Corian im Innenausbau: Stand der Technik und neueste Trends

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Corian im Innenausbau: Stand der Technik und neueste Trends
12. Internationales Branchenforum für Frauen IBF 2015
Corian im Innenausbau: Stand der Technik und neueste Trends | R. Hasenkopf
Corian im Innenausbau:
Stand der Technik und neueste Trends
Roland Hasenkopf
Hasenkopf Industrie Manufaktur
DE-Mehring
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Corian im Innenausbau: Stand der Technik und neueste Trends | R. Hasenkopf
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Corian im Innenausbau:
Stand der Technik und neueste Trends
1.
Die Hasenkopf Industrie Manufaktur
Im ländlichen Oberbayern, im beschaulichen Mehring bei Burghausen, begann 1964 die
Erfolgsgeschichte unseres Familienunternehmens. Von einem kleinen Handwerksbetrieb
mit zwei Beschäftigten hat sich Hasenkopf zum Vorreiter in der Verarbeitung innovativer
Werkstoffe entwickelt. Heute sind wir eine international tätige Industrie-Manufaktur mit
rund 200 Mitarbeitern und gelten in Industrie und Handwerk als effizienter Zulieferspezialist für ganzheitliche Lösungen im Bereich Holz und hochwertiger Mineral- und Acrylwerkstoffe, ob Unikat oder Serienfertigung.
PERFEKTION NACH MASS
Wir sind Handwerk. Seit einem halben Jahrhundert realisieren wir auch ausgefallene
Kundenwünsche und gehen flexibel auf individuelle Anforderungen ein. Und das ab
Stückzahl 1. Wir begreifen uns als Manufaktur, denn dieser Begriff steht heute mehr
denn je für handwerkliche Exzellenz, verlässliche Qualität und Perfektion nach Maß.
Genau wie Hasenkopf.
PERFEKTION IN SERIE
Wir sind Industrie. Mit modernster CAD-CAM-CNC Technologie und über 20.000m² Produktionsfläche fertigen wir nicht nur unverwechselbare Unikate, sondern bringen als effizienter
Zulieferspezialist Perfektion auch in Serie. Deshalb nennen wir uns Industrie-Manufaktur,
denn unsere Kunden profitieren von den Vorzügen industrieller Produktion, wie schnelle
Auftragsabwicklung, verlässliche Qualität, Effizienz und Lieferung »just in time«.
Abbildung 1: Hasenkopf Industrie Manufaktur
2.
Abbildung 2: Aktuelles Luftbild des Unternehmens in
Mehring/Obb.
Abriss der Geschichte der Mineralwerkstoffe
Mineralwerkstoffe, wie Corian, sind eine relativ junge Materialgattung. In den 1960’ern
erfunden von Du Pont de Nemours in USA, hat sich Corian über die Jahre als Gattungsname für ein hochmodernes und vielfältig gestaltbares Material etabliert. Die Einführung
in größerem Stilin Europa erfolgte Mitte der 80’er Jahre. Mit seinen „Salz-und PfefferStrukturen“ damals oft als Steinimitat vermarktet, ist es heute in erster Linie bekannt
durch den Trend zu cleanen, uni-farbigen Anwendungen. Dem Trend entsprechend, wird
ein großer Anteil der Installationen aktuell in Uni-weiß geplant und umgesetzt.
Anfang der 2000’er etablierten sich einige Nachahmer-Produkte auf dem Markt, wie Hi
Macs (LG) oder Staron (Samsung). Daneben kommen und gehen unterschiedlichste
No-Name-Produkte, mit relativ geringen Marktanteilen.
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Der bei weitem überwiegende Anteil der Materialien basiert heute auf einer Mischung von
Acryl ca. 1/3 (PMMA) und 2/3 Aluminiumhydroxid (ATH). Daneben gibt es Polyestergebundene Materialien, die allerdings im Innenausbau eine eher untergeordnete Rolle
spielen.
Als Reaktion auf die aufkeimende Konkurrenz verstärkte Du Pont seine Marketingaktivitäten in Richtung Design und Architektur. Ziel war, sich vom angestaubten Image eines
Steinimitats zu lösen und eine eigene, dem Material gerechter werdende Identität aufzubauen. Auch heute beherrscht Du Pont/Corian mit einem weltweiten Marktanteil von weit
über 60% dieses Segment.
Im Rahmen dieser Marketingaktionen wurden ab Mitte der 2000’er von Du Pont namhafte
Designer und Architekten, wie Ron Arad, Ross Lovegrove, ZahaHadid, Missoni, Karim
Rashid, Jean Nouvel oder Amande Levete u.v.a.m., beauftragt, Ihre Ideen mit Corian zu
entwickeln und im Rahmen der Salone di Mobile in Mailand der breiten Öffentlichkeit zu
präsentieren.
Die Hasenkopf Industrie Manufaktur war dabei über viele Jahre der von Du Pont auserwählte Partner für die technische Umsetzung der auch aus heutiger Sicht oft immer noch
äusserst ambitionierten Entwürfe.
Neben dem wertvollen KnowHow in der technischen Konstruktion und Produktion der
Projekte konnte sich Hasenkopf sukzessive bei Gestaltern und Planern einen Namen, als
innovativer, kreativer, umsetzungsstarker und zuverlässiger Partner erarbeiten.
Abbildung 3: Ron Arad Biennale – British Pavillion – Venedig 2004
Abbildung 4: ZahaHadid: Z-Island – Du Pont Salone di Mobile Mailand – 2006
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Abbildung 5: Jean Nouvel – Corian-Lumieres– Du Pont Salone di Mobile Mailand – 2007
Abbildung 6: Amanda Levete – Corian-Super-Surfaces – Du Pont Salone di Mobile Mailand – 2009
Abbildung 7: Karim Rashid: Smart-ologic– Du Pont Salone di Mobile Mailand - 2010
In der weiteren Folge fanden die auf den Messen und Events gezeigten Ideen und Anregungen Einzug in das tägliche gestalterische Leben vieler Architekten und Planer. Sodass
heute die Liste an namhaften Referenzen nahezu alle bekannten weltweiten Marken, wie,
z.B. Audi, BMW, Mercedes, Telekom, Vodafone, Starbucks, Mac Donalds, Apple u.v.a.m.
umfasst.
Daraus entwickelten sich wiederum tausende, oft weniger bekannte Anwendungen in
allen Segmenten des Einrichtens, wie Bäder, Küchen, Hotels, Gesundheitswesen oder
Ladenbau. Dies zusammen hat dazu geführt, dass acrylgebundene Mineralwerkstoffe
heute nicht mehr aus dem Portfolio der hochwertigen Premiumwerkstoffe wegzudenken
sind.
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3.
Aktueller Stand der Verarbeitungstechnik
Großen Anteil an der weiten Verbreitung haben die vielseitigen Materialeigenschaften in
Verbindung mit einer perfektionierten Verarbeitungstechnik.
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Strapazierfähigkeit und Haltbarkeit
Gute mechanischeVerarbeitbarkeit
Thermisch verformbar (Acryl)
Naht- und fugenlos verklebbar
Hygienisch und pflegeleicht
Transluzenz
Umweltfreundlichkeit
Daraus ergeben sich Möglichkeiten in der Gestaltung und Produktion, die einzigartige
Entwürfe umsetzbar machen:
Abbildung 8: Thermische Verformbarkeit (CERN-Genf)
Abbildung 10: Fräsbearbeitung (Graustufenfräsung)
Abbildung 9: Thermisch verformte Waschbecken –
Fontana
Abbildung 11: Frescata Strukturfräsung (GVB-München)
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Abbildung 12: Transluzenz
(Missoni – Du Pont Maland 2008)
4.
Abbildung 13: Fugenlose Verarbeitbarkeit –
(Hohlkehlwandanschluß)
Beispiel für die Umsetzung eines 3D-Projektes
Speziell die thermische Verformbarkeit von acrylgebundenen Mineralwerkstoffen, bietet
eine neue Qualität in der Gestaltungsfreiheit im Innenausbau. Unterschiedlichste Unikate
in komplexesten Formen und Strukturen, die vor noch einem Jahrzehnt als nicht baubar
galten sind heute, mindestens bei den Spitzenverabeitern dieser Werkstoffgattung tägliche Aufgabenstellungen. Speziell Hasenkopf hat sich über viele Jahre ein großes Knowhow in der thermischen 3D-Verformung erarbeitet.
Abbildung 14: Perfekt beherrschte CAD-CAM Prozesse sind Voraussetzung für die Umsetzung der 3D-Projekte
Abbildung 15: In Verbindung mit modernster CNC-5 Achs-Technik werden die Bauteile erstellt
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Abbildung 16: Idee und Realisierung stimmen
oft 1:1 überein
5.
Abbildung 17: Beispiel: Projekt „5“
(Stuttgart – Planer: Steffen Haas)
Realisierte Projekte
In den letzten Jahren ist die Liste der Referenz-Projekte bei Hasenkopf weiter deutlich und
stetig gewachsen. Corian und seine Nachahmer-Produkte finden heute in Verbindung mit
der weiter entwickelten Verarbeitungstechnik und den dadurch größeren Möglichkeiten bei
vergleichbar gesunkenen Kosten in den unterschiedlichsten Projekten ihre Anwendung.
Neben den namhaften Leuchtturmprojekten gibt es heute eine noch viel größere Zahl an
relativ alltäglichen Anwendungen, wie Waschtischen und Arbeitsplatten, die sich durchaus
im gehobenen Segment, aber eben nicht im Luxussegment bewegen. Auch hier hat sich
die Industrialisierung der Produktionsprozesse bei Hasenkopf positiv auf den Endkundenpreis ausgewirkt.
Abbildung 18: BMW Welt – München (Coop-Himmelblau)
Abbildung 19: CERN-Besucherzentrum – Genf ( Atelier Brückner)
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Abbildung 20: Sparkasse – Schwyz (Marty Architektur)
Abbildung 21: Sofitel – Wien (Jean Nouvel)
Abbildung 22: Vodafone – Deutschland
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6.
Ausblick
Die mechanische und thermische Verarbeitung wird weiter perfektioniert. Auch hier zeichnen
sich noch deutliche Verbesserungen in der Produktion ab. Der nächste große Entwicklungsschritt bei acrylgebundenen Mineralwerkstoffen ist aber ebenfalls gerade im Gange.
Das Giessen von Formteilen. Was bisher nur im Großserien-Massstab bei Industrieproduzenten wie Du Pont denkbar war, konnte Hasenkopf in den vergangenen Jahren durch
eigene Forschung und Entwicklung nun zur Marktreife bringen: Das Giessen von Formteilen auf Basis von Acryl, beginnend schon bei Stückzahlen von ca. 50-200 Stück pro Form
(je nach Komplexität des Formteils).
Diese Entwicklung geschah im Hause Hasenkopf in Eigenregie und vollkommen unabhängig
von den bekannten Marken in der Branche. Die detailliertere Formteilgestaltung ermöglicht, je nach Design, eine z.T. deutlich kosteneffektivere Umsetzung von Ideen in kleinen
und mittleren Stückzahlen.
In der Kombination mit der mechanischen und thermischen Bearbeitung, wie sie bei Hasenkopf seit Jahren Standard ist, werden gerade mittelgroße Projekte, wie z.B. im Hoteloder Krankenhausbereich in einem bisher nicht darstellbaren Preis-Leistungsverhältnis
realisierbar. Dies sogar mit individuellen und kundenspezifisch angepassten Lösungen.
Aktuell arbeitet Hasenkopf an einem eigenen Programm an gegossenen Waschbecken,
die unter Corian Platten in herkömmlicher Art untergebaut werden können. Daneben sind
Duschwannen und Badewannen in Planung. Aber auch viele weitere Segmente im Bereich
des Einrichtens sind denkbar, wo Mineralwerkstoffe aufgrund der oft handwerklichen Verarbeitungsweisen bisher nicht zum Einsatz kamen.
Abbildung 23: Das Giessen von acrylgebundenem Mineralwerkstoff bei Hasenkopf ermöglicht neu Zukunftsfelder
Abbildung 24: Viele durch mechanische und thermische Bearbeitung nicht erzielbare Designs werden möglich