Truppenbesuch im Einsatz
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Truppenbesuch im Einsatz
D 8512 49. Jahrgang NAChriChtEN POLitiK Feier für Nationalheld Die Welt hat Abschied vom Freiheitskämpfer und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela genommen. Seite 4 Nr. 49 Montag, 16. Dezember 2013 Truppenbesuch im Einsatz Verteidigungsminister Thomas de Maizière bei den Kontingenten im Kosovo und in Afghanistan. BuNDESWEhr Auf dem Rückweg Im Gespräch mit aktuell schildert Fregattenkapitän Kurt Leonards seine Erfahrungen im Einsatz bei „Atalanta“. Seite 8 SPOrt Gold im Team BEiLAGE SPOrt Weihnachtsgrüße Moto-Cross als Hobby Seba Seite Angehörige von Soldaten sen-10 den Grüße in die Einsatzgebiete der Bundeswehr. DiE BuNDESWEhr iM iNtErNEt www.bundeswehr.de Bundesministerium der Verteidigung www.bmvg.de www.youtube.com/bundeswehr Foto: Manthey/ZedRed Hauptgefreiter Paul Berg und Stabsunteroffizier (FA) Konstantin Schad überzeugen beim Snowboard-Cross Weltcup. Seite 10 „Lageerkundung“ am Einsatzort: Der Minister und Generalmajor Zalmai Wesa (Mitte) im Gespräch mit Major Silvio M., der den afghanischen Kameraden als Berater zur Seite steht. von Florian Manthey Pristina/Mazar-e Sharif. Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat in der vergangenen Woche die Einsatzgebiete der Bundeswehr im Kosovo und in Afghanistan besucht. Im kosovarischen Feldlager Novo Selo nahm der Minister an der Weihnachtsfeier des deutschen Einsatzkontingents für die Kosovo Force (KFOR) teil. Bei dieser Gelegenheit bezeichnete er seinen Weihnachtsbesuch bei KFOR als „eine gute Tradition“, die er auch in diesem Jahr gerne fortsetze. „Ich möchte damit den Soldatinnen und Soldaten sagen, dass viele in Deutschland an sie denken und stolz auf ihre Arbeit sind“, so de Maiziére. Vor Ort ließ sich der Minister von den Soldaten die Lage schil- dern und nutzte dabei die Gelegenheit, noch einmal die Bedeutung des Einsatzes im Kosovo zu unterstreichen. Das Kosovo müsse die Möglichkeit haben, sich als einheitliches Staatsgebilde entwickeln und entfalten zu können. Die Hauptaufgabe liege nun bei der Politik. Es habe erfolgreiche Verträge gegeben und diese müssten implementiert werden. Insofern sei auch noch nicht absehbar, wann der Einsatz beendet werden könne. Gegebenenfalls könne im nächsten Jahr darüber entschieden werden, ob die Stärke weiter reduziert werde. Dies würde aber dosiert geschehen, „damit das, was hier erreicht worden ist, nicht gefährdet wird“. Nach seiner Visite im Kosovo flog der Minister noch nachts weiter zum deutschen ISAF-Kontin- gent im Norden Afghanistans. Hierbei stand das deutsche Engagement beim Beraten und Unterstützen der afghanischen Sicherheitskräfte im Mittelpunkt. Neben Gesprächen über die Lage vor Ort und mit den deutschen Soldaten der ISAF-Truppen im Camp Marmal machte sich de Maizière über die Fortschritte der afghanischen Sicherheitskräfte ein Bild. Schwerpunkt war dabei ein Treffen mit dem kommandierenden General des 209. Korps der afghanischen Armee, Generalmajor Zalmai Wesa. Das 209. Korps der Afghan National Army (ANA) ist der Partnerverband des deutschen Kontingents. Im Rahmen des Konzepts „Übergabe in Verantwortung“ sind Soldaten der Bundeswehr im Camp Shaheen in Mazar-e Scharif als Berater des Korps tätig. „Sie sind der innere Kern und die innere Rechtfertigung dessen, warum wir hier sind“, sagte der Minister zu den deutschen Soldaten. Ihr Auftrag zu beraten, zu unterstützen und zu helfen, stehe jetzt im Mittelpunkt. Major Silvio M. und Oberst Johann B. sind zwei der Berater im Camp Shaheen. Der deutsche Oberst führt beim afghanischen Kommandeur der ANA-Pionierschule ein multinationales Team von 39 Soldaten. Der Aufbau der Pionierschule sei mittlerweile schon weit fortgeschritten. So würden afghanische Soldaten befähigt, Blindgänger zu beseitigen oder versteckte Ladungen zu räumen. „Ende des nächsten Jahres wird die Pionierschule in der Lage sein, das selbstständig durchzuführen“, betonte der Oberst. Diese Form der Unterstützung, Hilfe und Beratung, sei das „neue Gesicht unseres Auftrages in Afghanistan“, betonte der Minister. Er hoffe, dass dieser Auftrag auch über das 2014 anstehende Ende der ISAF-Mission hinaus fortgeführt werden könne. De Maizière, der bereits zum 14. Mal an den Hindukusch gereist war, wurde auch bei dieser vorweihnachtlichen Stippvisite wieder von Bundestagsabgeordneten begleitet: Rainer Arnold (SPD), Agnieszka Brugger (Bündnis 90/Die Grünen), Inge Höger (Die Linke) und Henning Otte (CDU). Während es für Höger die erste Reise in die Einsatzgebiete der Bundeswehr war, waren die anderen Abgeordneten bereits mehrmals bei den deutschen Soldaten vor Ort. www.facebook.com/bundeswehr www.wirdienendeutschland.de Ausbilden und Beraten: Der Minister (M.) lässt sich in Afghanistan eine taktikschulung durch deutsche Soldaten zeigen. Foto: Manthey/ZedRed www.flickr.com/photos/ augustinfotos Foto: Lehmann/ZedRed www.twitter.com/bundeswehrInfo traditionelle Stippvisite im Kosovo: Bei KFOr kam de Maizière mit den Soldaten des deutschen Kontingents ins Gespräch. 2 aktuell intern 16.Dezember2013 iMPreSSUM ZitAt eDitOriAL Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin „Wir haben alles richtig gemacht und am Ende Weihnachten steht sprichwörtlich fast schon vor der Tür und bei vielen laufen die letzten Besorgungen auf Hochtouren – Vorweihnachtstress an allen Orten. Die Feiertage werden dann traditionell gern bei der Familie verbracht, doch tausende deutsche Soldaten müssen auf diesen Luxus verzichten. Alle Jahre wieder. Für Marineangehörige auf hoher See oder Soldaten in den Einsatzgebieten bedeutet Weihnachten 2013 in erster Linie Dienst. Und wer schon mal monatelang von den Seinen getrennt war, weiß nur zu gut, wie schwer das fallen kann. Eine Feier im Kameradenkreis ist sicher schon mal ein guter Trost. Aber noch besser ist es, wenn sich dazu ein Gruß von den Lieben daheim gesellt. aktuell widmet deshalb in dieser Ausgabe drei Doppelseiten den Grüßen aus der Heimat in die Einsatzgebiete der Bundeswehr – ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit denen, die fern der Heimat zuverlässig ihre Aufgabe erfüllen. Die jüngste Ministerreise ins Kosovo und nach Afghanistan (S.1) sowie der Besuch von Staatssekretär Schmidt bei AF TUR (S. 3) sind auch in diesem Zusammenhang zu sehen. Denn Redaktionsanschrift: Bundeswehr aktuell Oberspreestraße 61 L, 12439 Berlin Telefon: (0 30) 67 94 - App Fax: (0 30) 67 94 - 20 65, BwFw 82 00 E-Mail: [email protected] Chefredakteur: N. N. Stellvertreter und Redakteur Streitkräfte: Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, App: 20 39) Redakteur Politik: Markus Tiedke (mat, App: 20 55) Sport und Vermischtes: Hauptmann Martin Gärtner (mag, App: 20 40) Chef vom Dienst: N. N. Redaktionelle Mitarbeit: Eva Pfaender (epf, App: 20 37) Oberleutnant Tim Schmidt (tss, App: 2038) aktuell als E-Paper und im pdf-Format: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei Köln/Bonn Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Streitkräfteamt, Abt. I – Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr – Info-Service Alte Heerstraße 90, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 15-1 (Vermittlung) E-Mail: [email protected] ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. doch so viel falsch.“ Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nach dem 2:1 Erfolg seines Clubs gegen Olympique Marseille. Das entscheidende Tor für die Borussen, um weiterzukommen, fiel erst in der 87. Minute. KALenDerBLAtt Vor10Jahren:Am 18. Dezember 2003 endet mit der Außerdienststellung des Zerstörer „Lütjens“ die Ära der Dampfschifffahrt in der Deutschen Marine. Vor25Jahren: Am 18. Dezember 1988 besiegt das deutsche Tennis-Männerteam die Mannschaft aus Schweden und gewinnt den seit 1900 ausgetragenen Tenniswettbewerb um den Davis Cup. Vor 45 Jahren: Erstmals in der Geschichte des Fernsehens wird am 21. Dezember 1968 eine Sendung direkt aus dem Weltraum übertragen. Die Astronauten der Apollo 8-Mission beantworteten 13 Minuten lang Fragen der Reporter. Vor50Jahren: Am 17. Dezember 1963 wird zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR das erste Passierscheinabkommen abgeschlossen. Damit können zwischen dem 19. Dezember und dem 5. Januar West-Berliner erstmals seit dem Bau der Berliner Mauer ihre Verwandten in Ost-Berlin besuchen. Vor100Jahren:Am 21. Dezember 1913 erscheint in der Wochenendbeilage „New York World“ das erste Kreuzworträtsel der Welt. Vor250Jahren: Am 16. Dezember 1773 stürmen als Indianer verkleidete Kolonisten im Hafen von Boston Schiffe der British East India Company und werfen aus Protest gegen die Tee-Steuer und das britische Monopol hunderte Kisten Tee über Bord. (eb) ei n Besuch kurz vor den Weihnachtsfeier t agen transportiert gleich in besonderem Ma ße mehrere wichtige Botschaften: „Wir denken an Euch“ und „Wir wissen zu schätzen, was Ihr dort jeden Tag leistet.“ Den täglichen Einsatz in Afghanistan – egal ob Weihnachten – beleuchtet diesmal ein Beitrag über die „Northern Reaction Unit“ (S. 5), was die Marine im Einsatz auf hoher See leistet, zeigt exemplarisch das Interview mit dem Kommandanten der Fregatte „Niedersachsen“, die gerade aus dem „Atalanta“-Einsatz am Horn von Afrika zurückgekehrt ist (S. 8). In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern – daheim oder fernab der Heimat – eine besinnliche Adventszeit im Kreis von lieben Menschen. Die letzte aktuell in diesem Jahr erscheint übrigens noch kurz vor Weihnachten, am kommenden Montag, den 23. Dezember! Markus Tiedke Redakteur Politik Foto: Vennemann/ZedRedBw BiLDDerWOCHe imposant:Allschutz-transportfahrzeuge„Dingo2“beimnachtschießeninHammelburg.DieLeuchtspurgeschossezeichnenihreFlugbahnenindendunklenHimmel. 16. Dezember 2013 ministerium / HinterGrunD aktuell 3 Foto: Grauwinkel/BMVg Merkel im Podcast Verabschiedet: „sehn wir uns wieder, lächeln wir gewiß; Wo nicht, ist wahrlich wohlgetan dies scheiden.” mit diesem Zitat aus shakespeares „Julius Cäsar” – verbunden mit Dankesworten für die getane Arbeit – verabschiedete Verteidigungsminister thomas de maizière (mitte) am vergangenen Freitag die 23 anwesenden mitglieder des 13. Beirats innere Führung im stauffenberg-saal des Berliner Bendlerblocks, bevor er die urkunden überreichte. Zuvor hatte er die Bedeutung des Beirats in seiner Funktion als gesellschaftliches Beratungsorgan des ministers hervorgehoben. in ihm sollten themen in einer neuen Art und Weise bearbeitet und auch kritisch diskutiert werden. Der Beirat müsse gehegt, gepflegt und geschützt werden und verdiene mehr Beachtung in der Öffentlichkeit. Der 14. Beirat innere Führung soll am 14. märz kommenden Jahres durch den Verteidigungsminister ernannt werden. (syb) Besuch im Advent Kahramanmaras. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Christian Schmidt, hat in der vergangenen Woche das Deutsche Einsatzkontingent Active Fence (AF TUR) in der Türkei besucht. In Kahramanmaras machte er sich ein Bild von der Lage und der Arbeit der rund 300 Bundeswehrsoldaten, die nahe der türkisch-syrischen Grenze eingesetzt sind. Zwei Staffeln des „Patriot“-Flugabwehrraketensystems und eine Unterstützungsstaffel sichern gemeinsam mit amerikanischen und niederländischen Soldaten den türkischen Luftraum vor taktisch-ballistischen Flugkörpern (TBM). Für viele Soldaten ist es der erste Einsatz und das erste Weihnachtsfest weit weg von Familie und Freunden. Das schweißt zusammen und so unternehmen Foto: Fein/Bundeswehr. Staatssekretär Christian Schmidt beim deutschen Einsatzkontingent in der Türkei. Lageeinweisung: schmidt (r.) beim deutschen AF tur-Kontingent. sie nach Dienst auch vieles gemeinsam. In der Vorweihnachtszeit gehört dazu beispielsweise auch das Schmücken von Weihnachtsbäumen. Häufig haben sie in der Gazi-Kaserne aber auch Besuch von ihren amerikanischen und niederländischen Kamera- den. Eine kleine internationale Gemeinschaft mit einem gemeinsamen Auftrag: Sicherung des Luftraums im Rahmen der Integrierten NATO-Luftverteidigung. Die Soldaten nehmen aus dem Einsatz allerdings nicht nur wertvolle Erfahrungen hinsichtlich dem Betrieb des „Patriot“-Waffensystems unter Einsatzbedingungen mit, sondern lernen auch Traditionen und Gebräuche des muslimisch geprägten Gastlands kennen. So auch Oberfeldwebel Matthias E., der für die Wartung der „Patriot“-Systeme verantwortlich ist und diesmal auf die heimatlichen Weihnachtsbräuche verzichten muss. Er nimmt es aber locker, ist offen für Neues und will dafür mit seinen Kameraden Shisha rauchen und türkischen Tee trinken. Schmidt bedankte sich bei den Soldaten für ihr Engagement und lobte ihren Einsatz für die Sicherheit in der Region ungeachtet der derzeit widrigen Wetterbedingungen vor Ort. Zum Abschluss wünschte der Staatssekretär den Soldaten bei AF TUR eine besinnliche Weihnachtszeit und ein friedliches Jahr 2014. (eb/uje) Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in ihrem wöchentlichen Podcast den Fragen von Oberleutnant Manja Wollweber gestellt. Merkel, die am Mittwoch Soldaten und Polizisten, die im Auslandseinsatz waren, sowie deren Angehörige empfängt, geht dabei auch auf ihre Eindrücke von den Truppenbesuchen ein. Wollweber ist Jugendoffizier und war erst vor kurzem selbst im Einsatz. Der Podcast der Bundeskanzlerin unter www.bundesregierung.de (eb) Kossendey im Norden Wilhelmshaven. Der parlamentarische Staatssekretär Thomas Kossendey hat sich am vergangenen Mittwoch mit dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Axel Schimpf, über die Personalgewinnung im Wilhelmshavener Karrierecenter informiert. Den Mitarbeitern vor Ort attestierte Kossendey „viel Erfahrung in der Personalgewinnung“. Die Marine zeichne sich in außergewöhnlichem Maße durch besondere Anforderungen aus. Zudem müssten sich Bewerber der Besonderheiten des maritimen Dienstes bewusst sein. „In der Bundeswehr wollen wir alle Dienstposten bestmöglich besetzen“, so Kossendey. Er räumte ein, dass der Bedarf der Marine 2013 von rund 2500 Rekruten nicht voll gedeckt werden konnte. Nach einer Bedarfsdeckungsquote von zuletzt rund 72 Prozent zeichne sich aktuell ein deutlicher Aufwärtstrend ab. Nicht zuletzt mit der jüngsten „Personaloffensive Marine“ hätten hunderte Bewerber gewonnen werden können. „Diese beschrittenen Wege gilt es nun zu festigen“, so Kossendey. (wan) Folgebefragung beginnt Staatssekretär Beemelmans unterzeichnet Konzept „Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Berlin. Stéphane Beemelmans, Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, hat in der vergangenen Woche das Konzept „Betriebliches Gesundheitsmanagement im Geschäftsbereich BMVg“ (BGM) gebilligt. Zuvor hatten Spezialisten aus allen Organisationsbereichen unter der Federführung des Referats II 6 der Abteilung Führung und Streitkräfte an der Vorlage für den Staatssekretär gearbeitet. Im Kern sieht das Konzept vor, dass künftig auch Zivilangestellte während der Dienstzeit Sport treiben können. Wäh- rend dies für Soldaten ausdrücklich vorgeschrieben ist, fehlt im Zivilbereich bislang eine entsprechende Regelung. Das erarbeitete Konzept soll künftig für die gesamte Bundeswehr gelten und ein zufriedeneres und gesundes Arbeiten ermöglichen. Eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung wird der Sanitätsdienst spielen: „Einer für Alle, und zwar unabhängig von Status und Dienstgradgruppen“, sagte Beemelmans. Mit der Einführung der BGM geht die Bundeswehr über die gesetzlichen Mindestvorgaben, wie sie etwa im Arbeits- und Gesundheitsschutz geregelt sind, hinaus. Die geplanten Maßnahmen verstehen sich als Angebot an die Beschäftigten aller Statusgruppen, die diese freiwillig und individuell wahrnehmen können. Der Sanitätsdienst wird in diesem Zusammenhang seine Expertise mit Infoveranstaltungen und Kursen zur Verfügung stellen. „Die Führung muss das Angebot so attraktiv machen, dass es die Mitarbeiter motiviert“, sagte Oberfeldarzt Lutz Graumann vom Komanndo Sanitätsdienst der Bundeswehr, der seine Erfahrung als Sport- und Ernährungsmediziner in das Projekt einbringt. Der Beginn der ersten Pilotphase für die Einführung des Konzepts in ausgewählten Dienststellen aller Organisationsbereiche ist bereits für das zweite Quartal 2014 geplant und zunächst über einen Zeitraum von sechs Monaten vorgesehen. Auf längere Sicht wird erwartet, dass das BGM die Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr steigern und so auch für die Nachwuchsgewinnung eine entscheidende Bedeutung erlangen wird. (bjo) Foto: Gehrke/ZMSBw Angebot an alle Beschäftigten Potsdam. Zu Beginn des neuen Jahres läuft eine Folgebefragung zur Neuausrichtung an. In der vergangenen Woche liefen im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam die unmittelbaren Vorbereitungen für diese Aktion. So machten Mitarbeiter des Zentrums die Umfragebögen versandfertig (Bild), damit diese zeitgerecht an ihren jeweiligen Bestimmungsort verschickt werden können. (eb) USA setzen Hilfe aus Washington.Die USA haben ihre militärischen Hilfsleistungen an die Aufständischen im Norden Syriens vergangene Woche zeitweilig eingestellt. Die Lieferung an die Freie Syrische Armee (FSA) wurde gestoppt, nachdem eine islamistische Rebellengruppe ein Lagerhaus der FSA angegriffen und mutmaßlich Ausrüstung erbeutet hatte. Nicht betroffen war indes die humanitäre Hilfe. Militärisch relevante Lieferungen sollten nur Gegnern von Machthaber Baschar al-Assad zukommen, die moderat sind und die Rechte von Religionsgruppen und Minderheiten achteten, hieß es dazu aus dem Weißen Haus. Nach Prüfung der näheren Umstände sollen die Hilfen für moderate Rebellen aber weiter fließen. (mcm/cro) Vertrag unterzeichnet oslo.Die Regierung im Kongo und die besiegte Rebellengruppe M23 haben am vergangenen Donnerstag ein Friedensabkommen unterzeichnet. Es sieht vor, dass die Aufständischen ihre Kampftruppen auflösen und eine politische Partei gründen. Mitgliedern von M23 wird dafür eine Amnestie für begangene Kriegsverbrechen zugestanden. Die durch die Kämpfe vertriebenen Flüchtlinge sollen in ihre Heimat zurückkehren dürfen. Wie die kenianische Regierung mitteilte, wohnten der Unterzeichnung in Nairobi der ugandische Präsident Yoweri Museveni und Malawis Präsidentin Joyce Banda bei. Die M23 formierte sich aus desertierten Soldaten, die im April 2012 im Osten Kongos einen Aufstand starteten. Sie vertrieben die Regierungstruppen und besetzten Ende 2012 die Stadt Goma. (enw/bda) Kader exekutiert pjöngjang.In Nordkorea ist der Onkel von Staatschef Kim Jong Un nur wenige Tage nach seiner Entmachtung wegen Landesverrats hingerichtet worden. Jang Song Thaek habe einen Umsturzversuch unternommen und sei deshalb am Donnerstag von einem Militärtribunal zum Tode verurteilt worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. Das Urteil sei sofort vollstreckt worden. Es blieb zunächst unklar, ob Jang erschossen oder gehängt wurde. Die Hinrichtung des einst zweitmächtigsten Mannes in Nordkorea ist die stärkste Erschütterung im Machtgefüge von Pjöngjang seit dem Tod von Kim Jong Il vor zwei Jahren. Mit Jangs Hinrichtung dürfte Kim seine Stellung im Machtgefüge weiter gestärkt haben. (jak/min) politik/Hintergrund 16.dezember2013 Nationalheld im Polit-Pantheon Die Welt nimmt Abschied vom Freiheitskämpfer und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. von Markus Tiedke Johannesburg.Die Welt hat Abschied von Nelson Mandela genommen. Madiba – so sein Xhosa-Stammesname, der allseits respektierte Politiker des African National Congress (ANC) und Kämpfer gegen das ehemalige weiße Apartheidsregime Südafrikas, war am 5. Dezember nach langer Krankheit 95-jährig gestorben. Im Johannesburger FußballStadion Soccer City feierten am Dienstag vergangener Woche Zehntausende noch einmal den ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas. Singend und tanzend waren die Menschen bereits am frühen Morgen in das Stadion gezogen, um dort in einer mehrstündigen Zeremonie von ihrem Idol Abschied zu nehmen. Und nicht nur die Südafrikaner, auch die internationale PolitProminenz würdigte das Lebenswerk Mandelas. Bundespräsident Joachim Gauck war ebenso unter den Trauergästen wie US-Präsident Barack Obama und dessen Amtsvorgänger Jimmy Carter, Bill Clinton und George W. Bush sowie etwa 90 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Obama erhob den Freiheitskämpfer in seiner Rede zum „Giganten der Geschichte“ und rief dazu auf, den Kampf Man- Foto: imago aktuell Abschiedvoneinermoralischeninstanz:SüdafrikanerwürdigendenverstorbenennelsonMandela. delas gegen Hunger, Krankheit und politische Verfolgung fortzusetzen. „Zu viele Staatschefs erklären sich mit Madibas Kampf für die Freiheit solidarisch, aber dulden im eigenen Volk keinen Widerspruch“, sagte Obama. Die instensive Würdigung Mandelas, gewürzt mit Verweisen auf moralische Instanzen wie Martin Luther King oder Mahatma Ghandi, sorgte auch für Kritik. Der Vorwurf: Die Laudatoren wollten sich nur im Glanz von Madibas Leistungen sonnen. Tatsächlich taugt das Leben Mandelas indes wie kaum ein anderes zum Vorbild. Schon als junger Mann hatte er sich gegen die rigide Rassentrennung- und Diskriminierung in Südafrika engagiert. Seine politischen Überzeugungen bezahlte er mit 27 Jahren Gefängnis. Als wohl prominentester politischer Gefangener mit Millionen Unterstüt- zern weltweit leistete er auch aus der Haft heraus einen gewaltigen Beitrag zum politischen Wandel in seiner Heimat. Umso stärker fallen im Vergleich seine politischen Erben ab. Südafrikas seit 2009 amtierender Präsident Jacob Zuma – Protagonist zahlreicher Korruptionsskandale und bislang glücklos bei der Verbesserung der Lebensverhältnisse in Südafrika – wurde während seiner Rede ausgebuht. Würdigung eines bewegten Lebens Vor einhundert Jahren wurde Willy Brandt geboren – Erinnerung an einen großen Politiker. Berlin. Hundert Jahre Willy Brandt – vielerorts wird in Deutschland in diesen Tagen an den vierten Kanzler der Bundesrepublik und charismatischen Politiker erinnert. Am 18. Dezember 1913 war der Sozialdemokrat als Herbert Karl Frahm in Lübeck zur Welt gekommen. Der Name Brandt, sein politisches Markenzeichen, war auch ein Bekenntnis zu einer bewegten und sehr politischen Jugend. Denn unter eben jenem Pseudonym war Brandt, der sich 1931 der Sozialistischen Arbeiterpartei angeschlossen hatte, nach der Machtübernahme der Nazis über Dänemark nach Norwegen emigriert. Von den braunen Machthabern ausgebürgert, floh er nach der deutschen Besetzung Norwegens 1940 mit norwegischem Pass nach Schweden, wo er während des Zweiten Weltkrieges als Journalist arbeitete. Nach Kriegsende kehrte Brandt nach Deutschland zurück und setzte seine politische Arbeit Foto: imago 4 BitteumVergebung:BrandtsberühmtegesteinWarschau1970. bei der SPD fort, die ihn 1949 in den ersten Bundestag führte. In Berlin, der „Frontstadt“ des Kalten Krieges, wurde er 1957 Regierender Bürgermeister. Das Chruschtschow-Ultimatum von 1958, mit dem die Sowjetunion einen Abzug der Westalliierten forderte, und der Mauerbau 1961 waren für Brandt die ersten großen Bewährungsproben. Sein leidenschaftliches Eintreten für die Selbstbestimmung Berlins machte Brandt bundesweit zu einer politischen Figur. Nach zwei Niederlagen als Kanzlerkandidat führte er 1966 als Vorsitzender die SPD zum ersten Mal in bundesdeutsche Regierungsverantwortung. Drei Jahre später wurde Brandt von der sozialliberalen Koalition zum ersten sozialdemokratischen Regierungschef seit 1930 gewählt. Seine Ostpolitik unter der Formel „Wandel durch Annäherung“ führte zu heftigen Verwerfungen. Namentlich bei der Opposition, stießen die Ost-Verträge mit der Sowjetunion, Polen und der Tschechoslowakei sowie der Grundlagenvertrag mit der DDR auf massiven Widerstand. Ins kollektive Gedächtnis eingegraben haben sich Bilder, die der Brandt‘schen Ostpolitik Ausdruck verliehen: Der Kniefall des Kanzlers 1970 vor dem Mahnmal für die Opfer des Aufstandes im Warschauer Ghetto. Als Vertreter des „anderen Deutschlands“ tat er Abbitte für die Gräueltaten der Deutschen. 1971 erhielt er für seine Außenpolitik den Friedensnobelpreis. Nachdem sein enger Mitarbeiters Günter Guillaume 1974 als DDR-Spion enttarnt worden war, trat Brandt als Kanzler zurück. Doch der Politik blieb er bis zu seinem Tod 1992 als kritischer Geist und moralische Instanz eng verbunden. (rac/mat) 16. Dezember 2013 einsatz aktuell 5 Eingreifreserve für den Norden Foto: Roman Heinrichs/Bundeswehr Die Northern Reaction Unit (NRU) ist der letzte deutsche infanteristische Verband im Norden Afghanistans. „Leben im Felde“: Der einsatzverband nord sicherte den Rücktransport nach Mazar-e sharif. „In dieser Phase haben wir auch sehr viel Zeit draußen verbracht.“ Und das bedeutete, dass die Frauen und Männer regelmäßig für mehrere Tage das Feldlager in Mazar-e Sharif gegen ein Feldbett unter freiem Himmel – ohne feste Sanitäreinrichtungen– sowie Feldverpflegung in Form von Einmannpackungen (EPA) eintauschen mussten. Das alles bei zum Teil sehr unterschiedlichen Witterungsverhältnissen in der kargen Sand- und Felssteppe Afghanistans oder in den grünen Tälern entlang der Flussläufe. Doch all diese Besonderheiten des gefährlichen Dienstes sind für die meisten Soldaten der NRU kein Neuland. Rund die Hälfte des Verbandes hat bereits Einsatzerfahrung in Afghanistan gesammelt. Viele Ortschaften und Bereiche wie Kunduz, der OP-North oder der Salang-Pass sind dabei aus vorangegangenen Einsätzen wohlbekannt. Seit November ist der Verband nun mit dem Gros seiner Soldaten rund um Mazar-e Sharif eingesetzt. Doch auch hier haben die Gebirgsjäger noch viel zu tun. „Als Reserve haben wir hier Aufträge, die auf Anhieb wenig spannend klingen“, gibt der Kommandeur zu. Doch was in den nächsten Monaten auf seine Soldaten und ihn zukommt, ist noch nicht absehbar. „Wir haben hier einen Gegner, der immer für eine Überraschung gut ist“, sagt der Heeresbergführer. Doch egal welche Aufträge die Schnelle Eingreiftruppe bekommt: „Den an uns gestellten Auftrag erfüllen wir.“ Für den Einsatz... Foto: Bertram/Bundeswehr solidarität im einsatz bekundet: Der stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Hauptmann andreas steinmetz (l.), hat kürzlich die einsatzkontingente UniFiL und „atalanta“ besucht. zusammen mit dem Parlamentarischen staatssekretär thomas Kossendey (2.v.r.) sowie dem Bundestagsabgeordneten Hans-Werner Kammer (M.) übergab steinmetz im Hafen von Beirut das Gelbe Band der Verbundenheit an den deutschen Kontingentführer (CtG) UniFiL, Fregattenkapitän arne Krüger (r.). Das Band war von vielen Bundestagsabgeordneten unterzeichnet worden, die damit ihren Dank und ihre guten Wünsche für die soldaten im einsatz ausdrücken wollen. ein weiteres Band ging an den CtG der „atalanta“-Mission. (tsh) wortung versehen und haben auch keine Aufträge, die uns dauerhaft binden. Wir stehen bereit, relativ kurzfristig andere ISAF-Truppenteile oder auch afghanische Sicherheitskräfte zu unterstützen oder Schwerpunkte zu bilden.“ Der Heeresbergführer kommt, wie die meisten seiner Soldaten, vom Gebirgsjägerbataillon 232 aus Bischofswiesen. Ergänzt werden sie durch Gebirgspioniere aus Ingolstadt, Gebirgsaufklärer aus Füssen und Panzergrenadiere aus Regen. Seit Juli 2013 sind die rund 500 Soldaten in Afghanistan im Einsatz. „Wir haben die klassische Gliederung eines Gefechtsverbandes“, erzählt der 43-Jährige. Foto: Vennemann/Bundeswehr Mazar-e sharif. Ihre Aufgabe ist eine ganz spezielle: Seit der Übergabe von Kunduz an die afghanischen Sicherheitskräfte gibt es im gesamten Norden von Afghanistan nur noch einen infanteristischen Verband der Bundeswehr. Das Ende der ISAF-Mission im nächsten Jahr zeigt sich auch in der Truppenstärke vor Ort. Das Camp Marmal, größtes Feldlager der Bundeswehr in Afghanistan, liegt mitten im Zentrum des Nordens. Hier befindet sich für sechs Monate die Heimat des letzten deutschen Gefechts- verbandes. Der als Einsatzverband Nord oder im ISAF-Sprachgebrauch auch als Northern Reaction Unit (NRU) bezeichnete Verband ist eine schnelle Eingreiftruppe für den gesamten Norden. Diese hat vorrangig den Auftrag, die afghanischen Sicherheitskräfte zu unterstützen. Zusätzlich steht die NRU dem Kommandeur des Regionalkommandos Nord als Reserve zur Verfügung. „Wir sind sozusagen die ISAFFeuerwehr für den Norden“, sagt Oberstleutnant Peter K., Kommandeur der schnellen Eingreiftruppe. „Als ungebundene Reserve sind wir mit keiner Raumverant- Foto: von Robert Lehmann Diese bestehe aus einer Stabs- und Versorgungs-, einer Aufklärungsund einer verminderten Pionierkompanie sowie zwei Infanteriekompanien. Angelehnt ist der Verband an die ehemalige Quick Reaction Force (QRF), die von 2008 bis 2010 im Norden Afghanistans im Einsatz war. „Man hat das QRF-Modell wieder aufgenommen und an die jetzigen Erfordernisse angepasst“ sagt K. Ausgerüstet ist die schnelle Eingreiftruppe wie ein gewöhnlicher Infanterieverband mit gepanzerten Radfahrzeugen, Aufklärungs- und Pioniermitteln. Einen Unterschied gibt es allerdings doch: „Wir sind der erste Verband, der das erweiterte System des Infanteristen der Zukunft – „Gladius“ – in den Einsatz gebracht hat und nun erprobt“, erklärt der Kommandeur nicht ohne Stolz. „Wir schauen, was funktioniert und wo noch nachgesteuert werden muss. Das entsprechende Feedback geben wir dann nach Deutschland.“ Diese Aufgabe sei für alle seine Soldaten „etwas Besonderes“, betont der Oberstleutnant. D ie t äg l iche A r b eit der Soldaten stand in den vergangen Monaten ganz im Zeichen der Rückverlegung von unzähligen Fahrzeugen, Containern oder anderem Material aus Kunduz. Die NRU sicherte dabei den Rückbau und Rücktransport innerhalb Afghanistans ab. „Die ersten drei Monate haben wir im Prinzip nur Kunduz unterstützt. Wir haben die Routen gesichert, während die Konvois durchgefahren sind“, erzählt der Gebirgsjäger. • wurde ein Vertrag geschlossen, um Systeme für den Bereich der Personeneingangskontrollen in Feldlagern zu beschaffen. Das System ermöglicht die abstandsfähige Detektion von Waffen, Sprengstoffen und Zündvorrichtungen, ohne dass dabei das eigene Kontrollpersonal gefährdet wird.. Das System soll bereits Mitte kommenden Jahres einsatzbereit sein. (af) aktuell Grüsseausderheimat halloronny, wirvermissen dichgaaaaaanz schrecklichund denkensehroft andich!Nicht mehrlangund dubistwieder daheim!;-))) FroheWeihnachtensüßer!deine stolzeLadenbesitzerinwartet sehnsüchtigauf dich!Grüßevon aLLeNdeinen Lieben!!! iLd...überalles :-*deinFrauchen Ohneschatziistallesdoof, adventskerzendoof, Glühweindoof, Weihnachtsbaumdoof, Lebkuchendoof, silvesterdoof, LieberFlorian, wirwünschendirunddeinenKameradenein frohesWeihnachtsfestundeinenGutenrutsch insNeueJahr!Wirvermissendich,denkenan dichundhabendichallelieb! LiebeGrüßedeineFamilie trotzdemwünscheichdir besinnlicheWeihnachtstage undeinengutenrutsch –auchvomrestmeiner Bande, silvia aktuell dirliebermarius, FroheWeihnachten,allesLiebeundGutesowie einengutenrutschinsNeueJahrwünschendir deine3ittendorferundtine hallomatthäus, fürdieWeihnachtszeit unddenJahreswechselwünschenwirdir allesGute.Vorallem dirunddeinenKameradenGottesschutz undsegen. mittlerweileistinZinzenzellmiteisundschnee derWintereingezogen.JetztkommtdiestaadeZeithinterdemwarmenOfenbeieinertasse Kaffee. LiebeGrüßevondeinerFamilie Frohe Weihnachten und ein glückliches Jahr 2014 LieberFabian, wennduauchKilometer-mäßigganzweitwegbist,so bistduunsdochemotionalimmerganznah.Wirfreuen unsaufdeineheimkehr,bleibegesundundallesLiebe! essindinGedankenimmerbeidir, deinedani,Johanna,Paulinaund deineeltern angehörigesowiedasteamdesFamilienbetreuungszentrumsKemptenwünschenunsereneinsatz- soldateneinebesinnlicheWeihnachtszeitundeinegesundeheimkehr. Gestaltung: Pfaender/aktuell hohoho...lieberPaddy,wirwünschendir FroheWeihnachtenundeinengutenrutschins NeueJahr.Wirfreuenuns,dichimJanuar wiederbeiunszuhaben... deineKeule,schwesterherz,PapaundBille aktuell Grüsseausderheimat einergehtundeinerkommtzurück. Wiralledenkenaneuchundwünschendir,liebersepp,ein Wir frohesFestimKreisedeinerKameradenunddir,liebermax, frohes dassdubaldgesundwiederbeiunsbist.aufalleFällesehen dass wirunszumnächstenOsterfestallewieder!Passtaufeuchauf! wir aktuell LiebeJanine, wirgrüßendichalleganzliebausderheimat. VerlebetrotzdemschöneFeiertageinderFerne, ichmussjaauchalletagearbeiten, wirfeiernspäterWeihnachten. deinemutti,Flori,deineBrüder,manuela,Wibke unddeinefünfnervigenNichtenwünschendir allesGute. Frohe Weihnachten und ein glückliches Jahr 2014 FroheWeihnachtenklingtesleise undeinsterngehtaufdiereise. Leuchtethellvomhimmelszelt undwünschteineangenehmeZeit. Wirdenkenandichundfreuenuns, wennduwiederzuhausebist. hdLrondi,tinaundLuki hallomeinschatz.heutemöchteichdirauf diesemWegsagen,dassdufürmichdertollste mannderWeltbist.meinFreund,meinsoldat, meinheld.ichliebedichundfreuemichauf unseregemeinsameZeitnachdemeinsatz. P.s.:...mohnplätzchen;-) Liebermarco, wirwünschendirfroheWeihnachten undhoffen,dassdudichüberunser kleinesPäckchenfreust.Wirdenken andich. deineschwesters.&Nini. P.s.:unserLebenistdieGeschichte unsererBegegnungen. Lieberurml, FroheWeihnachtenwünschtdirdeinekleine Familie.Wirkönnenesnichtmehrabwarten, dichendlichwiederinunserearmezunehmen! daswäredasschönsteGeschenk. deineNinimaus&deinengelchen. P.s.:WirhabenetwasBesonderes,dasuns niemand,auchnichtdieentfernungundZeit wegnehmenkann:Wirhabeneinander! Liebertimo, einWeihnachtsgrußgehtheimlich,stillundleise wieaufFlügelnaufdieweitereise.Wirhoffen,er verfliegtsichnicht,ersolldirsagen:Wirlieben dich! VieleGrüßeausderheimatvonmama,stefan undmonique Gestaltung: Pfaender/aktuell LiebsterPapa,liebsterschatz, amWeihnachtstischistleerdeinPlatz. WirvermissendichsosehrbitteChristkindbringihnher! Wirflüsternzudensternensacht, Papahab`neschöneWeihnacht! immondseh`nwirdanndeinGesicht, Papa,jawirliebendich! VonNeo,riounddani aktuell Grüsseausderheimat meinheld,auchwennCookienichtganzdanachaussieht,wünschenwirdireinegaaanz tolleundbesinnlicheWeihnachtszeit!Glückab undbisbald,deinedichüberallesliebenden schätze:-* aktuell Lieberm Liebermarcel,WeihnachtenohnedichistwiederChristbaumohne Liebermarcel, Lieberm Weihnachten ohne KugelnundderNikolausohneBart.Wedon‘tlikeit. Kugeln und der Nikolaus hallolieberPaul, Paul, dir wirwünschendir schöne eineruhige,schöne besinnliche Zeit, undbesinnlicheZeit, alles, fürsneueJahr,alles, vor allesLiebeundvor Gesundheit.im allemGesundheit.im denken an herzenbistduimmerbeiuns.Wirdenkenan dich! daswünschendirvonherzen,deinemuddan, uddan, Omarosi,schwesterLisaundalle,diedich dich liebhaben.Passaufdichauf,wirliebendich! liebendich! FroheWeihnachtenundGottessegen wünschendirm&P,Bodo®ina, Björn&Nina,sven&Frau,uwe&marlen, Jürgen&emiza,NachbarnsowiealleVerwandtenundalle,diedichkennen! Wirliebendichundfreuenunsaufdeine rückkehrimJanuar. Grußharry&Olly meinliebersohnChrisundbesterKumpelhansch, wirsindsuperstolzaufeuch,haltetdieOhrensteifund kommtgesundundmunterwieder.auchwennwirdieses Weihnachtennichtzusammenseinkönnen,wirdenkenan euch,schickentausendKüsseundfreuenunsschonwenn ihrwiederdaseid. habeuchlieb,muttieddaundmartin hallodennis,wirdenkenandichundsindinGedankenan denFesttagenbeidir.Wirliebendichvonganzemherzen. duwirstunssehrfehlen. dickerKuss deinemutti,heiko,FloPaddyundKay. LieberChristoph, trotzdergroßenentfernungwarstdudochbeiunseremadventstreffenanwesend. dieganzeFamilievermisstdichundwünschtdireinruhigesundschönesWeihnachtsfest. habestetseineguteFahrtundbleibegesund. esgrüßendichmutti,simon&Conny,Philipp&aileen,Krischan&elke,Nikki&Peter, Chrissy&tim,stefan&Katrin,Jenny,Bastian&Laura. Frohe Weihnachten und ein glückliches Jahr 2014 Gestaltung: Pfaender/aktuell halloraphael, wirwünschendirschöneWeih- nachtenundeinengutenrutsch insNeueJahr.Kommgesund zurück,wirvermissendich.in Gedankensindwirbeidir. Grußvonmucki,mama,Papa, madeline,JennyunddenKids 8 aktuell bundeswehr/einsatz 16.dezember2013 „Erfüllender Einsatz“ Fregattenkapitän Kurt Leonards kehrt vom Horn von Afrika zurück und berichtet über seine Eindrücke. dschibuti. Fregattenkapitän Kurt Leonards (l.) ist Kommandant der Fregatte „Niedersachsen“ und war bis Anfang des Monats der Commander Task Group (CTG) bei „Atalanta“. Im Gespräch mit aktuell informiert Leonards über seine Erfahrungen im Einsatz. Wie haben Sie sich mit der Besatzung auf den Einsatz vorbereitet? Es gibt eine gewisse Ausbildungsabfolge, wenn ein Schiff aus der Werft kommt, bis es ein- Foto: Vennemann/Bundeswehr Wie hat sich der Auftrag in den vergangenen Monaten am Horn von Afrika dargestellt? Unser Auftrag bestand darin, die Schiffe des Welternährungsprogrammes (WFP) zu schützen. Zusätzlich haben wir das Seegebiet aufgeklärt und sind gegen mutmaßliche Piraten vorgegangen – im wesentlichen mit Bordhubschraubern und dem BoardingTeam. Wir haben mehr als 30 friendly approaches durchgeführt und mit vielen einheimischen Dhau-Besatzungen gesprochen. Dabei konnten wir viele Details über das Seegebiet gewinnen, was beim Beurteilen der Lage ausgesprochen hilfreich ist. mit ihren Booten an Land. Somit konnten wir sie nicht vorläufig in Gewahrsam nehmen. satzfähig ist. Wir haben im März zunächst das „Basic Operational Sea Training“ in Großbritannien erfolgreich beendet. Danach haben wir in der Nordsee Situationen simuliert, die wir am Horn von Afrika beherrschen müssen. Und welche Operationen muss man beherrschen? Für Warnschüsse muss man beispielsweise gezielt daneben schießen können. Ebenfalls wichtig ist das Zusammenspiel der Boardingteams mit den Helikoptern. Auf der Fahrt nach Afrika haben wir solche Szenarien täglich geübt. Dabei geht es vorrangig darum, sich aus einer Position der Stärke fremden Fahrzeugen zu nähern und zu zeigen, dass eine Eskalation keinen Sinn hat. Wie oft mussten Sie gegen mutmaßliche Piraten vorgehen? Mutmaßliche Piraten haben wir ein einziges Mal verfolgt. Das waren Somalier, die wir in zwei Booten entdeckt hatten. Sie hatten unter anderem Kraftstoff geladen. Beim Aufklären entdeckten wir Anzeichen für Piraterie, wie zum Beispiel bestimmte Leitern, mit denen man Handelsschiffe aufentern kann. Als wir uns mit dem Hubschrauber näherten, warfen die Verdächtigen alles Material über Bord. Als wir dann das BoardingTeam im Speedboot in Marsch setzten, flüchteten die Somalier Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der multinationalen Task Force? Der niederländische Befehlshaber der Task Force hat uns sehr gut geführt. So wussten wir immer, was unser Auftrag ist und welche Ziele zu verfolgen waren. Wie diese Ziele zu erreichen sind, war im Rahmen unserer Möglichkeiten weitestgehend freigestellt. Und das ist natürlich sehr erfüllend, wenn man mit seiner Besatzung an Bord viel Handlungsfreiheit hat, um vor Ort zweckmäßige Maßnahmen ergreifen zu können. Was war das prägendste Erlebnis für Sie und für die Besatzung? Das prägendste Erlebnis auf einer so langen Seefahrt ist die Beziehung, die die Besatzung zueinander bekommt. Fünf Monate mit 220 Mann auf einem Kriegsschiff: Das funktioniert nur mit Toleranz, mit gegenseitigem Respekt und Selbstdisziplin. Wenn alles klappt, wächst der Zusammenhalt in sehr großem Maße. Dies zu erleben, ist ein hohes Gut. Was kommt nach dem Einsatz? Die „Niedersachsen“ läuft kurz vor Weihnachten wieder in der Heimat ein. Im kommenden Jahr werden wir unseren Einsatz – auch in psychologischer Hinsicht – nachbereiten. Dann nehmen wir im ersten Halbjahr an einem traditionsreichen britischen Zeremoniell teil: An der Tower Bridge in London werden wir längsseits des ehemaligen Kriegsschiffes „HMS Belfast“ festmachen – eine große Ehre. Im zweiten Halbjahr sind wir dann Teil einer internationalen Einsatzgruppe der NATO. Das kommende Jahr wird das letzte der „Niedersachsen“ sein. Nach 32 Jahren geht damit die Zeit dieses Schiffes zu Ende. Welche zentrale Botschaft haben Sie für die aktuell-Leser? Der Einsatz war erfüllend, nicht nur weil die Schiffe des WFP ihre Bestimmungsorte sicher erreichten, sondern auch weil uns die einheimischen Händler und Fischer jeden Tag versichert haben, dass sie durch unsere Anwesenheit in Frieden fischen und Handel betreiben können. Die Fragen stellte Torsten Sandfuchs-Hartwig. Sie machen den Weg frei Rekordergebnis bei Spendenkonzert bonn. Blechbläserensemble, Klarinettenchor und „WinterFeelings“ haben vergangene Woche die Besucher der Bonner Kreuzkirche verzaubert. Zu den mehr als 500 Gästen zählte neben Schirmherr General Volker Wieker, Generalinspekteur der Bundeswehr, unter anderem auch Staatssekretär Rüdiger Wolf. Das Musikkorps aus Siegburg bot unter der Leitung von Oberstleutnant Christoph Scheibling ein eindrucksvolles Zeugnis ihres Könnens und begeisterte mit breitem Repertoire – von getragen, feierlich, bis jazzig. Am Ende konnte ein Rekordspendenergebnis von rund 11 000 Euro verzeichnet werden, für das sich Michael Piekatz, Schatzmeister des Soldatenhilfswerks, im Namen aller in Not Geratenen bedankte. (eb) von Tom Kindervater Letzlingen. Eine etwas andere Aufgabe haben vor kurzem die Soldaten der 4. Kompanie des Panzerpionierbataillons 803 aus Havelberg erfüllt. Während der Brigadeübung „Haffschild II“ im Gefechtsübungszentrum des Heeres (GÜZ) in der Letzlinger Heide bewiesen sie ihr Können, abseits des normalen Gefechtsdiensts: Während die anderen Bataillone der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ noch auf dem Truppenübungsplatz Munster voll im Schießbetrieb steckten, erfüllte die Pioniermaschinenkompanie ihren speziellen Auftrag: das Fördern der Bewegungen eigener Truppen durch den Einsatz von Pioniermaschinen. Zunächst musste eine Zufahrt zu einem geplanten Checkpoint errichtet und das Gelände für die Baumaßnahmen vorbereitet werden. Die in drei Bauabschnitte aufgeteilte Baustelle forderte die Pioniere in all ihren Fähigkeiten. Zur Vorbereitung mussten Erdwälle abgetragen werden. Hier kam es Foto: Heer/Tom Kindervater Foto: Neuhaus-Fischer/BMVg Pioniere trainieren im Gefechtsübungszentrum das Fördern der Bewegung eigener Truppen. Koordiniertes zusammenspiel: Grundvoraussetzung für die arbeitenderPioniermaschinenkompanie. auf das Können der Radlader- und LKW-Besatzungen an. Denn im so genannten Behelfsstraßenbau ist es wichtig, das Zusammenspiel von mehreren Maschinen wie Bagger- und Planierraupen sowie Walzen zu koordinieren. Die eingeteilten Führer schulten sich in der Baustellenorganisation und sammelten Erfahrungen – eine wichtige Grundlage für Baumaßnahmen in Einsatzländern. In einem weiteren Bauabschnitt wurde eine 600 Meter lange Schotterstraße neu errichtet. Dazu musste zuerst der vorhandene Feldweg mit Bagger und Raupe vorbereitet werden. Nach der Verdichtung des Untergrundes wurden mit einem Erdhobel und einer lasergestützten Raupe zwei Lagen Schotter mit einer Schichtdicke von jeweils 20 Zentimetern aufgebracht. Der letzte Übungsteil verlangte viel Fingerspitzengefühl und Flexibilität von den Pionieren. Ein Erdwall mit einem Volumen von rund 2300 Kubikmetern, das entspricht ungefähr dem Inhalt von 600 PKW, sollte abgetragen werden. Die noch aus der sowjetischen Nutzungszeit stammende Anlage barg die eine oder andere Überraschung in sich. So stießen die Gerätebediener nicht nur auf alte Fundamente von Beleuchtungsanlagen, aufgrund des sandigen Bodens fuhren sich einige Kipper immer wieder fest und mussten befreit werden. Mit den durchgeführten Baumaßnahmen wurde zugleich der Spatenstich für die CheckpointAnlage durchgeführt, auf welcher 2015 mit der Kontingentausbildung für Einsatztruppenteile begonnen werden soll. Dann können kommende Einsatzausbildungen schnell den künftigen Erfordernissen angepasst werden. Tatkräftig unterstützt wurden die Havelberger Pioniere durch Personal und Material des Bundeswehrdienstleistungszentrums Letzlingen und der Pionierkompanie 951 aus Viereck. 16. Dezember 2013 Innere Führung / MIlItärgeschIchte Große Ratsversammlung aktuell 9 Schuhe von Toten Vor zehn Jahren beschließt die Loya Jirga die erste afghanische Verfassung nach 25 Jahren Krieg. Foto: dpa/pa geschichte. Die Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn hatte 2001 den Fahrplan der Internationalen Gemeinschaft für die Schaffung eines demokratisch legitimierten Gemeinwesens in Afghanistan festgeschrieben. Beim Aufbau von Staat und Verfassung griff man auf das Instrument der „Loya Jirga“ (wörtlich: Große Ratsversammlung) zurück, integraler Bestandteil der politischen Kultur Afghanistans. Im 20. Jahrhundert war die Loya Jirga zu einem Forum institutionalisiert worden, mit dem afghanische Herrscher anlassbezogen Entscheidungen und Vorhaben vorbereiteten, durchsetzten und kommunizierten. Auch nach dem Ende des Taliban-Regimes schienen Loya Jirgas gute Aussichten zu bieten, Staat und Verfassung innerhalb der Bevölkerung zu legitimieren. Seit 1992, als die nationalkommunistische Führung unter Mohammed Najibullah stürzte, waren in Afghanistan keine derartigen Versammlungen mehr einberufen worden. Im Juni 2002 kam eine „Emergency Loya Jirga“ zusammen. Sie tagte erstmals nicht mehr unter Vorsitz eines Königs, Präsidenten oder Parteichefs, sondern unter Leitung eines unabhängigen Präsidiums mit einem gewählten Vorsitzenden. Der Loya Jirga fiel die Aufgabe zu, sich bis zum Abschluss regulärer Wahlen auf einen Übergangspräsidenten zu einigen. Bis zur Verabschiedung einer Verfassung hatte sie außerdem über die Gestalt einer Interimsverwaltung zu entscheiden. 1451 männliche und weibliche Delegierte, darunter 1051 gewählte Abgeordnete sowie Vertreter der Übergangsverwaltung, der Geistlichkeit und gesellschaftlicher Institutionen, bestimmten in geheimer Wahl Hamid Karzai zum neuen Staatsoberhaupt. Foto: Ahlers/Deutsches Historisches Museum, Berlin von Bernhard Chiari, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr loya Jirga: Präsident hamid Karzai (M.) spricht vor der großen ratsversammlung in Kabul. Gemeinsam mit der „Emergency Loya Jirga“ wurde die Verfassungs-Loya Jirga geplant, die den zweiten wesentlichen Abschnitt des Bonn-Prozesses abschließen sollte. Im Oktober 2002 begann eine neunköpfige Kommission unter Leitung des afghanischen Vizepräsidenten Nimatullah Shahrani mit der Arbeit an einem Verfassungstext. Bis in den Spätsommer 2003 wurden erste Entwürfe – ein Novum in der afghanischen Geschichte – öffentlich zur Diskussion gestellt. Präsident Karzai kündigte am 15. Juli die Zusammenkunft einer Loya Jirga für Ende 2003 an. Als Versammlungsort diente ein Zelt auf dem Gelände des Polytechnikums in Kabul. Einladungen gingen an 502 Delegierte aus ganz Afghanistan. 344 im November und Dezember gewählte Abgeordnete aus den Provinzen machten die größte Gruppe aus, gefolgt von Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen sowie aus Regierung und Staat. Arbeitsgruppen vor Ort fiel die Aufgabe zu, verschie- Buch. Das Thema Migration ist gesellschaftspolitisch ho cha k t uel l. Auch die Bundeswehr setzt sich mit diesem Thema auseina n d e r. E t wa zwölf Prozent der Soldaten in den deutschen Streitkräften besitzt einen Migrationshintergrund, wovon dene Abschnitte der Verfassung im Detail zu beraten. Ein Vermittlungskomitee hatte Änderungsanträge in den Verfassungstext einzuarbeiten, der dann in der Hauptversammlung beraten werden sollte. Am 14. Dezember 2003 begann die Konferenz mit einem symbolischen Akt: Zahir Shah, ExKönig und „Vater der Nation“, sprach zu den Delegierten. Neben Karzai trat auch der Leiter der Verfassungskommission Shahrani auf. Die Abgeordneten benötigten einige Tage, um sich auf einen Vorsitzenden und über Einzelheiten des Abstimmungsverfahrens zu einigen. Diskussionen gab es auch über die Zusammensetzung der Arbeitsgruppen. So wurde der Vorwurf laut, diese spiegelten die ethnischen Verhältnisse in der Bevölkerung nicht ausreichend wider. Dass in den Komitees Warlords vertreten waren, die Delegierte einschüchterten und zu einem bestimmten Abstimmungsverhalten zu bewegen suchten, bildete einen weiteren Stein des Anstoßes. fünf Prozent eigene Migrationserfahrungen aufweisen, also nicht in Deutschland geboren wurden. Und deren Eintritt in die Streitkräfte setzt nicht nur eine hohe Integrationsbereitschaft voraus, sondern drückt auch aus, dass sich diese Soldaten in besonderer Form mit Deutschland identifizieren. Im deutschen Gesamtbevölkerungsschnitt weisen übrigens weniger als zehn Prozent einen Migrationshintergrund auf. Gegenstand eines Forschungsprojektes mit Studierenden an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg war zu untersuchen, was Die Arbeitsgruppen legten am 21. Dezember, dem achten Tag der Loya Jirga, ihre Ergebnisse vor. Am 29. Dezember übermittelte das Vermittlungskomitee den Delegierten einen gedruckten Verfassungsentwurf in Dari und Paschtu, um diesen abschließend beraten zu lassen. Am 22. Tag der Versammlung billigte die Loya Jirga die neue Verfassung Afghanistans: Der Konvent tat dies nicht auf dem Wege einer geheimen Abstimmung. Der Vorsitzende der Loya Jirga Sibghatullah Mojaddedi, 1979 Gründer der Nationalen Rettungsfront Afghanistans und nach dem Fall Najibullahs 1992 zwei Monate lang afghanischer Präsident, bat die Abgeordneten vielmehr, sich im Fall ihrer Zustimmung von ihren Plätzen zu erheben. Tatsächlich standen alle Delegierten auf und verabschiedeten so die Verfassung durch einen öffentlich zur Schau gestellten Konsens. Einige Tage später unterzeichnete Präsident Karzai die erste Verfassung Afghanistans nach 25 Jahren Krieg und Bürgerkrieg. die Bundeswehr bezüglich des Verhältnisses von Migration und Integration unternimmt, welche Selbstdarstellungen, Entscheidungen und Maßnahmen existieren und was daraus zu folgern ist. Der Bericht gibt die Ergebnisse dieses Projektes wieder. (miv) Cornelia Fedtke, Kai-Uwe Hellmann, Jan Hörmann: „Migration und Militär – Zur Integration deutscher Soldaten mit Migrationshintergrund in der Bundeswehr“. MilesVerlag. Berlin 2013. 164 S. 16,80 Euro. ISBN 978-3937885728. Ausstellung. Bald ist Heilige Nacht. Die Menschen bereiten sich emsig auf die Festtage vor, schmücken die Wohnungen, kaufen Geschenke. Bruno Gimpel (Foto) bekommt Post: „Rundschreiben über Zwangsabgaben“. Gimpel ist gebürtig aus Rostock, diente im Ersten Weltkrieg, ist verheiratet mit Irene, einer Musiklehrerin. Er lebt und arbeitet seit einigen Jahren im beschaulichen Dresden, als Maler und Graphiker. Doch Gimpel ist auch ein Deutscher jüdischen Glaubens. Seit einigen Jahren hat sich daher sein Leben schleichend verändert. 1933 schloss ihn sein Künstlerverein aus, 1935 verhängte die Reichskulturkammer über ihn ein Berufsverbot. Seit 1938 war er mehrfach verhaftet und eingesperrt worden, musste zwangsarbeiten. Nun, kurz vor Weihnachten 1941, befiehlt die Kreisleitung der NSDAP Dresden, dass die Pelz- und Wollbekleidung sowie Felle und Decken innerhalb eines Tages entschädigungslos abzugeben sind. Opfer dieser Zwangsabgabe sind alle Bürger der Stadt Dresden, die „zum Tragen des Kennzeichens verpflichtet“ sind. Das Kennzeichen ist der „Judenstern“. Es ist Weihnachtszeit und es wird eiskalt in Deutschland. In den nächsten Wochen werden 70 Frosttage gemessen. Im Juni 1942 werden Gimpel und den übrigen Juden in Dresden dann auch noch sämtliche Haushaltsgegenstände wie Heizöfen, Kochtöpfe und Kochplatten weggenommen. Als Gimpel die Zwangseinweisung in ein Judenhaus – eine Art Ghetto – droht, macht er am 28. April 1943 der Pein selbst ein Ende. Er nimmt er sich in seiner Wohnung in der Deutsche-Kaiser-Allee 10 in Dresden-Blasewitz das Leben. (age) Die Geschichte von Bruno Gimpel und anderen jüdischen Deutschen erzählt ab dem 24. Januar 2014 die Sonderausstellung „Schuhe von Toten – Dresden und die Shoah“ im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden. Mehr Informationen unter www.mhmbw.de. 10 aktuell sport 16.Dezember2013 Deutsche Snowboarder im Team vorn Hauptgefreiter Paul Berg und Stabsunteroffizier Konstantin Schad überzeugen im Snowboard-Cross in Montafon. Fotos: Imago (2) GuteLeistungimCross:Konstantinschad(l.)undpaulBerg(r.)vomteamDeutschland1. teamwettbewerb:Hierkommtesaufjedesekundean. Gut kombiniert NordischeKombination. Stabsunteroffizier (FA) Eric Frenzel hat am vorvergangenen Sonntag seinen zweiten Saisonsieg in der Nordischen Kombination errungen. Nach nur einem Tag eroberte der Weltmeister das Gelbe Trikot des Weltcup-Führenden vom Franzosen Jason Lamy Chappuis zurück. „Das war eine Demonstration – sowohl auf der Schanze als auch in der Loipe“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Frenzel war am Samstag zuvor schon von Platz 43 auf Rang zehn nach vorn gestürmt. (ze) Genau im Ziel Fallschirmspringen.Oberfeldwebel Elischa Weber hat für den größten Erfolg der deutschen Fallschirmsportler bei den 4. Dubai International Parachute Championships gesorgt. Der 24-jährige Sportsoldat sicherte sich in der Juniorenwertung im Zielspringen die Silbermedaille. (sid) Deutschland 1 nun auch die erstmals eingeführte Team WeltcupWertung an. Das Duo von Snowboard Germany machte damit das ernüchternde Abschneiden vom Vortag vergessen und kann mit gesteigertem Selbstvertrauen das nächste Weltcup-Rennen in Lake Louise in Kanada gehen. Nach einem souveränen ersten Viertelfinallauf mussten Berg und Schad im Halbfinale super fühle. „Es gibt nichts Größeres, als mein erstes Finale gleich zu gewinnen. Mein Start war zwar ein wenig durchwachsen, aber ich habe glücklicherweise noch den Italiener schlucken können. Dann hat Konsti alles richtig gemacht und den Sieg nach Hause gefahren.“ Schad ergänzte: „Das war nicht leicht. Ich habe einfach voll rein gehalten. Wir waren Gestern schon so heiß und sind so bitter vom Pech bestraft worden. Das Gefühl ist der Hammer. Nach Gestern ist das eine super Genugtuung.“ Beim Teambewerb öffnet sich das Startgate für den zweiten Teamfahrer, sobald der Startläufer die Ziellinie überquert hat. Gefahren wird in Vierer-Heats, wobei immer die ersten beiden Teams weiter kommen. Im Einzelwettbewerb ist den deutschen Snowboardern dagegen der Weltcup-Start misslungen. Berg belegte beim Sieg des Österreichers Markus Schairer Rang 18. Berg schied ebenso in seinem Viertelfinale aus wie Schad, der am Ende Zwanzigstter wurde. Beim zweiten Weltcup-Sieg der Tschechin Eva Samkova war Hauptgefreiter Luca Berg nach ihrem Scheitern im Viertelfinale auf Rang 24 beste Deutsche. Bei den Frauen ging der Sieg im Team Snowboard Cross-Rennen an Raffaella Brutto und Michela Moioli aus Italien vor Lindsey Jacobellis und Callan ChythlookSifsof aus den USA sowie Chloe Trespeuch und Nelly Moenne Loccoz aus Frankreich. Deutsche waren nicht am Start. (eb) Biathletinnen holen erstes Staffel-Gold Beim Weltcup im französischen Annecy zeigen die Athletinnen vor allem gute Schießleistungen. Annecy.Gemeinsam sind sie stark: Mit dem ersten Staffelsieg im Olympia-Winter haben die als Einzelkämpferinnen bisher noch nicht überzeugenden deutschen Biathletinnen weiter viel für ihr Selbstbewusstsein getan. Fünf Tage nach Platz zwei beim Weltcup in Hochfilzen nährten Franziska Preuß, Hauptfeldwebel Andrea Henkel, Oberfeldwebel Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier am vergangenen Donnerstag in Annecy-Le Grand Bornand mit einer bärenstarken Leistung die Hoffnungen auf ein Happy-End bei den Winterspielen im Februar in Sotschi. „Das war eine tolle Staffel von unseren Mädels. Alle vier haben eine tolle Leistung gezeigt. Die Stimmung und Moral im Team ist prima“, lobte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig im ZDF und befand: „Wir haben erstmals gezeigt, dass wir eine Foto: imago Montafon. Hauptgefreiter Paul Berg und Stabsunteroffizier (FA) Konstantin Schad haben beim Snowboard-Weltcup im österreichischen Montafon nicht nur für den ersten deutschen Podestplatz in einem Team Snowboard Cross-Rennen gesorgt. Die beiden Sportsaldoaten durften am vorvergangenen Wochenende nach einer famosen Fahrt auch den Sieg feiern. Damit führt das Team eine Schrecksekunde überstehen. Schad hatte als Schlussläufer einen Rückstand kontinuierlich verringern können und beendete das Rennen am Ende im Fotofinish knapp auf Platz zwei. Im Finallauf selbst ließ das Duo aber nichts mehr anbrennen. Nachwuchs-Ass Berg, erstmals überhaupt in einem Weltcup-Finale, überquerte als zweiter Startfahrer die Ziellinie und ermöglichte so seinem Teamkollegen, sich am führenden Kanadier festzubeißen. Gegen Mitte des Laufes überholte Schad seinen Konkurrenten und machte am Ende souverän den historischen Coup vor den Kanadiern Kevin Hill und Jake Holden sowie Luca Matteotti und Michele Godino aus Italien perfekt. Nach dem Rennen sagte Berg, dass er sich Weltcup-Gold:oberfeldwebelFranziskaHildebrand,Franziska preuss,LauraDahlmeierundHauptfeldwebelAndreaHenkel(v.l.). starke Schießmannschaft sind.“ 70 Tage vor dem Olympia-Rennen gewann sein Quartett auch dank der guten Treffer-Quote beim Frankreich-Weltcup über die 4x6-Kilometer in 1:06:27,8 Stunden vor Hochfilzen-Sieger Ukraine und Norwegen. Die deutschen Frauen benötigten lediglich drei Nachlader und waren zudem auch in der Loipe schnell unterwegs. Zuletzt hatte eine deutsche Frauen-Staffel bei der Olympia-Generalprobe in Sotschi im März ein WeltcupRennen gewonnen. Wie schon zuletzt in Hochfilzen zeigte Junioren-Weltmeisterin Preuß als Startläuferin ein solides Rennen und übergab als Zweite an Henkel. Die Sportsoldatin attackierte zwei Tage nach ihrem 36. Geburtstag und räumte alle Scheiben ab. Mit einem Vorsprung von 10,5 Sekunden übergab Henkel an ihre Kameradin Hildebrand, die in Österreich noch in die Strafrunde musste. Diesmal überzeugte die 27-Jährige, benötigte nur eine Reservepatrone und stattete Laura Dahlmeier mit einem Vorsprung von 35,8 Sekunden aus. „Mit dem einen Nachlader stehend kann ich sehr gut leben“, sagte Hildebrand und lachte froh. Dahlmeier zeigte auf der Schlussrunde ein Rennen ohne Fehl und Tadel und lief den Sieg nach Hause. Begeistert wurde sie von ihren Mannschaftskolleginnen im Ziel empfangen. (vg/eb) 16. Dezember 2013 Vermischtes Gelassenheit statt Stress Foto: Nancy Bartok (2) Foto: imago/GEPA pictures von Susanne Hansen Weihnachtstrubel: Für viele kommt die Besinnlichkeit zu kurz. Doch es geht auch anders. men, dem man sich kaum entziehen kann.“ Gerade deshalb sei es wichtig, innezuhalten und zu erfassen, welche Zwänge hier wirken. Wer Vorbereitungen für das Fest nach strengem Plan abarbeite, laufe Gefahr, sich unnötigem Druck auszusetzen. „Besser ist es, ein Grundgerüst zu planen, in dem man spontan und flexibel agieren kann. Sonst wird der Plan schnell zu einem neuen Stressfaktor.“ Ein Spaziergang in der Natur etwa gebe Kraft und entspanne. Ruhe fänden viele bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken mit der Familie, beim Spielen oder Basteln. „Gerade dieses haptische Erleben ist für Kinder sehr wertvoll, weil sie ihre kreativen Ideen ausleben und einmal nicht beschallt werden.“ Sie lieben es, und nebenbei entstehen wunderbare Geschenke. rezept. Seinen Namen hat das kleine, etwa taubeneigroße Gebäck von einem Geschäft in der Ulmer Innenstadt. Denn „Traumstücke“ ist eigentlich der Name einer Boutique. In dieser verzauberten die süßen Stückchen täglich die modeaffinen Gäste. Das Hausrezept der ehemaligen Eigentümerin, Martina Burr, konnte ihr Nancy Bartok nach vielfachem Bitten jedoch entlocken und auf ihrem Blog veröffentlichen. Seitdem finden immer mehr Blogger Gefallen an diesem Rezept. Denn es ist einfach, lecker und die „Traumstücke“ lassen sich auch als Dekoration nutzen. Mehr Rezepte und Ideen unter: http://samtundsahne.blogspot.de „Niemand ist gezwungen all das mitzumachen, was die Konsumfirmen und die Werbung uns suggerieren. Ich denke, es ist auch ohne Probleme möglich, Kinder diesem Hype zu entziehen.“ So ließe sich auch der Geschenkerausch bei den Kleinen auf ein vernünftiges Maß reduzieren. Die innere Stimme sollte leiten, auch wenn das bedeute, Erwartungen anderer nicht zu erfüllen. „Wer es wagt, Traditionen zu brechen und etwas Neues auszuprobieren, erlebt oft etwas Einzigartiges“, ermutigt Herzberg. Sei es, indem die Weihnachtsfeier im Kreise der Familie gegen ein Essen mit Freunden oder gegen eine Urlaubsreise eingetauscht werde, oder statt eines perfekten Dinners ein Buffet auf die Gäste warte. Manchmal reiche eine Kleinigkeit, um Größeres zu erreichen. Das gilt auch für die Lösung der wiederkehrenden Famili- enzwiste. „Nehmen Sie sich gemeinsam mit dem Partner Zeit, schon zwei Wochen vor dem Fest die neuralgischen Punkte aus der Vogelperspektive zu betrachten. Fragen Sie sich, welche Streitigkeiten jedes Jahr aufs Neue auftreten und wie sie zu vermeiden wären. Oft genügt es, an einem kleinen Rädchen zu drehen, damit sich das Gefüge neu entwickelt.“ Weihnachten ist das Fest der Liebe. In den Medien wird es perfekt inszeniert. Viele setzt diese Scheinwelt unter Druck, weil sie sich eine ähnliche Harmonie und Idylle unter dem Tannenbaum wünschen. Herzberg rät deshalb zu mehr Gelassenheit: „Mit Weihnachten verhält es sich ähnlich wie mit der Vorfreude auf den Urlaub. Sind die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt, ist das Fallpotential geringer.“ So betrachtet, gelingt jedes Fest. Zubereitung Zutaten 500 Gramm Mehl 5 Eigelb 250 Gramm Butter 2 Päckchen Vanillezucker (empfohlen werden 2 EL selbstgemachter Vanillezucker) 150 Gramm Zucker so einiges an Puderzucker (auf alle Fälle ein Päckchen zur Hand haben) Zunächst sollten alle Zutaten zu einem Mürbeteig verknetet und ein paar Minuten kühl gestellt werden. Jeweils etwas vom kühlen Teig abtrennen und eine fingerdicke Rolle formen. Etwa ein Zentimeter lange Stücke abschneiden und auf einem Backblech verteilen. Die Stücke im Ofen bei 180 Grad zehn bis 15 Minuten goldbraun backen. Dann alles auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Anschließend das Gebäck lauwarm in eine Schüssel mit einer Handvoll Puderzucker umfüllen und vorsichtig schütteln. Der Puderzucker sollte sich gut verteilen und die Kekse rundum bedecken. (nb/tss) 11 Inspektor Lynleys neuer Fall Psychologie-Professor Herzberg plädiert für einen entspannteren Umgang mit dem Weihnachtsfest. hamburg. Geschenke suchen, Grußkarten schreiben oder das Festessen planen: Für viele Menschen ist die Adventszeit alles andere als besinnlich. Jeder Dritte empfindet die Zeit vor und während des Weihnachtsfestes als puren Stress. Der Grund dafür sind zu hohe Erwartungen, erklärt Philipp Y. Herzberg, Professor für Persönlichkeitspsychologie an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. „Weihnachten ist ein klassischer Kumulationspunkt. Das Jahr geht zu Ende und man will guten Gewissens all das erledigt haben, was man sich für das Jahr vorgenommen hatte“, sagt Herzberg. Das sei soweit nur natürlich. Doch zusammen mit den eigenen Erwartungen an das Fest und denen, die von anderen an uns herangetragen werden, entwickele sich eine mitunter explosive Gemengelage, die sich oft ausgerechnet an den Feiertagen entlade: „Alle machen mit und suggerieren, dass Weihnachten das Fest der Liebe und der Geschenke ist“, benennt der Experte das Problem. Bedingungslos ergäben sich viele dem aufgeheizten Konsumrausch. Großeltern übertrumpften sich mit immer größeren, wertvolleren Geschenken, Tante, Onkel und Cousinen machten mit. „Damit verbunden ist mitunter die Vorstellung, man könne zu Weihnachten Sympathien erkaufen oder all das wieder gut machen, was im Laufe des Jahres falsch gelaufen ist“, weiß der 47-Jährige. Die Werbung tue das ihre, um diese Illusion zu stützen. „Es ist ein ganz schwieriges massenpsychologisches Phäno- aktuell Buch. Inspektor Lynley ist zurück, doch sein Auftritt ist nicht besonders glanzvoll. Das mag zum einen daran liegen, dass er im neuen Elizabeth-George-Krimi „Nur eine böse Tat“ eher im Hintergrund agiert und die Hauptrolle seiner Kollegin Barbara Havers überlässt. Was an und für sich eine gute Idee ist, wirkt hier aber unausgegoren. Der andere Grund ist, dass sich die amerikanische Autorin dieses Mal mit ihren beiden beliebten englischen Protagonisten ein wenig verzettelt hat – zu weitschweifig, zu unwirklich. Aber keine Sorge. Es gibt auch reichlich Überraschungsmomente und einen neuen Schauplatz: Italien. Und obwohl die Autorin weitgehend auf spektakuläres Blutvergießen verzichtet, ist ihr Buch nicht blutleer. Der Roman wäre allerdings ein wenig spannender, wenn die Autorin den Stoff auf die Hälfte reduziert hätte. So bleibt zu hoffen, dass bald der nächste, möglichst straffer konstruierte Band um den eleganten Inspektor und seine barsche Mitarbeiterin folgt. (eb) Elizabeth George: „Nur eine böse Tat“; Goldmann Verlag; München 2013; 864 Seiten; 24,99 Euro, ISBN: 978-3-44231252-8 Ein Jäger wird zum Gejagten Buch. Der merk w ü rdige Geiger ist wieder da. In seinem Debütroman „Der Spezialist“ hatte der Amer ikaner Mark Allen Smith ihn als Experten für eine Tätigkeit beschrieben, die Geiger harmlos Informationsabruf nennt. Dabei handelt es sich darum, Informationen zu bekommen, egal mit welchen Mitteln. Wie im ersten Buch setzt Smith auch in „Der Experte“ auf einen klassischen Showdown, in dem die beiden Hauptfiguren ihr persönliches Duell austragen. Dabei baut er auch brutale Szenen ein, die den Figuren zwar angemessen sind, für empfindsamere Gemüter jedoch kaum zu ertragen sein dürften. Spannend ist der Roman auf jeden Fall. (akn) Ma r k Al l en S m i t h: „ D e r Experte“. Lübbe Verlag; Köln 2013; 445 Seiten; 14,99 Euro; ISBN: 978-3-7857-6056-4 aktuell Ausgewählte Medienbeiträge 21. Dezember, 20.15 Uhr, Phoenix: Die Dokumentation „Hungerwinter – Überleben nach dem Krieg“ rückt den Überlebenskampf der Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland in den Mittelpunkt – eine Erfahrung, die eine ganze Generation geprägt hat. Sechs exemplarische Einzelschicksale zeigen eindrucksvoll, mit welchen existentiellen Nöten die Menschen damals zu kämpfen hatten und welche Schicksalsschläge sie meistern mussten. Youtube-Video der Woche: Sonnenaufgang vor den Stellungen: Teile der niederländischen 11. Luftbeweglichen Brigade sind in der Operation „Eisregen II“ eingesetzt. Die Soldaten werden von Transporthubschraubern abgesetzt und unterstützen dann den Angriff deutscher Fallschirmjäger auf eine Ortschaft. Der Feind, dargestellt durch Soldaten des Panzergrenadierbataillons 122, ist allerdings gut vorbereitet. Er erwartet die Angreifer bereits und stellt ihnen seine schweren Waffen entgegen. Die Mörsergranaten rauschen über die Köpfe des simulierten Feindes. Können Niederländer und Deutsche die Ortschaft nehmen? (eb) Der Beitrag „Angriff der Niederländer“ unter www.youtube. com/bundeswehr. VerMiSchteS 16. Dezember 2013 Seelsorger im Einsatz Der evangelische Militärpfarrer Andreas W. unterstützt Soldaten in Afghanistan bei Problemen. Mazar-e Sharif. Seit über einem Jahrzehnt ist die Bundeswehr in Afghanistan als Teil der internationalen ISAF-Truppen unter Führung der NATO aktiv. Für die Soldaten bedeutet dieser – wie auch die anderen Einsätze – immer aucheinen tiefen Einschnitt in ihr Leben. 5000 Kilometer trennen sie von Ehepartnern, Kindern und Freunden. In diesem Kontext ist auch der evangelische Militärpfarrer Andreas W. gefragt – als Mensch und Seelsorger. Und gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit hat er hier in Mazar-e Sharif immer viel zu tun. „Der Gottesdienst ist für mich das Zentrum der Arbeit. Den mach ich unglaublich gern“ gesteht der 50-Jährige aus Schwanewede. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen ihm und seinen Kollegen in einer typischen deutschen Gemeinde. „Natürlich muss ich die Gottesdienste an das Publikum anpassen“, erklärt er. Wenn er unter den Soldaten so reden würde wie in einer Gemeinde, würde ihm wohl kaum jemand zuhören. Doch das sind nicht die einzigen Unterschiede. „Glaube und das Leben gehören zusammen. In der Gemeinde in Deutschland fühlt sich das anders an“, erzählt der Familienvater. „Hier im Ein- Was ist Ihr wertvollster Besitz? Mein Glaube, wenn man das als Besitz bezeichnen kann. Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen? Zu Schokolade. Was können Sie besonders gut kochen? Pizza und Rohrnudeln – aber die backe ich. Wo möchten Sie am liebsten leben? Auf Sizilien. Da ist es warm, es gibt Berge und das Meer. Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig? „Wenn Begga das sagt, dann ist das so.“ (Anmerkung der Redaktion: Rebekka ist seine inzwischen sechsjährige Tochter). Foto: Lehmann/Bundeswehr 12 satz kommen die Soldaten auch mit ganz alltäglichen Sorgen rund um das Leben zu mir.“ Und diese reichten von Beziehungsproblemen bis hin zu echten Zukunftsängsten. „Deswegen sind die Einsätze für mich die beruflich erfüllteste Zeit.“ Und so kann es gut sein, das er nach 2008, 2011 und 2013 in Zukunft vielleicht ein weiteres Mal den Weg in den Einsatz gehen wird. Denn „bei dem einen oder anderen Problem kann ich mit meiner Erfahrung helfen, gerade auch aus einer anderen Perspektive“. (rob) Wer sind Ihre Helden der Wirklichkeit? Menschen, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen, die vorgegebene menschliche oder institutionelle Autoritäten nicht fraglos akzeptieren. Was ist Ihr Hauptcharakterzug? Ich kann Unrecht nur schwer ertragen, auch wenn ich nur Zeuge davon werde. Was wäre für Sie das größte Unglück? Wenn ich meine Familie verlieren würde. Was können Sie überhaupt nicht leiden? Neid, Missgunst, üble Nachrede und Mobbing. Mit wem würden Sie gern einen Monat lang tauschen? Mit niemandem. Ich passe nur in meine Schuhe. Wie lautet Ihr Lebensmotto? „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ – weil die zweite Satzhälfte genauso wichtig ist wie die erste.