Arbeiten an Asbestzementprodukten TRGS 519 - Bzr

Transcrição

Lehrgang zum Erwerb der Sachkunde nach
Nummer 2.7 der TRGS 519
Arbeiten an Asbestzementprodukten resp. Arbeiten
geringen Umfangs (Anlage 4C)
Dipl.-Chem. Sven Bünger
Sachverständiger für Schadstoffe in Gebäuden
zert. Sachverständiger für wärme- und feuchtetechnische
Bauschäden
BZR – Institut, Bonn
Siebenmorgenweg 2 - 4 , 53229 Bonn
0228 469589
www.bzr-institut.de, [email protected]
Asbest, Anlage 4C Folie 1/340
1
2
Asbest – Aktuelle Beispiele
Asbestwarnung vor der Sprengung des Kaiserbaus
Troisdorf. "Durch die Sprengung des
Kaiserbaues hat es keine erhöhte
Asbestbelastung gegeben. Wir haben keine
Werte gefunden, bei denen man von einer
Belastung sprechen könnte." .... Lediglich in
zwei von insgesamt 28 Proben hatte der
TÜV-Experte unter dem ElektronenrasterMikroskop
jeweils
eine
Faser
des
krebserregenden Baumaterials entdeckt.
"Allerdings kann erst ab fünf Fasern pro
Probe von einer Asbestbelastung gesprochen werden", relativierte .... den
Asbestfund.
05.2001 TÜV-Gutachter
gibt Asbest-Entwarnung
Quelle: Bonner Generalanzeiger 25.05.2001
Quelle: Rhein-Sieg-Rundschau, 27.04.2008
Quelle: Express, 27.04.2008
3
Asbestverseuchte Autos aus
China in Australien entdeckt
Quelle:15.08.2012, AFP
Description: Sky lantern in plastic wrapping,
with fuel source connected to frame via
chrysotile asbestos containing string.
Country of origin: United Kingdom
Quelle: RAPEX, September 2012
Country of origin: Turkey
it contains easily accessible asbestos used as heat insulation
Quelle: RAPEX, September 2010
Latest notifications
Deutsche Sporthochschule Köln
Quelle: Express, 28.02.2012
4
Asbestproduktion in Kanada
Quelle: Kölner Stadt Anzeiger, 24.09.2012
Stadt stellt Asbest im Putz fest – Drei Bonner Schulen betroffen
In gleich drei Bonner Schulen ist bei
laufenden Bauarbeiten Asbest in den
Wandputzen gefunden worden. Das teilte
die Stadt am Donnerstag mit. Es handelt
sich um die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg, das ErnstMoritz-Arndt-Gymnasium (EMA) an der
Endenicher Allee und das Ludwig-ErhardBerufskolleg an der Kölnstraße.
Quelle: General Anzeiger, 02.08.2013
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Asbest – Übersicht
•
Asbest - Asbestarten und deren Eigenschaften
•
Asbest - Anwendungsbereiche
•
Asbest - Geschichtlicher Abriss
•
Asbest - Gesundheitsgefahren
•
Asbest - Analyse
•
Asbest - Ersatzstoffe (KMF)
•
Asbest - Gesetze, Regelungen und Vorschriften
Asbest – Asbestarten und deren Eigenschaften

Umwandlungsgesteine/Metamorphe
Gesteine
Entstehung der Asbestminerale nach der
Gesteinsbildung durch chemische Umwandlung der Primärminerale
- Metamorphe Umwandlung (Wärme und
Druck)
- Hydrothermale Einflüsse


Erstarrungsgesteine/Magmatische Gesteine
Ablagerungsgesteine/Sedimentgesteine
6
Struktur der Asbeste
In Silikaten ist ein Siliziumatom von
vier Sauerstoffatomen umgeben.
Diese Tetraeder können zu ganz
verschiedenen Strukturen verknüpft
werden.
Phyllosilikate
(Schichtsilikate)
Inosilikate
(Kettensilikate)
Serpentinasbeste
Amphibolasbeste
ASBEST
Schematische Darstellung der verschiedenen
Arten von Asbest (asbestiform)
Serpentin
Chrysotil
(Weißasbest)
Amphibol
Krokydolith
(Blauasbest)
Amosit
(Braunasbest)
Anthophyllit
Quelle: Asbest-Handbuch, Erich-Schmidt-Verlag
Aktinolith
Tremolit
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Chrysotil
(Weissasbest) besitzt eine Faserstruktur aus einzelnen leicht biegsamen und leicht
voneinander trennbaren Fasern. Chrysotilbüschel
fühlen sich weich und fettig an und zeigen einen
für Fasern typischen Seidenglanz. Die Farbe und
die Form des Minerals gaben ihm seinen Namen:
Chrysos = Gold, goldfarben (gr.) und tilos =
Faser.
Chrysotil war der wirtschaftlich wichtigste Asbest
(ca. 94 % der Weltproduktion).
Krokydolith
(Blauasbest) war der wirtschaftlich wichtigste Amphibolasbest (ca. 4 % der
Weltproduktion).
Der Name Krokydolith leitet sich vom
griechischen kroke = Faden und lithos = Stein
ab.
Amosit
(Braunasbest) ist wirtschaftlich
betrachtet eine untergeordnete Asbestsorte
gewesen (Weltproduktion: ca. 2%).
Anthophyllit,
sein Name leitet sich vom
griechischen anthos = die Blume und phyllon
= das Blatt ab.
8
Die größten Asbestvorkommen
befinden sich in

Russland (Chrysotil,
Anthopyllit),

Kanada (Chrysotil),

Südafrika (Chrysotil,
Amosit, Krokydolith) und

China (Chrysotil).
Fa. "Uralasbest" in der Stadt
Asbest
Die Ausdehnung des Tagebaus beträgt
11,5 Kilometer in der Länge, 1,8
Kilometer in der Breite und ca. 300 m in
der Tiefe. Die gesamte Firmenfläche ist
ca. 90 km² groß.
Das Kollektiv Kombinat "Uralasbest"
erzeugt im Jahr über 450 000 Tonnen
Chrysotil-Asbest (ca. 60 % der russischen Weißasbestproduktion und ca. 24
% am Weltmarktanteil).
Quelle: JSC „Uralasbest“
9
10
Arbeitsschutz ?
An Indian worker with a bag of
asbestos at a milling unit in Udaipur,
Rajasthan.
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Asbeste weisen eine Reihe hervorragender chemischer
und physikalischer Eigenschaften auf. Dazu gehören zum
Beispiel:






Faserstruktur
geringe Dichte
hohes Elastizitätsmodul
geringe thermische und elektrische Leitfähigkeit
hohe Hitzebeständigkeit
Alterungsbeständigkeit
Asbest – Anwendungsbereiche
Die vielseitigen Eigenschaften haben dazu geführt, dass
Asbest in allen Bereichen (hauptsächlich im Baubereich) und
schätzungsweise in ca. 4000 Produkten verwendet worden
ist.
 Hitze- und Feuerbeständigkeit
Produkte für den Brand-, Hitze- und Schallschutz
 Stabilität und Festigkeit
Asbestzementprodukte, Floor-Flex-Platten
12
Asbestzementprodukte
(TRGS 519, Nr. 2.12)
Asbestzementprodukte sind vorgefertigte, zementgebundene Erzeugnisse mit einem Asbestgehalt
von in der Regel unter 15
Gewichtsprozent und einer Rohdichte von mehr als 1.400 kg/m³.
Sie gelten als fest gebundene
Asbestprodukte.
 Rohdichte > 1 400 kg/m³
 Asbestgehalt ca. < 15 %
Fassadenverkleidung
13
Fassadenverkleidung
Fassadenverkleidung
HdT Anlage 3 Folie 28/339
14
Fassadenverkleidung
Fassadenverkleidung
Nicht asbesthaltig !
Asbesthaltig !
15
Fassadenverkleidung
Nicht
asbesthaltig !
Nicht
asbesthaltig !
Attikaverkleidung
16
Fassadenverkleidung
Platten, Formstücke
17
Platten in Fenstern
Platten in Türelementen
18
Platten
Platten
19
Platten in Fenstern
Brüstungsplatten
20
Trennwände
Platten zur Verkleidung
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„Internit“ Trennwände
•
•
•
•
•
•
•
•
Eternit
Internit
Wanit
Glasal
Fulgurit
Torfit
Baufanit (DDR)
…
22
Dacheindeckungen
23
Dacheindeckung/Außenwandelemente
24
AF asbestfrei
25
DIN 274 asbesthaltig
Dacheindeckung
26
Dacheindeckung
Flachdach
27
Flachdach
Auskleidung von Schächten
28
unsachgemäße Demontage
Kanalverkleidung
29
Urinale
Minigolfbahnen
30
Kanäle
Kanäle
31
Kanäle/Abdeckungen
Kanäle
32
Rohrleitungen
Fensterbänke
• innen
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Fensterbänke
• außen
Hitzeschutzplatten
34
Verkleidung von Fussbodenkonvektoren
Platten im Laborbereich - Abzüge
35
Platten im Laborbereich - Abzüge
Aschenbecher
36
Blumenkästen
Schwachgebundene
Asbestprodukte
(TRGS 519, Nr. 2.11)
z.B. Spritzasbest, leichte, asbesthaltige Platten, Asbestpappen,
Dichtungsschnüre, haben in der
Regel eine Rohdichte unter 1.000
kg/m³.
Ausnahmem sind in der Asbestrichtlinie beschrieben.
 Rohdichte < 1 000 kg/m³
 Asbestgehalt ca. > 60 %
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Schwachgebundene Asbestprodukte
Spritzasbest
Spritzasbest
38
Spritzasbest
Spritzasbest
39
Spritzasbest
KMF-haltiger Spritzputz
Chrysotilhaltiger Spritzputz
Spritzasbest
Nicht asbesthaltige Spritzputze(KMF)
40
Spritzasbest
Leichtbauplatten (Promabest)
41
Promabestkanäle
42
43
Leichtbauplatten (Promabest) in Trennwänden
Leichtbauplatten (Promabest) - Kanäle
44
Promabestplatten
Promabestplatten
45
Abschottung von Öffnungen, Kabeldurchführungen
Abschottung von Öffnungen, Kabeldurchführungen
46
Pappen
Pappen
47
Pappen in NH-Sicherungen
in Brandschutztüren
48
Füllungen in Brandschutztoren
Schnüre
49
Schnüre
Schnüre
50
Schnüre / Kitt
Schnüre und Pappen
51
Gewebe
Gewebe
52
Quelle: Spiegel, 16/1991
Brandschutzklappen
53
Klappenblatt
Anschlagdichtung
Rohrummantelungen - Leichtmörtelputz
Gaze
(aus verzwirnten organischen Fasern)
Asbesthaltiger
Leichtmörtelputz
(Diatomeen)
54
55
Cushioned Vinyl (CV) Bodenbeläge
56
Floor-Flex
Cushioned Vinyl (CV)
Schwachgebundene
Asbestprodukte
< 1 000 kg/m³
Sonstige Asbestprodukte
(TRGS 519, Nr. 2.13)
Bei sonstigen Asbestprodukten ist das
Faserfreisetzungspotenzial vergleichend
zu bewerten. So gelten z.B. Vinylasbestplatten (sog. Flexplatten) und ITDichtungen (Gummi-Asbest-Dichtungen)
als fest gebundene Produkte.
57
Flachdichtungen in technischen Anlagen
Flachdichtungen in technischen Anlagen
58
Flachdichtungen in Heizkörpern
Flexplatten
59
Flexplatten/Bitumenkleber
60
„Fulgupal“ Verkleidungen
61
„Fulgupal“ Verkleidungen
Magnesitestrich / Steinholzestrich
62
Deckenplatten
Fugenmassen/Kitte (Asbest und PCB)
63
Fensterkitt
Fensterkitt
64
Brandschutzbeschichtungen
Mineralischer Kleber
65
Fliesenkleber
Fliesenkleber
66
Putze/Spachtelmassen
Putze/Spachtelmassen
67
Asbesthaltige Farbe/Beschichtung
Asbesthaltige Farbe/Beschichtung
68
Asbest – Geschichtlicher Abriss
Um 400 v. Chr.
Der Architekt Kallimachos konstruiert die „ewige Lampe“ aus Gold
mit Dochten aus Asbest.
Um 42 v. Chr.
Plutarch berichtet von feuerfesten
Leinentüchern und prägt den
Namen Asbest bzw. asbestos.
Um Christi Geburt
Hinweise auf feuerfestes Material
als Lampendocht im Tempel der
Göttin Minerva.
Um 1271
Der italienische Kaufmann und
Weltreisende Marco Polo, der
seinen Vater und seinen Onkel auf
einer Reise von Venedig nach
Zentralasien und China begleitet
hatte, berichtet in seinen Reiseschilderungen Erstaunliches über
Gewebe aus Asbest, die er im
Orient kennen gelernt habe und die
dort zum Reinigen und zum
Bleichen ins Feuer gelegt würden.
griechisch asbestos:
unauslöschbar
Um 1520
Kaiser Karl V. beeindruckt seine
Gäste mit einem feuerfesten Tischtuch.
Um 1700
Professor Bruckmann lässt seine
Schriften auf feuerfestem Asbestpapier drucken. Das Papier übersteht das Feuer, doch die Tinte wird
im Feuer ausgelöscht.
1831
Asbest in Goethes Faust – II. Teil:
Uns bleibt ein Erdenrest
zu tragen peinlich,
Und wär‘ er von Asbest,
Er ist nicht reinlich.
1876
Eines der größten Asbestvorkommen in der westlichen Welt wird
entdeckt (Thetford Mines in der
kanadischen Provinz Quebec).
69
1871
In Deutschland nimmt der erste im
großen Stil asbestverarbeitende Betrieb seine Produktion auf.
1899
In England wird zum ersten Mal eine
durch Asbest ausgelöste Erkrankung als solche erkannt.
~ 1900
Der Österreicher Ludwig Hatschek
meldet seine Erfindung des Asbestzements als Patent an und verkauft
sie in den Folgejahren unter dem
Namen „Eternit“.
1914 – 1918
Asbest wird
Kriegsstoff“
zum
griechisch aeternus:
ewig, unvergänglich
„strategischen
1918
Lenin verkauft die Konzession zur
Gewinnung von Asbest an den
Amerikaner Armand Hammer, der
die Gewinnung und Verarbeitung
von Asbest in Russland aufbaut.
1918
Eine New Yorker Versicherung
weigert sich mit Asbestarbeitern
Lebensversicherungen abzuschließen.
1924
Eine russische Stadt wird wegen
des 18 km langen und 1 km breiten
Serpentinrückens, der ein reiches
Vorkommen von Rohasbest enthält,
in Asbest umbenannt.
1924
Der englische Arzt Dr. W. E. Cooke
stellt einen direkten Zusammenhang
zwischen Asbest und der tödlichen
Lungenerkrankung fest und gibt ihr
den Namen Asbestose.
70
1929
Inspekteur der Britischen Gesundheitsbehörde Dr. Merewether führt
Studien über englische AsbestTextilarbeiter durch. Daraufhin verabschiedet das britische Parlament
Gesetze zur Verminderung des
Asbestgehaltes in der Raumluft von
Textilfabriken.
1930/31
In Deutschland finden erste Reihenuntersuchungen zu Asbesterkrankungen statt.
1936
Asbestose wird als Berufskrankheit
anerkannt.
1940/41
Es wird bekannt, das Asbest auch
zu Tumoren in der Lunge führen
kann.
1943
Asbestose in Verbindung mit
Lungenkrebs wird als Berufskrankheit anerkannt.
1960
Es treten gehäuft Asbestose und
Lungenkrebs bei Menschen auf, die
in der Nähe von Asbestfabriken
leben. Damit ist Asbest nicht mehr
nur Auslöser von Berufskrankheiten,
sondern „Allgemeines Gesundheitsrisiko“.
1960/61
Ärzte entdecken einen Zusammenhang zwischen Asbest und einem
seltenen Tumor des Brust- und
Bauchfells „Mesotheliom“.
1960 – 1970
Der Asbestverbrauch verdoppelt
sich (1960 ca. 100 000 t, 1970 ca.
200 000 t).
71
Quelle: Herausforderung Asbest, 1991
1973
Die Unfallverhütungsvorschrift
VBG 119
„gesundheitsgefährlicher
mineralischer Staub“
Erster offizieller Grenzwert
(TRK-Wert ) für Asbest
tritt in Kraft.
1977
Das „Mesotheliom des Rippenund Bauchfells" wird als Berufskrankheit anerkannt
1979
In einem 1. Nachtrag zur UVV VBG
119 wird ein Verbot
des Aufsprühens und Aufspritzens von
Asbest und asbesthaltigen Erzeugnissen ohne Übergangsfrist erlassen.
1980
Verbot von Spritzasbest
Asbest wird in der Arbeitsstoffverordnung in die Gruppe II (stark
gefährdend) der krebserzeugenden
Arbeitsstoffe aufgenommen.
72
Technische Richtkonzentrationen für Asbest in der BRD
Quelle: Arbeitsumweltdossier Asbest, BIA
1982
Der Zweite Nachtrag zur UVV VBG
119 am 1. April 1982 führt zu einem
Verwendungsverbot des Winkelschleifers zur Asbestbearbeitung.
Gleichzeitig wurde die Asbestverwendung weiter eingeschränkt
und festgelegt, dass nach einer
zweijährigen Übergangsfrist asbesthaltige
Isoliermaterialien
oder
Dämmstoffe sowie asbesthaltige
Anstrichstoffe, Klebstoffe, Kitte,
Mörtelund
Spachtelmassen,
Boden- und Straßenbeläge nicht
mehr verwendet werden dürfen.
Zum Schutze der mit dem
Abbrechen und Beseitigen von
Asbest und asbesthaltigen Materialien
beschäftigten
Personen
wurden 1982 die Sicherheitsregeln für das Entfernen von
Asbest erarbeitet.
73
1985
1986
In Deutschland werden 70 000 t
Asbest verarbeitet
Mit der Ablösung der berufsgenossenschaftlichen Regelungen
durch die Gefahrstoffverordnung
zum 1. Oktober 1986 wurden vier
EG-Richtlinien
zu
Asbest
in
nationales Recht umgesetzt und die
Asbestverbote und Verwendungsbeschränkungen erweitert.
Asbestverbrauch in Deutschland
Quelle: Bauberufsgenossenschaft, Informationen über Abbruch, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten
74
1988
TRGS 517, Ausgabe August 1988
Schutzmaßnahmen beim Umgang
mit
Asbest
(Herstellung
und
Verwendung). Die TRGS regelte
sowohl das Herstellen und Verwenden als auch den Abbruch von
Asbest
1989
Einführung der Asbestrichtlinie
(Mai) – Richtlinie für die Bewertung
und Sanierung schwachgebundener
Asbestprodukte
1990
Die Zweite Änderungsverordnung
vom 1. Mai 1990 führte zur
Umstufung von Asbest aus der
Gruppe II (stark gefährdend) in die
höchste Gefährdungsgruppe I
(sehr stark gefährdend)
Ablösung der „Sicherheitsregeln für das Entfernen von
Asbest“
TRK-Wert für Chrysotil
250 000 F/m³
TRGS 519
Schutzmaßnahmen
für Abbruch-, Sanierungs- oder
Instandhaltungsarbeiten (Ausgabe
September 1990)
1991
Dritten Änderungsverordnung vom
15. Juni 1991, die insbesondere die
Anforderungen an sachkundige
Personen präzisierte, wurden die
Maßnahmen zum Schutz der
Arbeitnehmer gegenüber Asbest
weiter fortgeschrieben.
Neufassung der TRGS 519 für ASIArbeiten wurde auch der TRK-Wert
aufgehoben, da man im Ausschuss
für Gefahrstoffe (AGS) der Auffassung war, dass bei ASI-Arbeiten
regelmäßig mit Spitzenbelastungen
zu rechnen ist und deshalb kein
Grenzwert angegeben werden kann.
Für den Umgang mit Asbest im
Sinne der TRGS 517 galt weiterhin
für Chrysotil der Grenzwert von
250 000 F/m3.
75
1992
Zur Berufskrankheit
BK
4104
„Lungenkrebs“ wird eine „kumulative
Asbestfaserstaub-Dosis am Arbeitsplatz“ hinzugefügt.
1992
Verwendungsverbot u.a. für großformatige Platten und Wellplatten
aus AZ für den Hochbau
1993
Vierte Novelle zur Gefahrstoffverordnung (1. November 1993) - bis
auf wenige Ausnahmen -
Herstellungs- und Verwendungsverbot für Asbest und
asbesthaltige Produkte
Einstufung von Asbest in § 15 a
der Gefahrstoffverordnung als „besonders gefährlicher krebserzeugender Gefahrstoff“.
1995
Verwendungsverbot für Kanal- und
Druckrohr für den Tiefbaubereich
(31.12.1994)
Aufhebung der TRGS 517 (kein
TRK-Wert mehr) neue TRGS 519,
Überarbeitung der Asbestrichtlinie,
Aktualisierung TRGS 519
1997
Seit 1997 kann beim Vorliegen der
genannten Brückensymptome auch
asbeststaubverursachter Kehlkopfkrebs als Berufskrankheit entschädigt werden.
2005
Gemäß Richtlinie 1999/77/EG der
Europäischen Union ist seit dem 1.
Januar 2005 jegliche Verwendung
von Asbest verboten.
76
2004/2005
Neue Gefahrstoffverordnung
(formelle Aufhebung der Technischen Regeln für Gefahrstoffe)
Februar 2007
Veröffentlichung neue TRGS 519
Tätigkeiten mit potenziell asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen
und daraus hergestellten Zubereitungen und Erzeugnissen
November 2010/2013
Neufassung/Änderung der Gefahrstoffverordnung
März 2014
……
Asbest – Gesundheitsgefahren
Das krankheitsverursachende Prinzip des Asbestes ist die beständige
faserige Form.
Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Faserabmessungen. Als
lungengängige Fasern werden solche Fasern bezeichnet, die
 eine
 einen
 und ein
Länge von > 5 µm
1 µm = 0,001 mm
Durchmesser von < 3 µm
Verhältnis von Länge:Durchmesser von > 3:1
haben.
Fasern, die den oben genannten Größenverhältnissen entsprechen, werden als
WHO-Fasern
bezeichnet.
77
Menschliches
Haar im
Vergleich zu
Weißasbest
(Chrysotil)
Länge ~ 20 µm
Durchmesser ~ 0,2 µm
Quelle: Hypothetische Häufigkeitsverteilung der Kanzerogenität von Asbestfasern
in Abhängigkeit von Länge und Durchmesser (nach Pott 1982)
78
Aufnahme von „Fasern“ über
die Atemwege in Abhängigkeit
des Durchmessers
Nasenregion > 10 µm
Luftröhre 5 - 10 µm
Bronchienregion 2 - 5 µm
Alveolenregion < 2 µm
Toxikologie, Hans-Werner Vohr, Wiley-VCH
79
Biobeständigkeit von Asbest
Mit der Biobeständigkeit wird das Auflösungsverhalten von
Fasern im menschlichen Körper beschrieben.
Chrysotil
Krokydolith
Weißasbest (Chrysotil) besitzt eine deutlich
ständigkeit als Blauasbest (Krokydolith).
geringere
Biobe-
Dies begründet sich in der Eigenschaft von Chrysotilasbest, in kleine
Elementarfibrillen zu zerfallen. So lassen sich bei einer beruflichen Asbestexposition
und nach einer Interimszeit in der Regel in der Lunge keine erhöhten
Chrysotilkonzentrationen nachweisen. In Einzelfällen konnten aber auch noch nach
einer Interimszeit von 60 Jahren Chrysotil- und Amphibolasbestfasern in erhöhter
Anzahlkonzentration nachgewiesen werden.
Die gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass
für Asbest zwei biologische Wirkungen zu unterscheiden sind:
 die Erzeugung von Narbengewebe (fibrogener Effekt)
 die Krebserzeugung (karzinogener Effekt)
Dabei kann es auch zu einer Kombination beider Effekte
kommen.
80
Die Erzeugung von Narbengewebe (fibrogener Effekt)
Die Asbestfasern gelangen über den Atemtrakt in die
Lunge. Dort werden sie als Fremdkörper erkannt. Als
Abwehrreaktion versuchen Fresszellen, die einzelnen
Asbestfasern zu verschlucken und zu verdauen. Da die
Asbestfaser länger ist als die Zelle, tritt sie an 1-2 Stellen
aus der Zelle aus. Das Zellgewebe wird geschädigt, die
Zelle verliert einen Teil ihres Inhalts und stirbt ab. Die
Asbestfaser bleibt unbeschädigt. Außer auf die Fresszellen
wirken Asbestfasern in gleicher Weise auch direkt auf das
Lungengewebe. Auch hier sterben die betroffenen Zellen
auch und bilden eine Narbengewebe. Durch beide Arten
der Narbengewebsbildung kommt es zu einer Verhärtung
des Lungengewebes, die zu einer Verminderung des
aktiven Lungengewebes führt. Dieses hat zur Folge, dass
die Austauschfläche zur Aufnahme von Sauerstoff kleiner
wird. Betroffenen Personen leiden unter Atemnot, können
im Extremfall allmählich ersticken (Asbestose).
Vergeblicher Kampf einer Fresszelle mit
Asbestfasern
Quelle: Handbuch Asbest, Erich Schmidt Verlag
Das Krankheitsbild kann frühestens zehn Jahre nach Beginn der
Tätigkeit auftreten (Latenzzeit > 10 Jahre).
Die Krebserzeugung (karzinogener Effekt)
Die tumorerzeugende Wirkung beruht auf einer Veränderung der Erbinformation
der Zelle, welche zu einem vom normalen abweichenden Zellwachstum führen.
Durch Asbestfasern kann es zu zwei verschiedenen Krebsformen kommen.

Das Mesotheliom des Rippenfells und
des Bauchfells
Das Mesotheliom ist eine seltene Krebsform und
bisher auch nur im Zusammenhang mit einer
Asbestexposition festgestellt worden.
Latenzzeit ca. 35 -40 Jahre

Lungenkrebs
Latenzzeit ca. 10-20 Jahre
81
Asbest ist auf europäischer Ebene im Anhang VI Verordnung (EG)
Nr. 1272/2008 als krebserzeugender Stoff der Kategorie 1
eingestuft (Richtlinie 67/548/EWG) resp. 1A (CLP)
Kategorie 1
Stoffe, die beim Menschen bekanntermaßen
krebserzeugend wirken. Es sind hinreichende
Anhaltspunkte für einen Kausalzusammenhang
zwischen der Exposition eines Menschen
gegenüber dem Stoff und der Entstehung von
Krebs vorhanden.
Berufskrankheiten
Berufskrankheiten sind bestimmte Krankheiten (Liste der Berufskrankheiten),
die Versicherte infolge einer den Versicherungsschutz begründeten Tätigkeit
erleiden (Berufskrankheiten-Verordnung BKV).
 BK 4103
Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose) oder
durch Asbeststaub verursachte Erkrankung der
Pleura
 BK 4104
Lungenkrebs oder Kehlkopfkrebs
- in Verbindung mit Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose)
- in Verbindung mit durch Asbeststaub verursachter Erkrankung der Pleura oder
- bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Asbestfaserstaub-Dosis am
Arbeitsplatz von mindestens 25 Faserjahren (25 Jahre x 108 Fasern/m³)
 BK 4105
Durch Asbest verursachtes Mesotheliom des
Rippenfells, des Bauchfells oder des Perikards
82
Berufskrankheiten
Berufskrankheiten sind bestimmte Krankheiten (Liste der Berufskrankheiten),
die Versicherte infolge einer den Versicherungsschutz begründeten Tätigkeit
erleiden (Berufskrankheiten-Verordnung BKV).
 BK 4114
Lungenkrebs durch das Zusammenwirken von
Asbestfaserstaub und polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen bei Nachweis der Einwirkung
einer kumulativen Dosis, die einer Verursachungswahrscheinlichkeit von mindestens 50 Prozent
entspricht.
Todesfälle als Folge einer Berufskrankheit
83
1800
1600
1400
Berufsgenossenschaftliche anerkannte Todesfälle durch
Asbest
Todesfälle
1200
2005 1540 Todesfälle
1000
800
600
400
200
0
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2010
2015
Jahr
1800
1600
1400
Berufsgenossenschaftliche anerkannte Todesfälle
durch Asbest
Todesfälle
1200
1000
800
600
400
200
0
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2010
2015
Jahr
84
Todesfälle Berufserkrankter mit Tod infolge der Berufskrankheit
2010
Quelle: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2010
In der EU gibt es nach vorsichtigen Schätzungen der europäischen
Kommission derzeit etwa 8.000 Todesfälle im Jahr, die Internationale
Arbeitsorganisation (ILO) Genf rechnet weltweit mit jährlich 100.000
Asbesttoten.
Asbest – Analyse
Luftproben
Kontaktproben
Materialproben
85
Asbest – Analyse
VDI Richtlinie VDI 3866
„Bestimmung von Asbest in Technischen Produkten“
Blatt 1, Grundlagen - Entnahme und Aufbereitung
der Proben
Blatt 2, Infrarotspektroskopisches Verfahren
Blatt 4, Phasenkontrastmikroskopisches Verfahren
Blatt 5, Rasterelektronenmikroskopisches Verfahren
Asbest – Analyse
Blatt 5, Rasterelektronenmikroskopisches Verfahren
86
Asbest – Analyse
Röntgenmikroanalyse und
Bildaufnahmesystem
Rasterelektronenmikroskop
Asbest – Analyse
Chrysotil (Weißasbest)
87
Asbest – Analyse
Quelle: Asbest-Handbuch, Erich-Schmidt-Verlag
Asbest – Analyse
VDI Richtlinie VDI 3866, Bl. 1
88
Asbest – Analyse
Verfahren zur analytischen
Bestimmung geringer
Massengehalte von
Asbestfasern in Pulvern,
Pudern und Stäuben mit
REM/EDX
BIA-Arbeitsmappe Messung von
Gefahrstoffen Kennzahl 7487
unter Beachtung der ergänzenden
Kriterien zur Faseridentifizierung
Asbest – Analyse
VDI Richtlinie 3492
„Raumluftmessung auf Asbest“
89
Asbest – Analyse
Probenahmegerät für Raumluftmessungen gem. VDI 3492
Asbest – Analyse
Probenahmegerät für Raumluftmessungen gem. VDI 3492
90
Asbest – Analyse
REM-Aufnahme, nicht belegter Messfilter,
goldbedampft, Porenweite 0,8 µm
Messfilter
Asbest – Analyse
Standardbedingungen VDI 3492
Probenahmezeit
8h
Durchfluss
8 l/min
Volumen
3,84 m³ (jedoch höchstens
1/10 des Raumvolumens)
91
Asbest – Analyse
Normal belegter
Messfilter
überbelegter
Messfilter
Asbest – Analyse
Filterauswertung VDI 3492
Zählprotokolle / Auswertung
Probeluftvolumen [m³]:
Filterdurchmesser [m]:
ausge. Bildfelder [Stück]:
3,840
0,022
236
Auswertevergrößerung:
Bildfeldgröße [mm²]:
Ausge. Filterfläche [mm²]:
2000 fach
0,00424
1,00
Faserart
Anzahl ni
lo
Ci
Ci o
Asbest
1
5,5716
100
550
KMF
0
2,996
< 100
300
Sonst. anorganische Fasern
0
2,996
< 100
300
Gips
0
2,996
< 100
300
Fasersumme
1
Nachweisgrenze:
analytische Empfindlichkeit
300 F/m³
100 F/m³
ni = nach den Zählregeln ermittelte Faserzahl für die Fasergruppe i
lo = obere Grenze des zentralen 95-%-Vertrauensbereiches für die Faserzahl n
Ci = Faserzahlkonz. für die Fasergruppe i in F/m³
Ci o = oberer Wert gemäß Poisson-Verteilung für die Fasergruppe i in F/m³
92
Asbest – Analyse
Asbestfaserkonzentrationen
Außenluft in der Regel < 50 F/m³
(Hintergrundbelastung teilweise bei
ca. 100 – 200 F/m³)
Zusätzliche Belastung durch Freisetzung von Fasern aus asbesthaltigen Materialien, belastete Innenräume bis mehrere 1000 F/m³.
„Als Größenordnung eines Richtwertes für Asbestfaserimmissionen der
kritischen Dimension sollte ein Wert von deutlich unter 1000 F/m³ angestrebt
werden.“ [bga - Berichte 4/1981]
Asbest – Analyse
VDI Richtlinie 3877, Bl. 1/2
Messen von auf Oberflächen
abgelagerten Faserstäuben Probenahme und Analyse,
Probenahmestrategie und
Bewertung der Ergebnisse
93
Ersatzstoffe – Künstliche Mineralfasern (KMF)
Künstliche
Mineralfasern sind aus anorganischen Rohstoffen (Glasrohstoffe und Gesteine)
hergestellte glasige (amorphe) oder kristalline Fasern.
Mineralwolle-Dämmstoffe enthalten mind. 90% KMF, bis zu
7% Kunstharz (aus Phenol, Harnstoff und Formaldehyd),
ca. 1 % Öle und weitere Zusätze
Quelle: Deutsche Rockwool
Eigenschaften
Wärme- und Schalldämmvermögen
Temperaturbeständigkeit
Unbrennbarkeit
Verwendung
Quelle: Deutsche Rockwool
Wärme- und Schallisolierung von Gebäuden
Isolierungen von Rohrleitungen
Hochtemperaturbereich (Ofen, Brenner, Heißgasleitungen)
94
„alte“
MineralwolleProdukte
„neue“
MineralwolleProdukte
1996
Geringe Biolöslichkeit
„krebsverdächtig“
(Kategorie 2 oder 3)
Hohe Biolöslichkeit
„nicht krebsverdächtig“
Seit 01.06.2000, Verbot des Herstellen, des
Inverkehrbringens und des Verwendens von
biopersistenten Mineralwolle-Dämmstoffen.
95
Künstliche Mineralfasern im Vergleich zu Chrysotil (Weißasbest)
Asbest
Chrysotil > 100 Jahre
Krokydolith > 100 Jahre
KMF
Biobeständigkeiten
Asbestfasern spleißen der Länge nach
auf, d.h. l/d wird immer größer in
Richtung Lanze.
Alte Mineralwolle einige 100 Tage
Neue Mineralwolle < 40 Tage
Der Faserbruch bei KMF erfolgt 90°
quer zur Faserachse, d.h. l/d wird
immer kleiner in Richtung Staubkorn.
96
Asbest – Gesetze, Regelungen und Vorschriften
CLP
Asbestrichtlinie
2009/148/EG
TRGS 519
GHS
REACH
TRGS 910
GefStoffV
Asbest – Schutzziele
Gesundheitsgefahren
für Nutzer
Bauordnungsrecht
Bauproduktenverordnung
Gesundheitsgefahren für
Arbeitnehmer
bei Tätigkeiten
Arbeitsschutzrecht
Gefahrstoffverordnung
Umwelt
Immissionsschutzrecht
Abfallrecht
97
Asbest – Regelungsübersicht
Europäisches Recht:
Europäisches Chemikalienrecht
Europäisches Arbeitsschutzrecht
Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
(Reach-Verordnung)
EU-Richtlinie
2009/148/EG über den Schutz
der Arbeitnehmer gegen
Gefährdung durch Asbest am
Arbeitsplatz (früher 83/477/EWG)
(CLP-Verordnung/GHSVerordnung)
„Verordnung (EG) Nr.
67/548/EWG (Stoffrichtlinie)“
1999/45/EG
(Zubereitungsrichtlinie)“
98
EU-Richtlinie
EU-Richtlinie
99
EU-Richtlinie
100 000 F/m³
EU-Richtlinie
Gefahrstoffverordnung GefStoffV
100
(Reach-Verordnung)
EU-Richtlinie
1999/45/EG
REACH
(Reach-Verordnung)
1999/45/EG
REACH steht für
Registration,
Evaluation,
Authorisation and
Restriction of Chemicals,
also für die Registrierung, Bewertung,
Zulassung und Beschränkung von
Chemikalien.
101
Herstellungs-, Verwendung- und
Inverkehrbringungsverbote
REACH
Verordnung Nr. 1907/2006
zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und
Beschränkung chemischer Stoffe (REACH)
Artikel 67 Allgemeine Bestimmungen
(1) Ein Stoff als solcher, in einer Zubereitung oder in einem Erzeugnis,
für den eine Beschränkung nach Anhang XVII gilt, darf nur hergestellt,
in Verkehr gebracht oder verwendet werden, wenn die Maßgaben
dieser Beschränkung beachtet werden.
REACH
Anhang XVII, Nr. 6
102
REACH
Anhang XVII, Nr. 6
REACH
Anhang XVII, Nr. 6
103
REACH
Anhang XVII, Nr. 28
Asbest
Einstufung
Konzentration > 0,1 %
krebserzeugend
GHS/CLP
(Reach-Verordnung)
1999/45/EG
Das Global harmonisierte System zur
Einstufung und Kennzeichnung von
Chemikalien
GHS, Globally Harmonized System of
Classification, Labelling and Packaging
of Chemicals)
ist ein weltweit einheitliches System zur
Einstufung von Chemikalien sowie
deren Kennzeichnung auf Verpackungen und in Sicherheitsdatenblättern.
104
Deutsches Recht:
Chemikalien
recht
Bauaufsichtsrecht
Immissionsschutz
Arbeitsschutz
Abfallrecht
Chemikalien
recht
Bauaufsichtsrecht
Staatliche Vorschriften und
Regelungen
Arbeitssicherheitsgesetz
ASiG
Chemikaliensanktionsverordnung
ChemSanktionsV
Abfallrecht
Vorschriften der
Unfallversicherungsträger
Arbeitsschutzgesetz ArbSchG
Chemikaliengesetz
ChemG
ChemikalienVerbotsverordnung
ChemVerbotsV
Immissionsschutz
Arbeitsschutz
Landesbauordnung
Baustellenverordnung
BaustellV
Asbest-Richtlinie
PSA-Benutzerverordnung PSA-BV
Arbeitsstättenverordnung
ArbStättV
Erläuterungen der
Asbest-Richtlinie
Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV
Berufskrankheitenverordnung BKV
Verordnung zur
arbeitsmedizinischen
Vorsorge (ArbMedVV)
GefStoffV
Technische
Regeln für
Gefahrstoffe
TRGS 519
Regeln zum
Arbeitsschutz auf
Baustellen (RAB)
Technischen
Regeln für
Arbeitsstätten
(ASR)
BGV A1
DGUV Vorschrift 6
(BGV A4)
DGUV Vorschrift 9
(BGV A8)
DGUV Vorschrift
38 (BGV C22)
DGUV Regel 112190 (BGR 190)
DGUV Information
201-012 (BGI 664)
DGUV Information
201-013 (BGI 665)
BGI 693
DGUV Information
250-402
(BGI 504-1.2)
BImSchG
KrWG
BISchV
GGBefG
TA Luft
VDI-Richtlinie
3492
VDI-Richtlinie
3861
VDI-Richtlinie
3866
LAGA
Merkblatt
„Entsorgung
asbesthaltiger
Abfälle“
Einteilung wichtiger Rechtsvorschriften nach Art des Geltungsanspruches und nach den verschiedenen Rechtsgebieten
105
Chemikalienrecht
Chemikaliengesetz / Chemikalienverbotsverordnung
Inverkehrbringen
Chemikaliengesetz
Zweck des Gesetzes ist es, den Menschen
und die Umwelt vor schädlichen Einwirkungen
gefährlicher Stoffe und Zubereitungen zu
schützen, insbesondere sie erkennbar zu
machen, sie abzuwenden und ihrem
Entstehen vorzubeugen.
Chemikalien-Verbotsverordnung
Die Chemikalien-Verbotsverordnung umfasst
alle Bestimmungen zum Inverkehrbringen
und regelt somit bundeseinheitlich, ob oder
unter welchen Bedingungen besonders
gefährliche Chemikalien ab- bzw. weitergegeben werden dürfen.
Chemikalienrecht
Chemikalienverbotsverordnung
Inverkehrbringen
Nach Nr. 1 des Anhangs zu § 1 der Chemikalien-Verbotsverordnung
dürfen nicht in Verkehr gebracht werden:
 Asbest (faserige Struktur),
 Zubereitungen mit einem Massengehalt von mehr als 0,1%,
 Erzeugnisse, die Asbest oder die genannten asbesthaltigen
Zubereitungen enthalten.
Das Inverkehrbringen von Asbest ist mittlerweile in der
Reach-VO geregelt!
106
Chemikalienrecht
Verstöße
ChemSanktionsV
Art. 5 der ChemSanktionsV regelt Verstöße
gegen die Beschränkungen nach REACH, die
mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren (bei
vorsätzlicher Gefährdung von Leben oder der
Gesundheit bis zu fünf Jahren) oder
Geldstrafen geahndet werden können
-
Vorsätzlich oder fahrlässiges Herstellen,
in Verkehr bringen oder Verwenden von
Asbestfasern oder deren Erzeugnissen!
Bauaufsichtsrecht
Asbestrichtlinie
Im Falle von Asbest wurde daher zur Gefährdungsbeurteilung die
„Richtlinie
für die Bewertung und Sanierung schwach
gebundener Asbestprodukte in Gebäuden" (AsbestRichtlinie)
erarbeitet.
Die Asbest-Richtlinie gilt als Technische Baubestimmung und ist für die
Bewertung und Sanierung schwach gebundener Asbestprodukte
verbindlich.
107
Bauaufsichtsrecht
Asbestrichtlinie
Sanierungsdringlichkeit gemäß Asbestrichtlinie
Schwach gebundene
Asbestprodukte?
NEIN
„Kein Handlungsbedarf“
JA
Asbestrichtlinie
Bauaufsichtsrecht
Schwach gebundene Asbestprodukte im
Sinne dieser Richtlinie sind Asbestprodukte
mit einer Rohdichte unter 1000 kg/m³.
Sie gilt nicht für Asbestzementprodukte, wie
z.B. Wellplatten, ebene Platten, Rohre oder
dergleichen.
108
Bauaufsichtsrecht
Asbestrichtlinie
Schwach gebundene
Asbestprodukte?
NEIN
„Kein Handlungsbedarf“
JA
Bewertung der Sanierungsdringlichkeit
gemäß Asbestrichtlinie
Asbestrichtlinie
Bauaufsichtsrecht
Dringlichkeit einer Sanierung
Die Dringlichkeit der Sanierung wird mit Hilfe des Formblattes aufgrund
folgender Kriterien bewertet:







Art der Asbestverwendung,
Asbestart,
Struktur der Oberfläche des Asbestprodukts,
Oberflächenzustand des Asbestprodukts,
Beeinträchtigung des Asbestprodukts von außen,
Raumnutzung,
Lage des Produkts.
Den Kriterien sind Bewertungspunkte zugeordnet, aus deren Summe sich
die Dringlichkeit der Sanierung ergibt.
Asbestluftmessungen sind im Regelfall für eine Bewertung nicht
geeignet, da diese nur eine Momentaufnahme darstellen.
109
Bauaufsichtsrecht
Asbestrichtlinie
Bauaufsichtsrecht
Dringlichkeitsstufe I (> 80 Punkte): Sanierung unverzüglich erforderlich.
Verwendungen mit dieser Bewertung sind zur Gefahrenabwehr unverzüglich zu
sanieren.
Falls die endgültige Sanierung nicht sofort möglich ist, müssen unverzüglich vorläufige
Maßnahmen zur Minderung der Asbestfaserkonzentration im Raum ergriffen werden,
wenn er weiter genutzt werden soll. Mit der endgültigen Sanierung nach Abschnitt 4.3
muss jedoch nach spätestens drei Jahren begonnen werden.
Dringlichkeitsstufe II (70 - 79 Punkte): Neubewertung mittelfristig erforderlich.
Verwendungen mit dieser Bewertung sind in Abständen von höchstens zwei Jahren
erneut zu bewerten. Ergibt eine Neubewertung die Dringlichkeitsstufe I oder III, so ist
entsprechend der Regelungen zu diesen Dringlichkeitsstufen zu verfahren.
Dringlichkeitsstufe III (< 70 Punkte): Neubewertung langfristig erforderlich.
Verwendungen mit dieser Bewertung sind in Abständen von höchstens fünf Jahren
erneut zu bewerten. Ergibt eine Neubewertung die Dringlichkeitsstufe I oder II, so ist
entsprechend den Regelungen zu diesen Dringlichkeitsstufen zu verfahren.
110
Bauaufsichtsrecht
Arbeitsschutz
Arbeitsschutz
... ist die Summe aller Maßnahmen, die zum Schutz von Leben und
Gesundheit der Arbeitnehmer und zur Herstellung zeitgemäßer sozialhygienischer Verhältnisse im Betrieb zu treffen sind.
Duales Arbeitsschutzsystem
Staatlicher Arbeitsschutz
Berufsgenossenschaften
Artikel 2, Absatz 2 GG
Grundrecht
auf Leben und körperliche
Unversehrtheit
SGB VII
111
Arbeitsschutz
Arbeitsschutzgesetz
Arbeitsschutzgesetz
Ziel des Arbeitsschutzgesetzes ist
es, die Gesundheit aller Beschäftigten durch Maßnahmen des
Arbeitsschutzes zu sichern und zu
verbessern.
ArbStättV
(Arbeitsstättenverordnung)
BaustellenV
(Baustellenverordnung)
BetrSichV
(Betriebssicherheitsverordnung)
PSA-BV
(PSA-Benutzerverordnung)
ArbMedVV
(Arbeitsmedizinische VorsorgeVerordnung)
GefStoffV
(Gefahrstoffverordnung)
Arbeitsschutz
Arbeitsschutzgesetz
Arbeitsschutzgesetz
ArbStättV
(Arbeitsstättenverordnung)
…verfolgt das Ziel, Beschäftigte in Arbeitsstätten zu schützen und zur Verhütung
von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten beizutragen. So ist von den
angezeigten Unfällen ein nicht unwesentlicher Teil auf die nicht
ordnungsgemäße Beschaffenheit, Einrichtung und Unterhaltung der
Arbeitsstätten zurückzuführen, z. B. Sturzunfälle auf schadhaften Fußböden und
Treppen sowie Transportunfälle auf ungeeigneten oder zu eng bemessenen
Verkehrswegen. Des Weiteren dient die ArbStättV der menschengerechten
Gestaltung der Arbeit. Dies sind vor allem die Forderungen nach gesundheitlich
zuträglichen Luft-, Klima- und Beleuchtungsverhältnissen sowie nach
einwandfreien
sozialen
Einrichtungen,
insbesondere
Sanitärund
Erholungsräumen.
112
Arbeitsschutz
Baustellenverordnung
Arbeitsschutzgesetz
BaustellenV
(Baustellenverordnung)
Die Umsetzung der Baustellenverordnung soll für eine
verstärkte Koordination der Bauabläufe und für die
frühzeitige Berücksichtigung von Arbeitsschutzbelangen in
der Planungsphase eine entscheidende Voraussetzung zur
Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit der
Beschäftigten bei Bauarbeiten bilden.
Hauptadressat der Baustellenverordnung ist der Bauherr,
er trägt die Gesamtverantwortung für die Durchführung des
Bauvorhabens.
Arbeitsschutz
Betriebssicherheitsverordnung
Arbeitsschutzgesetz
BetrSichV
(Betriebssicherheitsverordnung)
Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) regelt



die Bereitstellung von Arbeitsmitteln durch den Arbeitgeber,
die Benutzung von Arbeitsmitteln durch die Beschäftigten bei der Arbeit
sowie den Betrieb von überwachungsbedürftigen Anlagen im Sinne des
Arbeitsschutzes.
Das in ihr enthaltene Schutzkonzept ist auf alle von Arbeitsmitteln
ausgehenden Gefährdungen anwendbar.
113
Arbeitsschutz
Arbeitsmedizinische Vorsorgeverordnung
Arbeitsschutzgesetz
ArbMedVV
(Arbeitsmedizinische VorsorgeVerordnung)
Ziel arbeitsmedizinischer Vorsorge ist die Früherkennung und Verhütung arbeitsbedingter
Erkrankungen.
Mittel u.a.:
arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen
einschließlich der Aufklärung und Beratung der
Beschäftigten über die mit bestimmten
Tätigkeiten
verbundenen
Gesundheitsgefährdungen
ArbMedVV
Arbeitsmedizinische Vorsorge
Pflicht- und Angebotsvorsorge
Pflichtvorsorge ist arbeitsmedizinische Vorsorge, die
bei bestimmten besonders gefährdenden Tätigkeiten
(z.B. Asbest) zu veranlassen ist. Ihre Durchführung ist
Vorbedingung für das Ausüben einer solchen
Tätigkeit.
114
ArbMedVV
GefStoffV
EU-Richtlinie
Gefahrstoffverordnung GefStoffV
2010/Änderungen 2013
115
GefStoffV
Ziel der Gefahrstoffverordnung ...
 Schutz der Beschäftigten und anderer Personen
bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
Arbeitsschutz
Anwendung auch im Gefahrenbereich
 Schutz der Umwelt vor stoffbedingten Schädigungen
Die Verbote nach Gefahrstoffverordnung gelten auch für private Haushalte!
GefStoffV
Begriffsbestimmungen
Gefahrstoffe
im Sinne dieser Verordnung sind z.B. gefährliche Stoffe und
Zubereitungen, die krebserzeugend sind (wie z.B. Asbest)
Konzentrationsgrenzen für Zubereitungen nach Verordnung (EG) Nr.
1999/45/EG (Zubereitungsrichtlinie)
116
GefStoffV
Tätigkeit
Eine „Tätigkeit“ ist jede Arbeit mit Stoffen, Zubereitungen oder
Erzeugnisse einschließlich Herstellung, Mischung, Ge- und
Verbrauch, Lagerung, Aufbewahrung, Be- und Verarbeitung Abund Umfüllung, Entfernung, Entsorgung und Vernichtung. Zu den
Tätigkeiten zählen auch das innerbetriebliche Befördern sowie
Bedien- und Überwachungsarbeiten.
GefStoffV
Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung
Gefahrstoffe
Tätigkeiten
Informationsermittlung und
Gefährdungsbeurteilung
Vor dem Beginn von Abbruch-, Sanierungs- und
Instandhaltungsarbeiten
oder
Bauarbeiten
muss
der
Arbeitgeber für die Gefährdungsbeurteilung Informationen,
insbesondere vom Auftraggeber oder Bauherrn, darüber
einholen, ob entsprechend der Nutzungs- oder Baugeschichte
des Objekts Gefahrstoffe, insbesondere Asbest, vorhanden
oder zu erwarten sind.
Der Arbeitgeber hat bei der Gefährdungsbeurteilung festzustellen, ob Beschäftigte bei Tätigkeiten Asbeststaub oder
Staub von asbesthaltigen Materialien ausgesetzt sind oder
ausgesetzt sein können.
117
GefStoffV
Gefahrstoffe
Tätigkeiten
Schutzmaßnahmen
GefStoffV
Schutzmaßnahmen
§ 7 Grundpflichten
§ 8 Allgemeine Schutzmaßnahmen
§ 9 Zusätzliche Schutzmaßnahmen,
inhalativ oder dermal
§ 10 Besondere Schutzmaßnahmen
bei Tätigkeiten mit KEF-Stoffen
118
GefStoffV
Er. Vorschriften zum Schutz g. Gefährdung durch Asbest
Ergänzende Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten
mit Asbestexposition
 Die Ausbreitung von Asbeststaub ist durch eine staubdichte
Abtrennung des Arbeitsbereichs oder durch gleichwertige
Schutzmaßnahmen, die einen gleichartigen Sicherheitsstandard gewährleisten, zu verhindern.
 Durch eine ausreichend dimensionierte raumlufttechnische
Anlage ist sicherzustellen, dass der Arbeitsbereich durchlüftet
und ein ausreichender Unterdruck gehalten wird.
GefStoffV
 Der Arbeitsbereich ist mit einer Personenschleuse mit
Dusche und einer Materialschleuse auszustatten.
 Den
Beschäftigten sind geeignete Atemschutzgeräte,
Schutzanzüge und soweit erforderlich weitere persönliche
Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen. Der Arbeitgeber
hat sicherzustellen, dass die Beschäftigten die persönliche
Schutzausrüstung verwenden.
119
GefStoffV
 Kontaminierte
persönliche Schutzausrüstung und die
Arbeitskleidung müssen entweder gereinigt oder entsorgt
werden. Sie können auch in geeigneten Einrichtungen
außerhalb des Betriebs gereinigt werden. Die Reinigung ist so
durchzuführen,
dass
Beschäftigte
Asbeststaub
nicht
ausgesetzt werden. Das Reinigungsgut ist in geschlossenen,
gekennzeichneten Behältnissen aufzubewahren und zu
transportieren.
GefStoffV
 Den Beschäftigten müssen geeignete Waschräume mit
Duschen zur Verfügung gestellt werden.
 Vor Anwendung von Abbruchtechniken sind asbesthaltige
Materialien zu entfernen, soweit dies möglich ist.
120
TRGS
Technische Regeln für Gefahrstoffe
Technische Regeln
für Gefahrstoffe
Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
haben zum Ziel, alle wesentlichen Vorschriften
zusammenzufassen und Rahmenbestimmungen der
Gefahrstoffverordnung zu präzisieren.
Sie geben den Stand der sicherheitstechnischen,
arbeitsmedizinischen, hygienischen sowie arbeitswissenschaftlichen Anforderungen an Gefahrstoffe
hinsichtlich Inverkehrbringen und Umgang wieder.
Aufgestellt werden diese vom Ausschuss für
Gefahrstoffe (AGS).
Sie sind keine Rechtsnormen und haben damit auch
nicht den Charakter von gesetzlichen Vorschriften.
www.baua.de/prax/ags/trgs.htm
TRGS
Technische Regeln für Gefahrstoffe
TRGS Technische Regeln für Gefahrstoffe
Technische Regel für Gefahrstoffe 001
(Das Technische Regelwerk zur Gefahrstoffverordnung –
Allgemeines - Aufbau – Übersicht)
TRGS Reihe 400
TRGS Reihe 500
Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
TRGS Reihe 900
Grenzwerte, Einstufungen, Begründungen und weitere Beschlüsse
des AGS
121
TRGS 519
TRGS 519 - Inhalt
TRGS 519 "Asbest; Abbruch-, Sanierungs- oder
Instandhaltungsarbeiten", Fassung Ausgabe Januar 2014
http://www.baua.de/de/Themen-vonA-Z/Gefahrstoffe/TRGS/TRGS519.html
TRGS 519
TRGS 519 - Inhalt
TRGS 519 "Asbest; Abbruch-, Sanierungs- oder
Instandhaltungsarbeiten", Fassung Januar 2014
Inhalt
1
Anwendungsbereich
12 Unterrichtung der Beschäftigten
2
13 Arbeitsmedizinische Prävention
3
Zulassung und Anzeige
4
14 Besondere Regelungen für Abbruch- und Sanierungsarbeiten an schwachgebundenen Asbestprodukten
5
Anforderungen an die personelle und
sicherheitstechnische Ausstattung
6
Koordinierung
7
Organisatorische Maßnahmen
8
Sicherheitstechnische Maßnahmen
9
Persönliche Schutzausrüstung
15 Besondere Regelungen für Tätigkeiten geringer
Exposition nach Nummer 2.8
16 Besondere Regelungen für Abbruch-Arbeiten an
Asbestzementprodukten
17 Besondere Regelungen für Instandhaltungsarbeiten
an Asbestprodukten
18 Besondere Anforderungen an Tätigkeiten mit
asbesthaltigen Abfällen
10 Hygienemaßnahmen
19 Weitere Regelungen
11 Unterweisung der Beschäftigten
Anlagen
122
TRGS 519
TRGS 519 - Anwendungsbereich
Anwendungsbereich
 Die TRGS 519 gilt zum Schutz der Beschäftigten und
anderer Personen bei Tätigkeiten mit Asbest und asbesthaltigen Gefahrstoffen bei Abbruch-, Sanierungs- oder
Instandhaltungsarbeiten (ASI-Arbeiten) und bei der Abfallbeseitigung.
Abbruch-, Sanierungs- oder
(ASI-Arbeiten)
GefStoffV
Herstellungs- und Verwendungsverbote
Gefahrstoffverordnung § 16
Herstellungs- und Verwendungsbeschränkungen
Die Herstellung und die Verwendung von
Asbestfasern
und von Erzeugnissen, denen diese Fasern
absichtlich zugesetzt werden, ist verboten.
Herstellungs- und Verwendungsbeschränkungen für bestimmte
Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse ergeben sich aus Artikel
67 in Verbindung mit Anhang XVII der
Verordnung (EG) Nr. 1907/2006( Reach-VO)
123
GefStoffV
Gefahrstoffverordnung § 16
§ 16 in Verbindung mit Anhang II „Herstellungs- und
Verwendungsbeschränkungen“
mit wenigen, rein nationalen
Beschränkungen, z.B. zu Asbest und biopersistenten Fasern
GefStoffV
Gefahrstoffverordnung Anhang II
Arbeiten an asbesthaltigen Teilen von Gebäuden, Geräten, Maschinen,
Anlagen, Fahrzeugen und sonstigen Erzeugnissen sind verboten.
Insbesondere Überdeckungs-, Überbauungs- und Aufständerungsarbeiten an
Asbestzementdächern und -wandverkleidungen
sowie Reinigungs- und Beschichtungsarbeiten an unbeschichteten Asbestzementdächern und -wandverkleidungen.
Die weitere Verwendung von bei Arbeiten anfallenden asbesthaltigen
Gegenständen und Materialien zu anderen Zwecken als der Abfallbeseitigung oder Abfallverwertung ist verboten.
124
GefStoffV
Hiervon ausgenommen sind:
 Abbrucharbeiten

Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten
TRGS 519
TRGS 519 - Begriffsbestimmungen
Begriffsbestimmungen und Erläuterungen
 Abbrucharbeiten (TRGS 519, Nr. 2.1)
Abbrucharbeiten im Sinne dieser TRGS umfassen das vollständige
Abbrechen (Rückbau) baulicher Anlagen oder Teilen davon, das
Abwracken von Fahrzeugen einschließlich Schiffen, das Demontieren von
Anlagen oder Geräten usw. einschließlich der erforderlichen Nebenarbeiten.
Abbrucharbeiten im Sinne dieser TRGS umfassen auch das vollständige
Entfernen asbesthaltiger Materialien aus bzw. von baulichen Anlagen
oder Teilen davon, sowie aus Fahrzeugen, Schiffen und Geräten
einschließlich der erforderlichen Nebenarbeiten.
125
TRGS 519
 Abbrucharbeiten (TRGS 519, Nr. 2.1)
Solche Abbrucharbeiten können z.B. betreffen
1. schwach gebundene Asbestprodukte,
2. Asbestzementprodukte,
3. asbesthaltige Estriche, Bodenbeläge, Kleber, Spachtelmassen, Anstriche, Beschichtungen.
Instandhaltungsarbeiten gemäß Nummer 17.3 und 17.4 gelten nicht als
Abbrucharbeiten, auch wenn in Bezug auf die betrachtete Anlage nach
Beendigung der Maßnahme keine asbesthaltigen Teile mehr vorhanden sind.
TRGS 519
 Sanierungsarbeiten (TRGS 519, Nr. 2.2)
Sanierungsarbeiten im Sinne dieser TRGS umfassen das Beschichten
und die räumliche Trennung schwach gebundener Asbestprodukte
einschließlich der erforderlichen Nebenarbeiten sowie vorläufige bauliche
Maßnahmen im Sinne der Asbestrichtlinien der Länder.
126
TRGS 519
 Instandhaltungsarbeiten (TRGS 519, Nr. 2.3)
Instandhaltungsarbeiten im Sinne dieser TRGS umfassen alle Maßnahmen
•
zur Bewahrung des Soll-Zustandes (Wartung),
•
zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes (Inspektion) und
•
zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes (Instandsetzung).
.
GefStoffV
Weiterhin
verboten
sind
Instandhaltungsarbeiten,
Sanierungs-
und
…die zu einem Abtrag der Oberfläche von Asbestprodukten führen,
es sei denn, es handelt sich um emissionsarme Verfahren, die
behördlich oder von den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung
anerkannt sind. Zu den Verfahren, die zum verbotenen Abtrag von
asbesthaltigen Oberflächen führen, zählen insbesondere Abschleifen, Druckreinigen, Abbürsten und Bohren.
127
GefStoffV
Hiervon ausgenommen sind:
 Abbrucharbeiten

Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten
… Tätigkeiten mit messtechnischer Begleitung, die zu einem Abtrag
der Oberfläche von Asbestprodukten führen und die notwendigerweise durchgeführt werden müssen, um eine Anerkennung als
emissionsarmes Verfahren zu erhalten.
TRGS 519
Anwendungsbereich
 Die TRGS 519 gilt zum Schutz der Beschäftigten und
anderer Personen bei Tätigkeiten mit Asbest und asbesthaltigen Gefahrstoffen bei Abbruch-, Sanierungs- oder
Instandhaltungsarbeiten (ASI-Arbeiten) und bei der Abfallbeseitigung.
 Für Tätigkeiten mit asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen
und daraus hergestellten Zubereitungen und Erzeugnissen gilt
die TRGS 517.
128
GefStoffV
Weitere Ausnahmen
Verwendungsverbot
vom
Herstellungs-
und
 Gewinnung, Aufbereitung, Weiterverarbeitung und Wiederverwendung von natürlich vorkommenden mineralischer Rohstoffe und daraus hergestellten Zubereitungen und
Erzeugnissen, die Asbest mit einem Massengehalt von nicht
mehr als 0,1 % enthalten
TRGS 517
TRGS 519
Anwendungsbereich
 Diese TRGS gilt nicht für Tätigkeiten mit anderen
Faserstäuben. Für Tätigkeiten, bei denen krebserzeugende
anorganische Faserstäube frei werden, gilt die TRGS 521.
 Die TRGS 519 konkretisiert die allgemeinen Anforderungen
zum Schutz der Beschäftigten und anderer Personen nach
der Gefahrstoffverordnung und insbesondere deren Anhang
III Nr. 2.4 „Ergänzenden Vorschriften zum Schutz gegen
Gefährdungen durch Asbest“. Wird von diesen Regelungen
abgewichen, so sind zumindest gleichwertige Schutzmaßnahmen zu treffen. Die Abweichung ist in der
Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung zu begründen.
129
GefStoffV
Gefahrstoffe
Tätigkeiten
Vor dem Beginn von Abbruch-, Sanierungs- und
oder
Bauarbeiten
muss
der
Arbeitgeber für die Gefährdungsbeurteilung Informationen,
insbesondere vom Auftraggeber oder Bauherrn, darüber
einholen, ob entsprechend der Nutzungs- oder Baugeschichte
des Objekts Gefahrstoffe, insbesondere Asbest, vorhanden
oder zu erwarten sind.
GefStoffV
Ermittlung und Beurteilung der Gefährdung durch
Asbest
Dies gilt insbesondere für Abbruch-, Sanierungs- und
Instandhaltungsarbeiten mit asbesthaltigen Erzeugnissen
oder Materialien.
Vor alle hat der Arbeitgeber zu ermitteln, ob Asbest in
schwach gebundener Form vorliegt.
130
GefStoffV

Beurteilung aller Gefährdungen für die Gesundheit und
Sicherheit der Beschäftigten unter verschiedenen
Gesichtspunkten.
 Die Gefährdungsbeurteilung darf nur von fachkundigen
Personen durchgeführt werden.
 Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
Muster Anlage 1.4 und 1.5 der TRGS 519
TRGS 519
Anlage 1.4
Gefährdungsbeurteilung mit
Arbeitsplan
Asbestprodukt?
Tätigkeiten im Freien oder in
Gebäuden? Beschreibung
Faserfreisetzungspotential
131
TRGS 519
Hieraus resultierende Schutzmaßnahmen
- technische
- organisatorische
TRGS 519
- persönliche
Störungen
Entsorgung
Freigabe
132
TRGS 519
Schwachgebundene
Asbestprodukte
(TRGS 519, Nr. 2.12)
(TRGS 519, Nr. 2.11)
z.B. Spritzasbest, asbesthaltige
Leichtbauplatten, Asbestpappen,
Dichtungsschnüre, haben in der
Regel eine Rohdichte unter 1.000
kg/m³.
Ausnahmem sind in der Asbestrichtlinie beschrieben.
Asbestzementprodukte sind vorgefertigte, zementgebundene Erzeugnisse mit einem Asbestgehalt
von in der Regel unter 15
Gewichtsprozent und einer Rohdichte von mehr als 1.400 kg/m³.
Sie gelten als fest gebundene
Asbestprodukte.
 Rohdichte < 1 000 kg/m³
 Rohdichte > 1 400 kg/m³
 Asbestgehalt ca. > 60 %
 Asbestgehalt ca. < 15 %
TRGS 519
Schwachgebundene
Asbestprodukte
< 1 000 kg/m³
(TRGS 519, Nr. 2.13)
Bei sonstigen Asbestprodukten ist das
Faserfreisetzungspotenzial vergleichend
zu bewerten. So gelten z.B. Vinylasbestplatten (sog. Flexplatten) und ITDichtungen (Gummi-Asbest-Dichtungen)
als fest gebundene Produkte.
133
TRGS 519
Hinsichtlich des Umfanges der Schutzmaßnahmen ist die TRGS
nach dem bewährten Stufenkonzept aufgebaut.
TRGS 519
Tätigkeiten mit geringer Exposition
Tätigkeiten mit geringer Exposition sind Arbeiten mit niedrigem Risiko
im Sinne der TRGS 910, bei denen die Akzeptanzkonzentration von
10 000 F/m3
c
unterschritten wird.
134
TRGGS 910
TRGS 910
TRGGS 910
TRGS 910
135
TRGS 910
TRGS 910
Risikobereich I
Risikobereich II
Risikobereich II
Niedriges Risiko
Grundmaßnahmen
Mittleres Risiko
Maßnahmenbereich
Hohes Risiko
Gefahrenbereich
TRGS 910
TRGS 910
Stoffspezifische Konzentrationswerte
und Exposition-Risiko-Beziehungen
136
TRGS 519
Tätigkeiten mit geringer Exposition
Tätigkeiten mit geringer Exposition sind Arbeiten mit niedrigem Risiko
im Sinne der TRGS 910, bei denen die Akzeptanzkonzentration von
10 000 F/m3
c
unterschritten wird.
Werden solche Tätigkeiten innerhalb von Gebäuden ausgeführt, ist
nach Abschluss aller Arbeiten nachzuweisen, dass eine Faserkonzentration von 500 F/m³ und ein oberer Poissonwert von 1000 F/m³
in der Raumluft unterschritten wird (Messung nach VDI 3492).
Sanierungszielwerte
TRGS 519
Tätigkeiten mit geringer Exposition / Emissionsarme Verfahren
Bei Emissionsarmen Verfahren handelt es sich um behördlich oder
von den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung geprüften und
anerkannten Tätigkeiten geringer Exposition.
DGUV Information 201-012
BGI
Berufsgenossenschaftliche Information 664
137
TRGS 519
Verfahren mit geringer Exposition BGI 664
Bei Anwendung geprüfter (standardisierter) Verfahren
geringer Exposition ist sichergestellt, dass bei strikter
Einhaltung der Arbeitsanweisungen die Exposition der
Arbeitnehmer unter 10.000 F/m³ liegt und bei Arbeiten in
Innenräumen die Räume nach Abschluss der Arbeiten
nicht kontaminiert sind.
Bei Verfahren mit geringer Exposition kann von
folgenden Maßnahmen abgesehen werden:

Tragen von Atemschutzgeräten

In der Regel vom Tragen von Schutzanzügen

Bereitstellung einer Dusche

Durchführung arbeitsmedizinischer
Vorsorgeuntersuchungen

Errichtung einer Abschottung und der
Freigabemessung
TRGS 519
138
BGI 664
BGI 664
139
BGI 664
BGI 664
140
BGI 664
TRGS 519
Arbeiten geringen Umfangs
Arbeiten mit schwach gebundenem Asbest können als Arbeiten
geringen Umfangs eingestuft werden, wenn im Rahmen einer
Gefährdungsbeurteilung für das Gesamtobjekt (z.B. Anlage, Gebäude,
Betriebsstätte) nachgewiesen wird, dass folgende Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind:
1. Für die Arbeiten werden nicht mehr als 2 Beschäftigte eingesetzt;
2. die bis zum Abschluss der Arbeiten mit Asbest erforderliche
Gesamtarbeitsdauer einschließlich der vor Ort auszuführenden
Nebenarbeiten nach Nummer 2.4, insbesondere der Reinigung,
beträgt nicht mehr als vier Personenstunden (Freigabemessungen nach Nummer 14.5 zählen nicht zum Umfang der
Arbeiten);
t
c
3. die Faserkonzentration überschreitet während der Arbeiten zu
keinem Zeitpunkt 100 000 Fasern/m³.
141
TRGS 519
Arbeiten geringen Umfangs (TRGS 519, Nr.14.4)
Beispiele:
z.B. Entfernen von Dichtungen, z. B. an Gasbrennern oder an
Türen, Beschichten von Abschottungen, z. B. an Kabeldurchführungen oder an Durchführungen von Lüftungskanälen oder Rauchrohren, Beschichten von schwach gebundenen asbesthaltigen
Platten in gutem Zustand durch Rollen.
TRGS 519
•
Die Arbeitsbereiche sind staubdicht abzutrennen und mit einem
Entlüftungsgerät für Unterdruckhaltung zu durchlüften. Nach Möglichkeit ist
feucht zu arbeiten.
•
In Innenräumen ist als Verbindung zum Arbeitsbereich im Allgemeinen
eine Ein-Kammer-Schleuse ausreichend. Personen und Gegenstände
dürfen in diesem Fall den Arbeitsbereich nicht vor Abschluss der
Tätigkeiten einschließlich der Reinigungsarbeiten und nachfolgendem 30fachem Luft-wechsel verlassen. Der Zugang ist während der Arbeit
staubdicht geschlossen zu halten.
•
Es genügt als Atemschutz eine partikelfiltrierende Halbmaske FFP 2 (für
kurzzeitige Tätigkeiten von maximal 2 h pro Schicht), Halbmasken mit P2Filter für länger andauernde Tätigkeiten
•
In der Regel kann auf Freigabemessungen verzichtet werden
142
TRGS 519
Arbeiten geringen Umfangs nach Absatz 1 liegen nicht vor, wenn im
Rahmen der Planung für das Gesamtobjekt festzustellen oder absehbar
ist, dass derartige Arbeiten wiederholt durchzuführen sind. Dies gilt
auch, wenn im Falle der Wiederholung die einzelnen Arbeiten mit
anderem Personal durchgeführt werden.
TRGS 519
Arbeiten geringen Umfangs für Asbestzementplatten
Kategorie
geringen Umfangs
umfangreiche
Arbeiten
Arbeiten an
Asbestzementplatten im
Außenbereich
Fläche < 100 m²
Fläche > 100 m²
Unternehmensbezogene
Anzeige
Objektbezogene
Anzeige
143
TRGS 519
Maßnahmen mit einer Faserbelastung oberhalb der
Toleranzkonzentration (Umfangreiche Arbeiten)
Alle Arbeiten die nicht geringen Umfangs und nicht geringer
Exposition sind.
TRGS 519
TRGS 519 – Begriffsbestimmungen
Gefährdungskategorien nach TRGS 519
Kategorie
Tätigkeiten
geringer
Exposition
Arbeiten geringen
Umfangs
Umfangreiche
Arbeiten
Asbestfaserkonzentration c
[F/m³]
c < 10.000
10.000 < c <
100.000
c > 10.000 c > 100.000
Beschäftigte
-
2
Zeit t
-
t < 4 Pers.h
>2
t > 4 Pers. h
-
144
GefStoffV
Anzeige an die Behörde
Tätigkeiten, bei denen die Beschäftigten Asbeststaub oder
ausgesetzt sein können,
müssen der zuständigen Behörde angezeigt werden.
Eine Durchschrift der Mitteilung ist dem zuständigen Träger
der gesetzlichen Unfallversicherung zu übersenden.
Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten und ihrer Vertretung
Einsicht in die Anzeige zu gewähren.
Anzeige
GefStoffV
Sie muss mindestens folgende Punkte enthalten:
1. Lage der Arbeitsstätte,
2. verwendete oder gehandhabte Asbestarten und -mengen,
3. durchgeführte Tätigkeiten und angewendete Verfahren,
4. Anzahl der beteiligten Beschäftigten,
5. Beginn und Dauer der Tätigkeiten und
6. Maßnahmen zur Begrenzung der Asbestfreisetzung und zur
Begrenzung der Asbestexposition der Beschäftigten.
145
GefStoffV
Die Mitteilung muss spätestens 7 Tage vor Beginn der
Tätigkeiten durch den Arbeitgeber erfolgen.
Kann bei dringenden Arbeiten die 7-Tage-Frist nicht
eingehalten werden, so kann die zuständige Behörde einer
Verkürzung der Frist zustimmen.
TRGS 519
Unternehmensbezogene Anzeige
 für stationäre Betriebe
bei wechselnden Arbeitsstätten, nur
wenn
 Tätigkeiten mit geringer
Exposition
Muster Anlage 1.1, TRGS 519
 Spezielle Instandhaltungsarbeiten an Asbestprodukten
 Arbeiten an AZ-Platten < 100 m²
im Außenbereich
146
TRGS 519
Anlage 1.1
Unternehmensbezogene
Anzeige
Art der Arbeiten, Beschreibung
Anzahl Arbeiter, Sachkundige
Maßnahmen zur Begrenzung der
Exposition
Abfall
TRGS 519
Unternehmensbezogene Anzeige
wenn
Exposition
im Außenbereich
Ergänzend für Arbeiten an
AZ-Platten < 100 m²
Anlage 1.2
147
TRGS 519
Anlage 1.2
Ergänzende Anzeige bei
Tätigkeiten geringen Umfangs
Nachmeldung von Ort und Zeit
Bei Arbeiten geringen Umfangs sind
ergänzend zur unternehmensbezogenen
Mitteilung Ort und Zeit der durchzuführenden Arbeiten vor Arbeitsbeginn der für
den Ort der Tätigkeit zuständigen
Arbeitsschutzbehörde mitzuteilen. Dies
kann formlos und kurzfristig per Fax oder
E-Mail erfolgen
TRGS 519
Unternehmens-
Objektbezogene
bezogene Anzeige
Anzeige
wenn
Exposition
 Bei wechselnden Arbeitsstätten (z.B. Baustellen)
Muster Anlage 1.3 der
TRGS 519
im Außenbereich
148
TRGS 519
Anlage 1.3
Objektbezogene Anzeige
Art der Arbeiten, Beschreibung
Anzahl Arbeiter, Sachkundige
Ort und Zeit
Maßnahmen zur Begrenzung der
Exposition
Abfall
GefStoffV
Zulassung
Abbruch- und Sanierungsarbeiten an schwach gebundenen
Asbestprodukten
mit
Ausnahme der Anwendung von
emissionsarmen Verfahren dürfen nur von Fachbetrieben
durchgeführt werden, die von der zuständigen Behörde zur
Durchführung dieser Arbeiten zugelassen worden sind.
TRGS 519
149
GefStoffV
Personelle Anforderungen
Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten mit
Asbest dürfen nur von Fachbetrieben durchgeführt werden,
deren personelle und sicherheitstechnische Ausstattung für diese Tätigkeiten geeignet ist.
Bei den Arbeiten ist dafür zu sorgen, dass mindestens eine
weisungsbefugte sachkundige Person vor Ort tätig ist.
GefStoffV/TRGS 519
Sachkundige Personen
Sachkundig sind Personen, die auf Grund ihrer fachlichen
Ausbildung und Erfahrung ausreichende Kenntnisse bei
Tätigkeiten mit asbesthaltigen Gefahrstoffen haben und mit den
einschlägigen staatlichen Schutzvorschriften, Unfallverhütungsvorschriften, Richtlinien und dem Stand der Technik so vertraut
sind, dass sie die erforderlichen Schutzmaßnahmen bei
Tätigkeiten mit asbesthaltigen Gefahrstoffen beurteilen können.
Der Nachweis der Sachkunde wird erbracht durch die
erfolgreiche Teilnahme an einem behördlich anerkannten
Lehrgang für Tätigkeiten mit asbesthaltigen Gefahrstoffen
(Lehrgangsinhalt siehe Anlagen 3 und 4 zu dieser TRGS). Die
erfolgreiche Teilnahme ist durch eine Prüfung nachzuweisen.
150
GefStoffV/TRGS 519
Sachkunde
Für Tätigkeiten mit geringer Exposition nach Nummer 2.8 ist
mindestens die Sachkunde nach Anlage 4 erforderlich.
Anlage 3 – ASI-Arbeiten mit Asbest
Anlage 4 – ASI-Arbeiten mit Asbest
- an Asbestzementprodukten (4A)
- für Arbeiten geringen Umfangs (4B)
- Integrierter Lehrgang (4C aus 4A und 4B)
- für Tätigkeiten mit geringer Exposition?
GefStoffV
Sachkunde
Sachkundenachweise gelten für den Zeitraum von sechs
Jahren!
Sachkundenachweise, die vor dem 1. Juli 2010 erworben
wurden behalten aber ihre Gültigkeit bis zum 30. Juni 2016.
Wird während der Geltungsdauer des Sachkundenachweises
ein behördlich anerkannter Fortbildungslehrgang besucht,
verlängert sich die Geltungsdauer um weitere sechs
Jahre, gerechnet ab dem Datum des Nachweises über den
Abschluss des Fortbildungslehrgangs.
151
TRGS 519
Die personelle Eignung von Unternehmen für ASI-Arbeiten
setzt voraus, dass sachkundige Personen im Betrieb
beschäftigt sind.
•
Verantwortliche Person (TRGS 519, Nr. 5.1)
•
Aufsichtsführender (TRGS 519, Nr. 5.2)
•
Fachpersonal
•
Koordinator
(TRGS 519, Nr. 5.3)
(TRGS 519, Nr. 5.4)
TRGS 519
Verantwortliche Person
• Der Arbeitgeber, der ASI-Arbeiten mit Asbest durchführt
oder asbesthaltige Abfälle entsorgt, hat eine sachkundige
verantwortliche Person festzulegen.
• Zulassungspflichtige Betriebe müssen darüber hinaus
über einen sachkundigen Vertreter verfügen.
Aufgaben:
• Der Verantwortliche hat sicherzustellen, dass bereits
bei der Planung von Arbeiten die Anforderungen der
TRGS 519 berücksichtigt und bei der Durchführung
der Arbeiten umgesetzt werden.
152
TRGS 519
Aufsichtsführender
Für die Arbeiten vor Ort muss vom Unternehmer ein
sachkundiger Aufsichtführender schriftlich bestellt werden.
Aufgaben:
Der Aufsichtsführende hat sich zu vergewissern, dass die
Arbeitnehmer
•
gemäß der Betriebsanweisung unterwiesen
sind,
•
in die Benutzung von persönlicher Schutzausrüstung unterwiesen sind.
TRGS 519
Aufsichtsführender
Er hat insbesondere dafür zu sorgen, dass
•
mit den Arbeiten erst begonnen wird, wenn die in der
und
dem
Arbeitsplan
festgelegten Schutzmaßnahmen getroffen sind,
• die der Betriebsanweisung bzw. dem Arbeitsplan
zugrundeliegenden Arbeitsverfahren nicht verändert
werden,
• die Beschäftigten während der Arbeit die
vorgesehenen Schutzmaßnahmen beachten und die
persönlichen Schutzausrüstungen benutzen,
153
TRGS 519
Aufsichtsführender
•
die Arbeitsstelle gekennzeichnet und erforderlichenfalls abgesperrt ist und Unbefugte von der
Arbeitsstelle ferngehalten werden,
•
die Arbeitsstelle nach Abschluss der Arbeiten
gereinigt und bis zur Freigabe gekennzeichnet und
abgesperrt bleibt und
TRGS 519
Aufsichtsführender
• der Aufsichtführende muss während der Arbeiten
ständig auf der Baustelle anwesend sein.
Bei Arbeiten mit geringer Exposition genügt es, wenn zur
Erfüllung der Anforderungen eine sachkundige Person für die
einzelnen räumlich voneinander getrennten Arbeitsplätze
zuständig ist und diese beaufsichtigt.
154
TRGS 519
Fachkundiges Personal
Der Betrieb muss über eine ausreichende Zahl von
Fachkräften verfügen, die in der Lage sind, sowohl die
Arbeiten sachgerecht und sicher durchzuführen als auch
die erforderliche sicherheitstechnische Ausstattung, wie
z.B. die Absaug- und Entsorgungsanlagen und die
Schleusenanlagen zu bedienen bzw. zu überwachen.
TRGS 519
Fachkundiges Personal
Sicherheitstechnische Einrichtungen, die bei Arbeiten nach
Nummer 14 eingesetzt werden, müssen durch eine
fachkundige Person regelmäßig geprüft werden.
• Die fachkundige Person muss ausreichende Kenntnisse
über Tätigkeiten mit asbesthaltigen Materialien haben und
mit der Bedienung und Wartung der sicherheitstechnischen
Einrichtungen so vertraut sein, dass sie den arbeitssicheren Zustand und die Funktion der sicherheitstechnischen Einrichtungen sicher beurteilen kann. Die
notwendigen Fachkenntnisse können z.B. durch eine
Bescheinigung über die Teilnahme an entsprechenden
Herstellerunterweisungen nachgewiesen werden.
155
TRGS 519
Koordinaton
• Vergibt ein Arbeitgeber (Auftraggeber) Arbeiten an
andere Arbeitgeber (Auftragnehmer), so hat er, soweit
dies zur Vermeidung einer möglichen gegenseitigen
Gefährdung erforderlich ist, einen Koordinator zu
bestimmen, der die Arbeiten aufeinander abstimmt. Er
hat
dafür
zu
sorgen,
dass
diese
Person
Weisungsbefugnis gegenüber den Auftragnehmern und
deren Beschäftigten hat.
•
Übernimmt
ein
Arbeitgeber
Aufträge,
deren
Durchführung zeitlich und örtlich mit Aufträgen anderer
Arbeitgeber oder Dritter zusammenfällt, ist er
verpflichtet, sich mit den anderen Arbeitgebern, der
übergeordneten Bauleitung oder Dritten abzustimmen,
soweit dies zur Vermeidung einer gegenseitigen
Gefährdung erforderlich ist.
TRGS 519
Koordinator
Der Koordinator nach Absatz 1 hat dafür zu sorgen,
dass jeder, der Arbeitsbereiche betreten muss, die
dieser TRGS unterliegen, auf die Gefährdung durch
Asbestfasern und die erforderlichen Schutzmaßnahmen
hingewiesen wird.
Der Koordinator muss sich von sachkundigen Personen
beraten lassen, falls er nicht selbst sachkundig ist.
156
DGUV
Berufsgenossenschaftliches Vorschriften- und Regelwerk
Duales Arbeitsschutzsystem
Staatlicher Arbeitsschutz
Berufsgenossenschaften
gesetzliche Unfallversicherungen
Die Berufsgenossenschaften haben u.a.
die Aufgabe präventiven Arbeitsschutz zu
betreiben.
DGUV
157
DGUV
DGUV Vorschriften
Unfallverhütungsvorschriften (UVVen) nach § 15 Siebtes Buch
Sozialgesetzbuch (SGB VII). Die UVVen benennen Schutzziele sowie
branchen- oder verfahrensspezifische Forderungen an die Sicherheit und
den Gesundheitsschutz. Sie haben rechtsverbindlichen Charakter
DGUV Regeln
Sie konkretisieren oder erläutern staatliche Arbeitsschutzvorschriften
bzw. Unfallverhütungsvorschriften oder sie enthalten Lösungen, die der
Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit erleichtern.
Hier handelt es sich um allgemein anerkannte Regeln für Sicherheit und
Gesundheitsschutz
DGUV Informationen
enthalten Hinweise und Empfehlungen, die die praktische Anwendung
von Regelungen zu einem bestimmten Sachverhalt erleichtern sollen
www.heymanns.com
oder
DGUV Publikationen
DGUV
DGUV Vorschriften
Grundsätze der Prävention „BGV A1“
DGUV Vorschrift 6, „BGV A4“ Arbeitsmedizinische Vorsorge
DGUV Vorschrift 38, „BGV C22“ Bauarbeiten
158
DGUV
Grundsätze der Prävention
Allgemeine Vorschriften
Pflichten des Unternehmers
Pflichten des Versicherten
Organisation des betrieblichen
Arbeitsschutzes
Sicherheitstechnische und
betriebsärztliche Betreuung,
Sicherheitsbeauftragte,
Arbeitssicherheitsgesetz
Erste Hilfe,
Persönliche Schutzausrüstung
DGUV
DGUV Regel 112-190 (BGR/GUV-R 190)
Benutzung von Atemschutzgeräten
In dieser Regel werden die Atemschutzgerätetypen und ihre Einteilung,
Kennzeichnung, Auswahl, ihr Einsatz
und ihre Instandhaltung behandelt. Sie
enthält Festlegungen über die Anforderungen für Geräteträger und Gerätewarte
und an deren Aus- und Fortbildung
sowie Unterweisung.
159
DGUV
DGUV Regel 112-190 (BGR/GUV-R 190)
Benutzung von Atemschutzgeräten
DGUV
Einzelheiten bzgl. Asbest siehe TRGS 519 – Nr. 9.2
10 000 < c < 100 000 F/m³
• partikelfiltrierende Halbmasken FFP2 für kurzzeitige Tätigkeiten von
maximal zwei Stunden pro Schicht,
• Halbmasken mit P2-Filter für länger andauernde Tätigkeiten,
• Maske mit Gebläse und Partikelfilter TM1P
100 000 < c < 300 000 F/m³
• partikelfiltrierende Halbmasken FFP3 für kurzzeitige Tätigkeiten von
maximal zwei Stunden pro Schicht,
• Halbmasken mit P3-Filter für länger andauernde Tätigkeiten,
• Maske mit Gebläse und Partikelfilter TM2P
300 000 < c < 4 000 000 F/m³
• Vollmasken mit Gebläse und Partikelfilter TM3P300 000 < c < 4 000 000
F/m³
c > 4 000 000 F/m³
• Isoliergeräte
160
DGUV
DGUV
DGUV Informationen
BGI 504 Auswahlkriterien für die spezielle arbeitsmedizinische Vorsorge nach den Berufsgenossenschaftlichen Grundsätzen für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen
DGUV Information 201-012 („BGI 664“)
Verfahren mit geringer Exposition gegenüber
Asbest bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten
DGUV Information 201-013(„BGI 665“)
Abbrucharbeiten
BGI 693 Verzeichnis zertifizierter Atemschutzgeräte
161
DGUV
DGUV Information 250-402 („BGI 504-1.2“)
Auswahlkriterien für die spezielle arbeitsmedizinische
Vorsorge nach dem Berufs-genossenschaftlichen Grundsatz G
1.2 "Mineralischer Staub, Teil 2: Asbestfaserhaltiger
Staub"
DGUV Information 250-428 („BGI 504-26“)
Auswahlkriterien für die spezielle arbeitsmedizinische
Vorsorge nach dem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz
G 26 „Atemschutzgeräte"
ArbMedVV
Alte TRGS 519
162
ArbMedVV
Arbeitsmedizinische Prävention
Erstuntersuchungen vor Aufnahme einer gefährdenden
Tätigkeit, (sie sollen klären, ob gesundheitliche Bedenken
bestehen)
Nachuntersuchungen in regelmäßigen Abständen während
dieser Tätigkeit, (sie sollen klären, ob die Weiterarbeit
unbedenklich ist), in einem Zeitraum von 12 bis 36 Monaten
nach der Erstuntersuchung
ArbMedVV
Ggfls. Nachuntersuchungen
Tätigkeit
bei
Beendigung
dieser
Nachgehende Untersuchungen nach Beendigung der
Beschäftigung, bei
mindestens einer Nachuntersuchung
Tätigkeit mit asbesthaltigen Gefahrstoffen
mindestens über einen Zeitraum von drei Monaten.
163
ArbMedVV
Gesundheitsvorsorge (GVS)
vormals Zentrale Erfassungsstelle
asbeststaubgefährdeter Arbeitnehmer (Zas)
GVS
c/o BG ETEM (Energie, Textil, Elektron, Medienerzeugnisse)
Oblatterwallstr. 18
86153 Augsburg
BGV BGR BGI BGG
BGI 693 Verzeichnis zertifizierter Atemschutzgeräte
.... um Anwendern und den für die Arbeitssicherheit
zuständigen Institutionen vor der Anschaffung Hinweise auf
geeignete Atemschutzgeräte gemäß § 4 der BGV A1 und
den Benutzung von Atemschutzgeräten BGR 190 zu geben.
164
Bundes-Immissionsschutzgesetz
Das Bundes-Imissionsschutzgesetz stellt das zentrale Gesetz auf
dem Gebiet des Immissionsschutzes dar.
Der Geltungsbereich des BImSchG erstreckt sich auf den Schutz
von Menschen, Tieren und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die
Atmosphäre sowie Kultur- und Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen.
Ein Regelungsansatz in Bezug auf Asbest ist die staubförmige
Emission, hierunter fällt auch das Freisetzen von Asbestfasern im
Rahmen von Sanierungen.
Bundes-Immissionsschutzgesetz
Bei „Asbestbaustellen“ handelt es sich um nicht genehmigungsbedürftige Anlagen, diese sind nach § 22 BImSchG zu betreiben:
... Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass
 schädliche Umwelteinwirkungen verhindert werden, die nach
dem Stand der Technik vermeidbar sind,
 nach dem Stand der Technik unvermeidbare Umwelteinwirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden und
 die beim Betrieb der Anlagen entstehenden Abfälle ordnungsgemäß beseitigt werden können.
165
Abfallrecht
Abfallrecht
Entsorgung asbesthaltiger Abfälle
Abfallrecht
Abfallrecht
Entsorgung asbesthaltiger Abfälle
Um ein möglichst bundeseinheitliches Vorgehen bei der Entsorgung
von Asbestprodukten, asbesthaltigen Bauteilen und -geräten zu
erreichen, hat die Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) das
Merkblatt
„Entsorgung asbesthaltiger Abfälle„
herausgegeben. Das Merkblatt enthält u.a. die Zuordnung von
asbesthaltigen Abfällen zu Abfallschlüsseln und Entsorgungswegen.
Das Merkblatt unterscheidet im Wesentlichen zwischen
• schwach gebundenen asbesthaltigen Abfällen und
• fest gebundenen asbesthaltigen Abfällen.
166
Abfallrecht
Länderarbeitsgemeinschaft
Abfall (LAGA)
„Entsorgung asbesthaltiger
Abfälle„
Abfallrecht
Abfallrecht
Asbest und asbesthaltige Abfälle sind gemäß der AbfallverzeichnisVerordnung (AVV) als gefährliche Abfälle eingestuft und sind den
Abfallschüsseln der AVV zuzuordnen.
167
Abfallrecht
Abfallrecht
Abfallrecht
Abfallrecht
168
Abfallrecht
Abfallrecht
Asbest - Früher
169
Asbest – So nicht!
Nicht ordnungsgemäß durchgeführte Demontage von asbesthaltigen Produkten
Asbest - Heute
170

Arbeiten an Asbestzementprodukten TRGS 519 - Bzr

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