Herzinfarkt Broschüre

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Herzinfarkt Broschüre
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PLX 3464 1203 / A. CLO. 03.12.01.
Herzinfarkt
Broschüre
Informationen zum Thema
Herzinfarkt für Betroffene
und ihre Angehörigen
Für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Sylvia Nanz für Sanofi-Synthelabo/Bristol-Myers Squibb
Univ.-Prof.Prim.Dr. Kurt Huber, Wilhelminenspital Wien
Mit freundlicher Empfehlung
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Inhaltsverzeichnis
Notizen
Inhaltsverzeichnis........................................................................................................ 2
Vorwort .................................................................................................................................. 3
Herzinfarkt – Was ist das?............................................................................... 4
Anzeichen und Warnzeichen .......................................................................... 6
Herzinfarkt ist Notfall ......................................................................................... 11
Achtung, Risiko! Das begünstigt einen Herzinfarkt .....................15
Atherothrombose – Was ist das? ............................................................17
Medikamente zur Vorbeugung? .................................................................... 18
Vorsorge ..............................................................................................................................19
An wen können Sie sich wenden? ..........................................................20
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Notizen
Vorwort
Univ.-Prof.Prim.Dr. Kurt Huber
Vorstand der 3. Med. Abt. mit Kardiologie und Erstversorgung des Wilhelminenspitals, Wien
Liebe Patienten, liebe Betroffene!
Wann immer der Herzinfarkt einen Patienten trifft, ist es für ihn und seine Familie
ein völlig unerwartetes Ereignis. Man weiß zwar in etwa, was ein Herzinfarkt ist,
aber es treten dann im Anlassfall und in der Folge viele unbeantwortete Fragen
und Fachbegriffe auf.
Wie ein altes Sprichwort schon sagt „Wissen ist Macht“ und dieses kann in diesem
Fall über Leben und Tod entscheiden.
Diese Patientenbroschüre vermittelt Ihnen entsprechendes Wissen in einfach
verständlichen Worten, erklärt was ein Herzinfarkt genau ist, seine An- bzw.
Warnzeichen, entsprechende Vorsorge und verschiedene Bereiche zur Nachsorge.
Verschaffen Sie sich das Wissen, lesen Sie diese Broschüre, sie hilft Ihnen sicherlich
weiter.
Univ-Prof.Prim.Dr. K. Huber
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An wen können Sie sich wenden?
Herzinfarkt – Was ist das?
HERZINFARKT IST HÄUFIG
In Österreich erleiden jedes Jahr ca. 12.000 Menschen einen Herzinfarkt
und mindestens ebenso viele ein sogenanntes Akutes Koronarsyndrom
(instabile Angina pectoris), eine Vorstufe des „echten“ Herzinfarktes.
Beiden Erkrankungen liegt die koronare Herzkrankheit zugrunde.
Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems sind die häufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen. In Österreich werden
ca. 53% aller Todesfälle durch Herz-Kreislauferkrankungen verursacht,
an zweiter Stelle stehen Krebs-Erkrankungen mit 24 % der Todesfälle.
ÖSTERREICHISCHER HERZVERBAND LV
STEIERMARK
A-8010 Graz
Radetzkystrasse 1/1
Tel. +43 (0316) 81 67 19
e-mail: [email protected]
http://www.herzverband-stmk.at
TIROL
HERZINFARKT – AKUTE GEFAHR
Das Herz gewährleistet mit seiner Pump-Funktion
die konstante Durchblutung unseres Körpers.
Mit dem Blut werden Sauerstoff, Nährstoffe und
andere lebenswichtige Substanzen zu unseren
Organen transportiert. Gleichzeitig erfolgt
damit auch der Abtransport von StoffwechselEndprodukten. Die „Pumpe“ erhält uns am Leben.
Ein Herzinfarkt ist eine akute Erkrankung
des Herzens. Er „verletzt“ das Herz und
beeinträchtigt seine Funktionen.
A-6020 Innsbruck
Dreiheiligenstrasse 1
Tel. +43 (0512) 57 06 07
Fax +43 (0512) 57 06 07
WIEN
A-1020 Wien
Obere Baugartenstraße 26-28
Martha-Frühwirt-Zentrum
Kontakt: Johann Miller
Tel. +43 (01) 33 07 445
Fax +43 (01) 33 07 445
Quelle:
Fonds Gesundes Österreich - SIGIS-Verzeichnis 2002
www.fgoe.org
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An wen können Sie sich wenden?
ÖSTERREICHISCHER
HERZFONDS
1090 Wien, Währinger Straße 15/16
Tel. +43 (01) 408 95 66
Fax +43 (01) 405 91 56
[email protected]
www.herzfonds.at
ÖSTERREICHISCHER HERZVERBAND LV
OBERÖSTERREICH
BURGENLAND
A-4040 Linz/Donau
Kreuzstrasse 7
Tel. +43 (0732) 73 41 850
Fax +43 (0732) 73 41 854
A-2491 Neufeld an der Leitha
Anton-Neubauer-Gasse 10
Kontakt: Helene Mörth
Tel. +43 (02624) 53 156
Fax +43 (02624) 53 156
KÄRNTEN
A-9020 Klagenfurt
Kumpfgasse 20/3
Tel. +43 (0463) 50 17 55
Fax +43 (0463) 50 17 55
NIEDERÖSTERREICH
A-2340 Mödling
Neugasse 6/9
Tel. +43 (02236) 86 02 96
Fax +43 (02236) 86 02 96
SALZBURG
A-5400 Hallein
Wallmannhofstrasse 5
Kontakt: Mag. Vera Schmalwieser
Tel. +43 (06245) 80 652
e-mail: [email protected]
http://members.aon.at/
herzverband-sgb/
Herzinfarkt – Was ist das?
Ein Herzinfarkt bedeutet eine akute Gefahr für das Herz und damit für
unser Leben. Jeder Herzinfarkt ist ein Notfall. Etwa ein Viertel der InfarktPatienten sterben, bevor sie das Krankenhaus erreichen. Ein Herzinfarkt
ist in der akuten Phase meist von starken Brustschmerzen und
Todesangst gekennzeichnet. Welche Beschwerden und Einschränkungen
als Folge des Herzinfarktes auftreten, hängt davon ab, welche Teile
des Herzmuskelgewebes geschädigt wurden und wie ausgedehnt die
Schädigung ist. Typische Folgen sind Herzrhythmusstörungen oder eine
Herzschwäche. Je größer das abgestorbene Areal des Herzmuskels, desto
gravierender die Krankheitszeichen.
HERZINFARKT – WAS IST DAS?
Unmittelbare Ursache des Herzinfarktes ist eine plötzliche
Durchblutungsstörung des Herzmuskelgewebes aufgrund eines
verschlossenen Herzkranzgefäßes. Dieser Verschluss wird durch ein
Blutgerinnsel (Thrombus) verursacht, das sich auf Basis einer meist
bereits länger bestehenden Arteriosklerose
(„Arterienverkalkung“) vor Ort gebildet hat.
Als Folge davon wird ein bestimmter Bereich
des Herzmuskels nicht mehr richtig
durchblutet, die Versorgung mit Sauerstoff
und Nährstoffen ist unzureichend. Die
Herzmuskelzellen können nicht mehr
arbeiten und sterben ab, wenn das Gefäß
nicht innerhalb weniger Stunden wieder
eröffnet werden kann.
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Anzeichen und Warnzeichen
KORONARE HERZKRANKHEIT – VOM KRANKEN
GEFÄSS BIS ZUM LEBENSBEDROHENDEN INFARKT
Vorsorge
VORSORGE - WAS KÖNNEN SIE SELBER TUN?
Hören Sie auf zu rauchen
Wie alle anderen inneren Organe wird auch das Herz selbst
durch Arterien mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Die Arterien
des Herzens nennt man Herzkranzgefäße. Sie zweigen aus
der Hauptschlagader (Aorta) ab und verlaufen außen um den
Herzmuskel herum, bevor sie in die Tiefe des Muskelgewebes
eindringen und so die Muskelzellen ernähren.
Sind die Herzkranzgefäße verengt bzw.
verhärtet („Arterienverkalkung“), wird
der Herzmuskel nicht mehr ausreichend
mit Sauerstoff versorgt. Es liegt eine
koronare Herzkrankheit vor. Folge dieser
Mangeldurchblutung des Herzens sind Angina
pectoris-Anfälle („Brustenge“), Fehlfunktionen
des Herzmuskels, Herzrhythmusstörungen
und Herzinfarkt.
Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck
Essen Sie salz- und fettarm, schränken Sie Ihren
Alkoholkonsum (Kalorienträger) ein
Halten Sie sich bei Diabetes und Fettstoffwechselstörungen an die verordnete Diät
Achten Sie auf Ihr Gewicht, reduzieren Sie Übergewicht
Machen Sie regelmäßig Bewegung
Nehmen Sie die verordneten Medikamente regelmäßig ein
Gehen Sie zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen
Wenn der Arzt Ihnen Notfallmedikamente
(Nitro-Spray, Nitro-Kapseln) verordnet hat, so sollten
Sie diese immer und überall mit dabei haben
ALARMSIGNAL ANGINA PECTORIS
Häufig äußert sich eine koronare Herzkrankheit mit Angina
pectoris-Anfällen. Nimmt der Sauerstoffbedarf des Herzmuskels
z.B. durch Stress oder körperliche Belastung zu, wird die
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Medikamente zur Vorbeugung
WIE WIRKEN MEDIKAMENTE ZUR
HERZINFARKTVORBEUGUNG?
Heute werden zur Vermeidung von Herzinfarkten sog. Thrombozytenfunktionshemmer wie Azetylsalizylsäure und Clopidogrel
eingesetzt. Diese Medikamente wirken gezielt auf bestimmte
Blutzellen, die Blutplättchen („Thrombozyten“).
Blutplättchen spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung
bzw. Blutungsstillung. Thrombozytenfunktionshemmer führen
dazu, dass die Blutplättchen nicht so stark miteinander verkleben.
Folglich kommt es weniger leicht zur Ausbildung von Gerinnseln
in den Blutgefäßen. Das Risiko für Gefäßverschlüsse sinkt.
Diese Medikamente werden z.B. bei Patienten eingesetzt, die schon
einen Herzinfarkt bzw. entsprechende „Vorboten“ wie ein Akutes
Koronarsyndrom (instabile Angina pectoris) hatten. Ziel ist es, das
Risiko weiterer Herzinfarkte zu senken.
Neben den Thrombozytenfunktionshemmern wirken sich auch
bestimmte Blutdruckmittel (ACE-Hemmer, Angiotensin-RezeptorBlocker) und die Fettsenker (Statine) günstig auf die Progression der
Atherosklerose aus und verringern so zusätzlich die Herzinfarktgefahr.
Wichtig für die Wirkung dieser Medikamente ist eine regelmäßige
Einnahme. Nur durch eine konsequente, langfristige Anwendung
kann das Risiko anhaltend gesenkt werden. Bitte befolgen Sie die
Anweisungen Ihres Arztes genau. Falls Sie noch weitere Risikofaktoren für einen Herzinfarkt haben (z.B. Diabetes), so müssen auch
diese Erkrankungen konsequent behandelt werden. Bitte halten Sie
sich auch hier genau an die Anweisungen Ihres Arztes.
Anzeichen und Warnzeichen
Unterversorgung des Herzmuskels deutlich – man „spürt“ sie. Es
kommt zu Brustschmerzen, die typischerweise in den linken Arm
und in den Hals ausstrahlen, zu Kurzatmigkeit und Atemnot.
Bei der stabilen Angina pectoris treten diese Anzeichen zunächst
nur bei körperlicher oder auch psychischer Belastung auf. Das
Beschwerdemuster ist stets sehr ähnlich, der Patient „kennt seine
Probleme“.
Bei fortschreitender Erkrankung zeigen sich diese Beschwerden aber
auch bei geringer Belastung oder bereits in Ruhe. Außerdem verstärken
sich die Beschwerden, der Schmerz ist stärker oder hält länger an. In
diesem Fall spricht man von einer instabilen Angina pectoris.
Die instabile Angina pectoris beruht auf einer plötzlichen starken
Verengung oder einem Verschluss der Herzkranzgefäße. Die
mangelnde Versorgung des Herzmuskels löst die Schmerzen aus.
Im Gegensatz zum Herzinfarkt ist der Gefäßverschluss aber
nicht vollständig bzw. hält nur für
kurze Zeit an. Somit sterben keine
oder nur wenige Herzmuskelzellen ab,
der Schaden am Herzen ist – zunächst
– noch gering.
Eine instabile Angina pectoris ist ein
eindeutiges Warnzeichen für einen
drohenden Herzinfarkt.
Aber: Einen Herzinfarkt können auch
Patienten erleiden, die noch nie einen
Angina pectoris-Anfall hatten.
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Anzeichen und Warnzeichen
HERZINFARKT: ANZEICHEN UND WARNZEICHEN
Plötzlich auftretende linksseitige Schmerzen in Brust
und Schulter
Ebenfalls möglich, plötzliche Schmerzen hinter dem Brustbein mit
Ausstrahlung in den linken oder rechten Arm, in die Halsregion oder
in den Oberbauch; Rückenschmerzen zwischen den Schulterblättern
Schmerzcharakter „bleiern-drückend” oder „brennend”,
durchdringend und kontinuierlich anhaltend
Atemnot, Erstickungsgefühl
Begleiterscheinungen wie Schweißausbrüche, Übelkeit und
Erbrechen
Beklemmungsgefühl oder Vernichtungsgefühl, Angst
Plötzliches Auftreten von Herzjagen
Atherothrombose – Was ist das?
ATHEROTHROMBOSE – WAS IST DAS?
Beginn dieser Erkrankung ist eine
Verfettung, Verdickung und Verhärtung
der Wände von Arterien. Durch Einlagerung
von Blutfetten und Entzündungszellen
werden die Gefäßwände zunehmend dicker
und starrer („Arterienverkalkung“). Es kommt
zu einer fortschreitenden Verengung des
Gefäßdurchmessers.
Solche Ablagerungen in der Gefäßwand
nennt man Plaques. Wenn Plaques aufplatzen,
bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombose)
an der betroffenen Stelle, ein Verschluss
der Arterie kann die Folge sein. Diesen
Vorgang nennt man Atherothrombose.
Die Atherothrombose betrifft in erster
Linie die großen Arterien, typischerweise
die Herzkranzgefäße. Ebenfalls häufig
verändert sind die Halsschlagadern und
ihre in das Gehirn führenden Äste sowie
die Beinarterien. Die Atherothrombose ist
somit Ausdruck einer allgemeinen, den
gesamten Körper betreffenden Gefäßerkrankung. Die Folgen
der Atherothrombose werden meist erst nach dem 40. Lebensjahr
bemerkt. Es kommt zum Herzinfarkt, Schlaganfall oder – falls die
Beinarterien verengt sind – zu starken Schmerzen beim Gehen.
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Achtung, Risiko!
Entstehung von Gefäßablagerungen und führt zur Atherothrombose. Das
HDL-Cholesterin wird als „gutes“ Cholesterin bezeichnet: Es kann in der
Gefäßwand abgelagertes Cholesterin wieder heraustransportieren und
zurück in die Leber bringen. Menschen mit hohen HDL-Werten haben
weniger Herzinfarkte und vermutlich auch weniger Schlaganfälle. Achten
Sie deshalb auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse,
Ballaststoffen, Fisch und magerem Fleisch und einem möglichst geringen
Anteil an tierischen Fetten. Alkohol sollte ebenfalls nur in moderaten
Mengen konsumiert werden. Neben diätetischen Maßnahmen bekommt
die Behandlung mit Statinen (Fettsenkern) eine zunehmende Bedeutung
in der Herzinfarktprävention (Zielwert der LDL-Cholesterin-Senkung:
unter 100 mg/dl).
• Diabetes
Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte bewirken oft eine Fettstoffwechselstörung. Die Folge ist ein erhöhtes Atherothrombose-Risiko. Bei Personen
mit Diabetes ist das Herzinfarktrisiko auf das 4-6fache erhöht
und die Prognose nach Herzinfarkt ist ungünstiger. Achten Sie deshalb
auf regelmäßige Blutzuckerkontrollen und halten Sie sich genau an
die mit Ihrem Arzt besprochenen Maßnahmen (Diät und regelmäßige
Medikamenteneinnahme). Auch Vorstufen zur Zuckerkrankheit (gestörte
Glucose-Toleranz) erhöhen bereits das Infarktrisiko.
• Übergewicht und Bewegungsmangel
Mäßiges Übergewicht allein ist vermutlich kein ausgeprägter
Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Übergewicht begünstigt aber
Folgekrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes und ist somit
ein erster Schritt in Richtung erhöhtes Herzinfarktrisiko. Achten Sie
deshalb auf Ihr Gewicht und auf ausreichende und regelmäßige
Bewegung. Hierfür eignet sich z.B. rasches Gehen über 20 bis 30
Minuten, möglichst jeden Tag.
Anzeichen und Warnzeichen
Ein Herzinfarkt führt zum gleichen Beschwerdebild wie eine Angina
pectoris, nur stärker ausgeprägt. Im Gegensatz zur Angina pectoris
werden die Beschwerden jedoch häufig nicht durch Anstrengung
hervorgerufen und verschwinden auch in Ruhe nicht wieder.
Mögliche Anzeichen für einen akuten Herzinfarkt
Grundsätzlich kann jeder mehr oder weniger heftige Brustschmerz,
der länger als 15 Minuten durchgehend andauert,
in Ruhe nicht vollständig verschwindet und
keine Besserung auf Medikamente (Nitro-Spray, NitroKapseln) zeigt,
ein Herzinfarkt sein!
Häufig ereignen sich Infarkte am Morgen oder
innerhalb der ersten drei Stunden nach dem
Aufstehen.
Bei älteren Menschen verläuft die Symptomatik
nicht selten uncharakteristisch (Schmerz im
Oberbauch oder Rücken). In manchen Fällen sind
die Beschwerden gering oder der Infarkt wird vom
Betroffenen nicht einmal wahrgenommen („stummer
Infarkt“), das trifft besonders auf Diabetiker zu.
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Anzeichen und Warnzeichen
Faktoren, die bei frisch aufgetretenen Brustschmerzen den
Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt nahe legen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
bereits durchgemachte Herzinfarkte
frühere „Angina pectoris“-Anfälle
Rauchen
Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhte Blutfette,
Diabetes mellitus (erhöhter Blutzucker)
familiäre Belastung
Bewegungsmangel, Stress
bereits durchgemachte Schlaganfälle, bekannte
Durchblutungsstörungen der Beine
Lebensalter: typischerweise zwischen 50-75 Jahren,
aber auch bereits ab dem 35. Lebensjahr (vor allem wenn
mehrere Risikofaktoren vorliegen)
Herzinfarkt = Akuter Notfall
Unverzüglich die Rettung/den Notarzt rufen!
Rettung: 144
Achtung, Risiko!
ACHTUNG, RISIKO!
DAS BEGÜNSTIGT EINEN HERZINFARKT
Zu den wichtigsten Risikofaktoren für den Herzinfarkt gehören Rauchen,
hoher Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Cholesterinwerte)
und Diabetes („Zuckerkrankheit“). Bewegungsmangel, Übergewicht und
Stress können ebenfalls die Gefahr vergrößern. Ein zunehmendes Problem
sind heute auch akute Infarkte bei Drogenmissbrauch (z.B. Kokain).
• Rauchen
Rauchen führt zu einer Verengung der Blutgefäße. Außerdem
vermindert es die Konzentration des „guten“ HDL-Cholesterins.
Raucher haben im Vergleich zu Nicht-Rauchern ein stark erhöhtes
Herzinfarktrisiko. Bei Ex-Rauchern sinkt das Risiko wieder ab – es
lohnt sich also, das Rauchen aufzugeben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt
darüber, er kann Sie beim Aufhören unterstützen.
• Hoher Blutdruck
Zu hoher Blutdruck ist ein ganz wesentlicher Risikofaktor für einen
Herzinfarkt. Durch eine wirksame Blutdrucksenkung kann das Risiko
deutlich gesenkt werden. Regelmäßige Blutdruckkontrollen und
konsequente Einnahme der vom Arzt verordneten Therapie sind
deshalb sehr wichtig (Zielwerte 120/80 mmHg).
• Fettstoffwechselstörungen
Die wichtigsten Blutfette sind Cholesterin und Triglyzeride. Ihre
Konzentration im Blut hängt von vielen Faktoren ab. Die Ernährung spielt
hier die wichtigste Rolle. Das LDL-Cholesterin wird auch als „schädliches“
Cholesterin bezeichnet. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der
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Herzinfarkt ist Notfall
NACH DER AKUTBEHANDLUNG
Der Krankenhausaufenthalt nach einem Infarkt dauert heute oft nur
5 – 7 Tage, bei kompliziertem Verlauf zwei bis drei Wochen. Nach
der Akutbehandlung eines Herzinfarktes ist eine mehrwöchige
Rehabilitationsphase notwendig, damit sich der Patient nach
und nach wieder an die Belastungen des
Alltagslebens gewöhnt. Das gewählte
Programm hängt vom Ausmaß der Schädigung,
vom Alter, von einer vielleicht bestehenden
Herzschwäche oder Herzmuskelstörung,
aber auch von individuellen Faktoren des
Patienten wie z.B. der beruflichen Situation ab.
Die Rehabilitation kann ambulant oder auch
stationär durchgeführt werden.
Auch nach einem Infarkt sind
weiterhin Medikamente nötig, um die
Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Infarkt
so gering wie möglich zu halten. Es handelt
sich dabei oft um eine Dauermedikation.
Für den Infarktpatienten gilt es, alle
Lebensgewohnheiten, die den Infarkt
begünstigt haben, zu ändern, die Ernährung
umzustellen und seine Leistungsreserven
schonend einzusetzen.
Herzinfarkt ist Notfall
VERDACHT AUF HERZINFARKT: WAS IST ZU TUN?
Die betroffene Person muss bei den ersten Anzeichen auf einen
Herzinfarkt ohne Zeitverlust behandelt und in ein Krankenhaus
gebracht werden.
Selbstbehandlung oder Abwarten ist die falsche Entscheidung!
1. Keine Zeit verlieren!
Je früher die medizinische Behandlung einsetzt, desto weniger
wird das Herz nachhaltig geschädigt. Die besten Erfolgsaussichten
für eine Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes
bestehen innerhalb der ersten 3 (bis 6) Stunden. Hierdurch kann die
Ausdehnung des Infarktes klein gehalten werden.
2. Keine körperliche Anstrengung!
Am besten Bettruhe oder ähnliches, bis eine Klärung oder
Behandlung erfolgt ist. Jede noch so kleine körperliche
Anstrengung erhöht den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels
und verschlimmert die Situation. Deshalb Ruhe bewahren, den
Patienten beruhigen.
3. Den Patienten möglichst nicht allein lassen!
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Herzinfarkt ist Notfall
Herzinfarkt ist Notfall
Bei (Atem-) und Herzstillstand: Sofort mit der Reanimation beginnen!
1. Überstrecken des Kopfes und Anheben des Kinns
2. 2 Atemstöße durch Mund-zu-Mund-Beatmung
3. 15mal Herzdruckmassage (bei 2 Helfern: 1mal beatmen,
5mal Herzdruckmassage)
1.
2.
3.
WAS PASSIERT IM KRANKENHAUS?
Im Krankenhaus kann die Diagnose des Infarktes gesichert und
gleichzeitig eine Therapie eingeleitet werden.
Neben dem Elektrokardiogramm (EKG) als Basisdiagnostik kann ein
Herz-Ultraschall („Echokardiographie“) eingesetzt werden, das die
Funktion der Herzkammer sichtbar macht.
Außerdem können Labortests durchgeführt werden, bei denen das
Blut auf bestimmte Enzyme (Troponin, CPK) hin untersucht wird, die
bei einem Herzinfarkt freigesetzt werden und deshalb die Diagnose
ermöglichen.
Mit Medikamenten wird versucht, das Herz zu stützen und es vor
gefährlichen Rhythmusstörungen zu bewahren.
Je nach Situation können zwei unterschiedliche Methoden zur
Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes angewendet
werden:
1. Mit einer akuten Koronar-Angiographie („Herz-Katheter“)
plus Ballon-Dilatation kann eine Erweiterung des verengten
Gefäßabschnittes durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung
wird ein Katheter über eine Arterie in der Leiste in Richtung Herz
vorgeschoben und es werden die Herzkranzgefäße mit einem
Kontrastmittel dargestellt.
Zusätzlich wird häufig ein Stent
(ein Röhrchen, bestehend aus
einem Gitternetz) eingesetzt, der
das Gefäß in der Folge offen hält.
2. Durch eine sog. Lyse-Therapie
(Injektion eines Medikamentes)
können innerhalb der ersten
Stunden Blutgerinnsel in den
Herzkranzgefäßen noch aufgelöst
werden.
Durch diese Maßnahmen kann die Ausdehnung des Infarktes begrenzt
und auch die Sterblichkeit deutlich gesenkt werden.
Eine weitere, im Akutfall jedoch nur äußerst selten eingesetzte
Möglichkeit ist die sog. Bypass-Operation. Dem Patienten wird
dabei meist ein Teil einer Beinvene entnommen und am Herzen als
Überbrückung der Engstelle zwischen der Hauptschlagader und hinter
der Verengung der Herzkranzarterie wieder eingesetzt.
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