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Texte zur Medienpädagogik Niedersächsisches Landesverwaltungsamt Landesmedienstelle - Maria Beckmann Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen? Niedersachsen Texte zur Medienpädagogik Inhaltsverzeichnis ► Maria Beckmann Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen? .................................. 1 Medienverzeichnis .................................................................................................. 7 Medienverzeichnis .................................................................................................. 8 Maria Beckmann: Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen? Maria Beckmann Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen? Geschlechtsspezifische Identifikationsangebote in Unterrichts- und Massenmedien Um die Rolle der Unterrichtsmedien als mögliche geschlechtsspezifische Identifikationsangebote etwas näher zu betrachten, möchte ich drei Bereiche ansprechen: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr (Frage nebenbei: Bleiben Mädchen und Frauen lern fähig bis ins hohe Alter?) 1. Sind Unterrichtsmedien/ Medien im Erziehungsbereich anders als Massenmedien? Helfen sie oder blockieren sie, Rollenklischees abzubauen? 2. Ich stelle Ihnen Medienbeispiele zum geschlechtsbe wußten Unterricht vor (Häppchen zum Appetitmachen) 3. Zum Abschluß möchte ich einige Wünsche an Lehrende sowie Medienmacher und Medienmacherinnen richten. Medien als Erziehende und in der Erziehung im Vorschulalter und Grundschulbereich (Bilderbücher/Filme). Wie werden die Rollen von Mädchen und Jungen in Bilderund Kinderbüchern sowie in Kinderfilmen gezeichnet? Ich möchte von den folgenden Thesen ausgehen: - - - - - daß Vorbilder des familiären und familiennahen Um feldes den größten Einfluß auf die Persönlichkeits entwicklung haben. daß Medien vor allem wirken, wenn sie vorhandene Ein stellungen verstärken. daß Medien meinungs- und werteprägend sein können, wenn sie auf eine diffuse Wertordnung treffen. daß Medien gesellschaftliche Einstellungen spiegeln. daß Schule kein Reparaturbetrieb der Nation ist und sein kann. daß Einzelaktionen, wie ein Projekt oder eine Un terrichtseinheit, nicht umpolen können, was sich über Jahre hinweg eingeprägt hat. daß Normen/ Werte/ Einstellungen nur bedingt rationale/ kognitive Prozesse zugrunde liegen, daß der irrationale/ emotionale - oft auch der verdrängte - Anteil sehr hoch sein kann. daß Erziehung zur Gleichberechtigung deshalb beide Komponenten (Kopf und Bauch) ansprechen muß, soll sie gelingen. daß geschlechtsspezifische Identifikation auch in der Kontinuität von Geschichte und Tradition Wurzeln finden muß. 1. Mädchen kommen seltener vor. Nur in ca. 30 % der Bil derbücher haben sie tragende Rollen. In 6 % aller Fälle erscheinen Mädchen im Titel (dagegen sind in 43 % der Fäl le Jungen im Titel zu finden). Auch die meisten Tiere, die Hauptrollen in Bilderbüchern spielen, sind männlich. 2. Was tun Mädchen? Sie sind oft passiv, Anhängsel der Jungen, brav, ängstlich, fürsorglich, sind neugierig. Jungen sind aktiv bis aggressiv, haben Erfindungsgeist, sind wissens durstig (!) und bestehen Abenteuer. Ähnlich sind auch die handelnden Frauen und Männer dargestellt: Männer han deln, Frauen kommen vor, wenn Frauen aktiv sind, dann für Männer und Kinder. Nur etwa 10 % aller Bilderbuchfrauen sind berufstätig (im wirklichen Leben sind es in den Städten ca. 60 %). Liegt es am Wunschbild der Männer, von denen nach neuen Umfragen nur 26 % möchten, daß ihre Frauen berufstätig sind? - Sie hören, wir bleiben beim Thema Berufswahl. Dabei üben die Männer in den Bilderbüchern mehr als dreimal soviel verschiedene Berufe aus wie Frauen. (Unnötig zu sagen, daß es typisch weibliche Berufe sind, in denen Frauen beschäftigt sind). Die Dominanz der Männer und die Bedeutungslosigkeit der Frauen - Bilderbücher als Spiegel gesellschaftlicher Realitäten? Was man/frau früh lernt, das sitzt! Frauen in Führungspositionen, Ärztinnen, Richterinnen, Architektinnen oder auf der anderen Seite Hausmänner sind selten. 3. Oft befinden sich Mädchen in der Rolle des Opfers, das aus allen möglichen und unmöglichen Situationen gerettet werden muß, als Prinzessin genauso wie als kleine Schwe- Anmerkung ► Zum Text: Es handelt sich um ein am 18. Februar 1993 in Hannover gehaltenes Referat bei einer Veranstaltung des Niedersächsischen Frauenministeriums. Zur Autorin: OStR'in Maria Beckmann, Dezernentin der Landesmedienstelle. 1 Texte zur Medienpädagogik ster. Beispiel: Margret Rettich - die Geschichte von Elise 1981 geschrieben. „Elise spielt die Hauptrolle, aber was für eine? Nach dem Baden gehen sie und ihre fünf Brüder aufs Klo. Alle Kinder stellen sich auf den Rand, außer Elise. Bis die Brüder sie hänseln. Als sie es ihnen gleich tun will, rutscht sie mit den Beinen ins Klo und steckt fest. Wie schlimm das für sie ist, welche Ängste hier aufgerührt werden, ist klar. Der kleinste Bruder befreit schließlich per Hammerschlag seine Schwester, das hilflose Opfer. So schnell wird sie nicht mehr vom naturgegebenen Weg abgehen!"' Wie soll frau da Tatkraft, Selbstbewußtsein lernen? Doch es gibt auch Gegenbeispiele. Babette Cole - Prinzessin Pfiffigunde- 1991 geschrieben.2 Prinzessin Pfiffigunde hat überhaupt keine Lust zu heiraten, sie findet es viel besser, ledig zu bleiben. Ihre königlichen Eltern sind allerdings ganz anderer Meinung und beschließen, daß sie alt genug sei, sich jetzt endlich einen Mann zu suchen. Nach alter Märchentradition stellt Prinzessin Pfiffigunde den Bewerbern einige Aufgaben. Mit viel Geschick und vielen Tricks löst als einziger Prinz Prahlschnalle alle Probleme. So weit, so gut doch als sie ihm einen Zauberkuß gibt, da passiert etwas ganz Unerwartetes - und als die anderen Prinzen hören, was Prinz Prahlschnalle zugestoßen ist, will keiner mehr Prinzessin Pfiffigunde heiraten, und von da an führte sie ein glückliches Leben. 2 4. Das zweite Buch ist aber auch wichtig für Jungen: Denen geht es ja auch nicht gerade ideal in den Kinderbüchern. Wer kann schon immer nur tapfer und mutig sein, immer den Helden spielen, immer gegen andere kämpfen. Auch sie dürfen Anteile nicht leben: Angst, Trauer, Mitgefühl, Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Geborgenheit, Empfind samkeit. Die längst von Psychologen und Psychologinnen erkannte Falle tut sich für beide Geschlechter auf. Mit Hilfe dieses Bilderbuches können auch Jungen einmal zugeben, daß sie Mitleid mit dem Mäuserich haben, daß sie sich Freunde wünschen, um nicht allein zu sein, daß auch sie manchmal Angst haben und daß man/frau sehr froh sein kann, wenn Angst überwunden wurde (und nicht unbe dingt aller Welt die Angstüberwindung als „Sieg" mitgeteilt werden muß). Beide Bilderbücher eignen sich sehr gut zum Einsatz im Vor- und Grundschulbereich: Erzählen, Nach erzählen, Nachspielen und Miterleben sind Aktionen, die sich leicht verwirklichen lassen. Medienerziehung und Mediendidaktik - hier kann mit viel Vergnügen und Lust beides erfolgen - vergnüglich für Lehrende und Lernende. Nochmals ein kurzes Beispiel aus einem Kinderbuch: Hermann Moers - Ein richtiger Kerl. „Angenommen, Tim wäre als Mädchen zur Welt gekommen, glaubst Du vielleicht, ich würde dann auf diesem Mädchen rumhacken, damit es nur ja mit sieben Jahren schon eine richtige Frau würde, die toll kochen kann, sich die Nägel lackiert und alle acht Tage zum Friseur geht?"4 Zweites Beispiel: Susi Bohdal - Seiina, Pumpernickel und die Katze Flora - 1981 geschrieben.3 Seiina freundet sich mit dem Mäuserich Pumpernickel an, und sie verleben herrliche Zeiten. Doch eines abends traut sich Pumpernickel nicht aus dem Mauseloch, denn Flora, die beste Mäusefängerin der Stadt, sitzt auf dem Fensterbrett. In einem unbewachten Augenblick springt sie ins Zimmer und versucht, Pumpernickel zu fangen. Seiina rettet Pumpernickel und versteckt ihn in ihrer Schürzentasche. Voller Wut faucht und kratzt Flora um sich. Da bekommt Seiina Angst und läuft davon. Je mehr sie sich jedoch fürchtet, um so größer wird die Katze. Ihre Furcht und damit auch die Katze wird so groß, daß sie schließlich größer ist als alle Häuser der Straße. Pumpernickel, die kleine Maus, ist es dann, die den entscheidenden Tip gibt: „Nur Deine große Angst macht Flora so groß. Du mußt gegen sie laufen und ihr fest in die Augen sehen". Diesen Rat befolgt Seiina nach anfänglichem Zögern, und wirklich - in gleichem Maße, wie ihr Mut größer wird, schrumpft die Katze zusammen. Als die Gefahr vorbei ist, Flora wieder ihre normale Größe hat, setzt sich Seiina erleichtert auf die Bordsteinkante, und Pumpernickel tanzt einen Freudentanz um sie herum. Wie sieht es bei den Filmen aus? Ärgerlich ist folgendes Beispiel aus dem Bereich Schulfemsehen.5 „Geschichten aus der Schule, WDR 3 -Wo ist Sandra?" Auch hier geht es ums Lesenlernen, Schreibenlernen auf spielerische Art und Weise. Wie selbstverständlich erfolgt die Rollenzuweisung. Die Schulleitung hat selbstverständlich der Rektor, genauso selbstverständlich hilft ihm dabei, die Schule zu leiten, die Sekretärin, und es sind natürlich auch der Hausmeister und die Lehrerin. Genauso ärgerlich dann auch, daß nichtgeschlechtsneutrale Begriffe wie „SchülerBücherei" und „Rektor-Zimmer" statt z. B. „Schulbücherei" und „Rektorat" verwandt werden. Es beginnt bereits mit der Aussage der Überschrift: „Jeder hat andere Aufgaben". Im ersten Beispiel wird auf wahrhaft pfiffige Art und Weise das alte Rollenklischee von der hilflosen, wenn auch schönen, Prinzessin durchbrochen. Nicht die Heirat ist das Endziel, sondern das glückliche Verwirklichen des eigenen Lebensplanes. Seiina darf ängstlich und mutig, tapfer und aktiv sein, die Katze, als weitere weibliche Hauptfigur, aggressiv. Ein kurzes Filmbeispiel. Donald Duck klaut einem Bienenvolk den Honig. Alle Bienen sind mit typisch männlichen Attributen ausgestattet. So etwas gut Funktionierendes, auch so Wehrhaftes darf offenbar nicht weiblich sein. Ein weiteres Filmbeispiel: Heiß geliebt bei groß und klein Janoschs Traumstunde - „Komm, wir finden einen Schatz".6 - Der kleine Bär und der kleine Tiger wollen das 5. Das Beispiel zeigt einen fünften Punkt: Unterschwellige Botschaften/ frauenfeindliche Äußerungen. Positiv vermerkt: Hier soll der Leistungszwang von einem kleinen Jungen ge nommen werden, aber welches Frauenbild wird hierbei ver mittelt? Maria Beckmann: Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen? Schönste der Welt finden - nämlich einen Schatz (unnötig zu sagen, daß beide männlich sind). Insgesamt acht männliche Akteure finden sich in diesem Film. Als Charaktereigenschaften finden wir bei ihnen Stärke, Mut, Abenteuerlust, Wissensdurst, Selbstbewußtsein, Weisheit, Treue zum Freund usw. Es gibt eine weibliche Gestalt - das verrückte Huhn. Während alle Männer sachlich und ruhig Auskunft geben, hüpft es aufgeregt und aufgescheucht in der Gegend umher, kann keine Minute stillstehen und ist ständig um sein Äußeres bemüht und besorgt. Sagen die männlichen Tiere: „Ich weiß, daß ...", so sagt dieses Huhn: „Mein Bauer sagt immer...". Was lernen Mädchen aus solchen Nebenbotschaften so ganz nebenbei über sich, und was lernen die Jungen über Mädchen? Eine vergleichende Medienanalyse mit dem dazugehörigen Bilderbuch wäre z. B. für einen Oberstufenkurs „Literatur" sehr interessant, denn Filmversion und Buch sind nicht völlig identisch. (Nebenbeigesagt: Im Buch kommen die Frauen noch schlechter weg). Ist dies noch Ironie oder Satire? Falls ja, können die eigentlichen Adressaten, nämlich kleine Kinder, diese auch erkennen und verstehen? An welche literarischen Vorbilder, Helden und Heldinnen in ihrer Kindheit können sich die Schülerinnen und Schüler erinnern, welchem Rollenbild entsprechen diese? Bleiben wir noch etwas bei den unterschwelligen Botschaften. Wie sieht es da in anderen Fächern aus? Die gleichen Rollenklischees wie schon bei den Bilderbüchern setzen sich leider immer noch in Schulbüchern fort. Auch wenn sich von der Tendenz her in den letzten Jahren einiges gewandelt hat, so kommt doch die Breite des gesellschaftlichen Lebens nicht vor. So sind beispielsweise Stiefeltern, Heimkinder, Gastarbeiterkinder, behinderte Kinder in den Lesebüchern, geschweige denn Mathematikbüchern der Grundschule so gut wie nie zu finden. Und immer noch sind Aufgaben wie „Mutter spült das Kaffeegeschirr, Heidi darf alle Teller, Untertassen, Kaffeelöffel abtrocknen. Wie viele Stücke hat Heidi insgesamt abgetrocknet?" leider keine Seltenheit. Bedenkt man dann, daß die Mathematik ja als ausgesprochen exakte Wissenschaft gilt, bekommen solche Rollenfixierungen nochmals ein ganz anderes Gewicht. Wenn es in den Rahmenrichtlinien heißt: „Arbeitsplätze in unserer Umgebung", wäre es doch einmal sehr spannend, mit den Kindern gemeinsam herauszufinden, was denn ihre eigenen Schulbücher zu diesem Thema zu sagen haben. Auch hier läßt sich ein Stück Medienerziehung durchaus wieder nahtlos einfügen. Warum nicht auch einmal die ausgehängten Plakate oder Anzeigen in Illustrierten oder Fernsehserien unter diesem Gesichtspunkt auswerten? So manche Komödie wird dabei ihre Komik verlieren. Die Filmanalyse können Sie auf jeder Schulstufe mit der gerade laufenden Lieblingssendereihe wiederholen. Auch zum Thema: „In der Familie" könnten Wandzeitungen ähnlicher Art entstehen. Das Thema: „Generationen in der Familie" bietet bereits im Grundschulbereich Möglichkeiten, daß Kinder etwas vom berufli- chen Werdegang ihrer Urgroßmütter oder Großmütter erfahren. Aus meiner eigenen Arbeit mit Seniorinnen weiß ich, wie gern sie bereit sind, aus ihrem Leben zu erzählen und wie spannend ihre Berichte, gerade auch für Kinder, sein können. Ganz schnell stellen Kinder dann Fragen wie: „Wieviel hast Du verdient?", „Was hat Dein Mann verdient?", „Was konntest Du dafür kaufen?". Die meisten Kinder, die ich kennengelernt habe, haben ein ausgesprochen gutes Gefühl für Gerechtigkeit und fragen deshalb auch, „Warum hast Du weniger verdient als er?". Ich möchte noch einmal betonen, daß mir besonders viel daran liegt, zu zeigen, daß es keine Einzelaktionen sein dürfen, die hier das Bild der Frau zurechtrücken. Es muß kontinuierlich geschehen, in allen Fächern, ohne große Aktionen, als Selbstverständlichkeit. Je früher, desto besser. Wenn Sie erst einmal mit Kindern das Suchspiel Frauenbild/Männerbild anfangen, so kann es Ihnen schnell passieren, daß Sie alle miteinander ins Detektivfieber geraten. Am Anfang war das Wort (OS + Sek. I) Endlich werden die Kinder „vernünftig", und man kann „richtig" mit ihnen reden. „Wissen" ist angesagt. Als ich zur Vorbereitung dieses Referates meine männlichen Kollegen aus den verschiedenen Fachbereichen bat, mir einmal aufzuschreiben, wo in den Rahmenrichtlinien „Frauen" thematisiert werden, war die erste Reaktion Verblüffung, dann kamen, wenn ich Glück hatte, zögerlich ein, zwei kleine Hinweise. Malerin, Naturwissenschaftlerin, Komponistin, wo finden wir sie ausdrücklich aufgeführt in den Rahmenrichtlinien? Selbst im Studium habe ich von Forscherinnen, wie z. B. Sybilla Merian, kaum etwas gehört. (Oder gehen Sie einmal durch das Sprengel-Museum und suchen Kunstwerke von Künstlerinnen). Mehr Glück hat man im Fach Deutsch, dichten scheint nicht unweiblich zu sein. Wir haben in Hannover den Beginenturm. Welches Kind weiß, wer die Beginen waren? Dabei sind sie ein spannendes Kapitel weiblicher Sozialisation. Wieviel Verdrängung liegt hier vor-wieviel Forschung und Arbeit muß noch geleistet werden, um ihnen und damit auch den heutigen Frauen gerecht zu werden? Erdkunde: Afrikanische Landwirtschaft: Wieviel Geld und Mühe, wieviel wertvolle Zeit wurde vertan, weil niemand von den Verantwortlichen sehen wollte, was doch offensichtlich war, daß es nämlich zumeist die afrikanischen Frauen sind, die die Bewirtschaftung der Felder betreiben. Geschult aber wurden in teuren Entwicklungshilfeprogrammen die Männer. Lesen Sie einmal Generationen von Erdkundebüchern zu diesem Thema. Der heimliche Lehrplan schlägt öfter zu, als man glaubt. Wo kommt z. B. in dem Wort „Schlafstadt" die Arbeit der dort tätigen Frauen und Mütter zum Ausdruck? Moderne Politik scheint ebenfalls Männersache zu sein, werden doch - einschließlich in einer Publikation der Bundesregierung - immer nur die „Väter des Grundgesetzes" 3 Texte zur Medienpädagogik genannt (hörtsich Eltern seltsam an?). Es ist längst überfällig, daß diese Mauer des Schweigens durchbrochen wird, damit Mädchen erkennen, daß es durchaus normal ist, wenn sie die gesamte Palette von Lebensbildern und -mo-dellen in ihre Wünsche/Träume/Ziele einplanen. Genauso wichtig ist es aber auch, daß Jungen erkennen, daß dies nichts mit einer plötzlich in den letzten Jahrzehnten auftretenden Verdrängung zu tun hat, die ihnen Angst machen muß. Auch ihnen müssen Lebensperspektiven neu erschlossen werden. Einige Dias7-8 sollen die beruflichen Möglichkeiten von Frauen im Laufe der Geschichte veranschaulichen: selbständige Händlerinnen, Tuchmacherinnen und Frauen zu Beginn der Industrialisierung in der Schwerindustrie.9 Hier läßt sich nahtlos das eben gezeigte Bild von der Frau als Boß einfügen.10 Wie anders sind doch die Ab-Bilder! Auch der Widerstand und die Angst der Männer gegen/ vor selbständigen, selbstbewußten Frauen hat eine lange Tradition. Ein kurzes Beispiel:11 Ausgebildete Richterinnen durften zu Beginn des Dritten Reiches nur noch als Sachbearbeiterinnen arbeiten. Erst als immer mehr Juristen als Soldaten einberufen wurden, durften die Juristinnen zumindest wieder im Bereich der Familiengerichte als Richterinnen fungieren. Und ein letztes Beispiel aus unseren Tagen:12 Szene Firma Bauer. Frauen werden bei Auftragsrückgang als erste entlassen. Wichtig erscheint mir, daß den jungen Mädchen gezeigt wird, mit welchen Argumenten und Erfahrungen sie konfrontiert werden können. Lehrende müssen hierbei mit viel Fingerspitzengefühl vermeiden helfen, daß Frustration und „No Future"-Resignation vorherrschende Emotion wird. Im Rollenspiel, aber auch im Gespräch mit berufstätigen Männern und Frauen können mögliche Argumente und Gegenargumente erprobt werden. Wichtig ist - und dabei helfen Medien, wie die zuvor gezeigten - zu erkennen, daß Ablehnung oder Entlassung in vielen Fällen keine Frage der Leistung oder des Charakters des (weiblichen) Individuums ist, sondern politische, wirtschaftliche, psychologische und andere Gründe - oft unerkannt und damit auch unreflektiert - zu diesen Entscheidungen von Vorgesetzten, Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen führen. Das hat nichts mit Angstmacherei zu tun, vielmehr hilft es, den Mythos abzubauen: „Wenn man/frau richtig will und sich nur anstrengt, dann klappt das auch!" Fächer wie AWT, Sozialkunde und Gemeinschaftskunde sind für die realistische Vermittlung von Berufs- und Rollenbildern sicherlich besonders geeignet. Doch auch für Utopien, Fantasien und Träume sollten sie Raum bieten. Schaut man/frau sich die Berufskunde-Filme der Bundesanstalt für Arbeit an, so findet man/frau allerdings immer noch genau die gleiche Grundkonzeption in fast allen Medien wie 4 auch schon in den sechziger Jahren. Frauen arbeiten, Männer geben die Arbeitsanweisungen! Ganz kurz möchte ich Ihnen einige Medien vorstellen, ohne näher auf konkrete Unterrichtsumsetzungen einzugehen. Ich bin der Meinung, daß sie sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen neben kognitiven auch emotionale Schichten ansprechen und damit eine Diskussion erleichtern.13 Anfangsszene: Mädchen bauen ein Holzhaus, Jungen spielen Gummitwist.14 Gute Spielfilme sind einige der wenigen idealen Möglichkeiten, Kopf und Bauch gleichermaßen anzusprechen und zufriedenzustellen. Kinder- und Jugendfilme, wie „Ronja Räubertochter", „Hasenherz" oder „Juliana", verbinden Pfiffiges, Nachdenkenswertes, Fröhliches, Trauriges mit Spannung und Abenteuer und geben Mädchen Identifikationsfiguren. Auf der anderen Seite verprellen sie aber auch nicht die Jungen. Noch ein Filmausschnitt.15 Szene: Was sagen Jungen dazu? Hier begegnen wir der gleichen Fremddefinition, wie wir sie schon bei Janosch kennengelernt haben. Auch die Ängste der Jungen werden hier ganz konkret angesprochen. Und ein weiteres Beispiel.16 Szene: Meister. Der Meister sagt, er habe sich aufgrund der guten Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern für den Bewerber Alex entschieden. Alex ist aber das Mädchen, das vor ihm sitzt, und das er für einen Männerberuf für nicht geeignet hält, weil Mädchen doch kein Interesse für Physik und Mathematik haben. Auf witzige Art wird deutlich, welche Rolle Sprache spielen kann. Der Beitrag, den Sprache leistet, Klischees zu zementieren, darf nicht unterschätzt werden. Sprache bietet aber auch die Chance, diese zu überwinden. Sprache ist nicht ein mehr oder weniger zufälliges System, sondern Welterfahrung, die sich nur sprachlich mitteilen läßt. Das zeigt sich deutlich am Insiderjargon, z. B. Jugendlicher oder in der Juristerei. - Es ist nun einmal ein Unterschied zwischen einer „Beziehungskiste" und einer „eheähnlichen Beziehung" -. Sprache enthält dadurch aber auch immer eine wertende Komponente. Unwort des Jahres 1992 wurde der Begriff „Ethnische Säuberung", Verschleierung von Völkermord und Vertreibung. Oder - wie es die HAZ formulierte17 - es kommt zu einem „verbalisierten Wegschauen". „Am Anfang war das Wort", schreibt schon die Bibel. Wenn es immer noch keinen Begriff für weibliche Kapitäne gibt, wie sollen Mädchen dann wissen, daß sie durchaus in der Lage sind, auch diesen Beruf auszufüllen? „Das höchste Gut einer Frau ist ihr Schweigen", ist der Titel eines Filmes in unserem Verleih. Wenn aber das höchste Gut der Frau das Schweigen ist, wie soll sie dann zu Gehör kommen? Aktives und passives Wahlrecht und damit Mitspracherecht sind die wichtigsten Grundpfeiler der Gleichberechtigung gewesen, die unsere Vorfahren und Vorfahrinnen erkämpft haben. Was fällt Ihnen beim Begriff „Zimmerfrau" ein: ein Zim- Maria Beckmann: Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen? mermädchen oder eine hoch auf dem Dach arbeitende Handwerkerin? Wenn - wie die Sprachwissenschaftler und Sprachwissenschaftlerinnen herausfanden - Sexismus in der Sprache den gleichen Regeln folgt wie Rassismus in der Sprache, so ist es dringend an der Zeit, diesem bewußt entgegenzutreten. Dazu gehört auch eine Diskussions- und Gesprächskultur, die den Frauen die gleichen Möglichkeiten bietet wie den Männern. Sicherlich kennen Sie die Untersuchungen, daß in Rundfunk- und Fernsehdiskussionen Frauen häufiger unterbrochen werden und die Redezeiten kürzer sind. Oder die Erhebungen in gemischten Schulklassen. Alle Beteiligten, Lehrende, Schülerinnen und Schüler waren übereinstimmend subjektiv davon überzeugt, daß Schülerinnen bevorzugt worden waren und über Gebühr lange geredet hätten, wenn objektiv gemessen das Verhältnis Redezeit Jungen - Mädchen 3:1 war. Bleiben wir noch ein wenig bei den Berufen. Männliche Krankenschwestern heißen eben nicht Krankenbrüder. Als Männer begannen, ihren Beruf im Kindergarten auszuüben, wurden sie nicht zu Kindergärtnern, sondern zu Erziehern. Heute im Zeitalter der Computerisierung in Büros und der Verschärfung auf dem Arbeitsmarkt wird auch Schreibarbeit für Männer wieder interessant. Nein, sie werden nicht als Sekretäre bezeichnet, sondern zunehmend als Assistenten. Allein durch die andere Berufsbezeichnung wird ein anderes Image aufgebaut. Bewußt oder unbewußt? Unsere deutsche Sprache ist nun einmal nicht geschlechtsneutral (ein schönes Beispiel ist eine Tamponreklame: Die Menstruation ist be\ jedem etwas anders). Durch Benennen nehmen wir auch wahr, z. B. die HAZ in dieser Woche: „Fünf Direktoren für Hannoveraner Gymnasien müssen ernannt werden". Was war Ihre erste Assoziation? Fünf Frauen? Wohl kaum! Eine Frau soll Direktorin werden. Hätte dies bereits in der Überschrift gestanden, hätte Nachdenken oder Kritik am Mißverhältnis viel schneller aufkommen können. Oder denken Sie noch einmal an das Beispiel von den Müttern des Grundgesetzes zurück. Wir müssen lernen, unsere Sprache geschlechtsgerecht (in mehrfacher Hinsicht) zu gebrauchen. Szenen:18 Theologiestudentinnen erforschen die Stellung der Frau in der Bibel und bieten neue Formen der Auslegung. Mädchen und Frauen werden immer wieder neue Wege suchen und gehen müssen. Das muß aber nicht zwangsweise bedeuten, daß sie sich diesen Weg immer erkämpfen müssen. Neue Wege beinhalten für beide Geschlechter neue Chancen. Ich bin davon überzeugt, daß z. B. Architektinnen andere Städte planen als Männer, daß Schreinerinnen andere Möbel bauen usw. Solange aber Kompetenz an der männlichen Art und Weise, eine Arbeit auszuführen, gemessen wird, müssen Frauen zwangsläufig schlechter abschneiden. Anders arbeiten sie, nicht besser oder schlechter. Berufliche Gleichberechtigung darf nicht Gleichmacherei bedeuten, sondern muß die Gleichwertigkeit zum Ziel haben. Gleich- wertigkeit von Frauen- und Männerarbeit bedeutet aber: Umdenken, Neuanlage von Berufsbildern, neue Wege in der beruflichen Bildung sowohl praktisch als auch im schulischtheoretischen Bereich. Die Chancen liegen hierbei in einer zunehmenden Vielfalt und vielleicht auch in sich neu eröffnenden Perspektiven zur Lösung von Problemen in Politik, Wirtschaft, Pädagogik, Umwelt und manchem mehr. Zum Abschluß möchte ich deshalb einige Wünsche an Massenund Unterrichtsmedien der Zukunft richten. Wünsche an Massen- und Unterrichtsmedien - - - - - - - Wir brauchen in Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern und Filmen mehr Vorbilder, die dem Menschsein ent sprechen, deshalb auch mit fürsorglichen, rücksichts vollen, traurigen oder hilflosen Männern und willens starken, mutigen, tatkräftig zupackenden, auch mal wütend aggressiven Frauen. Wir brauchen Kinder- und Jugendbücher sowie Filme mit Heldinnen, an denen sich Mädchen orientieren oder mit denen sie sich identifizieren können. Wir brauchen Schulbücher, die das gesamte gesell schaftliche Spektrum an Lebensformen widerspiegeln (auch in Mathematik- und Physikbüchern). Medien und speziell Unterrichtsmedien aller Fächer müs sen endlich selbstverständlich Frauen in den unter schiedlichsten Berufen sichtbar machen, z. B. als Anlage beraterinnen in Wirtschaftskundefilmen, in Gemein schaftskundefilmen als Richterinnen, Professorinnen als Expertinnen in naturwissenschaftlichen Filmen usw., und sie müssen dann auch nicht unbedingt immer gleich aus sehen, als gehörten sie eigentlich in ein Modejournal. Jede Medienrolle ist zugleich geschlechtsspezifisch. Neu tren als Agierende gibt es nicht. Sprache muß konsequent geschlechtsgerecht und wert neutral angewandt werden, nicht nur im formalen, wie z. B. bei den Begriffen Amtfrau/Amtmann, sondern auch im inhaltlichen Bereich wie z. B. männlicher/weiblicher Führungsstil. Unterrichtsmedien müssen Hilfen geben, versteckte Bot schaften in Massenmedien zu erkennen und Dekodierungstechniken zu erproben. Unterrichts- und Massenmedien müssen Raum geben für Utopien, Wünsche, Träume, Fantasien. Auch im Bereich der aktiven Medienarbeit müssen neue Wege gesucht werden, Schülerinnen und Schülern muß Werkzeug an die Hand gegeben werden, das es ihnen ermöglicht, ihre Vorstellungen, Wünsche, Utopien und Ängste zu verbildlichen und anschaulich zu machen. Das alles braucht Zeit, denn vieles sitzt, wie heute gezeigt, sehr fest. Lassen wir privat und beruflich weiterhin den Mann seinen Mann stehen, aber lassen wir mit gleicher Selbstverständlichkeit ohne Rechtfertigungsdruck auch die Frau ihre Frau stehen, beiden die Chance gebend, alle Anteile einzu- 5 Texte zur Medienpädagogik bringen. In diesem spannungsvollen und spannenden Dualismus des gegenseitigen Akzeptierens werden sich mit Sicherheit ungeahnte neue Möglichkeiten finden lassen. Anmerkungen 1 Stadtbibliothek Karlsruhe (Hrsg), Doppelt so mutig und halb so stark Karlsruhe 1987 2 BabetteCole Prinzessin Pfiffigunde Hamburg 1991 3 SusiBohdal Sejina, Pumpernickel und die Katze Flora Mönchaltorf, 1981 4 Stadt Karlsrühe (Hrsg) Nun sei (k)ein liebes Mädchen Karlsruhe 1988 5 Praxis Schulfernsehen, 200/93 6 Komm, wir finden einen Schatz Verleihnummer 32 03650 7 Frauenleben um 1500 Verleihnummer 10 03008 8 Frauenleben um 1800 Verleihnummer 10 03009 9 Chancengleichheit für Frauen Verleihnummer 42 43346 10 Neue Leitbilder Verleihnummer 10 03030 11 Frauen im 3. Reich (Schulfernsehen BR) 12 Schlechte Karten - Frauen in der Arbeitswelt Verleihnummer 42 43295 13 Geschlechterrolle als Berufswahlkriterium Verleihnummer 12 00124 14 Typisch Weiber Verleihnummer 32 03251 15 Berufsausbildung für Mädchen Verleihnummer 42 40139 16 Azubi (männl.) gesucht Verleihnummer 32 03771 17 HAZ vom 10.2.1993 18 Wir sind doch keine Brüder Verleihnummer 42 00635 6 Maria Beckmann: Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen? Literaturverzeichnis Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (Hrsg.) „Hautnah", Liebe und Sexualität in der Jugendliteratur Hamburg, Heft 5, 1992 Arbeitskreis Frauenförderung am DIFF (Hrsg.) Frauen und Männer in der Sprache Tübingen 1991 Berger, Beate „Die Herren im Frack spielen nicht gern neben einem Kleid" Rundschau am Sonntag, Ausgabe 7, 14.2.1993 Landesfrauenrat und Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.) Frauen in der Gesellschaft von morgen Dokumentation Fellbach Stuttgart 1987 Landesjugendring Baden-Württemberg (Hrsg.) „... doch was für Frauen!" Konturen, 2/1985, Stuttgart Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen Probleme mit dem Sex? Eine Chance für die Medien US-Info-Dienst Ausgabe 1 - 2 Hannover 1991 DGB-Jugend und Frauenministerium Schleswig-Holstein Projektdokumentation Mädchen und junge Frauen in der Arbeitswelt, Berufswahlverhalten von Mädchen Flensburg 1992 Matthiae, Astrid Vom pfiffigen Peter und der faden Anna Frankfurt a.M. 1986 Frauenbüro der Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.) Leitfaden für ein geschlechtergerechtes Sprechen Düsseldorf 1991 Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Landesmedienstelle - (Hrsg.) Frauen in Filmen Hannover 1989 Fröhlich, Romy(Hrsg.) Der andere Blick Frauen und Massenmedien, Bd. 1 Bochum 1992 Stadt Karlsruhe (Hrsg.) „Doppelt so mutig und halb so stark" Karlsruhe 1987 Grunwald-Merz, Christel Geschlechtsspezifische Identifikationsangebote in Unterrichtsmedien unveröffentlichtes Manuskript vom 1. Flensburger Frauenforschungssymposium 1991 Stadt Karlsruhe (Hrsg.) „Nun sei (k)ein liebes Mädchen ..." Karlsruhe 1988 Trömel-Plötz, Senta Gewalt durch Sprache Frankfurt am Main 1984 Grunwald-Merz, Christel „Sie ist selbstbewußt und doch weiblich - Frauenbilder in den Medien" aus: Frauenrollen, Frauenbilder Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung (Hrsg.) München 1992 Hoheneck-Verlag „Mädchen" Jugend und Gesellschaft, Heft 5 Hamm 1987 Jugendfilmclub, Köln (Hrsg.) Frauenbilder MedienKonkret 1/1987 Ladenthin, Volker Sprache und Moral aus: 5- 10 Schulmagazin Ausgabe 6/92 7 Texte zur Medienpädagogik Medienverzeichnis Familie und Beruf im Kulturvergleich 32 03771 „Azubi (männl.) gesucht" 16 min f D 1987 Adr: S5,S11,B,J14,E Das Thema der schlechten Berufsstartchancen für Mädchen, besonders in sogenannten „Männerberufen", wird in dieser filmischen Inszenierung mit kritischem Humor aufgegriffen. Am Beispiel der Freundinnen Alex und Sophie werden Rollenklischees aufgezeigt und als überwindbar nacherlebbar. FWU GEMA Ausbildungs- und Berufswahl 42 40139 Berufsausbildung für Mädchen 7 min f D 1900 Adr: S9 Dieser Informationsfilm der Bundesanstalt für Arbeit versucht, Schülerinnen zum frühzeitigen Besuch der Berufsberatung zu gewinnen. Er zeigt am Beispiel des Fernmeldetechnikers, daß traditionelle Männerberufe heute auch von Mädchen erlernt werden können, wenn Interesse und Eignung bestehen. Bundesanstalt für Arbeit 42 43346 Chancengleichheit für Frauen 27 min f GB 1988 Adr: S9,S11,B,J16,E Der Film geht kurz auf die gesellschaftliche Rolle der Frau in der Vergangenheit ein und zeigt dann Versuche und Möglichkeiten der EG, Partnerschaft und Gleichberechtigung in Beruf und Familie zu realisieren. Kommission der EG 10 03008 Frauen leben um 1500 12 B sw+f D 1988 Adr:S8,J12,E Historische Zeichnungen und Gemälde dokumentieren verschiedene Aspekte des Frauen-Lebens im Mittelalter: Vom Landleben (Bauersfrau, Magd, Marktfrau) bis zu städtischen Lebensformen und dem Hofleben, sowie dem Bild der Frau in der christlichen Kunst reicht das Spektrum. FWU 10 03009 Frauenleben um 1800 12 B sw+f D 1988 Adr:S8,J14,E Historische Zeichnungen und Gemälde dokumentieren verschiedene Aspekte des Frauenlebens vor und nach der Französischen Revolution, im ländlichen und städtischen Milieu bis hin zu den Auswirkungen der Restauration. FWU Familie und Beruf im Kulturvergleich 12 00124 Geschlechterrolle als Berufswahlkriterium 15 B sw+f D 1987 Adr: S7,S11,B,J12,E Die Arbeitstransparente zeigen Bilder aus der Familie, besonders auch ausländischer Arbeitsemigranten in der Bundesrepublik Deutschland. Sie bieten - auch in Auswahl Anlaß zur Diskussion rollen-, geschlechts-, kultur- und sozialisationsbedingter Berufswahlkriterien. FWU Janoschs Traumstunde 32 03650 Komm, wir finden einen Schatz 21 min f D 1986 Adr: P1,E5,J6 Zeichentrickfilm nach Janosch-Motiven: Kleiner Bär und kleiner Tiger wohnen zufrieden in ihrer Hütte. Plötzlich lockt sie der Wunsch nach einem Schatz, mit dem sie sich Leckerbissen kaufen könnten. Sie ziehen in die weite Welt und finden goldene Äpfel, aber Betrüger und Diebe nehmen ihnen alles weg. Schließlich kehren sie nach Hause zurück, wo sie wieder glücklich sind. FWU FSK: oA ff GEMA Bilder von Mann und Frau in der Werbung 10 03030 Neue Leitbilder? 12 B f D 1989 Adr: S7,S11,B,J12,E 1. Charterflug, Vater im Urlaub. 2. Waschmaschine, Vater mit Kind. 3. Frauenzeitschrift, Vater - Image. 4. Zigaretten, „Gleichberechtigung" bei Kosmetik. 5./6. Blickfang, Mann/ Frau. 7. Bürokommunikation, Frauensache. 8. Computer, Mädchensache. 9. Lebensversicherung. 10. Charterflug, Alleinreisende. 11./12. Gleichberechtigung, selbstbewußte Frau. FWU Politik aktuell 42 43295 Schlechte Karten - Frauen in der Arbeitswelt 15 min f D 1985 Adr: S8,S11,B,J14,E Die Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt wird anhand von zwei Beispielen verdeutlicht: Ein metallverarbeitender Betrieb diskriminiert verheiratete Frauen, indem er sie automatisch in die Gruppe der Teilzeitkräfte umstuft. Ein junges Mädchen wendet sich wegen seiner Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz in einem „Männerberuf" zu bekommen, an die Gleichstellungsbeauftragte. Nds. Landesz. f. pol. Bildung 32 03251 Typisch Weiber 17 min f D 1981 Adr: P3,J8,E Die Phantasie der 12jährigen Monika vom Rollentausch zwischen Mädchen und Jungen wird für kurze Zeit Realität: Ihr Bruder Markus kann erst nach einer Mutprobe in die wilde Mädchenbande aufgenommen werden, deren Anführerin sie ist. FWU 42 00635 Wir sind doch keine Brüder 29 min f D 1984 Adr: S11,J16,E Eine Pastorin, eine Pfarrfrau, Theologiestudentinnen und Frauen einer Gesprächsgruppe legen ihre Probleme mit der männlich geprägten evangelischen Kirche dar: die einseitige Auslegung der Rolle der Frau in der Bibel, der Umgang mit den Kollegen und Männern. Die Frauen geben Einblicke in die feministische Theologie. FWU GEMA Diese Medien können Sie über die niedersächsischen Medienzentren ausleihen. Hinweise zur Medienart ► 10 .....Diareihe 32......16mm-Filme 8 12...... Folien 42...... VHS-Video