Schatten des Krieges

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Schatten des Krieges
Schatten des Krieges
Schatten des Krieges
2009
I N N O VAT I O N U N D T R A D I T I O N
I M ­E U R O P Ä I S C H E N K I N O 1 9 4 0 – 1 9 5 0
04 | Das Kreuz mit dem Krieg:
Deutsch-österreichische
Bewältigungsversuche
S ta d t m e i e r u n d L a n d m e i e r
Di e Z a u b e r s c h e r e
+ F i nd i g k e i t i s t k e i n e H e x e r e i
1947/48. Stadtmeier und Landmeier
Regie: Gottfried Lange.
Regie-Assistenz: Zlata Mehlers.
Buch: Ernst Keienburg.
Kamera: Albert Benitz.
Kamera-Assistenz: Heinz Pehlke.
Bauten: Erich Grave.
Schnitt: Martha Dübber.
Ton: Robert Fehrmann.
Musik: Werner Eisbrenner.
Darsteller: Erik Ode (Herr Stadtmeier),
Erika Helmke (Frau Stadtmeier), Hermann Schomberg (Herr Landmeier),
Marga Maasberg (Frau Landmeier).
Produktion: Junge Film-Union Rolf
Meyer, Hamburg und Bendestorf; für:
Britische Militärregierung.
Produzent: Rolf Meyer.
Produktionsleitung: Helmuth Volmer.
Aufnahmeleitung: Rudolf Fichtner.
Drehzeit: 4. – 10.12.1947.
Drehort: Atelier Hamburg-Ohlstedt.
Länge: 12 min, 332 m.
Format: 35mm, s/w, 1:1.33, Ton.
Uraufführung: 9.4.1948, Hannover
(Palast-Theater).
— Kurzspielfilm.
— Arbeitstitel: »Frau Stadtmeier und
Frau Landmeier«.
Kopie (Digibeta): Kulturarchiv
­Hannover
1947/48. Die Zauberschere
Regie: Horst Beck.
Regie-Assistenz: Zlata Mehlers.
Buch: Kurt E. Walter.
Kamera: Albert Benitz.
Kamera-Assistenz: Heinz Pehlke.
Bauten: Erich Grave.
Schnitt: Martha Dübber.
Ton: Robert Fehrmann.
Musik: Werner Eisbrenner.
Stadtmeier und Landmeier: Erika Helmke
Stadtmeier und Landmeier
Deutschland in der Nachkriegszeit: Das Ehepaar
Stadtmeier ist unterwegs zu Verwandten auf dem
Land, um Lebensmittel zu »hamstern«. Bei einer
Rast schlafen sie ein und träumen davon, mit den
Landmeiers die Rollen zu tauschen. Doch auf dem
Bauernhof müssen Kühe gemolken, Getreidesäcke
abgefüllt, Pferdehufe erneuert werden, und mit
den Erträgen müssen sie die Dienste von Schustern, Schneidern, Schornsteinfegern und Gerbern
erkaufen. Währenddessen erleben die Landmeiers,
dass auch das Leben in der Stadt nicht leicht ist:
Der Mann steht den ganzen Tag am Fließband,
während seine Frau nach Lebensmittelmarken
ansteht, abends wird der Strom gesperrt und sie
sitzen im Dunkeln. Bei einer Aussprache stellen
die beiden Pärchen fest, dass sie nicht miteinander
tauschen wollen und einander helfen müssen. Als
die Stadtmeiers wieder aufwachen, beschließen
sie, ihre Verwandten nicht zu belästigen, sondern
in die Stadt zurückzukehren.
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Post-war Germany: The couple Stadtmeier is on their
way to visit relatives in the countryside and hoard
food. Tired from their travels, they take a break, fall
asleep and dream of switching their life for the life
of the Landmeiers. On the farm, however, they have
much to do, from milking cows and shoeing horses to
filling corn bags; and during the harvest they have to
pay for the services of shoemakers, tailors, chimney
sweeps and tanners. In the meantime the Landmeiers realise that city life is not the easiest: the man
has to work all day on the assembly line, while his
wife is queuing for food stamps, after which, in the
evening the electricity is cut off and they sit in the
dark. During a conversation the two couples come to
the conclusion that they don’t want to switch lives
but rather need to help each other. When the Stadtmeiers wake up they decide to return to the city instead of bothering their relatives.
Die Zauberschere
Ratschläge für Frauen, die in Notzeiten elegant
durchs Leben gehen wollen: Ein Rundfunkreporter
macht in seiner Sendung den Vorschlag, Frauen
sollten dem Mangel an schicker Kleidung durch
Tatkraft und Phantasie begegnen. Nachdem er
daraufhin zahlreiche Protestbriefe von Hörerinnen erhält, schickt er sich an, seine Aufforderung
durch praktische Beispiele zu untermauern und
macht eine Reportage mit dem Titel »Die Eleganz
liegt auf der Straße«: Er besucht zunächst eine Modenschau und eine Modeboutique, spricht dann die
Frau auf der Straße auf ihre Garderobe an Eine von
ihnen lädt ihn zu sich nach Hause ein und führt
ihm mit ihren Freundinnen vor, wie sie aus Bezugsstoffen alter Sofas, Kaffeedecken, zerrissenen
Pyjamas, Regenschirmen und anderen abgelegten
Kleidungsstücken selbst entworfene Strandkostüme, Hüte und Abendkleider schneidern.
0 4 | Das Kreuz mit dem Krieg:
Deutsch-österreichische
Bewältigungsversuche
Stadtmeier und Landmeier: Erika Helmke, Erik Ode und (am Fließband) Hermann Schomberg
A film to help women walk elegantly through life,
even in tough times: During his radio broadcast, a
reporter gives women a bit of advice, stating that
they should counter the shortage of fashionable
clothes with spirit and fantasy. After receiving
numerous protest letters from female listeners, he
proceeds to reinforce his advice with practical examples. He does a report with the title »Elegance
can be found everywhere«: He first visits a fashion
show and a boutique and then talks to women on
the street about their wardrobe. One of them invites him into her home and together with her
friends shows him how they make their own costumes, hats and evening dresses out of upholstery
fabrics, table cloths, ripped pyjamas, umbrellas
and other old clothing.
KRITIK
Die »Junge Film-Union« hat als eine der ersten
jungen deutschen Filmgesellschaften damit
begonnen, den sogenannten »Vorfilm« wieder
zu produzieren. Die ersten drei Filme sind bereits fertiggestellt und werden in absehbarer
Zeit über die Leinwand laufen. Und weil diese
Kurzfilme Stoffe mit Zeit-Tendenz enthalten,
ist anzunehmen, daß der Besucher sie lebhaft
diskutieren wird. Aber nicht nur in stofflicher,
sondern auch in künstlerischer Hinsicht sind
diese Filme ein Experiment. Die Regisseure
und ein großer Teil der Schauspieler kommen
von Bühne und Funk und stehen zum ersten
Mal neben und vor der Kamera. [...]
Frau Stadtmeier und Frau Landmeier.
300 Meter Film wollen versuchen, das Verständnis der einen für die Sorgen der anderen
zu wecken. (Sowohl – als auch.) Frau Stadtmeier wird für einen Tag zur Landfrau und
Frau Landmeier geht in die Stadt. Es stellt sich
dann heraus, daß letzten Endes doch jede nur
in ihrem Element glücklich werden kann. Ob’s
überzeugt?! [...]
Die Zauberschere ist ein verfilmtes »Aus zwei
mach eins« und gibt praktische Ratschläge
für die Hausfrau und ihren Familien-Kleiderschrank. Horst Beck (Auslese) führte Regie und
fünf Mädchen aus einer Zahl von vielen dürfen
mit Charme und hübschen Beinen das Zusammengeschneiderte spazieren tragen.
–sky:
Re-Education auf 105 Quadratmeter
Film-Echo, Nr. 21/22, Januar 1948
Darsteller: Katharina Mayberg,
Emmi Ellermann, Elli Beyendorf,
­Manfred Steffen, Irene Nathusius,
­Wiltraud Krautz.
Produktion: Junge Film-Union Rolf
Meyer, Hamburg und Bendestorf.
Produzent: Rolf Meyer.
Produktionsleitung: Helmuth Volmer.
Aufnahmeleitung: Rudolf Fichtner.
Drehzeit: 16. – 22.12.1947.
Drehort: Atelier Hamburg-Ohlstedt.
Länge: 12 min, 329 m.
Format: 35mm, s/w, 1:1.33, Ton.
Uraufführung: 10.4.1948.
— Kurzspielfilm.
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin
Findigkeit ist keine Hexerei
Darsteller: Lucie Englisch, Rudolf
Schündler.
Produktionsfirma: Epoche-Color-Film
AG, Berlin.
Länge: 3 min, 70 m.
Format: 35mm, s/w, 1:1.33, Ton.
Zensur: 21.1.1944 B.59826, Fv.
— Werbetonfilm: »Punkte sparen
durch Manschettenersatz im Modehaus Schellenberger Chemnitz«.
Im Zeichen der zunehmenden Mangelwirtschaft im »Totalen Krieg« forderten Werbefilme zum Sparen auf oder
gaben Tipps, wie man das wenige Vorhandene zur weiteren Benutzung aufbereiten konnte. Hier erklärt die beliebte Schauspielerin Lucie Englisch die
Notwendigkeit und Technik des Manschetten- und Kragen-Erneuerns bei
Herrenoberhemden.
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin
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Schatten des Krieges
Schatten des Krieges
2009
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