Surfing - 21er Haus
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Surfing - 21er Haus
HANS WEIGAND Surfing HANS WEIGAND Surfing Herausgegeben von Agnes Husslein-Arco und Mario Codognato Edited by Agnes Husslein-Arco and Mario Codognato 4 5 FO REWORD With the exhibition Surfing, in summer 2015 the 21er Haus is addressing the diverse oeuvre of Tyrolean artist Hans Weigand. It gives me great pleasure to present the hitherto most extensive exhibition on Hans Weigand which not only provides a complete picture of his career but also shows the extraordinary variety of his creative periods. Typically for a generation of artists for whom breaking rules was considered a point of departure and source of inspiration, Weigand designed a brute display, a setting of half-demolished walls in which a seemingly inexhaustible artistic production takes place. The refreshing way in which Weigand continually renews his working methods and techniques makes his art always seem up to date. As such it is in a position to communicate with art from other generations – a request that I put to the artistic programming of the 21er Haus. Back in the early 1970s, aged just 17, Hans Weigand made his first forays into the world of art using his mother’s pastry board. To this day he is driven by this eagerness to experiment, which since his studies under Oswald Oberhuber at the University of Applied Arts in Vienna has spawned a cross-media oeuvre. His means of expression include collage, photography, film, painting and wood printing just as much as interactive computer animation techniques. He experiments with music, himself plays in a Rock band and creates outsized installations related to the idea of the historical panorama. Hans Weigand is above all known for his decades-long cooperations with artist friends of his generation. Consequently his works also provide an insight into significant chapters of Austrian and international artistic development in recent decades. One of the very first people he collaborated with was Franz West; another Heimo Zobernig, whose performance with Weigand in the 20er Haus 21 years ago has an almost legendary quality today. Another was Jason Rhoades, who fetched Weigand to California in the early 1990s, where he finally found two of his greatest sources of inspiration, namely the Californian sunshine philosophy and the “American Dream” – a cause for euphoria for many, but for Weigand the start of a critical examination of current conditions and grievances. He blends bedraggled people and buildings with the recurring subject of the surfer riding the perfect wave – motifs that are naturally not absent from Surfing. 6 The show starts with the so-called “Wunderkammer”, in which visitors can surf through Weigand’s pictorial universe, as it were. Here the artist collaborated with Mario Codognato to compile a collection of documentary photo material and artworks, some of which have never been shown before. Like its historical Renaissance predecessor, which served as a place to present rare and curious objects, the cabinet of curiosities is tightly packed with precious items, ranging from the abovementioned pastry board to the artist’s first Polaroids and a postcard sent by the young Hans to his family asking for money, to original shots of collaborations and shrill music videos with fellow artists. Then the partly raw, breached exhibition walls on the remaining upper-floor area of the 21er Haus provide an appropriate setting for Weigand’s generally dark and dystopic large-format works, in which the pictorial vocabulary of old print graphics and the popular-cultural iconography of the West Coast are blended into civilization-critical tableaux. An exciting component within this continuum is the panorama, a new production for the 21er Haus in which visitors can immerse themselves in a three-dimensional trompe-l’oeil. Here too, Weigand links tradition (as a Tyrolean he grew up with the Bergisel panorama in Innsbruck) with contemporary methods. I am delighted that Hans Weigand faced the challenge of staging an exhibition in a building with such demanding architecture. On each of his visits to the 21er Haus he surprised us with new ideas, all the while showing incredible enthusiasm, for which his fellow artists esteem Hans Weigand and for which I wish to express my sincere thanks. Finally, with Surfing the 21er Haus has once again fulfilled its mission to present Austrian artists with an international outlook and to provide a platform for new productions. Agnes Husslein-Arco VORW ORT Mit der Ausstellung Surfing widmet sich das 21er Haus im Sommer 2015 dem vielfältigen Werk des Tiroler Künstlers Hans Weigand. Es ist mir ein großes Vergnügen, die bislang umfangreichste Ausstellung Weigands zu präsentieren, die seine gesamte Karriere sowie die außergewöhnliche Varietät seiner Schaffensphasen abbildet. Typisch für eine Künstlergeneration, für die das Brechen von Regeln als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle galt, gestaltete Weigand ein brachiales Display, ein Setting aus halb wegund eingerissenen Wänden, in dem sich eine scheinbar unerschöpfliche künstlerische Produktion ausbreitet. Durch die erfrischende Art, mit der Weigand seine Arbeitsweisen und Techniken kontinuierlich erneuert, wirkt auch seine Kunst stets zeitgemäß. Sie ist daher in der Lage, mit der Kunst anderer Generationen zu kommunizieren – eine Anforderung, die ich an die künstlerische Programmatik des 21er Haus stelle. Bereits Anfang der 1970er-Jahre unternahm der damals 17-Jährige mit dem Nudelbrett seiner Mutter erste künstlerische Versuche – eine Experimentierfreude, die Hans Weigand bis heute intensiv verfolgt und die seit seinem Studium bei Oswald Oberhuber an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien in ein medienübergreifendes Œuvre mündet: Collage, Fotografie, Film, Malerei und Holzdruck zählen genauso zu seinen Ausdrucksmitteln wie interaktive Computeranimationstechniken; er experimentiert mit Musik, spielt selbst in einer Rockband und kreiert überdimensionale Installationen, die an die Idee des historischen Panoramas anknüpfen. Vor allem ist Hans Weigand durch seine jahrzehntelangen Kooperationen mit Künstlerfreunden seiner Generation bekannt. Mit seinen Arbeiten ist daher auch ein Einblick in bedeutende Abschnitte der heimischen und internationalen Kunstentwicklung der letzten Dekaden verbunden. Ein Kollaborateur der ersten Stunde war Franz West; ein anderer Heimo Zobernig, dessen Performance mit Weigand vor 21 Jahren im 20er Haus heute noch vielen im Gedächtnis ist. Ein weiterer war Jason Rhoades, der Weigand Anfang der 1990er-Jahre nach Kalifornien brachte, wo dieser schließlich zwei seiner größten Inspirationsquellen fand: die kalifornische Sunshine-Philosophie und den „American Dream“ – für viele Anlass zu Euphorie, für Weigand dagegen Ausgangspunkt einer kritischen Befragung gegenwärtiger Zu- und Missstände. Verwahrloste Menschen und Häuser werden mit dem wiederkehrenden Sujet des Surfers auf der perfekten Welle vermischt – Motive, die in Surfing natürlich nicht fehlen. Zu Beginn der Schau steht die sogenannte „Wunderkammer“, in der gleichsam durch das Weigand’sche Bilduniversum gesurft werden darf. Für sie hat der Künstler gemeinsam mit Mario Codognato eine Kollektion aus dokumentarischem Fotomaterial sowie teils noch nie gezeigten Kunstwerken zusammengestellt. Die Wunderkammer ist wie ihre historische Vorläuferin aus der Renaissance, die als Präsentationsort für Raritäten und Kuriositäten diente, dicht gefüllt mit Preziosen: Diese reichen von besagtem Nudelbrett über die ersten Polaroids und eine Postkarte, die der junge Hans seiner Familie schickte, um nach Geld zu fragen, bis hin zu Originalaufnahmen von Kollaborationen und schrillen Musikvideos mit Künstlerkollegen. Die teilweise roh durchbrochenen Ausstellungswände im restlichen Obergeschoss des 21er Haus bilden sodann den passenden Rahmen für Weigands meist düster-dystopische Großformate, in denen sich das bildliche Vokabular alter Druckgrafiken und die populärkulturelle Ikonografie der Westküste zu zivilisationskritischen Tableaux überlagern. Eine spannende Komponente innerhalb dieses Kontinuums bildet das Panorama, eine Neuproduktion für das 21er Haus, in der Besucherinnen und Besucher in ein dreidimensionales Trompe-l’œil eintauchen können. Tradition – als Tiroler ist er mit dem Berg-Isel-Panorama in Innsbruck groß geworden – verbindet Weigand auch hier mit zeitgenössischen Mitteln. Ich freue mich, dass Hans Weigand sich der Herausforderung gestellt hat, ein Haus mit solch schwieriger Architektur zu bespielen. Bei jedem Besuch des 21er Haus hat er uns mit neuen Ideen überrascht – ein Enthusiasmus und eine Begeisterungsfähigkeit, für die Künstlerkollegen Hans Weigand schätzen und ich ihm meinen herzlichen Dank aussprechen möchte. Mit Surfing erfüllt das 21er Haus schließlich ein weiteres Mal seine Mission, österreichische Künstlerinnen und Künstler mit internationalem Ausblick zu präsentieren und eine Plattform für Neuproduktionen zu bieten. Agnes Husslein-Arco 7 Z WI S C H E N G Ä N G E R Mario Codognato im Gespräch mit Hans Weigand Mario Co do gnato: Wir befinden uns hier in deinem Studio im Burgenland, umgeben von der Natur und deinen großformatigen Malereien und Holzschnitten. In welchem Medium liegen eigentlich deine Anfänge? Definitiv, daher ergibt es für mich auch Sinn, sie in der „Wunderkammer“ als Teil der Ausstellung Surfing zu präsentieren. Interessant ist, dass du hier Fotografie nicht nur als reine Dokumentation verwendest. Hans Weigand: In jedem leicht verfügbaren Medium, wie Zeichnung, Malerei, Fotografie oder Musik. Mein Interesse liegt im Experimentellen: darin, sich zwischen miteinander oder gegeneinander ereignenden Prozessen vorgefundener Gegebenheiten und Materialien zu bewegen. Die Versuchsanordnungen oder wenn man so will Konzepte finden dann auch ihre jeweilige Umsetzung. So habe ich beispielsweise in den späten 1970er-Jahren sehr viel mit Polaroids experimentiert. Ich habe Assemblagen erstellt, indem ich unterschiedliche Gegenstände auf kariertem Millimeterpapier zusammengefügt und mit Zeichnungen überarbeitet habe. Ich mag das „Punk“-Konzept. Nicht alles muss „rein“ sein. Dazu passt auch eine meiner ersten Zeichnungen aus einer Zeit, in der ich mit Drogen experimentiert habe. Da taucht auch bereits das Wellenmotiv auf. Zu dieser Zeit war es etwas Neues, mit Polaroids zu arbeiten. Ja, klar. Der trashig-punkige Ansatz, auf diese Weise Fotografie zu zeigen, und auch die situationistische Essenz, gleich zu sehen, was man fabriziert hatte, waren die eigentlichen Gründe, weshalb ich Polaroids verwendete. Um den Zeitgeist einzufangen, lehnte ich mich an die Bildsprache des Wiener Aktionismus an und spielte mit dessen schwarzem Humor. 1981 lief eine internationale Gruppenausstellung in der Wiener Secession, Erweiterte Fotografie, und im Jahr davor Polaroid – Exploration of a Medium im Frankfurter Kunstverein, in denen diese Arbeiten erstmals gezeigt wurden. Daran teilzunehmen war eine großartige Sache, weil zum ersten Mal anders mit Fotografie umgegangen wurde. Außer in diesen Ausstellungen sind die Arbeiten noch nie gezeigt worden. Für mich bringen sie nach wie vor die Atmosphäre der späten 1970er-Jahre zurück – man könnte sagen, sie sind sehr wienerisch. 8 Würdest du sagen, dass dich deine Ausbildung zum Drucker in deiner künstlerischen Praxis beeinflusst hat? Ja, sicher. Ich bin zum Reprofotografen, Retuscheur und Offset-/Siebdrucker ausgebildet worden und musste daher schon früh professionell mit verschiedensten Drucktechniken arbeiten. Somit habe ich natürlich auch den Sprung von rein analogen Prozessen zur digitalen Welt sehr bewusst miterlebt. 1978, als ich die Reprofirma in der Schweiz verließ, erwarb dieser Betrieb zufälligerweise zeitgleich den ersten Scanner. Ich hatte jahrelang in der absoluten Finsternis der Dunkelkammer verbracht, und plötzlich musste man nur noch auf einen Knopf drücken. Das war ein eigenartiger, aber auch befreiender Moment. Würdest du also sagen, dass du, sobald neue Techniken aufkamen, mit diesen experimentieren wolltest? Ich würde das jetzt nicht auf eine Technikeuphorie hin denken wollen, aber innerhalb eines Nachdenkens über Malerei ja. Ich bin an vielen unterschiedlichen Medien und ihren Möglichkeiten interessiert sowie daran, auszudrücken, was mir relevant und wichtig erscheint. Auch in ästhetischer Hinsicht. Als z. B. Mitte der 1980er-Jahre die sogenannte „Computerkunst“ aufkam, gab es viel Diskussionsstoff. Ich persönlich machte mir da eigentlich nicht allzu viele Gedanken und verstand den Computer schlicht und einfach als Werkzeug und Speicher. 9 GO-BE TW EEN Mario Codognato in conversation with Hans Weigand Mario Co do gnato: We are here in your studio in Burgenland, surrounded by nature and your large-for- I like the “Punk” concept. Not everything has to be “pure.” One of my first drawings from a time when I mat paintings and woodcuts. Which medium did you actually start with originally? experimented with drugs also fits into this context. The wave motif is already evident here. Hans Weigand: With any medium that was readily at hand, be it drawing, painting, photography, and music. I am interested in the experimental aspect, in moving between harmonious or discordant processes of given conditions and materials. The experimental setups or concepts, if you like, then find expression. For instance, in the late 1970s I experimented with Polaroids a great deal. I created assemblages by arranging various objects on graph paper and drawing over them. Would you say that your training as a printer has influenced your artistic practice? At that time working with Polaroids was something new. Yes, of course. The actual reasons I used Polaroids were the trashy, punkish way it allowed you to show photography and the Situationist essence of immediately seeing what you had created. To capture the zeitgeist, I took orientation from the visual language of Viennese Actionism and played with its black humor. In 1981 an international group show was held at the Vienna Secession, Erweiterte Fotografie (Extended Photography), and the year before that Polaroid—Exploration of a Medium at Frankfurter Kunstverein, where these works were shown for the first time. It was great being part of these exhibitions, because they took a different approach to photography for the first time. The pieces featured in these shows have never been exhibited since. For me they still conjure up the atmosphere of the late 1970s—you could say they are very Viennese. Absolutely, which is why it also made sense to me to present them in the “Wunderkammer” as part of the Surfing exhibition. What is interesting is that here you don’t just use photography as pure documentation. 10 Yes, for sure. I trained as a repro-photographer, retoucher, and offset/screen printer and consequently had to work with all kinds of printing techniques professionally early on. As such, I was naturally very conscious of the jump from purely analog processes into the digital world. In 1978, when I left the repro firm in Switzerland, it so happened that this company purchased the first scanner. I had spent years in the complete gloom of the darkroom and suddenly all you had to do was press a button. That was a strange, but also a liberating moment. So would you say that as soon as new techniques appeared you wanted to experiment with them? I wouldn’t say it goes in the direction of euphoria about technology, but in terms of a consideration of painting, yes: I am interested in many different media and their possibilities, as well as in expressing what seems relevant and important to me. Also in an aesthetic sense. When so-called “Computer Art” emerged in the mid-1980s, for example, there was a great deal of discussion material. I personally didn’t actually spend too much time thinking about it and saw the computer simply as a tool and storage device. Do you think that this negative attitude towards Computer Art and the sudden simple reproducibility was influenced by the fear of losing the “aura”? Did you not fear that the uniqueness of your works might be lost? Initially it was very annoying that people called it Com- Glaubst du, dass diese ablehnende Einstellung gegenüber Computerkunst und der plötzlich aufkommenden einfachen Reproduzierbarkeit von der Angst, die „Aura“ zu verlieren, beeinflusst wurde? Hast du nicht befürchtet, dass die Einzigartigkeit deiner Arbeiten verloren gehen könnte? Anfangs nervte nur sehr, dass man es Computerkunst nannte. Entweder es ist Kunst oder eben nicht. Gerade der Umkehreffekt, das Spiel der Vervielfältigung, ebendieses Medium auf den Status des Einzelbildes zu bringen, war von großem Interesse für mich. Und hattest du nie philosophische oder praktische Bedenken gegenüber der unendlichen Reproduzierbarkeit, die diese Werkzeuge ermöglichten? Ich würde es nicht Bedenken nennen. Natürlich gab es eine philosophische wie auch eine praktische Auseinandersetzung mit dem Gegenüber und seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Das Scheitern oder den Zufall nicht zu vergessen. Ich schätzte vor allem, dass mit dem Exklusivitätsanspruch des Kunstwerks gebrochen wurde und es so zugänglicher war. Im Endeffekt ging ich mit den neuen Medien genauso „respektlos“ um wie mit den alten. Und hat das für dich auch umgekehrt funktioniert? Hat das Aufkommen der digitalen Technologien dir erlaubt, Bilder aus unterschiedlichen Quellen anzueignen und sie in deine eigenen Arbeiten aufzunehmen? Robert Rauschenberg hat auf diese Frage einmal geantwortet, dass er eher davor Angst habe, ihm gehe die Welt aus („run out of world“). Hattest du also damals schon das Gefühl, dass dir durch diese digitalen Entwicklungen nun die ganze Welt als Bildressource offenstand? Ich arbeite meist mit meinem eigenen Archiv, obwohl das in der digitalen Bilderflut eigentlich ein Paradoxon ist. Dieses Archiv befülle ich schon seit den 1980er-Jahren. Es dürften sich z. B. allein 20 000 analoge und digitale Abbildungen von Wellen darin befinden. Es gibt aber auch Werkserien mit digitalen Bildcollagen, die diese Flut von Bildern behandeln. 11 puter Art. Either it’s art or it isn’t. It was the reverse effect, playing with reproduction, giving precisely this medium the status of the single image that greatly interested me. digital print. Looking at these old prints today you have antiques in front of you and can see each pixel with the naked eye. Viele Arbeiten entstehen natürlich durch das Angebot an neuen Möglichkeiten und Techniken, oftmals ist es aber genau umgekehrt, und man stellt das Neue mit alten Techniken dar. Ich versuche es, aber heutzutage herrscht eine neue familien in Tirol hatten wir z. B. keinen Kühlschrank. Die einzigen „modernen“ Dinge waren das Motorrad mit Beiwagen meines Vaters und unser Radio. Auf der anderen Seite heiratete meine Schwester in eine Akademikerfamilie. Teilweise unüberbrückbare Welten prallten da aufeinander. Ich war immer ein „Zwischengänger“ und bewegte mich zwischen den Welten hin und her – und tue es heute noch. Am meisten habe ich mich damals aber Phase der Schnelligkeit, auch was die Druckgrafik betrifft. Z. B. die Auflösung. Es ist unglaublich, was auf diesem Feld passiert ist. Die Qualität ist so gut, dass man nicht glaubt, sie könnte noch besser werden. Interessant ist, dass wir auch in den 1970ern dachten, mit dem Offsetdruck sei schon die maximale Qualität für Reproduktionen erreicht. Ich kann mich noch an den ersten Digitaldruck erinnern. Wenn man diese alten Drucke heute betrachtet, sieht man Antiquitäten vor sich und jedes Pixel mit freiem Auge. Menschen verbunden gefühlt, die William S. Burroughs lasen, Captain Beefheart hörten und Prints von Warhol an den Wänden hängen hatten. In Hall in Tirol gab es zu meinem Glück eine sehr experimentelle Musikszene. Dieses Klima wurde durch Gerhard Crepaz geschaffen, einen Pionier auf seinem Gebiet, der von John Cage über Soft Machine bis hin zu Stockhausen alles Undenkbare sprichwörtlich vor meine Haustür brachte. Dafür war und bin ich nach wie vor sehr dankbar. Das Alte im Neuen, das Neue im Alten also? Und wolltest du nicht eher Musiker werden, wie viele Jungen in diesem Alter? So, the old in the new, the new in the old? And did you never have philosophical or practical concerns about the infinite reproducibility that these tools enabled? I wouldn’t say concerns. Naturally you explored the medium and its laws from both a philosophical and a practical perspective. Not forgetting failure and chance. What I particularly liked was that artwork’s claim to exclusivity was done away with, making it more accessible. Ultimately I approached the new media just as “irreverently” as I did the old. And did that also work the other way round? Did the emergence of digital technologies permit you to appropriate images from different sources and integrate them in your own works? Robert Rauschenberg once said in reply to this question that he is more afraid of “running out of world.” Did you already have the feeling back then that these digital developments were opening up the whole world to you as image material? I mostly work with my own archive, although that is actually paradoxical in the digital flood of images. I’ve been building up this archive since the 1980s. It must have 20,000 analog and digital depictions of waves alone, for instance. Yet I also have work series with digital image collages that address this flood of pictures. Of course you produce lots of works with the range of new possibilities and technologies available, but often it is precisely the other way round and you portray the new using old techniques. Are you always up to date in terms of new technologies? I try to be, but nowadays things change so rapidly, including in the field of print graphics. Take resolution, for example. It is incredible what has happened in this area. The quality is so good you don’t believe it can get any better. The interesting thing is that in the 1970s too we thought we’d reached top quality for reproductions with offset printing. I can still remember the first 12 Yes, it always fascinated me working out how early techniques and tools functioned. In 1973 for example I made etchings and then photographed them. Ultimately the motif was reproduced as a screen print in 1979 and as such transformed. I wanted to advance the blending of things. What was your first artwork? An enamel piece. Like many early works it was an experiment with LSD. It could call to mind a black mass; you could see Jesus or vampires. For the painting ground I used my mother’s pastry board. My first official piece, made in 1971, at the tender age of 17. It was immediately exhibited. Did you always know you wanted to be an artist? Actually yes, for me it was always the only way I could legally live out my anarchistic character. Half of my family were farmers, meaning that most of my youth was marked by life in the “old” days. Like all the other farming families in Tyrol we didn’t have a refrigerator, for instance. The only “modern” things were my father’s motorcycle with sidecar and our radio. On the other hand my sister married into a family of academics. Partially irreconcilable worlds collided there. I was always a “go-between” and moved back and forth between the worlds—and still do today. But mostly at that time I felt drawn to people who read William S. Burroughs, listened to Captain Beefheart and had Warhol prints hanging on their walls. Luckily for me, there was a very experimental music scene in Hall in Tirol. This climate was created by Gerhard Crepaz, a pioneer in his field, who put any manner of inconceivable things on my proverbial doorstep, from John Cage to Soft Machine to Stockhausen. I was and still am very grateful for that. Did you not want to become a musician, like many boys of that age? Und bleibst du, was die Technik betrifft, immer auf dem neuesten Stand? Ja, mich an frühen Techniken und Werkzeugen abzuarbeiten hat mich immer fasziniert. 1973 habe ich z. B. Radierungen angefertigt und sie dann abfotografiert. Schlussendlich wurde das Motiv 1979 als Siebdruck reproduziert und somit transformiert. Ich wollte eher die Vermischung der Dinge weitertreiben. Was war dein erstes Kunstwerk? Ein Lackbild. Wie viele frühe Arbeiten war es ein Experiment mit LSD. Es könnte an eine schwarze Messe erinnern. Man könnte Jesus oder doch Vampire erkennen. Als Malgrund habe ich das Nudelbrett meiner Mutter verwendet. Mein erstes offizielles Werk also, 1971, im zarten Alter von 17, gemacht. Es wurde auch sofort ausgestellt. Hast du immer schon gewusst, dass du Künstler werden wolltest? Eigentlich ja, es war für mich immer schon der einzige Weg, meine anarchistische Eigenart legal auszuleben. Die eine Hälfte meiner Familie bestand aus Bauern, deswegen habe ich den Großteil meiner Jugend in den „alten“ Zeiten gelebt. Wie alle anderen Bauern- Ja und nein. Ich habe immer gern Rockmusik gehört und gemacht. Allerdings waren wir mit 18 doch schon so experimentell unterwegs, dass uns die normale Rock- und Popmusik fürchterlich auf die Nerven ging. Natürlich übernahmen wir die Ansichten und die Attitüde der späten 1960er-Jahre und feierten Iggy Pop, The Velvet Underground und Co., aber ich wollte mich nicht auf die Musik beschränken. Man sieht dich ja z. B. in der Serie Disco Boys von 1977 in einer Reihe von exzentrischen Posen und Klamotten. Es scheint, dass am Anfang deiner Findungsphase Auftreten und Attitüde sehr wichtige, bewusst eingesetzte Statements waren. Das waren sie auf jeden Fall. Ich fühlte mich immer wie im falschen Film. Es war eine kritische Zeit. Österreich wurde als Opfer der Deutschen angesehen. Ich bin 1954 geboren, aber da waren die Franzosen noch in Tirol. Die Leute behaupteten, dass der Krieg lang vorbei sei. Wir realisierten schnell, dass das eine große Lüge war. Unsere Väter kamen aus dem Krieg zurück und konnten mit niemandem darüber sprechen, was sie erlebt hatten. Was natürlich bedeutete, dass all 13 ihre Aggression gegenüber der nächsten Genera tion ausgelebt wurde. Vor dem Staat waren sie zum Großteil unterwürfig und autoritätshörig. Die Luft war wie elektrisch aufgeladen. Es genügte, ein Lied von Jimi Hendrix zu spielen – das war wie Benzin ins Feuer gießen, die Stimmung explodierte. War diese Provokation Teil deiner künstlerischen Aussage? Einige der Kleidungsstücke, die ich für Disco Boys verwendete, stammten aus der Garderobe meines Großvaters. Ich provozierte also mit den Codes der Vorgängergeneration. Das hat seine Wurzeln darin, dass sich die alte, ausgemusterte Generation mit den Enkeln zu einer zynischen Symbiose gegen die Eltern zusammenschloss. Das war natürlich wahnsinnig amüsant für uns. Man stichelte als 18-Jähriger zusammen mit den Großeltern gegen die Eltern. Yes and no. I always liked listening to and making Rock music. But at 18 we were already on such an experimental drive that ordinary Rock and Pop really got on our nerves. Of course we adopted the views and attitude of the late 1960s and celebrated Iggy Pop, The Velvet Underground and co., but I didn’t want to restrict myself to music. were subservient to the state and obeyed authority. It was as though the air were electrically charged. Just playing a song by Jimi Hendrix was enough—it was like pouring gas into the flames; the mood exploded. In the 1977 series Disco Boys, for example, you feature in a number of eccentric poses and outfits. It seems as though appearance and attitude were very important, deliberate statements at the beginning of your phase of discovery. Some of the clothes I used for Disco Boys came from my grandfather’s closet. So I provoked people using the codes of the preceding generation. This was rooted in the fact that the old, “decommissioned” generation had joined forces with the grandchildren, forming a cynical symbiosis against the parents. That was of course incredibly amusing for us. Taunting your parents with your grandparents at 18. They certainly were. I always felt like I was on a different planet. It was a critical time. Austria was seen as a victim of the Germans. I was born in 1954, but the French were still in Tyrol then. People said the War was long since over, but we quickly realized that was a big lie. Our fathers came back from the War and were unable to talk to anyone about what they had experienced. Which of course meant that they acted out all their aggression on the next generation. Most of them 14 Was this provocation part of your artistic statement? Do you see a link between the works in which you use traditional Tyrolean masks and the series in which you dress up and try to look different? Do you think it is a kind of necessity for us, a need to disguise ourselves now and again and assume another role, as you did for example in the Disco Boys series? Siehst du eine Verbindung zwischen den Arbeiten, in denen du traditionelle Tiroler Masken verwendest, und den Serien, in denen du dich verkleidest und versuchst, anders auszusehen? Denkst du, dass es eine Art Notwendigkeit, ein Bedürfnis ist, sich hin und wieder zu verkleiden und in ein anderes Selbst zu schlüpfen, wie du es beispielsweise in der Disco Boys-Serie gemacht hast? Was damals in Tirol am meisten schockierte, war die Vermischung männlicher und weiblicher Rollen. Ich trug Frauenmäntel und Fußkettchen. Dieses Spiel mit den Geschlechtern, das „Crossdressing“ und lange Haare waren Anfang der 1970er-Jahre die größte Provokation. Wie schon David Bowie in Rebel Rebel gesungen hat: „She’s not sure if you’re a boy or a girl.“ So wie du das beschreibst, erinnert es mich an die Performance im 21er Haus, die du vor ein paar Monaten im Rahmen der Langen Nacht der Museen gemacht hast. Du hast die alte Tiroler Maskentradition in den Kontext von zeitgenössischer Kunst gestellt und damit auch diesen Aspekt des Verkleidens, des Verbergens von Identität integriert. Demon Brothers ist eine Friedensfindung mit meiner Vergangenheit. Die sogenannten „Matschgerer“, also die traditionellen Performer, sind eine barocke, wenn nicht sogar noch ältere Tradition in Absam. Es war eine große Ehre, mit einem der Maskenschnitzer zu arbeiten. Ohne das Einverständnis des Maskenschnitzers Klaus Moosbrugger – der auch einer der Performer im 21er Haus war – hätte ich es nicht gemacht. Im Barock und später ging es in diesem Brauch u. a. darum, sich gegen die Obrigkeit und die Kirche aufzulehnen. Von den Nazis wurden diese Traditionen missbraucht. Es war mir wichtig, dieses Projekt in den Kontext der Gegenwartskunst zu bringen. So gesehen hat es eigentlich 25 Jahre gedauert, die Demon Brothers zum Leben zu erwecken. Kann man sagen, dass du von diesen überirdischen Welten schon immer sehr fasziniert warst? Meine Großmutter war sehr abergläubisch. Somit bin ich mit der Welt von Dämonen, Hexen und dem Teufel in Berührung gekommen. Das war schon weit vom Katholischen abgerückt. Da wurden Geister ausgeräuchert, da wurden Mittel gegen alles Mögliche hergestellt. Diese Figuren, die „Klötzler“, waren beeindruckend, aber auch unheimlich. Die Person, die in diese Kostüme schlüpft, geht eine Einheit mit der Maske ein. Würdest du sagen, dass das auch in deinen späteren Arbeiten mitschwingt? Dass also z. B. deine Surfer-Holzschnitte als Reaktion gelesen werden können? Du transferierst hier ja ein sehr fröhliches Thema in etwas Dunkles, Unheimliches. Das Traumbild des glücklichen Surfers, der der perfekten Welle hinterherjagt, wird fast zum Albtraum. Ja, diese Sunshine-Philosophie und diese Scheinwelt querzudenken war sehr interessant für mich. Daraus zog ich die Inspiration, das Motiv des Wellenreitens mit unterschiedlichen Ideen zu vermischen und Grauwerte in vielerlei Hinsicht zu untersuchen. Viel Vergnügen bereiteten mir zu dieser Zeit vor allem B-Movies wie etwa Planet der Affen. Ich sah es als humoristische Metapher, mit einem Raumschiff zu landen und zu denken, man sei auf dem falschen Planeten. Also vermischte ich die Filmidee mit einem Surfer, der sich im Meer verliert und, als er schließlich zurück an Land kommt, eine völlig veränderte Welt vorfindet. 15 What was most shocking in Tyrol at that time was the blending of male and female roles. I wore women’s coats and anklets. This playing with gender, cross-dressing, and long hair constituted the greatest provocation in the early 1970s. As David Bowie sung in Rebel Rebel: “She’s not sure if you’re a boy or a girl.” The way you put it reminds me of your performance at 21er Haus a few months ago during the Long Night of Museums. You put the old Tyrolean mask tradition in a contemporary art context and in so doing also integrated this aspect of disguising oneself, of hiding identity. Demon Brothers is a way of finding peace with my past. The so-called “Matschgerer,” the traditional performers, are a Baroque, if not even older tradition in Absam. It was a great honor working with one of the mask carvers. I wouldn’t have done it without the approval of mask carver Klaus Moosbrugger, who was also one of the performers at 21er Haus. In the Baroque era and later this tradition also involved revolting against the authorities and the Church. The Nazis misused these traditions. It was important to me to put this project in the context of contemporary art. If you look at it this way, it actually took 25 years to bring Demon Brothers to life. Could you say that you were always particularly fascinated by these supernatural worlds? My grandmother was very superstitious. As such I came into contact with the world of demons, witches, and the Devil. It was a far cry from Catholicism. Spirits were smoked out and remedies concocted for anything and everything. These figures, called “Klötzler,” were impressive, but creepy. The person who dons this costume becomes one with the mask. Would you say that this also resonates in your later pieces? That your surfer woodcuts, for instance, could be read as a reaction? After all, here you turn a very lighthearted subject into something dark, sinister. The dream-like image of the joyful surfer chasing the perfect wave almost becomes a nightmare. Yes, I found it very interesting thinking creatively with regard to this sunshine philosophy and illusory world. 16 It inspired me to blend the motif of riding a wave with various ideas and to investigate gray tones in many different ways. At that time I found great pleasure in watching above all B movies like Planet of the Apes. I saw it as a humorous metaphor landing with a spaceship and thinking you were on the wrong planet. So I merged the idea behind the film with a surfer who loses himself at sea and, when he finally returns to land, finds a completely changed world. Würdest du sagen, du hattest die Motivation, die weniger sonnige Seite zu zeigen? Das scheint in deinen Werken immer wieder aufzutauchen. Das Erste, was man hier im Studio sieht, ist das Bild einer Stadtstreicherin, einer sogenannten „Bag Lady“. Would you say that you wanted to show the less sunny side? That seems to repeatedly crop up in your works. The first thing you see here in the studio is an image of a vagrant, a so-called “bag lady.” Gehen wir zurück zu deinen künstlerischen Anfängen und zum Ausgangspunkt dessen, was später folgte. Du hast viel mit anderen Künstlerkollegen zusammengearbeitet. Würdest du sagen, dass dich dein Band-Dasein für spätere Gemeinschaftsarbeiten geprägt hat? I always had a strong affinity to marginal figures and their place in society, combined with the resulting symbolism. Let’s return to your artistic roots and the starting point of what later followed. You collaborated with other artists a great deal. Would you say that your membership of a band shaped you for later joint projects? I think so. Both music and visual art are about bringing together different worlds and ultimately filtering all the ideas in a final product. Both are about bringing together intuition and different influences. Particularly when performing live, everything has to go quickly. You have to engage intuitively with all your partners, be able to quickly understand and react as well as read gestures and codes on the spot. For instance, I did a film/music performance with Heimo Zobernig, where we worked with clichéd images. I was more the rocker, whereas he was more “straight.” It’s interesting that you say that because it again calls to mind the works in which you toy with disguise. And also that very well-known film piece with Zobernig, Chainsaw, in which you are both dressed up. In Chainsaw we deliberately made two different worlds clash. That was the motivation. But to be honest it was by chance that we were dressed that way. We were both wearing our regular clothes. That’s what gives this piece its quality. We actually wanted to shoot a music video. Ich hatte immer schon eine große Affinität zu Rand figuren und deren Platz in der Gesellschaft verbunden mit der daraus entstehenden Symbolik. Ich denke ja. Unterschiedliche Welten zusammenzubringen und schließlich alle Ideen in ein finales Produkt zu filtern, darum geht’s in der Musik wie in der bildenden Kunst. Es geht bei beiden darum, Intuition und unterschiedliche Einflüsse zusammenzuführen. Besonders wenn man live performt, muss alles schnell gehen. Man muss sich eben intuitiv auf alle Partner einlassen, rasch verstehen und reagieren sowie Gesten und Codes sofort lesen können. Da gab es z. B. eine Film-/Musikperformance mit Heimo Zobernig, in der wir mit klischeehaften Bildern gearbeitet haben. Ich war mehr der Rocker, er eher „straight“. Interessant, dass du das sagst. Da knüpfe ich wieder an die Arbeiten an, in denen du mit Verkleidung spielst. Eben auch diese sehr bekannte Filmarbeit mit Zobernig, Chainsaw, in der ihr verkleidet seid. Bei Chainsaw haben wir zwei unterschiedliche Welten kollidieren lassen. Das war die Motivation. Aber ehrlich gesagt war es Zufall, dass wir so gekleidet waren. Wir hatten beide unsere normale Kleidung an. Das macht die Qualität dieser Arbeit aus. Eigentlich wollten wir ein Musikvideo drehen. Gab es einen Zusammenhang zwischen der Kettensäge und dem Gebrauch von Holz in deinen Arbeiten? sind interessant zu beobachten. Wie man die Kettensäge hält, erinnert ja an das Gitarrespielen, und beide, Säge und Gitarre, machen Geräusche. Zum einen das, und natürlich erinnert es auch an Horrorfilme! Die Aktion des Zerschneidens und Zusammenfügens von unterschiedlichen Materialien wie etwa Holz oder Polaroids scheint sehr typisch für deine künstlerische Praxis. Die Schnittstellen in diesen Collagen bleiben dabei immer deutlich sichtbar, wie man auch in deinen grafischen Arbeiten erkennt. Dinge zu kombinieren, die nicht zusammengehören, ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Wir waren die Generation nach Joseph Beuys und Dieter Roth. Roths Art, Dinge zu berühren und erbarmungslos zusammenzufügen, war eine große Inspiration für mich. Bei Beuys war doch eher die politische Einstellung vordergründig. Die beiden sind wohl gelegentlich auch aneinandergeraten. Beuys war sehr in seiner Zeit verankert. Das Komische dabei ist, dass seine Arbeiten und Ideen so spezifisch auf die Politik seiner Zeit ausgerichtet waren, dass sie, hätte er sie zehn Jahre später gemacht, wohl nicht mehr denselben Effekt gehabt hätten. Seine Kunst ist natürlich großartig, versteh mich nicht falsch, aber die politischen und sozialen Umbrüche waren so viel größer, als dass er sie hätte vorhersehen können. Seine Idee von Veränderung hat sich quasi als Zeitkapsel innerhalb des politischen Rahmens manifestiert. Wie bei so vielen anderen. Und was waren deine Gründe dafür, in den 1970er-Jahren nach Wien zu kommen? Verschiedene. Ich war davor jahrelang in der Schweiz, in der Musik- und Kunstszene von Luzern und Zürich. Hätte ich nicht an meinem allerersten Tag in Wien Franz West kennengelernt, wäre ich wohl gar nicht geblieben. (Fängt an, laut zu lachen) Gut möglich! Auch die weiteren Verknüpfungen zu deinen Arbeiten Waren du und Franz West auf derselben Kunstuniversität eingeschrieben? 17 Was there a link between the chainsaw and the use of wood in your works? (Starts laughing loudly) It’s certainly a possibility! The further links to your works are also interesting to observe. The way the chainsaw is held calls to mind playing a guitar, and both, saw and guitar, make noises. Franz studied at the Academy of Fine Arts and I under Oswald Oberhuber at the University of Applied Arts. But neither of us was particularly interested in these institutions. We were only there now and again, when we wanted to produce works. What was the artist’s life like at this time in Vienna? In the late 1970s Franz and I had no idea how to earn a For one yes, and of course it also calls to mind horror films! The action of cutting up and reassembling different materials such as wood or Polaroids seems to be very typical of your artistic practice. The interfaces in these collages are always clearly visible, as we can also see in your graphic pieces. Combining things that don’t belong together is an important part of my work. We were the generation after Joseph Beuys and Dieter Roth. Roth’s way of touching and mercilessly assembling things was a great inspiration for me. With Beuys the focus was primarily on the political stance. It seems the two also clashed now and again. Beuys was very much anchored in his time. The funny thing is that his works and ideas were so specific to the politics of his day that had he produced them ten years later they probably wouldn’t have had the same effect. His art is of course brilliant, don’t get me wrong, but the political and social upheavals were so much greater than he could have foreseen. His idea of change became manifest as a time capsule within the political framework, as it were. 18 living with art. We didn’t even think of making money with it. What was a day in the life of Hans Weigand in 1978 like? How and where did you work? I had a job with an architect, that’s how I earned money to begin with. Before computers came along I drew up perspectives and views there. At the same time I continued to work on my art. Was there an underground art scene? Sort of. I’m sure there still is today. When you begin a piece, do you already know what you want it to look like? That generally takes some time. It often starts when I take a photo of a rock or a wave, for instance, for my archive. It is not so rarely the case that I leave the shot for a year or longer and return to it at the right time. What is really incredible is that, although I am otherwise pretty forgetful, I have every last detail of my archive stored in my memory. As for so many others. Do you work on different pieces at once? And what were your reasons for coming to Vienna in the 1970s? Generally yes. I often change to other media or mix different materials. Different ones. Before coming here I spent many years in Switzerland, in the music and art scenes of Lucerne and Zurich. Had I not met Franz West on my very first day in Vienna I probably wouldn’t have stayed. And when is the process complete? Were you and Franz West enrolled at the same art university? Would you say that each piece is a new beginning, a new experiment? Is that a characteristic of your work? It differs. Sometimes just fragments of a work are enough. 19 Franz studierte an der Akademie und ich bei Oswald Oberhuber an der Angewandten. Beide waren wir allerdings an diesen Institutionen nicht sehr interessiert. Wir waren nur sporadisch vor Ort, wenn wir Arbeiten machen wollten. Wie hat sich in Wien zu dieser Zeit das Leben eines Künstlers entwickelt? Franz und ich hatten in den späten 1970er-Jahren keine Ahnung davon, wie man mit Kunst seinen Lebensunterhalt verdient. Wir hatten nicht mal die Vorstellung, damit Geld zu machen. Wie hat also ein Tag von Hans Weigand im Jahr 1978 ausgesehen? Wie und wo hast du gearbeitet? Ich hatte einen Job bei einem Architekten, so habe ich anfangs mein Geld verdient. Noch bevor es Computer gab, habe ich dort Perspektiven und Ansichten angefertigt. Zeitgleich arbeitete ich an meiner Kunst weiter. Würdest du sagen, jedes Werk ist ein neuer Beginn, ein neues Experiment? Ist das eine Charakteristik deiner Arbeit? Es funktioniert bei mir nur bedingt, dass Routine entsteht. Das hätte ich zwar ganz gern, doch im Endeffekt ist es jedes Mal ein nicht vollkommen neuer, aber offener Prozess. Um noch einmal auf die Performance im 21er Haus zurückzukommen: Mir ist diese alte Postkarte aufgefallen, auf der auch eine Maske zu sehen ist. Meine Familie hat sie als Beweis aufgehoben, weil ich darin nach Geld fragte. Sie erinnert sowohl an die Welt der Geister und Hexen als auch an die Figuren in deinen Polaroids und den Surfer-Bildern. Einige Arbeiten der Ausstellung sind auch mit Ghostsurfer betitelt. Gab es eine Kunstszene im Untergrund? Ein wenig. So ist es heute sicher immer noch. Wenn du mit einer Arbeit beginnst, weißt du schon davor, wie sie aussehen soll? Das braucht meist einige Zeit. Es beginnt oft, wenn ich für mein Archiv z. B. einen Felsen oder eine Welle fotografiere. Nicht selten lasse ich die Fotografie dann ein Jahr oder länger liegen und greife sie zum richtigen Zeitpunkt wieder auf. Das wirklich Erstaunliche ist, dass ich, obwohl ich sonst eher vergesslich bin, jedes noch so kleine Detail meines Archivs im Gedächtnis abgespeichert habe. Hast du eigentlich das Motiv des Surfers erst in Kalifornien aufgegriffen oder schon früher? Es hat immer schon gut zu meiner Einstellung gepasst, aber so richtig damit auseinandergesetzt habe ich mich erst in Los Angeles. Diese Übergänge zwischen den Kulturen waren sehr interessant. Wie beispielsweise das Image des Surfers von der Popkultur aufgegriffen wurde und der Surfbeat, das machte natürlich sehr viel her. Besonders auf Hawaii war das fantastisch: Das Hotel, in dem Elvis zum ersten Mal aufgetreten war, in dem dieser Hawaii-Pop-Mythos geboren wurde, ist heute bereits eine pittoreske Ruine. Man hat das Gefühl, vor einer archäologischen Fundstätte einer unbekannten untergegangenen Südseekultur zu stehen. Arbeitest du an unterschiedlichen Werken gleichzeitig? Meistens ja. Oft wechsle ich dann in andere Medien oder vermische unterschiedliche Materialien. Gibt es eine Verbindung zwischen den „pittoresken“ Landschaften des Südens und jenen Tirols? Beide sind sozusagen Endpunkte und Barrieren. Und wann ist der Prozess beendet? Wie bist du eigentlich nach Kalifornien gekommen? Das ist unterschiedlich, es kommt auch vor, dass schon die Fragmente einer Arbeit genügen. 20 Ich habe in den frühen 1990er-Jahren Jason Rhoades 21 Routine doesn’t always set in in my work. I’d like it to, but ultimately each time the process is not entirely new, but it is open. to do a show at the Schindler House in Los Angeles. It ultimately turned into the project Lifeboat. How long were you there in total? To come back to the performance at 21er Haus: I noticed this old postcard also showing a mask. My family kept it as proof, because I wrote on it asking for money. Around three to four years. Were you also influenced by Ed Ruscha’s print graphics? in Wien getroffen. Franz West hat eine Zeichnung von ihm gekauft, das war eines der ersten Male, dass Jason überhaupt etwas verkauft hat. Diese Arbeit kommt in dem Video Sammlung West von 1995 vor. Jason hat mich dann überredet und gesagt: „Komm nach Kalifornien, ich mach einen gesunden Typen aus dir!“ Das war sein Spruch. Er hat immer mit diesen Stereotypen gespielt. Für ihn waren wir die „dekadenten Wiener“ und sie die „gesunden Kalifornier“. Schließlich bot mir War es auch deine Intention, mit Alltagsgegenständen zu spielen und ihnen eine neue Funktion zu geben? Zur selben Zeit hast du ihnen ja ihre herkömmliche Gebräuchlichkeit belassen. Ich finde das Spiel mit der Ambiguität, ob etwas Kunst ist oder nicht, sehr spannend. darunter. Die ‚Sorge‘ um die Urform wird nicht einmal als Lüge demaskiert. Vielmehr sondert Weigand das Objekt aus der symbolischen Ordnung aus und verhindert dessen Identifikation durch den Blick des Betrachters.“ 1 It calls to mind both the world of ghosts and witches and the figures in your Polaroids and surfer pictures. His posters of gas stations were hanging everywhere and were almost as well-known as those of Edward Hopper or Andy Warhol. Peter Noever an, eine Ausstellung im Schindler-Haus in Los Angeles zu machen. Daraus ist schließlich das Projekt Lifeboat entstanden. Some of the pieces in the show are also entitled Ghostsurfer. Did this free willingness to experiment with words and language influence you too? Wie lange warst du insgesamt dort? Did you actually start to use the motif of the surfer in California, or before that? I found Sigmar Polke more interesting. Or Dieter Roth, as I said. I even had the honor of meeting Richard Hamilton in person. I was more interested in how these artists experimented with print graphics, blended materials, radically destroyed them and ignored the rules. The European movement of that time saw much less iconization than the American one. So drei bis vier Jahre. It always fitted in well with my attitude, but it wasn’t until I was in Los Angeles that I really got to grips with it. These transitions between the cultures were very interesting. For example, how the image of the surfer was adopted by Pop culture and the “Surf beat,” that was of course very impressive. Particularly in Hawaii it was fantastic: The hotel where Elvis performed for the first time, where this Hawaii Pop myth was born, is already a picturesque ruin today. You have the feeling you are standing in front of an archaeological excavation site of an unknown long-lost South Sea culture. Is there a link between the “picturesque” landscapes of the South and those of Tyrol? Both are so to speak endpoints and barriers. How did you actually end up in California? I met Jason Rhoades in Vienna in the early 1990s. Franz West bought a drawing of his; that was one of the first times Jason ever sold anything. That particular piece features in the video Sammlung West from 1995. Jason then persuaded me by saying: “Come to California, I’ll make a healthy guy out of you!” He was always playing with such stereotypes. For him we were the “decadent Viennese,” and they were the “healthy Californians.” In the end Peter Noever asked if I wanted 22 Now to your sculptures: Where did you get the idea to work with adhesive tape and use it to bandage up everyday objects? I had this tape printed with tonal gradients and dots and thousands of rolls produced. I stuck it onto anything and everything, used it to make pictures with city views, landscapes, portraits, motorcycles, etc. In Prague I had an entire show with just these pictures. Several old Prague Surrealists came to see it, thinking I was one of them. Was it your intention to play with everyday objects and lend them a new function? After all, at the same time you left them with their conventional use. I find this playing with the ambiguity of whether something is art or not very intriguing. Ferdinand Schmatz once summed it up as follows: “This stuff is stuck together forever. So although it is more, there is nothing behind it, only underneath it. The ‘concern’ with the original form is not even unmasked as a lie. Instead, Weigand extricates the object Wurdest du auch von Ed Ruschas Druckgrafiken beeinflusst? Seine Poster von Tankstellen hingen überall und waren fast so bekannt wie die von Edward Hopper oder Andy Warhol. Hat dich auch diese freie Experimentierfreudigkeit mit Worten und Sprache beeinflusst? Sigmar Polke war für mich interessanter. Oder eben Dieter Roth, wie schon erwähnt. Ich hatte sogar die Ehre, Richard Hamilton persönlich kennenzulernen. Wie diese Künstler mit Druckgrafik experimentierten, die Materialien vermischten, sie radikal zerstörten und die Regeln ignorierten, das war eher meine Welt. Die europäische Bewegung dieser Zeit erfuhr viel weniger Ikonisierung als die amerikanische. Nun zu deinen Skulpturen: Wie bist du auf die Idee gekommen, mit Klebeband zu arbeiten und alltägliche Gegenstände damit zu bandagieren? Ich ließ dieses Klebeband mit Verläufen und Punkten bedrucken und tausende Rollen davon anfertigen. Ich beklebte alles Mögliche damit, machte daraus Bilder mit Stadtansichten, Landschaften, Porträts, Motorrädern etc. In Prag bespielte ich eine ganze Ausstellung mit diesen Arbeiten, zu der einige alte Prager Surrealisten kamen, weil sie mich für einen von ihnen hielten. Ferdinand Schmatz hat das einmal auf den Punkt gebracht: „Das Zeug hält, was es verspricht, zusammen. Obwohl es also mehr ist, liegt nichts dahinter, nur Deine Skulpturen erinnern zugleich immer wieder an architektonische Elemente. Wolltest du diese Verbindung herstellen? Ja, im Denken des Fragmentarischen. Ich habe aber auch mit Architekten zusammengearbeitet, etwa bei öffentlichen Aufträgen für Fassadengestaltungen im 20. und 21. Bezirk. An der Fassade eines riesigen Gemeindebaus aus den 1960er-Jahren – dort leben ca. 8 000 Menschen – habe ich die alte Struktur der Plattenbauweise wieder sichtbar gemacht. In Wien wollte man sich von dem alten Ostblockimage der Stadt distanzieren, so auch vom gemeinen Plattenbau. Das kenne ich natürlich: In Rom gibt es einen der größten und längsten Plattenbauten, Corviale. Der ist fast einen Kilometer lang! Lass uns nun über deine neuesten Arbeiten sprechen. Hat sich in der Arbeitsweise im Vergleich zu deinen frühen Grafiken viel verändert? Die Technik hat sich verändert, der Ansatz ist mehr oder weniger derselbe geblieben. Für die Arbeit Psycho ... (Haus der Mutter) habe ich z. B. aus einem Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert ein Element eines Kruzifixes entnommen und daraus die Wände des Hauses gebaut. Der Schrecken des kulturellen Gedächtnisses trifft so auf die filmische Ikone und auf eine Psychografie des Jetzt. Und was fasziniert dich so an den frühen Drucktechniken? Sie sind für mich Zeichen der intellektuellen Revolte 23 gegen das Bildmonopol im 17. Jahrhundert. Wir sind ja immer noch in diesem Prozess des Verstehens der Einzelteile, wenn man so will. Diderots Enzyklopädie hat mich dabei sehr inspiriert. Das fing schon bei den frühen Kupferstichen, z. B. von Dürer, als Verbreitungsmedium an. Die Auflösung der Welt durch die Druckgrafik ist ein sehr spannender Moment. Genauso wie ich damals durch die Welt ging und alles nur noch in Rasterpunkten und Grundfarben sah, so, glaube ich, hat man die Dinge isoliert erfasst. Der revolutionäre Aspekt daran ist nach wie vor die neue Zugänglichkeit über die sozialen Schichten hinaus. Dieser Prozess der Spaltung, die Enzyklopädie aus dem religiösen Zusammenhang zu bringen, die Dinge also isoliert zu sehen und nicht im sakralen Kontext, das ist immer noch ein wichtiger Schritt. Ich behandle diese alten Stiche wie einen Steinbruch, den man abarbeitet, ich nehme einzelne Elemente heraus und reaktiviere sie. In diesen Bildern spürt man noch den Kupferstich, obwohl sie bereits mehrmals transformiert wurden, von Zeichnung über Holzschnitt zu Photoshop. Um noch einmal auf das Bild mit der Stadtstreicherin zurückzukommen, das ja auch auf diese Art hergestellt wurde: Was hat dich an dem Motiv interessiert? from the symbolic order and prevents the observer visually identifying it.” 1 At the same time your sculptures repeatedly call to mind architectural elements. Did you want to form this link? Yes, in terms of the fragmentary approach I was taking. But I also collaborated with architects, for instance on public contracts for façade designs in the 20th and 21st districts of Vienna. On the façade of a huge 1960s municipal housing block (around 8,000 people live there) I re-revealed the old prefabricated building structure. The Viennese had sought to distance themselves from the city’s old Eastern Bloc image, and that included the common prefab. I am familiar with that, of course. Rome has one of the largest and longest prefabricated buildings, Corviale. It is almost a kilometer long! Let’s talk about your latest works now. Has your working method changed a great 24 deal compared to your early graphics? The technique has changed, but my approach has more or less stayed the same. For Psycho ... (Haus der Mutter), for example, I extracted an element of a crucifix from a 17th-century copperplate engraving and used it to make the walls of the building. In this way, the horror of cultural memory encounters the cinematic icon and a psychographic model of the present. What fascinates you about early printing techniques? For me they symbolize the intellectual revolts against the image monopoly in the 17th century. And we are still in this process of understanding the individual parts, as it were. I found Diderot’s encyclopedia very inspiring. It began back with the early copperplate engravings, e.g. by Dürer, as a distribution medium. The way the advent of printed graphics transformed the Das Foto ist in Kalifornien entstanden, kurz nach der Finanzkrise 2008. Zu dieser Zeit haben viele aus dem Mittelstand fast alles verloren. Das geht in den USA noch viel schneller als bei uns. Das Haus ist weg, also ab ins Auto. Um den Schrecken zu erhöhen, habe ich das Motiv der Frau mit ihrem vollen Einkaufswagen in eine klassische Stichtechnik transformiert. Ich denke dabei an Hieronymus Bosch, der um 1500 den Stil der Buchmalerei des 12. und 13. Jahrhunderts gewählt hat, vermutlich um den Horror des Mittelalters noch einmal aufzurufen. In welchem Verhältnis steht deine Schau zur Architektur des 21er Haus? Die Eingriffe, die vorgenommen wurden, verändern den Ausstellungsraum nur minimal, aber doch merklich. Was war dein Antrieb, auch darauf einzugehen? Das 21er Haus bzw. damals noch das 20er Haus war die einzige modernistische Architektur, die in Österreich Kunst involvierte. Es war eine prägende Raum erfahrung, wie mit Architektur und auch mit dem Licht umgegangen wurde, und das in Kombination mit bahnbrechend spektakulären Ausstellungen wie Junggesellenmaschinen, Monte Verità und Der Hang zum Gesamtkunstwerk, kuratiert von Harald Szeemann. In meinen Interventionen will ich gerade das Transparente, fast Meditative reaktivieren und in ein Verhältnis zur Architektur setzen. Immer wieder, fast zyklisch, taucht Schrift in deiner Arbeit auf. Was ist der Hintergrund der Verwendung dieser dir scheinbar sehr wichtigen Bildsprache? Ich betrachte Schrift als einen Parallelraum. Diesen Raum betrete ich einfach von Zeit zu Zeit. In der In stallation Deep Water Horizon in der von Allan Kaprow gegründeten UCSD University Art Gallery bildeten Bild- und Schriftraum als vermeintliche Gegensätze eine Symbiose. Und zu guter Letzt: Worin liegt der Ursprung des „Weigand’schen Mikrokosmos“? Es ist ganz einfach die anarchische Idee eines Archivs. Ich nehme mir sozusagen das Recht heraus, mit Archäologie und Enzyklopädie frei umzugehen und die künstlerische Behauptung in den Raum zu stellen. Du hast für diese Ausstellung wieder ein Panorama geplant. Woher kommt dein Interesse für dieses Medium? Der filmische Moment, die Endloshandlung, das Raumerlebnis interessieren mich. In Innsbruck gab es eines der letzten Panoramen Europas, darin wurden die Tiroler Freiheitskriege von 1809 natürlich patriotisch dargestellt. Dafür wurde damals eine eigene Architektur konzipiert. Das war ein prägender Eindruck. 1 Ferdinand Schmatz in Hans Weigand (Ausst.-Kat., Galerie Hubert Klocker, Wien, Mai/Juni 1992), Wien 1992, S. 2. 25 world is so very exciting a moment in history. Just as I used to wander through the world seeing everything only in grid dots and primary colors, I believe people at that time understood things in a similarly isolated way. The revolutionary aspect to it is still the new accessibility, beyond social strata. This process of division, of taking the encyclopedia out of a religious context, i.e. of seeing things in isolation and not in a religious context, that is still an important step. I treat these old approach taken to the architecture and the light as well, and that in combination with groundbreakingly spectacular exhibitions like Junggesellenmaschinen, Monte Verità, and Der Hang zum Gesamtkunstwerk, curated by Harald Szeemann. In my interventions I seek to reactivate precisely the transparent, almost meditative element and relate it to the architecture. engravings like a quarry, one that you work away at; I remove individual elements and reactivate them. You can still sense the copperplate engraving in these pictures, even though they have been transformed several times, from drawing to woodcut to Photoshop. cally. What is the background to the use of this visual language, which is seemingly very important to you? To come back to the picture with the bag lady: What was it about the subject matter that so interested you? The photo was taken in California, shortly after the 2008 financial crisis. At that time a lot of middle-class people lost almost everything. That happens far more quickly in the USA than it does here. The house is gone, so you live in the car. To increase the horror of it, I transformed the motif of the woman with her full shopping cart using a classic engraving technique. Here I think of Hieronymus Bosch, who around 1500 chose the style of 12th and 13th-century book illumination, presumably to evoke the horror of medieval times. Writing repeatedly appears in your work, almost cycli- I view writing as a parallel space. And I simply enter that space from time to time. In the installation Deep Water Horizon at UCSD University Art Gallery, founded by Allan Kaprow, the pictorial and written space, as supposed opposites, formed a symbiosis. And last but not least: Where does the “Weigandesque microcosm” originate? It is simply the anarchic idea of an archive. I take it upon myself, so to speak, to freely interact with archeology and encyclopedia and to put the artistic assertion up for discussion. You have planned another panorama for this exhibition. What sparked your interest in this medium? The cinematic moment, the perpetual process, spatial experience, these all interest me. One of the last panoramas in Europe was in Innsbruck. It naturally offered a patriotic take on the Tyrolean wars of liberation in 1809. It even had an architectural concept specially drawn up for it. That was a formative impression. How does your show relate to the architecture of the 21er Haus? The interventions change the exhibition space only slightly, but noticeably. What made you respond to this too? The 21er Haus, or rather, at that time still 20er Haus, was the only modernist architectural setting involving art in Austria. It was a formative spatial experience, the 26 1 Ferdinand Schmatz in Hans Weigand (exh.-cat., Galerie Hubert Klocker, Vienna, May/June 1992), Vienna 1992, p. 2. 27 English translation p. 151 28 29 Psycho ... (Haus der Mutter), 2013, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 160 cm 33 Big Wave, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 250 x 480 cm 34 35 Russische Botschaft in Havanna aus dem 16. Jh., 2013, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 160 cm 36 Eingestürzte Brücke aus dem 16. Jh., 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 160 x 200 cm 37 Ivo On Wood, 2013, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 170 x 100 cm, Privatsammlung / Private collection 39 Satellit aus dem 19. Jh., 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 160 cm 40 Ohne Titel / Untitled, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 160 cm 41 Ohne Titel / Untitled, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 160 cm 42 Hotel Bates II, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 160 cm 43 Eingestürzte Brücke aus dem 16. Jh., 2015, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 125 x 170 cm 44 45 Boulevard of broken dreams, 2013, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 250 x 170 cm 46 47 Ohne Titel (Detail) / Untitled (detail), 2010, Acryl auf Forex / Acrylic on forex, 200 x 300 cm Joker ..., 2015, Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas, 200 x 210 cm, Courtesy Galerie Konzett 51 Hans Weigand / Michel Würthle, Rue Kant ..., 2013, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 150 x 170 cm 52 Silver Surfer on a Meteorite, part 1, 2014, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 125 x 85 cm 53 Selbstportrait, 2010, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 100 x 120 cm 55 Bag Lady aus dem 16. Jh., 2015, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 250 x 170 cm 57 Boulevard of broken dreams II, 2015, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 170 x 250 cm 59 Golfkrieg III (Detail), 2008, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 250 x 190 cm Wohnwagen aus dem 16. Jh., 2013, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 100 x 120 cm 62 Jonnyhawaii aus dem 16. Jh., 2013, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 120 x 100 cm 63 64 On the road again II, 2013, Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas, 270 x 350 cm 65 Z ..., 2013, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 314 x 106 cm 67 68 AV Diamond Letters for Diamond Dogs, 2013, Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas, 270 x 350 cm 69 Maxwellscher Dämon, 1986/2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 190 x 160 cm 71 Ohne Titel / Untitled, 2012, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 80 x 100 cm 72 S..., 2012, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 120 x 100 cm 73 Ohne Titel / Untitled, 2010, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 180 x 300 cm 74 75 Ohne Titel / Untitled, 2011, Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas, 120 x 100 cm 77 78 Surfer, 2015, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 125 x 170 cm 79 Welle aus dem 16. Jh, 2015, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 170 x 250 cm 80 81 82 Surfing Hermes, 2015, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 120 x 90 cm Abgeworfener Surfer aus dem 16. Jh., 2015, Mischtechnik auf Holz (Druckstock) / Mixed media on wood (printing block), 250 x 170 cm 83 84 Ohne Titel / Untitled, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 270 cm 85 86 Ohne Titel / Untitled, 2012, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 235 x 350 cm 87 Ghostsurfer ..., 2013, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 160 x 200 cm 89 90 Ghostsurfer, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 270 cm 91 Colin, 2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 80 x 100 cm 92 Ghostsurfer ..., 2013, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 120 x 100 cm 93 94 Bass Player aus dem 16. Jh. II, 2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 160 x 200 cm 95 Ohne Titel / Untitled, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 160 x 200 cm 96 Ghostrider on orange wave, 2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 160 x 200 cm 97 Ohne Titel / Untitled, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 160 cm 98 Ohne Titel / Untitled, 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 140 cm 99 Ohne Titel / Untitled, 2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 140 cm 100 Ghostsurfer aus dem 16. Jh., 2015, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 200 x 160 cm 101 102 Hanalei, 2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 160 x 200 cm 103 Surfboard, 2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 100 x 80 cm 105 106 107 WUNDERK AMMER 1970–2010 1 Ufo Las Vegas, 2002 129 WUNDERKAMMER 4 3 5 2 6 2 666, 1972 130 3 e SCHEIS Es, 1993 4 ...KRI..., 1998 5 Ohne Titel / Untitled, 1989 6 Stuhl für Maxwell, 1985 131 WUNDERKAMMER 9 8 12 10 11 7 13 7 Ohne Titel / Untitled, 2002 8 Mann mit Hacke und Hose, 1991 9 Ohne Titel / Untitled, 1979 10 Avoidance, 1992 11 Lederjacke auf Stuhl, 1991 132 12 Disco Boys, 1978 13 Katharina Senn, Disco Girls, 2010 133 WUNDERKAMMER 17 14 18 15 16 19 14 Ohne Titel / Untitled, 1988 15 Ohne Titel / Untitled, 1988/89 16 Hasch, 1970, Sammlung / Collection Larcher 134 17 E und U, 1987 18 Klavier, 1984 19 LIFE/BOAT-Sessel, 1999 135 WUNDERKAMMER 23 20 21 24 22 25 20 Sessel, 1975 21 2 Stühle, 1976–1978 22 Ohne Titel / Untitled, 1987, MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst 136 23 Ohne Titel / Untitled, 1989 24 Ohne Titel / Untitled, 1988 25 Ohne Titel / Untitled, 1979 137 WUNDERKAMMER 29 26 27 30 28 31 26 Ohne Titel / Untitled, 1978 27 Cotton 2001 / 2002, 2001/02 28 Ohne Titel / Untitled, 1971 138 29–31 Ohne Titel / Untitled, 1979 139 WUNDERKAMMER 36 32 33 38 37 34 35 39 40 32–35 Desasters, 1972 140 36 Ohne Titel / Untitled, 1978 37 Ohne Titel / Untitled, 1978 38 Z..., 2012 39 Guitarsurfer, 2012 40 Rock from Bregenz, 1999 141 142 41 Garten der Lüste, 2007 143 WUNDERKAMMER 42 44 45 46 47 43 42 Hans Weigand / Heimo Zobernig, e SCHEIS Es, 1993 43 Z-Performance / Cotton, 2001 144 44–47 Ohne Titel / Untitled, 1978 145 WUNDERKAMMER 52 48 49 53 54 55 50 48 Ohne Titel / Untitled, 1978 49–51 Ohne Titel / Untitled, 1979 146 51 52 Block, 1987, MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst 53 Ohne Titel / Untitled, 1978 54 Ohne Titel / Untitled, 1979 55 ...RA..., 1991 147 WUNDERKAMMER 59 56 61 60 57 58 56 Hans Weigand / Heimo Zobernig, 1992 57 Malteufel, 1978 58 Catalina Nr. 1, 1998, Belvedere, Wien / Vienna 148 59 Kathi mit Ass Safer, 1999 60 Ohne Titel / Untitled, 1978 61 Ass Safer (Prototyp), 1998 149 for Hans Weigand Berlin in May 2015 Hans in Luck has pulled the plug on things and henceforth avoids area contaminated by subservience and the inconceivable fear of debasement, deficient recognition, misery qua anemic creativity and a slough of benevolent coarseness in a climate of ultimate meanness (all packaged in the full spread of trickery). He has suddenly quit the direct perma-zones of misfortune that he once wandered through, brought sound to and inseminated. All too often the ivory ball missed the red and the black squares and landed on zero and as a born artist he has drawn his conclusion, for life: Now! Scram. Find a new claim. Stake it out or simply rien-ne-va-plus as the inacceptable version for gamblers, likewise for the most talented artists in the art business of Mondo Cane Bling. We hear that the Pope is combatting slavery, that those owning slaves are combatting world hunger in the markets of superlatives, work is called a fetish, cancer rages, the death penalty is abolished, the pyramids continue to be called a Wonder of the World, killing and torture occurs in the name of peace, the investors committed to the continual cycle of reconstruction are, to put it bluntly, thieves on behalf of the economy of every country, the arts in their “freedom” are a derivative of the entertainments industry, and thinktanks simply announce things are looking dark but will brighten again. Well, Hans in Luck has thankfully pulled the plug as stated and to cool down has headed to the hills in the border lands to sit at the campfire there and warm himself among his local sedentary friends. And Hey Presto, hardly has he popped up there than Luck finds Hans Weigand. He acquires a cabin well hidden in greenery on a soft hilltop with a free view, rolls up his sleeves, and in no time has built himself a work place, disguised as Rancho Notorious, very comfy, marvelously isolated. Well-meaning neighbors from the tribe of the Uhudler prove to be helpfully discrete and understanding. The time when he can reap the fruits of his research work has come, their transformation or melding with his art has taken place, and is to be experienced in this show. Michel Würthle 151 HA NS W E IG A ND (Biografie / Biography) 1954 geboren / born in Hall in Tirol, Österreich / Austria Studium / Studies: Universität für angewandte Kunst Wien / University of Applied Arts Vienna (Prof. Oswald Oberhuber) Lebt und arbeitet in Wien und Tirol / Lives and works in Vienna and Tyrol EINZELAUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE / SOLO EXHIBITIONS AND PROJECTS (Auswahl / Selection) 2015 Hans Weigand. Surfing, 21er Haus, Wien / Vienna 2014 Holz den Palästen, Niklas Schechinger Fine Art, Hamburg Neue Vienna Art, The Icehouse, Sarasota, USA Demon Brothers (Performance), Lange Nacht der Museen, 21er Haus, Wien / Vienna 2013 Big Wave for Syd, OBEN Club für Zeitgenossinnen, Wien / Vienna Interstellar Overdrive, Kunst an der Grenze, Jennersdorf, Österreich / Austria Hans Weigand, Hotel Bates, Galerie Artelier Contemporary, Graz 2012 Wellenbrecher, Skulpturenprojekt, Viertel Zwei, Wien / Vienna Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Go West, Galerie Marenzi, Leibnitz, Österreich / Austria Vinofaktur, Vogau, Österreich / Austria Z in Vortex, Galerie Z, Hard, Österreich / Austria „Dark Surfing with Sigmund“ & More, Galerie Konzett, Wien / Vienna 2011 Out of the dark, Galerie Crone, Berlin 2010 Dark Surfing with Sigmund, ACLA Museum, Los Angeles Deep Water Horizon, University Art Gallery, UCSD, La Jolla, San Diego Vortex, MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien / Vienna 2009 Galerie Crone, Berlin Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Panorama, Galerie im Taxispalais, Innsbruck Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck Panorama, Kunsthaus Zug, Zug, Schweiz / Switzerland 2008 Galerie Arndt & Partner, Zürich / Zurich 2006 Axel Huber/Hans Weigand, Galerie 422, Gmunden, Österreich / Austria Galerie Ascan Crone, Andreas Osarek, Berlin Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna 2005 Kunstraum Innsbruck, Innsbruck 152 48th October Art Salon, Cultural Center of Belgrade, Belgrad / Belgrade Hans Weigand, Galerie Bleich-Rossi, Graz Hans Weigand – Von hier nach dort, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz 2003 Hans Weigand: Before and after the final judgement, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (Premierentage), Innsbruck Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Schloss Hollenburg, Hollenburg, Österreich / Austria Galerie Ascan Crone, Andreas Osarek, Berlin Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Serious Play / Metaphorical Gestures, Gemäldegalerie an der Akademie der bildenden Künste, Wien / Vienna (kuratiert von / curated by Hubert Klocker) 2002 Jerry Cotton 2002, Museum Ludwig, Köln / Cologne Galerie Bleich-Rossi, Graz Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck 2001 Cotton 2001, Secession, Wien / Vienna Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Nice Fine Arts, Nizza / Nice Achim Kubinski, Stuttgart 1994 Galerie Hubert Klocker, Wien / Vienna Performance mit / with Heimo Zobernig, Museum des 20. Jahrhunderts, Wien / Vienna Performance, Umriss – Donauturm, Peter Noever, Wien / Vienna 1993 Salzburger Kunstverein (mit / with Thomas Locher), Salzburg Gallery Achim Kubinski, New York 1992 Galerie Hubert Klocker, Wien / Vienna Galerie Achim Kubinski, Köln / Cologne 1991 Galerie Amer, Wien / Vienna 1990 Galerie Insam-Gleicher Gallery, Chicago Secession, Wien / Vienna Galerie Grita Insam, Wien / Vienna Generali Foundation, Wien / Vienna 2000 Salzburger Kunstverein, Porsche Austria, Salzburg LIFE/BOAT, Kunstraum Innsbruck, Innsbruck fries, museum in progress, Wein & Co, Wien / Vienna D A F de Doef, Performance (mit / with J. Meese und / and R. Pettibon), Marstall, München / Munich Weisse Ekstase, Galerie Konzett, Graz 1989 Galerie Ralph Wernicke, Stuttgart Videoinstallation Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 1999 Hotel Windegg, Steinberg, Österreich / Austria LIFE/BOAT (mit / with Raymond Pettibon und / and Jason Rhoades), MAK – Schindler House, Los Angeles 1987 Galerie Krinzinger, Innsbruck 1988 Galerie Grita Insam, Wien / Vienna 1986 Galerie Cajetan Grill, Wien / Vienna 1998 SAT, Museum Abteiberg, Mönchengladbach, Deutschland / Germany U.F.O., Galerie Hoffmann & Senn, Wien / Vienna 1997 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck SAT, MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien / Vienna Magazin 4, Bregenz Neue Galerie Graz, Graz Villa Arson, Nizza / Nice Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck Video 97 (mit / with Heimo Zobernig), steirischer herbst, Graz 1996 Mediengalerie, Institut für Kunstgeschichte, Universität Innsbruck, Innsbruck Standing Generations (mit / with Martin Kippenberger), Trabant, Wien / Vienna Nice Fine Arts, Nizza / Nice 1995 Forum Stadtpark, Graz, Prag / Prague Villa Aller Art, Bludenz, Österreich / Austria GRUPPENAUSSTELLUNGEN / GROUP EXHIBITIONS (Auswahl / Selection) 2015 Tales of Two Cities, Jüdisches Museum, Wien / Vienna CÄCILIA BROWN KERSTIN VON GABAIN KATHI HOFER MARKO LULIC BARBARA MUNGENAST ELFIE SEMOTAN HANS WEIGAND, Gabriele Senn Galerie, Wien Selbstauslöser, Museum der Moderne, Salzburg Self-Timer Stories, MUSAC, Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León, Léon, Spanien / Spain 2014 arttirol. Kunstankäufe des Landes Tirol 2010–2013, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck Zeitsprung, Galerie im Taxispalais, Innsbruck Self-Timer Stories, Austrian Cultural Forum, New York Tales of Two Cities, Museum moderner Kunst, Moskau 2013 Berlin–Klondyke, Hipphalle Gmunden, Gmunden, Österreich / Austria Umober Huberum, kunsthaus muerz, Mürzzuschlag, Österreich / Austria A Tribute to Franz West, Galerie Konzett, Wien / Vienna Berlin–Klondyke, Werkschauhalle, Spinnerei, Leipzig If sports is the brother of labor …, CAMP Contemporary Art Meeting Point, Athen / Athens 2012 Die Sammlung #2, 21er Haus, Wien / Vienna Berlin–Klondyke, Neuer Pfaffenhofener Kunstverein, Pfaffenhofen, Deutschland / Germany Ausgewähltes, Wiener Art Foundation, Wien / Vienna Parkfair 2012. ARTE NOAH, Wien / Vienna Alpenrepublik – Kunstraum Innsbruck, Innsbruck medien.kunst.sammeln. Perspektiven einer Sammlung, Kunsthaus Graz, Graz Röcke tragen. Die Inszenierung von Kleidung in der zeitgenössischen Fotografie und Plastik, Museum der Moderne, Salzburg play together. Artefakte in Wechselwirkung von Musik und bildender Kunst, Kunstraum Sellemond, Wien / Vienna 2011 Berlin–Klondyke 2011, Art Center, Los Angeles HAUNTINGS – GHOST BOX MEDIA, Kunstverein Medienturm, Graz Berlin–Klondyke 2011, Klondike Institute of Art and Culture, Dawson, Kanada / Canada Pop Hits, Autocenter, Berlin Nomadische Unschärfen, Temporary Gallery Cologne, Köln / Cologne schrift // bild, Galerie Konzett, Graz Deutsch, Galerie Crone, Berlin *Grrr*(eece) & *Hmmm*, Kunstraum Innsbruck, Innsbruck Unmittelbare Kunst. Wiener Aktionismus und andere Positionen aus Österreich 1960–2011, Galerie Philipp Konzett, Wien / Vienna 2010 originalfunktional – Zeitgenössisches KünstlerInnenmobiliar aus der Wiener-Werkstadt, Wiener Art Foundation, Wien / Vienna Search Build and Destroy, Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Hochwasser, Kunstforum Montafon, Montafon, Österreich / Austria curated by_vienna 2010: Marko Lulić, Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Group Show, Galerie Crone, Berlin collection privée – l’art que j’aime, Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Hommage an Sigmar Polke, Galerie Philipp Konzett, Wien / Vienna You’re Scripted, Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna 2009 Mono, Poly, Konkret, Galerie Philipp Konzett, Wien / Vienna See this Sound, Lentos Kunstmuseum Linz, Linz Sozialer Raum. KünstlerInnen und der Wiener Gemeindebau, Wien / Vienna (kuratiert von / curated by Marko Lulić) stark bewölkt. Flüchtige Erscheinungen des Himmels, MUSA Museum auf Abruf, Wien / Vienna Bodies and Fractured Spaces, Austrian Cultural Forum, New York Best of Kunstraum Innsbruck 2004–2009, Kunstraum Innsbruck, Innsbruck THE HOUSE IS ON FIRE, BUT THE SHOW MUST GO ON, Kunstraum Innsbruck, Innsbruck 153 Rewind, Fast Forward. Videokunst aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz von 1970 bis heute, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Graz 2008 The Hamsterwheel, Malmö Konsthall, Malmö narrative, RLB Kunstbrücke, Innsbruck Sound of Art, Museum der Moderne Salzburg, Salzburg 10 Jahre Galerie 422, Galerie 422, Gmunden, Österreich / Austria Pretty Ugly, Gavin Brown’s Enterprise, New York 30 x 2 Chairs, Artelier Contemporary, Graz 2007 25 Jahre GALERIE CRONE, Galerie Crone, Berlin Blue Chips, Galerie Philipp Konzett, Wien / Vienna Franz West – Soufflé, eine Massenausstellung, Kunstraum Innsbruck, Innsbruck The Hamsterwheel, Arts Santa Mònica, Barcelona 41. Art Cologne, 2007, Art Cologne, Köln / Cologne 2006 Ca. 1000m2 Tiroler Kunst, ehemaliges Kaufhaus Tyrol, Innsbruck Axel Huber/Hans Weigand, Galerie 422, Gmunden, Österreich / Austria Ein gemeinsamer Ort. Skulpturen, Plastiken, Objekte, Lentos Kunstmuseum Linz, Linz Postmediale Kondition ARCO 2006, Museo Municipal de Arte Contemporáneo de Madrid / Centro Culturale del Conde Duque, Madrid 2005 TBA 05 Time-Based Art Festival, Gallery 500 und PICA – Portland Institute of Contemporary Art, Portland, USA les grands spectacles, Museum der Moderne, Salzburg Ars Pingendi, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz Postmediale Kondition, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz Été Urbain, Gabriele Senn Galerie, Wien / Vienna Postmediale Kondition, Galería des 98, Centro Cultural Conde Duque, Madrid 46th October Salon – Oktobarski Salon, October Salon, Belgrad / Belgrade Präsentation der Kunstraumedition 2005, Kunstraum Innsbruck, Innsbruck 2004 steirischer herbst, Grazer Kunstverein, Graz Planet B. B-Movies in der zeitgenössischen Kunst, Magazin 4, Bregenz Andererseits: Die Phantastik. Imaginäre Welten in Kunst und Alltagskultur, Schlossmuseum und Landesgalerie Linz, Linz Gelegenheit & Reue, Grazer Kunstverein, Graz 2003 Under Construction, Rupertinum, Museum der Moderne, Salzburg Go Johnny Go! Die E-Gitarre: Kunst & Mythos, Kunsthalle Wien, Wien / Vienna Serious Play / Metaphorical Gestures, Austrian Cultural Forum, New York (kuratiert von / curated by Hubert Klocker) Arttirol. Kunstankäufe des Landes Tirol 2001–2002, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 2002 Plus Ultra, Kunstraum Innsbruck, Innsbruck Unter freiem Himmel, Skulptur im Schlosspark Ambras, Innsbruck Kopfreisen. Jules Verne, Adolf Wölfli und andere Grenzgänger, 154 Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon, Pfäffikon; Kunstmuseum Bern, Bern (kuratiert von / curated by Daniel Baumann und / and Monika Brunner) The House of Fiction, Sammlung Hauser und Wirth, St. Gallen 60-80, Privatambulatorium Dr. Salzmann, Wien / Vienna handlungsanweisung, Kunsthalle Wien, Wien / Vienna 2001 Black Dragon Society, Wien / Vienna Kunstraum Palais Porcia, Wien / Vienna Unter freiem Himmel, Skulptur im Schlosspark Ambras, Innsbruck BEST OF, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck 2000 am Horizont, Haus Lange, Krefeld, Deutschland / Germany LA-ex, Villa Stuck, München / Munich Kampfzone, Wien / Vienna Milch vom ultrablauen Strom, Kunsthalle Krems, Krems, Österreich / Austria summerstage, Galerie Charim Klocker, Salzburg Eigensinn und Eigensicht, Museum auf Abruf, Wien / Vienna 1999 Get Together, Kunsthalle Wien, Wien / Vienna Kunst im öffentlichen Raum, Bregenz 99, Bregenz Chile : Austria - ein künstlerischer Dialog, Oberösterreichische Landesgalerie, Linz Stop the Violence, MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien / Vienna Videoprogramm Tirol / Südtirol, Galerie im Taxispalais, Innsbruck Freizeit und Überleben / Leisure and Survival, Galerie im Taxispalais, Innsbruck 1998 Galerie Charim Klocker, Wien / Vienna Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck Martin Luther King, Herbert Fuchs, Innsbruck transferit, Kunst-am-Bau-Projekt, München / Munich Gruppenausstellung, Galerie 3, Klagenfurt Kunst ohne Unikat, Galerie & Edition Artelier, Graz / steirischer herbst / Neue Galerie Graz, Graz Kunst ohne Unikat, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Graz Des Eisbergs Spitze, Kunsthalle Wien, Wien / Vienna 1997 Eine Zeichnung, Büchsenhausen, Innsbruck Le Musée Fesch, Ajaccio, Korsika / Corsica Zum Verhältnis von Schrift und Bild, Burgenländische Landesgalerie, Eisenstadt Neue Galerie Graz, Graz Villa Arson, Nizza / Nice Alpenblick, Kunsthalle Wien, Wien / Vienna Albertina, Wien / Vienna 1996 Galerie Hussenaud, Paris How is everything, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck Museum Abteiberg, Mönchengladbach, Deutschland / Germany Austria im Rosennetz, MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien / Vienna Diskurs der Systeme (z. B.), Installation im / at Institut für Kunstgeschichte, Universität Innsbruck, Innsbruck Wunderkammer Österreich, Kunsthaus Zürich, Zürich / Zurich 1995 Pittura-Immedia, Neue Galerie Graz, Graz Pointen, Herbert Fuchs, Innsbruck, Graz Limited, Edition Artelier Graz, Feldkirch, Österreich / Austria Sammlung West, Taxisgalerie, Innsbruck Anton Herbert, Gent / Ghent Trigon 95, Neue Galerie Graz, Graz How is everything, Secession, Wien / Vienna Drei Tage Umhausen, Herbert Fuchs, Umhausen, Österreich / Austria The Living Art Museum, Reykjavík Villa Arson, Nizza / Nice Lokalzeit – Wiener Material im Spiegel des Unbehagens, Moderna galerija Ljubljana, Ljubljana 1994 Lokalzeit – Wiener Material im Spiegel des Unbehagens, Raum Strohal, Wien / Vienna Sammlung West, Raum Strohal, Wien / Vienna Sammlung West, Galerie Oliver Schweden, München / Munich Living Room, Galerie Steinek, Wien / Vienna Kunsthalle Brünn, Brünn / Brno Kunstverein Hallein, Hallein, Österreich / Austria Finale Ligure, Herbert Fuchs, Raum Strohal, Wien / Vienna Sammlung der 90er, Neue Galerie Graz, Graz Mayfair Show, American Fine Arts, New York (kuratiert von / curated by Jason Simon) Grand Prix 94, Nizza / Nice (kuratiert von / curated by Axel Huber) Die Moderne oder die Überwindung des Begriffs, Heiligenkreuzer Hof, Wien / Vienna Premio Furi. Lokalzeit – Wiener Material im Spiegel des Unbehagens, Fondazione Querini Stampalia ONLUS, Venedig / Venice 1990 Wien auf der Suche nach Eden, Musée Fribourg, Freiburg / Fribourg, Schweiz / Switzerland Edition Multiples, Kunst Büro Wien, Wien / Vienna Raum annehmen III, Galerie Grita Insam, Wien / Vienna Österreichische Skulptur, Sammlung Generali-Foundation, Secession, Wien / Vienna 1989 Raum annehmen II, Forum Alpbach, Alpbach, Österreich / Austria Optik der Objekte, Grazer Kunstsalon, Graz Museum des 21. Jahrhunderts, Wien / Vienna 1988 Leipzig Warschau Wien Berlin, Bahnhof Westend, Berlin Galerie Grita Insam, Wien / Vienna (Installation mit / with Wolfgang Stengl, Schallplatte / LP) Freizone Dorotheergasse, Wien / Vienna 1987 Video der 80er Jahre, steirischer herbst, Graz trigon 87. Übergänge, Neue Galerie Graz, Graz 1986 Junge Szene Wien, Secession, Wien / Vienna Wohnlust, Künstlerhaus, Wien / Vienna Austrian Video, Long Beach Museum of Art, Los Angeles Austrian Video. 1983–1986, Galerie Grita Insam, Wien / Vienna Videonale 1986, Wien / Vienna 1985 Kunst von oben, Töne – Gegentöne, Messepalast, Wien / Vienna 1993 Nachtschattengewächse, Fridericianum, Kassel, Deutschland / Germany Franz West, Rauminstallation, Fridericianum, Kassel, Deutschland / Germany Making Art, Kärntner Kunstverein, Klagenfurt Grafika I, Herbert Fuchs, Innsbruck Videoinstallation (mit / with Franz West und / and Heimo Zobernig), Galerie Hubert Klocker, Wien / Vienna Monitor 1993, Kunstmuseum Göteborg, Göteborg / Gothenburg Editionen – Multiples, MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien / Vienna Performance, Franz West, Generali Foundation, Wien / Vienna 1982–1984 Gruppe Pas Paravant, Wien / Vienna (Video, Schallplatte / LP, Musikkassette / MC) 1992 Edition – Patricia Schwarz, Artelier Frankfurt, Frankfurt Les mystères de l’àuberge espagnole, Villa Arson, Nizza / Nice Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis, Bregenz Identität:Differenz, steirischer herbst, Graz Avoiddance, Ballgasse, Wien / Vienna (Schallplatte mit / LP with Heimo Zobernig, Marcus Geiger, Martin Guttmann; Produzent / Producer: Edek Bartz) Videoart, Porto, Portugal Unfair Köln, Köln / Cologne, Achim Kubinski (Video mit / with Heimo Zobernig) Air de Paris, Monte Carlo (mit / with Franz West) Galerie Hubert Klocker, Wien / Vienna 1980 Polaroid – Exploration of a Medium, Rheinisches Landesmuseum, Bonn 1983 Töne & Gegentöne – eine Musikausstellung, Secession, Wien / Vienna 1982 Bregenzer Festspiele, Bregenz 1981 Erweiterte Fotografie, Secession, Wien / Vienna 1979 Fotografie im Museum, Museum Moderner Kunst Wien, Wien / Vienna 1978 Künstlerhaus, Wien / Vienna 1991 Plastik Akut 2, Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt Edition – Patricia Schwarz, Buchholz + Schipper, Köln / Cologne Galerie Achim Kubinski, Köln / Cologne Kunsthalle Warschau, Warschau / Warsaw Räume, Fennerkaserne, Innsbruck 155 WERKLISTE WUNDERKAMMER Hasch, 1970, Papier / Paper, 13 x 21 cm, Courtesy Sammlung / Collection Larcher Ohne Titel / Untitled, 1971, Bleistift auf Papier / Pencil on paper, 31 x 44 cm Desaster-Serie, 1972, 10 Fotografien / Photographies, je / each 30 x 45 cm 666, 1972, Mischtechnik auf Holzbrett / Mixed media on wood, 117 x 87 cm Sessel, 1975, Radierung / Etching, 29,6 x 21 cm 2 Stühle, 1976–78, Siebdruck / Silkscreen, 50 x 70 cm Ohne Titel / Untitled, 1978, 10 Polaroids, je / each 11 x 9 cm Klavier, 1984, Holz / Wood, 130 x 90 x 70 cm Stuhl für Maxwell, 1985, Mischtechnik auf Holz / Mixed media on wood, 95 x 64 x 64 cm Maxwellscher Dämon, 1986/2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 190 x 160 cm Block, 1987, Hammerschlaglack auf Holz / Hammer finish paint on wood, 30 x 120 x 30 cm, Courtesy MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Foto: © MAK/Aslan Kudrnofsky Ohne Titel / Untitled, 1987, Hammerschlaglack auf Holz / Hammer finish paint on wood, je / each 24 x 180 x 36,5 cm, Courtesy MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Foto: © MAK/Aslan Kudrnofsky Malteufel, 1978, Polaroid, 11 x 9 cm Wiener Impressionen, 1978, Polaroids auf Papier / Polaroids on paper, 43 x 62 cm E und U, 1987, Kaffee, Kakao, Coca-Cola, Tinte auf Leinwand / Coffee, cocoa, Coca-Cola, ink on canvas, 70 x 120 cm, Courtesy Privatsammlung / private collection Disco Boys, 1978, Fotomontage mit 20 Farbfotografien auf Karton / Photomontage with 20 colour photographs on cardboard, 94 x 102 cm, Courtesy Galerie Konzett Wien / Vienna Ohne Titel / Untitled, 1988, Holz und Mischtechnik / Wood and mixed media, 170 x 95 x 45 cm, Courtesy Privatsammlung / private collection Ohne Titel / Untitled, 1978, Polaroid auf Papier / Polaroid on paper, 45,2 x 32,5 cm Ohne Titel / Untitled, 1988, Bleistift und Acryl auf Papier / Pencil and acrylic on paper, 35,5 x 49,5 cm Ohne Titel / Untitled, 1979, Polaroid, Plastiksack und Holz auf Papier / Polaroid, plastic bag, and wood on paper, 45,2 x 32,5 cm Ohne Titel / Untitled, 1988/89, Acryl auf Papier / Acrylic on paper, 54 x 39 cm Ohne Titel / Untitled, 1979, Plastik auf Papier / Plastic on paper, 32,5 x 45,2 cm Ohne Titel / Untitled, 1979, Bleistift, Nägel und Polaroid auf Papier / Pencil, nails, and Polaroid on paper, 45,2 x 32,5 cm Ohne Titel / Untitled, 1979, Bleistift auf Papier / Pencil on paper, 45,2 x 32,5 cm Ohne Titel / Untitled, 1989, Acryl auf Papier / Acrylic on paper, 54 x 39 cm Ohne Titel / Untitled, 1989, Bleistift und Acryl auf Papier / Pencil and acrylic on paper, 35,5 x 49,5 cm Mann mit Hacke und Hose, 1991, Fotografie / Photography, 100 x 70 cm Ohne Titel / Untitled, 1979, Bleistift und Polaroid auf Papier / Pencil and Polaroid on paper, 46 x 64 cm Lederjacke auf Stuhl, 1991, Klebeband, Lederjacke und Stuhl / Tape, leather jacket and chair, 95 x 70 x 70 cm, Courtesy Privatsammlung / private collection Ohne Titel / Untitled, 1979, Bleistift, Acryl und Polaroid auf Papier / Pencil, acrylic, and Polaroid on paper, 46 x 64 cm Ohne Titel / Untitled, 1991, Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas, 70 x 120, Courtesy Galerie Konzett, Wien / Vienna Ohne Titel / Untitled, 1979, Polaroid auf Papier / Polaroid on paper, 46 x 64 cm …RA…, 1991, Lederfarbe auf Kunstleder / Color for leather on leatherette, 100 x 150 cm, Courtesy Artothek des Bundes, Wien / Vienna Ohne Titel / Untitled, 1979, Polaroid auf Papier / Polaroid on paper, 46 x 64 cm Avoidance, 1992, Schallplatte und Hülle / Record and cover, 12 Zoll / inch Ohne Titel / Untitled, 1979, Polaroid, 11 x 9 cm Hans Weigand und Heimo Zobernig, 1992, Video, 30 min Masken, 1979, 2 Fotografien / Photographies, je / each 40 x 50 cm European Night, 1982, Acryl, Eiweißlasur auf Kreidegrund / Acrylic, egg white on chalk ground, 335 x 235 x 5,3 cm, Courtesy museum moderner kunst stiftung ludwig wien / Vienna, Leihgabe / On loan from Artothek des Bundes seit / since 1989 156 Hans Weigand und / and Heimo Zobernig, eSCHEIS Es, 1993, Video, 30 min Hans Weigand und / and Heimo Zobernig, e SCHEIS Es, 1993, Schallplatte / Record, 12 Zoll / inch Ohne Titel / Untitled, 1994/2014, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 160 x 120 cm Holzröhre / Acrylic glass, print, and 12-square wooden tube, 110 x 44,5 x 110 cm Ohne Titel / Untitled, 1994, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 160 x 120 cm Ufo Las Vegas, 2002, Lampe, Lampenschirm und Tragwerk / Bulb, lampshade and bearing structure, 160 x 15 x 42 cm, Courtesy Privatsammlung / private collection Malteufel, 1994, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 50 x 60 cm, Courtesy Galerie Konzett, Wien / Vienna SAT in L.A. …, 1997, 2 Fotografien / 2 Photographies, je / each 32 x 47,5 cm …KRI…, 1998, Tusche auf Leinwand / Ink on canvas, 100 x 150 cm Raymond Pettibon, Jason Rhoades und / and Hans Weigand, Ass Safer (Prototyp), 1998, Styropor, Klebeband und Papier / Styrofoam, tape and paper, 50 x 20 x 31 cm 7 aufblasbare Teile, 1998, Triangel und Hocker / Triangle and stools, 170 x 170 cm und je / and each 50 x 50 x 70 cm Catalina Nr. 1, 1998, Druck, Mischtechnik auf Leinwand / Print, mixed media on canvas, 110 x 160 cm, Courtesy Belvedere, Wien / Vienna, Ankauf aus Mitteln der Galerienförderung des Bundes / Purchased with Austrian Federal Gallery support funding, Belvedere, Wien / Vienna Raymond Pettibon, Jason Rhoades und / and Hans Weigand, Ass Safer, 1999, Styropor, Klebeband und Papier / Styrofoam, tape and paper, 54 x 32 x 21 cm, Sammlung / Collection Geyer, Wien / Vienna Hans Weigand und / and Jason Rhoades, Rock from Bregenz, 1999, Stein auf Holzpalette und 2 Monitore / Stone on wooden palette and 2 monitors, Dimensionen variabel / Dimensions variable Ohne Titel / Untitled, 2002, Lampe, Lampenschirm und Trage werk / Bulb, lampshade, and bearing structure, 230 x 50 x 50 cm Private View, 2002, Interaktive Computeranimation, Bildschirm mit Kopfhörer / Interactive computer animation, monitor with headphones, Dimensionen variabel / Dimensions variable Crinkum Crankum, 2003, Druck auf Textil / Print on textile, 120 x 160 cm Garten der Lüste, 2007, Teppichdruck / Print on carpet, 215 x 450 cm Ein Nickerchen von Otto im KHM, 2010, Acryl auf Leinwand / Acrylic on canvas, 100 x 120 cm, Courtesy Botho von Portatius Katharina Senn, Disco Girls, 2010, Fotografie / Photography, 74 x 74 cm, Courtesy Privatsammlung / private collection Hans Weigand und / and Michel Würthle, Rue Kant…, 2013, Aquarell auf Holz (Druckstock) / Watercolor on wood (printing block), 120 x 100 cm Demon Brothers, 2014, Dokumentation der Performance im Zuge der Lange Nacht der Museen im 21er Haus / Documentation of the performance on the occasion of Long Nights of Museums at 21er Haus, Video, Loop LIFE/BOAT-Sessel, 1999, Metall / Metal, 76 x 47 x 47 cm Kathi mit Ass Safer, 1999, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 90 x 100 cm Raymond Pettibon, Jason Rhoades und / and Hans Weigand, LIFE/BOAT, 1999, CD-ROM Trüffelhirsch, 1999, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed media on canvas, 70 x 98 cm, Sammlung / Collection Heinz Neumann, Wien / Vienna Skyline von Tihuana, 2001, Mischtechnik auf Leinwand / Mixed Media on canvas, 120 x 200 cm, Courtesy Schlossberghotel – Das Kunsthotel / Graz Z-Performance / Cotton, 2001, Mischtechnik auf Inkjetdruck / Mixed media on inkjet print, 110 x 80 cm, Courtesy Artothek des Bundes, Dauerleihgabe im Belvedere, Wien / on permanent loan at the Belvedere, Vienna, © Belvedere, Wien / Vienna Raymond Pettibon und / and Hans Weigand, The Throat of Citizen Just, 2001, CD Cotton 2001 / 2002, 2001/02, Plexiglas, Druck und 12-eckige 157 IMPRESSUM / COLOPHON Dieser Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung Hans Weigand – Surfing vom 17. Juni bis 13. September 2015 im 21er Haus des Belvedere, Wien. This catalogue is published on the occasion of the exhibition Hans Weigand—Surfing from June 17 to September 13, 2015 at the 21er Haus of the Belvedere, Vienna. AUTOREN AUTHORS‘ BIOGRAPHIES AG NE S HUSSLEIN-ARCO, seit 2007 Direktorin des Belvedere in Wien, ist Kunsthistorikerin, Kuratorin zahlreicher Ausstellungen zur klassischen Moderne und zur zeitgenössischen Kunst sowie Autorin und Herausgeberin wissenschaftlicher Publikationen. Sie studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien sowie an der Sorbonne und an der École du Louvre in Paris und promovierte in Wien. 1981 eröffnete sie die Wiener Filiale von Sotheby’s, deren Geschäfte sie bis 2000 lenkte. Zusätzlich übernahm sie ab 1988 die Geschäftsführung für die Sotheby’s-Dependancen in Budapest und Prag. In den 1990er-Jahren war Agnes Husslein-Arco Director of European Development im Solomon R. Guggenheim Museum in New York, von 2001 bis 2003 Direktorin des Rupertinums in Salzburg und von 2003 bis 2005 Gründungsdirektorin des Museums der Moderne Salzburg. Von 2002 bis 2004 organisierte sie den Aufbau des MMKK – Museum Moderner Kunst Kärnten in Klagenfurt am Wörthersee. AG NES H USSLEIN-A RCO, Director of the Belvedere in Vienna since 2007, is an art historian, curator of numerous exhibitions dedicated to classical modernism and contemporary art, and author and editor of academic publications. She studied art history and archeology at the University of Vienna, at the Sorbonne and the Ecole du Louvre in Paris and graduated with a PhD at the University of Vienna. In 1981 she opened the Viennese branch of Sotheby’s, which she managed until 2000. From 1988, she was also the Managing Director of the Sotheby’s branches in Budapest and Prague. In the 1990s, Agnes Husslein-Arco was Director of European Development at the Solomon R. Guggenheim Museum in New York, from 2001 to 2003 Director of the Rupertinum in Salzburg, and from 2003 to 2005 Founder-Director of the Museum der Moderne Salzburg. From 2002 to 2004, she organized the foundation of the MMKK – Museum Moderner Kunst Kärnten in Klagenfurt am Wörthersee. MARIO CODOGNATO war seit dessen Gründung 2005 Chefkurator des MADRE, des Museums moderner Kunst in Neapel, wo er u. a. Retrospektiven über Jannis Kounellis (2006), Rachel Whiteread (2007), Thomas Struth (2008) und Franz West (2010) kuratierte. Davor war er im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel beschäftigt. Dort kuratierte er zeitgenössische Ausstellungsprojekte zu Francesco Clemente (2002), Jeff Koons (2003), Anish Kapoor (2003), Richard Serra (2004) und Anselm Kiefer (2004) sowie die erste jemals in einem Museum gezeigte Retrospektive zu Damien Hirst (2004). Im Rahmen 158 AUSSTELLUNG / EXHIBITION seiner kuratorischen Tätigkeit konzipierte er ab 1999 öffentliche Projekte für die Piazza Plebiscito mit Künstlerinnen und Künstlern wie Robert Rauschenberg (1999), Joseph Kosuth (2001), Sol LeWitt (2005), Jenny Holzer (2006), Jan Fabre (2008) und Carsten Nicolai (2009). Zu den Kunstschaffenden, deren Ausstellungen Mario Codognato in anderen Institutionen als Kurator betreute und für deren Ausstellungskataloge er Beiträge schrieb, zählen Alighiero Boetti (1992, 1999), Richard Long (1994, 1997), Gilbert & George (1998), Jan Fabre (1999), Brice Marden (2001) und Wolfgang Laib (2005). Weiters kuratierte er eine Reihe von Themenausstellungen, wie etwa Barock im MADRE (2009) und Fragile? in der Cini-Stiftung in Venedig (2013). 2014 wurde er zum neuen Chefkurator des 21er Haus in Wien bestellt. M ARIO CO D O G NATO was the first chief curator of MADRE, the new museum of contemporary art in Naples, where he has curated, among others, the retrospectives of the work of Jannis Kounellis (2006), Rachel Whiteread (2007), Thomas Struth (2008), and Franz West (2010). He has previously worked at the contemporary art project at the Archeological Museum in Naples, where he has curated the exhibitions of Francesco Clemente (2002), Jeff Koons (2003), Anish Kapoor (2003), Richard Serra (2004), Anselm Kiefer (2004), and the first ever museum retrospective of Damien Hirst (2004). Since 1999 he has curated the sitespecific public projects for Piazza Plebiscito including Robert Rauschenberg (1999), Joseph Kosuth (2001), Sol LeWitt (2005) Jenny Holzer (2006), Jan Fabre (2008), and Carsten Nicolai (2009). He has curated exhibition for other institutions and written their catalogue essays on the work of Alighiero Boetti (1992, 1999), Richard Long (1994 and 1997), Gilbert & George (1998), Jan Fabre (1999), Brice Marden (2001), and Wolfgang Laib (2005). He has curated several thematic exhibitions, including Barock at MADRE in 2009 and Fragile? at the Cini Foundation in Venice in 2013. In 2014, he was appointed the new chief curator at the 21er Haus in Vienna. MICHEL WÜRTHLE , geb. 1943 in Hallstatt, Künstler und Gastronom, lebt in Berlin. MI CHEL WÜ RT HLE, born 1943 in Hallstatt, artist and restaurateur, lives in Berlin. Direktorin / Director: Agnes Husslein-Arco Kurator / Curator: Mario Codognato Kuratorische Assistenz / Curatorial assistant: Julia Hartmann 21er Haus Arsenalstraße 1 1030 Wien / Vienna www.21erhaus.at PUBLIKATION / PUBLICATION Herausgeber / Editors: Agnes Husslein-Arco, Mario Codognato Grafik / Graphic design: Albert Mayr Übersetzung (Deutsch–Englisch) / Translation (German—English): Jeremy Gaines Lektorat (Deutsch) / Copy Editing (German): Katharina Sacken Lektorat (Englisch) / Copy Editing (English): Michaela Alex Druck und Bindung / Printed and bound by: Paul Gerin GmbH & CoKG, Wolkersdorf Bildnachweis / Picture Credits: Fotos / Photos © MAK / Aslan Kudrnofsky: S. / pp. 136 unten, 147 oben Fotos / Photos Sophie Thun: S. / pp. 4–5, 8, 11, 14, 19, 20, 24, 27, 106–127 Fotos / Photos Hans Weigand: S. / pp. 39, 51, 129, 131, 132, 133 oben, 134, 135 links oben, 136 oben, 140, 144 oben, 147 unten, 148 oben, 148 unten links © Michel Würthle: S. / pp. 28–31, 160 alle weiteren Fotos / all other images: Belvedere Wien / Vienna Alle Werke, wenn nicht anders angeführt, Courtesy Hans Weigand und Gabriele Senn Galerie, Wien / All works, if not other cited, Courtesy Hans Weigand and Gabriele Senn Galerie, Vienna © 2015 Belvedere, Wien, die Künstler und die Autoren / the artists and the authors Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved Gedruckt in Österreich / Printed in Austria Falls zu einzelnen Abbildungen trotz eingehender Recherche der korrekte Bildnachweis nicht erbracht werden konnte, ersuchen wir in diesen Fällen um Verständnis und bitten um Hinweis für künftige Nennungen. / If in spite of our thorough research any individual illustrations have not been correctly attributed or acknowledged, we offer our apologies and would appreciate any information that will allow us to rectify the matter in future editions. 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