Grundstück und Wasser
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Grundstück und Wasser
Lese Februar 2012 p ro b e inf dienst Grundstück und Wasser Monatlicher Informationsdienst des Kommunalen Netzwerks Grundstücksentwässerung – KomNetGEW „Dichtheitsprüfung ja, aber nicht allein der Umwelt wegen!“ Dr. Robert Thoma: Umweltauswirkungen undichter Grundleitungen gering, aber Zustands- und Funktionsprüfung sinnvoll Dr. Robert Thoma kommt in seiner Doktorarbeit zu dem Schluss, dass die flächendeckende Untersuchung von privaten Abwasserleitungen nicht mit dem Umweltschutz begründbar ist. Im exklusiven infodienst-Interview erläutert er seine Forschungsergebnisse. Thoma ist Sachverständiger für Inspektion und Kanalsanierung, Vorstandsmitglied im VDRK und Mitglied im DIN-Ausschuss zur DIN 1986 Teil 30. Belastete Gewässer: Immer höherer Aufwand für sauberes Trinkwasser Fotos: siepmannH/pixelio.de, stummi123/pixelio.de, Andrea Damm/pixelio.de - Montage: IKT Umweltbundesamt findet vermehrt Arzneimittel in Gewässern. Entlang der Ruhr müssen Wasserwerke aufgerüstet werden. In deutschen Gewässern und Böden lassen sich Arzneimittelrückstände mittlerweile immer häufiger nachweisen. Das belegen aktuelle Daten aus Forschungsprojekten und der Gewässerüberwachung, die das Bundesumweltamt zusammengetragen hat. Jeden Tag gelangen demnach mehrere Tonnen an Arzneimittelwirkstoffen in die Umwelt, hauptsächlich durch die menschliche Ausscheidung, mehrere hundert Tonnen pro Jahr zusätzlich durch die unsachgemäße Entsorgung von Altmedikamenten über die Toilette. Wie sich diese Substanzen auf die Umwelt auswirken, wird derzeit nicht systematisch untersucht. Diese Lücke muss nach Auffassung des Umweltbundesamtes (UBA) ein zulassungsbegleitendes Umweltmonitoring schließen. „Die Vorsorge beim Umgang mit Arzneimittelrückständen muss verbessert werden, denn diese Stoffe können problematisch für die Umwelt sein. Eine bessere Überwachung soll helfen, Belastungsschwerpunkte und ökologische Auswirkungen von Medikamenten zu erkennen und die medizinische [mehr im Heft] infodienst: Kritiker der Dichtheitsprüfung an privaten Abwasserleitungen lesen aus Ihrer kürzlich publizierten Doktorarbeit heraus, dass undichte Anschlussleitungen keinen Umweltschaden verursachen. Kann man das so sagen? Thoma: Das kann man in dieser Absolutheit nicht sagen. Aber ich sehe keine relevanten Umweltauswirkungen, wenn man häusliches Abwasser in wasserwirtschaftlich unkritischen Bereichen betrachtet, also außerhalb einer Wasserschutzzone. infodienst: Das überrascht jetzt aber! Thoma: Fakt ist, dass undichte Grundleitungen ständig zu Abwasserexfiltrationen führen. Durch die Selbstabdichtungsprozesse und die Bodenreinigungsfunktionen sind die Auswirkungen unter bestimmten Voraussetzungen relativ gering – Branchenverbände: Private Leitungen VDRK: Grundsätze für einen neuen vor allem wenn flächendeckend prüfen § 61a Landeswassergesetz NRW man das mit der Zehn Fachverbände der Abwasserbranche Der Verband der Rohr- und Kanal-Technik- La ndwi r tschaf t Dr. rer. nat. Dipl.-Ing (FH) Robert Thoma Foto: IKT haben eine gemeinsame Erklärung veröffent- Unternehmen e.V. schlägt eine flächendeckende vergleicht. licht, in der sie Gründe für die Dichtheitsprü- Zustandserfassung mit teilweise verlängerten fung nennen. Leitungen müssen aus ihrer Sicht Fristen vor. Bei einem Eigentümerwechsel soll infodienst: Wie war Ihr Forschungsansatz? grundsätzlich dicht sein. [mehr im Heft] [mehr im Heft] Thoma: Mein Ansatz war, über die Kontaminatisofort geprüft werden. on des Bodens festzustellen, was an Schadstellen eigentlich passiert ist, und das SchadenspotenFÜR SIE GELESEN: Buch zu Bau, Spülbeständig und fremdwasserdicht: zial zu beurteilen. Das waren 65 Schadstellen – Betrieb und Instandhaltung von GEA Linerendmanschette besteht Tests Risse, Brüche, Wurzeln an Schmutzwasser- und Von Planung bis Rückbau – alles drin. Das Das IKT hat eine neue Manschette zur Abdich- Mischwasserleitungen in verschiedenen Tiefen. Buch bietet Orientierung bei der bautechni- tung des Ringspalts an den Enden von Schlauchschen Betrachtung von Grundstücksentwäs- linern geprüft. Das Produkt erwies sich u.a. als infodienst: Was ist dabei herausgekommen? serungsanlagen. [mehr im Heft] dicht gegen Außenwasserdruck. [mehr im Heft] Thoma: Ich habe stoffliche Auswir- [mehr im Heft] Leseprobe RSV bezieht Stellung zum § 61a LWG Verband: Politik in NRW vergisst die rechtliche und technische Wirklichkeit Der RSV Rohrleitungssanierungsverband e.V. beobachtet die aktuelle Diskussion zur Novellierung des § 61a Landeswassergesetz NRW mit Unverständnis. Sachlich betrachtet müssen Abwasserkanäle gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) dicht sein, konstatiert der Verband. Grundlage bilden DIN-Normung und Regelwerke. Ziel sei hierbei, chemisch belastete Abwässer und Fäkalien vom Grundwasser fern zu halten. Diese Forderung bestehe grundsätzlich für alle Abwasserkanäle einschließlich der Grundstückentwässerungsanlagen, folgert der RSV. Der RSV mit seiner 20-jährigen Erfahrungen im Bereich der Qualitätssicherung in der Kanalsanierung fordert daher eine generelle Beibehaltung einer Prüfungspflicht für [mehr im Heft] Grauwassernutzung: Sparen mit Köpfchen Leicht verschmutztes Wasser wiederverwerten In Berlin: 10. Deutscher Schlauchlinertag infodienst Grundstück und Wasser 02 • 2012 „Für mich ist der Zustand des Unerträglichen erreicht!“ Dieter Theis, Geschäftsführer Kanalservice NRW GmbH, versucht, die Zeit bis zur Neuregelung des § 61a LWG NRW zu überstehen. Die Kanalservice NRW GmbH aus Bochum kämpft mit den Folgen der politischen Entscheidung zur Neuordnung der Dichtheitsprüfung in Nordrhein-Westfalen. Geschäftsführer Dieter Theis, Geschäftsführer Dieter Theis hat sich bei der Poli- Kanalservice NRW Foto: IKT tik und in der Öffentlichkeit für die Kanaldienstleister eingesetzt. Im Interview schildert er die aktuelle Lage seines Unternehmens. infodienst: Wie laufen die Geschäfte zurzeit? Theis: Leider laufen die Geschäfte nicht so, wie wir es uns wünschen würden. Wir sind, wie viele andere aus der Branche auch, die Leidtragenden durch die neuen gesetzlichen Veränderungen. Die Geschäftslage ist sehr, sehr schlecht – speziell bei TV-Inspektion, Dichtheitsprüfung und Kanalsanierung. infodienst: Wie haben sich die politischen Entwicklungen genau für Sie ausgewirkt? Theis: Wir hatten einen guten Markt. Der ist Mitte Dezember 2011 spontan eingebrochen als in den Medien verbreitet wurde, dass die Dichtheitsprüfungspflicht für die Hauseigentümer entfallen würde. Das hat zu einem kompletten Einbruch bei den [das ganze Interview im Heft] Für Sie gelesen Regelmäßig informiert Dipl.-Ing. Marco Schlüter, Projektleiter KomNetGEW beim IKT, über interessante Schriften aus dem Bereich Grundstücksentwässerung. Diesmal: Grundstücksentwässerungsanlagen – Bau, Betrieb, Instandhaltung Autor: Dipl.-Ing. (FH) Matthias Heyer IRO Band 36: Schriftenreihe des Instituts für Rohrleitungsbau Oldenburg (2012) Verlag: Vulkan-Verlag GmbH, ISBN 978-3-8027-5377-0 Know-how und Diskussion Leserbrief: „Defekte Hausanschlussleitungen können strafrechtlich relevant sein“ Impressum Herausgeber: IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gemeinnützige GmbH Exterbruch 1, 45886 Gelsenkirchen Tel. 0209 17806-0, Fax 0209 17806-88 www.ikt.de, [email protected] Geschäftsführer: Dipl.-Ök. Roland W. Waniek (V.i.S.d.P.) Redaktion: Henning Winter Dipl.-Ök. Roland W. Waniek Dipl.-Ing. Marco Schlüter DWA: Private Abwasserleitungen auf Dichtheit prüfen Abwasserfachleute für einheitliche und klare Regelungen „Es bedarf klarer und sachgerechter Regelungen auch für die Überprüfung und Sanierung der privaten Leitungen. Dabei muss dem Grundwasserschutz in Wasserschutzgebieten eine hohe Priorität eingeräumt werden. Bestehende gesetzliche Standards sollten nicht aufge- weicht werden“, fordert Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA). In der Regel haben öffentliche Einrichtungen, Kommunen und Bürger ein Interesse [mehr im Heft] NRW-Eigentümerverbände lehnen Gesetzentwurf ab Vorschlag der Regierungsseite stößt bei der Eigentümerlobby auf wenig Gegenliebe. Eigentümerverbände kritisieren den Gesetzentwurf zur Änderung des § 61a Landeswassergesetz NRW, der von Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) in den Düsseldorfer Landtag eingebracht wurde (wir berichteten in der Januar-Ausgabe). So findet Haus & Grund Rheinland keinen gemeinsamen Nenner mit der Landesregierung. „Rot-Grün hat nicht den Kanal-TÜV gekippt, sondern ist vor der Kanalindustrie eingeknickt“, so Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya. Auch der Verband Wohneigentum NordrheinWestfalen ist mit dem Gesetz- [mehr im Heft] 2 infodienst Grundstück und Wasser Leseprobe 02 • 2012 Bestellung infodienst Grundstück und Wasser per Fax an: 0209 17806-88 „infodienst Grundstück und Wasser“ IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH Exterbruch 1 45886 Gelsenkirchen Fax 0209 17806-88 Jahresabo KomNetGEW-Mitglieder kostenlos Jahresabo IKT-Fördermitglieder 190,00 € zzgl. 12,95 € Verpackung/Versand und 7% MwSt. Jahresabo regulär 240,00 € zzgl. 12,95 € Verpackung/Versand und 7% MwSt. Probeabo für drei Monate 50,00 € zzgl. 4,00 € Verpackung/Versand und 7% MwSt. Institution Zustellung an Frau/Herrn Straße PLZ/Ort Tel. Fax E-Mail Datum Unterschrift, Stempel Name in Blockschrift Kündigungsfristen: Jahresabo: drei Monate vor Ablauf des Abozeitraums, sonst automatische Verlängerung Probeabo: zwei Wochen vor Ablauf des Abozeitraums, sonst wird Probeabo automatisch zu Jahresabo Abo beginnt mit der aktuellen Ausgabe. Monatliche Erscheinungsweise. Kündigung nur schriftlich. © IKT gGmbH IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gemeinnützige GmbH Exterbruch 1 45886 Gelsenkirchen Tel.: 0209 17806-0 Fax: 0209 17806-88 www.ikt.de [email protected] 3