138 Goya Die bekleidete Maja
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138 Goya Die bekleidete Maja
Francisco de Goya y Lucientes Die bekleidete Maja 1798-1805 Sie liegt nicht einfach da auf ihren Polsterhügeln. Sie blickt dich an. Ihre Beine sind geschlossen, dafür sind die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Bereit dich zu umfassen, bereit, umfasst zu werden. Sie blickt dich an. Es ist an dir. Ihre Kleidung verbirgt nichts. Die große Brust, Taille, die breiten Hüften sind ausgestellt wie Vitrine. die enge in einer Sie hat sich gerade etwas aufgerichtet vom Kissen, als hätte sie dich eben erblickt. Die Hände legen sich auf den Hinterkopf, sie können in einem Augenblick die Ordnung des Haars auflösen. Sie tun es nicht. Aber ihre Augen halten dich fest. Du musst handeln. Du musst nicht. Du kannst dich abwenden, kehrtmachen, flüchten vor der Sünde. Diese Möglichkeit hielt die Heilige Inquisition bei den ihr betreuten und behüteten Männern für ausgeschlossen. sich so verhalte, sei kein Mann, urteilte die Inquisition. in der Kirche ging es, wie bekannt, seit jeher nur um Männer und ihre schrecklichen Laster, an denen stets Frauen schuld waren. von Wer Und die die Diese Männer würden den Reflexen und Schatten auf dem weißen Gewand der Maja folgen und zwischen ihnen umherirren, bis sie, hilflos gegen den hexischen Leib, armselig der Sünde in den Schoß fielen. Sie könnten nicht mehr wacker kämpfen für die spanische Krone, die Weltherrschaft nicht mehr verteidigen. Ein Tatbestand von Wehrkraftzersetzung. Ein Gedankengang nicht unähnlich der Ehrenmordes durch muslimische Fanatiker. Einschätzung des