziemlich deutsch. Es gibt Brötchen, Marmelade und eine
ordentliche Portion Rührei.
Dabei lese ich Zeitung. Deswegen ist es immer besser, am
Tag zuvor gewonnen zu haben.
13.30 Uhr Bei gutem Wetter
geht es zum Angeln. Ich habe
es auch schon an der Elbe
probiert. Aber einen dicken
Fisch habe ich da noch nicht
an Land gezogen. Trotzdem
ist es schön. Wenn die großen
Schiffe vorbeifahren, packt
mich manchmal das Heimweh, es erinnert mich an meine Zeit beim FC Santos in Sao
Paulo. Obwohl ich ja schon ein
halber Deutscher bin. Meistens nehmen mich aber die
Kinder in Beschlag. Die wollen im Garten toben oder mit
ihrem Papi Fußball spielen.
16 Uhr Wir fahren nach
Altona in die Kirche zum brasilianischen Gottesdienst. Ein
Ritual, das mir und meiner
Frau sehr wichtig ist. Ich bin
ein sehr gläubiger Mensch
und habe in Brasilien auch
schon selbst gepredigt. Jesus
Christus ist ein Ratgeber für
mich. Ich könnte mir vorstellen, dass ich nach meiner Profi-Karriere als Pastor arbeite.
18 Uhr Da ich den Kindern
fast keinen Wunsch abschlagen
kann, fahren wir ausnahmsweise zu McDonald’s. Meine
zwei Töchter und mein Sohn
dürfen Burger essen, ich nehme ein Chicken Wrap. Der ist
echt lecker und macht nicht
so dick. In Deutschland ist es
einfacher für mich, normale
Dinge zu tun. Die Menschen
hier respektieren die Privatsphäre mehr als in Brasilien.
Ich muss nicht immer Autogramme schreiben oder werde fotografiert.
22 Uhr Nachdem die Kinder
endlich im Bett sind, setze ich
mich auf die Couch und sehe
mir brasilianische Fußballspiele an. So ganz ohne geht es
auch am freien Sonntag nicht.
Aber ich halte die Augen auch
für den HSV auf. Vielleicht
finde ich ja einen neuen
Linksverteidiger, dann kann
ich wieder im Mittelfeld ran.
24 Uhr Langsam fallen mir
die Augen zu – morgen muss
ich ausgeschlafen sein für das
nächste Training.
ADVENTSKALENDER-AKTION
Rund um den Großneumarkt
STADTLEBEN
Zum ersten …
Ein Stadtviertel wird zum Adventskalender: In der Hamburger Neustadt bieten
Läden, Ateliers, Restaurants, Cafés und Galerien vom 1. bis zum 24. Dezember
besondere Aktionen, schöne Überraschungen und kleine Geschenke.
1.12. CAFE KANTATE: Das Café lädt mit dem Michel zum Mitsingen bei Punsch ein.
» Großneumarkt 38, Tel. 18 07 74 04, www.cafe-kantate.de
… Mal bei einer Auktion? Im Auktionshaus Stahl warten 1000 Kunstwerke auf Bieter.
D
TEXT: VANESSA SEIFERT
rei, zwei, eins – meins. So könnten auch Sie
heute jubeln, denn im Auktionshaus Stahl
kommen mehr als 1000 prächtige Gemälde,
wertvolle Antiquitäten und glanzvolle Schmuckstücke unter den Hammer. Zwischen 11 und 16.30 Uhr
werden diese Sammlerstücke, bei denen es sich
mehrheitlich um „Privateinlieferungen“ aus Hamburg und dem Umland handelt, meistbietend vergeben – zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten!
„Waren in den vergangenen Jahren vor allem Bauhaus-Möbel im puristischen Design gefragt, rückt
jetzt wieder das Opulente in den Fokus der Bieter“,
sagt Michael Kerle vom Auktionshaus Stahl am Graumannsweg, das seit mehr als 30 Jahren erfolgreich
besteht. Bei den Gemälden erleben die Alten Meister
wieder eine Renaissance. „Vor allem entdeckt man
langsam die hohe Qualität der Hamburger Maler. Vor
Worpswede müssen wir uns nämlich überhaupt nicht
verstecken“, erklärt Michael Kerle und preist die
Malerei des Hanseaten Thomas Herbst.
Die Alten Meister seien bei der heutigen Auktion
mit vielen „herausragenden Gemälden“ vertreten –
wie Nicolaes Berchems „Hirten im Flusstal“. Für das
Werk jenes Hauptvertreters der niederländischen
Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts ist ein Mindestgebot von 4900 Euro aufgerufen. „Geradezu
günstig“, weiß Kerle. Wie viele Bieter mitsteigern
werden, sei nicht vorherzusagen: „Erfahrungsgemäß
trudeln die meisten Gebote kurz vor Schluss ein.“
Auf welches Objekt die Damenwelt schielt, ist dagegen leicht vorhersehbar: Zu schön glitzert das Paar
Solitär-Ohrringe mit zwei feinen Altschliffdiamanten. Aufrufpreis: 45000 Euro. Der Schmuck stammt
übrigens von einer Hamburgerin. Vielleicht hatte sie
die Preziosen irgendwo auf dem Dachboden in einer
Kiste gefunden. Wie das Geschwisterpaar aus England, das jüngst sein Elternhaus entrümpelte und dabei auf eine chinesische Vase stieß. Bei einer Versteigerung des Auktionshauses Bainbridges brachte das
vermeintliche Gerümpel 50,7 Millionen Euro ein.
Und auch bei dieser Auktion lässt sich bestimmt
das ein oder andere Schnäppchen schnappen.
2.12. KULTURREICH & SUGARBRAIN: Im Rahmen einer Märchenausstellung gibt
es ein „Wünch Dir was“-Programm. Geschenk: Wunschprinz oder Wunschprinzessin.
» Wexstraße 28, Tel. 75 36 86 61, www.kulturreich.de | www.sugarbrain.net
3.12. INSA RESTAURIERUNG: Einblicke hinter die Kulissen von St. Jacobi.
» Großneumarkt 22, Tel. 38 07 60 66, www.insa-restaurierung.de
4.12. PLACE, der Laden, in dem internationale Designer und Künstler ihre Arbeiten
verkaufen, bietet „SchokoSchmuck – Kalorien fürs Dekolleté“.
» Wexstraße 33, Tel. 28 57 04 16, www.place-hamburg.de
5.12. VAMP’S: Zum 3-Gänge-Menu gibt es ein Glas Rotwein gratis dazu.
» Großneumarkt 58, Tel. 73 05 27 15, www.vamps-restaurant.de
6.12. DIE BLUMENBINDEREI LOY verwöhnt mit selbst gebackenen Christkeksen
und spendiert zum Einkauf einen Weihnachtsstern.
» Alter Steinweg 1, Tel. 63 30 78 60, www.blumenloy.com
Service
» Auktionshaus Stahl,
Graumannsweg 54, Tel. 34 34 71,
Weihnachtsauktion:
Sa, 27.11., 11 – 16.30 Uhr,
www.auktionshaus-stahl.de
7.12. KUNST UND GEMÜSE, das Atelier für Flaschenkunst, Frottee-Kuscheltiere,
Schmuck und mehr, verpasst erworbenen Produkten den gewünschten Namen gratis.
» Wexstraße 28, Tel. 55 77 54 48, www.kunstundgemuese.de
8.12. FRÄULEIN BOB FRISEURE verschönern den Liebsten einer Kundin gratis dazu.
» Poolstraße 41, Tel. 35 71 50 55, www.fraeulein-bob.de
9.12. STEIGENBERGER HOTEL: Im DaySpa gibt es Wellness-Gutscheine.
» Heiligengeistbrücke 4, Tel. 36 80 60, www.hamburg.steigenberger.com
DER GRÜNE PUNKT Die Hamburger Klimaschutzstiftung lädt ein, gemeinsam mit Fachleuten hinter
die Bauzäune im Umweltzentrum Karlshöhe, Karlshöhe 60d, zu schauen. Beim „Sonntagsspaziergang
in die Zukunft“ am 28.11. von 15–16.30 Uhr werden die Modernisierungsmaßnahmen besichtigt.
10.12. 25 MINUTES bietet ein kostenloses Probetraining (auch am 17.12.).
» Kaiser-Wilhelm-Straße 93, Tel. 07 00/70 03 70 04, www.25minutes.de
11.12. PARADIES OPTIK schenkt Punsch aus. Dazu Gebäck und Schnickschnack.
» Alter Steinweg 11, Tel. 34 80 343, www.paradies-optik.de
12.12. CRAZY CHRISTMAS SHOP: Sonderpreis bei Gruppenfoto im Studio Grzesik.
» Kaiser-Wilhelm-Straße 115, Tel. 42 02 325, www.studio-grzesik.de
KULTUR ERLEBEN
13.12. ZWANG B: Die Buchbinderei verspricht Sternstunden mit Werkstatteinblick.
Startschuss
» Kohlhöfen 2, Tel. 30 70 39 74, www.zwang-b.de
Die Ausstellung „60 Jahre Formel 1“ im
Museum „Prototyp“ zeigt: Rennsport
ist mehr als nur rasanter Kreisverkehr.
» Poolstraße 20, Tel. 35 01 99 04, www.gobananashop.de
K
14.12. RISTORANTE CAPRICCIO verwöhnt mit italienischem Panettone.
» Thielbek 12, Tel. 18 07 92 19, www.capriccio-hh.de
15.12. GO BANANA! Die Boutique lockt mit Gebäck, Glühwein und einer Verlosung.
16.12. KARLSONS bietet Skandinavisches wie Glögg, Pepparkakor und Lussekatter.
» Alter Steinweg 10, Tel. 52 59 82 33, www.karlsons.de
Mythen, Männer, Motoren:
Formel-1-Ikone Jacky Ickx
im Ferrari in Spa, 1970.
TEXT: TINO LANGE
eine Frage, das Auto der Zukunft röhrt nicht
mehr, sondern hat statt eines Tankdeckels
einen Elektrostecker. Es besitzt auch keine
verschwenderischen Heckflossen, sondern wird im
Windkanal designt. Und dennoch: Old- und Youngtimer erfreuen sich wachsender Beliebtheit – weil sie
Geschichten erzählen. Nicht die von Verbrauch, CO 2
Ausstoß und Kfz-Steuer, sondern von Technik, Design und – vor allem im Bereich Renn- und Sportwagen – von Schicksalen. Man nehme nur Ferrari: Wohl
keine Automarke hat im Rennsport so viele Triumphe und Tragödien angehäuft, von Lorenzo Bandinis
Todescrash 1967 in Monaco bis zu Michael Schumachers erlösendem WM-Titel im Jahr 2000.
„Personen. Kraft. Wagen“ ist auch das Motto des
noch jungen Museums „Prototyp“, welches automobile Ausstellung, Archiv, Kunst-Galerie, Literatur
und Gastronomie in der HafenCity vereint. Schwerpunkt der Dauerausstellung sind Renn- und SportPrototypen des „Goldenen Zeitalters“ der frühen
FOTO: RAINER W. SCHLEGELMILCH
Nachkriegsjahre und ihre Schöpfer, angefangen mit
dem Porsche-Urtyp 356. Und so dürfen sich vor allem
Rennsport-Enthusiasten auf die Sonderausstellung
„60 Jahre Formel 1“ freuen. Elf Grand-Prix-Renner
von den 50ern bis heute zeigen die Entwicklung der
Königsklasse. Der Maserati 4CLT lässt die Saison
1950 wieder aufleben und der Williams FW09 die
wilden Turbolader-Zeiten von 1983 und 1984, der
Jordan 191 führt in Michael Schumachers Debütjahr
1991 zurück und Ferraris F2007 von Kimi Räikkönen
schlägt den Bogen in die Gegenwart.
Filme und Fotografien erinnern an legendäre Rennen, Fahrer, Strecken und Konstrukteure. An Mythen
wie Ayrton Senna, Jochen Rindt und Wolfgang Graf
Berghe von Trips. Ingenieurskunst, Sport-Kultur und
historische Dokumentationen zeigen zudem, dass die
Formel 1 weit mehr ist als nur ein Zirkus von Männern (und natürlich auch Frauen wie Desiré Wilson
und Lella Lombardi), die schnell im Kreis fahren.
Auch in Zukunft.
17.12. GALERIA GUDBERG: Das Gestaltungs-Atelier mit Design-Buchhandlung
erfreut mit Weihnachtspreisen und Wundertüten, die es zum Einkauf dazu gibt.
» Poolstraße 8, Tel. 81 95 150, www.gudberg.de
18.12. ATELIER FREIER FALL: Bei der Mode-Designerin Anita Braun werden
Präsente ganz persönlich verpackt. Dazu als Geschenk eine feine Kleinigkeit.
» Wexstraße 35, Tel. 85 03 564, www.atelier-freierfall.de
19.12. MARBLAU erfreut an Adventssonntagen mit mediterranen Überraschungen.
» Poolstraße 21, Tel. 35 01 65 55, www.marblau.de
20. & 21.12. MASSSTAB verpackt Ihre Geschenke weihnachtlich und maßstabsgetreu.
» Kaiser-Wilhelm-Straße 115, Tel. 34 44 55, www.massstab-hamburg.de
22.12. ADAM & EVE: Die Beautylounge verspricht „süße“ Verführung.
» Steinwegpassage 1&5, Tel. 21 00 88 33, www.adameve-hamburg.de
Service
» „60 Jahre Formel 1“, Automuseum Prototyp (U Meßberg),
Shanghaiallee 7 / Lohseplatz 1 a,
Tel. 39 99 69 68, 27.11. – 27.3.,
Di – So 10 – 18 Uhr, Eintritt 7,50
Euro, www.prototyp-hamburg.de
23.12. FROHSTOFF: In dem Siebdruck-Atelier kann man
mitgebrachte Lieblingsstücke selbst bedrucken.
» Wexstraße 38, Tel. 39 99 14 47, www.frohstoff.de
24.12. DIE WEINGALERISTEN laden zu einer Winter-Weinprobe.
» Kohlhöfen 14, 35 71 84 77, www.die-weingaleristen.de
Der DATOGRAPH PERPETUAL repräsentiert den neuesten Stand der Mechanik – mit selbst entwickelter Gangpartie und neu konstruiertem ewigen
Kalender. Dafür haben die Meister von Lange viele Monate lang geforscht,
getestet, verworfen und verbessert. So entstand ein Meisterwerk, das
man nur bei den feinsten Juwelieren der Welt erhält – wie bei Mahlberg.
Diese Lange-Uhr entstand auf traditionelle Weise.
Mit viel Erfindergeist.
Dort wird man Ihnen auch die Geschichte von F. A. Lange erzählen. Vor
165 Jahren zog er nach Glashütte und
begründete die deutsche Feinuhrmacherei. Mit dem Ziel, die besten Zeitmesser der Welt zu bauen, trieb er die Entwicklung der mechanischen Uhr
maßgeblich voran. Von seinem visionären Geist lassen wir uns inspirieren.
Der DATOGRAPH PERPETUAL. Exklusiv bei:
Hamburg, Neuer Wall 43 • Tel. 040/36006280-0
Kiel, Holstenstr. 39, Tel • 0431/980709-0
Lübeck, Holstenstr. 37–41 • Tel. 0451/79971-0
III
Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010
› STADTGESPRÄCH
Brigitte Steinmetz trifft
Uschi Obermaier
Lebenskunst
habe ich sie gleich an Maxfield in der Melrose verkauft,
die teuerste Boutique von Los Angeles.
MAGAZIN: Einfach so, als No-Name?
OBERMAIER: Ich sag ja – Achterbahn.
MAGAZIN: Ihrem Haus und Teint nach zu schließen, befinden Sie sich wieder ganz oben auf der Achterbahn.
OBERMAIER: Naja, ich habe nicht nur die guten Gene von
meiner Mutter geerbt! Aber ich bin vorausschauender
geworden. Deswegen habe ich auch das Gästehaus renoviert. Weil es sein kann, dass ich da mal wohnen werde, wenn ich mir das große nicht mehr leisten kann.
MAGAZIN: Als Überlebenskünstlerin auf alles gefasst?
OBERMAIER: Die Jahre im Bus haben mich eins gelehrt:
mich mit den Umständen zu arrangieren. Ich lebe in
einem extrem feuergefährdeten Canyon. Deshalb habe
ich mir nun einen Bunker in den Hang bauen lassen.
MAGAZIN: Das klingt sehr autonom.
OBERMAIER: Auch ich lerne dazu. Früher habe ich gesagt,
nie würde ich nach Deutschland zurück, jetzt bin ich
nicht mehr so sicher. Ich sehe viele Deutsche, die doch
im Alter Amerika wieder Richtung Heimat verlasssen.
MAGAZIN: Woher kommt diese neue Einsicht?
OBERMAIER: Ich bin ja auch weg damals, weil es mir zu eng
wurde. Diese Kleinbürgerlichkeit. Schimpfende Spießer: „He, Sie parken falsch!“ Aber Deutschland hat sich
verändert: Die Leute sind lockerer, die Städte offener
– das ganze Ambiente gefällt mir sehr. Aber noch bin
ich froh hier. Doch vielleicht treibt auch mich im Alter
die Sehnsucht zu meinen Wurzeln zurück.
Vom Pin-up der APO zur Schmuck-Designerin in Kalifornien –
das Leben von Uschi Obermaier war immer wild: ein Gespräch
über ihre Hamburger Zeit und Mick Jagger als Sex-Gott.
D
FOTO: KEVIN LYNCH
er Weg zu Uschi Obermaier
ist wie eine Metapher auf
ihr Leben. Steil und kurvenreich geht es nach oben,
vorbei an verwunschenen
Hippie-Hütten und üppigen Millionen-Dollar-Villen. Hinter einem
elektrischen Tor wartet die letzte Hürde,
ein schmales Achterbahnstück, Herausforderung für Autofahrer und morgendliche Fitness-Strecke der Hausherrin („die
Zeitung aus dem Briefkasten zu holen ist
mein Sport“). Am Ende wartet ein wunderschönes Haus mit 360-Grad-Blick über
den kalifornischen Canyon und alpinen
Akzenten (der Vorbesitzer war mit einer
Schweizerin verheiratet). Hier lebt und
arbeitet Deutschlands liebste Revoluzzerin – die sich nie als solche sah –, Model
wider Willen, Film-Inspiration und nun,
im Alter von 64, Schmuckdesignerin mit
großen Ambitionen. Flankiert von ihren
beiden Mischlingshunden, sieht sie aus
wie die unwesentlich ältere Schwester
von Uschi Obermaier von 1970: lange,
glänzende Haare, große Augen, geschmeidige Figur in Leggins und einem dünn
gewebten, kunstvoll dekonstruierten
Streifen-Top. „Ich mach uns einen Kaffee“,
sagt sie mit ihrer Whiskeystimme, führt in
die Küche und erzählt in bestem BajuwarEnglisch, was für ein Schnäppchen dieses
Haus gewesen sei, „solid gebaut mit great
potential“. Es ist ein Schaufenster in das
wilde Leben der Globetrotterin. Ethnische
Masken an den geweißten Wänden, Tierfelle auf dem Parkett, handgeschnitzte
Asienmöbel gruppiert in Harmonie mit
einer Corbusier-Chaiselounge. Hier hat
sich kein Interieur-Designer empfohlen,
hier lebt jemand mit Stil und Geschichte.
Allein für das Badezimmer („mein erstes
richtiges“) würden Wellness-Hotels ihre
Übernachtungspreise verdoppeln. Nichts
ist von der Stange hier, der Boden eine
massive Onyxplatte, der Blick erspart
das National-Geographic-Abonnement:
äsende Rehe im Morgenrot, heulende
Kojoten im Mondlicht. Die perfekte Idylle.
Ist Uschi Obermaier endlich angekommen?
MAGAZIN: Frau Obermaier, als Ikone des wilden Lebens
kennen wir Sie. Als Schmuckdesignerin nicht so richtig.
USCHI OBERMAIER: Ich mache schon seit vielen Jahren
ausgefallene Stücke. Aber zuletzt war ich sehr mit meinem Buch und Film „Das Wilde Leben“ beschäftigt,
darüber habe ich die Schmuckdesignerin etwas vernachlässigt. Klar bin ich, was ich bin, durch die Geschichten – aber man entwickelt sich doch weiter.
MAGAZIN: Dabei ist Ihre bewegte Geschichte doch die beste
PR. Besonders in einer Zeit, wo jeder Reality-Star sein
eigenes Parfüm auf den Markt bringt.
OBERMAIER: Mit sogenannten Celebrity-Designern habe
ich wenig gemein. Ich blättere keine Magazine durch
und lasse kopieren, was mir gefällt. Ich bin gut, weil ich
meinen eigenen Stil habe. Mir haben in der Vergangenheit nur die richtigen Partner gefehlt.
MAGAZIN: Die haben Sie jetzt gefunden?
OBERMAIER: Ja, mit Schmuck.de bereite ich gerade eine
kleine Kollektion für die Inhorgenta im Februar 2011
vor. Ich designe jedes Stück selber. Aber dann soll es
bitte jemand anders vervielfältigen. Denn ich möchte
nicht polieren, bis ich ’ne schwarze Nase habe … Das ist
mir zu langweilig.
MAGAZIN: Die wenigsten Künstler sind gute Geschäftsleute.
OBERMAIER: Der Gedanke, für Leute verantwortlich zu
sein, ’ne Firma zu haben, da würde mir sofort alles vergehen. Ich kriege im Leben fast immer alles, was ich
mir vornehme. Jetzt wird hoffentlich wahr, was ich mir
schon mit 25 vorgenommen habe: nicht von meinem
Aussehen zu leben, sondern von dem, was ich kreiere.
MAGAZIN: Obwohl Sie doch mit 63 Jahren als Mey-Unterwäschemodel vor der Kamera standen.
OBERMAIER: Das war eigentlich nur einem Hörfehler zu
verdanken. Ich war in Thailand und die Verbindung
schlecht, als mich meine Agentin anrief mit einem Angebot für einen super bezahlten Werbemodel-Job. Ich
verstand, ich solle für „Shoes“ modeln und sagte sofort
zu … Sie hatte aber „Dessous“ gesagt, erfuhr ich, als ich
nach Deutschland kam. Da wurde es mir etwas mulmig. Aber ich kannte die Fotografin Gabo: Da wusste
ich, bei ihr bin ich in guten Händen. Eigentlich sind
mir diese Modeljobs immer zugeflogen.
MAGAZIN: Wieso modeln Sie nicht Ihren eigenen Schmuck?
OBERMAIER: Im Prinzip mache ich das jeden Tag. Mein
Bestseller ist der Anhänger „Backstage Pass To Life“.
MAGAZIN: Einleuchtend. Wofür garantiert der Zutritt?
OBERMAIER: Für alle Höhen und Tiefen. Es ist ein silbernes Kärtchen mit verschiedenen Symbolen. Unter anderem ein Pfeil nach oben, weil das mein Wahlspruch
ist: „Aim High“. Man muss immer hoch zielen im Leben, denn man bekommt eh immer eine drauf.
MAGAZIN: Sehen Sie sich daher als Überlebenskünstlerin?
OBERMAIER: Mein Leben ist eine Achterbahn: von der
Kommune zum Kapitalismus, von Hamburg um die
ganze Welt. Als Bockhorn 1983 verunglückte, stand ich
vorm Nichts. Living Angels nahmen mich unter ihre
Fittiche: ein herzensgutes Ehepaar. Sie haben mich
betüttelt und bestärkt, wie ich mir das von meinen Eltern gewünscht hätte. In einem Kabuff neben ihrer
Garage bastelte ich meinen ersten Schmuck. Die Technik hatte mir eine Bekannte beigebracht. Und als ich
dann eine kleine Kollektion zusammengestellt hatte,
MAGAZIN: Wie wäre es mit Lieblingsplätzen?
OBERMAIER: Ich liebe in Hamburg das Empire Riverside
Hotel. Da hat man Fenster vom Boden bis zur Decke:
Man liegt im Bett, sieht nachts die Schiffe reinkommen; das ist so fantastisch, das macht mich glücklich.
MAGAZIN: Und was macht Sie sonst glücklich …?
OBERMAIER: Ich habe eine Maxime: Alles in Maßen. Aber
ich verkneife mir nichts, esse was mir schmeckt, trinke
und rauche meine sechs Zigaretten am Tag. Eigentlich
lade ich am liebsten Freunde ein, die dann für mich
kochen. Manchmal, wenn ich auf eine Party soll, denke
ich, jetzt runter in die Stadt? Ich habe keine Angst, was
zu verpassen. Auch das hat was mit meinem Alter zu tun.
MAGAZIN: Von dessen körperlichen Symptomen Sie bislang
verschont blieben.
OBERMAIER: Ich mache Yoga und nehme dermatologische
Hilfe in Anspruch. Why not? Man darf es halt nicht
übertreiben mit dem Botox. Alle zwei Jahre oder so,
damit die Zornesfalte nicht zu tief wird.
MAGAZIN: Hat ein Mann schon mal versucht, Ihren Zorn
mit Schmuck zu besänftigen?
OBERMAIER: War wohl nicht nötig. Ein Boyfriend schenkte mir mal ein Diamantarmband, ich musste es verkaufen, als ich Geld gebraucht habe.
MAGAZIN: War das einer Ihrer berühmten Lover?
OBERMAIER: Nein, das war ein unbekannter. Ich hab hin
und wieder Schmuck gekriegt, auch von Mick Jagger
mal so ein griechisches Kreuz, aber nur vergoldet, es
war ja nur eine Affäre. Mick ist a bit knickrig …
MAGAZIN: Und an unerwarteter Stelle ein bisschen mickrig, behauptet Keith Richards in seinen Memoiren.
OBERMAIER: Es hat mich überrascht, dass er das geschrieben hat: Das sollte wirklich unter seiner Würde sein. Vor
allem, weil das Buch ansonsten brillant ist. Männer halt.
MAGAZIN: Nur wo sind Ihre Wurzeln? München, Hamburg?
OBERMAIER: Gute Frage. Ich habe es geliebt, in Hamburg
zu leben, und ich mochte die Hamburger so gerne mit
ihrem trockenen Humor. Ich lebte mit Bockhorn damals am Mühlendamm. Aber mein Lieblingsplatz war
eh im Café Adler. So was gibt es nicht mehr, halb Galerie, halb Treffpunkt der interessantesten Menschen
der Stadt – von der Hure bis zum Bürgermeister. Klar
sind wir mit Klose manchmal abgehangen. Das habe
ich so an Bockhorn bewundert, der konnte mit allen.
Als dann Tote auf der Toilette gefunden wurden – oder
waren es nur Fast-Tote? Ich weiß es nicht mehr, nur,
dass es bergab ging. Bockhorn kümmerte sich nicht
mehr, war auf Heroin, das Café wurde geschlossen.
MAGAZIN: Er nennt Sie zärtlich „the best baddest girl“.
OBERMAIER: Ach … Natürlich habe ich die Stellen über
mich als erstes gelesen. Stimmt schon. Keith ist ja sehr,
sehr ehrlich.
MAGAZIN: Wo gehen Sie hin, wenn Sie sich erinnern wollen?
OBERMAIER: Ach, ich kenne mich ja nicht mal mehr auf
der Münchner Leopoldstraße aus …
MAGAZIN: Apropos, Ihr größtes Stück?
OBERMAIER: EinDinosaurierknochen.Denhabeichgerade
in Arizona gekauft. Mal sehen, was ich damit anfange.
MAGAZIN: Vielleicht will er ja Mick Jagger als den SexGott entthronen …?
OBERMAIER: Jaaa, aber die Größe hat damit nicht viel zu
tun. Mick hat unglaublichen Charme und ist so sexy …
Kurz-Biografie
» Uschi Obermaier wurde am
24.9.1946 in München geboren.
1968 verliebt sich Obermaier in
Rainer Langhans und zieht in die
berüchtigte Berliner Kommune 1.
Die Presse ruft die beiden zum
„schönsten Paar der APO“ aus,
Uschi zum Pin-up der Studentenrevolte. Während ihrer Zeit als
Topmodel arbeitet sie mit Fotografen wie Helmut Newton und wird
zur Gespielin von Rocklegenden
wie Jimi Hendrix, Mick Jagger oder
Keith Richards. 1973 verliebt sie
sich in den Hamburger Kiezkönig
Dieter Bockhorn. Sechs Jahre reist
das Paar in einem ausgebauten Bus
durch Asien, die USA und Mexiko.
1983 stirbt ihr Mann bei einem
Motorradunfall. Ihre Filmbiografie
„Das wilde Leben“ wird ein Erfolg,
ihre Autobiografie „High Times“
zum Bestseller. Heute lebt Uschi
Obermaier, die inzwischen die
US-Staatsbürgerschaft besitzt, in
Topanga Canyon bei Los Angeles
und arbeitet als Schmuckdesignerin.
IV
› THEMA DER WOCHE
Shop-ABC
Goldschmiede und
Juweliere in Hamburg
Atelier 7 » Koppel 66, Tel. 24 64 68,
Mo – Fr 11 – 18 Uhr, www.koppel66.de
Bagger & Gehring Goldschmiede
» Galleria, Große Bleichen 21,
Tel. 35 71 50 02, Mo – Fr 10 – 20,
Sa 10 – 18 Uhr, www.bagger-gehring.de
Becker Juwelier & Uhrenmacher
» Gänsemarkt 19, Tel. 35 75 850,
Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 18 Uhr,
www.juwelier-becker.com
Birgit Engelmann » Hoheluftchaussee
139 (im Hof), Tel. 42 20 961, Mi – Fr
14 – 18 Uhr, www.birgitengelmann.de
Botho Nickel » Galleria, Große Bleichen
21, Tel. 34 03 23, Mo – Fr 10 – 20,
Sa 10 – 18 Uhr, www.botho-nickel.de
Brahmfeld & Gutruf » Neuer Wall 18,
Tel. 34 61 03, Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 28
Uhr, www.brahmfeld-gutruf.com
Bucherer » Jungfernstieg 25,
Tel. 34 34 67, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.bucherer.com
Christ » Mönckebergstr. 18, Tel. 33 76 20,
Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.christ.de
Colleen B. Rosenblat » Mittelweg 49 a,
Tel. 44 80 860, Di – Fr 10 – 18,
Sa 10 – 15 Uhr, www.rosenblat.de
craft2eu » Eppendorfer Weg 231,
Tel. 48 09 28 22, Mo – Fr 12 – 19, Sa
11 – 16 Uhr, www.craft2eu.de
Der Fuchs » Poelchaukamp 1,
Tel. 27 16 78 84, geöffnet nach
Vereinbarung, www.der-fuchs.de
Die Remise » Hans-Henny-JahnnWeg 21, Tel. 41 92 98 19, Di – Fr 11 – 19,
Sa 10 – 16 Uhr, www.remise-hamburg.de
Frank Paul Banse Goldschmied
» Glashüttenstr. 89, Tel. 18 01 42 32,
Di – Fr 11 – 19, Sa 11 – 16 Uhr
Frey Wille » Neuer Wall 7,
Tel. 35 71 24 13, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.frey-wille.com
Galerie für Schmuck » Hilde Leiss,
Großer Burstah 38, Tel. 36 55 74, Mo – Fr
10 – 19, Sa 10 – 16 Uhr, www.hilde-leiss.de
Goldschmiede Lange & Sleeboom
» Zeisehallen, Friedensallee 7 – 9,
Tel. 39 90 31 68, Di – Fr 10 – 14 u. 15 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.langeundsleeboom.de
Goldschmiede Schleede
» Hudtwalckerstr. 26, Tel. 47 05 85,
Di – Fr 10.30 – 14 u. 15 – 18.30, Sa 10 – 14
Uhr, www.goldschmiede-schleede.de
Goldwerk » Rothenbaumchaussee 77,
Tel. 45 62 45, Di / Mi / Fr 10 – 18, Do 10 – 19,
Sa 10 – 14 Uhr, www.goldwerk.de
Heinz Laatzen Schmuckschmiede
» Wedeler Landstr. 25, Tel. 82 29 05 60,
Mo – Fr 9.30 – 13 u. 15 – 18.30,
Sa 9.30 – 13 Uhr, www.laatzen.com
Horn » Eppendorfer Weg 57,
Tel. 40 19 74 14, Mo – Fr 11 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.corneliahorn.de
Jonathan Johnson » Poolstr. 20,
Tel. 0172 / 80 56 975, geöffnet nach Vereinbarung, www.jonathan-b-johnson.com
Juwelier Hansen » Große Bleichen 8,
Tel. 35 71 32 20, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.juwelier-hansen.de
Juwelier Heinecke » Eppendorfer Weg
246, Tel. 42 21 841, Mo – Fr 9.30 – 19, Sa
9.30 – 18 Uhr, www.juwelier-heinecke.de
Juwelier Dwenger » Sachsentor 52,
Tel. 72 14 318, Di – Fr 10 – 18.30,
Sa 10 – 16 Uhr, www.juwelierdwenger.de
Juwelier Mahlberg » Neuer Wall 43,
Tel. 36 00 62 800, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.j-m-m.de
Kuntztstück! » Koppel 94,
Tel. 28 05 19 91, Mo – Fr 15 – 18 Uhr,
www.kuntztstueck.de
Nana Hellwege » Colonnaden 25,
Tel. 38 61 04 40, Mo – Fr 10:30 – 19,
Sa 11 – 18 Uhr, www.nana-hellwege.de
Pomellato » Neuer Wall 55,
Tel. 36 09 10 40, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.pomellato.it
Reingold » Schulterblatt 78,
Tel. 43 18 87 49, Mo – Fr 12 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.ivarkranz.de
Schmucke Perle » Eppendorfer Weg
235, Tel. 46 77 51 16, Di – Fr 11 – 19,
Sa 11 – 14 Uhr, www.schmuckeperle.de
Schmuckgestaltung K. Grützmacher
» Tornquiststr. 1, Tel. 42 91 39 05,
Di – Fr 10 – 13 u. 14 – 18.30, Sa 10 – 14 Uhr
Schmuckrausch » Eppendorfer Weg 105,
Tel. 43 09 34 69, Di – Fr 12 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.schmuckrausch.com
Schmucktochter » Poelchaukamp 23,
Tel. 27 80 54 32, Di – Fr 11 – 13 u. 15 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.schmucktochter.de
Sibylle Chladek Schmuck » Margaretenstr. 41, Tel. 43 29 05 50, Di – Fr 12 – 19,
Sa 11 – 15 Uhr, www.chladek-schmuck.de
Simone Overberg » Rambachstr. 13,
Tel. 18 08 91 30, Di – Fr 12.30 – 19,
Sa 12 – 16 Uhr, www.simone-overberg.de
Thomas Becker » Grindelhof 45,
Tel. 44 80 92 92, Di – Fr 10 – 19, Sa 10 – 16
Uhr, www.thomas-becker-schmuck.de
Tresor » Eppendorfer Weg 274,
Tel. 46 77 70 79, Di – Fr 11 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.tresorhamburg.de
Wempe » Jungfernstieg 8,
Tel. 33 44 88 24, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.wempe.de
V
Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010
Schönster
Schein
24 Glamouröse Interpretation
der Tambour-Uhr: mit weißen
Diamanten besetztes Ziffernblatt,
3750 Euro » Louis Vuitton, Neuer Wall 37, www. louisvuitton.de
25 „Newport Trophy“: Elegantes
Modell von Michel Herbelin mit
Diamanten besetztem Ziffernblatt,
1395 Euro » Juwelier Heinecke,
Eppendorfer Weg 246,
www.juwelier-heinecke.de
26 Ohrringe und Anhänger mit
Diamanten und Perlen aus dem
Meisteratelier von Mahlberg,
Kette 2675 Euro, Ohrhänger 14 890
Euro » Juwelier Mahlberg,
Neuer Wall 43, www.j-m-m.de
27 Ohrringe aus 18 Karat Roségold
mit eingefasster Süßwasserperle,
5500 Euro » Colleen B.
Rosenblat, Mittelweg 49a,
www.rosenblat.de
REDAKTION: YASMINA FOUDHAILI
Schmückendes für magische Momente
und Schmuck für modische Menschen:
ACCESSOIRES aus Silber, Gold und Stahl,
die glänzen und glitzern, die verführen und
faszinieren, die Zeit anzeigen und zeitlos sind.
2
28 Üppig verzierter Brillantring von
Fope, 6120 Euro » Christ, Mönckebergstr. 18, www.christ.de
29 Im prächtigen Smaragdgrün erstrahlt das Armband von Dyrberg/
Kern mit Swarovski-Steinen, 105
Euro » Ludwig Görtz , Neuer
Wall 10, ww.dyrbergkern.com
30 „Cushion Antik“-Ring in Roségold
mit Prasiolith und Brillanten,
1950 Euro » Spreckelsen &
Carnevale, Mühlenkamp 29,
www.spreckelsen-carnevale.de
31 Ring „Jupiter“ mit in Gelbgold
eingefasstem Mondstein der
Schmuckdesignerin Stefanie
Volkmer-Otto, Preis auf Anfrage » Der Fuchs, Poelchaukamp 1,
www.der-fuchs.de
32 Collier aus handgeklöppelter Seidenschnur mit einem in Roségold
eingefassten Kunzit und 4 Brillanten, 8175 Euro » Juwelier Willer,
Rolfinckstr. 13, www.willer.de
33 Signature-Ohrringe vom Mailänder Schmucklabel Antonini
mit drei Brillanten und einem
34
35
36
37
Amethyst, 1550 Euro » Crown
Juwelen, Alsterarkaden 7,
www.crown-juwelen.de
„Colpo di Fulmine“: Liebe auf den
ersten Blick. Aus dieser Kollektion
sind die Ringe mit Opal und Blautopas, je 1880 Euro » Pomellato,
Neuer Wall 55, www.pomellato.it
Aus der „One of a kind“-Kollektion: Ring aus Rotgold mit Topas,
19500 Euro » Colleen B.
Rosenblat Mittelweg 49a,
www.rosenblat.de
„Première“-Uhr aus 18 Karat
Gelbgold mit 52 Diamanten
besetzt, 12500 Euro » Chanel, ABC Straße
2–3, www.chanel.com
Das Modell Gilda von
Eberhard & Co. verbindet Moderne
und Tradition,
6470 Euro » Juwelier Willer,
Rolfinckstr.
13, www.
willer.de
29
28
26
27
25
4
Edelstein
& Perlmutt
24
5
30
3
6
1
2
3
4
5
6
7
8
Silber-Armband Chaine d’Ancre von
Hermès, ab 600 Euro, » Hermès,
Neuer Wall 19, www.hermes.com
Der Chronograph TAG Heuer Carrera Calibre 1887 ist die Design-Evolution des 1964er Klassikers, 2900
Euro » Juwelier Becker, Heegbarg
33, www. juwelier-becker.com
Schwarzes Ziffernblatt, reduziertes
Design: die „Pequenos Segundos“ von
Cuervo Y Sobrinos, 2150 Euro » Juwelier Heinecke, Eppendorfer Weg
246, www.juwelier-heinecke.de
Material-Mix: An der samtweichen
Lederkette „Bice“ wird der GlasCarbochon von ionenplatiertem
Metal eingefasst, 145 Euro » Ludwig Görtz, Neuer Wall 10,
www.dyrbergkern.com
Silberarmreif mit eingeflochtenem
Schweifhaar vom Pferd, 1660 Euro » Juwelier & Goldschmied Wilm,
Ballindamm 26, www.wilm.info
Diamantenbesetzter Armreif aus der
B.zero1-Linie der Bulgari-Goldschmiede, 6400 Euro » Juwelier
Mahlberg, Neuer Wall 43,
www.j-m-m.de
Beim Ring Helioro schlingen sich
neun Goldstränge um den Finger,
Kim by Wempe, 1375 Euro » Wempe,
Jungfernstieg 8, www.wempe.de
Calatrava-Damenuhr mit weiß lackiertem Ziffernblatt und geschupptem Alligator-Lederband. Patek
Philippe, 24360 Euro » Wempe,
Jungfernstieg 8, www.wempe.de
9
10
11
12
13
14
15
7
1
Chronometer Oyster Perpetual Submariner Date von Rolex, 6220 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall
43, www.j-m-m.de
Traditionelle Uhrmacherkunst: die
Saxonia von Lange & Söhne in Rotgold, 27500 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de
Montblanc Chronograph Star 4810
mit schwarzem Alligatorlederarmband und rot vergoldeten Ziffern und
Zeigern, 2835 Euro » Montblanc,
Neuer Wall 18, www. montblanc.de
Automatik-Chronograph in Roségold
mit Safirglas aus der Kollektion von
Juwelier Heinecke, 4750 Euro » Juwelier Heinecke, Eppendorfer Weg
246, www.juwelier-heinecke.de
„Marlene Planets“-Armreife von
Katja Uckert für Juwelier Mahlberg
in Gelbgold mit Rubin, Silber mit
blauen Saphiren und schwarzrhodiniertem Silber mit Diamant,
ab 660 Euro » Spreckelsen &
Carnevale, Mühlenkamp 29,
www.spreckelsen-carnevale.de
Perfekte Symbiose: Der sherryfarbene Brillant geht fließend über in
das Rotgold des Spannrings Aura, ab
2985 Euro » Niessing, ABC-Str. 52,
http://de.niessing.com
„Sonnenglanz“ – mit Diamanten
besetztes Gelbgold-Collier von
Wellendorff, 17200 Euro » Juwelier
Mahlberg, Neuer Wall 43,
www. j-m-m.de
31
37
15
Klassisch
& schlicht
36
34
33
14
Fragen an die Schmuck-Expertin
Elisabeth Strack leitet das Gemmologische
Institut HH – ein Edelstein-Labor – seit 1976.
9
8
Frau Strack, in Ihrem Gemmologischen Institut
bewerten Sie Diamanten und Edelsteine. Was
zeichnet einen hochwertigen Diamanten aus?
Die vier Cs: Carat Weight, Cut, Color und Clarity
sind Faktoren, die die Seltenheit und damit den
Wert eines Diamanten bestimmen.
35
13
12
11
10
17
16
38
Orient &
Ornament
41
40
18
23
39
19
Flora & Fauna
22
21
32
20
16 Manschettenknöpfe aus Rotgold mit Bergkristall und Intaglio-Gravur, 1690 Euro » Spreckelsen & Carnevale, Mühlenkamp
29, www.spreckelsen-carnevale.de
17 Kettenkunstwerk Ocean aus Weiß- und Gelbgold
mit drei großen und 315 kleinen Diamanten,
einer Tahiti-Perle sowie Ebenholz und Elfenbein, 56000 Euro » Jonathan Johnson,
Poolstr. 20, www.jonathan-b-johnson.com
18 Ring Anemone von Damiani mit einem Meer aus
Edelsteinen, 10950 Euro » Crown Juwelen,
Alsterarkaden 7, www.crown-juwelen.de
19 18 Karat Gelbgold mit einem schimmernden
Jaspis und braunem Diamantpavé von Comolli,
4490 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall
43, www. j-m-m.de
20 Handgeschnitzter Ring mit Hornstrauch-Muster und Diamanten-Verzierung, 11065 Euro »
Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de
21 Für diese kunstvoll gestalteten Ohrringe wurden
Türkise und Diamanten in Platin und 18 Karat
Gold eingefasst, Preis auf Anfrage » Tiffany &
Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de
22 Echte Orchideen werden für diese luxuriöse
Brosche aufwendigen emailliert und mit Edelsteinen verziert, pro Orchidee 41495 Euro »
Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de
23 Ausgefallen gearbeiteter Ring aus der
Arabesque-Serie aus Roségold mit schwarzen
Diamanten sowie in Weißgold mit braunen
Diamanten, ab 5400 Euro » Pomellato, Neuer
Wall 55, www.pomellato.it
38 Smaragde und Aquamarine
zieren diese Ohrringe, Preis auf
Anfrage » Tiffany & Co., Neuer
Wall 19, www.tiffany.de
39 Die durchbrochene Fassung
des Anhängers spiegelt sich im
Edelstein dieser Roségold-Kette,
8235 Euro » Pomellato, Neuer
Wall 55, www.pomellato.it
40 Der Anhänger dieser roségoldenen Kette von Antonini ist mit
champagnerfarbenen Diamanten
besetzt, ab 3750 Euro » Crown
Juwelen, Alsterarkaden 7,
www. crown-juwelen.de
41 Mit blauen, grünen und braunen
Steinen verzaubert der Anhänger
„Lalia“ von Dyrberg/Kern, 205 Euro » Ludwig Görtz , Neuer Wall 10,
www.dyrbergkern.com
42 Typisch Wellendorff: Dieser Ring besteht
aus mehreren aufwendig gefertigten Elementen, so dass sich der Innenring samtweich
drehen lässt, 10700 Euro » Juwelier Mahlberg,
Neuer Wall 43, www.j-m-m.de
43 Fließende harmonische Ornamente und HochglanzEffekt durch Emaille in Gelbgold und Platin, 625 Euro » Frey Wille, Neuer Wall 7, www.frey-wille.com
44 Armreif und Ring von Carrera y Carrera in Gelbgold
mit eingefasster Diamanten-Reihe, 1130 und 7300
Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7,
www.crown-juwelen.de
42
44
43
Erläutern Sie bitte die „vier Cs“ genauer.
„Carat Weight“ gibt das Gewicht, also die Größe
eines Diamanten an. 1 Karat entspricht 0,2 Gramm.
„Clarity“ bezeichnet den Reinheitsgrad eines
Diamanten unter 10-facher Vergrößerung. Lässt
ein Diamant keine Einschlüsse erkennen, wird er
als „lupenrein“ eingestuft. Mit „Color“ wird der
Farbgrad bezeichnet – von absolut farblos bis
wahrnehmbar getönt. Die Tönung geht meist ins
Gelbliche. Oberster Farbgrad ist hochfeines
Weiß. Farbige Diamanten (Phantasiediamanten)
werden nach ihrer individuellen Seltenheit bewertet. Sie treten in den Farben rot, rosa, blau, grün,
orange, gelb, braun und schwarz auf. Mit „Cut“
sind die Proportionen des Brillant-Schliffs gemeint, der in bestimmten Winkelund Größenverhältnissen vorgenommen werden muss, um die
Der perfekte Schliff
volle Lichtausbeute zu erreichen.
Lichtreflexion, Brillanz und perfekte Proportion
erhalten Diamanten erst durch ihren Schliff.
Was bedeuten die verschiedenen
Goldlegierungen wie z.B. 750?
Brillant-Schliff
Bei Goldschmuck handelt es sich
Die 58 Facetten des klassisch
in der Regel nicht um Feingold,
runden Diamanten werden in
sondern um legiertes Gold. Zum
bestimmten Winkeln zueinander
Legieren werden z.B. Kupfer, Silber
geschliffen, um ein Höchstmaß
und Palladium verwendet. Die
gebräuchlichen Feingehalte sind
an Lichtreflexion zu erreichen.
750/1000, das heißt 750 Teile
Gold auf insgesamt 1000 Teile.
Smaragd-Schliff
Bei dieser achteckigen Form werden
Welche Edelsteine kommen nie
parallel untereinander angelegte Faaus der Mode?
cetten zum Mittelteil hin geschliffen.
Der Diamant steht an erster Stelle,
Die Ecken werden von kleinen Facetgefolgt von den 3 Farbedelsteinen,
ten unterbrochen. Verleiht mehr Tiefe.
die lange als die einzigen wirklich
wertvollen Edelsteine galten: Rubin,
Princess-Schliff
Saphir und Smaragd. Im FranzösiIn den 60er-Jahren entstanden,
schen werden sie als „pierres prégehört er zu den komplexesten
cieuses“ bezeichnet. Daneben gibt
Schliffen. Seine quadratische Form
es zahlreiche farbige Edelsteine
birgt 57 bis 146 Facetten und sorgt
wie Aquamarin, Morganit und die
so für eine brillante Lichtreflexion.
verschiedenfarbigen Turmaline.
Oval-Schliff
Wie sieht es mit Perlen aus?
Ein exakt geschliffener ovaler Diamant
Das letzte große Zeitalter der
erreicht mit 57 bis 58 Facetten fast
Naturperle ging 1930 zu Ende,
die Strahlkraft eines Brillanten. Häufig
aber derzeit erlebt die Naturperle
wird er für Ringe eingesetzt, da der
eine Art Renaissance. Feine ZuchtStein durch seine Form größer wirkt.
perlen sind auf ihre Art Klassiker,
die von der Mode unabhängig sind.
Tropfen-Schliff
Häufig wird diese Form („Pendeloque“
oder „Briolette“) bei Anhängern und
Ohrringen eingesetzt. Für gewöhnlich
verfügen derartig geschliffene
Diamanten über 58 Facetten.
IV
› THEMA DER WOCHE
Shop-ABC
Goldschmiede und
Juweliere in Hamburg
Atelier 7 » Koppel 66, Tel. 24 64 68,
Mo – Fr 11 – 18 Uhr, www.koppel66.de
Bagger & Gehring Goldschmiede
» Galleria, Große Bleichen 21,
Tel. 35 71 50 02, Mo – Fr 10 – 20,
Sa 10 – 18 Uhr, www.bagger-gehring.de
Becker Juwelier & Uhrenmacher
» Gänsemarkt 19, Tel. 35 75 850,
Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 18 Uhr,
www.juwelier-becker.com
Birgit Engelmann » Hoheluftchaussee
139 (im Hof), Tel. 42 20 961, Mi – Fr
14 – 18 Uhr, www.birgitengelmann.de
Botho Nickel » Galleria, Große Bleichen
21, Tel. 34 03 23, Mo – Fr 10 – 20,
Sa 10 – 18 Uhr, www.botho-nickel.de
Brahmfeld & Gutruf » Neuer Wall 18,
Tel. 34 61 03, Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 28
Uhr, www.brahmfeld-gutruf.com
Bucherer » Jungfernstieg 25,
Tel. 34 34 67, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.bucherer.com
Christ » Mönckebergstr. 18, Tel. 33 76 20,
Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.christ.de
Colleen B. Rosenblat » Mittelweg 49 a,
Tel. 44 80 860, Di – Fr 10 – 18,
Sa 10 – 15 Uhr, www.rosenblat.de
craft2eu » Eppendorfer Weg 231,
Tel. 48 09 28 22, Mo – Fr 12 – 19, Sa
11 – 16 Uhr, www.craft2eu.de
Der Fuchs » Poelchaukamp 1,
Tel. 27 16 78 84, geöffnet nach
Vereinbarung, www.der-fuchs.de
Die Remise » Hans-Henny-JahnnWeg 21, Tel. 41 92 98 19, Di – Fr 11 – 19,
Sa 10 – 16 Uhr, www.remise-hamburg.de
Frank Paul Banse Goldschmied
» Glashüttenstr. 89, Tel. 18 01 42 32,
Di – Fr 11 – 19, Sa 11 – 16 Uhr
Frey Wille » Neuer Wall 7,
Tel. 35 71 24 13, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.frey-wille.com
Galerie für Schmuck » Hilde Leiss,
Großer Burstah 38, Tel. 36 55 74, Mo – Fr
10 – 19, Sa 10 – 16 Uhr, www.hilde-leiss.de
Goldschmiede Lange & Sleeboom
» Zeisehallen, Friedensallee 7 – 9,
Tel. 39 90 31 68, Di – Fr 10 – 14 u. 15 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.langeundsleeboom.de
Goldschmiede Schleede
» Hudtwalckerstr. 26, Tel. 47 05 85,
Di – Fr 10.30 – 14 u. 15 – 18.30, Sa 10 – 14
Uhr, www.goldschmiede-schleede.de
Goldwerk » Rothenbaumchaussee 77,
Tel. 45 62 45, Di / Mi / Fr 10 – 18, Do 10 – 19,
Sa 10 – 14 Uhr, www.goldwerk.de
Heinz Laatzen Schmuckschmiede
» Wedeler Landstr. 25, Tel. 82 29 05 60,
Mo – Fr 9.30 – 13 u. 15 – 18.30,
Sa 9.30 – 13 Uhr, www.laatzen.com
Horn » Eppendorfer Weg 57,
Tel. 40 19 74 14, Mo – Fr 11 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.corneliahorn.de
Jonathan Johnson » Poolstr. 20,
Tel. 0172 / 80 56 975, geöffnet nach Vereinbarung, www.jonathan-b-johnson.com
Juwelier Hansen » Große Bleichen 8,
Tel. 35 71 32 20, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.juwelier-hansen.de
Juwelier Heinecke » Eppendorfer Weg
246, Tel. 42 21 841, Mo – Fr 9.30 – 19, Sa
9.30 – 18 Uhr, www.juwelier-heinecke.de
Juwelier Dwenger » Sachsentor 52,
Tel. 72 14 318, Di – Fr 10 – 18.30,
Sa 10 – 16 Uhr, www.juwelierdwenger.de
Juwelier Mahlberg » Neuer Wall 43,
Tel. 36 00 62 800, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.j-m-m.de
Kuntztstück! » Koppel 94,
Tel. 28 05 19 91, Mo – Fr 15 – 18 Uhr,
www.kuntztstueck.de
Nana Hellwege » Colonnaden 25,
Tel. 38 61 04 40, Mo – Fr 10:30 – 19,
Sa 11 – 18 Uhr, www.nana-hellwege.de
Pomellato » Neuer Wall 55,
Tel. 36 09 10 40, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.pomellato.it
Reingold » Schulterblatt 78,
Tel. 43 18 87 49, Mo – Fr 12 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.ivarkranz.de
Schmucke Perle » Eppendorfer Weg
235, Tel. 46 77 51 16, Di – Fr 11 – 19,
Sa 11 – 14 Uhr, www.schmuckeperle.de
Schmuckgestaltung K. Grützmacher
» Tornquiststr. 1, Tel. 42 91 39 05,
Di – Fr 10 – 13 u. 14 – 18.30, Sa 10 – 14 Uhr
Schmuckrausch » Eppendorfer Weg 105,
Tel. 43 09 34 69, Di – Fr 12 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.schmuckrausch.com
Schmucktochter » Poelchaukamp 23,
Tel. 27 80 54 32, Di – Fr 11 – 13 u. 15 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.schmucktochter.de
Sibylle Chladek Schmuck » Margaretenstr. 41, Tel. 43 29 05 50, Di – Fr 12 – 19,
Sa 11 – 15 Uhr, www.chladek-schmuck.de
Simone Overberg » Rambachstr. 13,
Tel. 18 08 91 30, Di – Fr 12.30 – 19,
Sa 12 – 16 Uhr, www.simone-overberg.de
Thomas Becker » Grindelhof 45,
Tel. 44 80 92 92, Di – Fr 10 – 19, Sa 10 – 16
Uhr, www.thomas-becker-schmuck.de
Tresor » Eppendorfer Weg 274,
Tel. 46 77 70 79, Di – Fr 11 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.tresorhamburg.de
Wempe » Jungfernstieg 8,
Tel. 33 44 88 24, Mo – Fr 10 – 19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.wempe.de
V
Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010
Schönster
Schein
24 Glamouröse Interpretation
der Tambour-Uhr: mit weißen
Diamanten besetztes Ziffernblatt,
3750 Euro » Louis Vuitton, Neuer Wall 37, www. louisvuitton.de
25 „Newport Trophy“: Elegantes
Modell von Michel Herbelin mit
Diamanten besetztem Ziffernblatt,
1395 Euro » Juwelier Heinecke,
Eppendorfer Weg 246,
www.juwelier-heinecke.de
26 Ohrringe und Anhänger mit
Diamanten und Perlen aus dem
Meisteratelier von Mahlberg,
Kette 2675 Euro, Ohrhänger 14 890
Euro » Juwelier Mahlberg,
Neuer Wall 43, www.j-m-m.de
27 Ohrringe aus 18 Karat Roségold
mit eingefasster Süßwasserperle,
5500 Euro » Colleen B.
Rosenblat, Mittelweg 49a,
www.rosenblat.de
REDAKTION: YASMINA FOUDHAILI
Schmückendes für magische Momente
und Schmuck für modische Menschen:
ACCESSOIRES aus Silber, Gold und Stahl,
die glänzen und glitzern, die verführen und
faszinieren, die Zeit anzeigen und zeitlos sind.
2
28 Üppig verzierter Brillantring von
Fope, 6120 Euro » Christ, Mönckebergstr. 18, www.christ.de
29 Im prächtigen Smaragdgrün erstrahlt das Armband von Dyrberg/
Kern mit Swarovski-Steinen, 105
Euro » Ludwig Görtz , Neuer
Wall 10, ww.dyrbergkern.com
30 „Cushion Antik“-Ring in Roségold
mit Prasiolith und Brillanten,
1950 Euro » Spreckelsen &
Carnevale, Mühlenkamp 29,
www.spreckelsen-carnevale.de
31 Ring „Jupiter“ mit in Gelbgold
eingefasstem Mondstein der
Schmuckdesignerin Stefanie
Volkmer-Otto, Preis auf Anfrage » Der Fuchs, Poelchaukamp 1,
www.der-fuchs.de
32 Collier aus handgeklöppelter Seidenschnur mit einem in Roségold
eingefassten Kunzit und 4 Brillanten, 8175 Euro » Juwelier Willer,
Rolfinckstr. 13, www.willer.de
33 Signature-Ohrringe vom Mailänder Schmucklabel Antonini
mit drei Brillanten und einem
34
35
36
37
Amethyst, 1550 Euro » Crown
Juwelen, Alsterarkaden 7,
www.crown-juwelen.de
„Colpo di Fulmine“: Liebe auf den
ersten Blick. Aus dieser Kollektion
sind die Ringe mit Opal und Blautopas, je 1880 Euro » Pomellato,
Neuer Wall 55, www.pomellato.it
Aus der „One of a kind“-Kollektion: Ring aus Rotgold mit Topas,
19500 Euro » Colleen B.
Rosenblat Mittelweg 49a,
www.rosenblat.de
„Première“-Uhr aus 18 Karat
Gelbgold mit 52 Diamanten
besetzt, 12500 Euro » Chanel, ABC Straße
2–3, www.chanel.com
Das Modell Gilda von
Eberhard & Co. verbindet Moderne
und Tradition,
6470 Euro » Juwelier Willer,
Rolfinckstr.
13, www.
willer.de
29
28
26
27
25
4
Edelstein
& Perlmutt
24
5
30
3
6
1
2
3
4
5
6
7
8
Silber-Armband Chaine d’Ancre von
Hermès, ab 600 Euro, » Hermès,
Neuer Wall 19, www.hermes.com
Der Chronograph TAG Heuer Carrera Calibre 1887 ist die Design-Evolution des 1964er Klassikers, 2900
Euro » Juwelier Becker, Heegbarg
33, www. juwelier-becker.com
Schwarzes Ziffernblatt, reduziertes
Design: die „Pequenos Segundos“ von
Cuervo Y Sobrinos, 2150 Euro » Juwelier Heinecke, Eppendorfer Weg
246, www.juwelier-heinecke.de
Material-Mix: An der samtweichen
Lederkette „Bice“ wird der GlasCarbochon von ionenplatiertem
Metal eingefasst, 145 Euro » Ludwig Görtz, Neuer Wall 10,
www.dyrbergkern.com
Silberarmreif mit eingeflochtenem
Schweifhaar vom Pferd, 1660 Euro » Juwelier & Goldschmied Wilm,
Ballindamm 26, www.wilm.info
Diamantenbesetzter Armreif aus der
B.zero1-Linie der Bulgari-Goldschmiede, 6400 Euro » Juwelier
Mahlberg, Neuer Wall 43,
www.j-m-m.de
Beim Ring Helioro schlingen sich
neun Goldstränge um den Finger,
Kim by Wempe, 1375 Euro » Wempe,
Jungfernstieg 8, www.wempe.de
Calatrava-Damenuhr mit weiß lackiertem Ziffernblatt und geschupptem Alligator-Lederband. Patek
Philippe, 24360 Euro » Wempe,
Jungfernstieg 8, www.wempe.de
9
10
11
12
13
14
15
7
1
Chronometer Oyster Perpetual Submariner Date von Rolex, 6220 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall
43, www.j-m-m.de
Traditionelle Uhrmacherkunst: die
Saxonia von Lange & Söhne in Rotgold, 27500 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de
Montblanc Chronograph Star 4810
mit schwarzem Alligatorlederarmband und rot vergoldeten Ziffern und
Zeigern, 2835 Euro » Montblanc,
Neuer Wall 18, www. montblanc.de
Automatik-Chronograph in Roségold
mit Safirglas aus der Kollektion von
Juwelier Heinecke, 4750 Euro » Juwelier Heinecke, Eppendorfer Weg
246, www.juwelier-heinecke.de
„Marlene Planets“-Armreife von
Katja Uckert für Juwelier Mahlberg
in Gelbgold mit Rubin, Silber mit
blauen Saphiren und schwarzrhodiniertem Silber mit Diamant,
ab 660 Euro » Spreckelsen &
Carnevale, Mühlenkamp 29,
www.spreckelsen-carnevale.de
Perfekte Symbiose: Der sherryfarbene Brillant geht fließend über in
das Rotgold des Spannrings Aura, ab
2985 Euro » Niessing, ABC-Str. 52,
http://de.niessing.com
„Sonnenglanz“ – mit Diamanten
besetztes Gelbgold-Collier von
Wellendorff, 17200 Euro » Juwelier
Mahlberg, Neuer Wall 43,
www. j-m-m.de
31
37
15
Klassisch
& schlicht
36
34
33
14
Fragen an die Schmuck-Expertin
Elisabeth Strack leitet das Gemmologische
Institut HH – ein Edelstein-Labor – seit 1976.
9
8
Frau Strack, in Ihrem Gemmologischen Institut
bewerten Sie Diamanten und Edelsteine. Was
zeichnet einen hochwertigen Diamanten aus?
Die vier Cs: Carat Weight, Cut, Color und Clarity
sind Faktoren, die die Seltenheit und damit den
Wert eines Diamanten bestimmen.
35
13
12
11
10
17
16
38
Orient &
Ornament
41
40
18
23
39
19
Flora & Fauna
22
21
32
20
16 Manschettenknöpfe aus Rotgold mit Bergkristall und Intaglio-Gravur, 1690 Euro » Spreckelsen & Carnevale, Mühlenkamp
29, www.spreckelsen-carnevale.de
17 Kettenkunstwerk Ocean aus Weiß- und Gelbgold
mit drei großen und 315 kleinen Diamanten,
einer Tahiti-Perle sowie Ebenholz und Elfenbein, 56000 Euro » Jonathan Johnson,
Poolstr. 20, www.jonathan-b-johnson.com
18 Ring Anemone von Damiani mit einem Meer aus
Edelsteinen, 10950 Euro » Crown Juwelen,
Alsterarkaden 7, www.crown-juwelen.de
19 18 Karat Gelbgold mit einem schimmernden
Jaspis und braunem Diamantpavé von Comolli,
4490 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall
43, www. j-m-m.de
20 Handgeschnitzter Ring mit Hornstrauch-Muster und Diamanten-Verzierung, 11065 Euro »
Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de
21 Für diese kunstvoll gestalteten Ohrringe wurden
Türkise und Diamanten in Platin und 18 Karat
Gold eingefasst, Preis auf Anfrage » Tiffany &
Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de
22 Echte Orchideen werden für diese luxuriöse
Brosche aufwendigen emailliert und mit Edelsteinen verziert, pro Orchidee 41495 Euro »
Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de
23 Ausgefallen gearbeiteter Ring aus der
Arabesque-Serie aus Roségold mit schwarzen
Diamanten sowie in Weißgold mit braunen
Diamanten, ab 5400 Euro » Pomellato, Neuer
Wall 55, www.pomellato.it
38 Smaragde und Aquamarine
zieren diese Ohrringe, Preis auf
Anfrage » Tiffany & Co., Neuer
Wall 19, www.tiffany.de
39 Die durchbrochene Fassung
des Anhängers spiegelt sich im
Edelstein dieser Roségold-Kette,
8235 Euro » Pomellato, Neuer
Wall 55, www.pomellato.it
40 Der Anhänger dieser roségoldenen Kette von Antonini ist mit
champagnerfarbenen Diamanten
besetzt, ab 3750 Euro » Crown
Juwelen, Alsterarkaden 7,
www. crown-juwelen.de
41 Mit blauen, grünen und braunen
Steinen verzaubert der Anhänger
„Lalia“ von Dyrberg/Kern, 205 Euro » Ludwig Görtz , Neuer Wall 10,
www.dyrbergkern.com
42 Typisch Wellendorff: Dieser Ring besteht
aus mehreren aufwendig gefertigten Elementen, so dass sich der Innenring samtweich
drehen lässt, 10700 Euro » Juwelier Mahlberg,
Neuer Wall 43, www.j-m-m.de
43 Fließende harmonische Ornamente und HochglanzEffekt durch Emaille in Gelbgold und Platin, 625 Euro » Frey Wille, Neuer Wall 7, www.frey-wille.com
44 Armreif und Ring von Carrera y Carrera in Gelbgold
mit eingefasster Diamanten-Reihe, 1130 und 7300
Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7,
www.crown-juwelen.de
42
44
43
Erläutern Sie bitte die „vier Cs“ genauer.
„Carat Weight“ gibt das Gewicht, also die Größe
eines Diamanten an. 1 Karat entspricht 0,2 Gramm.
„Clarity“ bezeichnet den Reinheitsgrad eines
Diamanten unter 10-facher Vergrößerung. Lässt
ein Diamant keine Einschlüsse erkennen, wird er
als „lupenrein“ eingestuft. Mit „Color“ wird der
Farbgrad bezeichnet – von absolut farblos bis
wahrnehmbar getönt. Die Tönung geht meist ins
Gelbliche. Oberster Farbgrad ist hochfeines
Weiß. Farbige Diamanten (Phantasiediamanten)
werden nach ihrer individuellen Seltenheit bewertet. Sie treten in den Farben rot, rosa, blau, grün,
orange, gelb, braun und schwarz auf. Mit „Cut“
sind die Proportionen des Brillant-Schliffs gemeint, der in bestimmten Winkelund Größenverhältnissen vorgenommen werden muss, um die
Der perfekte Schliff
volle Lichtausbeute zu erreichen.
Lichtreflexion, Brillanz und perfekte Proportion
erhalten Diamanten erst durch ihren Schliff.
Was bedeuten die verschiedenen
Goldlegierungen wie z.B. 750?
Brillant-Schliff
Bei Goldschmuck handelt es sich
Die 58 Facetten des klassisch
in der Regel nicht um Feingold,
runden Diamanten werden in
sondern um legiertes Gold. Zum
bestimmten Winkeln zueinander
Legieren werden z.B. Kupfer, Silber
geschliffen, um ein Höchstmaß
und Palladium verwendet. Die
gebräuchlichen Feingehalte sind
an Lichtreflexion zu erreichen.
750/1000, das heißt 750 Teile
Gold auf insgesamt 1000 Teile.
Smaragd-Schliff
Bei dieser achteckigen Form werden
Welche Edelsteine kommen nie
parallel untereinander angelegte Faaus der Mode?
cetten zum Mittelteil hin geschliffen.
Der Diamant steht an erster Stelle,
Die Ecken werden von kleinen Facetgefolgt von den 3 Farbedelsteinen,
ten unterbrochen. Verleiht mehr Tiefe.
die lange als die einzigen wirklich
wertvollen Edelsteine galten: Rubin,
Princess-Schliff
Saphir und Smaragd. Im FranzösiIn den 60er-Jahren entstanden,
schen werden sie als „pierres prégehört er zu den komplexesten
cieuses“ bezeichnet. Daneben gibt
Schliffen. Seine quadratische Form
es zahlreiche farbige Edelsteine
birgt 57 bis 146 Facetten und sorgt
wie Aquamarin, Morganit und die
so für eine brillante Lichtreflexion.
verschiedenfarbigen Turmaline.
Oval-Schliff
Wie sieht es mit Perlen aus?
Ein exakt geschliffener ovaler Diamant
Das letzte große Zeitalter der
erreicht mit 57 bis 58 Facetten fast
Naturperle ging 1930 zu Ende,
die Strahlkraft eines Brillanten. Häufig
aber derzeit erlebt die Naturperle
wird er für Ringe eingesetzt, da der
eine Art Renaissance. Feine ZuchtStein durch seine Form größer wirkt.
perlen sind auf ihre Art Klassiker,
die von der Mode unabhängig sind.
Tropfen-Schliff
Häufig wird diese Form („Pendeloque“
oder „Briolette“) bei Anhängern und
Ohrringen eingesetzt. Für gewöhnlich
verfügen derartig geschliffene
Diamanten über 58 Facetten.
VI
› BROT & SPIELE
Sonnabend/Sonntag, 27./28. November 2010
Samurai-Sudoku
4 7
2 6
8
2
3
7
6 4 2
3
8
1
6 1
1
5
8
3
5
2
6
3
5
4 1
5
9
4
9
7
8
6
LOKAL-TERMIN
Gut? Die beste Stube!
1 9
7
5
6 1
7
6
8
6
5
2
3
Lösungsweg:
Beim Samurai-Sudoku sind vier
Eck-Sudokus so um ein ZentralSudoku angeordnet, dass jedes
der vier Eck-Sudokus sich je
9
4 1
5
9 8
4 7
5
1
4
3
8
2 9 8
4
3 8
1
5
4
9
1
9
6
3
5
9 7
4 1
8
7
1 2
7 4
Wiener Charme:
Gemütlich ist es
im Vienna – und
eng. Aber zwei
Schnitzel passen
auf jeden Tisch.
7 4 3
3
1
8
4 7
8
4
8
8
9
4 6
5 7
2
8 2
9
1
2
5
7
3 2 8
7
9
6
3 2
7 1
9
einen Block mit dem ZentralSudoku teilt! Dabei gelten für
jedes der 5 Sudoku-Diagramme
die klassischen Spielregeln: Alle
Diagramme sind mit den Zahlen
2
1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf
jede Zahl in jeder Zeile und jeder
Spalte sowie in jedem 3 × 3 Feld nur einmal vorkommen.
Lösung: siehe unten …
Wo der Chefkoch selbst die Teller trägt und das Schnitzel längst eine Legende ist: das „Vienna“ in Eimsbüttel.
41
42
43
11
12
13
14
15
45
35
29
36
37
38
39
30
44
46
47
48
Waagerecht:
1 Die bedingungslose Folgsamkeit eines Luders.
16 Beinkleider für Versager. 17 Von dieser Insel
stammt der Honolulu-Strandbikini. 18 Gilt in
Deutschland als einer der bekanntesten französischen Einrichter. 19 Bei diesen wettkämpfen
Cowboys zu Pferde. 20 Man diesen Küstenfluss
in Nigeria suchen muss. 21 Ein alter deutscher
Schwiegersohn. 22 1904 erschienen Adas Gedichte zum Thema „Muttertum“. 23 Ein Spielblatt des fünften Buchstabens, was die Ballerina
hier zeigt. 27 Schaustück für Selbstverliebte oder
Weltenmittelpunkt. 30 Hier sehen Sie 2/3 einer
Steuervorrichtung. 31 Bietet eine sich auf das
gesamte Staatsgebiet erstreckende Verwaltungstätigkeit an. 40 Einer der „tausend“ finnischen
Seen. 41 Finanzieller Nettozuwachs, auch
Gewinn genannt. 42 Im jüdischen Kalender an
7. Stelle. 43 Geht ein G voraus, wird’s zum
Zuckerguss. 44 Kein Zufall, dass Lateiner das für
einen Fall halten! 45 Hin und zurück; eine skandinavische Fluggesellschaft. 46 Besonders in
Kurzform. 47 Fordert den Segler auf, umzukehren.
48 Im Fürstenschloss hängt er mit den anderen
an der Wand. 49 Sie wird damit letztendlich
die Beste.
49
Senkrecht:
1 Kind, sein Kraut heißt Orchidee. 2 Hier ein
Muss: Leeds durchfließender Fluss. 3 Das ist der
Cyrenaika drittgrößte Stadt. 4 Er ist der Chef im
Sternbild „Adler“. 5 Die liegt ohne Zweifel in der
Eifel. 6 Wegen ihr platzt vielen der Kragen. 7 Viel
benutzter deutscher Verkehrsweg, im Nibelungenlied verewigt. 8 Dieser Käse machte Frau
Antje bekannt. 9 Hier wurde ein griechischer
Kriegsgott geschüttelt. 10 Der Pfeiler findet sich
im Fleischermesser wieder. 11 Wird zusammen
mit der Ingoda zur Schilka. 12 Wenn ein Strom
in Sibirien geschüttelt wird, kommt er winterlich
in Schwung. 13 Was hat Zähne und kann nicht
beißen? 14 Das schreibt sich Kanada auf die
Fahnen. 15 Töne, als Ohrenschmaus zusammengestellt. 24 Land, nach seinem höchsten Berg
benannt. 25 Eine kurze Katharina wird hier
gesucht. 26 Die Grafen von England. 28 Er
endet nach 1400 Kilometern bei Lokoja im Niger.
29 Bewohnte Rems-Etappe, wird mit el zum
Pilz. 31 Gemeinsamer Vorläufer von Fuß und
Gut. Fällt der Groschen? 32 Das kühle schätzen
wir im Sommer sehr. 33 Wer darauf gehalten
wird, kommt nicht zur Ruhe. 34 Shakespeares
tragischer „King“. 35 Dieser Wind weht von
Nordosten in der Schweiz. 36 Sie war mit Zeus
verheiratet, heute schreibt die vornämliche Lind.
37 Ein ganz und gar poetisches Pferd. 38 Dafür
gebe ich keine altholländische Kupfermünze!
39 Die kümmert sich um kein Rauchverbot.
Auflösungen:
4
2
9
6
5
8
1
3
7
5
8
3
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1
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1
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2
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2
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» SE7EN OCEANS, Ballindamm 40,
Europa Passage, Tel. 32 50 79 44, täglich
11.30–23 Uhr, www.se7en-oceans.de
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» GASTHOF MÖHRCHEN, Spritzenplatz 4,
Tel. 41 35 81 74, Mo–Fr 12–15, Mo–Sa
18.30–24 Uhr, www.gasthofmoehrchen.de
Versteckt wie eine Perle in der Auster
liegt das neue Gourmet-Restaurant mit
angeschlossener Sushi-Bar im 2. Stock
der Europa Passage. Deswegen genießen bislang nur wenige Gäste den Blick
auf Binnenalster – und auf Dreierlei vom
Thunfisch oder auf den Punkt gegarten
Wolfsbarsch von Christian Gottwald
(Louis C. Jacob). Dazu gibt es wunderbare Weine – eine Perle eben.
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Die Besitzer der Mietküche Gekreuzte
Möhrchen haben sich mit ihrem Gasthof am Spritzenplatz einen Traum erfüllt. Die Kost dort ist raffiniert herzhaft.
Anständige Rillette wird dort nämlich
serviert mit zarter Zwiebelmarmelade
oder marktfrischer Bratwurst. Eine
Kreuzung aus Deutsch und Französisch
ist es auch beim Wein: Corbières und
Ahr schmecken perfekt zur Landküche.
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Se7en Oceans
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Gasthof Möhrchen
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RESTAURANT
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Essen und ausgehen
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1 Das Gemüse putzen, in 8 cm lange und ½ cm breite
Stifte schneiden und blanchieren. Die gekochten
Rote Bete und die Gewürzgurke ebenso schneiden.
2 Das Fleisch leicht plattieren, salzen, pfeffern und
mit Senf bestreichen. Das Gemüse auf den Fleischscheiben anordnen, alles zu Rouladen wickeln und
mit Spießen fixieren. Die Rouladen rundum anbraten und im Ofen bei 180 Grad ca. 10 Minuten garen.
Zum Ruhen zugedeckt warm stellen.
3 Währenddessen die gewürfelte Schalotte und den
grünen Pfeffer in der Pfanne mit wenig Butter
anschwitzen, mit Cognac und Rotwein ablöschen
und mit dem Geflügelfond auffüllen. Alles einkochen
lassen und mit der restlichen kalten Butter montieren, bis die Sauce sich bindet. Zum Schluss mit Salz
und Pfeffer abschmecken.
4 Die Rouladen quer aufschneiden, anrichten und mit
der Sauce nappieren. Dazu: Kartoffelpüree.
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1 Gewürzgurke
1 EL mittelscharfer Senf
1 Schalotte
grüner Pfeffer
Olivenöl, Salz, Pfeffer
1 cl Cognac
5 cl Rotwein
0,25 l brauner Geflügelfond
100 g kalte Butter
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Für 4 Personen:
4 Scheiben à 150 g vom
Rinderrücken oder
von der Rindersteakhüfte
1 Möhre
½ Lauchstange
2 Stangen Bleichsellerie
½ rote Paprika
100 g Brechbohnen
1 große Rote Bete
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Minutenroulade mit Gemüse
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REZEPT VON SVEN BUNGE
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Küche 19–23 Uhr, www.vienna-hamburg.de
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» Vienna, Fettstraße 2, Tel. 43 99 182, Di–So 13–2 Uhr,
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Sven Bunge, 49, lebt
schon so viele Jahre in der
Hansestadt, dass er sich
selbst als Hamburger
bezeichnet – obwohl er aus
Delmenhorst bei Bremen
stammt. Im Fußball hält er
allerdings weiterhin zu
Werder. Den Löffel schwang
der Chefkoch schon im
„Vitell“ in der Wexstraße
und im „Jena Paradies“ am
Klosterwall. Bunge ist nicht
verheiratet, das Vienna, so
sagt er, ist „sein Kind“.
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Kurz-Biografie
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ir haben Glück, ein Tisch ist noch
frei – der allerletzte direkt neben der
Küche, es gibt hier ja auch nur etwa
zehn. Die Tür steht offen, wir hören Töpfe scheppern
und das Fett in den Pfannen brutzeln, und ein Aperitif von Düften strömt uns in die Nasen. Vielleicht
von einem der legendären Wiener Schnitzel?
Im „Vienna“ ist man der Küche ganz nah, und das
nicht nur, weil das Restaurant kleiner ist als die meisten Wohnzimmer der umliegenden Eimsbüttler Altbauwohnungen. Es liegt auch an Sven Bunge, Chef
und Chefkoch in Personalunion, der gern sein Reich
verlässt, um bei seinen Gästen nach dem Rechten zu
sehen. „Alles gut bei euch – oder hab ich was falsch
gemacht? Dann sagt es mir gleich“, verlangt Bunge
dann augenzwinkernd. Was er als Antwort vorfindet,
sind in aller Regel bereits ratzeputz leer gegessene
Teller, und der Chef ist sich nicht zu schade, sie gleich
selbst abzuräumen. Traditionell, klassisch, französisch, so beschreibt Sven Bunge seinen Bistro-Stil.
„Ach, aber weißt du“, sagt er, „letztendlich kochen
wir, wozu wir Lust haben.“
Lust? Das hören wir gerne. Wir haben Lust auf
Thunfischtatar mit Sesam und Avocado (elf Euro),
anschließend auf Rinderragout mit Pilzen und handgeschabten Spätzle (16,50 Euro) sowie auf Zanderfilet, ebenfalls mit frischen Waldpilzen und fein gewürztem Blattspinat (17,50 Euro). Dazu wird uns ein
Riesling empfohlen – mit dem wir schon nach der
Vorspeise auf einen gelungenen Abend anstoßen.
Ins Vienna, früher ein Café im Wiener Stil, kommen viele seit 20 Jahren, und selbst wer noch nie zuvor hier war, fühlt sich ein wenig wie ein Stammgast.
Man lernt sich eben schnell kennen – ganz besonders,
wenn man an der kleinen, kuscheligen Bar auf einen
Tisch wartet, wo fast jeden Abend Küchenparty-Atmosphäre herrscht. Im Vienna wird nicht reserviert.
Hätte er 20 Plätze mehr, so Bunge, könnte er Tischwünsche annehmen – so groß will er aber nicht sein.
„Ich möchte mich auf das hier konzentrieren“, sagt er
und breitet die Arme aus, „und selber kochen.“
Bunge hat einst im Restaurant La Mer des ehemaligen Hotel Prem gelernt, bei Rainer Wolter, einem
Sternekoch. Im Vienna steht er seit 20 Jahren nicht
nur selbst am Herd, er entwirft auch alle paar Wochen
eine komplett neue Karte. Bis auf das Wiener Schnitzel und die Crème caramel, die werden nicht angetastet. Legenden eben. Apropos legendär: Wer mal eine
wirklich gut gemachte Internetseite sehen möchte,
auch der ist beim Vienna richtig. Hinter neun Feldern
verstecken sich Fotos, Lageplan, Öffnungszeiten, das
Rezept für Bachsaibling und kleine Anekdoten. Eine
Art Quartett, bei dem nach und nach der Spruch erscheint: „Oma sagt: Mit Essen spielt man nicht!“
Wir spielen gerade mit dem Gedanken, zum Nachtisch gebackene Marillen mit Zimteis (6 Euro) zu bestellen, während neben uns ein Tisch zurechtgerückt
wird, damit die nächste Gästeschar Platz nehmen
kann. Die Glücklichen.
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TEXT: JULE BLEYER • FOTOS: THOMAS LEIDIG
Irgendwo in
Hamburg:
Das Rätsel wird
nächste Woche
wieder auf dieser
Seite zu finden
sein.
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Für scharfe Denker
IMPRESSUM
Chefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich)
Art Direction: Julia Wagner
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Sonja Alper, Albrecht
Barke, Nadine Barth, Jule Bleyer, Yasmina Foudhaili,
Oliver vom Hofe, Tino Lange, Thomas Leidig, Karin
Lübbe, Peter Maus, Julia Marten, Norman Raap,
Kirsten Rick, Maike Schiller, Vanessa Seifert,
Brigitte Steinmetz, Daniela Stürmlinger, Josephine
Warfelmann, Yvonne Weiß
Konzeption & Realisation:
mar10 media GmbH
Geschäftsführer: Nikolas Marten
Anzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel,
Tel. 040/34 72 25 56
Verlag & Druck: Axel Springer AG,
Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg
AUSGEZEICHNET
magazin erhält 5 European Newspaper Awards 2010
Zum 12. Mal sind die Preise im größten europäischen Wettbewerb für Zeitungsdesign vergeben worden,
an dem 219 Zeitungen aus 27 europäischen Ländern teilgenommen haben. Dabei wurde das magazin
des Hamburger Abendblatts für neun Ausgaben von der
12-köpfigen Jury mit insgesamt fünf „European Newspaper
Awards“ ausgezeichnet. Preis-Gründer Norbert Küpper:
„Die Titelseiten wirken besonders edel und großzügig gestaltet. Die Bildgrößen, Weißräume und die leichte Typografie heben die Seiten von den anderen im Wettbewerb
ab. Ganz unverwechselbar und eigenständig im Design.“
VII
Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010
› GESTERN & HEUTE
Rebellion mit Sahne: Popper stellen 1980 vor
der Eisdiele Filippi am Mühlenkamp ihr Anderssein zur Schau, links Autorin Nadine Barth.
FOTOS: KAI GREINER, PR
30 JAHRE POPPER
Popper-Devotionalien waren
gerne kitschig und von Fiorucci.
Party
Protest als
Haartolle, Polo-Shirts, Karottenjeans: Die
Popper probten 1980 eine (Stil-)Revolution
von oben. NADINE BARTH war dabei.
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als Poster groß ins Zimmer hing. Meine
in Schal ist gemeinhin
Großeltern besaßen ein Haus am Lago
ein Schal, aber dieser
Maggiore, dort gab es eine Boutique mit
Schal ist mehr, er ist
lauter Fiorucci-Sachen – das Paradies.
umdenHalsgeschlunIch sammelte Fiorucci-Sticker, Fiorucgenes Bewusstsein.“
ci-Tüten, Fiorucci-Dosen und FiorucciSo lautet der erste Satz
Hefte und drehte das Modediktat so weit
in einem Artikel über
um, dass meine Jeans von Fiorucci rot
Popper in Hamburg
oder orange oder türkis waren, dazu
im Jahr 1980, Titel: „Die Kaschmir-Kinmalte ich die Marken-Turnschuhe mit
der“. Geschrieben hat ihn meine Mutter,
Plakafarbe an. Eine Lehrerin nannte
Ariane Barth, langjährige „Spiegel“-Remich „Stadt-Indianer“, was ich durchaus
dakteurin, der aufgefallen war, dass sich
als Kompliment begriff.
eine Jugendkultur gebildet hatte, deren
Dazugehören. Dennoch rebellieren.
äußeres Anzeichen ein übersteigertes
Wenn auch sehr subtil und untergründig.
Mode-Empfinden war, mehr noch, eine
Denn natürlich waren wir nicht ponervöse Empfindlichkeit gegenüber gelitisch, da gibt es keine Ausrede. Zwar
wissen Details und Codes, die sie enthatte ich die Wasserwerfer in Brokdorf
schlüsseln wollte. Nichts leichter als das:
fotografiert und schrieb verklärte Lyrik
Der Popper war ich.
für unsere Schülerzeitung, aber ich inMit dem Wechsel ans Pöseldorfer huteressierte mich nicht besonders für die
manistische Wilhelm-Gymnasium zwei
gesellschaftlichen Reizthemen der Zeit
Jahre zuvor war ich von der Klassengewie Startbahn West, Nato-Doppelbemeinschaft, bestehend aus wohlerzogeschluss und Abtreibung. Wir beschäftignen, meist blonden Mädchen und Junten uns damit, wann
gen der „besseren“
man wo hinging, wer
Gesellschaft, eingedie nächste Party
meindet worden, und
machte, was in den
ich hatte nicht nur
Segel- und TennisLatein nachgeholt,
clubs lief (NRV, Club
sondern mich auch
an der Alster, HTHC).
optisch angepasst:
Und so konnte ich
Wir trugen Karottenmeiner Mutter einen
jeans, Polohemden
detaillierten Plan vorund V-Pullover ( ja,
legen, wie sie mit mir
gern aus Kaschmir,
einen typischen Popdanke), dazu College„Sehen und gesehen
per-Abend erleben
Schuhe und Daunenwerden ist des Poppers
würde. Wir startewesten.
ten um 17 Uhr in der
Glück auf Erden!“
Wobei es natürlich
Eisdiele Filippi (50
feine Unterschiede
„Popper-Knigge“, Hg. Carola Rönneburg
Meter von unserem
gab. Die Loafer mussu. Mathias Lorenz, Loburg-Verlag, 1979
Haus entfernt) am
ten von Carlo in EpMühlenkamp, gingen
pendorf kommen, der
in die Klimperkiste,
Laden hieß La Scareine altmodisch eingerichtete Bistropa. Meine waren aus grauem Wildleder,
kneipe an der Esplanade, später in die
auch die Cowboy-Stiefel. Die Polos nur
Discos Tenne und Nach Acht und gegen
von Lacoste oder Ralph Lauren, am bes2 Uhr in das Nachtcafé Cha Cha mit
ten zwei übereinander. Die Jeans nur
seinen bodentiefen Scheiben. Ein Fotovon Fiorucci. Neu gekaufte kamen mit
graf begleitete uns, und als ein paar
einem Sticker: weißgrundig, eine Frau,
Wochen später der Artikel erschien,
die auf dem Rücken liegt und ihre Beine
waren die Protagonisten, die es auf die
nach oben wirft, ein leicht sexistisches,
Bilder geschafft hatten, durchaus mit
aber auch optimistisches Motiv, das man
gewissem Stolz erfüllt.
auf den Mofahelm klebte und sich auch
„Deutlich sehen und fühlen lassen,
wer ,man‘ ist“, stand ja auch im PopperKnigge, verfasst von zwei Schülern eines
anderen Gymnasiums, den wir schon damals als Satire auf uns selbst begriffen.
Und als die Provinzler aus den anderen
Städten, ach, eigentlich die Poppenbüttler, anfingen, ebenfalls Tolle zu tragen,
und ins Cha Cha einfielen, waren wir
längst weiter. Wir hörten nicht mehr
Bryan Ferry oder Spandau Ballet, sondern besannen uns, inspiriert durch den
Film „Quadrophenia“, auf die Mods-Bewegung der 60er-Jahre, hörten erst Ska,
dann The B-52’s, dann Talking Heads,
dann The Cure. Timo Blunck, der noch
auf dem Johanneum mit seiner PopperBand Ede und die Zimmermänner in der
Aula gespielt hatte, stieg bei Palais
Schaumburg ein und machte Avantgarde-Funk. Wir gingen ins Subito, trugen
ausgemusterte Polizei-Lederjacken und
stürmten bei Konzerten die Markthalle.
Statt Mofas fuhren wir nun Enduros, Gaby Österreich, die später unter dem Namen Gabo als Fotografin bekannt wurde,
hatte eine weiße Yamaha XT 500.
D
ie Popper-Bewegung wird immer als weitgehend drogenfreie,
höchstens Sekt- oder Champagner-schlürfende Szene gesehen. Das
stimmt so natürlich nicht. Auf den Partys
wurden durchaus Tabletten verteilt,
Ephis und Cophis (das Kreislaufmittel
Ephedrin und diverse Koffeinpräparate), später auch Valium oder alles zusammen. Es wurde gekifft und Whiskey getrunken, und einstige Skateboardfahrer
landeten an der Nadel. Der Großteil ihrer
Anhänger allerdings legte eine saubere
Karriere hin, es wurde Jura studiert,
BWL oder mindestens Germanistik, und
heute wohnt man wie bereits die Eltern
am Leinpfad, in Rotherbaum und Othmarschen, verbringt seine Sommer auf
Sylt und seine Winter in St. Moritz. Polos
werden immer noch getragen, jetzt allerdings die Limited-Editions von Lacoste,
die Japan-Kollektion von Fred Perry
oder das aktuelle Sansibar-Modell mit
den gekreuzten Säbeln. Die Kinder bekommen Segelschuhe von Sebago und
Daunenjacken von Moncler, statt Fiorucci-Jeans gehören nach der „7 for all
Mankind“-Phase die Handgearbeiteten
von PRPS aus 100 Prozent ökologischer
afrikanischer Baumwolle ins Regal.
So wird von Generation zu Generation weitergegeben, was kurzzeitig mit
dem Begriff „Popper“ gestempelt wurde
und nicht viel mehr als einen Fokus auf
ästhetische Codes bedeutet, verbunden
mit einer hedonistisch-optimistischen,
teils elitär-narzisstischen Haltung. Eine
Poppertolle braucht’s dazu gar nicht.
Kollektion „Schoko-Fantasie“, in 18 kt. Gold mit Diamanten • www.wellendorff.de
Neuer Wall 43 • 20354 Hamburg • Tel. 040/36006280-0
Kiel • Lübeck • Lüneburg • Timmendorf
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› STIL & LEBEN
Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010
MARKENMACHER
FOTOS: ISTOCKPHOTO, PRIVAT
Schmuck
für die Welt
Was 1963 in Hamburg klein begann, bringt
heute Frauen rund um den Globus zum Strahlen:
modische Accessoires von Bijou Brigitte.
M
SONJA ALPER, 59, kaufte 1987 ein
One-way-Ticket für ein ContainerSchiff nach Amerika. Heute lebt sie
mit ihrem Mann, einem Jazzmusiker,
und Hund in Los Angeles.
Nach Jahren als Autorin für das
Magazin „Cosmopolitan“ in New
York fiel es mir schwer, mich in
L.A. einzuleben. East und West
Coast trennen Welten! In New
York sagt man, was man denkt, in
L.A. wird gelächelt. Sehr gewöhnungsbedürftig! Aber Zucker für
die Seele, wenn man aufhört, sich
zu wundern.
TEXT: DANIELA STÜRMLINGER
arke? Ja wo denn? Kein Flakon mit dem Firmennamen drauf, kein Kleid oder Döschen, auf
dem das Logo des Hamburger Unternehmens
prangt. Beim Betreten der strahlend weißen Firmenzentrale in einem Poppenbütteler Gewerbegebiet dann die Auflösung: Bijou Brigitte selbst ist die Marke. Eine 775 Kilo
schwere Amethystdruse, 80 bis 120 Millionen Jahre alt und
gefunden in einem Bergwerk in Brasilien, schmückt den
Empfangsbereich. An den Wänden hängen große Fotos mit
Frauen, die Modeschmuck tragen. Hier dreht sich alles um
Schmuck und edle Steine, und zwar äußerst erfolgreich: Bijou Brigitte ist deutscher Marktführer und in weiteren 18
europäischen Ländern wie auch den USA aktiv.
Firmengründer Friedrich-W. Werner hatte den richtigen
Riecher, als er 1963 den Grundstein für sein inzwischen börsennotiertes Unternehmen legte. „Ein Freund bestärkte
meinen Vater in seiner Idee, Modeschmuck in Fernost fertigen zu lassen und in Deutschland zu verkaufen“, erinnert
sich Sohn Roland Werner, der heute Vorstandsvorsitzender
von Bijou Brigitte ist. Ein Name war damals schnell gefunden. Bijou, also das französische Wort für Schmuck, passte
gut zum aufstrebenden Reiseland Deutschland, und Brigitte
ist der Vorname von Werners Frau.
Der Existenzgründer orderte in Hongkong bezahlbares
Geschmeide – und putzte deutschlandweit die Klinken.
„Mein Vater bot den Schmuck Kaufhäusern oder auch Drogerien an“, erzählt Roland Werner. Erst 1977 wagte er es, am
Schmuggelstieg in Norderstedt den ersten eigenen Laden zu
eröffnen. Die Kunden – vornehmlich Frauen – rannten ihm
die Türen ein. Heute betreibt das Unternehmen weltweit
1147 Filialen, davon mehr als 400 in Deutschland und 18 in
Hamburg. Statt wie in den Anfangsjahren Schmuck nur zu
bestellen, entwirft das Unternehmen heute jedes Jahr zwei
Hauptkollektionen und ergänzt das Sortiment laufend mit
neuen Trends. Das günstigste Stück, ein Plastikarmreif, ist
für 50 Cent zu haben, die teuersten Angebote, große Edelsteine, kosten um die 200 Euro. Was Neues kommt? „Wir
Edeladresse: Ringe,
Ketten, Taschen in
der Europa Passage
am Jungfernstieg
(o.). Links: Firmengründer Friedrich-W.
Werner und Sohn
Roland (r.), Vorstandsvorsitzender.
Dass die Sonne hier (fast) immer
scheint ist bekannt, aber warme,
lange Sommernächte gibt es
nicht. Das Thermometer fällt,
sobald es dunkel wird. Die Wolljacke kann ich trotzdem zu
Hause lassen, in Restaurants stehen Heizstrahler im Garten. Energiesparen ist ein langsamer
Prozess, doch immer
mehr Angelenos nehmen
es sich zu Herzen.
Goldgrube: 1977 öffnet die erste Filiale am Schmuggelstieg in Norderstedt, 1147 existieren heute weltweit.
sind immer für eine Überraschung gut. Gerade haben wir
eine Serie für Hunde entwickelt“, sagt Roland Werner. Halsbänder und Leinen für den Vierbeiner. Im Sortiment für
Zweibeiner zählen Geschmeide aus geschliffenem Glas,
Bettelarmbänder und lange Ketten zu den Rennern.
Roland Werner, Diplom-Kaufmann, hat seine Sporen bei
Firmen wie Europcar und Premiere erworben, seit sechs
Jahren sitzt er im Vorstand von Bijou Brigitte. 2009 hat er
seinen Vater an der Spitze abgelöst. Dennoch schaut der
68-Jährige regelmäßig in der Zentrale samt Warenlager vorbei. „Ich freue mich, auf den großen Erfahrungshintergrund
meines Vaters zurückgreifen zu können“, sagt der Sohn. Bei
Entscheidungen stimmen sich Senior und Junior ab. „Die
Zusammenarbeit verläuft sehr harmonisch.“
Das war vermutlich auch Ende 2008 hilfreich, als die
Firma, wie viele andere auch, von der Finanzkrise belastet
wurde. Vor allem in den für Bijou Brigitte wichtigen Märkten Spanien und Portugal sind die Kunden beim Einkaufen
seither zurückhaltender. Doch auch das wird sich ändern.
Denn gerade in schlechteren Zeiten zieht bei Frauen das
Verschönerungs-Motto: lieber ein neuer Lippenstift oder
ein günstiges Paar Ohrringe statt eines teuren Kostüms.
Auch dieses Jahr hat Bijou Brigitte weitere Filialen eröffnet, der Umsatz von zuletzt 390 Millionen Euro soll zukünftig weiter steigen, wie Roland Werner sagt. Sein Blick
schweift aus dem Fenster, als draußen ein Paket auf einem
oberirdischen Transportband die Straße vom Lagergebäude
zur Versandabteilung überquert. „Wir versenden von Hamburg aus 200 000 Pakete im Jahr an unsere Geschäfte in
aller Welt“, erklärt der 41-Jährige. Hamburg ist das Herzstück des Unternehmens. Beim Umbau der Zentrale samt
Vergrößerung vor einigen Jahren hatten Umlandgemeinden kostengünstigere Standorte angeboten. „Wir haben uns
allerdings ganz bewusst dagegen entschieden, denn unsere
Mitarbeiter wollen in der Hansestadt arbeiten“, sagt Werner. Mehr als 500 der weltweit 3452 Beschäftigten arbeiten
an der Elbe – und wissen als Schmuckprofis ganz genau,
was sie an Hamburg haben.
Kontakt
» Bijou Brigitte, Europa Passage,
Ballindamm 40, Tel. 33 39 51 26,
Mo – Sa 10 – 20 Uhr, (Dezember:
Mo – Mi 10 – 20, Do u. Fr 10 – 21,
Sa 9.30 – 21 Uhr), weitere Filialen
und das neue Sortiment unter:
www.bijou-brigitte.com
SCHILLERS
STADTGEFLÜSTER
Freunde fürs Leben
Ihre Kleider schneidern
Sie selbst. Wie viel Zeit
brauchen Sie, um dazu
die Schuhe zu finden?
Viel Zeit. Ich trage
keine Schuhe unter
acht Zentimeter
Absatzhöhe, daher
braucht der Fuß
Stand, also ein Riemchen. Stilettos bereiten viel Ärger, wenn
man sie so normal
trägt, wie ich das im
Alltag tue. Also muss
was Elegantes, aber
auch Robustes her–
eine Sisyphusaufgabe.
Platte: „This Is My Beloved“
von Arthur Prysock, gesehen
bei Groove City Record Store,
Marktstr. 114, um 20 Euro.
Plateau-Sandalen: schwarze
Peep-Toes mit superhohen
Absätzen von Fendi,
über www.yoox.com,
um 490 Euro.
Die Wochenvorschau
MONTAG
DIENSTAG
KONZERT: Simply Red nehmen
mit ihrer „Farewell Tour“ Abschied, Mick Hucknall, 50, singt
noch einmal all seine großen SoulBalladen. O² World, 20 Uhr.
LESUNG: Bei der 19. Schwarzen
Hafen-Nacht liest Jan Schröter,
der Krimi- und Drehbuchschreiber.
Speicherstadt-Kaffeerösterei,
Kehrwieder 5, 20.30 Uhr.
MUSIK-COMEDY: „Me and my
Cello“ – die First-Class-Cellistin
Rebecca Carrington, Sänger
Colin Brown und das Cello Joe auf
humorvoller Reise durch die Musikwelt. Schmidts Tivoli, 20 Uhr.
TANZ: Michael Flatley, legendärer Superstar des irischen Stepptanzes, kehrt als „Lord of the
Dance“ zurück und lässt erneut die
Hacken klacken. O² World, 20 Uhr.
ie besten Erfindungen der
Menschheit sind oft die einfachsten. Das Rad. Der Mikrochip. Die „Stille Treppe“. Letztere hat
die Super Nanny erfunden, als ErsteHilfe-Sofortmaßnahme gegen renitente kleine Kevins, die ihren Schwestern
Cheyenne Sunshine und Jennifer
Rainbow schon vor dem Frühstücksfernsehen die Lillifee-Spangen aus den
Zöpfen zupfen, während die Zöpfe bei
der Aktion an der Spange, nicht aber an
der Cheyenne verbleiben.
Gut, nun ist es mitunter schwierig,
in einem Hamburger Fernbahnhof die
„Stille Treppe“ zu bestimmen. Was immer dann besonders auffällt, wenn ein
knapp Vierjähriger in der Eingangshalle mit krebsrotem Kopf auf dem Boden
liegt und diesen mit aller Kraft, Lautstärke und Leidenschaft betrommelt
und beschreit, so dass man noch als eigentlich unbeteiligter Passant überlegt, ob man nicht diese Rolltreppe da
hinten mal schnell als „Stille Treppe
to go“ vorschlagen könnte? Ein Hoch
jedoch auf jenen Hanseaten, der da
(obwohl ganz offensichtlich Teil des
Zeugungs-Teams) mit den Händen in
den Taschen auf das Malheur blickt
und bedächtig spricht: „Mal keine Faxen hier.“ Keine Faxen!
Das ist so rührend altmodisch in
Zeiten, in denen Super-Nanny-resistente Kinder erst mit Ritalin gefüttert
und dann von Kameras begleitet in
ILLUSTRATION:
JOSEPHINE WARFELMANN
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Parfüm: Nobile 1942,
Casta Diva, in der Hamburger
Hof Parfümerie, Jungfernstieg 26, um 100 Euro.
FOTOS: FRITZ JAENECKE, PR
MP-3, CD oder Vinyl – welcher Tonträger-Typ sind Sie?
Echte Perlen findet man oft nur auf Vinyl. Ich mag auch die
Haptik des Rausnehmens und Auflegens. Doch im Grunde
bin ich ein MC-Typ: Es war herrlich, wenn dir jemand ein
„Mix-Tape“ gemacht hat, und es ist viel persönlicher, als
eine CD zu brennen.
Manchmal sehne ich mich nach
dem zivilisierten Straßenverkehr
in HH und den Radtouren durch
den Jenischpark, obwohl ich den
Pazifik mit Delfinen und die Santa
Monica Mountains mit traumhaften Ausblicken vor der Tür habe.
Ein jüdisches Sprichwort sagt:
„Den Wind kannst du nicht beeinflussen, aber du kannst mit den
Segeln die Richtung bestimmen.“
Gregory, der aus Chicago kommt,
lernt jetzt Deutsch, und mein
vorerst letzter Törn hat mich ins
Internet geweht, wo ich an einem
Kurzgeschichten-Podcast arbeite.
www.sonjas-shortstory.com ist
demnächst aktiv und kann von
überall betreut werden.
Keine Faxen
Modedesignerin Anna Fuchs, 36, hört Musik
vom Plattenteller, trägt nur High Heels und ist
immer auf der Suche nach dem richtigen Duft.
Unser Wochenende beginnt um
7 Uhr am Strand. Hunde sind dort
verboten, aber die Lifeguards
kommen erst ab 8, bis dahin kann
Ziggy mit seinen vierbeinigen
Freunden in den Wellen spielen.
Weiter auf dem Programm stehen
Yoga und dann Lunch. Achtung!
Wer im Restaurant bestellt, was
auf der Karte steht, wird als Tourist enttarnt. Im gesundheitsbewussten L.A. sind Kellner auf
Änderungswünsche ihrer Gäste
vorbereitet. Regeln sind dazu da,
um gebrochen zu werden.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
hier, viele haben ihren Job verloren. Doch nichts ist unmöglich.
Der amerikanische Unternehmergeist ist einmalig. Wer flexibel ist
und sich immer wieder neu erfindet, geht nicht unter.
MEIN STYLE-TRIO
Wie wichtig ist der richtige Duft für den perfekten Auftritt?
Düfte interessieren mich extrem, seit ich Kind war. Ging
eine mondäne Frau mit einem edlen Parfüm an mir vorbei,
so hielt ich inne und träumte davon, später selbst so zu
sein. Der viel zitierte Spruch von Marilyn Monroe trifft
auch für mich zu: Ohne Parfüm fühle ich mich nackt. Ein
guter Duft ist wie ein Kleid, wie eine Umarmung; den richtigen zu finden ist (m)eine Lebensaufgabe.
Los Angeles
Umerziehungs-Camps auf die Alm getrieben werden.
Das krebsrote Kind aber hatte sich
tatsächlich nach einer Weile ausgetobt
und trottete lieber schniefend hinter
seinem Vater her. Auch wir Passanten
trollten uns unserer Wege, in meinem
Fall vorbei an dem kleinen Altonaer
Bahnhofsladen im Souterrain: An- und
Verkauf gebrauchter Handys sowie Altonas wahrscheinlich größte Wasserpfeifensammlung. Und erstmals fiel
mir der Zettel im Schaufenster auf:
„Faxen hier möglich“ steht da drauf.
Das ist gut. Das ist besser als Ritalin.
„Schatz, ich geh mal eben zum Bahnhof, die Zeitung kaufen und ein paar
Faxen machen!“ – „Prima, bringst du
Brötchen und eine Wasserpfeife mit?“
Ich liebe Altona.
MADE IN HAMBURG
Kolumnen-Buch
» Hier schreiben im wöchentlichen
Wechsel Maike Schiller und
Joachim Mischke. Ausgewählte
Kolumnen aus dem „magazin“ und
der „Welt“ erscheinen in dem Band
Hamburger Momente, 9,95 Euro.
www.abendblatt.de/shop oder über
Tel. 34 72 65 66.
„Zentralorgan des guten
Geschmacks“ wird das
Magazin „Wallpaper“
auch genannt. Sein „City
Guide Hamburg“ führt
Designliebhaber zu den
schönsten Restaurants
und Shops, Museen und
Gebäuden: Kult(o)ur im
Taschenbuchformat.
HH à la Karte: der
Wallpaper City
Guide (Phaidon),
z. B. Thalia, Spitalerstr. 8. 8,95 Euro.
29. NOVEMBER–5. DEZEMBER
MITTWOCH
KONZERT: Nina Hagen & Band
unplugged bieten Gospels, Pop
und Blues bei der „Personal Jesus
Tour“ in der St. Petri Kirche, 21 Uhr.
KINDER: Das Kulturprojekt
„Stadtteilwelt“, eine Stadtteilzeitung von Kindern und Jugendlichen
von 10 – 14 Jahren, feiert und zeigt
die Filmpremiere von „Bari“. Kulturpunkt im BarmbekºBasch, 17 Uhr.
DONNERSTAG
MUSEUM: Eröffnung der Ausstellung „Kosmos Runge. Der
Morgen der Romantik“ zum 200.
Todesjahr von Philipp Otto Runge.
Der vielseitige Künstler gilt neben
Caspar David Friedrich als maßgeblicher Begründer der Romantik.
Kunsthalle, 18 Uhr. Bis 13.3.2011.
COMEDY: Mario Barth füllt mit
„Männer sind peinlich, Frauen manchmal auch“ die O² World. 20 Uhr.
FREITAG
PARTY: 15 Jahre Disco Boys!
Das Jubiläum wird von den „hardest
working men in DJ-business“ in der
Neuen Flora gefeiert. 23 Uhr.
MESSE: Bei „Mineralien Hamburg“
präsentieren rund 430 Aussteller
aus aller Welt Steine, Schmuck und
Fossilien. Auch dabei: 12 Dinosaurier-Modelle in voller Größe. Hamburg Messe, 10 – 18 Uhr, bis 5.12.
SONNABEND
SONNTAG
SPORT: Bei der Kampfsportgala
„Muay Thai, Kickboxen und Mix
Martial Arts“ werden eine WM
und drei Deutsche Meisterschaften
ausgetragen. Wandsbeker Sporthalle, Vorkämpfe ab 17.30 Uhr.
MARKT: Auf der „Kamerabörse
Hamburg“ werden Spezialgeräte
und Komplettausrüstungen angeboten, über 16 000 Produkte
stehen zum Verkauf. Handwerkskammer Hamburg, 10 – 17 Uhr.
KONZERT: Zur „Nokia Night of
the Proms“ kommen Kid Kreole
and the Coconuts klassisch. Sir
Cliff Richard und Boy George sind
auch dabei. O² World, 20 Uhr.
KINDER: „Goldschatz in Hamburg – Schatzkarten gestalten“,
Bastelangebot im Hamburgmuseum,
14 – 16 Uhr, 2 Euro für Material.