Artikel ana/ank/tierschutztag (0158:Ohne Honorar)

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Artikel ana/ank/tierschutztag (0158:Ohne Honorar)
Eine Stimme für die Tiere
Am Freitag ist Welttierschutztag – Appell des Tierschutzvereins Altötting-Mühldorf
Winhöring. Am Tag des Heiligen Franziskus von Assisi, 4. Oktober, nutzen international Tierschützer die Gelegenheit auf drängende Tierschutz-Probleme hinzuweisen. Das Leitmotto des morgigen Welttierschutztages „Stimme
für die Tiere“ betont nochmals die
Forderungen an die Bundesregierung für bessere Tierhaltungsbedingungen in der Landwirtschaft,
den Vorrang für tierversuchsfreie
Forschung, einen besseren Heimtierschutz und die Stärkung des
praktischen Tierschutzes vor Ort.
Doch auch jeder Einzelne kann
aktiv etwas für den Tierschutz tun.
Das zeigt sich deutlich, wenn man
aktuell einen Blick in die Tierheime vor Ort wirft. Wie jedes Jahr um
diese Jahreszeit sind die Hundeund Katzenzimmer sowie die Quarantäne- und Krankenstation voll
besetzt und das Tierheimpersonal
stark gefordert. So auch im Tierheim Winhöring.
Aktuell haben zwölf Hunde, 20
Kleintiere und 75 Katzen ein Zuhause auf Zeit im Tierheim Winhöring gefunden. Unter den Schützlingen befinden sich viele kranke
und sehr kleine Katzen, die oft von
privaten Pflegestellen aufgenommen werden. Elf Kätzchen werden
derzeit noch per Fläschchen aufgezogen. „Wir sind froh, dass wir auf
Privatleute zurückgreifen können,
die sich liebevoll um die Kätzchen
kümmern. Denn das bedeutet alle
vier Stunden Füttern, Bäuche ausmassieren und dann noch ein wenig Kuschelzeit“, so Sabine Zallinger, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins in den Landkreisen Altötting und Mühldorf e.V. Und Bedarf
an Pflegestellen besteht laufend.
Dafür kann man sich gern bewerben.
Doch auch ältere und teilweise
chronisch kranke Tiere warten im
Tierheim. Und ältere Katzen haben ihre Vorzüge. Sie sind schon
gut erzogen, wissen genau, was sie
wollen und können oft besser in
das genau passende Umfeld vermittelt werden, weiß Sabine Zallinger.
Bei den Hunden dagegen sind es
75 Katzen sind zurzeit im Tierheim Winhöring untergebracht und suchen eine neue Bleibe.
die großen schwarzen Hunde, die
sich oft schwer tun, neue Besitzer
zu finden. Und wenn sie dann
noch bellend am Zwinger stehen,
schrecken sie potenzielle neue
Herrchen ab. Doch auch hier lohnt
es sich hinzuschauen. „Wir bieten
deshalb auch spezielle GassigeherTrainings an. Hier kann man das
Tier besser kennenlernen und sich
auf seine Eigenarten einstellen,“
berichtet Cathreen Wolf, die stellvertretende Tierheimleiterin in
Winhöring.
Die Tiere kommen auf ganz unterschiedliche Weise ins Tierheim.
Rund 75 Prozent von ihnen sind
Fundtiere, die restlichen werden
entweder abgegeben oder stammen aus Beschlagnahmungen
durch das Veterinäramt. Denn
auch das Phänomen des „Animal
Hoarding“ nimmt weiter zu und
das bedeutet erst einmal jede Menge Logistikaufwand, um die meist
in einem Schwung ankommenden
Tiere sofort gut unterzubringen
und zu versorgen.
Gerade zur Zeit werden viele
Tiere streunend aufgefunden.
Doch oft weiß der Finder nicht genau, wie er sich richtig verhalten
soll. Ein Anruf im zuständigen
Tierheim kann dann oft umgehend
klären, ob das Tier bereits als vermisst gemeldet worden ist. Auch
bei Notfällen kann man sofort abklären, wie eine ärztliche Versorgung aussehen sollte und wie die
Kostenübernahme aussieht. Wichtig dabei ist: Normalerweise haben
die Gemeinden die Fürsorgepflicht
für Fundtiere. Die Gemeinden geben diese Aufgabe jedoch oft an
Tierschutzvereine ab und schließen mit dem Verein eine sogenannte Fundtierpauschale ab. Die meisten Gemeinden in den Landkreisen Mühldorf und Altötting haben
eine solche Vereinbarung mit dem
Tierheim Winhöring, Ausnahmen
sind z.B. Burghausen, Waldkraiburg und die Gemeinden um Haag.
Welcher Tierschutzverein genau
zuständig ist, erfährt man am besten über die Gemeinde selbst oder
− Foto: ANA
man erkundigt sich im Internet. Zu
beachten ist, dass ein Fundtier in
jedem Fall gemeldet werden muss
– selbst wenn man das Tier bei sich
aufnehmen möchte.
„Leider wird die Arbeit der Tierheime und Tierschutzvereine von
der Regierung kaum gewürdigt“,
beklagt Sabine Zallinger. So seien
die Tierschutzvereine die einzigen
Vereine in Bayern, die keinerlei öffentliche Mittel und Fördergelder
von der Regierung erhalten. Auch
für 2014 seien keine Gelder in die
Haushalte eingestellt worden.
Auch für den Tierschutzverein Altötting und Mühldorf ist dies ein
Problem, da die Fundtierpauschalen sowie die Vermittlungsgebühren nicht kostendeckend seien.
Geld fehlt dann oft für Tierschutzprojekte wie die Kastration von
verwilderten und streunenden
Katzen oder das Einrichten von
Futterplätzen.
− red
Infos: www.tierheim-winhöring.de