fotogeschichte - Rundbrief Fotografie
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Rundbrief Fotografie, Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] ISSN 0945-0327 RUNDBRIEF FOTOGRAFIE Analoge und digitale Bildmedien in Archiven und Sammlungen INHALT INHALT ANZEIGEN LITER AT UR INHALT Rezensionen 57 59 Titel-Abb. – Eve Arnold: Malcolm X during his visit to enterprises owned by Black Muslims. Chicago, IL, 1962, Silbergelatineabzug, 25,4 x 20,3 cm, (© Eve Arnold/ Magnum Photos. Courtesy of the Harry Ransom Center, Austin). > s. S. 7–15 EDITORIAL 1 Hubert Locher 27 37 2 Felix Thürlemann 47 MEDIENGESCHICHTE Steven D. Hoelscher und Andrea Gustavson “Retired”: Magnum’s Photo Archive Begins a New Career BE S TÄ NDE 16 Andrea Zupancic Erich Grisar: Die Entdeckung eines Fotografen 2 Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] Zeitschriftenauswertung PERSONALIA 64 U2 Institut für Papierrestaurierung, Schloß Schönbrunn, Wien/AT U2 Karthäuser-Breuer GmbH, Köln/DE 15 Mono-C GmbH, Kassel/DE 15 Hans Schröder GmbH, Karlsdorf-Neuthard/DE 26 recom GmbH & Co. KG, RECOM ART, Berlin/DE 56 Anton Glaser, Stuttgart/DE Exemplarische Regionalarbeit: Volker Jakob zum Ruhestand (Wolfgang Hesse) 63 Jonas-Verlag, Marburg/DE U3 Europäische Gesellschaft für die Geschichte der Photographie (ESHPh), Wien/AT FORTBILDUNG U3 Donau-Universität Krems, Zentrum für Bildwissenschaft, Krems/AT 64 Ausschreibung Call for Papers 66 Ankündigungen Natascha Pohlmann 67 Termine 70 E INGE S A ND T E M A NU S K RIP T E 70 IMPRES SUM BEIL AGE Schempp Bestandserhaltung GmbH, Kornwestheim/DE Carolin Förster Burkhard Krüger Meta – Super – Hyper? Bildarchive im digitalen Zeitalter. Zur Tagung „Archiv Macht Gesellschaft – Bildarchive im Wandel“ des DFG-Graduiertenkollegs „Das fotografische Dispositiv“ an der HBK Braunschweig, 5./6. Februar 2015 Das Haremsleben 7 63 Römerturm Feinstpapier GmbH & Co. KG, Frechen/DE BERICHTE EIN BILD 4 Neu eingegangen 65 Karl-Ludwig Lange – Berlin, Berlin: Wie Stadt zum Bild wird I N H A LT 62 AUSSTELLUNGEN The Living Photobook: Eine mediale Kontextualisierung des Fotografischen Fotografische Erscheinungen – Materialisierungen des Fotografischen Die Bonbonniere: Ullstein und das moderne Pressewesen (Rolf Sachsse) Fortsetzung der Daguerreotypomanie: Die Saarbrücker Sammlung Wallpott (Hans Christian Adam) U2 52 Paul Mellenthin Wissenschaftliche Bildproduktion als Gegenstand bildhistorischer Betrachtungen. Zur Tagung „Hybrid Photography. Intermedial Practices in Sciences and Humanities“ am Institut für Kunst- und Bildwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 19. bis 21. Februar 2015 Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] 3 EIN BILD EIN BILD Felix Thürlemann DAS HAREMSLEBEN Tancrède R. Dumas: La vie du harem, 1889, Albuminabzug, 22 x 11 cm (Library of Congress, Washington). Was auf den ersten Blick klar scheint, erweist sich auf den zweiten als unsicher. Ist das Bild wirklich eine Fotografie? Man muss zweimal hinschauen. Das auffällig in die Höhe strebende Motiv wirkt geradezu montiert und doch irgendwie wie gemalt. Für eine Fotografie sprechen die für einen Albuminabzug charakteristischen goldbraunen Sepiatöne. Die zahlreichen Beschriftungen in großen Lettern müssten also in Spiegelschrift auf das Glasnegativ gesetzt worden sein: die Negativnummer „2093“, dann in Versalien der Titel „LA VIE DU HAREM“, über dem in etwas kleinerer Schrift der Ortsname „DAMAS“ (französisch für Damaskus) steht; es folgt die Jahreszahl, die zu „1889“ ergänzt werden muss, schließlich die Signatur „DUMAS PHT.[photographe]“. Also doch eine Fotografie. Die Aufnahme ist bislang nur in einem etwas lädierten Exemplar der Library of Congress bekannt. Sie ist dort Teil einer größeren Sammlung von Arbeiten des italienischen, in Beirut ansässigen Fotografen Tancrède R. Dumas [1]. Die Werkgruppe repräsentiert das charakteristische Angebot eines Orientfotografen: Aufnahmen antiker Monumente und biblischer Landschaften, dazu Bilder von Volkstypen in ihrer traditionellen Kleidung sowie einige Genre-Fotografien. Letztere sind 4 Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] alle auf 1889 datiert. Die hier reproduzierte ist in mehr als einer Hinsicht einzigartig. Zwar sind die meisten von Dumas’ Figurenbildern vor dunklem Grund freigestellt. Das Verfahren ist das Markenzeichen des Fotografen. Doch hier bekommt es, wie sich zeigen wird, einen besonderen Sinn. Und auch durch ihr seltenes Hochformat sticht die Aufnahme aus dem Gros der für Touristen bestimmten Aufnahmen des späten 19. Jahrhunderts heraus. Was ist zu sehen? Zunächst zwei Frauen, eine schwarze und eine weiße. Die dunkelhäutige bückt sich und stützt sich dabei auf einen mit Perlmuttintarsien verzierten Schemel. Mit weit aufgerissenen Augen blickt sie dabei nach vorne aus dem Bild heraus, knapp am Betrachter vorbei. Der Buckel der schwarzen Frau dient der zweiten, reicher gekleideten mit heller Gesichtsfarbe quasi als ein zweiter, höherer Schemel. Dank ihrer Dienerin kann die Herrin an ein vergittertes Fenster gelangen, wo ein bärtiger Mann seinen mit einem Turban bedeckten Kopf durch die Eisenstäbe zu strecken versucht. Die Haremsdame neigt sich dem sehnsüchtig blickenden Ausgesperrten zu, nachdem sie einen verglasten, mit einem feinen Rautengitter versehenen Fensterflügel ihres Gemachs geöffnet hat. Doch von einem Gemach kann eigentlich nicht die Rede sein. Zu sehen sind nur zwei Frauen und zwei Gegenstände in einem ansonsten völlig leeren, finsteren Raum: ein Schemel unten und ein geöffnetes Fenster oben, in dem die Büste des Verehrers wie eine Vision erscheint, als Bild im Bild sozusagen. Dank der Männerbüste am Fenster kann die Außenwelt erahnt werden. Der ganze Rest, alles was nicht Figur ist, stellt die Innenwelt dar, als ein unergründliches, form- und grenzenloses Dunkel. Nur in der Vertikalen ist der Raum näher definiert. Denn das hoch angebrachte Fenster gibt dem Boden, auf dem die Dienerin mit ihrem Schemel steht, eine entsprechende Tiefe. Der Abstand vom Boden zum Fenster ist groß, und diesen gilt es für die Haremsdame zu überwinden. Wie dieser Plan realisiert wird, ist das Thema des Bildes. La vie du harem – Das Haremsleben: Der Titel könnte einem ‚roman à quatre sous‘ entliehen sein. An sich braucht der Betrachter den in die Fotografie eingeschriebenen Titel nicht, um den Ort der Handlung zu identifizieren. Dennoch ist er wichtig. Er fordert ihn dazu auf, in der dargestellten Episode mehr zu sehen als eine etwas kuriose akrobatische Darbietung eines Techtelmechtels. Zusammen mit dem generalisierenden Titel La vie du harem betrachtet, bekommt die singuläre Handlung einen repräsentativen Status: Sie zeigt, wie es angeblich in jedem Harem zugeht, was der Harem für dessen Bewohnerinnen allgemein bedeutet. Die Aufnahme ist in ihrem ideologischen Gehalt leicht zu durchschauen. Sie präsentiert den Harem als ein finsteres Verlies, in das die Frauen wie in einem Gefängnis eingesperrt sind. Trotz der strengen sozialen Hierarchie, die darin gilt, verhalten sich die Bewohnerinnen solidarisch untereinander. Gegen das Gebot des Pascha hilft die schwarze Sklavin ihrer Herrin, den Kontakt mit ihrem Liebhaber aufzunehmen, für einen kurzen Moment jedenfalls. Als Zeugen des Geschehens können wir dabei nicht neutral bleiben. Die gewählte Perspektive schreibt uns, auch den männlichen Betrachtern, einen Platz neben den Frauen im Harem zu. So werden auch wir zu Komplizen der Grenzüberschreitung, die diese mithilfe ihres Strategems bewerkstelligen. Der Albuminabzug wirkt wie eine Montage, bei der die beiden Frauen mit ihrer akrobatischen Übung selber einen Akt der Montage im wörtlichen, etymologischen Sinne vornehmen. Sie verwenden ihre Körper wie Bausteine und setzen sie übereinander, um in die Höhe zu gelangen: ‚monter‘ lautet das Ziel. Eines jedenfalls ist offensichtlich: La vie du harem von Tancrède Dumas ist keine Schilderung der Lebenswirklichkeit von Frauen in der Oberschicht der osmanischen Gesellschaft. Wir befinden uns in der imaginären Welt von Tausendund- einer Nacht. Auch wenn der Fotograf selbst keinen respektablen Harem je von innen gesehen haben kann, als langjähriger Bewohner der syrischen Metropole wusste er zumindest vom Hörensagen und von den zahlreichen Berichten westlicher Besucherinnen in den Frauengemächern, nach welchen Regeln ein Harem ‚funktionierte‘. Es ist der Produktionskontext, der erklärt, weshalb die Fotografie hier nicht als realistisches, die Wirklichkeit abbildendes Medium eingesetzt ist: Dumas hatte seiner westlichen Kundschaft attraktive Produkte anzubieten, um im harten Wettbewerb mit seinen zahlreichen Konkurrenten bestehen zu können. Um für die Touristen verständlich zu sein, mussten gerade die Genre-Szenen die Vorurteile bedienen, die die Besucher aus dem Westen von der arabischen Kultur hatten. Die Bilder mussten die fremde Welt so zeigen, wie die potenziellen Käufer diese, vermittelt über eine doppelte lange Tradition von literarischen Schilderungen und bildkünstlerischen Fantasieprodukten, in ihren Grundzügen bereits zu kennen glaubten. Doch die vorliegende Aufnahme greift, um dieses Ziel zu erreichen, zu einer auffallend groben visuellen Rhetorik. Man kann ausschließen, dass ein einigermaßen gebildeter westlicher Tourist die Darstellung zu ihrem Nennwert genommen haben könnte. Tancrède Dumas’ La vie du harem hat den Charakter einer Opernszene. Wenn die Aufnahme ihrem Titel entsprechend vorgibt, das zu zeigen, was das Leben im Harem in nuce ausmacht, so tut sie dies mit einem deutlichen Augenzwinkern. Das Bild spielt mit den Clichés, die im Westen über den orientalischen Harem kursierten, indem sie diese gleichzeitig montiert und demontiert. Die Aufnahme liefert jedoch keine todernste Verurteilung der Ideologie des westlichen ‚Orientalismus‘, wie Edward Said diese hundert Jahre später in seiner bekannten gleichnamigen Abhandlung vorlegen sollte. Anders als der palästinensisch-amerikanische Professor will der Fotograf sein Publikum nicht belehren, sondern unterhalten. Wer für La vie du harem eine adäquate Begleitmusik suchte, wäre wohl am besten mit einer alten Aufnahme der schönsten Liebesduette aus Mozarts Entführung aus dem Serail oder aus Rossinis Il turco in Italia bedient. Dumas, der Italiener in Syrien, hätte vermutlich nichts gegen eine derartige musikalische Untermalung seiner Fotografie einzuwenden gehabt. Doch kehren wir zurück zur Eingangsfrage: Fotografie oder vielleicht doch Gemälde? Die Frage, als Alternative formuliert, zielt hier daneben. Das Bild ist nämlich beides, Gemälde und Fotografie. Sein Motiv ist ein abfotografiertes, wenn auch nachträglich vom Fotografen manipuliertes Gemälde. Der Zufall will es, dass sich im Saint Louis Art Museum Dumas’ Vorlage, ein Ölgemälde auf Holz im Format von 55 x 32,5 cm mit der Zuschreibung an Jean-Léon Gérôme, erhalten hat. Es zeigt die uns bekannten Figuren, bereits vom Maler übereinander gesetzt, jedoch in einem reich ausgestatteten Interieur. Mit einzelnen Motiven, vor allem aber in der Farbigkeit, dem warmen gelben Licht und der Betonung des RotgrünZweiklangs, erinnert das Gemälde an Delacroix’ Femmes d’Alger von 1834. Von den Farben der Vorlage ist in der Fotografie notgedrungen nichts geblieben. Sie sind ersetzt durch die zarten Sepiatöne, in denen die beiden Figuren und die beiden für die Handlung essenziellen Accessoires, das Tabouret unten und das Haremsfenster oben, sich schemenhaft abzeichnen. Die Fotografie ist aber nicht einfach farblos; sie arbeitet im Grunde ‚gegen‘ die Farbigkeit der Vorlage. Durch das Freistellen der Figuren vor dunklem Grund hat Dumas den von der warmen Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] 5 EIN BILD Sonne hell erleuchteten, buntfarbigen Raum der Vorlage in ein grenzenloses finsteres Verlies verwandelt [2]. Das Bild ist die fotografische Umsetzung eines Gemäldes in Helldunkel-Werte, die aber, aufgrund der nachträglichen Manipulation des Glasnegativs, einer radikalen Umdeutung der Vorlage gleichkommt. Einige biografische Angaben zum Fotografen seien hier nachgetragen [3]. Tancrède R. Dumas wurde als Sohn französischer Eltern, die nach Italien emigriert waren, 1830 in Mailand geboren. Das fotografische Handwerk erlernte der junge Dumas vermutlich bei den Fratelli Alinari in Florenz, bevor er in den 1860er Jahren in Konstantinopel mit Partnern zusammen ein Studio eröffnete. Doch bereits 1866 ließ er sich in Beirut nieder. Neben seinen Aktivitäten als Fotograf übte er dort auch jene eines Agenten der Rostan-Bank aus, und der Bottin erwähnt für die Jahre 1900 bis 1904 unter der Rubrik „Banquiers et Commissionnaires“ ein „Etablissement T.R. Dumas et Fils“ mit der Adresse „rue Lafitte, Paris“. Dumas war als Fotograf offen für die Zusammenarbeit mit Kollegen. Er scheint zu den fotografischen Aufnahmen ein ähnliches Verhältnis unterhalten zu haben wie zum Geld, zu dessen Zirkulation er als Banker beitrug. So zeigte er sich in einer Anzeige interessiert am „Verkauf, Kauf und Tausch von Negativen aus allen Ländern“. Tatsächlich ist auf die Signatur „DUMAS PHT.“ kein Verlass im Sinne einer Autorenangabe – einzelne Vorlagen für Abzüge, die mit diesem Schriftzug signiert sind, stammen nachweislich von Pascal Sébah, Félix Bonfils und Emile Béchard. Im Falle unseres Bildes freilich kann die Signatur wörtlich genommen werden: Dumas hat das Gemälde fotografiert, auch wenn er es durch die Manipulation der Platte nachträglich umgedeutet oder ‚verfälscht‘ hat, wie man will. Der Name des Malers jedoch, des eigentlichen Erfinders der Szene, wird verschwiegen. Ja, Dumas geht noch einen Schritt weiter: Er hat seinen eigenen Namen zusammen mit einer zusätzlichen Negativnummer ein zweites Mal versteckt in das Bild eingeschrieben, spiegelbildlich in die links außen sichtbare Facette des prismatischen Schemels. Damit bezeichnet Dumas auch die dargestellte Szene als sein Werk – und wird so zum Plagiator. Aber auch der Titel ist ein zweites Mal präsent. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand weist die Haremsdame auf die Laibung des von ihr geöffneten Fensterflügels. Dort entdeckt man, vertikal ausgerichtet, von unten nach oben zu lesen – wie wenn es darum gegangen wäre, die Vertikalität der Aufnahme ein weiteres Mal zu betonen – den gespiegelLa VIE DU HAREM . ten Schriftzug Dumas’ Aufnahme wurde nach 1900 in der Türkei schließlich als Postkarte vertrieben [4]. Das Bild trägt nun den einfachen, nicht mehr generalisierenden Titel Scène de Harem. Ein Verweis auf den Fotografen Dumas – und natürlich auch einer auf den ursprünglichen Erfinder der Komposition – fehlt. Auch wird die Szene an einem neuen Ort, „Constantinople“ nämlich, lokalisiert. Die Ortsangabe „DAMAS“ war ja nicht zuletzt auch ein Wortspiel mit dem Autornamen „DUMAS“. So ist der große Falschmünzer Tancrède R. Dumas am Ende 6 Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] MEDIENGESCHICHTE seines Lebens selbst Opfer eines Kollegen geworden, der in Copyright-Fragen genauso wenig Skrupel hatte wie er. – Es sei denn, Dumas selbst habe noch dafür gesorgt, dass die von ihm plagiierte Komposition auch in der Zeit des Postkartenfiebers weiter zirkulierte, gegen Bezahlung selbstverständlich. Anmerkungen [1]Siehe die Website der Library of Congress in Washington: <www.loc.gov/pictures/search/?q=tancrede%20dumas> (zuletzt eingesehen am 24.07.2015). [2] Der Tafel in Saint Louis, Missouri, ist ein Pendant zugeordnet, das – in einem raffinierten ‚concetto‘ – die gleiche Szene in Außenansicht zeigt. Wir sehen dort den Liebhaber im Hof des Palastes, wie er den Rücken eines Kamels bestiegen hat, um zum Fenster zu gelangen, durch das die Haremsdame ihm ihren Mund durch das Gitter hindurch zum Kuss entgegenstreckt. Ein Diener hält dabei das Wüstentier im Zaum. Einen originalen Titel besitzen die beiden Tafeln nicht. Im Katalog des Museums werden sie mit The Tryst (interior) und The Tryst (exterior) bezeichnet und auf ca. 1840 datiert: <http:// slam.org:8080/emuseum/view/objects/asimages/search@ ?t:state:flow=63e9d529-309d-4107-ad05-d57dd368267e> (zuletzt eingesehen am 24.07.2015). Den beiden Tafeln wurde nachträglich die zweifellos falsche Signatur „J. L. GEROME“ hinzugefügt. Im Werkkatalog von Gerald M. Ackerman, JeanLéon Gérôme. Monographie révisée, catalogue raisonné mis à jour, Courbevoie: ACR 2000, figuriert das Pendant-Paar nicht. Man kann annehmen, dass Tancrède Dumas selbst oder einer seiner Bekannten die beiden Tafeln einst besessen hat. [3] Die nachfolgenden Angaben beruhen weitgehend auf der biografischen Notiz, die Paul Frecker für das Internet-Portal Luminous-Lint verfasst hat: <www.luminous-lint.com/app/photographer/Tancrede__Dumas/A> (zuletzt eingesehen am 24.07. 2015). Zur Biografie und zum Werk von Tancrède Dumas siehe auch Ken Jacobson: Odalisques & Arabesques. Orientalist Photography, London: Quaritch 2007, sowie Nissan N. Perez: Focus East. Early Photography in the Near East (1839-1885), New York: Abrams 1988. Perez hat wohl vor allem unsere Aufnahme im Blick, wenn er schreibt (S. 160): „From the late 1880s on, his [Dumas’, Anm. d. A.] genre scenes and photomontages are of extremely poor taste and almost pathetic.“ [4] Für zwei, auf 1902 datierte, vom Etablissement Horticole in Therapia herausgegebene Exemplare siehe Edhem Eldem: „Powerful Images. The Dissemination and Impact of Photography in the Ottoman Empire, 1870-1914“, in: Zeynep Çelik und Edhem Eldem (Hg.): Camera Ottomana. Photography and Modernity in the Ottoman Empire 1840-1914, Istanbul: Koç University Press 2015, S. 106–149, Abb. 39. Für eine weitere, 1903 in Umlauf gelangte Karte siehe <www.delcampe.net/ page/item/id,217232502,var,S4387-CARTOLINA-TURCHIACOSTANTINOPOLI-CONSTANTINOPLE-SCENE-DE-HAREM-N-25VIAGGIATA-PER-ITALIA-FP-V,language,D.html> (zuletzt eingesehen am 24.07.2015). Autor Prof. Dr. Felix Thürlemann, Universität Konstanz, [email protected] Steven D. Hoelscher and Andrea Gustavson “RETIRED” Magnum’s Photo Archive Begins a New Career Magnum Photos was formed in 1947, in the wake of the Second World War, by four photographers seeking to retain the rights to their images while working on projects that aligned with their own interests. Henri Cartier-Bresson, David “Chim” Seymour, George Rodger, and Robert Capa created a unique business model that fundamentally chang- ed the practices of photojournalism popular at the time, allowing the image-maker, rather than the magazine, to retain control over published work. This shift allowed Magnum to emphasize the artistic integrity of the photo- grapher as it fostered independence in terms of subject matter. Today, Magnum distributes photographic images to clients in the form of digital files. This has not only speeded up the delivery of content, but it also rendered obsolete, at least from the vantage point of business, the vast collection of prints that once carried the image. Altogether, the more than 200,000 press prints of its member photographers, past and present, formed the basis of its New York bureau’s print library. It was when that working collection of prints no longer did the job they were created for and were relocat- ed to the Harry Ransom Humanities Research Center at the University of Texas at Austin in 2009 that Magnum’s visual archive became open to scholarly research. This art- icle provides an overview of this impressive photographic collection. When photographer Bruce Davidson boarded a Greyhound bus on the 24th of May 1961 in Montgomery, Alabama, he joined a group of 27 students, ministers, and activists determined to challenge the American South’s segregation laws. In response to two earlier busses carrying anti-segregationist Freedom Riders—the first one firebombed and the second attacked by a mob wielding iron pipes—the federal government stepped in and ordered armed National Guard soldiers to provide protection. It was a moment of high drama in the Civil Rights movement, one that both exposed the bitter racism along the way from Montgomery to Jackson, Mississippi, and one that sorely tested the activists’ belief in nonviolent action. Davidson’s photographs portray something of that drama as they show a secret meeting before the ride, young men and women waiting to board the bus at the segregated station, groups along the route including white men heck- Ausgeschieden: Das zweite Leben des MagnumFotoarchivs Die Bildagentur Magnum Photos wurde 1947, kurz nach Kriegsende, von vier Fotografen in der Absicht gegründet, die Rechte an den eigenen, während auf ihre Interessen zugespitzten Projekten entstandenen Bilder zu sichern. Henri Cartier-Bresson, David „Chim“ Seymour, George Rodger und Robert Capa entwickelten ein Geschäfts- modell, das die gängige Praxis des Fotojournalismus der- gestalt grundlegend verändert hat, dass nun der Bildpro- duzent – nicht etwa die Zeitschrift – die Kontrolle über das publizierte Werk behielt. Diese Verschiebung unterstrich die künstlerische Integrität des Fotografen und förderte seine inhaltliche Eigenständigkeit. Magnum vertreibt heute fotografische Bilder an seine Kunden in Form von digitalen Dateien. Das hat nicht nur die Lieferung beschleunigt, sondern es hat auch – zumindest aus betriebsökonomischer Perspektive – die Abzüge, die die Bilder transportierten, obsolet werden lassen. Die Sammlung der New Yorker Geschäftsstelle vereinte mehr als 200 000 Presseabzüge von Fotografien von Mitgliedern, von aktuellen wie auch ausgeschiedenen. Nach dem Verlust seiner Funktion wurde dieser Arbeitsbestand 2009 an das Harry Ransom Humanities Research Center der University of Texas at Austin verlegt und dort der wissenschaftlichen Forschung zugänglich gemacht. Der Beitrag gibt einen Über- blick über diese eindrucksvolle fotografische Sammlung. ling the Freedom Riders and black residents standing among National Guardsmen. One picture succinctly captures the complicated emotions and political tensions of the scene: taken from inside the bus looking out, it portrays both the young activists and the armed escort ordered to protect them (fig. 1). This photograph, and ones like it, circulated widely, from the November 12, 1961 issue of The New York Times, to Raymond Arsenault’s 2007 Freedom Riders: 1961 and the Struggle for Racial Justice, and to the cover of Davidson’s own 2002 book Time of Change: Civil Rights Photographs, 1961-1965. An icon of the Freedom Riders struggle, the photograph is featured prominently on the 2010 American Experience documentary website [1]. Although this photograph has been seen widely, the print that carried the image to newspapers, magazines, textbooks, and websites has remained largely hidden from view, en- Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] 7 BESTÄNDE BESTÄNDE Andrea Zupancic ERICH GRISAR Die Entdeckung eines Fotografen Abb. 2 – Erich Grisar: Am Hafen von Barcelona, vermutlich 1929 (Stadtarchiv Dortmund, Bst. 502-37 lfd. Nr. 02-1571). – Wenn nicht anders angegeben, stammen alle abgebildeten Fotografien von Erich Grisar und aus dem Stadtarchiv Dortmund. Abb. 1 – Unbekannter Fotograf: Erich Grisar, Foto um 1928. Der Schriftsteller Erich Grisar (1898–1955) ist heute nur noch Literaturkennern ein Begriff (Abb. 1). In den 1920er Jahren gehörte er zu den namhaften Vertretern der Arbeiterliteratur in Deutschland. Seine frühe Lyrik ist inhaltlich wie stilistisch Reflex ihrer politisch bewegten Entstehungszeit; Sprache und moralischer Impetus haben sich längst überlebt. Grisars Erzählungen sind jedoch nach wie vor lesenswert. Als Literat war er so erfolgreich, dass er bis zur „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten seinen Lebensunterhalt im Wesentlichen als freier Schriftsteller bestreiten konnte. Weitgehend unbekannt blieb dagegen sein foto- grafisches Werk: Aufnahmen aus den 1920er und 1930er Jahren, auf denen Motive aus dem Ruhrgebiet, überwiegend jedoch Eindrücke von Reisen durch Deutschland und andere europäische Länder festgehalten sind (Abb. 2 und 3). Dieser dokumentarisch wie künstlerisch bemerkenswerte fotografische Nachlass wird gegenwärtig im Stadtarchiv Dortmund aufgearbeitet. Eine Ruhrgebietsbiografie Als Fotograf wie als Schriftsteller war Erich Grisar Autodidakt. 1898 als ältester Sohn einer Arbeiterfamilie geboren, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen in der industriell geprägten Dort- 16 Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] Erich Grisar: The Discovery of a Photographer The author Erich Grisar (1898-1955) is known only to literature scholars today (fig. 1). In the 1920s he was one of the leading representatives of the workers’ literature in Germany. His early poetry reflects its politically turbulent time of origin in both content and style; its language and moral impetus have long since outlived themselves. However, Grisar’s stories are still worth reading. He was so successful as a writer that he was able to survive – to a large part – as a freelance author up until the National Socialist “take- over”. In contrast, his photographic work remained largely unknown: photographs from the 1920s and 1930s of motifs from the Ruhr area, but predominantly impressions from his travels through Germany and other European countries (figs. 2 and 3). This remarkable documentary and artistic photographic estate is currently being researched and inventoried at the Dortmund City Archives. munder Nordstadt auf. Schon als Kind las er heimlich Werke von Zola und anderen namhaften Autoren aus der kleinen Büchersammlung seines Vaters und entdeckte so seine Liebe zur Literatur. Aber die Lebensumstände der Familie ließen eine weiterführende Schulbildung nicht zu. 1912, im Alter von 13 Jahren, begann der Junge eine Ausbildung zum Vorzeichner in einer Dortmunder Kesselfabrik, der Brücken- und Behälterbauanstalt Heinrich Behrend. In seiner Erzählung Kindheit im Kohlenpott (1946) schildert Grisar die Erinnerungen an diese Zeit: „Wie jeder andere meiner Kameraden im blauen Anzug musste ich nun von morgens sechs bis abends sechs, oder im Winter von sieben bis sieben, die allmählich härter werdenden Pflichten des Alltags in der Fabrik erfüllen.“ [1] Die Lehrzeit in der Fabrik stellte in einer Ruhrgebietsbiografie dieser Jahre keine Besonderheit dar. Viele Jungen gingen gleich nach der Schule unter Tage, andere arbeiteten in den Kokereien oder Walzwerken. Eine Ausbildung zum Vorzeichner war durchaus ein Privileg, die Arbeit auf der Zeche oder im Hüttenwerk war mit weit größeren Beschwernissen verbunden. Eine weitaus traumatischere Lebenserfahrung dieser Generation war 1914 der Ausbruch des Ersten Weltkriegs. 1916 trat auch Erich Grisar im Alter von 18 Jahren den Kriegsdienst an, er kämpfte an der Ostfront in Galizien und in Flandern. Eine schwere Verwundung im April 1918 beendete seinen Kriegseinsatz vorzeitig. Im Lazarett vervollständigte er die Niederschrift seiner Kriegstagebücher [2]. Die Bilder toter und verstümmelter Soldaten tauchen auch in seinen späteren Werken immer wieder auf. Nach der Heimkehr aus dem Lazarett 1919 arbeitete Grisar zunächst wieder als Vorzeichner, versuchte jedoch gleichzeitig als Autor Fuß zu fassen. Erste Werke erschienen, zunächst schmale Lyrikbände, bei kleinen, der Arbeiterbewe- gung nahestehenden Verlagen [3]. Ihr Duktus ist, wie jener zahlreicher anderer zeitgenössischer Werke der bildenden Kunst und der Literatur, geprägt von den politischen Erschütterungen der Epoche. Niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen hatten schon im 19. Jahrhundert zu Streiks und sozialen Unruhen geführt. Weder die Berggesetznovelle von 1892 noch die wirtschaftliche Stabilisierung nach den turbulenten Gründerjahren verbesserte die Situation der Arbeiterschaft dauerhaft. Auch nach dem Ende des Kaiserreichs änderten sich Lohn- und Arbeitsbedingungen kaum, zudem waren die Anfangsjahre der jungen Weimarer Republik aufgrund der zurückliegenden Kriegsereignisse und der darauf folgenden politischen und wirtschaftlichen Krisen emotional hoch aufgeladen. Vor diesem Hintergrund entstand das frühe literarische Werk Erich Grisars, appellativ im sprachlichen Gestus, motiviert von dem Wunsch nach Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Drastisch-expressive Gedichte, Erzählungen und Arbeitersprechchöre für öffentliche Vorführungen fanden in den 1920er Jahren ihr Publikum. Vor allem in den ritualhaft vorgetragenen Sprechchören drückte sich die Utopie gesellschaftlicher Veränderung mit beinahe religiöser Überhöhung aus. Im Laufe der 1920er Jahre gelang es Erich Grisar, als freiberuflicher Schriftsteller weitgehend sein Auskommen zu finden. 1922 ließ er sich zunächst im hessischen Butzbach nieder, wenig später zog er nach Leipzig. 1924 kehrte er nach Dortmund zurück, heiratete und gründete eine Familie. Neben eigenständig verlegten Werken druckten hier nun auch ver- Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] 17 BESTÄNDE Dortmund. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten, Vol. 17 (2014), S. 54ff. [3] Bspw. Erich Grisar: Morgenrot, Sulzbach/Oberpfalz: I. G. von Seidel 1920; ders.: Das Herz der Erde hämmert. Skizzen und Gedichte, Leipzig: Verlag für proletarische Freidenker 1923; ders.: Gesänge des Lebens. Gedichte, Jena: Thüringer Verlagsanstalt 1924. [4] Reichsjugendtage der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) fanden seit 1925 in dreijährigem Abstand statt, mehrere zehntausend Jugendliche nahmen jeweils daran teil. [5] Grisar 1946 (wie Anm. 1), S. 87/88. [6]Ebd., S. 89. [7]Ebd., S. 90. AUSSTELLUNGEN [18]Belegexemplare von Grisars Pressepublikationen finden sich im schriftlichen Nachlass Erich Grisars im Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, Dortmund, sowie im Zeitschriftenbestand des Instituts. [19] Volksblatt-Illustrierte, Vol. 5 (18. Mai 1929), No. 20, S. 4/5. [20] Volksblatt-Illustrierte, Vol. 5. (23. März 1929), No. 12, S. 4/5. Natascha Pohlmann THE LIVING PHOTOBOOK Eine mediale Kontextualisierung des Fotografischen [21]Georg Schwarz: Kohlenpott. Ein Buch von der Ruhr, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1931, S. 92. Autorin Dr. Andrea Zupancic, Stadtarchiv Dortmund, Märkische Str. 14, 44122 Dortmund, Germany, Tel. +49-0231-50-22156, [email protected] Abb. 1 – The PhotoBookMuseum im Carlswerk, KölnMülheim, 2014 (© Daniel Zakharov / The_PhotoBookMuseum). Bei allen folgenden Abbildungen handelt es sich um Ausstellungsansichten der Carlswerk Edition, KölnMülheim, 2014. [8]Die Arbeiter Illustrierte Zeitung (AIZ) erschien nach dem Vorbild der Berliner Illustrirten Zeitung bis 1933 in Berlin, bis 1938 im Exil in Prag. [9]So finden sich beispielsweise einige Fotografien von Straßenkehrern und Mitarbeitern der Müllabfuhr in: Hermann Josef Bausch: „Es herrscht Reinlichkeit und Ordnung hier auf den Straßen.“ Aus 400 Jahren Geschichte der Stadtreinigung und Abfallentsorgung in Dortmund. 111 Jahre kommunale Abfallwirtschaft/10 Jahre EDG, Dortmund: Entsorgung Dortmund GmbH 2001, S. 67. Anzeige [10]Siehe dazu Fiona Dummann, Walter Gödden und Kerstin Mertenskötter (Hg.): Erich Grisar: Ausgewählte Werke, Bielefeld: Aisthesis 2014, S. 498. 175 Jahre Fotografie wurden in Köln groß gefeiert. Neben der photokina und dem Festival der neu konzipierten Inter- nationalen Photoszene Köln zog auch das erste Museum der Welt, das sich ausschließlich dem Medium Fotobuch widmet, tausende Besucher an. Am 19. August 2014 wurde das PhotoBookMuseum (PBM) auf dem Gelände des Carlswerks in Köln-Mülheim eröffnet. Initiiert worden war die- ses temporäre Museum vom Verleger und gelernten Buchhändler Markus Schaden, der sich zusammen mit einem Team aus Fotografen, Designern, Kuratoren und Kunst- historikern zum Ziel gesetzt hat, einen lebendigen und so- zialen Ort zur Förderung der Fotobuchkultur zu schaffen. Fast zwei Monate lang konnten die Besucher der sogenannten Carlswerk Edition in dreißig Ausstellungen mehr über die formalen, inhaltlichen und erzählerischen Eigenschaften des Mediums Fotobuch erfahren [1]. [11]Maschinenschriftlicher Lebenslauf vom 14. Juli 1945, 2 Seiten. Dieser befindet sich mit einigen anderen persönlichen Dokumenten als Nachlasssplitter zu Erich Grisar im Bst. 500, Stadtarchiv Dortmund. [12]Die Töchter Erich Grisars, mit denen die Autorin im Jahr 2011 über diese Fragen gesprochen hat, haben über den Bombeneinschlag in die Wohnung berichtet, konnten aber zum Verbleib von Abzügen oder weiteren Negativen keine Angaben machen. [13]Die Kamera ist heute als Leihgabe des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt im Westfälischen Literaturmuseum Schloss Nottbeck ausgestellt. [14]Die Auflösung des Rohscans beträgt 1 600 dpi bei einer Farbtiefe von 16 Bit/Graustufen, Dateiformat TIFF. [15]Erich Grisar: Mit Kamera und Schreibmaschine durch Europa, Berlin: Der Bücherkreis 1932, S. 43. High-End-Digitalisierung von Kunstwerken, Fotografie und Archivmaterialien in Museumsqualität. [16]Maschinenschriftlicher Lebenslauf vom 14. Juli 1945 (wie Anm. 11). [17]Zitiert nach: Erich Grisar, „Über mich“, in: Dummann, Gödden und Mertenskötter 2014 (wie Anm. 10), S. 398. WWW.RECOM-ART.DE 26 Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] Ein Museum für das Fotobuch Am liebsten hätte Markus Schaden sein PBM dauerhaft im Kölner Carlswerk installiert (Abb. 1). Dass die Ausstellungen der Carlswerk Edition im Herbst wieder abgebaut und in Containern verstaut wurden, war zunächst nicht so gedacht gewesen: Ein Fotobuchmuseum mit festem Standort sollte errichtet werden, wovon sich die Stadt Köln bedauerlicherweise nicht überzeugen ließ. Da Not bekanntlich erfinderisch The Living Photobook: A Medial Contextualization of Photography The 175th anniversary of photography was celebrated extensively in Cologne. Next to the photokina and the newly conceived Internationale Photoszene Köln festival, the first museum in the world exclusively dedicated to the photobook as a medium also attracted thousands of visitors. The PhotoBookMuseum (PBM) was opened on the premises of the Carlswerk in Köln-Mülheim on August 19, 2014. This temporary museum was initiated by publisher and book- seller Markus Schaden, who, together with a team of photo- graphers, designers, curators and art historians, aims at creating a lively and social locality to promote the culture of the photobook. During almost two months, visitors of the so-called Carlswerk Edition could learn more about the properties of form, content and narration of the medium photobook in thirty exhibitions [1]. macht, entwickelten Markus Schaden und sein Team einen Projektplan, der in vier Stufen dennoch zum anvisierten Ziel führen soll. Das erste Etappenziel wurde bereits mit der Errichtung eines temporären Museums im Carlswerk erreicht, anlässlich dessen im Verlag Kettler auch The PhotoBookMuseum Cataloque Box, ein mit 24 Publikationen bestückter Schuber, erschien [2]. In einem zweiten Schritt wurde das Museum dann so mobil wie das Medium Fotobuch selbst, um die Idee Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] 27 BERICHTE BERICHTE Paul Mellenthin WISSENSCHAFTLICHE BILDPRODUKTION ALS GEGENSTAND BILDHISTORISCHER BETRACHTUNGEN Zur Tagung „Hybrid Photography. Intermedial Practices in Sciences and Humanities“ am Institut für Kunst- und Bildwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 19. bis 21. Februar 2015 Als sich das Seminar für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin 2009 entschloss, die „Bildgeschichte“ gleichberechtigt in ihren Institutstitel aufzunehmen, folgte es einer Erweiterung des Fachs um wissenschaftshistorische Forschungsfelder. So initiierten Gabriele Werner und Horst Bredekamp schon im Jahr 2000 das Projekt Das Technische Bild mit der Zielsetzung, Bilder nicht künstlerischen Ursprungs, technische Visualisierungsformen aus wissenschaftlichen oder diagnostischen Verfahren zu erforschen. Bildhistorische und -theoretische Betrachtungen ergänzen seither das Gegenstandsfeld traditioneller Kunstgeschichtsschreibung. Um den Einsatz von Fotografien in unterschiedlichsten Wissenschaftsfeldern zu demonstrieren, vereinte die vom 19. bis 21. Februar 2015 in Berlin abgehaltene Tagung Hybrid Photography. Intermedial Practices in Sciences and Humanities 25 Beiträge international renommierter Akademikerinnen und Akademiker. Die Organisatoren – Friedrich Tietjen, Kunsthistoriker an der Universität Wien, Stefanie Klamm, Kunsthistorikerin an der Sammlung Fotografie, Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, sowie Sara Hillnhütter von der Humboldt Universität – stellten zur Prämisse, ästhetischen Prozessen eine signifikante Rolle in der Konstituierung von Wissen zuzusprechen. Bilder seien nicht bloß illustrativ, sondern integrativ an der Formierung wissenschaftlicher Erkenntnisse beteiligt. Fotografien im Spezifischen, so die Organisatoren weiter, entspringen aufgrund ihres beständigen Wechselverhältnisses zu weiteren Visualisierungsmethoden a priori hybriden Prozessen. Bei wissenschaftlichen Bildern handle es sich zumeist um Chimären verschiedener grafischer Verfahren, innerhalb derer fotografische Aufnahmen sowohl den Ausgangs- als auch den Endpunkt in einer Kaskade unterschiedlicher, maßgeblich auch nicht apparativer Bilderzeugungen formulieren können. Von Bedeutung für die Entstehung von Wissen seien nun eben jener Prozess und die mit ihm in Zusammenhang stehende Praxis eines Hervorbringens visueller Strukturen. Die Tagung verschrieb sich dem Ziel, einen epistemologischen Wandel, den die Entwicklungsgeschichten verschie- 52 Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] dener Wissenschaften mit der Etablierung der Fotografie verzeichnet hätten, neu zu fassen. Anhand facettenreicher Fallbeispiele konnten die Referentinnen und Referenten die wechselseitige Verbindung zwischen Wissensproduktion und Bildpraxis aufzeigen. Die Tagung reihte sich damit thematisch in ein Veranstaltungsprogramm ein, das bereits im Jahr 2013 in Köln (Fotografie als angewandte Wissenschaft [1]) begonnen wurde und 2014 in München (Fotografie im Dienst der Wissenschaft [2]) eine Fortsetzung fand. Alle drei Veranstaltungen spiegeln ein reges Forschungsinteresse und zugleich die Notwendigkeit wider, die Fotografie innerhalb der Wissenschaftsgeschichte stärker zu verorten. Das Potenzial der Fotografie Die erste Sektion der Berliner Tagung, die unter dem Titel Hybrid Matter Beiträge von Jennifer Tucker (Wesleyan University, Connecticut), Kelley Wilder (De Montfort University, Leicester) und Estelle Blaschke (École cantonale d‘art de Lausanne) vereinte, machte dabei auf eine Diskrepanz zwischen der Praxis der Herstellung von Fotografien und ihrer Rezeption aufmerksam. Anhand der Entwicklung des Mikrofilms konturierte Blaschke das Vermögen der Fotografie, visuelle Informationen zu vervielfältigen und zu streuen. US-amerikanischen Unternehmen diente der Mikrofilm ab den 1920er Jahren zur Popularisierung und Demokratisierung von Wissen. Öffentliche Institutionen entwickelten ebenso ein Interesse daran, die Auswahl und Bereitstellung der Informationen zu steuern und den Zugang zu kontrollieren. Die Vervielfältigungen hätten jedoch die Wahrnehmung der reproduzierten Bilder und Texte verändert. Umfangreiche Archive entstanden, mit denen sich wiederum neue Rechercheverfahren und -methoden verbanden. Tucker spezifizierte diese Veränderungen, und klärte einige für die Tagung grundlegende historische Konzepte. So hätte das fotografische Verfahren allein das ihm zugesprochene Evidenzversprechen – die Fotografie galt als befähigt, Nachweise für wissenschaftliche Hypothesen zu liefern – nicht Abb. 1 – Preußische Messbildanstalt (unbekannter Fotograf): Westseite des Berliner Schlosses mit Eosanderschem Portal und Schlossfreiheit, ca. 1892, Kontaktabzug auf Silbergelatine, 40 x 40 cm (Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek – Sammlung Fotografie). erfüllen können. Erst durch manuelle Bearbeitungen, Retuschen oder Hervorhebungen zeigte sich die Wirkungskraft der Bilder. Demzufolge gründete ihr Ruf, wirklichkeitsgetreue Abbilder bereitzustellen, auf der fälschlichen Annahme, dass es sich bei der Herstellung von Fotografien um ein lediglich ‚mechanisches‘ Verfahren handle. Die technischen Restriktionen deckten sich jedoch nicht mit den hohen Erwartungen, die an die Fotografie gestellt wurden. So waren beim Transfer von Fotografien in Zeitschriften und Bücher bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts druckgrafische Verfahren notwendig. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass man fotografischen Bildern dieses Potenzial zuschrieb? Wer waren die Akteure, die sie benutzten, und wie genau formulierten sich ihre Interessen an diesem Medium? Vermessungen der Erde wie des Himmels Um frühe Protagonisten kreiste die Sektion Measuring within Distance. Die der Fotografie zugeschriebene Fähigkeit, exakt die Realität wiedergebende Ausschnitte der Umwelt unmittelbar zu fixieren, prädestinierte sie für den wissenschaftlichen Gebrauch. Während zuvor jedes Objekt, jede Linie und jedes Detail einen zusätzlichen Aufwand der Erfassung bedeutete, bildete sich, so die Annahme, die Außenwelt in der fotografischen Aufnahme detailreich ‚von selbst‘ ab. Dass die Technik dabei kein eigenständiges Ergebnis, sondern nur vorbereitende Bilder, zum Beispiel für die Anfertigung von präzise berechneten Gebäudeaufrissen, hervorbrachte, stellte Sara Hillnhütter anhand der Photogrammetrien Albrecht Meydenbauers heraus. Ein speziell angefertigter Fotoapparat mit Winkelmessfunktion erlaubte die nachträgliche rechnerische und zeichnerische Auswertung der Aufnahmen. Meydenbauers standardisierte Aufnahmen legten damit den Grundstein für ein fotografisches Kulturgüterarchiv, das die denkmalpflegerische Praxis revolutionieren sollte. So arbeitete etwa jüngst der Architekt Franco Stella mit Messbildern, um eine Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses anzufertigen (Abb. 1) [3]. Einen Blick nach Japan eröffnete Helmut Völter, freischaffender Autor aus Leipzig, indem er den Meteorologen Masanao Abe vorstellte. Dieser setzte ab 1927 die Fotografie ein, um die gefährlichen Winde um den Berg Fuji zu berechnen. Völter schilderte, dass Abe zur Lokalisierung der dem Auge verborgenen Phänomene auf visuelle Daten zurückgriff, denn einzig in den Wolkenformationen hätte er Anhaltspunkte zur Erfassung von Lage und Geschwindigkeit der Luftströme gefunden. Im Gegensatz dazu, als explizit dem Bereich des Sichtbaren zugewandt, stellte Michael Kempf (Universität zu Köln) die abenteuerlichen Kampagnen Theodor Scheimpflugs dar, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Herstellung topografischer „Photokarten“ in einem Heißluftballon in schwindelerregende Höhe begab. ‚Mimetische‘ Abbildungen, die sich Scheimpflug aus der Verwendung der Fotografie erhoffte, gelangten jedoch erst mithilfe aufwendiger Optimierungen des Aufnahmevorgangs wie der nachträglichen Bearbeitung. So musste er seinen Apparat parallel zum Erdboden justieren, um plane Bilder zu erzeugen und um die unzähligen Negative Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] 53 LITERATUR LITERATUR [6]Jochen Voigt: A German Lady: Bertha Wehnert-Beckmann. Leben und Werk einer Fotografiepionierin, Chemnitz: Edition Mobilis 2014. Vgl. auch die Rezension des Verf. in: Rundbrief Fotografie, Vol. 21 (2014), No. 4 [N.F. 84], S. 56–58. [7]Die Abbildungen erscheinen nicht in der Sequenz ihrer Inventarnummerierung, sondern sind eingeteilt in thematische Abschnitte wie Damenporträts, Herrenporträts, Gruppen etc. Autor Dr. Hans Christian Adam, picture research – photo consulting, Am Feuerschanzengraben 14, 37083 Göttingen, Germany, Tel. +49-551-7702915, [email protected] ZEITSCHRIFTENAUSWERTUNG Photonews Zwischenruf Nr. 5. Der aufgeklärte Bildbetrachter (C. Fricke) >> NEU EINGEGANGEN Rezensionen erbeten Die folgende Auflistung nennt neue Publikationen, die vom Verlag zur Rezension vorgeschlagen werden. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser um Rezensionsangebote. Falls Sie weitere interessante Publikationen aus den genannten und anderen Themengebieten zur Besprechung vorschlagen möchten, können Sie dies gerne unter <contact@ seidelpublishers.de> tun. Der Verlag Mediengeschichte Norbert Frei: 1945. Ikonen eines Jahres, München: Schirmer/Mosel 2015, ISBN 9783-8296-0715-5. Hans Hedberg et al. (Hg.): Broken. Environmental Photography (Negative), Stockholm: Art and Theory 2014, ISBN 978-9-19808746-8. Peter Stephan Jungk: Die Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart. Geschichten eines Lebens, Frankfurt a. M.: S. Fischer 2015, ISBN 978-3-10-002398-8. François Laruelle: Non-Photographie / Photo-Fiktion, Berlin: Merve 2014, ISBN 978-3-8839-6339-6. Mary Warner Marien: Photography Visionaries, London: Laurence King Publishing 2015, ISBN 978-1-7806-7475-9. Michael Buhrs und Sabine Schmid (Hg.): Evelyn Hofer, Göttingen: Steidl 2015, ISBN 978-3-95829-015-0. Lee Miller. Krieg: Mit den Alliierten in Europa 1944–1945. Reportagen und Fotos, Berlin: Edition Tiamat 2015, ISBN 978-3-89320178-5. Deutsche Börse AG (Hg.): XL PHOTOGRAPHY 5, Heidelberg: Kehrer-Verlag, 2015. ISBN 978-3-86828-624-3. Phillip Prodger (Hg.): E.O. Hoppé. The German Work, Göttingen: Steidl 2015, ISBN 978-3-86930-937-8. Robert Shore: Post-Photography. The Artist with a Camera, London: Laurence King Publishing 2014, ISBN 978-1-7806-7228-1. Werner Schäfke und Roman Heuberger (Hg.): Köln und seine Fotobücher 2. Fotobücher aus mehr als einem Jahrhundert, Köln: Emons 2015. ISBN 978-3-95451-409-0. Stiftung Dome und Schlösser in SachsenAnhalt (Hg.): Nickolas Muray. Double Exposure, München: Hirmer 2015, ISBN 9783-7774-2422-4. Jan Zimmermann (Hg.): Walter Lüden. Hamburg – Fotografien 1947–1965, Hamburg: Junius 2014, ISBN 978-3-88506-048-2. Kataloge Simon Baker (Hg.): Conflict - Time - Photography, London: Tate Publishing 2014, ISBN 978-1-8497-6320-2. Vol. 27 (2015), No. 6, S. 26/27 Ausgewertete Zeitschriften Photonews. Zeitung für Fotografie, Hamburg/DE >> Vol. 27 (2015), No. 6, S. 11 Interview mit dem Grafikdesigner und Buchproduzenten Teun van der Heijden: „Ein Buch muss leben beim Durchblättern“ (E. Schwantje) >> >> Vol. 27 (2015), No. 6, S. 9 Wir haben ihm viel zu verdanken und werden ihn vermissen. Zum Tod von Wolfgang Maaßen (A. Gripp) >> Wahrhaftigkeit im Fotojournalismus. Ein Positionspapier von FREELENS und eine Entgegnung (P. Bialobrzeski) Vol. 27 (2015), No. 6, S. 22/23 VDR-Beiträge Die Wiedergabe der Farberscheinung von frühen Farbfilmverfahren am Beispiel von Gasparcolor (A. Krämer) >> 0mal jährlich, ISSN 1612-4413 1 <www.photonews.de> VDR – Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut, Verband der Restauratoren e.V., Köln/DE >> No. 1 (2015), S. 27–48 mal jährlich, ISSN 1862-0051 2 <www.restauratoren.de> Visuell aktuell Visuell aktuell, Presse Informations Aktiengesellschaft (PIAG), BadenBaden/DE Täglich kommen 45.000 Fotos dazu >> >> No. 3 (2015), No. 46–49 mal jährlich, ISSN 2198-4611 4 <www.piag.de> Andrea Firmenich und Johannes Janssen (Hg.): Ori Gersht. Naturgewalten, München: Hirmer 2015, ISBN 978-3-7774-2432-3. Gottfried Jäger, Henrike Holsing: Lichtbild und Datenbild. Spuren konkreter Fotografie, Bielefeld: Kehrer 2015, ISBN 978-3-86828555-0. Kunstmuseum Bonn / S.M.A.K. Gent (Hg.): Larry Sultan, Bielefeld: Kerber 2015, ISBN 978-3-7356-0069-1. FOTOGESCHICHTE Ulrich Pohlmann (Hg.): Sepp Werkmeister. New York 60s. Photographs, München: Hirmer 2015, ISBN 978-3-7774-2430-9. 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Die »Werkstatt für Photographie« in Berlin-Kreuzberg – Michael Schmidt und seine Schüler. Interview mit Thomas Weski Carolin Förster »Reste des Authentischen«. Stichworte zu fotografischen Sichtweisen der 1980er Jahre in Deutschland Rezensionen – Bücher – Forschung Bestellung und Information www.fotogeschichte.info Elfi Fröhlich: Punk in Berlin, 1982 (Ausschnitt) 62 Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] Rundbrief Fotografie – Vol. 22 (2015), No. 3 [N.F. 87] 63