Rob Tognoni
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Rob Tognoni
Johnny Logan Foto: © Manfred Baumann Zurück ins Traditions-Reich Auf seine irische Vergangenheit hat sich der dreifache ESC-Gewinner Johnny Logan zuletzt besonnen – auch im Studio. Nach THE IRISH CONNECTION schiebt er nun eine zweite Scheibe unter diesem Motto mit dem Untertitel THE IRISH SOUL nach. Im Gespräch mit Good Times-Mitarbeiter Philipp Roser verdeutlichte er die Unterschiede zwischen beiden CDs. Du hast für THE IRISH SOUL auch drei eigene Titel komponiert ... Nachdem das erste irische Album richtig gut gelaufen war, wollte ich noch ein weiteres machen. Ich konnte nicht alle Stücke selbst dafür schreiben, weil die dann nicht gepasst hätten – ich wollte Irland repräsentieren, nicht Johnny Logan. Es sind Logan-Interpretationen irischer Songs! Worin besteht der Unterschied der beiden CDs? Ich wollte diesmal einen moderneren Ansatz, nachdem es zuvor Traditionals wie "Molly Malone” und ”Whiskey In The Jar" waren. Darum sind jetzt zum Beispiel Songs von den Pogues und von Van Morrison dabei; dazu drei eigene und ein paar traditionellere, denen ich aber eine moderne Behandlung verpasste. Ich will diesmal vor allem jüngere Leute erreichen, die mit Traditionals weniger im Sinn haben. Es gibt auch einen Titel der Horslips ... Mit denen bin ich aufgewachsen! Sie waren damals die erfolgreichste Band in Irland – ich wusste bis vor kurzem nicht, dass sie auch in Deutschland sehr angesagt waren. Ich bin in den 70er Jahren oft zu ihren Konzerten gegangen, auch weil man da viele Mädchen traf (grinst). Du hast aber auch einen amerikanischen Storyteller integriert. Steve Earle, ja (lacht). Ist es nicht komisch, dass der erfolgreichste Song der letzten 15 Jahre in Irland von einem Amerikaner geschrieben wurde? Er muss aber in Irland gewesen sein, denn er beschreibt in "Galway Girl” Dinge und Orte, die er tatsächlich erlebt haben muss! Wie kam es überhaupt zu dieser Hinwendung zur irischen Musik? Mein dänischer Konzertagent hat seit Jahren auf mich eingeredet, doch mal eine Platte mit irischen Trinkliedern zu machen – er würde mir dafür sogar die Studiozeit bezahlen. Irgendwann habe ich zugestimmt, und dann haben wir die Lieder binnen weniger Tage eingespielt. Wir mussten 12.000 Exemplare verkaufen, um die Kosten zu decken. Aktuell liegen wir bei rund 300.000 – so erfolgreich war ich in den letzten 20 Jahren nicht! Fehlt eigentlich nur, dass ich öfter in Deutschland live spielen kann, aber daran arbeiten wir. Schließlich verbringe ich viel Zeit hier. Rob Tognoni Blues – Bond – Bush Fast jedes Jahr ein neues Album – wann findest du Zeit und Muße fürs Songwriting? Ich habe zum Glück kein Problem mit dem Schreiben. Wenn ein neues Album ansteht, setze ich mich hin und komponiere – am Anfang steht meist ein Riff. Gerade im Bluesrock ist es doch schwierig, sich nicht zu wiederholen, oder? Genau darauf kommt es an! Ich will nicht immer und immer wieder denselben Song spielen. Darum gilt es, ständig neue Kleinigkeiten zu finden, um die Grenzen des Genres ein wenig zu erweitern. Auch wenn man dafür kritisiert wird, weil heute dieses Schubladendenken weit verbreitet ist. Ich will mich nicht mit Jimi Hendrix vergleichen, aber seinem Beispiel folge ich: Er hat sich nie festlegen lassen, hat Blues gespielt, Hard Rock, einfach alles, was ihm gefiel. Und ich spiele keinen Blues! Was ich mache, basiert lediglich auf dem Blues. Was hat Dich überhaupt in diese Richtung gezogen? Anfangs faszinierten mich Platten meiner Schwester – Grand Funk und Slade vor allem, natürlich auch AC/DC. So entdeckte ich die Verbindungen zwischen Blues und Rock'n'Roll und befasste mich intensiver damit. Was steckt hinter dem Albumtitel CASINO PLACEBO? Mich hat der letzte James-Bond-Streifen dazu inspiriert. Und ich habe vor eiSeite 112 n GoodTimes 6/2013 © Pressefoto Seit einigen Jahren lebt der australische Blues-Rocker Rob Tognoni in Aachen – der Liebe wegen. Deutschland ist für ihn außerdem einer der wichtigsten Märkte (und vielleicht sogar der bedeutendste), was Auftrittsmöglichkeiten und Plattenverkäufe betrifft. Mit seinem neuen Album CASINO PLACEBO ist der Gitarrist und Sänger, der am 30. Oktober 53 Jahre alt wurde, schon wieder unterwegs. niger Zeit als Komparse in einem Film mitgespielt, der im Aachener Casino gedreht wurde. In "Relax" singst du wanna hang around, do nothing at all" ... " Dazu haben mich Massaker an amerikanischen Schulen inspiriert – ich habe versucht, mich in diese Amokläufer zu versetzen. Am liebsten hätte ich ihnen geraten, dass es für sie besser gewesen wäre, im Bett zu bleiben, statt diese Scheiße zu bauen. Und mich regen diese rechten US-Politiker der Tea Party auf. Du interessierst dich für Politik? Absolut! Ich lese Zeitungen, schaue Nachrichten, vor allem um zu wissen, was in Amerika abgeht, weil das die ganze Welt tangiert. 1991 habe ich den Song “God Bless America” geschrieben – den spiele ich heute noch live. Es geht darin um den Irak-Krieg unter dem ersten der Bush-Präsidenten. Philipp Roser n Music from the 60s to the 80s