Nachtschicht
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Nachtschicht
Lernwerkstatt «Nachtschicht» entdecken hinterfragen handeln forschen beobachten gestalten spielen versuchen fantasieren Ein pädagogisches Dossier Nachtleben - Geheimnisse der Finsternis Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht www.naturama.ch Umsetzungshilfe Werkstatt «Nachtschicht» Ziele • Die Schülerinnen und Schüler erwerben handlungsorientiert ein Grundwissen über das Leben in der Dunkelheit. Zielgruppe • Die Aufträge sind für interessierte Klassen ab Mittelstufe geeignet. • Gezielte und individuelle Vorgaben der Lehrperson sollen an entsprechendes Vorwissen anknüpfen oder eine Fortsetzung im eigenen Unterricht ermöglichen. Material • Etuis, Notizmaterial und Kopien bringen die Klassen selber mit. • Verbrauchsmaterial (z. B. Leim, Papier) oder Scheren sind im Rollwagen unter der Vitrine zu finden. • Das Postenmaterial liegt bereit. Am Schluss ist für die Kontrolle genügend Zeit einzuplanen. • Für jeden Auftrag gibt es einen Symbol-Gegenstand. Bitte vollzählig hinterlassen. Organisation • Die Lehrperson wählt die geeigneten Werkstattposten aus und kopiert die benötigten Aufträge für ihre Klasse selbst. • Lassen Sie Ihre Schulerinnen und Schuler nur mit gezielten Auftragen und beaufsichtigt in der Dauerausstellung arbeiten. • Schulraum als Ausgangspunkt, zum Einstieg, zum Sammeln, für unruhigere oder materialintensive Gruppenarbeiten oder zum Auswerten der Arbeiten. rotierende, zeitlich begrenzte Gruppenarbeiten, z.B. 1. Einstimmung im Zeitraum • 2. Experiment im Schulzimmer 3. Tierspurenstempel im Naturlabor 4. Nachtaktive Tiere in der Dauerausstellung • Informationen/Lösungshinweise können beim Kopieren abgedeckt und separat zur Verfügung gestellt werden. • Viel Zeit ist einzusparen, wenn die Aufträge und Arbeitsweise schon vor dem Museumsbesuch besprochen werden. • Viele Aufträge enthalten neben geführten auch offene Arbeitsanweisungen. Die Lehrperson bestimmt, in welchem Umfang die Schülerinnen und Schüler daran arbeiten, protokollieren, welche Varianten offen stehen oder wo Schwerpunkte gesetzt werden. • Einzelne Aufträge können Lerngruppen zugeteilt werden, die sie vertieft erarbeiten und den anderen Schülerinnen und Schülern zurück im Klassenzimmer zur Nachbereitung vorstellen. Sozialform • Alle Aufträge sind für Kleingruppen von 2-4 Schülerinnen und Schülern ausgelegt. • Bestimmte Aufträge eignen sich für Unterrichtssequenzen mit der ganzen Klasse. Zugänge • Jeder Auftrag ist mit einem Symbol-Bild versehen. Die entsprechenden Gegenstände sind ganz unterschiedlich einsetzbar. • Diese Symbol-Gegenstände teilt die Lehrperson gezielt oder zufällig zu. • Mit den Gegenständen gehen die Schülerinnen und Schüler in die Ausstellung und suchen Zusammenhänge oder bearbeiten Aufträge. • Mit Hilfe der Gegenstände präsentieren die Arbeitsgruppen bei der Auswertung was sie gelernt haben. • Die Gegenstände können zu KIM-Spielen, Rätselraten, Geschichten erfinden,... verwendet werden. Einstimmung • Welche Redewendungen kommen dir in den Sinn. Was bedeuten sie, wann werden sie verwendet? Beispiele: sich die Nacht um die Ohren schlagen; schlaflose Nächte bereiten; na, dann gute Nacht; die Nacht zum Tag machen; bei Nacht und Nebel; in der Nacht sind alle Katzen grau; wo sich die Fuchse und Hasen gute Nacht sagen; hässlich wie die Nacht sein; Unterschied wie Tag und Nacht Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht www.naturama.ch • • • • Wortschöpfungen: neue Wörter erfinden: Nachtlöffel, Traumflieger, Eulensänger Metaphern: suche bildhafte Ausdrücke, Umschreibungen, Vergleiche für etwas, das wir alle kennen: Dunkelheit ist wie... Eine Eule ist... Der Nachtfalter gleicht..... Gemeinsamkeiten: zwei Begriffe nennen und Gemeinsames herausfinden: Nacht und Dunkel (beide schwarz), Eichhornchen und Ast (beide auf Baum). Erfinde eine Geschichte und die Gerausche dazu, in der verschiedene nachtaktive Tiere spielen oder Menschen etwas Spannendes erleben. Dauerausstellung • • • • • • • • • • Suche nachtaktive Tiere in der Dauerausstellung. Kennst du ihre Gerausche, Rufe oder Gesange? Nach einem Gang durch die Ausstellung machst du einem Kollegen/einer Kollegin ein gehörtes Geräusch vor, anschliessend geht ihr auf die Suche danach. Wie tönt es in den verschiedensten Lebensräumen im Erdgeschoss, in der Kiesgrube, am Bach oder im Garten? Geräuschkarte: Zeichne wahrend ein paar Minuten alles auf, was du horst. Was losen bei dir die Gerausche in der Dunkelheit des Herznacher Eisenbergwerks oder des Zeitraums für Gefühle oder Erinnerungen aus. Bevor die Schulerinnen in die Ausstellung gehen, überlegen sie sich, welche Geräusche in den verschiedenen Lebensräumen vorkommen. Anschliessend überprüfen sie ihre Vorschläge und erweitern ihre Liste. Ein Partner/eine Partnerin fuhrt dich blind durch die Ausstellung. Erzahle anschliessend, was du alles gehört hast und wie du dir das Gehörte bildlich vorstellst. Dufte an der Duftbar (Wiesenraum EG Nr. 17) erraten, beschreiben und erklären wozu Dufte dienen. Suche nach den nachtaktiven Tierarten im Lebensraum Haus und Garten (EG, Nr. 18) was machen diese bei Tag und wo halten sie sich dann auf? Naturlabor/Schubladen • Nachtwanderer: Trittspuren im Sand, Spuren legen, lesen, erklären, Spurengeschichten erfinden. • Tierspuren: Schublade Wer war das? Biberlebensraum • Spiele zur Sinneswahrnehmung: Rasselkiste, Was spurst du? Handschmeichler • Geräusche darstellen und andere raten, was es sein könnte. • im Zeitraum bei Dunkelheit: Wie wirkt die Nacht auf mich? Gefühle, Angst, Ruhe,... Was nehme ich wahr, was stelle ich mir vor? Wirklichkeit- Phantasie Schulraum • Eine Unterrichtssequenz findet im abgedunkelten Raum statt. Unterschiede und Schwierigkeiten erkennen. Strategien für Kommunikation und Arbeitsweisen im Dunkeln entwickeln. • Ausgewählte Aufträge der Werkstatt Nachtschicht oder der Nachtsafari werden im Plenum erarbeitet. • Die Klasse präsentiert ihre Forschungsarbeiten, Rollenspiele, Skizzen, Plakate, • Vermutungen. • Tastspiele mit den Gegenständen • Begriffe zu den Wortfeldern Nacht, Tag, Dunkelheit, Dämmerung, Licht, Schatten,... sammeln. Begriffe bestimmen, zu denen in der Ausstellung gruppenweise • Informationen gesammelt werden. • Filme zur vertieften Auseinandersetzung anschauen: Glühwürmchen (DVD, Player, Beamer vorhanden) • Geräuschgeschichte gemeinsam besprechen, gezielt anhören, wiederholen (CD und Player vorhanden) Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht www.naturama.ch Symbole der Auftragskarten Symbol-Gegenstand Symbol Gegenstand oder Bild, Zuteilung Posten, Präsentation Lehr- und Lernformen: spielerisches Handeln ist sehr wichtig beobachten, entdecken, erkunden steht im Zentrum gestalten, kreieren bestimmt die Arbeit nachdenken, erfragen ist gefragt Zeit (je nach Art des Protokollierens stark unterschiedlich): kurz, ca. eine Viertelstunde mittel, ca. eine halbe Stunde lang, ca. eine Dreiviertelstunde Ort im Schulzimmer des Naturamas im Freien, z.B. auf der Terrasse oder im Park der Kanti,… in der Ausstellung des Naturamas (Nummern: Räume im Museum, Titel: Plakatwände der Sonderausstellung) Anforderungen (je nach Vorbereitung stark variabel) eher einfacher Auftrag mittlerer Schwierigkeitsgrad Impressum Christoph Keller Roger Janser Philip Merki Kathrin Krug Thomas Flory an diesem anspruchsvollen Auftrag kannst du dir die Zähne ausbeissen Hinweise Hinweise zu anderen ähnlichen Posten Naturama 2010 Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht www.naturama.ch Werkstatt-Übersicht Nr. Titel 01 Zeitraum Ziel gedankliche Auseinandersetzung mit dem Thema "Nachtleben" Material Symbol Wecker 02 Nachtpoesie selber ein Gedicht oder einen Text schreiben Gedichte Stern 03 Nachtleben Antibrumm 04 vor der Haustür den Begriff der ökologische Nische Arbeitsblatt am Beispiel nachtaktiver Arten kennen lernen Nachttiere des Siedlungsraumes Arbeitsblatt kennen lernen 05 Schau mir in die Augen Auge 06 Katzenaugen Dem ausserordentlichen Sehvermögen nachtaktiver Tiere auf den Grund gehen Erfahrungen zur Reflexion von Licht sammeln 07 Nachtgeschichte 08 Glasaugen, Karten - Tierarten, Tierbilder ohne Augen Katze 2 T-Shirts, Leuchtweste, Rückstrahler, Taschenlampe, Halterung mit Spiegeln, Papier Geschichte zu Geräuschen erfinden Geräuschgeschichte CD, CD-Player Leuchtband Hör zu Geräusche wahrnehmen suchen und erkennen Geräusche CD, CD - Player, Museumsplan Rassel 09 Nachtschwärmer Sich Gedanken zu Aktivitäten von Nachtschwärmern machen Bild Nighthawks, Rollenkarten Colabüchse 10 Schau genau Genaues Beobachten einzelner Lebensraumausschnitte Audioguide, „Schau genau“ - Spiralheft Wildsau 11 Nachtwanderer Trittspuren von Wildtieren erkennen Spurenschublade lesen und legen Kot 12 Königinnen der Nacht Über die Ultraschall-Orientierung der Fledermaus Bescheid wissen Trichter 13 Fledermauskot 14 Fledermaus ist nicht gleich Fledermaus Beutetiere von Fledermäusen durch „Kotchegeli“, Pinzette, Präparier- Insekt Zerlegen von Kotbällchen kennen nadel, Glasschalen, Objektträger lernen Bestimmungsblätter, Insektenbestimmungsbuch, Binokularlupen Verschiedene Arten von FlederSteckbriefe, Flyer Stoff Flemäusen bestimmen dermaus 15 Halbtot im Winterschlaf Winterschlaf und Tagesruhe unterscheiden können 16 Fledermausverstecke Aufenthaltsorte von Fledermäusen erkennen 17 Nachtjäger Durch Zerlegen von Gewöllen die Beutetiere von Eulen bestimmen 19 Glühwürmchen Leuchtzeichen kennen lernen und mit Lichtsignalen kommunizieren 20 Licht im Dunkeln 21 Lerche oder Eule Lichtverschmutzung kennenlernen und sich des Problems bewusst werden Den eigenen Schlaftyp erkennen 22 Schlaf auf Bestellung 23 Sonne, Mond und Sterne Verschiedene Konstellationen zwi- Globus, Taschenlampe oder Hell- Globus schen Erde, Sonne und Mond nach- raumprojektor als Sonne, kleine stellen Kugel als Mond 18 CD Ultraschall, CD - Player Arbeitsblatt, Stoppuhr Schlumpf Fledermaus kl. Fledermaus gr. Gewölle, Pinzette, PräpariernaEule del, Glasschalen, Bestimmungsblätter, Halbkarton, Leim Eulen - erfolgreiche Jäger Körperbau und Sinne eine erfolgrei- Eulenfedern, Waldkauzfuss, Lupe Maus chen Jägers beobachten 2 Militärtaschenlampen, Faltblatt Glühwürmchen Birne Fragebogen Schlaftyp, Informationsblatt über Schlafprobleme nachdenken Arbeitsblatt und damit bewusst umgehen "Mein Schlaf - Wochenprotokoll" Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht www.naturama.ch Ampel Socken Schlaftier Lehrmittel Links Unterrichtshilfen mit Seitenverweisen passend zu den Themen der Werkstatt Sonne, Erde, Mond • Natur Plus 5. Dr. Scharf, Karl-Heinz. Hannover: Schroedel Verlag, 1997. S. 20-22 • Prisma Physik. Autorenteam. Stuttgart: Ernst Klett Verlag, 2003. S. 22 - 24 • Das Geobuch 1. Autorenteam. Zug: Klett und Balmer Verlag AG, 2001. S. 130/131 u. S. 134/135 • Erdkunde 3: Seydlitz. Autorenteam. Hannover: Schroedel Schulbuchverlag, 1994. S. 10 - 15 • Phänomenal: Naturbegegnung, Energie - Materie. Schwengeler, Christoph; Wagner, Urs. Berner Lehrmittelund Medienverlag. Bern, 2002. Themenheft S.37 - 48, Klassenmaterial S. 29/31 • Die Erde unser Lebensraum. Kugler, Astrid. Schweiz: Lehrmittelverlag ZH, 1999. S. 208-214 • Mensch und Raum: Ausgabe Schweiz 2. Autorenteam. Berlin: Cornelsen, 1999. S. 164/165, S. 209 - 211 und Kopiervorlage Nr.14/15 • Raumschiff Erde (2 DVDs). Gessner, Nicolas. Zürich: Schweizer Fernsehen DRS, 2005 • www.wikipedia.org/wiki/Jahreszeiten • www.wikipedia.org/wiki/Mond • www.edu.lmu.de/supra/licht_und_schatten/6_tag_nacht/lus_6_vor.htm • www.edu.lmu.de/supra/licht_und_schatten/7_sommer_winter/lus_7_uverl.htm Supersinne Sehsinn • Erlebnis Biologie 1. Dobers, Joachim; Jaenicke, Joachim; Rabisch, Günter. Hannover: Schroedel Verlag, 1999. S. 30-33, S. 160 - 165 • Erlebnis Biologie 2. Dobers, Joachim; Beuck. Hannover: Schroedel, 2002. S. 212 - 233 • Werkstatt Sinne. Hungerbühler Luzia. Zürich: Sabe AG, 1997. Arbeitsauftrag Gesichtssinn 4. • Augen auf. Dossenbach, Monika und Hans D. Aarau: Kinderbuchverlag Luzern, 1996. • Die Supersinne der Tiere (2 DVDs). Downer John. BBC. Grünwald: Komplet - Media, 2004 • www.eulenwelt.de/sinnesleistungen.htm • www.cybercat.ch/sinne.htm Experiment Katzenauge • Natur Plus 6. Dr. Scharf, Karl-Heinz. Hannover: Schroedel Verlag, 1998. S. 98 - 101 • Phänomenal: Naturbegegnung, Energie - Materie. Schwengeler, Christoph; Wagner, Urs. Berner Lehrmittelund Medienverlag. Bern, 2002. S.8 - 20 • Prisma Physik. Autorenteam. Stuttgart: Ernst Klett Verlag, 2003. S. 26/27 • www.schule-bw.de/unterricht/faecher/biologie/material/unterrichtsmaterial • www.leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph07_g8/heimversuche/02spiegel/tripelsp/tripel.htm Leuchtkäfer - Kommunikation mit Leuchtsignalen • Rätselhaftes Leuchten: Wie Lebewesen Licht erzeugen. Ganeri, Anita. Hildestein: Gerstenberg Verlag, 1996. S.10/11 • www.gluehwuermchen.ch • www.lebendes-licht.de • www.scout.ch/peter&paul/morse.htm Sehen mit den Ohren - die Fledermaus • Erlebnis Biologie 1. Dobers, Joachim; Jaenicke, Joachim; Rabisch, Günter. Hannover: Schroedel Verlag, 1999. S. 30-33, S. 66-68 • Prisma Biologie. Autorenteam. Stuttgart: Ernst Klett Verlag, 2003. S. 176/177 • Fledermäuse (DVD). Tschudin Marc. Zürich: Schweizer Fernsehen DRS, 1997. • Fledermauskoffer: Medienkoffer zur Gratisausleihe. Naturama Aargau. Lichtverschmutzung • www.darksky.ch/ • www.lexikon.astronomie.info/beobachter/darksky/index.html • www.bafu.admin.ch/dokumentation/fokus/00140/00146/index.html?lang=de • www.bafu.admin.ch/php/modules/shop/files/pdf/phpsEq6H9.pdf • www.physicsnet.at/quellen/lichtverschmutzung.pdf Gewölle untersuchen • Erlebnis Biologie 1. Dobers, Joachim; Jaenicke, Joachim; Rabisch, Günter. Hannover: Schroedel Verlag, 1999. S. 86/87 • Prisma Biologie. Autorenteam. Stuttgart: Ernst Klett Verlag, 2003. S. 232/233 Fledermausverstecke • Fledermäuse brauchen unsere Sympathie Eine Unterrichtshilfe der KOF (Koordinationsstelle Ost für Fledermausschutz) und der SSF - Stiftung zum Schutze unserer Fledermäuse in der Schweiz • Fledermauskoffer: Medienkoffer zur Gratisausleihe. Naturama Aargau. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht www.naturama.ch Situationsplan Museum - Dauerausstellung Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht www.naturama.ch Zeitraum Ziel Du stimmst dich in das Thema "Nachtleben" ein und machst dir Gedanken zu Begriffen wie Ruhe und Dunkelheit. Material Notizmaterial Auftrag Zeitraum OG 12 Schau mir in die Augen 1. Setz dich im Zeitraum auf die Bank. Spüre die Atmosphäre und die Stimmung. 2. Mach dir Gedanken zu folgenden Fragen: • Was fühlst du? • Fühlst du dich wohl im Raum? • Was bedeutet dir Ruhe? Wie wichtig ist das für dich? • Wie fühlst du dich, wenn es dunkel ist? • Warum wirkt dieser Raum ruhig? 3. Halte deine Gedanken und Überlegungen in Stichworten fest. Wie würdest du den Begriff "Ruhe" jemandem erklären? © www.archtime100.de Die Tage werden unterschieden, aber die Nacht hat einen einzigen Namen. Elias Canetti Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 1 Information/Lösungsvorschlag Frage 3: Mögliche Gedanken • Warum wirkt dieser Raum ruhig? Der Stein ist im Mittelpunkt. Er ist schwer. Man kann den Stein nicht verschieben, weil er so schwer ist. Diese Festigkeit strahlt eine Ruhe aus. Im ganzen Raum hat es nur ein schwaches Licht. Im Raum ist es kühl. Wassertropfen fallen vereinzelt auf den Stein hinab. Es sind nur einzelne Tropfen. Wäre es ein Strahl, würde dies zuviel Bewegung in den Raum bringen und den Raum somit unruhig machen. Im Raum läuft keine Musik. Es ist still. Geräusche hört man nur schwach von "draussen". Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 1 Nachtpoesie Ziel Du erfindest ein Gedicht oder einen Rap über die Nacht. Material Gedichte Auftrag 1. Suche 5 Wörter aus der untenstehenden Liste aus und schreibe ein Nachtgedicht, einen Nachttext oder einen Nachtrap. 2. Die 5 Wörter sollen in deinem neuen Text vorkommen. 3. Lass dich von den Gedichten inspirieren. 4. Achte auf den Rhythmus. Falls du einen Rap schreibst, verwende dazu einen Takt (z.B. mit dem Fuss stampfen oder mit den Händen klatschen). 5. Trage das Gedicht oder den Rap deiner Klasse vor. Gedichte: Christian Morgenstern: Gruselett Christian Morgenstern: Der Zwölf-Elf Rainer Maria Rilke: Abend Matthias Clau dius: Abendlied Gottfried Keller: Stille der Nacht Fritz Jöde: Abendstille überall August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Lied vom Monde Theodor Fontane: Am Abend Karl Valentin: Eine Moritat im Grossstadtdunkel Frank Wedekind: Der Gefangene Eduard Mörike: Um Mitternacht Wörterliste Traum Mitternacht Dunkel Himmel Nebel Luft Schlaf Licht Wald Stern Schwarz Stille Abendstille Kind Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 2 Mond Abend Stein Ruhe Dämmerung Schaf Bett CHRISTIAN MORGENSTERN GRUSELETT DER FLÜGELFLAGEL GAUSTERT DURCHS WIRUWARUWOLZ, DIE ROTE FINGUR PLAUSTERT, UND GRAUSIG GUTZT DER GOLZ. CHRISTIAN MORGENSTERN DER ZWÖLF-ELF DER ZWÖLF-ELF HEBT DIE LINKE HAND: DA SCHLÄGT ES MITTERNACHT IM LAND. ES LAUSCHT DER TEICH MIT OFFNEM MUND. GANZ LEISE HEULT DER SCHLUCHTENHUND. DIE DOMMEL RECKT SICH AUF IM ROHR. DER MOOSFROSCH LUGT AUS SEINEM MOOR. DER SCHNECK HORCHT AUF IN SEINEM HAUS; DESGLEICHEN DIE KARTOFFELMAUS. DAS IRRLICHT SELBST MACHT HALT UND RAST AUF EINEM WIND GEBROCHNEN AST. SOPHIE, DIE MAID, HAT EIN GESICHT: DAS MONDSCHAF GEHT ZUM HOCHGERICHT. DIE GALGENBRÜDER WEHN IM WIND. IM FERNEN DORFE SCHREIT EIN KIND. ZWEI MAULWÜRFE KÜSSEN SICH ZUR STUND ALS NEUVERMÄHLTE AUF DEN MUND. HINGEGEN TIEF IM FINSTERN WALD EIN NACHTMAHR SEINE FÄUSTE BALLT: DIEWEIL EIN SPÄTER WANDERSTRUMPF SICH NICHT VERLIEF IN TEICH UND SUMPF. DER RABE RALF RUFT SCHAURIG: "KRA! DAS END IST DA! DAS END IST DA!" DER ZWÖLF-ELF SENKT DIE LINKE HAND; UND WIEDER SCHLÄFT DAS GANZE LAND. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 2 RAINER MARIA RILKE ABEND DER ABEND WECHSELT LANGSAM DIE GEWÄNDER, DIE IHM EIN RAND VON ALTEN BÄUMEN HÄLT; DU SCHAUST: UND VON DIR SCHEIDEN SICH DIE LÄNDER, EIN HIMMELFAHRENDES UND EINS, DAS FÄLLT; UND LASSEN DICH, ZU KEINEM GANZ GEHÖREND, NICHT GANZ SO DUNKEL WIE DAS HAUS, DAS SCHWEIGT, NICHT GANZ SO SICHER EWIGES BESCHWÖREND WIE DAS, WAS STERN WIRD JEDE NACHT UND STEIGT; UND LASSEN DIR (UNSÄGLICH ZU ENTWIRRN) DEIN LEBEN, BANG UND RIESENHAFT UND REIFEND, SO DASS ES, BALD BEGRENZT UND BALD BEGREIFEND, ABWECHSELND STEIN IN DIR WIRD UND GESTIRN. MATTHIAS CLAUDIUS ABENDLIED DER MOND IST AUFGEGANGEN, DIE GOLDENEN STERNLEIN PRANGEN AM HIMMEL HELL UND KLAR; DER WALD STEHT SCHWARZ UND SCHWEIGET, UND AUS DEN WIESEN STEIGET DER WEISSE NEBEL WUNDERBAR. WIE IST DIE WELT SO STILLE UND IN DER DÄMMRUNG HÜLLE SO TRAULICH UND SO HOLD! ALS EINE STILLE KAMMER, WO IHR DES TAGES JAMMER VERSCHLAFEN UND VERGESSEN SOLLT. SEHT IHR DEN MOND DORT STEHEN? ER IST NUR HALB ZU SEHEN, UND DOCH SO RUND UND SCHÖN! SO SIND WOHL MANCHE SACHEN, DIE WIR GETROST BELACHEN, WEIL UNSRE AUGEN SIE NICHT SEHN. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 2 GOTTFRIED KELLER STILLE DER NACHT WILLKOMMEN, KLARE SOMMERNACHT, DIE AUF BETRAUTEN FLUREN LIEGT! GEGRÜSST MIR, GOLDNE STERNENPRACHT, DIE SPIELEND SICH IM WELTRAUM WIEGT! DAS URGEBIRGE UM MICH HER IST SCHWEIGEND, WIE MEIN NACHTGEBET; WEIT HINTER MIR HÖR' ICH DAS MEER IM GEIST UND WIE DIE BRANDUNG GEHT. ICH HÖRE EINEN FLÖTENTON, DEN MIR DIE LUFT VON WESTEN BRINGT, INDES HERAUF IM OSTEN SCHON DES TAGES LEISE AHNUNG DRINGT. ICH SINNE, WO IN WEITER WELT JETZT STERBEN MAG EIN MENSCHENKIND UND OB VIELLEICHT DEN EINZUG HÄLT DAS VIEL ERSEHNTE HELDENKIND. DOCH WIE IM DUNKLEN ERDENTAL EIN UNERGRÜNDLICH SCHWEIGEN RUHT, ICH FÜHLE MICH SO LEICHT ZUMAL UND WIE DIE WELT SO STILL UND GUT. DER LETZTE LEISE SCHMERZ UND SPOTT VERSCHWINDET AUS DES HERZENS GRUND; ES IST, ALS TÄT' DER ALTE GOTT MIR ENDLICH SEINEN NAMEN KUND. FRITZ JÖDE ABENDSTILLE ÜBERALL ABENDSTILLE ÜBERALL, NUR AM BACH DIE NACHTIGALL SINGT IHRE WEISE KLAGEND UND LEISE DURCH DAS TAL. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 2 AUGUST HEINRICH HOFFMANN VON FALLERSLEBEN LIED VOM MONDE WER HAT DIE SCHÖNSTEN SCHÄFCHEN? DIE HAT DER GOLDNE MOND, DER HINTER UNSERN BÄUMEN AM HIMMEL DRÜBEN WOHNT. ER KOMMT AM SPÄTEN ABEND, WENN ALLES SCHLAFEN WILL, HERVOR AUS SEINEM HAUSE ZUM HIMMEL LEIS UND STIL. DANN WEIDET ER DIE SCHÄFCHEN AUF SEINER BLAUEN FLUR; DENN ALL DIE WEISSEN STERNE SIND SEINE SCHÄFCHEN NUR. SIE TUN SICH NICHTS ZULEIDE, HAT EINS DAS ANDRE GERN, UND SCHWESTER SIND UND BRÜDER DA DROBEN STERN AN STERN. WENN ICH GEN HIMMEL SCHAUE, SO FÄLLT MIR IMMER EIN: OH LASST UNS AUCH SO FREUNDLICH WIE DIESE SCHÄFCHEN SEIN. THEODOR FONTANE AM ABEND SINKT DER TAG IN ABENDGLUTEN, SCHWIMMT DAS TAL IN NEBELFLUTEN. HEIMLICH AUS DER HIMMELSFERNE BLINKEN SCHON DIE GOLDENEN STERNE. FLIEG ZUM NEST UND SCHWIMM ZUM HAFEN! GUTE NACHT! DIE WELT WILL SCHLAFEN! Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 2 KARL VALENTIN EINE MORITAT IM GROSSSTADTDUNKEL ES WAR MAL EIN MANN UND SEINE GATTIN, DOCH ALLE BEIDE TAUGTEN NICHTS, DA WOLLTE ER SEINE FRAU ERMORDEN: DAS WAR DER PLAN DES BÖSEWICHTS. ES WAR FINSTERE NACHT - MIT DER PISTOLE INS ZIMMER ER ZU SEINER GATTIN KROCH: DOCH TRAF ER NICHT - ES WAR ZU FINSTER, NUR DURCH DIE WAND SCHOSS ER EIN TIEFES LOCH. DIE ANDERN LEUTE, NEBEN IN DEM ZIMMER, DIE FANDEN ANDERN TAGS EIN STÜCKCHEN BLEI; DAS MUSS VON EINEM MORDVERSUCH HERRÜHREN, MAN HOLTE GLEICH DIE POLIZEI. DIE POLIZEI TAT DANN DAS LOCH BETRACHTEN UND AUCH SO DANN DAS KLEINE STÜCKCHEN BLEI; UND HAT AUCH SOFORT HERAUSGEFUNDEN, DASS DAS EINE ABGESCHOSSENE KUGEL SEI. DIE POLIZEI SAH DURCH DAS LOCH HINÜBER UND SIE BEHAUPTET ES GANZ GEWISS, DASS DIESE KUGEL UNBEDINGT VON DRÜBEN DURCH DIESES LOCH HERÜBER GEFLOGEN IST. DIE POLIZEI GING SCHLEUNIGST NUN HINÜBER, UND SIEHE DA, NUN WAR ES GANZ GEWISS, DASS DIESE KUGEL GÄNZLICH OHNE ZWEIFEL VON HIER HINÜBER GESCHOSSEN WORDEN IST. NUN GING MAN DARAN, DEN MÖRDER AUFZUSUCHEN, MAN HAT DURCHSUCHT BEINAHE DAS GANZE HAUS, DOCH SCHLIESLICH HAT MAN ES DANN AUFGEGEBEN, DENN WIE ES SCHIEN - WAR DER GAR NICHT ZU HAUS. DIE POLIZEI NAHM EINEN WEISSEN ZETTEL UND SCHRIEB DARAUF, DASS SIE JETZ GEHT, DER MÖRDER SOLL BESTIMMT ZU HAUSE BLEIBEN, WEIL SIE DANN MORGEN WIEDER KOMMEN TÄT. ALS ANDERN TAGS - GENAU WIE SIE VERSPROCHEN DIE POLIZEI KAM WIEDER IN DAS HAUS, DA WAR DIE POLIZEI DOCH SEHR VERWUNDERT, DENN DA WAR WIEDER NIEMAND ZU HAUS. UND AUF DEM WEISSEN ZETTEL STAND GESCHRIEBEN DAS WAR DER POLIZEI DANN DOCH ZU BARSCHDA STAND GESCHRIEBEN - DREIMAL UNTERSTRICHEN: "DIE POLIZEI - - - SIE LEBE DREIMAL HOCH!" Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 2 FRANK WEDEKIND DER GEFANGENE OFTMALS HABE ICH NACHTS IM BETTE SCHON GEGRÜBELT HIN UND HER WAS ES DEN GESCHADET HÄTTE, WENN MEIN ICH EIN ANDERER WÄR. HÖHNISCH RAUNTEN MEINE ZWEIFEL MIR DIE TOLLE ANTWORT ZU: NICHTS GESCHADTET, DUMMER TEUFEL, DENN DER ANDERE WÄREST DU! HILFLOS WÄLZT ICH MICH IM BETTE UND ENTRANG MIR DIES GEDICHT, RASSELND MIT DER SKLAVENKETTE, DIE KEIN DENKER JE ZERBRICHT. EDUARD MÖRIKE UM MITTERNACHT GELASSEN STIEG DIE NACHT AN LAND, LEHNT TRÄUMEND AN DER BERGE WAND, IHR AUGE SIEHT DIE GOLDENE WAAGE NUN DER ZEIT IN GLEICHEN SCHALEN STILLE RUHN; UND KECKER RAUSCHEN DIE QUELLEN HERVOR, SIE SINGEN DER MUTTER, DER NACHT, INS OHR VOM TAGE, VOM HEUTE GEWESENEN TAGE. DAS URALT ALTE SCHLUMMERLIED, SIE ACHTET ES NICHT, SIE IST ES MÜD; IHR KLINGT DES HIMMELS BLÄUE SÜSSER NOCH, DER FLÜCHTIGEN STUNDE GLEICHGESCHWUNGENES JOCH. DOCH IMMER BEHALTEN DIE QUELLEN DAS WORT, ES SINGEN DIE WASSER IM SCHLAFE NOCH FORT VOM TAGE, VOM HEUTE GEWESENEN TAGE. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 2 Nachtleben Ziel Du lernst den Begriff der ökologische Nische am Beispiel nachtaktiver Arten kennen. Material Arbeitsblatt Auftrag ganzes Museum 1. Ordne die Sinnesorgane den Tierarten zu. 2. Suche die Tierarten in der Ausstellung und trage Informationen zusammen: Mit welchen Sinnesorganen finden sich Tiere in der Dunkelheit zurecht. Was ist das Spezielle daran? 3. Warum gibt es nachtaktive Arten? Weshalb haben sie so unterschiedlich ausgebildete Sinnesorgane? 4. Welche Tierart, oder welchen speziell ausgebildeten Sinn beeindruckt dich am meisten? Information Einer Tierart stehen in ihrem Lebensraum verschiedene Möglichkeiten zum Überleben offen. Der Lebensraum könnte als „Adresse“ und die Nische als „Beruf“ eines Tieres bezeichnet werden. Ein Tier mit speziellem Lebensraum und einzigartiger Nische hat die besseren Überlebenschancen im Wettbewerb mit anderen Arten. Lebensraum, Habitat, Standort: Wo lebt die Tierart? ökologische Nische: Wie lebt die Tierart und in welcher Beziehung zu anderen Arten steht sie? Der Begriff der ökologischen Nische bezeichnet die Rolle einer Tierart innerhalb eines Lebensraumes in Beziehung mit anderen Lebewesen. Diejenige Art, die diese Möglichkeiten im Wettbewerb gegen andere am wirkungsvollsten nutzt oder einzigartig einsetzt, wird diesen Platz alleine beanspruchen. Sie hat mit wenig Konkurrenz von anderen Arten zu kämpfen. Die jahrhundertelange Verfolgung durch den Menschen ist wahrscheinlich der Grund, dass Biber bei uns fast vollständig nachtaktiv sind. Nachtaktive Tiere haben in der Dunkelheit eine ökologische Nische gefunden, die ihnen das Überleben ermöglicht: ohne Konkurrenz von tagaktiven insektenfressenden Vögeln machen Fledermäuse mit ihrem Echolot Jagd auf die Nachtinsekten. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 3 Nachtleben Arbeitsblatt Ordne die Sinnesorgane den Tieren zu Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 3 Nachtleben Information / Lösung Nachtfalter Die Fühler der Nachtfalter sind mit Duftrezeptoren übersäht. Fächerförmige Fühler bieten mehr Platz für solche Sinneszellen, wodurch die Riechfähigkeit erhöht wird. Nachtfalter können die Richtung, aus welcher ein Duftstoff kommt, bestimmen. So finden einige Arten Partner, welche bis zu 10 km entfernt sind, in dem sie der Spur der Pheromone (Sexuallockstoffe) folgen. Steinmarder Wir spüren es, wenn jemand über unsere Haare (z.B. an den Armen) streicht. Alle Haare sind grundsätzlich fähig, Berührungen wahrzunehmen. Viele Säugetiere besitzen Haare, welche speziell zum Tasten da sind: Die Schnurr- oder Tasthaare. Diese sind länger und dicker als gewöhnliche Haare und haben einen mechanischen Bewegungsverstärker, an dem unter anderem Blut gefüllte Bläschen beteiligt sind. Durch diesen speziellen Bau werden minimale Bewegungen wahrgenommen. Viele Säugetierarten können die Tasthaare aktiv bewegen. Steinkauz Die Augen des Steinkauzes sind lichtempfindlicher als die des Menschen. Beim Auge werden zwei Typen unterschieden: der Stäbchen-Typ und der Zapfen-Typ. Beim Steinkauz sind die Sehzellen sehr dicht gepackt und es sind nur solche vom Stäbchen-Typ vorhanden. Dieser Typ funktioniert bei wenig Licht, kann jedoch nur hell und dunkel respektive schwarz und weiss unterscheiden. Der Mensch ist Stäbchen- und Zapfen-Typ. Wir können Farben unterscheiden, benötigen dazu aber mehr Licht. Unsere Zapfen funktionieren in der Dämmerung und in der Nacht nicht, so dass wir keine Farben wahrnehmen können. Auf dieser Tatsache beruht folgendes Sprichwort: "Nachts sind alle Katzen grau". Luchs Auch die Augen des Luchs sind viel lichtempfindlicher als die des Menschen. Er verlässt sich in der Nacht ebenfalls auf seinen gut ausgeprägten Sehsinn. Der Luchs und andere nachtaktive Tiere haben hinter der Netzhaut eine spezielle Schicht (Tapetum lucidum), welche einfallende Lichtstrahlen reflektieren. Dadurch kann das Licht doppelt genutzt werden. Diese reflektierenden Lichtstrahlen nehmen Menschen als Leuchten wahr. Wie bei einer Katze, die über die Strasse springt. Fuchs Füchse haben sehr feine Nasen. Sie riechen ca. 130 mal besser als Menschen. Dies liegt daran, dass ihre Riechschleimhäute gefaltet und so viel grösser sind als unsere. Auch liegen sie direkt im Luftweg der Nase. Hinzu kommt, dass die Riechzellen viel dichter beieinander stehen und empfindlicher sind. Heuschrecke Das Hörorgan sitzt bei den Heuschrecken auf den Beinen, der Brust oder dem Hinterleib und wird Tympanalorgan genannt. Es besteht aus einem Trommelfell, welches durch Schallwellen in Schwingung versetzt wird, und darunterliegenden Hörsinneszellen, welche diese Schwingungen wahrnehmen. Fledermaus Fledermäuse benutzen ein Echoortungssystem, um sich zu orientieren. Dabei stossen sie laute Töne aus, welche auf die Gegenstände in ihrer Umgebung treffen. Dort werden sie reflektiert und gelangen zurück in die empfindlichen Ohren der Fledermäuse. Aus der Zeit, welche zwischen Ortungsruf und Echorückkehr vergeht, berechnen sie die Entfernung zum angepeilten Objekt. Im Weiteren kann die Fledermaus so auch Grösse, Form, Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit eines Beutetiers feststellen. Feldhase Hasen besitzen sprichwörtlich grosse Ohren. Diese sind hervorragende Schalltrichter und ständig in Bewegung. Die Hasen lokalisieren Geräusche, indem sie die drehbaren Ohren auf die Schallquelle ausrichten. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 3 Nachtleben Lösungsvorschlag EG Nr. 14 EG Nr. 17 EG Nr. 12 / 18 EG Nr. 12 / 18 OG Nr. 7 OG Nr. 15 EG Nr. 18 EG Nr. 18 Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 3 Vor der Haustür Ziel Du lernst die Nachttiere deines Siedlungsraumes kennen. Material Arbeitsblatt Auftrag Siedlungsraum EG 18 1. Schau dir die Tiere im Lebensraum Siedlung (EG 18) an. Welche sind dämmerungs- oder nachtaktiv? 2. Suche Informationen zu den nachtaktiven Tieren (im Naturama, eventuell in der Mediothek) und halte sie schriftlich fest. 3. Wo halten sich die Tiere am Tag auf (Zeichnung Arbeitsblatt)? Sind Spuren der nächtlichen Aktivität sichtbar? 1. Waldkauz 2. Haussperling 3. Strassentaube 4. Steinmarder 5. Rotfuchs 6. Igel 7. Rotkehlchen 8. Wanderratte Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 4 9. Hauskatze 10. Grosses Mausohr Vor der Haustür Arbeitsblatt Was läuft am Tag vor unserer Haustüre? Wo halten sich die Tiere auf? Wo haben sie sich versteckt? Sind Spuren ihrer nächtlichen Aktivität sichtbar? Ergänze und zeichne: Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 4 Vor der Haustür Information/Lösungsvorschlag Nachtaktivität Der Steinmarder verdankt seinen Namen seiner Vorliebe für «steinige» Lebensräume, Dazu gehören auch die Siedlungen des Menschen. Er ist ein strikt nachtaktiver Räuber, der vor allem Nagetiere und Vögel erbeutet. Als Quartier bezieht er gerne Dachstöcke, Gartenhäuschen und dergleichen. Der Waldkauz gehört zu den Nacht-Greifvögeln und erbeutet vor allem Nagetiere, Kleinvögel sowie grosse Insekten. Er bewohnt aufgelockerte Waldungen ebenso wie Parkanlagen und Gartenareale. Der Rotfuchs ist ein lernfähiger Überlebenskünstler. Er hat in Mitteleuropa praktisch alle Lebensräume erobert – einschliesslich der Dörfer und der Städte. Der Igel ist vor allem nachts unterwegs. Er durchstöbert dann sein Wohngebiet, das er gern auch in der Nähe des Menschen bezieht, nach Käfern, Raupen, Regenwürmern und Schnecken. Die Wanderratte stammt ursprünglich aus Ostasien. Nach Mitteleuropa gelangte sie – im Gefolge des Menschen – erst im 18. Jahrhundert. Als «Kulturfolger» lebt sie gerne in Lagerhallen, Abwasserkanälen und vernachlässigten Wohnhäusern. Unsere Hauskatze stammt nicht von der europäischen Wildkatze ab, sondern von der nordostafrikanischen Falbkatze. Sie ist ein überaus tüchtiges Raubtier: Am Tag wie in der Nacht vermag sie praktisch alle Kleintiere zu erbeuten, die ihr über den Weg laufen. Manchen Tierarten, zum Beispiel den Blindschleichen, machen frei laufende «Stubentiger» arg zu schaffen. Das Grosse Mausohr gehört zu den häufigeren unter den verschiedenen Fledermausarten im Aargau. Der Lebensraum besteht vor allem in offenem Gelände, wie Wiesen, Feldern und offenem Waldland, aber auch in menschlichen Siedlungen. Der Gartenzwerg fällt tagsüber in eine Art Starre, die mit der Winterstarre von Amphibien vergleichbar ist. Sein Stoffwechsel ist derart heruntergefahren, dass Herzschläge nur mit grösster Konzentration und Feinfühligkeit spürbar sind. Nachts macht er sich auf Nahrungssuche und verrichtet ungefragt Gartenarbeiten. Manchmal vergisst er dabei die Zeit und fällt bei Sonnenaufgang so plötzlich in die Tagstarre, dass er keine Zeit hat, seine Gartenwerkzeuge abzulegen oder die Schubkarre loszulassen. Gartenzwerge scheinen an menschliche Siedlungen gebunden zu sein, Beobachtungen in freier Wildbahn sind äusserst selten. Aufenthaltsorte am Tag Waldkauz Er schläft in einer Baumhöhle, einem stillen Winkel in einem Gebäude oder im dichten Blätterdach einer Baumkrone. Haussperling Er ist jetzt aktiv, könnte zum Beispiel am Boden am Fressen sein oder am Fliegen. Strassentaube Auch sie ist am Tag aktiv: am Fressen, Fliegen… Steinmarder Er schläft zum Beispiel in einen Dachstock, einem Gartenhäuschen… Rotfuchs Er sucht sich am Tag einen geschützten Platz – zum Beispiel in einem Gartenhäuschen oder einer Mülltonne – zum schlafen. Igel Er schläft in einem Keller, unter einem Gartenhäuschen, in einem Laubhaufen… Rotkehlchen Es ist jetzt aktiv, zum Beispiel auf Futtersuche. Wanderratte Sie kann auch am Tag aktiv sein, jedoch selten auf offener Strasse. Hält sich zum Beispiel in der Kanalisation oder in einem Keller auf. Hauskatze Sie kann aktiv sein oder irgendwo schlafen. Das Grosse Mausohr Er hält sich schlafend in einem Dachstock auf. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 4 Schau mir in die Augen Ziel Du gehst dem ausserordentlichen Sehvermögen nachtaktiver Tiere auf den Grund. Material Glasaugen Tierbilder ohne Augen Auftrag 1. Betrachte die verschiedenen Glasaugen. 2. Auf den Tierbildern fehlen den Tieren die Augen. Versuche die Glasaugen den passenden Tierarten zuzuordnen. 3. Ordne den Tieren die entsprechende Namenskarte zu. 4. Suche im Museum Tiere, mit den unterschiedlichsten Augen. Skizziere Form und Farbe der Augen. Welche dieser Tiere sind wohl nachtaktiv? Katzenaugen Information Weshalb sehen viele nachtaktive Tiere (wie z.B. die Katze oder die Eule) in der Nacht besser als wir Menschen? Die Augen der Katze (und anderer nachtaktiver Tiere) sind viel lichtempfindlicher als die des Menschen. Die Pupillen sind aus diesem Grund in ihrer Öffnungsgrösse stark veränderbar. Bei hellem Umgebungslicht sind die Pupillen beinahe geschlossen (schlitzförmig oder klein und rund), damit die Katze nicht geblendet wird. In der Nacht hingegen sind sie weit geöffnet, um möglichst viel Licht einfallen zu lassen. Farben werden von nachtaktiven Tieren häufig nur eingeschränkt wahrgenommen, wobei diese für die Jagd im Dunkeln nicht sehr wichtig sind. Die nachtaktive Eule besitzt überhaupt sehr grosse Augen. Diese nehmen bis zu einem Drittel des Eulenkopfes ein. Zusammen mit dem teleskopartig aufgebauten Augapfel wird auch wenig Restlicht noch optimal ausgenützt. Das Eulengesicht, die Augen und der Drehwinkel des Kopfes erlauben einen optimalen Blick. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 5 Schau mir in die Augen Tierbilder Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 5 Schau mir in die Augen Lösungen Tierbilder Fuchs Uhu Luchs Waldkauz Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 5 Wolf Wildschwein Feldhase Waldohreule Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 5 Katzenaugen Ziel Du führst ein Experiment durch zur Reflexion von Licht. Material schwarzes und weisses T-Shirt Leuchtweste, Rückstrahler Taschenlampe, Holzhalterung mit 4 Spiegeln ein weisses A3-Blatt Auftrag Schau mir in die Augen 1. Lies die untenstehende Information über den Sehsinn nachtaktiver Tiere. 2. Führe das Experiment Katzenauge (auf dem Arbeitsblatt) Schritt für Schritt durch. 3. Wie wird erreicht, dass Reflektoren (z.B. Katzenaugen) den grössten Teil des Lichts immer genau zur Lichtquelle und somit auch zum Betrachter zurückspiegeln? 4. Vergleiche deine Beobachtungen/Erkenntnisse mit dem Lösungsvorschlag 5. Beobachte deine eigenen Augen in einem Spiegel. Welche Grösse hat die Pupille? Welche Farben hat die Iris? Information Grundwissen zur Optik: Wir können nur Dinge sehen, von denen aus Lichtstrahlen direkt in unsere Augen fallen. Da die meisten Gegenstände nicht selber leuchten, sehen wir sie nur, weil Lichtstrahlen (wie die der Sonne) von ihnen in unser Auge reflektiert werden. Manche Körper reflektieren das Licht auf Grund ihrer Beschaffenheit besser als andere. Wie aber entsteht der Effekt der leuchtenden Katzenaugen in der Dunkelheit, während der restliche Teil des Körpers beinahe unsichtbar bleibt? Hinter der Netzhaut der Katze (und anderer nachtaktiver Tiere) befindet sich eine Schicht, welche einfallende Lichtstrahlen reflektiert. Dadurch werden die Sehsinneszellen ein zweites Mal gereizt, was das Sehvermögen in der Dunkelheit stark erhöht. Wir hingegen nehmen diese reflektierten Lichtstrahlen als Leuchten war, da sie genau zu uns zurückgespiegelt werden. Genau gleich aufgebaut sind auch die Fahrradreflektoren oder die Leuchtwesten, welche wir zur Erhöhung der Verkehrssicherheit benützen. Doch wie wird erreicht, dass diese Reflektoren (im Gegensatz zu anderen Materialien) den grössten Teil des Lichts immer genau zur Lichtquelle und somit auch zum Betrachter zurückspiegeln? Antworten auf diese Frage findest du, wenn du die weiteren Schritte des Experiments Katzenauge durchführst. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 6 Katzenaugen Arbeitsblatt - Experiment Katzenauge Versuch mit unterschiedlichen Reflektoren 1. Versuch: Überprüft in einem abgedunkelten Raum, wie gut ihr Personen sehen könnt: mit, schwarzem, weissem T-Shir,t Rückstrahler und, Leuchtweste. Wie gut sieht man sie, wenn ihr sie mit einer Taschenlampe anstrahlt? Warum sieht man die einen besser als die anderen? Versuch mit einfachem Spiegel 2. Versuch: Platziert die Holzhalterung des Experiments Katzenauge vorsichtig auf einem Tisch des Schulzimmers. Befestigt einen Spiegel mit Klettverschluss an der vorgesehenen Stelle. Betrachtet euch im Spiegel. Bewegt euch links und rechts. Wann könnt ihr euer Spiegelbild sehen, wann nicht? Warum ist das so? 3. Versuch: Mit der Taschenlampe schickt ihr einen Strahl auf den Spiegel. Mit dem weissen A3-Blatt sucht ihr jenen Ort, an welchen der Laserstrahl hingespiegelt wird. Wie muss der Laserpointer (oder ein Autoscheinwerfer in der Nacht) zum Spiegel gerichtet werden, damit der Lichtstrahl genau zurück reflektiert wird und somit für den Betrachter sichtbar wird? Versuch mit Tripelspiegel Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Reflektor genau so von einem Autoscheinwerfer bestrahlt wird, muss er anders aufgebaut sein. 4. Versuch: Befestigt die drei Spiegel wie in der Abbildung auf der Halterung und richtet die Anordnung auch genauso aus. Alle drei Spiegel stehen in diesem Versuch rechtwinklig zueinander, diese Anordnung nennt man Tripelspiegel. Betrachtet euch wiederum im Spiegel, wenn ihr euch nach links, rechts und auch nach oben, unten bewegt. Was ist nun anders als beim vorhergehenden Versuch? Von wo aus könnt ihr euer Spiegelbild sehen? 5. Versuch Richtet nun den Laserpointer wieder auf den Tripelspiegel. Haltet ihn nicht vor euer Gesicht! Achtet dabei darauf, dass ihr in die Nähe der inneren Spiegelkanten zielt. Bewegt euren Standort nach links, rechts und oben, unten. Wohin wird der Lichtstrahl hingespiegelt? Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 6 Katzenaugen Lösungsvorschlag - Experiment Katzenauge Versuch mit unterschiedlichen Reflektoren 1. Manche Körper reflektieren das Licht auf Grund ihrer Beschaffenheit besser als andere. Einige spiegeln das Licht gar nicht, sondern lassen es durch (Fensterscheibe) oder absorbieren (schlucken) es (schwarze, matte Körper). Diese Körper können wir schlecht oder gar nicht sehen. So wird jemand, der sich weiss kleidet, im Strassenverkehr eher wahrgenommen, als jemand mit schwarzen Kleidern. Am allerbesten ist Kleidung mit Reflektoren, welche den grössten Teil des Lichts zur Lichtquelle (und somit zum Betrachter) zurückschicken. Versuch mit einfachem Spiegel 2. Sein eigenes Spiegelbild kann man nur sehen, wenn man ungefähr senkrecht vor dem Spiegel steht. Steht man seitlich, so sieht man zwar einen Ausschnitt aus der Umgebung, sein Spiegelbild jedoch nicht. Dies ist deshalb so, weil einfallende Lichtstrahlen im gleichen Winkel wieder ausfallen. 3. Leuchtet man mit einer Lichtquelle von rechts, so wird der Lichtstrahl auf die linke Seite des Spiegels reflektiert und umgekehrt. Der Lichtstrahl fällt im gleichen Winkel aus, in welchem er auf den Spiegel getroffen ist. Der Laserpointer (oder eben ein Autoscheinwerfer in der Nacht) muss senkrecht vor der spiegelnden Fläche sein, damit der Strahl zur Lichtquelle (und somit zum Betrachter) gespiegelt wird, was in der Realität nicht ständig möglich ist. Versuch mit Tripelspiegel 4. Blickt man in den Tripelspiegel, so hat man das Gefühl, dass das Gesicht in der Ecke der Spiegel festgehalten wird. Man kann sich auch sehen, wenn man sich bewegt. Dies wird auf Grund der jeweils senkrechten Anordnung der Spiegel untereinander erreicht. Einfallende Lichtstrahlen werden (leicht parallel verschoben) zur Lichtquelle zurückgespiegelt. ©http://upload.wikimedia.org/wiki pedia/commons/thumb/6/67/Doppel spiegel.svg/302pxDoppelspiegel.svg.png 5 Der reflektierte Lichtstrahl wird (leicht parallel verschoben) immer zum Betrachter zurückgespiegelt, auch wenn die Lichtquelle nicht genau senkrecht vor einem der Spiegel steht (siehe Bild, hier allerdings nur zwei Spiegel). Aus lauter solcher kleinen Tripelspiegelchen sind auch die Lichtreflektoren aufgebaut. So werden die Lichtstrahlen eines Autoscheinwerfers aus einem relativ grossen Winkelfeld zum Autofahrer zurückgespiegelt. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 6 Katzenaugen Lösungen / Information Normalerweise ist der Durchmesser der Pupillen von der einfallenden Lichtmenge abhängig, ähnlich wie die Blende in einer Fotokamera. Hierdurch wird eine zu hohe Lichteinstrahlung auf die Netzhaut verhindert und störende Randstrahlen eliminiert. Je mehr Licht, desto kleiner ist deine Pupille. Sobald du einige Zeit im Dunkeln verbringst, werden deine Pupillen ganz gross. Aufbau des menschlichen Auges: © www.zum.de Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 6 Nachtgeschichte Ziel Du hörst eine Geräuschgeschichte und erfindest selber eine passende Geschichte dazu. Material Geräuschgeschichte CD CD-Player Notizmaterial Auftrag 1. Höre dir die Geräuschgeschichte auf dem CD-Player an. 2. Notiere dir Stichworte, während du die Geschichte hörst. Was lösen die Geräusche bei dir aus? Womit verbindest du die Geräusche? Wo könnten diese Geräusche vorkommen? 3. Schreibe anschliessend eine passende Geschichte zu den Geräuschen. 4. Lies die Geschichte jemandem aus der Klasse vor. Vergleicht die Geschichten miteinander. 02 Nachtpoesie ©http://www.teachersnews.net/mediathek/image/grusel-haus.jpg Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 7 Nachtgeschichte Lösungen Geräusche von der Geräuschgeschichte Wald 1. Wind 2. Maulwurfsgrille 3. Fuchs 4. Nachtigall 5. Laubfrosch 6. Kreuzkröte 7. Fuchs 8. Rascheln 9. Rabenkrähe 10. Reh 11. Waldkauz 12. Steinkauz 13. Donner 14. Gewitter 15. Regenprasseln Stadt 16. Autofahrt 17. Türe 18. Stimmen 19. Musik 20. Hupe 21. Glockenschlag 22. Stöckelschuhe Wohnung 23. Ticken 24. Lüftung 25. Schritte 26. Telefonat 27. Bettdecke 28. Fernseher 29. Schnarchen 30. Kühlschrank 31. Strecken 32. Toilette 33. Rauschen Mögliche Geräuschgeschichte Wald Wind rauscht in den Bäumen. Die Maulswurfsgrillen zirpen bis gegen Mitternacht. Ein Fuchs bellt heiser. Die Nachtigall singt melodiös, auch mitten in der Nacht. Vom nahen Tümpel erklingt das laute Laubfroschkonzert. Kreuzkröten rufen. Ein Rascheln im Unterholz - ein Dachs? Rabenkrähen krächzen und fliegen davon. Von fern schreit ein Reh. Ein Waldkauz ruft hu-hu-u-u und der Steinkauz klagt kwiu. Rauschen und ein ferner Donner kündigt das heftige Gewitter an. Stadt Regen prasselt nieder. Autoreifen brausen auf der nassen Strasse. Eine Türe geht, vage Stimmen und Musik, ein Hupen. Glocken schlagen vom nahen Kirchturm her – ein Uhr in der Früh. Hastige Schritte stöckeln durch den Regen. Ein Ticken ertönt- und bleibt. Ein Rauschen der Lüftung und Schritte zur Wohnungstüre. Wohnung Es tickt und tickt. Schnelle Schritte durch das Haus. Ein Telefongespräch mitten in der Nacht? Die Bettdecke raschelt. Unruhe – Schlaflosigkeit – der Nachbar zappt durchs Fernsehprogramm. Ein Schnarchen und ein hungriger Gang zum Kühlschrank. Immer noch dieses Ticken. Erwachen, Augenreiben, wohliges Strecken, das Rauschen der Toilette, die Spülung. Wind rauscht in den Bäumen. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 7 Hör zu Ziel Du nimmst Geräusche wahr, suchst und erkennst sie. Material Geräusche CD CD-Player Museumsplan Auftrag Nachtgeschichte 1. Höre dir die Geräusche vom MP3-Player an. Wonach klingen sie? Was kommt dir in den Sinn? Was könnte es sein? 2. Suche die Geräusche in der Dauerausstellung. • Um die Geräusche 1 bis 13 zu finden reicht es, wenn du mit offenen Ohren durchs Naturama spazierst. • Die Geräusche 14 bis 18 findest du nur, wenn du aktiv wirst, Knöpfe drückst, Dinge bewegst. 3. Wo findest du die Geräusche? Überprüfe deine Vermutung. 4. Beschreibe genau, was du hörst und trage dazu Informationen zusammen. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 8 Hör zu Lösungen - Geräusche suchen Nr. Was ist zu hören? Wo? 1 Film über die Arbeit in den Herznacher Stollen UG 8 2 Nachtigall-Gesang im Lebensraum Aue EG 9/13 3 Plätschern des Aargauer Brunnen EG 5 4 Gebrüll eines Mammuts UG 13 5 Kuckuck-Ruf im Lebensraum Aue EG 9/13 6 Orakel OG 3 7 Klopfender Specht im Lebensraum Wald EG 9/13 8 Trompeten eines Mammuts UG 13 9 Film zum Lebensraum Kiesgrube EG 8 10 Nachtigall-Gesang im Lebensraum Aue EG 9/13 11 Ruf einer Möwe in der Eiszeit UG 13 12 «Bergwerksmann Karl Jäger aus Herznach erzählt» UG 8 13 Meerrauschen Jurameer UG 6 14 Film «Wie wird ein Fossil präpariert?» UG 4 15 Grillophon im Lebensraum Wiese EG 17 16 Quietschen der Türchen vom Möbel der Heimlichen Untermieter EG 18 17 Film zum Lebensraum Bach EG 10 18 «Nachhaltige Entwicklung: ein Balanceakt…» OG 5 Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 8 Nachtschwärmer Ziel Du versetzt dich in die Rollen von Nachtschwärmern und spielst die Personen nach. Material A3-Bild Nighthawks Rollenkarten Auftrag Schlaf auf Bestellung 1. Betrachte das Bild Nighthawks (Nachtschwärmer) von Edward Hopper. Wie wirkt das Bild auf dich? Welche Stimmung vermittelt es dir? 2. Wähle eine der vier Nachtschwärmer aus, nimm dazu eine der Rollenkarten. Versetze dich mit Hilfe der Fragen in die jeweilige Persönlichkeit. 3. Spiele gemeinsam mit deinen Schulkameraden die Nachtszene ohne Üben an einem geeigneten Ort. 4. Überlege dir anschliessend folgende Fragen: Warum bleiben Menschen nachts wach? Warum Tiere? Information - Nighthawks Edward Hopper Nighthawks 1942 Es ist schon sehr spät, die Strasse menschenleer. Durch Glasscheiben siehst du in eine Imbissbude. Einsamkeit und Stille macht sich breit. Drei Gäste sind noch da. Einer sitzt mit dem Rücken zu dir. Auf der anderen Seite der Theke sitzt ein Paar. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. In der Mitte betätigt sich der Barmann. Licht fällt seltsam grell aus dem Schnellimbiss ins gegenüberliegende Geschäft. Dort steht einsam eine Kasse. Reden die Gäste miteinander? Verbindet sie etwas? Worauf warten sie? Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 9 Nachtschwärmer Arbeitsblatt - Geschichte eines Nachtschwärmers Fragen/Szenerie 1. Wie fühlst du dich? Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf? 2. Warum bist du heute Nacht in diese Bar gekommen? Wie sieht deine Vorgeschichte aus? Was hast du vorher gemacht? 3. Wie heisst du? Wo wohnst du und womit bestreitest du deinen Lebensunterhalt. 4. Wie stehst du zu den anderen Personen? Kennst du sie? Welche der anderen Personen wirst du als erstes ansprechen? Was wirst du zu der Person sagen? 5. Was passiert, wenn eine Person aufsteht oder noch jemand kommt? Was machst du anschliessend? Tipps zum Rollenspiel • Verwendet keine oder nur wenige und einfache Requisiten. • Versetzt euch vor dem Spielen in die zugeteilte Persönlichkeit. Diese Person hat eigene Gefühle andere Gedanken und ein spezielles Handeln. • Wählt zum Spielen einen geeigneten Ort und stellt euch entsprechend auf. • Das Rollenspiel braucht keine zusätzliche Vorbereitungszeit, die Gespräche sollen spontan entstehen. Ihr sollt improvisieren. • Das Rollenspiel kann mehrmals neu gestartet und weiter ausgebaut werden. Eine Szene soll nicht länger als 2 Minuten dauern (Ausschnitt aus dem Abend). • Spielt eine Szene, die sich vorher abgespielt hat oder eine, welche sich gerade anschliessend ereignet. • Wie ändert sich die Szenerie, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert oder eine weitere Persönlichkeit dazu stösst. Schreibt dazu verdeckt ein plötzliches Ereignis oder eine neue Rolle auf Karten auf. Nach kurzer Zeit zieht ihr zufällig eine Karte und spielt danach. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 9 Nachtschwärmer Vorlagen - Geschichte eines Nachtschwärmers Die Personen auf dem Bild und vier weitere Rollen: Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 9 Schau genau Ziel Du beobachtest genau einzelne Lebensraumausschnitte. Material Audioguide (am Empfang) Spiralheft "Schau genau" Spiralheft "Schau genau - Lösungen" Auftrag 1. Stell dir vor, was wohl nachts im Museum geschieht, wenn die letzten Lichter gelöscht sind. 2. Hör dir das Kinderaudio Nr. 94 an. 3. Nimm das Spiralheft und suche den Ort im Museum, an dem das Foto gemacht wurde. Welche Tiere sassen noch am falschen Ort, als wir auf den Auslöser drückten? 4. Kannst du einige Tiere beim Namen nennen? Grunz! Nachts bin ich an der Kasse! Übrigens: Alle Tiere, die sich an einen „fremden" Ort geschlichen haben, sind aus der Sammlung des Naturamas. Wenn du nach Hause gehst, bleib nach der kleinen Treppe auf dem Trottoir stehen und schau nach oben zum Dachstock des alten Hauses, welches ans Naturama angebaut ist. Dort oben wird die Sammlung des Naturamas aufbewahrt. Die Sammlung besteht aus rund 2'200 Säugetieren und Reptilien und über 1'400 Vögel. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 10 Schau genau Information/Lösung Beispiel Suchbild Beispiel Lösung Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 10 Nachtwanderer Ziel Du erkennst und legst Trittspuren von Wildtieren. Material Schublade "Nachtwanderer" im Naturlabor Auftrag Naturlabor OG 18 1. Viele Wildtiere bewegen sich in der Dunkelheit. Finde an der PCStation Gründe dafür und Möglichkeiten wie sich dies kontrollieren lässt. 2. Versuche die Spuren in der Schublade im Naturlabor mit der Bestimmungshilfe zuzuordnen. 3. Lege mit den Stempel oder gestalte von Hand verschiedene Spuren, welche andere erkennen müssen. 4. Die Schublade ist eure Spurenfalle. Suche dir einen Partner. Einer legt die Spuren einer Nacht, der andere erzählt, was sich abgespielt haben könnte. Information In der Dunkelheit wandern viele Wildtiere. Auf der Suche nach Nahrung, Fortpflanzungsplätzen und Ruheorten (Alltagsmobilität) oder auf der Suche nach neuen Plätzen zum Leben durchstreifen sie die Landschaft. Beim Bau von neuen Wildtierkorridoren ist die Erfolgskontrolle bei bestehenden sehr wichtig. Deshalb werden Bewegungen überwacht und ausgewertet. Dabei ist das Sammeln von Spuren sehr wichtig. − − − Bei Schnee werden alle Spuren von Säugetieren erfasst. In „Sandfallen“ hinterlassen grössere Wildtiere ihre Trittspuren in einer Sandfläche. In „Spurentunneln“ laufen Kleinsäuger über eine Art Stempelkissen und hinterlassen ihre Abdrücke auf Papierstreifen. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 11 Nachtwanderer Information/Lösungsvorschlag Bestimmungshilfe Trittspuren, Spurenstempel Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 11 Fledermauskot untersuchen Ziel Du lernst die Beutetiere von Fledermäusen durch Zerlegen von Kotbällchen kennen. Material Fledermaus „Kotchegeli“ Pinzette, Präpariernadel, Glasschalen, Objektträger (unter Vitrine) Bestimmungsblätter „Beute des Grossen Mausohrs“ Insektenbestimmungsbuch Binokularlupen (Kästchen unter Fenstersims) Notizmaterial Auftrag Nachtjäger 1. Lies die untenstehenden Informationen über die Nahrung von Fledermäusen 2. Weiche ein paar „Chegeli“ in etwas Wasser auf. 3. Löse die Bruchstücke mit Pinzette und Nadel. 4. Lese grössere Bruchstücke heraus. 5. Lege sie auf einen Objektträger. 6. Betrachte sie unter dem Binokular. 7. Vergleiche die Bruchstücke mit dem Bestimmungsbuch. Findest du die entsprechenden Insekten? 8. Zeichne sie ab und beschrifte sie. Der grosse Abendsegler Quelle: www.fledermausschutz.ch Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 13 Information Das kräftezehrende Fliegen und der grosse Wärmeverlust der geringen Körpergrösse führen bei allen einheimischen Fledermausarten zu einem enormen Energiebedarf. Sie fressen darum in einer Nacht bis zu einem Drittel ihres Körpergewichtes. Wasserfledermäuse peilen alle vier Sekunden ein Beuteinsekt an – das sind 1'000 Fangversuche pro Stunde. Es ist sehr schwierig, Fledermäuse bei der Nahrungsaufnahme zu beobachten, deshalb ergibt der Untersuch der „Kotchegeli“ gute Informationen über die erbeuteten Tiere. Dies sind hauptsächlich Panzerbruchstücke verschiedenster Insekten. Gelegentlich findet man auch Überreste von Spinnen oder Tausendfüssler. Feuchtgebiete, Ufer, Bäche und Weiher sind typische Jagdgebiete. Manche Arten fangen die Insekten im Flug am freien Himmel. Viele Fledermäuse jagen aber ganz nahe über dem Boden oder der Wasseroberfläche. Einige „pflücken“ ihre Beute auch von Pflanzen ab oder lesen sie auf der Wasseroberfläche zusammen. Die Echoortung hilft Ihnen dabei auf Kurs zu bleiben und ihre Beute zu orten, zu erkennen und zu ergreifen. Dies passiert mit den Zähnen, oder mit der Hand- bzw. Schwanzflughaut, die wie ein Fangnetz eingesetzt wird. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 13 Information Beute des Grossen Mausohrs Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 13 Fledermaus ist nicht gleich Fledermaus Ziel Du lernst verschiedene Arten von Fledermäusen kennen. Material Steckbriefe Flyer Notizmaterial Auftrag Erdgeschoss 1. Lies die Steckbriefe über die verschiedenen Fledermausarten. 2. Gehe in die Dauerausstellung im Erdgeschoss und suche die verschiedenen Fledermäuse. 3. Bestimme die Fledermausart mit Hilfe der Steckbriefe. Die Fledermausarten - Steckbriefe In der Schweiz leben rund 30 verschiedene Fledermausarten. Einige Arten trifft man sehr selten an. Andere wiederum existieren in grosser Vielzahl und können oft beobachtet werden. Liste der 30 einheimischen Fledermausarten Mückenfledermaus NYCTALUS Kleiner Abendsegler Grosser Abendsegler Riesenabendsegler EPTESICUS Nordfledermaus Breitflügelfledermaus HYPSUGO Alpenfledermaus VESPERTILIO Zweifarbenfledermaus BARBASTELLA Mopsfledermaus PLECOTUS Braunes Langohr Graues Langohr Alpenlangohr MINIOPTERUS Langflügelfledermaus RHINOLOPHIDAE RHINOLOPHUS Grosse Hufeisennase Kleine Hufeisennase Mittelmeer Hufeisennase VESPERTILIONIDAE MYOTIS Bartfledermaus Brandtfledermaus Wimperfledermaus Fransenfledermaus Bechsteinfledermaus Grosses Mausohr Kleines Mausohr Wasserfledermaus Langfussfledermaus Nymphenfledermaus PIPISTRELLUS Zwergfledermaus Rauhautfledermaus Weissrandfledermaus MOLOSSIDAE Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 14 TADARIDA Bulldoggfledermaus Das Grosse Mausohr Quelle: www.fledermausschutz.ch Beschreibung Das Grosse Mausohr ist die grösste einheimische Fledermausart. Die Schnauze ist lang. Die Ohrdeckel sind lang und spitz. Gewicht: 20 - 40 g Flügelspannweite: 35 - 43 cm Nahrung Die Grundnahrung bilden verschiedene Käferarten. Ab und zu frisst das Grosse Mausohr auch Spinnen. Wohnort Im Sommer verstecken sich Mausohren tagsüber meistens in Dachstöcken. Sie haben über Generationen hinweg dieselben Verstecke. Männchen verkriechen sich einzeln in Spalten im Dach. Weibchen dagegen bilden von April bis September Kolonien in der Regel frei an den Dachlatten oder Dachbalken hängend. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 14 Die Zwergfledermaus Quelle: www.fledermausschutz.ch Beschreibung Die Zwergfledermaus ist die kleinste europäische Fledermausart. Die Ohren sind kurz und dreieckig und haben eine abgerundete Spitze. Gewicht: 3 - 8 g Flügelspannweite: 18 - 24 cm Nahrung Über die Nahrung der Zwergfledermäuse in der Schweiz weiss man nur sehr wenig. Im Ausland werden aber Mücken, Fliegen und kleine Falter als Hauptnahrung der Zwergfledermaus angegeben. Wohnort Quartiere befinden sich meist in Gebäuden, im engen Hohlraum zwischen Dachziegeln und Zwischendach oder zwischen Hausmauer und darauf montierten hölzerner Wandverschalung. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 14 Der Grosse Abendsegler Quelle: www.fledermausschutz.ch Beschreibung Der Grosse Abendsegler zählt zu einer der grössten einheimischen Fledermausart. Seine Ohren sind breit und dreieckig. Gewicht: 19 - 40 g Flügelspannweite: 32 - 40 cm Nahrung Der Grosse Abendsegler erbeutet hautsächlich kleine, schwärmende Fliegen und verschieden Mückenarten. Zudem jagt er auch grosse, einzeln fliegende Nachtfalter und Käfer. Wohnort Der Grosse Abendsegler ist ein typischer Baumhöhlenbewohner. Er bevorzugt verlassene Spechthöhlen in Laubbäumen und Nadelbäumen. Im Winter findet man ihn auch in Rollladenkästen und in Fassadenspalten an hohen Gebäuden. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 14 Das Braune Langohr Quelle: www.fledermausschutz.ch Beschreibung Das Braune Langohr ist eine mittelgrosse Fledermausart mit auffällig langen Ohren. Die Ohrdeckel sind lang und spitz. Wenn sie schlafen, verstecken sie ihre Ohren unter den Unterarmen. Gewicht: 4 - 11 g Flügelspannweite: 24 - 29 cm Nahrung Braune Langohren fressen mittelgrosse Insekten. Hauptsächlich Falter, Fliegen und Mücken. Grössere Beutetiere werden häufig zu Fressplätzen getragen und dort gefressen, die Flügel und Beine der Beutetiere werden fallengelassen. Wohnort Quartiere des Braunen Langohrs sind Estriche, in denen die Tiere sich tagsüber meist ins Zwischendach und andere Spalten verkriechen. Auch in Fledermauskästen und Vogelnistkästen werden Braune Langohren immer wieder angetroffen. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 14 Die Fledermausarten - Lösung Siedlungsraum EG 18: grosses Mausohr • • sehr grosse Flügelspannweite lange Schnauze Lebensraum Obstgarten EG 16: Braunes Langohr • • • sehr lange Ohren lang und spitze Ohren Flügelspannweite etwas kleiner als beim grossen Mausohr Höhlenbaum EG 12: Braunes Langohr • • sehr lange Ohren lang und spitze Ohren Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 14 Halbtot im Winterschlaf Ziel Du lernst den Unterschied zwischen Tagesruhe und Winterschlaf kennen. Material Arbeitsblatt Stoppuhr Notizmaterial Auftrag 1. Lies die untenstehenden Informationen über den Winterschlaf. 2. Löse die Aufträge auf dem Arbeitsblatt. Information - Winterschlaf Tagsüber jagen viele Vögel im Flug nach Insekten. Schon früh war der Luftjagdraum am Tag besetzt. Die Fledermäuse haben sich also auf die Insektenjagd in der Nacht spezialisiert. Veränderbare Körpertemperatur Im Gegensatz zu den meisten Säugetieren können Fledermäuse ihre Körpertemperatur während Ruhephasen stark abfallen lassen. Bei kühler Witterung und während dem Winter können Fledermäuse dank dieser Besonderheit Energie sparen. welche verloren gehen würde, wenn sie ohne Nahrungsaufnahme und bei kühler Umgebung ihre Körpertemperatur immer auf hohem Niveau halten müssten. Im Sommer kühlt der Körper der Fledermäuse besonders während der Ruhephase in den Morgenstunden stark ab, und die Körpertemperatur gleicht sich der Umgebungstemperatur an. An kühlen Tagen sind die Tiere darum sehr träge (lethargisch). Sie können bei schlechter Witterung tagelang in diesem Zustand verharren. Während dem Tagesschlaf, sogenannte Tagesschlaflethargie, im Sommer sind die Tiere in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur nicht sehr reaktionsfähig. Wenn es im Herbst für immer längere Zeiten immer kühler wird, werden auch die Lethargiephasen immer häufiger und länger. Die sommerliche Tageschlaflethargie führt langsam in den Winterschlaf über. Winterschlaf Im Winterschlaf senkt die Fledermaus ihre Körpertemperatur auf 0-10 Grad Celsius, während die Temperatur in der Tagesschlaflethargie zwischen 10-20 Grad schwankt. Der Mensch besitzt konstant eine Körpertemperatur zwischen 36 und 37 Grad Celsius. Fledermäuse legen auch Atempausen von bis zu 90 Minuten ein, während sie im Wachzustand 3-6 Mal pro Sekunde atmen. Im Winterschlaf senken sie von etwa 600 Herzschlägen pro Minute im Wachzustand auf 15-20 Schläge pro Minute im Winterschlaf ab. Nur noch wenige Reflexe wie das Aufspannen der Flügel, Klimmzüge mit den Beinen und das Aufreissen des Maules sind dann noch möglich. Alle anderen Bewegungen sind blockiert und Winterschlafende Fledermäuse erscheinen wie tot. Der natürliche Winterschlaf kann aber jederzeit unterbrochen werden, falls das Tier gestört wird. Der Aufwachvorgang dauert jedoch etwa eine Stunde. Die Fledermaus benötigt Energie für 11 Tage Winterschlaf, wenn sie nach dem Aufwachen rund eine Stunde herumfliegen und ein neues Quartier suchen muss! Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 15 Halbtot im Winterschlaf Arbeitsblatt Auch beim Menschen sind Herzschlag- und Atemfrequenz nicht immer gleich. Bearbeite die Arbeitsaufträge, damit du einen Eindruck über die extremen Unterschiede zwischen Winterschlaf, Tagesruhe und Wachzustand bei Fledermäusen erhältst. 1. Führe jede Aktivität 30 und 120 Sekunden aus. Nach jeder Aktivität zählst du die Herzschläge und die Atemzüge eine Minute lang. Trage die Ergebnisse in die Tabelle ein. 2. Trage die Werte mit einem * ins Diagramm ein. Vergleiche deine Werte mit denen der Fledermaus. 3. Eine Fledermaus hält es im Winterschlaf 90 Minuten aus, ohne zu atmen. Wie lange schaffst du es? Aktivität Herzschläge pro Minute nach 30 s nach 120 s Aktivität Aktivität sitzen gehen Treppen steigen Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 15 Atemzüge pro Minute nach 30 s nach 120 s Aktivität Aktivität Fledermausverstecke Ziel Du findest heraus, wo sich Fledermäuse tagsüber verstecken. Material Notizmaterial Auftrag Siedlungsraum EG 18 1. Lies die untenstehenden Informationen über die Fledermausverstecke. 2. Schau aus verschiedenen Fenstern des Naturama oder gehe auf die Dachterrasse. Wo findest du rund um das Museum geeignete Verstecke für Fledermäuse? 3. Notiere dir die verschiedenen Schlafmöglichkeiten für die Fledermäuse. 4. Gehe in den Siedlungsraum im Erdgeschoss und betrachte den Fledermaus-Kasten. Vergleiche ihn mit anderen Kästen. Was fällt dir auf? Information - Die Fledermausverstecke Alle Fledermäuse benötigen Quartiere, die ihnen vor ungünstigen Witterungseinflüssen (Kälte, Regen, Zugluft) und vor Räubern wie Mardern, Katzen und Vögeln Schutz bieten. Ursprünglich waren Baumhöhlen, Felsspalten und Felshöhlen die zur Verfügung stehenden Versteckmöglichkeiten für viele Fledermausarten. Heute sind weitere Unterschlupfmöglichkeiten wegen der enormen Bautätigkeit des Menschen hinzugekommen. Viele Fledermausarten ruhen tagsüber in Baumhöhlen. Da sie selber keine Hohlräume bauen können, sind sie auf bestehende angewiesen. Oft sind dies Spechthöhlen, aber auch hole Bäume und Risse unter der aufgesprungenen Borke alter und verwitterter Bäume werden besiedelt. Als "künstliche Baumhöhlen" könnte man dann die von diesen Arten besiedelten Vogelnistkästen und Fledermauskästen ansehen. Auch Scheiterbeigen an Hausmauern kann man als künstliche Tot-Holzverstecke verstehen. In Felsspalten und Felshöhlen, aber auch in Stollen und Naturkellern trifft man Fledermäuse meist im Winter an, denn solche Quartiere scheinen frostempfindlichen Arten optimale Winterschlafbedingungen zu bieten. Künstliche Felsspalten für den Winterschlaf stellen für einige Fledermausarten Fassadenspalten und Rollladenkästen dar. Im Sommerhalbjahr sind Fassadenhohlräume und Spalten im Dach von vielen Arten bewohnt. Im Estrich trifft man nur wenige Arten freihängend an. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 16 Fledermausverstecke Lösungsblatt • • • • • • • • • Felsspalten Rollladenkästen Dachvorsprung Holzbeige Fensterlöcher Vogelkästen Baumhöhlen Dachgebälk Mauervorsprung Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 16 Nachtjäger Ziel Du kannst durch Zerlegen von Gewöllen die Beutetiere von Eulen bestimmen. Material Gewölle von Schleiereulen Bestimmungsblätter Halbkarton Leim, Pinzette, Präpariernadel, Glasschalen (unter Vitrine) Auftrag 1. Zerzupfe mit Hilfe von Pinzette und Präpariernadel ein Gewöll. 2. Bestimme die gefundenen Knochen mit Hilfe der Bestimmungsblätter oder den Musterskeletten. 3. Klebe die Knochen auf einem Karton zu einem möglichst vollständigen Skelett zusammen. 4. Lege nicht verwendete Knochen in das Sammelglas zurück. Fledermauskot Information Gewölle sind wurstförmige, grauschwärzliche, filzige Gebilde, die man regelmässig an Rastplätzen von Greifvögeln und Eulen findet. Einige Stunden nach dem Verschlingen des Beutetiers werden die Gewölle im Magen der Vögel zu rundlichen, filzigen Ballen zusammengepresst und ausgewürgt. Sie enthalten die unverdaulichen Reste der Beutetiere: Haare, Federn, Knochen. Mit Hilfe der Überreste kann man die einzelnen Beutetiere auch bestimmen. Wichtigstes Beweisstück ist dabei der Schädel. Eulen sind an die Jagd in der Dunkelheit angepasst: − Sie fliegen lautlos: Eulenfedern haben eine feine Zahnung (Fran- senkamm). So entstehen keine Luftgeräusche. − Sie sehen gut: Eulen haben sehr lichtempfindliche Augen und Bei den Eulen werden unverdauliche Beutetierknochen während der Verdauung nicht zerstört. Sie werden in Gewöllen ausgewürgt. können auch bei Dunkelheit sehen. Sie sehen keine Farben. Hervorstehende Augen erlauben einen breiten Sehwinkel. Der Kopf kann um 270° gedreht werden − Sie greifen nicht daneben: Beide Augen sind nach vorne gerichtet. Dies erlaubt ein räumliches Sehen. − Sie haben ein feines Gehör: Eulen hören auch das feinste Rascheln ihrer Beutetiere. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 17 Nachtjäger Bestimmungsschlüssel Gewölle untersuchen Schädel Vögel Unterkiefer Backenzahn Insektenfresser Körnerfresser Säugetiere Spitzmaus Nagetiere Wühlmaus (z. B. Feldmaus) echte Maus (z.B. Waldmaus, Hausmaus) Mausskelett 1. Unterkiefer 2. Schädel 3. Wirbel 4. Fingerknochen 5. Mittelhandknochen 6. Handwurzelknochen 7. Elle 8. Speiche 9. Oberarmknochen 10. Schulterblatt 11. Rippen 12. Beckenknochen 13. Oberschenkelknochen 14. Unterschenkelknochen 15. Fusswurzelknochen 16. Mittelfussknochen 17. Zehenknochen 1. 1. 2. 4. 5. 7. 6. 8. 9. 3. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. Nachtjäger Informationsblatt Gewölle untersuchen von Hansruedi Wildermuth aus: Biologie, Lehrerkommentar © Lehrmittelverlag des Kantons Zürich 2003 Eulen - erfolgreiche Jäger Ziel Du lernst den Körperbau und die Sinne eines erfolgreichen Jägers kennen. Material Eulenfeder (braunweiss) Gänsefeder (weiss) Waldkauzfuss Auftrag Obstgarten EG 16 Siedlungsraum EG 18 Nachtjäger 1. Vergleiche die Eulenfedern mit der Gänsefeder (besonders den Rand). 2. Suche in der Dauerausstellung den Waldkauz und den Steinkauz. Betrachte die Grösse der Augen und vergleiche diese mit Augen anderer Vögel in der Dauerausstellung. 3. Eulen haben wie Menschen ein Gesicht. Das heisst, beide Augen sind nach vorne gerichtet. Welchen Vorteil das bringt, kannst du einfach testen: Versuche in ca. 30 cm Entfernung zwei Bleistiftspitzen aufeinander zu treffen. Führe den Versuch auch durch, wenn ein Auge geschlossen ist. Unterschiede? 4. Betrachte die Krallen am Waldkauzfuss. 5. Vergleiche die Schnabelform der Eulen mit anderen Vögeln, was stellst du fest? Waldkauz Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 18 Lösungen Information 1. Erfolgreiche Jäger fliegen lautlos: An den Eulenfedern entdeckst du eine feine Zahnung (Fransenkamm). Damit wird verhindert, dass Luftgeräusche entstehen. 2. Erfolgreiche Jäger sehen besser: Eulen haben sehr lichtempfindliche Augen und können auch bei Dunkelheit sehen. Dafür sehen sie keine Farben. 3. Erfolgreiche Jäger haben ein gutes Gehör: Eulen hören auch die feinsten Raschelgeräusche ihrer Beutetiere und werden darauf aufmerksam, bevor sie diese sehen. 4. Erfolgreiche Jäger greifen nicht daneben: Eulen haben wie Menschen ein Gesicht. Das heisst, beide Augen sind nach vorne gerichtet. Dies erlaubt ein räumliches Sehen. Deshalb gelingt dein Bleistiftversuch mit einem geschlossenen Auge schlecht. 5. Erfolgreiche Jäger haben gute Fangwerkzeuge: Beim Anflug auf die Beute sind die Krallen weit geöffnet. Eine gepackte Maus hat keine Chance zu entkommen. Eulen haben eine Wendezehe, welche bei Bedarf nach hinten gewendet werden kann. Am Krallenansatz ist der Fuss mit einem Pelzmantel überzogen. Dies ermöglicht dem Jäger ein geräuschloses Zugreifen. 6. Erfolgreiche Jäger zerlegen ihre Beute auch ohne Messer und Zähne: Der Hakenschnabel der Eulen und Greifvögel dient zum Zerreissen der Beute. Grosse Arten können ihre Beutetiere mit einem Biss töten. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 18 Glühwürmchen Ziel Du kennst Leuchtzeichen und kommunizierst mit Lichtsignalen. Material DVD 2 Militärtaschenlampen Notizmaterial Auftrag 1. Sieh dir den Kurzfilm über die Glühwürmchen an einem der Computer in der Mediothek an. 2. Wozu nutzen Glühwürmchen ihre Leuchten? 3. Auch Menschen benutzen Licht zur Kommunikation. Sucht nach Beispielen und erklärt die Funktion und den Nutzen. 4. Versucht euch mit Hilfe von Leuchtzeichen mit Taschenlampen zu verständigen. Probiert dabei verschiedene Arten aus. Beschreibt und beurteilt. Information Der grosse Leuchtkäfer ist die häufigste Glühwürmchenart in der Schweiz. Nur das Weibchen leuchtet. Glühwürmchen sind Käfer. Die Leuchtzellen an der Bauchseite des Hinterleibes senden Lichtsignale aus. Paarungsbereite Glühwürmchenweibchen locken durch ihren leuchtenden Hinterleib Männchen an. Leuchtkäfer sind für Fressfeinde ungeniessbar oder sogar giftig. Das Leuchten warnt Feinde, wie z.B. Ameisen, Vögel oder Kleinsäuger vor der unappetitlichen Beute. So sind auch die leuchtenden Eier und Larven vor Feinden geschützt. Ausser von Leuchtkäfern ist das Leuchten (Biolumineszenz) von einigen anderen Käferfamilien, in Höhlen lebenden Fliegenlarven, Bakterien, Meeres bewohnenden Krebsen, Quallen und Tiefsee bewohnende Fischen, sowie Tintenfischen bekannt. Mit den Lichtsignalen verständigen sich Glühwürmchen bei der Partnersuche, schützen sich vor Fressfeinden oder locken Beute an. Auch Menschen setzen Licht zur Verständigung ein: Höhenfeuer verbreiteten spezielle Botschaften, Signalraketen markieren Schiffe in Not, Leuchttürme weisen den Weg. Das Morsealphabet übermittelt Botschaften mit Tonsignal oder mit blinkendem Licht. Auch im Alltag orientieren wir uns mit Hilfe von Lichtsignalen: Verkehrsampeln in den Strassen, Leuchtreklamen an Häusern oder Kontrolllämpchen an technischen Geräten. Displays und Monitore helfen uns, Botschaften aufzunehmen oder zu senden. Sie sind die modernste Art mit Hilfe von Licht zu kommunizieren. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 19 Glühwürmchen Information - Morsen Samuel Morse baute 1833 den ersten brauchbaren Schreibtelegrafen. Der Morsecode ist ein Verfahren zum Übermitteln von Buchstaben und Zahlen und wurde im Verlauf der Jahrzehnte immer wieder angepasst. Er besteht grundsätzlich aus drei Symbolen: Punkt (•) Strich (−) Pause ( ) kurzes Signal langes Signal (drei Mal so lang wie das kurze) zwischen Buchstaben: so lange wie ein langes Signal zwischen Wörtern: 7 Mal die Länge des kurzen Signals Der Code kann z.B. als Ton- oder Funksignal, mit einer Morsetaste über die Telefonleitung oder auch optisch (blinkendes Licht) übertragen werden. Er spielte früher vor allem beim telegrafieren und beim Funkbetrieb eine grosse Rolle. Sehr bekannt ist dabei das Zeichen für den internationalen Hilferuf SOS (• • • − − − • • •) Morsealphabet Morsen mit Computer Die folgende Internetseite übersetzt automatisch einen Text in den Morsecode und auch wieder zurück. http://www.scout-online.net/pfaditechnik7-1_morese_uebersetzer.htm Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 19 Licht im Dunkeln Ziel Dir wird das Problem der Lichtverschmutzung bewusst. Material Notizmaterial Auftrag 1. Lies die untenstehenden Informationen 2. Vergleiche deine Erkenntnisse mit den Bildern der Familien an der Wand im Obergeschoss des Museums. Wo auf der Lichtkarte leben diese Menschen? Welche Lichtquellen nutzen sie? 3. Geh auf das Trottoir vor und neben dem Naturama. Welche nützlichen und unnützen Beleuchtungen siehst du? Kannst du Vorschläge zur Verbesserung machen? 4. Wo in deinem Umfeld könnte Lichtverschmutzung vermieden werden? Ökologischer Fussabdruck OG 5 Information Was ist Lichtverschmutzung? Lichtverschmutzung ist die künstliche Aufhellung des Nachthimmels und die störende Auswirkung von Licht auf Mensch und Natur. Ursachen der Lichtverschmutzung Ineffiziente Beleuchtung – meist nach oben oder seitlich abstrahlend – wird in der Atmosphäre gestreut und bewirkt so eine permanente Aufhellung des Nachthimmels. Schlecht abgeschirmte Leuchten können blenden und ablenken. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 20 Folgen der Lichtverschmutzung Auswirkungen auf den Menschen Das Verschmelzen von Nacht und Tag hat ungeahnte Folgen. Ein Teil unserer Hormonproduktion beruht auf dem Wechsel von hell und dunkel, von Tag und Nacht. Eine längere Störung dieses natürlichen Rhythmus kann Krankheiten zur Folge haben. Sicherheitsverlust Die Aussage «Licht = Sicherheit» stimmt nur bedingt. Schlecht abgeblendete oder zu helle Lampen blenden: Das Auge passt sich an das helle Licht an, wodurch der Nebenraum schlechter sichtbar wird. Je heller das Licht, desto grösser und dunkler sind die Schatten. Dies vermindert die Sicherheit im Strassenverkehr und kann zudem Überfälle und Einbrüche begünstigen. Störung von Tieren und Pflanzen Nachtaktive Tiere werden durch das zunehmende Ausbleiben der dunklen Nacht in ihrem Verhalten empfindlich gestört. Dies führt zur Gefährdung nächtlicher Ökosysteme. Lichtquellen und –glocken führen nachts ziehende Vögel in die Irre. Die Tiere zahlen das häufig mit ihrem Leben. Strassenlampen ziehen nachtaktive Insekten (z.B. Nachtfalter und Käfer) zu dutzenden an. Die Insekten werden so zur leichten Beute und können sich nicht mehr fortpflanzen. Zudem ist bekannt, dass künstliches Licht negative Auswirkungen auf Algen, Wasserflöhe, Fische, Amphibien und Schildkröten hat. Viele Pflanzen messen zum Bestimmen der richtigen Blühzeit die Tageslänge. Wird diese im Winter künstlich verlängert, beginnen die Pflanzen früher zu blühen und können so dem Frost zum Opfer fallen. Unnötige Energie und Kosten Alle in die Atmosphäre abgestrahlte Lichtenergie ist überflüssig und verursacht unnötige Kosten. Verschwinden des Sternenhimmels Durch die Aufhellung des Nachthimmels kann man immer weniger Sterne erkennen. Dadurch geht eine tausende von Jahren alte Inspirationsquelle der Menschheit verloren. Was kann gegen Lichtverschmutzung getan werden? - Lampen sollten nach unten gerichtet, Objekte von oben nach unten beleuchtet werden. - Lampen und Leuchtreklamen sind abzuschirmen. - Zielgerichtetes Beleuchten vermindert sinnlose Abstrahlung. - Beleuchtungsstärke und −art muss den Verhältnissen angepasst werden. - Wenn kein Licht notwendig ist, sollte es auch nicht brennen. (Weitere Informationen: www.darksky.ch) Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 20 Lerche oder Eule? Kürbis oder Sauerklee? Ziel Du erkennst deinen eigenen Schlaftyp. Material Fragebogen Schlaftyp Informationsblatt Auftrag 1. Finde mit Hilfe des Fragebogens deinen Schlaftyp heraus. 2. Vergleiche die erreichte Summe mit der Auswertung. Entspricht die Zuordnung deinem Schlafverhalten? 3. Vergleiche deine Schlafgewohnheiten mit der Blumen- und der Vogeluhr. Welche Pflanzen- oder Tierart passt zu dir? 4. Versuche deinen Lernpartnerinnen und Lernpartner Schlaftypen und passende Tier- und Pflanzenarten zuzuordnen. Informationen Alle Tiere, die man bisher daraufhin untersucht hat, zeigen eine Tagesstruktur: die Schlafenszeiten sind ungefähr gleich, Nahrung wird immer zur gleichen Zeit aufgenommen. Bei Pflanzen und Einzellern wurden ähnliche Rhythmen festgestellt. Menschen, die sich über längere Zeit in absolut abgeschlossenen Räumen (kein Licht von draussen, keine Geräusche, keine Hinweise auf die Zeit) aufhielten, zeigten einen Rhythmus von ungefähr 25 Stunden. Wir haben also alle eine «innere Uhr». Durch den Wechsel von Tag und Nacht wird diese auf einen 24-Stunden-Rhythmus eingestellt. An diesen halten sich auch verschiedene Abläufe in unserem Körper (Körpertemperatur, Stoffkonzentrationen im Urin). Nicht bei allen Menschen sind die aktiven und passiven Phasen zur gleichen Zeit. Vom ausgeprägten Morgentypen zum klaren Abendtypen ist alles möglich. Mit dem Fragebogen kannst du herausfinden, welchem Typen du entsprichst. Auswertung Fragebogen Schlaftyp Punktzahl 7 – 10 11 – 14 15 – 21 22 – 25 26 – 31 Chronobiologischer Phasentyp ausgesprochener Abendtyp schwach ausgeprägter Abendtyp weder noch schwach ausgeprägter Morgentyp ausgesprochener Morgentyp Tier-/Pflanzenart Abendtypen fühlen sich nach dem Aufstehen noch schlaftrunken, haben morgens wenig Appetit, sind morgens wortkarg und mürrisch, haben nachmittags ein besseres Befinden und eine bessere Stimmung, arbeiten am besten abends und können bis in die frühen Morgenstunden wach und aktiv bleiben. Morgentypen erwachen spontan, fühlen sich morgens ausgeruht, stehen ohne Mühe auf, sind während den Morgen- und Vormittagsstunden am frischesten, haben am späten Nachmittag wenig Energie und werden müde und gehen früh ins Bett. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 21 Fragebogen Schlaftyp Die folgenden Fragen beziehen sich auf deine Aktivitäten und dein Wachheitsgefühl morgens und abends. Bei den Fragen 1 bis 4 solltest du dir vorstellen, dass du jeden Tag 8 Stunden Schule hast, jedoch selber bestimmen kannst, um welche Zeit der Unterricht stattfinden soll. Beantworte die Fragen ehrlich und kreuze bei jeder Frage nur eine Antwort an. 1. Wie schwierig wäre es für dich, wenn du immer erst um 1 Uhr ins Bett gehen dürftest? Sehr schwierig, ich würde sehr lange schrecklich müde sein. (4) Ziemlich schwierig, ich würde mich eine zeitlang müde fühlen. (3) Nicht schwierig, ich würde mich ein wenig müde fühlen. (2) Kein Problem. (1) 2. Wie schwierig wäre es für dich, wenn du immer um 6 Uhr aufstehen müsstest? Sehr schwierig, ich würde mich noch schrecklich müde fühlen. (1) Ziemlich schwierig, ich würde mich noch müde fühlen. (2) Nicht schwierig, etwas unangenehm, kein grosses Problem. (3) Kein Problem. (4) 3. Stell dir vor, du hast dich für ein Fitness-Training entschlossen. Dein/e FreundIn macht den Vorschlag, zweimal pro Woche eine Stunde zu trainieren. Für sie/ihn ist die beste Zeit morgens von 7 bis 8 Uhr. Wie wäre das für dich? Diese Zeit fände ich optimal. (4) Es würde schon gehen. (3) Es würde mir schwer fallen, eine spätere Zeit wäre mir lieber. (2) Es würde mir zu schwer fallen. (1) 4. Stell dir vor, du hast dich für ein Fitness-Training entschlossen. Dein/e FreundIn macht den Vorschlag, zweimal pro Woche eine Stunde zu trainieren. Für sie/ihn ist die beste Zeit abends von 23 bis 24 Uhr. Wie wäre das für dich? Diese Zeit fände ich optimal. (1) Es würde schon gehen. (2) Es würde mir schwer fallen, eine frühere Zeit wäre mir lieber. (3) Es würde mir zu schwer fallen. (4) 5. Um welche Zeit gehst du gewöhnlich ins Bett? 21 Uhr oder früher 22 Uhr 23 Uhr 24 Uhr 1 Uhr oder später (5) (4) (3) (2) (1) Um welche Zeit stehst du gewöhnlich auf? 6 Uhr oder früher 7 Uhr 8 Uhr 9Uhr 10 Uhr oder später (5) (4) (3) (2) (1) Gib an, ob du eine morgen- oder abend-aktive Person bist. Ausgesprochen morgen-aktiv. Mässig morgen-aktiv. Weder das eine noch das andere. Mässig abend-aktiv. Ausgesprochen abend-aktiv. (5) (4) (3) (2) (1) 6. 7. Zähle die Punkte zusammen und ordne die Summe einem Schlaftyp zu. Suche dazu eine passende Tier- oder Pflanzenart. Abgeänderter Fragebogen und Auswertung nach: Engelmann, W.: Rhythmen in Organismen: Beobachten, experimentieren, messen und auswerten Download unter http://www.uni-tuebingen.de/plantphys/bioclox/download.html Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 21 Information/Lösungsvorschlag 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 Blumenuhr Auf Grund der Tatsache, dass Blumen ihre Blüten zu unterschiedlichen Tageszeiten öffnen, kann man die Zeit auf eine halbe Stunde genau bestimmen. Auf der Grafik siehst du die Blühzeiten einiger Pflanzen. Kürbis Waldsauerklee Sumpfdotterblume Klatschmohn Distel Huflattich 6.15 Uhr 6.00 Uhr 5.45 Uhr 5.30 Uhr 5.15 Uhr 5.00 Uhr 4.45 Uhr 4.30 Uhr 4.15 Uhr 4.00 Uhr Nacht Dämmerung Vogeluhr Auch wenn man sich auf die Vögel konzentriert, kann man die Zeit mit natürlichen Hilfsmitteln messen. Diese Möglichkeit besteht jedoch vor allem früh am Morgen. Vögel beginnen ihren Gesang zu unterschiedlichen Zeiten. Sie richten sich dabei nicht nach der Uhrzeit, sondern beginnen immer gleich lang vor oder nach dem Sonnenaufgang zu singen. Æ Nachtigall Feldlerche Gartenrotschwanz Hausrotschwanz Rotkehlchen Kuckuck Rauchschwalbe Singdrossel Amsel Ringeltaube Zaunkönig Zilpzalp Mönchsgrasmücke Kohlmeise Blaumeise Trauerschnäpper Haussperling Buchfink Star Buntspecht Eulen Æ Æ SONNENAUFGANG Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 21 Schlaf auf Bestellung Ziel Du machst dir Gedanken über Schlafprobleme und kannst damit bewusst umgehen. Material Arbeitsblatt "Mein Schlaf - Wochenprotokoll" Bilder aus dem Sammelbuch Auftrag 1. Warum ist Schlaf für unseren Körper so wichtig? 2. Was hindert dich häufig am Einschlafen? Suche nach verschiedenen Ursachen. 3. Welche Tricks wendest du an, um besser einschlafen zu können? Schreibe deine besten Tipps auf und tausche sie mit Klassenkameraden aus. Vielleicht kennst du einen guten Trick noch nicht! Lerche oder Eule Kürbis oder Sauerklee 4. Führe ein Schlaftagebuch von einer alltäglichen Woche. Wann legst du dich schlafen? Wann stehst du auf? 5. Notiere dir Bemerkungen nachdem du aufgestanden bist. Hast du geträumt? Fühlst du dich müde? Hast du viel Energie? 6. Vergleiche dein Blatt mit Schulkameraden aus der Klasse. Was fällt dir auf? Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 22 Arbeitsblatt "Mein Schlaf - Wochenprotokoll) Schlaftagebuch Sonntag/Montag Montag/Dienstag Dienstag/Mittwoch Mittwoch/Donnerstag Abend: (Uhrzeit) Morgen: (Uhrzeit) Anzahl Std. Schlaf Bemerkung Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 22 Donnerstag/Freitag Freitag/Samstag Beispiel Sonntag/Montag Montag/Dienstag Dienstag/Mittwoch Mittwoch/Donnerstag Donnerstag/Freitag Freitag/Samstag Abend: 21:30 23:15 21:45 21:00 22:30 24:00 Morgen: 07:30 07:30 06:45 7:30 07:30 09:15 Anzahl Std. Schlaf 10 h 8 h 15 min 9h 10 h 30 min 8 h 15 min 9 h 15 min Bemerkung gut geschlafen, viel Energie nervös wegen der Mathematikprüfung, schlecht geschlafen, träge Albtraum gehabt und mitten in der Nacht zwei mal erwacht, müde, den ganzen Tag war ich unkonzentriert entspannt und gut geschlafen, ausgeruht mit viel Energie geträumt, aber nicht aufgewacht, trotzdem gut geschlafen einen Film geschaut im Fernsehen und spät ins Bett, dafür ausgeschlafen Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 22 Arbeitsblatt Schlaf auf Bestellung Schlaftagebuch Sonntag/Montag Abend: Morgen: Anzahl Stunden Schlaf Bemerkung Montag/Dienstag Dienstag/Mittwoch Mittwoch/Donnerstag Donnerstag/Freitag Freitag/Samstag Beispiel Sonntag/Montag Montag/Dienstag Dienstag/Mittwoch Mittwoch/Donnerstag Donnerstag/Freitag Freitag/Samstag Abend: 21:30 23:15 21:45 21:00 22:30 24:00 Morgen: 07:30 07:30 06:45 7:30 07:30 09:15 Anzahl Stunden Schlaf 10 h 8 h 15 min 9h 10 h 30 min 8 h 15 min 9 h 15 min Bemerkung gut geschlafen, viel Energie nervös wegen der Mathematikprüfung, schlecht geschlafen, träge Albtraum gehabt und mitten in der Nacht zwei mal erwacht, müde, den ganzen Tag war ich unkonzentriert entspannt und gut geschlafen, ausgeruht mit viel Energie geträumt, aber nicht aufgewacht, trotzdem gut geschlafen einen Film geschaut im Fernsehen und spät ins Bett, dafür ausgeschlafen Astronomie Ziel Du stellst verschiedene Konstellationen zwischen Erde, Sonne und Mond nach. Material Globus Taschenlampe oder Hellraumprojektor als Sonne kleine Kugel als Mond Auftrag 1. Wechselt die Positionen von Globus, Taschenlampe und Kugel, dass ihr folgende Fragen beantworten könnt: 2. Wie muss die Erde zur Sonne stehen, wenn es bei uns Tag (Nacht) ist? 3. Wie entstehen die Jahreszeiten? Wann ist bei uns Sommer oder Winter, wann ist Frühling oder Herbst? 4. Wie entstehen die verschiedenen Mondphasen (Neumond, Vollmond, usw.)? Wann tritt eine Mond- oder Sonnenfinsternis ein? Information/Lösungsvorschlag Die Entstehung von Tag und Nacht ist auf die Drehung der Erde um ihre eigene Achse zurückzuführen. Die Erde dreht sich innert 24 Stunden genau einmal um sich selbst. Auf der sonnenzugewandten Seite ist Tag, auf der sonnenabgewandten Seite Nacht. Sonne im Zentrum Erde kreist um Sonne Mond kreist um Erde Die Jahreszeiten entstehen nicht etwa durch die leicht wechselnde Entfernung der Erde zur Sonne (elliptische Laufbahn), sondern auf Grund der Neigung der Erdachse um ca. 23,5°. Wenn die Erde die Sonne in einem Jahr umkreist, bleibt die Erdachse immer in derselben Schiefstellung. So ist ein Mal der Südpol und dann wieder der Nordpol zur Sonne geneigt, was zur Folge hat, dass die Halbkugeln unterschiedlich beschienen werden. Dies betrifft sowohl die Dauer (Länge des Tages) als auch den Winkel, in dem die Erde vom Sonnenlicht bestrahlt wird. Die unterschiedliche Menge und Intensität der einfallenden Sonnenstrahlen bewirken die Temperaturunterschiede der verschiedenen Jahreszeiten. Die Sonne beleuchtet stets nur die eine Hälfte des Mondes. Je nachdem, wie Sonne und Mond gerade zur Erde stehen, sehen wir unterschiedlich viel von dieser beleuchteten Seite. Beim Neumond ist die beleuchtete Seite ganz von der Erde abgewandt und somit nicht sichtbar. Bei Vollmond können wir die beleuchtete Hälfte vollständig sehen. Eine Mondfinsternis tritt dann auf, wenn sich die Erde genau zwischen Sonne und Mond schiebt. Umgekehrt schiebt sich bei einer Sonnenfinsternis der Mond zwischen Erde und Sonne. Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 23 Naturama Aargau Lernwerkstatt Nachtschicht 23