ayout 1 - Bora z Milotiček
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8|2008 Aus dem Verband Deutscher Club für Leonberger Hunde Ausstellungen Welthundeausstellung in Stockholm INHALT 5 12 16 Inhalt AUS DEM VERBAND Deutscher Club für Leonberger Hunde................................................................6 VDH-Mitgliedsvereine im Porträt Welpenstatistik 2007 .........................................................................................12 Die Welpenzahlen des VDH Der Pudel in seiner Farbvielfalt .........................................................................16 Neue Einigung zwischen den Pudelklubs Bundessieger- und Nationale Zuchtschau..........................................................20 Die größte Hundeausstellung Deutschlands KYNOLOGIE AKTUELL Hundehaltung schützt Kleinkinder vor Allergien..............................................26 Von Dr. Karin E. Lilje AUSSTELLUNGEN Welthundeausstellung........................................................................................28 Viele deutsche Hunde waren in Schweden erfolgreich Schau oder Strand? ............................................................................................36 Internationale Ausstellung Neumünster „Stets in Verantwortung für die Rasse“..............................................................38 Richterinterview mit Gisa Schicker ANZEIGEN ....................................................................................................................... 40 AUS DEN VEREINEN.........................................................................................................49 AUSSTELLUNGSKALENDER ............................................................................................102 IMPRESSUM...................................................................................................................108 Unser Rassehund 8/2008 28 6 AUS DEM VERBAND Von Gabriele Metz VDH-Mitgliedsverbände im Porträt Deutscher Club für Leonberger Hunde Ein Löwe mit goldenem Herz Es gibt sie seit 1846 und damit gehört die Rasse Leonberger mit zu den Vorreitern der Rassehundgeschichte. Die Gründung des Deutschen Clubs für Leonberger Hunde erfolgte erst über 100 Jahre später. Dafür gibt sich der fast 3.000 Mitglieder zählende, zuchtbuchführende Verein seitdem äußerst aktiv. Auch auf internationaler Ebene. M itten in Baden-Württemberg, in der großen Kreisstadt Leonberg, ist der Sitz des Deutschen Clubs für Leonberger Hunde (DCLH). Der Club wurde am 10. Juni 1948 gegründet und hat sich seitdem die Reinzucht des Leonbergers auf die Flaggen geschrieben. Das Wesen, die Konstitution und das Erscheinungsbild der Rasse haben oberste Priorität. Standard und Zuchtordnung werden von Seiten des Clubs mit aller Konsequenz umgesetzt. Wie auch die Richtlinien für Zucht- und Leistungsrichter sowie Zuchtwarte. Eine kompetente und aktive Unterstützung der Züchter und Mitglieder liegt dem DCLH besonders am Herzen. Die Qualitätssichtung und Überprüfung erfolgt im Rahmen von Zucht- und Sonderschauen und speziellen Prüfungen. „Wir beteiligen uns an allen internationalen und nationalen VDH-Ausstellungen mit nicht unerheblichen Meldezahlen. Unsere Landes- und Bezirksgruppen bieten darüber hinaus eine Vielzahl von Eine weiß-schwarz gefleckte Neufundländer-Hündin, ein Bernhardiner und ein Pyrenäenberghund bildeten die Zuchtbasis des Leonbergers, der sich heute als Familienhund großer Beliebtheit erfreut. 7 Titelbild Foto: Kathi Walder Spezialschauen an“, sagt Club-Präsident Willi Güllix. Highlight des Jahres und Favorit weltweit angereister Aussteller sei die Clubschau in Leonberg. „Ein wesentliches Prinzip unserer Clubarbeit ist das facettenreiche Angebot für die Mitglieder. So besteht der DCLH regional gegliedert aus 13 Landes- und vier Bezirksgruppen, die neben Wanderungen, Festlichkeiten, Fachvorträgen, züchterischer Betreuung auch rassebezogene Erziehung und Ausbildung auf eigenen oder angemieteten Hundeplätzen anbietet“, berichtet Güllix. Noch nie sei es so wichtig wie heute gewesen, einen gut erzogenen Hund der Öffentlichkeit zu präsentieren. Fast flächendeckend wird Erziehung und Ausbildung in vielen Landes- und Bezirksgruppen angeboten. Hierzu wurde ein Ausbildungsprogramm geschaffen, das der Charaktereigenschaft der Rasse entgegenkommt: Begleit- und Fährtenhund-Prüfungen, Leonberger-Vorprüfungen sowie der Teamtest. Die Clubmeisterschaft- und der Landesgruppen-Pokalwettkampf der Begleithunde runden das Programm ab. Leonberger Deutschland Pinscher und Schnauzer, Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen. SEKTION 2.2: Molossoide, Berghunde – ohne Arbeitsprüfung. FCI-STANDARD-NR. 145 HERKUNFTSLAND: GRUPPE 2: Anspruchsvolle Zucht Garant einer gesunden, hochwertigen Zucht sei die Auslese. „Dass die Zuchtstätte vor dem ersten Wurf besichtigt und abgenommen werden muss, versteht sich von selbst. Vorgeschrieben ist die vorherige Teilnahme an einem Seminar für Erstzüchter und Deckrüden-Besitzer“, betont der Präsident. HD-Röntgen, drei Ausstellungsergebnisse – mindestens mit der Formwertvergabe „Sehr gut“ oder „Vorzüglich“ einer vom VDH anerkannten, deutschen Zuchtschau – müssen vorgelegt werden. Ohne diese Voraussetzung darf mit der Zucht nicht begonnen werden. Zuchtrüden dürfen nicht mehr als sieben Mal im Jahr erfolgreich zur Zucht eingesetzt werden. Die Beschränkung der Deckeinsätze bezieht sich auf den Wirkungsbereich des DCLH. „Nur vom DCLH ernannte Körmeister dürfen im Rahmen der Körkommission tätig werden. Zur Erlangung der Zuchttauglichkeit muss eine Prüfung ablegt werden, die umfangreichen Beurteilungskriterien unterliegt“, erklärt Güllix. Dazu gehöre die Verhaltensbeurteilung genauso wie die Führigkeit im Straßenverkehr und die Exterieur-Beurteilung nach dem Standard. Die Zuchtzulassung kann in Körstufe 1 und 2 erfolgen. Das Bestehen der Körstufe 2 ist eine besondere Zuchtempfehlung. Die Anforderungen an Rassekennzeichen und Verhalten sind wesentlich höher als bei der Körstufe 1. Ziel ist die Zucht mit Hunden, die überdurchschnittliche Rasse- und Verhaltensmerkmale vorweisen und vererben. „Zur Zucht zugelassen sind 125 Rüden und 261 Hündinnen. Im Jahr 2007 wurden 757 Welpen im Zuchtbuch eingetragen“, so Güllix. International tätig Eine weitere Aufgabe ist die Förderung der 1975 gegründeten Internationalen Union der Clubs für Leonberger Hunde. „In der Internationalen Union für Leonberger Hunde übt der DCLH als Vertreter des Herkunftslandes der Rasse eine stark orientierende Rolle für die 20 Mitgliedsstaaten mit insgesamt 11.000 Mitgliedern aus“, so Güllix. All das ist eine ganze Menge Arbeit, die engagierte Mitglieder erfordert. Dabei darf bei aller Zukunftsorientiertheit auch die Tradition der Rasse nicht außer Acht Unser Rassehund 8/2008 GRÖSSE (WIDERRISTHÖHE): Rüden: 72 – 80 cm, empfohlenes Mittelmaß 76 Hündinnen: 65 – 75 cm, empfohlenes Mittelmaß 70 Leonberger sind treue Begleiter und auch aufmerksame Wachhunde. Sie passen sich dem Lebensstil ihres Besitzers optimal an. Ende der dreißiger, Anfang der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts kreuzte Heinrich Essig, Stadtrat in Leonberg bei Stuttgart, eine schwarzweiße Neufundländerhündin mit einem sog. „Barry-Rüden“ aus dem Klosterhospiz Großer St. Bernhard. Später kam zusätzlich ein Pyrenäen-Berghund dazu. Das Ergebnis waren sehr große Hunde mit vorwiegend langem, weißem Haar. Essigs Ziel war ein löwenähnlicher Hund. Der Löwe ist das Wappentier der Stadt Leonberg. Die ersten wirklich „Leonberger„ genannten Hunde wurden 1846 geboren. Sie vereinigten in sich die hervorragenden Eigenschaften der Ausgangsrassen. Bereits kurze Zeit später wurden viele dieser Hunde von Leonberg aus als Statussymbol in die ganze Welt verkauft. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Leonberger in BadenWürttemberg vorzugsweise als Bauernhund gehalten. Seine Wach- und Zugeigenschaften wurden viel gerühmt. In beiden Weltkriegen und in der Not der Nachkriegszeiten ging die Zahl der Zuchthunde dramatisch zurück. Heute ist der Leonberger ein vorzüglicher Familienhund, der allen Ansprüchen unseres modernen Lebens gerecht wird. DIESE RASSE WIRD IM VDH VERTRETEN DURCH: Deutscher Club für Leonberger Hunde e.V. Herrn Willi Güllix Hochbendweg 127, 47804 Krefeld Tel.: 0 21 51 / 39 89 94 Fax: 0 21 51 / 3 27 15 50 E-Mail: [email protected] www.leonberger-hunde.de 8 AUS DEM VERBAND Eine konsequente Auslese bestimmt die Zucht. An Zuchtrüden stellt der Club allerhöchste Anforderungen. Sie müssen strenge Kriterien erfüllen, bevor sie zur Zucht zugelassen werden. Die Gesundheit der Nachzucht steht an allererster Stelle. gelassen werden. Denn der Leonberger blickt auf eine bewegende Geschichte zurück. Wappenlöwe Ein Wappenlöwe der württembergischen Stadt Leonberg stand Pate als Hundezüchter und- händler Stadtrat Heinrich Essig (1808-1889) begann, die Rasse gezielt zu züchten. Eine weiß-schwarz gefleckte Neufundländer-Hündin, ein Bernhardiner aus dem Klosterhospiz Großer St. Bernhard und ein Pyrenäenberghund beeinflussten das Zuchtprogramm und trugen zur Entstehung des bis zu 80 Zentimeter hohen Riesen bei, der sich heute großer Beliebtheit erfreut. Kenner der Rasse schätzen das Selbstbewusstsein des gelassenen Hundes mit seiner schwarzen Maske. Ein unverwechselbares rassespezifisches Merkmal, an dem man den Leonberger sofort erkennt. Die Schar seiner Fans ist überaus prominent. Zu ihnen gehörten Sissi, die Kaiserin von Österreich, Napoléon III., Vertreter der britischen und italienischen Königshäuser, Richard Wagner und auch der Doggenfreund Bismarck. War der Leonberger früher vor allem ein Prestige-Objekt der oberen Zehntausend, so wird er heute überwiegend als Familienhund gehalten. Sein ausgeglichenes Wesen prädestiniert ihn schließlich dafür. Auch für das Leben in Familien mit Kindern, die der löwenfarbene Gigant gerne um sich hat. Doch bei allem sozialen Engagement, ist ein Leonberger auch ein effektiver Wachhund. Dabei wirkt er mehr durch seine souveräne Ausstrahlung als durch unnötiges Gebell. Das hat er nicht nötig. Schließlich macht alleine seine imposante Erscheinung so einiges her. Gerade deshalb sieht man Leonberger oft auf Hofanlagen oder auf Anwesen mit großem Garten. Was allerdings nicht heißt, dass die nervenstarken Leos keine zusätzliche Bewegung brauchen. Im Gegenteil: Sie schätzen tägliche Spaziergänge sogar sehr, diese müssen allerdings nicht allzu lang sein. Das Bewegungsbedürfnis des Leonbergers ist überschaubar. Er muss sich nicht auf dem Agility-Platz, neben dem Fahrrad oder als Reitbegleithund austoben. Regelmäßige Aufenthalte im Garten und zwei gemütliche Spaziergänge à 30 Minuten pro Tag reichen in der Regel aus. Trotz allem ist er kein Langweiler, sondern kann – zumindest zeitweilig – ein doch erstaunliches Temperament entwickeln. Das tobt der Hundegigant am liebsten gemeinsam mit seinen Zweibeinern aus. Familienanschluss ist für Leonberger ohnehin ausgesprochen wichtig. Sie schätzen Zuwendungen wie Streicheleinheiten und auch regelmäßige Fellpflege, die aufgrund der üppigen Behaarung durchaus notwendig ist, aber nicht übermäßig viel Zeit in Anspruch nimmt. Ansonsten würde diese Rasse wohl nicht seit über 160 Jahren existieren. Alles begann in Baden-Württemberg Schon seit 1846 ist der Leonberger als Rasse offiziell anerkannt. Somit gehört er neben zahlreichen Jagdhunden und einigen anderen Rassen zu den Vorreitern der Rassehundgeschichte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand man in Europa zunehmend Geschmack an Hundeausstellungen. Gab es zuvor nur ganz vereinzelt Veranstaltungen dieser Art, so hatten Besitzer von Rassehunden nun öfter die Gelegenheit, ihre edlen Vierbeiner einem interessierten Publikum vorzustellen. Allerdings waren Leonberger damals nicht immer gleich unter der Rubrik Leonberger zu finden – zumindest nicht vor der offiziellen Anerkennung der Rasse. „So gab es zum Beispiel die Ulmer Doggen oder die Böblinger Hunde, die von Eduard Kober, dem Inspektor der Böblinger Zuckerfabrik gezüchtet wurden. Große Hunde wurden häufig Unser Rassehund 7/2008 9 Weitere Informationen unter dem Sammelbegriff ‚Berghunde’ oder ‚Alpenhunde’ zusammengefasst“, so der Präsident des Deutschen Clubs für Leonberger Hunde, Willi Güllix. Als Zentrum der Zucht solcher Hunde wird Baden Württemberg genannt. Insbesondere natürlich die gleichnamige Stadt Leonberg. unvorstellbar viel ist. Einige dieser Hunde waren aufgrund ihrer Ausstellungserfolge ausgesprochen teuer. Ein Modetrend Geschäftstüchtige Hundehändler Es waren allerdings nicht immer gut betuchte Fabrikbesitzer, die sich der Zucht großer Hunde widmeten. Gerade der Leonberger soll in der ersten Zeit überwiegend in den Händen einfacher Handwerker, Metzger, Bäcker und auch Hundehändler gelegen haben. Weshalb das so war, lieg auf der Hand: Das Handel treibende Gewerbe wünschte sich große Hunde mit einem ausgeprägten Wachinstinkt, um vor Dieben und anderen zweifelhaften Gestalten geschützt zu sein. Ein Hundehändler rückte besonders in den Fokus der Kynologen: Heinrich Essig (1808-1889) züchtete Hunde vom Typ des Leonbergers und verkaufte diese Tiere angeblich nicht nur deutschlandweit, sondern auch in viele andere Länder. „Dieser Heinrich Essig war in Hundefachkreisen eine etwas umstrittene Person. Die Käufer seiner Hunde lobten ihn meist überschwänglich, seine Händlerkollegen ließen oft kein gutes Haar an ihm“, so Willi Güllix. Essig soll mehrere hundert Hunde pro Jahr verkauft haben, was für die damalige Zeit Deutscher Club für Leonberger Hunde e.V. Präsident und Geschäftsstelle Willi Güllix Hochbendweg 127 47804 Krefeld Tel.: 02151 – 3271549 Fax: 02151 – 3271550 Mail: [email protected] www.leonberger-hunde.de Essigs Erfolg lässt sich mit einem Modetrend erkläZuchtbuchamt & Welpenvermittlung ren. Große Hunde kamen Helga Leipelt im 19. Jahrhundert verSchulstr.109 stärkt in Mode. Gerade die 26180 Rastede-Wahnbek Herrenwelt schätzte es, Tel.: 0441 – 39283 sich mit einem imposanten Begleiter zu schmücken. Dieser Trend spiegelt sich in der Familienzeitung „Die Gartenlaube“, in einer Ausgabe von 1872: „Große Hunde zu besitzen ist bekanntlich jetzt eine immer mehr verbreitete Liebhaberei oder Mode bei den Männern geworden, gegen die sich weniger einwenden lässt als gegen die meisten Moden der Damen. Jedenfalls darf es kein Wunder nehmen, dass die Leonberger Hunde, welche von Herrn Essig ‚erfunden‘ worden sind, nun auch in anderen Orten als ihrer eigentlichen Heimat wachsen.“ AUS DEM VERBAND Leonberger sind längst nicht nur im Heimatland Deutschland beliebt. In vielen europäischen Ländern und unter anderem auch in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien schätzt man die Bären mit dem großen Herzen als Begleiter. Es gibt dort auch sehr gute Zuchten. Überall gerne gesehen Inzwischen hat sich die Zucht der löwenhaften Begleiter über die ganze Welt ausgedehnt. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den europäischen Nachbarländern, den USA, Kanada, Neuseeland, Australien und Russland gibt es ausgezeichnete Züchter und begeisterte Leonberger-Besitzer. Überall schätzt man den Leonberger als Familienhund. Nicht zuletzt auch aufgrund seiner Qualitäten als Wachhund und zuverlässiger Begleiter. Die bis zu 80 Zentimeter großen Hunde sind dafür bekannt, dass sie sich problemlos an den Lebensstil ihres Besitzers anpassen. Wenn sie gut erzogen wurden, stören die mächtigen Hunde eigentlich nie. Man kann sie fast überall hin mitnehmen, ohne negativ aufzufallen. Im Gegenteil: die Reaktionen auf Leonberger sind in der Regel überaus positiv. Natürlich gibt es auch Menschen, die großen Hunden generell mit Respekt begegnen. Aber auch diese lassen sich meistens von der souveränen Gelassenheit und dem unaggressiven Wesen des Leonbergers überzeugen. Familienhund Erfahrene Leonberger-Halter betonen immer wieder das kinderfreundliche Wesen der Rasse. Die mit reichlich langem Fell ausgestatteten Vierbeiner genießen es geradezu, in Familien mit Kindern zu leben. Hierbei hilft ihnen vermutlich die angeborene Unempfindlichkeit gegenüber Lärm. Und auch ihr eher ausgeglichenes Wesen, das sich mit der Bereitschaft zur Unterordnung in einem harmonischen Verhältnis zueinander befindet. Doch auch wenn Leonberger sich als ideale Familienhunde erweisen, bedeutet dies nicht, dass sie alles mit- machen. Selbst der gutmütigste Hund sollte nicht unbegrenzt überstrapaziert werden. Auch Leonberger sollten die Möglichkeit haben, sich zurück zu ziehen, wenn es ihnen zu viel wird. Voraussetzungen Beachtet man das, erweisen sich Leonberger als tolle Familienmitglieder. Aber es gibt auch noch einige andere Voraussetzungen, die gegeben sein sollten, bevor man sich für den aus Baden-Württemberg stammenden Hunderiesen entscheidet. Zum einen erfordert ein Hund vom Ausmaß eines Leonbergers Platz. Ein Haus mit angrenzendem Garten wäre das optimale Umfeld. Oder ein Bauernhof, der viel Raum für Freilauf ermöglicht. Familienanschluss ist unerlässlich und darf hierbei keinesfalls zu kurz kommen. Leonberger würden kläglich verkümmern, wenn sie ihr Leben ausschließlich auf dem Hofgelände und im Zwinger fristen müssten. Abgesehen von Zuwendung und täglichen Spaziergängen machen Leonberger aber auch den regelmäßigen Einsatz von Pflegeequipment erforderlich. Ihr mittelweiches bis derbes Haarkleid ist doch recht lang und bedarf einer guten Bürste. Und noch etwas ist wichtig, wenn man all die guten Qualitäten der deutschen Rasse genießen möchte: eine frühe Sozialisierung und eine liebevolle Erziehung mit entsprechender Konsequenz. Leonberger können nämlich auch ihren eigenen Kopf durchsetzen. Da es keinen Spaß macht, sich ein Hundeleben lang herumzuärgern, sollte man dieser Entwicklung so früh wie möglich vorbeugen. Stimmen die Voraussetzungen, entfalten Leonberger ein angenehmes Wesen und entwickeln all die Qualitäten, die eine bislang über 160 Jahre währende Erfolgsgeschichte ermöglicht. Unser Rassehund 8/2008 Fotos: DCLH 10