Schwankungen*01
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Schwankungen*01
S P E C I A L I N T E R E S T SCHWANKUNGEN URBAN | KREATIV | WESENTLICH # 0 1 | Am Anfang war der Großvater. Und der Großvater sagte: Setze dich auf den Arm des Großvaterstuhls, aus dem ich herauserzähle, und lehne dich zuweilen ein wenig an mich! Du machst mich gar nicht irre. Am Anfang war also der Großvater. Und ein Hörspiel das, was er zu erzählen hatte. Denn hinein in Jean Pauls „Art Idylle“ weht die viel spätere Radio-Zeit. Der Großvater erzählt die Nachrichten, der Großvater erzählt Geschichten aus Kultur und Gesellschaft. Der Großvater ist das Radio. Seine Geschichte hat einen Anfang und ein Ende. Und sie hat einen Rahmen. Denn irgendwann wird Christian – der Enkel auf dem Arm des Großvaterstuhls – müde und muss ins Bett. Wenn der Großvater beginnt, seinen Christian auch in anderer Hinsicht auf den Arm zu nehmen – indem er ihm Wutzens Geschichte erzählt –, weiß er: Diese Geschichte muss ein Ende haben. Ein Roman wäre zu lang für den kleinen Christian, der sein Schlafgewand bereits angelegt hat, als er sich vor den Ofen neben den Großvater setzt – auf Sendersuche, gewissermaßen. Der Großvater ist ein Erzähler, der Gefallen findet an der Beschränkung, die eine Gutenachtgeschichte so mit sich bringt. Seine Selbst-Beschränkung macht ihn zu einem Spieler. Er spielt mit Geschichten. Und er spielt – den Schenktisch mit dem Trinkwasser an unsere Knie gerückt – auch mit der Form. Mit der Form der Erzählung nämlich, deren Rahmen er auch für uns viele andere Christians (und Christianen, selbstredend) abgibt. Auch dieser Text, dem Sie – mindestens bis hierhin – zu folgen sich freundlicherweise entschlossen haben, ist nicht voraussetzungslos. Es gibt Wiederholungen in diesem Text, es gibt Gedankenstriche und Zitate, es gibt ein Wir, dem der, der den Text liest, einverleibt wird, ohne vorher gefragt worden zu sein. Und es gibt ein Ende, das zu diesem Zeitpunkt schon merklich näher gerückt ist. Wäre dem nicht so, ich könnte die Geschichte von jenem Mann erzählen, auch er ein Radio, der im Zug sitzt und mit Menschen aus seiner Familie telefoniert. Die Mutter liegt im Sterben. Der Mann ist weder dick noch dünn, weder groß noch klein. Oder: Er ist alles zugleich. Wir sehen ihn nicht, während er sagt, 1 0 . J A N U A R | K U L T U R F Ü R B R E M E N | 1 4 - T Ä G I G Lauter End-Spiele Vom Geschichtenerzählen und Mediennutzen dass er bald ankomme, dass jemand mit den Nerven am Ende sei. Doch während der Zug die letzten Vorortbahnhöfe aufzählt, haben wir bereits die Hälfte unseres Textes erreicht. Der wirkliche Mann steigt aus dem wirklichen Zug. Er steht auf dem wirklichen Bahnsteig, wir können ihn durch das staubige Zugfenster sehen. Sehen, wie er unschlüssig da steht. Der Mann in unserer Geschichte aber könnte weiter fahren. Er könnte in einer anderen Stadt aussteigen. In einer Stadt, die er vor langer Zeit verlassen hat. Einer Stadt, in der auch die Freunde, Sechs Kontrabässe, zwei Saxophone Ensemble Sondarc sowie das ParkerLeimgruber-Duo besuchen die Stadt Einer der schönsten und lakonischsten Sätze zum Thema Improvisation stammt vom Posaunisten Radu Malfatti: „Eigenartig, dass so viele Menschen Improvisation nicht mögen, aber andererseits gibt es auch so viele Menschen, die Angst vorm Gewitter haben.“ Bündiger lässt sich die unerklärliche Angst vor der Auseinandersetzung mit der Musik der Gegenwart kaum zusammenfassen. Bremen gehört zu den Städ- 2 0 0 7 ten, in denen sich seit vielen Jahren eine Gruppe von Improvisatoren intensiv um die Sache dieser freien Musik kümmert, dabei eine erstaunlich große Palette von namhaften Musikern in die Stadt gelockt hat. Im Januar gibt es erneut hervorragende Gelegenheiten diese Musik kennen zulernen. Zunächst ist das Ensemble Sondarc zu hören, und das gleich in zwei Konzerten. Hinter dem Namen mit denen er früher gerne in der Kneipe saß, nicht mehr wohnen. Sie wohnen irgendwo. Einer wohnt sogar in China. Doch das Ende unseres Textes rückt unerbittlich näher. Er wird zu Ende sein, bevor die Geschichte zu Ende erzählt wäre. Wir merken: Jean Pauls Großvater hat nicht wenig Erfahrung im Umgang mit dem Ende von Geschichten. Schlag Zwölf sagt er: Es ist genug. Der Monatsanzeiger sprang auf einen neuen Tag und erinnerte uns an den doppelten Schlaf, an den Schlaf der kurzen und an verbergen sich sechs Kontrabassisten aus verschiedenen Improvisationshochburgen Deutschlands (Bremen ist durch Reinhart Hammerschmidt vertreten). Die sechs Bassisten, die allesamt auch in diversen weiteren Formationen spielen, haben ihre Gruppe im Jahr 1994 gegründet. „Raummusik für sechs Kontrabässe“ nennen sie ihr Konzept, das oft genug die klassische Bühne-Saal-Konstellation verlässt. Die Bässe sind rund um die Zuhörer verteilt, mit ihnen wird auch der jeweilige Raum erobert. Dank „Jazz Bremen“, wodurch das Projekt ermöglicht wird, kann das Ensemble Sondarc nun Konzerte an zwei sehr unterschiedlichen Orten geben: Am Sonnabend, 13.1., 20 Uhr, in der Spedition am Güterbahnhof, und am Sonntagmorgen, 14.1., 11 Uhr, im Cage-Raum der Kunsthalle Bremen. Das zweite Konzert zum Thema Improvisation findet eine Woche später im Sendesaal von Radio Bremen statt: Am Sonnabend, 20.1., 20 Uhr, sind dort die beiden Saxophonisten Evan Parker und Urs Leimgruber zu Gast. Für den Briten Evan Parker ist Deutschland fast zweite Heimat. Seit vielen Jahren arbeitet er mit Alex von Schlippenbach, so war er auch beim JazzFest Berlin 2006 in dessen Globe Unity Orchestra zu erleben, als er ein phantastisches und eindringliches Solo mittels Zirkularatmung blies. Der Schweizer Urs Leimgruber hat zuerst mit der Fusionband OM auf sich aufmerksam gemacht, sich aber bald zu einem Grenzgänger zwischen Improvisation und Komposition entwickelt. Diese beiden herausragenden Solisten spielen zunächst im Duo, treffen im zweiten Konzertteil dann auf das Bremer Improvisationsquartett BIQ, hinter dem sich die Macher der Bremer Impro-Szene verbirgt. (che) den Schlaf der langen Nacht. Wenige Minuten vor Zwölf – und damit gerade noch rechtzeitig, bevor dieser Text zu seinem unausweichlichen Ende gekommen ist, erinnere ich mich daran, dass wer mir sagte: Schreib doch etwas darüber, warum Künstler selber Medien machen, Radio zum Beispiel. Es wäre schön, einfach von den Dinosauriern sprechen zu können, die für das eigentliche Radio verantwortlich sind, das Radio, wie wir es kennen, wenn wir morgens beim Frühstück den Apparat andrehen. Aber es wäre zu einfach, denn auch das Sprechen von Dinosauriern hat bereits Falten angesetzt. Es wäre schön, einfach von Autonomie sprechen zu können und von Ideen, vom Internet und vom Verschwimmen der Grenzen zwischen der Kunst und der Wirklichkeit. Doch auch wenn in China mehr Regale mit Mobiltelefonen umfallen als Reissäcke und auch wenn es angenehm ist, auf dem Weg von der Idee zum – wenigstens – Ausprobieren nicht mehr auf den magischen Auftrag angewiesen zu sein (den man in der Mehrzahl der Fälle dann doch nicht bekommt), wäre, schließ- lich, auch das zu einfach. Denn vieles, was man sich ausdenkt, hat sich vorher schon jemand anderes ausgedacht. Dass es zu einfach wäre, allein davon zu sprechen, heißt aber nicht, dass nichts davon stimmt. Gewiss nicht. Aber es bleibt etwas, das wichtiger ist als all das. Es ist eben jene verspielte Freude an der Selbst-Beschränkung. Daraus entstehen Ideen. Diese Ideen brauchen einen Raum, in den sie hineingedacht werden können. Und sie brauchen die Lust, in Worten und Bildern eine Geschichte zu erzählen, die nicht länger dauert als einige Minuten Sendezeit – oder bis zum Ende eines Zeitungstextes. (Tim Schomacker) Schönheit irritiert. Ach, sind wir kreativ Es war schon ziemlich out: „kreativ" - so haben wir lange nur toskanische Töpferkurse, Gruppenatmen und irgendwie Aerobicartiges, bestenfalls noch Wandmalerei bezeichnet und verspottet. Jetzt gilt „kreativ" aber wieder was, als wirtschafts-, kultur-und stadtentwicklungspolitisches Zauberwort: Kreative Industrien werden gefeatured und gefördert, Kreativwerkstätten begründet und aus dem Kreativpotential der Künste und Medien soll einiges zu holen und zu machen sein für die Zukunft, die Wirtschaft, die Stadt. Gestritten wird nur noch: mit C oder mit K? Konservativ: kreative Industrien, weltläufig: creative industries, oder: cultural industries, wenn das bloß nicht schon wieder zu künstlerisch klingt ... Die Antragsprosaisten, Masterplaner und Konzeptkünstler stempeln auf alles, was gestern "Kulturhauptstadt" sein musste (weil Kulturstadt nicht reicht), wo vorgestern der "Synergieeffekt" nicht "interdisziplinär" genug sein konnte, jetzt das K-Wort. Die Wertschöpfung im Kulturbereich liegt deutlich vor der von Land- und Forstwirtschaft, beschäftigt sind hier weit mehr Leute als in der Automobilindustrie. Die Branche boomt. Und viele können Vieles lernen von den Kreativen: Genügsamkeit und Sparsamkeit, vor allem aber Flexibilität, Improvisationskunst, Streitkultur. Aber stopp: Wer will da was von wem? Und was ist der Preis? Nach jahrzehntelanger Fixierung auf neue Techniken stellt sich raus, dass so langsam die Inhalte ausgehen. Von Callcenter- city Bremen oder dem weltgrößten Supermarkt mit Rakete redet lieber keiner mehr. Gute Zeiten also für (wirklich) Kreative. Aber sind die institutionalisierten Einrichtungen und Organe wirklich so offen und frei und in der Lage, sich auf kreative Ein-, Rück- und Überflüssen einzulassen? Auch die kreative Revolution wird ja nicht ganz konfliktfrei und schmerzhaft zu haben sein. Das Leben jenseits der lebenslangen Festanstellung ist für viele noch nicht vorstellbar. Und wo immer sich in unserer Stadt Kreativität äußert, sind die großen Tanker und mauligen Dinosaurier im günstigsten Fall nur skeptisch oder ein bisschen eifersüchtig. Oft verhalten sie sich ängstlich, ablehnend, ausgrenzend. Das gilt auch für Kulturpolitik, -verwaltung und –institutionen: Wie Radio Bremen panikartig Konkurrenzangst vor frei flottierenden Funkern entwickelt, wie Kultureinrichtungen hinter den Kulissen um Geld kungeln, zocken und mobben, wie Kultursenator Kastendiek jedem inhaltlichen Diskurs ausweicht – da scheinen Angst und Unverständnis auf. Wer weiter von Vollbeschäftigung lügt oder träumt, der kann Selbständigkeit und berufliche „Freiheit“ (gern als „Outsourcing“ verpackt) nicht als Zukunft sehen und verstehen. Freiheit und Kreativität verunsichern, Schönheit irritiert. Gerade den alten, stumpfen, dummen Glauben an Obrigkeit, Hierarchie und Abhängigkeit könnte eine wirklich kreative Stadt hinter sich lassen – um Selbständigkeit, Freiheit, Selbstbewusstsein und Offenheit nicht nur zu demonstrieren, sondern zu leben, zu verkörpern – zu sein. Dazu gehören Streitkultur und Auseinandersetzung, Inspiration, Zuhören, Einlassen, Aushalten, auch Unsicherheit, Nachdenklichkeit, lebenslanges Lernen eben – Visionen und Scheitern. Das lernt man nicht durchs Anhimmeln der Markenikonen von Apple bis Beck’s; für Kreative sind das auch keine Designwunder, sondern wichtiges, gutes Werkzeug, das man sich leisten wollen und können muss. Bremen neu erfinden – immer wieder und weiter: Das will erarbeitet, ausgehalten und durchgeführt sein, neu ist etwas ja nur einmal. Als Vorturner in Strategie und Kommunikation könnten Kreative die Stadt entwickeln helfen – als ihre risikomutige und entwicklungsfreudige Forschungsabteilung, als lernfreudige Schule des Stadtlebens, als Erfinder, die auch mal aussteigen oder den Rückwärtsgang einlegen. Aber das muss man sie dann auch mal machen lassen – ohne Netz und doppelten Boden, ohne Misstrauen, trotz gelegentlichem Unverständnis, auch in „Konkurrenz“ zum Alten. Ach ja: Arbeit und Bildung schafft Kultur übrigens auch. Wenn „die Wirtschaft" neue Ausbildungsplätze schafft und verkündet, entstehen die oft bei den Kreativen – von den Handelskammern werden sie dafür gern eingemeindet. (cwe) So. 7. 1., 18 Uhr Bin beschäftigt: Nichts Droge Streik Dolce GAK Bremen Finissage der Ausstellung „Bin beschäftigt" in der Gesellschaft für aktuelle Kunst auf dem Teerhof: Christoph Ogiermann und Michael Rettig spielen eine Improvisationssuite für Geige und Klavier, in der sich die beiden Musiker auf die einzelnen Werke und Thema das der Ausstellung – Arbeit und freie Zeit – und machen sich so musikalische Gedanken über Zustände wie Warten, Langeweile, Leere, Nervosität, Erschöpfung, Maßlosigkeit, permanente Beschleunigung, Streik und Muße. 7. 1. bis 18. 2., So. 20.05 Uhr Durst Sieben Features über das Trinken Deutschlandfunk, UKW 107.1 MHz Ohne Trinken läuft gar nichts. Der Deutschlandfunk widmet sich in sieben Features der kultivierten Flüssigkeitsaufnahme – dabei geht es nicht nur um Alkohol, sondern um die verschiedensten Heil-, High- und Feuerwasser, ums Schlucken, um den Flüssigkeitskreislauf vom Gesundbrunnen bis ins Klärwerk, um das Urgetränk Milch, um Bacardi, „Cocktails aus der Wärmflasche“, Designerwasser, Regeln, Rituale und cooles Trendgesöff. Alles fließt. Immer Der leasingvertrag von Florian Wittmann www.youtube.com Bitte lachen! Ein entfesselter Hampelmann zetert, zappelt und entzückt 173 Sekunden lang: Der Bremer Kunststudent Florian Wittmann hat Hitler in Szene gesetzt – mit dem alten Gerhard Polt, der alten Leni Reifenstahl und deren altem „Triumph des Willens“. Adolf geigt seinem Ex-Duzfreund, Autohändler Ismayer, die Meinung über seinen dummen Leasingvertrag, für den er ihm monatlich „437 Mark und 80 Pfennig in den Arsch stopfen muss!“ Der Richter sagt: „Das geht.“ Früher hätt’s das natürlich nicht gegeben – heute ist das besser als Fernsehen. Do., 11., 18., 25. 1., 21 Uhr ElfJazz mit Volker Bruder + Oliver Poppe Restaurant am Speicher XI. In den 20er und 30er Jahren war die Jazzmusik in Bremer Bars, Clubs und Cafes eine Alltagserscheinung – inklusive der Verköstigung von ein bisschen Absinth, gepuderten Näschen und schwingenden Tanzböden. Die Geschichte des klassischen Mainstreamjazz mit Swingelementen hat sich die elf jazz band zu Eigen gemacht, die regelmäßig unter der Leitung von Volker Bruder oder Oliver Poppe im Restaurant Speicher XI aufspielt – in guter alter Tradition übriggens kostenfrei. Ab 11. 1. Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Bremer Filmkunsttheater Ja, man darf! Bitte Lachen: Bitterem Ernst verpasst Dani Levy seinen Witz: Hitler, performt von Helge Schneider, will am Neujahrstag eine mitreißende Rede zur Motivation der deutschen Volksmassen halten. Der deprimierte Führer bekommt dazu einen Schauspiellehrer, den jüdischen KZ-Insassen Adolf Grünbaum. Levy zeigt, wie man mit etwas Phantasie und Eigensinn vielleicht mehr „Wahrheit“ und „Betroffenheit“ findet, als andere Hitler-Kasper mit pedantisch perfektionistischer Möchtegern-Detailtreue. Muss man nicht drüber lachen, darf man aber. 12., 13., 17., 18., 19., 20. 1. um 20 Uhr Clavigo von Johann Wolfgang Goethe Junges Theater Bremen, Schwankhalle Clavigo liebt Marie und träumt vom Ruhm. Mit ihr kommt er nicht nach oben, ohne ihn geht sie zugrunde. Unvereinbare Lebenskonzepte lassen in Goethes Psychodrama zwei Menschen in die Kluft taumeln, die sie trennt – Sprache ist dabei nur noch Betrug und Manipulation. Fr. 12. 1., 20 Uhr Jeans Team und T.R.I.K. Disco: Kopf auf Römer, Fehrfeld 31 Sa. 20. 1., 20.30 Uhr Dorfdisko: Dominique A: L'Horizon Stauerei, Cuxhavener Straße 7 26. bis 28. 1. + 31. 1. bis 3. 2., 20 Uhr Theatre du pain trifft M. walking on the water: Orchestre du pain Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112 Jeans Team aus Berlin: Electro-Pop mit Kraftwerk-Remeniszenzen meets funky Neofolk, Parolen für den Alltag über Liebe, Angst und Revoltion. Special Guest ist T.R.I.K. Disco, Bremens bestes One-Man-InditronisSoundsystem: „Let's Kill Mainstream!" Sa. 13. 1., 20 Uhr ClickClickDecker Tower, Herdentorsteinweg 7a ClickClickDecker ist Kevin Hamann, war mal Hardcore und früher auch in einer Band. Jetzt spielt er solo, mit elektronischen und folkigen Einschüben ist er gern schmerzhaft direkt und auch mal melancholisch – und singt scharfzüngig über Liebe, Resignation und Feigheit. Eine Grönlandreise inspirierte Dominique A. zu der melodiösen Vielfalt und klaren, transparenten Instrumentierung von „L'Horizon" – einem einzigartig atmosphärischen Album, getragen von einer der außergewöhnlichsten Stimmen der französischen Szene. 18. bis 21. Januar Wort und Fleisch Kino zwischen Text und Körper Kino 46 / Uni Bremen So anregend für Kopf und Bauch ist ein Programm selten: Filme und Vorträge um Bewegung und Poesie, Fleisch und Blut, Beziehungen und Buchstaben, dazu ein Kolloqium junger WissenschaftlerInnnen. Fr., 19. 1., 22.05 Uhr Dieses Kind von Noel Pommerat Nordwestradio, UKW 88.3 MHz Ben Hamilton ist in der Londoner Musikerkommune von Traffic groß geworden und verdiente seine Börtchen als Straßenmusiker. Heute ist der Songwriter mit dem traurigen Blick in Berlin zu Hause, wo er auch Ausflüge in die Elektroszene unternahm. Die Kinder haben keine Namen in diesem Hörspiel – aber manchmal selbst schon Kinder. Der Autor Noel Pommerat und Hörspielregisseurin Christiane Ohaus haben ein überraschendes Szenenmosaik geschaffen, das sich in vielen Facetten um die einzigartige Beziehung von Kind und Eltern dreht: Die junge Alleinerziehende, die ihren Säugling fast fremden Nachbarn schenkt. Das 10jährige Scheidungskind, das seinen Vater plötzlich siezt. Der Vater, der dem Sohn das Leben vorschreiben will. Die Identifizierung einer Leiche, die der eigene Sohn sein könnte. 19. + 20. 1., 20.30 Uhr Heiko Senst & Nelly Bütikofer: Bockmitbrot steptext dance project, Schwankhalle So. 21. 1., 20 Uhr Edson Cordeiro & Klazz Brothers: Klazz meets the Voice Junges Theater Bremen, Schwankhalle Do. 18. 1., 20 Uhr Ben Hamilton & Band Römer, Fehrfeld 31 Fr. 19. 1., + Sa., 20. 1., 20 Uhr Murat Topal: Getürkte Fälle - ein Cop packt aus Schlachthof Der Deutsch-Türke Murat Topal ist eigentlich Polizist aus Berlin-Neukölln, wenn er nicht gerade als Comedian auf Bühnen und Bildschirmen unterwegs ist und dort vom manchmal komischen Alltag im Problembezirk berichtet – wie jetzt in seinem ersten abendfüllenden Programm. Fr. 19. 1., 20.30 Uhr Dorfdisko: Die Goldenen Zitronen: Lenin Stauerei, Cuxhavener Straße 7 Kaum eine Band hat die deutsche Punk- und Postpunk-Szene so nachhaltig bereichert wie „Die Goldenen Zitronen". Ihr Album „Lenin" schlägt fast leise, aber nicht minder kreative Töne an: Ein wenig mehr alte Synthesizer, Orgelsounds ergänzen die gekonnte Verbalclownerie. 7. 1. bis 18. 2. | SO 20.05 Uhr | Deutschlandfunk, UKW 107.1 MHz Durst | Sieben Features über das Trinken FR 12. | 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle Clavigo | von Johann Wolfgang Goethe FR 12. 1. | 20 Uhr | Römer, Fehrfeld 31 Jeans Team und T.R.I.K. Disco | Kopf auf Brüder im Geiste: Vor über 20 Jahren waren Markus Maria Jansen und Mike Pelzer bei der Gründung des „theatre du pain“ dabei, Ende der 80er konzentrierten sie sich auf ihr Bandprojekt „M. walking on the water“ – jetzt erst wird ein Traum wahr: Die Reunion! Mateng Pollkläsener, Wolfgang Suchner, Hans König, Mike Pelzer und Markus Maria Jansen wechseln fliegend zwischen allem, was sich blasen, streichen und schlagen lässt und entfesseln Dreiviertelsentimentalitäten, von denen André Rieu nicht zu träumen wagt. Fr. 26. 1., 20 Uhr Zur Sachlage: Fritz Rau: 50 Jahre Backstage Stauerei, Cuxhavener Straße 7 Alles begann 1954 im Heidelberger Existenzialisten- und Jazzclub „Cave 54“ und ging dann steil bergauf: Fritz Rau war und ist Deutschlands bedeutendster Konzertpromoter, brachte Miles Davis, John Coltrane und 1970 die erste „Stones“-Tournee nach Deutschland, dann The Who, Jimi Hendrix, „The Doors“ und Janis Joplin. Jetzt tourt er mit seinen Erinnerungen selbst durch Deutschland. In der Stauerei spricht er mit Pop-Wissenschaftler Jochen Bonz über sein Leben unter Künstlern, Technikern und Managern, backstage. Ab 27. 1. Sa. + So. 13/14.30/16 Uhr Experimente mit Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer Universum Science Center Koryphäen unter sich: Das brasilianische Stimmwunder Edson Cordeiro und die Dresdner Klazz Brothers, eines der erfolgreichsten Klassik-Crossover-Projekte der letzten Jahre, erfinden zusammen ganz neue Klangstrukturen aus Klassik, Jazz, MO 15.01 | 20.30 | Konzert Chanson und brasilianischer Musik. Nicht ganz Dichtung Do. 25. 1., 20.30 Uhr Dorfdisko: PET: Rewind the Sofa Lady Stauerei, Cuxhavener Straße 7 DJ-Legende John Peel hat PETs Debütalbum rauf- und runter gespielt. Die zweite CD der Berlin-MailandCombo ist Dank Internet über Ländergrenzen hinweg entstanden – ein „funkelnd elektronisches Juwel“, wie die Fachpresse schwärmt. SA 13. | 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle Clavigo | von Johann Wolfgang Goethe DI 16. 1. | 20 Uhr | Brauhauskeller, Bleicherstr. 28 Tanja Dückers | Der längste Tag des Jahres MI 17. 1. | 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle Clavigo | von Johann Wolfgang Goethe D0 18. 1. | 20 Uhr | Römer, Fehrfeld 31 Ben Hamilton & Band DO 18. 1. | 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle Clavigo | von Johann Wolfgang Goethe D0 18. 1. | 21 Uhr | Restaurant am Speicher XI. ElfJazz | mit Volker Bruder + Oliver Poppe FR 19. | 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle Clavigo | von Johann Wolfgang Goethe FR 19. 1. | 20 Uhr | Schlachthof Murat Topal | Getürkte Fälle - ein Cop packt aus FR 19. | 20.30 Uhr | steptext dance project, Schwankhalle Heiko Senst & Nelly Bütikofer | Bockmitbrot FR 19. 1. | 20.30 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7 Dorfdisko / Die Goldenen Zitronen | Lenin FR | 19. 1. | 22.05 Uhr | Nordwestradio, UKW 88.3 MHz Dieses Kind | von Noel Pommerat SA 20. 1. | 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle Clavigo | von Johann Wolfgang Goethe SA 20. 1. | 20.30 Uhr | steptext dance project, Schwankhalle Heiko Senst & Nelly Bütikofer | Bockmitbrot SA 20. 1. | 20.30 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7 Dorfdisko / Dominique A | L'Horizon SO 21. 1. | 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle Edson Cordeiro & Klazz Brothers | Klazz meets the Voice So. 28. 1., 20 Uhr Lisa Bassenge: A little loving Junges Theater Bremen, Schwankhalle DO 25. 1. | 20. Uhr | steptext dance project, Schwankhalle Anna Mac Rae & Abraham Hurtado | Survival of a Solo DO 25. 1. | 20.30 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7 Dorfdisko / PET | Rewind the Sofa Lady DO 25. 1., 21 Uhr | Restaurant am Speicher XI. ElfJazz | mit Volker Bruder + Oliver Poppe FR 26. | 20 Uhr | Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112 Theatre du pain trifft M. walking on the water | Orchestre du pain FR 26. 1. | 20 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7 Zur Sachlage / Fritz Rau | 50 Jahre Backstage SA 27. 1. | 20 Uhr | Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112 Theatre du pain trifft M. walking on the water | Orchestre du pain Faltsch Wagoni Do. 25. 1., 20. Uhr > Stauerei | Cuxhavener Str. 7 Anna Mac Rae & Abraham Hurtado: Survival of a Solo steptext dance project, Schwankhalle Die Welten einer neuseeländischen Tänzerin und eines spanischen Schauspielers verschmelzen zu einem hybriden Solo, zu einer getanzten Recherche einer Koexistenz. Steptext stellt in seinem Residenzprogramm die Arbeit von Anna Mac Rae vor. SA 13. 1. | 20 Uhr | Tower, Herdentorsteinweg 7a ClickClickDecker SA 20. 1. | 20 Uhr | Schlachthof Murat Topal | Getürkte Fälle - ein Cop packt aus Lukas lebt mit seiner Lokomotive Emma auf Lummerland im weiten Ozean. Mit Jim Knopf gehen die beiden auf Entdeckungsreise. Wie im Bremer „Universum“ üblich, ist in dieser Koproduktion mit dem Jungen Theater Bremen manches zu beobachten und zu experimentieren. Der Körper ist Ausgangspunkt und Thema dieses Abends. In Rollenspielen und Wechselwirkung mit dem Publikum befreien sich die Spieler von kausalen Zusammenhängen, aber nicht von sich selbst als deprimierende und hoffnungsstimmende Konstante. SO 7. 1. | 18 Uhr | GAK Bremen Bin beschäftigt | Nichts Droge Streik Dolce DO 11. | 21 Uhr | Restaurant am Speicher XI. ElfJazz | mit Volker Bruder + Oliver Poppe Di. 16. 1., 20 Uhr Tanja Dückers: Der längste Tag des Jahres Brauhauskeller, Bleicherstr. 28 Der 21. Juni ist der längste Tag des Jahres und rüttelt das Leben von vier Geschwistern komplett durcheinander: Ihr Vater ist gestorben. Tanja Dückers entwirft nüchtern ein realistisches Familienporträt, dessen Zentralgestirn explodiert und so einen Erinnerungssog auslöst ... SO 07. - MI 31. JANUAR 2007 SO 28. 1. | 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle Lisa Bassenge | A little loving SO 28. 1. | 20 Uhr | Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112 Theatre du pain trifft M. walking on the water | Orchestre du pain Eine große Geschichte voll aufregender Episoden: Die Liebe, verführerisch angemacht von Lisa Bassenge, nach Pseudonym-Projekten wie Nylon und Micatone jetzt klar und reif und bitteschön: Lisa Bassenge, stimmlich gerne Lolita, aber dann doch schnell wieder Vamp. DI 31. 1. bis 3. 2. | 20 Uhr | Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112 Theatre du pain trifft M. walking on the water | Orchestre du pain Zu Lesen Adrienne Goehler: Verflüssigungen Campus Verlag Adrienne Goehler beschreibt die Wege und Umwege vom Sozialstaat zur Kulturgesellschaft – und die Knüppel und Stolpersteine auf diesen Wegen. Deutschland hat ein enorme kreative und kulturelle Erfahrungen und Potentiale. Dabei ist der Skandal: Das wird nicht zum Wohle der Gesellschaft genutzt, sondern die Wissenschaften und die Künste, ihre Produzenten und Denker bleiben im Ghetto – und die Politik schottet sich ab. Goehler macht Hoffnung mit einem radikalen Gegenentwurf: Nicht nur für Kulturmacher und –manager, sondern auch für Stadtentwickler und -politiker. Impressum: Infos & Service: Herausgeber: kulturg.u.t. e.V., Künstlerhaus Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112 28201 Bremen Tel. 0421-700141 Redaktion: Eva Oelker, Carsten Werner Gestaltung: www.b7UE.com [email protected] www.Schwankhalle.de www.Schwankhalle.de www.gak-bremen.de www.speicherelf.de www.roemer-bremen.de www.tower-bremen.de www.jungestheater.de/dorfdisko www.steptext.de www.kino46.de No Logo SCHWANKUNGEN DIE RADIOEXPERIMENTE Ab 1. Februar wieder im Bürgerfunk, UKW 92.5 MHz www.Schwankungen.de