Pressemappe Die Würde des Lügens
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Pressemappe Die Würde des Lügens
JOJOACHIM ZELTER, DIE WÜRDE DES LÜGENS, PRESSEMAPPEA PR “ Florian Felix Weyh (Deutschlandfunk, 18.09.2008): Was der Enkel rückblendend über sein Leben mit der blaublütigen Großmutter in den 60er- und 70er-Jahren zusammenfabuliert, wird von Lügengeschichte zu Lügengeschichte immer absurder. Die unbedingte Leistungsforderung der Großmutter prallt auf den nicht minder zähen Leistungsverweigerungswillen des Enkels, und beide fachen sie sich gegenseitig an. Wer wen belügt – der Ich-Erzähler seine Zuhörerin, der Autor Zelter die Leser – lässt sich schon bald nicht mehr entscheiden, doch was macht das schon? Detlef Kühn (NDR Kultur, 09.09.2008): In was für einer Welt leben wir – das ist die zentrale Frage, die Zelter stellt. Für ihn geht es vor allem um die Würde unserer – verlogenen, unvollkommenen – politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit. Ist unsere Welt womöglich nur die Erfindung eines Analphabeten? Susanne Hogl, Wort-Lust, Lust-Wort. Fünf junge Autoren bei der Lesenacht in Lindau (Südkurier, 12.05.2001): Originell in Idee und Umsetzung ist auch der zweite Roman [von] Joachim Zelter. Er hat sich mit dem Thema Lügen beschäftigt – entstanden ist daraus das Buch „Die Würde des Lügens“. Was ernst und sachlich klingt, ist gespickt mit Witz und kuriosen Ideen ... Benedikta Rothstein, Esprit, Humor und sprachliche Finesse (Lindauer Zeitung, 12.05.2001): Witzig, eloquent und anfangs fast unbemerkt knüpft Zelter ein immer größer werdendes Lügennetz, in dem sich seine Figur mehr und mehr verfängt. José F. A. Oliver, Lesetipp des Monats (Februar 2001): „Die Würde des Lügens“ ist ein grandioses Erzählkunstwerk von Joachim Zelter, das (Be)Rührung schafft in eine Welt, deren Rettung darauf lauert, nicht umgelogen zu werden. [...] Ungelogen Stuttgart, Ithaka, 2000 Tübingen, Klöpfer & Meyer, 2008 ein erzählerisches Meisterwerk, das der Fabulierlust orientalischer Kaffeehauserzähler in nichts nachsteht. Anne Herrberg, Von nervigen Eltern und verrückten Großmüttern (Reutlinger Nachrichten, 06.12.2000): Zelter ist ein Wortcharmeur, er jongliert mit der Sprache, als wäre sie greifbar. Sonja Jaser, Lüge und Wahrheit. Neue Veröffentlichung von Joachim Zelter (Südkurier, 07.12.2000): Ein geradezu atemberaubender Ausflug nach Absurdistan. [...] „Die Würde des Lügens“ erhebt zum Programm, was schon Zelters erste Veröffentlichung „Briefe aus Amerika“ aufwies: Unter deutlichem Anklang autobiographischer Elemente wird eine überbordernde Phantastik entwickelt. Das Ringen zwischen Fiktion und Wahrheit oder Wirklichkeit ist für den Autor Beweis dafür, dass ungeachtet aller Vereinnahmungsversuche in Institutionen und Hierarchien sich ein Subjekt behauptet. Thomas Vogel, SWR, Laudatio zur Fördergabe der Internationalen Bodenseekonferenz 2000 (04.12.2000): „Die Würde des Lügens“ [...] überzeugt zuallererst durch [ihre] Originalität. Spannend und geistreich erzählt der Autor, spielend gelingt ihm die virtuose Umsetzung seiner brillanten Einfälle. Wie selbstverständlich werden die Verstrickungen in die Lügenwelt vorgeführt, auf die wir uns einlassen, deren Sympathisanten wir sind. Ein durch und durch unterhaltsamer und intelligenter Text auf hohem literarischen Niveau. Cord Beintmann, Nicht mehr als ein Geräusch (Stuttgarter Zeitung, 21.11.2000): Der Plot dieses unerhört amüsanten Buchs? Ein Analphabet wird zum manischen Lügner und erfindet gar Rundfunknachrichten. Versteht sich, dass jener Lügenbold auch seine dominante Großmutter (eine wie ihr Enkel unglaublich komische Figur) nach Kräften beschwindelt. Zelters Pointen kamen in einem derart dichten Takt daher, dass man sich in der Esslinger Stadtbücherei bei einem Kabarettabend wähnte. Doch während für einen Harald Schmidt eine vielköpfige Gagwerkstatt ackert, hat sich Joachim Zelter seine Pointen selbst ausgedacht. Auch das ist eine Qualität von Literatur. Stuttgart, Ithaka, 2000 Tübingen, Klöpfer & Meyer, 2008 Elke Eberle, Erfundene Wahrheiten (Esslinger Zeitung, 20.11.2000): Zelters Roman überzeugt durch seinen lockeren Stil. Doch ist dieser nur Tarnung für einen Spiegel, den er dem Leser immer wieder kurz zwischen den Zeilen vorhält. Nicht moralisierend, stattdessen bietet er literarische Reflexionen über Schein und Sein, über Dichtung und Wahrheit. Cord Beintmann, Wollust des Wortes, Lügen als Prinzip (Stuttgarter Zeitung, 07.10.2000): Über den Titel, erzählt Zelter, hat sich schon einmal ein Leser richtig ereifert. Das störte Zelter nicht, im Gegenteil, vertritt er doch die Auffassung, der Betrogene, also auch der Belogene, profitiere mehr als der Betrüger, der Lügner. Für „Die Würde des Lügens“ hat sich Zelter einen bizarren Helden ausgedacht. Der Analphabet hockt im Keller und spricht sein Leben von dritten bis zum 18. Lebensjahr auf Band. Seinen Kassettenrekorder bespricht er gar mit selbst erfundenen Radionachrichten. Schon als Kind belügt er nach Kräften seine Großmutter, die seine Geschichten gierig einsaugt und dabei immer jünger wird. Und das Publikum im Wilhelmspalais musste in einem fort kichern. Markus Orths, Ein neuer Lügenbaron (wortlaut.de Göttinger Zeitschrift für neue Literatur, Oktober 2000): Die teilweise himmelschreiend absurden Szenen sind so greifbar, so plastisch und lustig dargestellt, dass sie vor dem inneren Auge des Lesers entstehen und es überhaupt nicht stört, dass man weiß: Alles ist erstunken und erlogen. Hier kommt das Grundprinzip der Literatur zu sich selbst: Etwas Unwahres so zu erzählen, dass der Leser es glaubt, es glauben will, es sich vorstellen kann. [...] Spricht man sonst bei rhythmisch ausgefeilter Prosa gerne von Sog oder Strudel, so trifft für den Zelterschen Duktus wohl eher das Wort ‚Lawine’ zu, welcher als Schneeball beginnt und den Leser schließlich, immer größer werdend, mit sich reißt. Peter Ertle, Ein Buster Keaton der Dekonstruktion (Schwäbisches Tagblatt, 11.09.2000): Das Schöne an den Büchern dieses Autors ist, dass man beim Lesen durch keinen Wissensqualm belästigt wird. Der Autor spielt, ob nun er mit der Sprache, oder die mit ihm. Hier ist kein schriftstellernder Theoretiker, kein Weltanschauler zugange, sondern ein wirklicher Erzähler, ein Lusttäter, der seltene Fall eines leidenschaftlichen Sprach- und Situationskomikers. Stuttgart, Ithaka, 2000 Tübingen, Klöpfer & Meyer, 2008 Tomo Pavlovic, Witzige Dialoge und philologische Fallstricke (Stuttgarter Zeitung, 08.05.2000): Zelter bleibt so etwas wie ein Geheimtipp, ein Dichter, der ausschaut, als wolle und könne er mit Lesen Stunden füllen ... Stuttgart, Ithaka, 2000 Tübingen, Klöpfer & Meyer, 2008