Nachhaltigkeitsbericht 2004-2005
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Nachhaltigkeitsbericht 2004-2005
Inhaltsverzeichis 2 NACHHALTIGKEITSBERICHT 2004/2005 BUILDING ON SUSTAINABILITY Copyright © 2005 HeidelbergCement AG Berliner Straße 6 69120 Heidelberg Konzept und Realisation Unternehmenskommunikation HeidelbergCement IFOK – Institut für Organisationskommunikation, Bensheim Studio Delhi, Konzept und Design, Mainz Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden ColorDruck Leimen GmbH, Leimen Bildnachweis Bildarchiv HeidelbergCement, Heidelberg Dieser Nachhaltigkeitsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Weitere Informationen senden wir Ihnen gerne zu. Diesen Nachhaltigkeitsbericht und weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie auch im Internet unter www.heidelbergcement.de Kontakt Unternehmenskommunikation Telefon: 0 62 21/ 4 81-227 Telefax: 0 62 21/4 81-217 Email: [email protected] Der Nachhaltigkeitsbericht wurde auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Strategische Geschäftsregionen ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Aufbau & Wachstum ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ Nachhaltigkeit & Strategie ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Märkte & Mehrwert ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Umwelt & Ressourcen ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Mitarbeiter & Gesellschaft ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔➔ ➔ ➔ Partnerschaft & Dialog ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Ziele & Programm ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ HeidelbergCement AG Berliner Straße 6 69120 Heidelberg www.heidelbergcement.de Vorwort Strategische Geschäftsregionen ■ Nordamerika Kanada, USA ■ Mittelmeer Türkei Vor drei Jahren veröffentlichten wir den ersten konzernweiten Umweltbericht und bekannten uns zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Mit unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht belegen wir nun die Fortschritte im Umweltbereich und erweitern unsere Berichterstattung gleichzeitig um soziale und ökonomische Aspekte. Die Bedeutung umweltrelevanter Ziele bleibt ungeschmälert. Wir arbeiten daran, die Kohlendioxidfreisetzungen und andere Emissionen weiter zu reduzieren und den Verbrauch natürlicher Rohstoffe zu vermindern. Unsere konzernweite Strategie steht fest: mehr Sekundärstoffe und kontinuierliche technische Verbesserungen. Eine ständige Herausforderung Dr. Bernd Scheifele, ist auch die Arbeitssicherheit. Daher werden wir die Arbeitssicherheitssysteme an unseren Vorstandsvorsitzender von Standorten weiter ausbauen. Unseren Mitarbeitern wollen wir, wo immer möglich, langfristige HeidelbergCement Arbeitsplätze und ein motivierendes Arbeitsumfeld mit guten Entwicklungschancen bieten. Trotzdem werden wir auch künftig Arbeitsplätze abbauen müssen, um unsere Aktivitäten in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu erhalten und damit die übrigen Arbeitsplätze zu sichern. Wir stehen dabei im engen Dialog mit den Arbeitnehmervertretern und versuchen, Entlassungen soweit wie möglich zu vermeiden sowie ausscheidende Mitarbeiter beim Neuanfang zu unterstützen. Bei allen Herausforderungen, die noch vor uns stehen: Wir haben schon viel erreicht. Wir konnten die spezifischen Kohlendioxid-Emissionen in den vergangenen Jahren deutlich senken, haben zahlreiche Werke modernisiert und damit die lokalen Umweltbelastungen vermindert. Wir tragen zur Wertschöpfung an unseren Standorten bei und sind ein anerkannter Partner im gesellschaftlichen Umfeld unserer Werke. Ein international tätiges Unternehmen mit 1.500 Standorten weltweit hat viel zu berichten. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Informationen zu unserem Nachhaltigkeitsbericht beigetragen haben, möchten wir unseren Dank aussprechen. Neben Beispielen für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zeigen wir in dem Bericht vor allem, welche konzernweiten Nachhaltigkeitsziele wir verfolgen und wie wir uns ständig verbessern wollen. Dabei richten wir Ihren Blick auf unser Kerngeschäft, die Zementproduktion, und orientieren uns an den Richtlinien des World Business Council for Sustainable Development ebenso wie an der Global Reporting Initiative. Zu Fragen, Kritik oder Anregungen möchten wir Sie einladen. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen. Heidelberg, im Mai 2005 Für den Vorstand Dr. Bernd Scheifele Vorstandsvorsitzender HeidelbergCement ist Mitglied von: World Business Council for Sustainable Development Tochterunternehmen haben weitere Niederlassungen in: Bulgarien, Finnland, Island, Italien, Kasachstan, Portugal, Saudi-Arabien, Spanien und Usbekistan ■ Afrika Benin Gabun Ghana Liberia Niger Nigeria Rep. Kongo Sierra Leone Tansania Togo ■ Zentraleuropa-West Deutschland, Österreich, Schweiz ■ Westeuropa Belgien, Frankreich, Großbritannien, Niederlande ■ Nordeuropa Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Norwegen, Russland, Schweden ■ Zentraleuropa-Ost Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakische Republik, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn ■ Asien Bangladesh Brunei China Indonesien Singapur Vereinigte Arabische Emirate ■ maxit Group ■ Konzernservice Inhalt ➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ 2 Aufbau und Wachstum 4 8 Nachhaltigkeit und Strategie 10 12 24 36 44 20 Der Markt für Zement 21 Mehrwert schaffen 23 Produkte optimieren Umwelt und Ressourcen 26 Im Überblick: Der Prozess 28 Klimaschutz fördern 30 Rohstoffe schonen, Sekundärstoffe nutzen 32 Emissionen senken 34 Lokale Umweltwirkungen mindern Mitarbeiter und Gesellschaft 38 Unsere Mitarbeiter 40 Unsere Standorte 42 Case Study: Standort Górazdze Im Dialog Dr. Bernd Scheifele und Prof. Klaus Töpfer Partnerschaft und Dialog 48 50 Nachhaltigkeit verankern Märkte und Mehrwert 44 46 Unsere Vision Management und Integration 14 18 Das Unternehmen Initiative ergreifen Ausblick 52 Ziele und Programm 54 Anhang GRI Content Index 56 Glossar Impressum Aufbau und Wachstum 3 Aufbau und Wachstum HeidelbergCement hat einen langen Weg vom ersten Zementwerk in Heidelberg bis zum internationalen Konzern zurückgelegt. Heute gehören wir zu den führenden Baustoffherstellern in der Welt. Nach den großen Expansionsschritten der neunziger Jahre sind die Konsolidierung unserer internationalen Wettbewerbsposition, Effizienzsteigerung und nachhaltiges Wachstum unser Ziel. 4 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Das Unternehmen Im Jahr 1873 begann Johann Philipp Schifferdecker den Bau eines Zementwerks in Heidelberg und legte damit den Grundstein für einen internationalen Konzern: Heute sind bei HeidelbergCement 42.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 1.500 Standorten in 50 Ländern tätig. Der Gesamtumsatz lag zum Ende des Geschäftsjahres 2004 bei 6,9 Milliarden Euro. später übernahm HeidelbergCement gemeinsam mit einem finanziellen Investor die Anteilsmehrheit am indonesischen Zementhersteller Indocement. Der Zementabsatz stieg im Jahr 2004 auf mehr als 65 Millionen Tonnen; damit sind wir unter den Zementproduzenten die Nummer vier in der Welt. Im Fokus: Zement Ob Häuser, Straßen, Brücken, Tunnel oder Industrieanlagen – mit unseren Produkten entstehen Bauwerke für die Welt von heute und morgen. Unsere Produktpalette umfasst Zement, Beton und Baustoffe. Konzernweit verfügen wir über eine Zementproduktionskapazität von 81 Millionen Tonnen. Zement ist auch der Stoff, um den es in diesem NachhaltigUnser Weg bis heute keitsbericht für die Jahre 2003 und 2004 geht. Bis Mitte der 60er Jahre waren wir ausschließlich in Süddeutschland tätig. Erste internationale Schritte Eine breite Palette an Zementprodukten unternahmen wir mit der Beteiligung an dem fran- Das fein gemahlene Bindemittel aus den Haupt- zösischen Zementhersteller Vicat im Jahr 1968 und bestandteilen Kalkstein, Ton und Mergel muss unter- dem Kauf von Lehigh Cement in den USA neun Jahre schiedliche Anforderungen der Bauindustrie erfüllen. später. Durch die politischen Veränderungen im Neben Standardzementen bieten wir daher Produkte ehemaligen Ostblock öffneten sich die Länder in mit speziellen Eigenschaften bei der Verarbeitbarkeit, Zentral- und Osteuropa: Die sich entwickelnden Festigkeitsentwicklung oder Zemente mit hohem Marktwirtschaften boten ein gutes Umfeld für Inves- Widerstand gegen chemische Angriffe. Dazu zählen titionen in der Tschechischen Republik, in Polen, schnell erhärtende, feuerfeste und sulfatbeständige Ungarn, Kroatien, Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Tonerdezemente, Zemente für Abdichtungen im der Ukraine und Russland. Deponiebau und Sonderzemente für Wasserbau- Mit dem Kauf der belgischen CBR 1993 verdop- werke oder den Kläranlagenbau. Andere Zemente pelte HeidelbergCement sein Geschäftsvolumen sind speziell für Injektionen im Erdreich und die Sanie- nahezu. Der Erwerb der skandinavischen Scancem- rung von Mauerwerken geeignet. Den Wünschen Gruppe im Jahr 1999 eröffnete neue Märkte in Nord- unserer Kunden folgend, entwickeln wir unsere Pro- europa, Großbritannien, Afrika und Asien. Zwei Jahre dukte und unser Angebot kontinuierlich weiter. Aufbau und Wachstum 5 6,9 Mrd Euro Konzernumsatz im Jahr 2004 6 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 51% Anteil des Zementgeschäfts am Konzernumsatz im Jahr 2004 Konzernumsatz 2004 nach Regionen: 6.929 Mio Euro Zentraleuropa-West: Westeuropa: Zentraleuropa-Ost: Nordeuropa: 846 929 657 716 Nordamerika: 1.699 maxit Group: 1.053 Konzernservice: 505 Afrika-Asien-Türkei: 1.007 Mitarbeiter im Konzern 2004 nach Regionen: 42.062 Zentraleuropa-West: Westeuropa: Zentraleuropa-Ost: Nordeuropa: 4.409 3.640 8.363 4.084 Nordamerika: 5.551 maxit Group: 4.902 Konzernservice: 54 Afrika-Asien-Türkei: 11.059 Aufbau und Wachstum 7 Unsere Geschäftsregionen Heidelberg ist Sitz der Hauptverwaltung von HeidelbergCement. Von hier aus koordinieren wir die Aktivitäten in unseren Geschäftsregionen: ! Die Region Zentraleuropa-West umfasst die Län- der Deutschland, Österreich und die Schweiz. Neben Zement und Transportbeton produzieren und verkaufen wir Betonprodukte, Kalk, Kalksandsteine, Sand und Kies. Beim Zement sind wir die Nummer eins in Deutschland. ! In der Region Westeuropa sind die Beneluxstaaten und Großbritannien zusammengeschlossen. In Belgien und den Niederlanden stellen wir auch Transportbeton her und fördern Sand und Kies. ! Skandinavien sowie das Baltikum einschließlich der Region um St. Petersburg in Russland bilden die Region Nordeuropa. In den meisten Ländern sind wir Marktführer im Zementbereich. Daneben produzieren wir Transportbeton und Zuschlagstoffe. ! In der Region Zentraleuropa- Ost sind wir der ! Zum Konzernservice gehören HC Trading und HC Fuels. HC Trading betreibt weltweiten Handel größte Investor im Baustoffbereich. Unsere Aktivi- mit Zement und Klinker und gehört zu den täten erstrecken sich auf die neuen EU-Mitglieds- größten Handelsgesellschaften in dieser Branche. staaten Polen, Tschechien, Ungarn und Slowakei HC Fuels handelt mit fossilen Brennstoffen, vor sowie Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Rumänien allem Kohle, die es an konzerneigene und fremde und Ukraine. Unternehmen verkauft. ! In der Region Nordamerika mit den USA und Kanada produzieren wir Zement, Transportbeton, Das Zementgeschäft in den Regionen Betonprodukte sowie Zuschlagstoffe. Trotz des Der Anteil des Zementgeschäfts beträgt 51 Prozent schwachen Dollar hält Nordamerika unter allen am Gesamtumsatz des Konzerns. Er variiert in den Konzernregionen bei Umsatz und operativem Cash- einzelnen Regionen zwischen 43 Prozent in Zentral- flow die Spitzenposition bei HeidelbergCement. europa-West und mehr als 90 Prozent in der Region ! In der Region Afrika-Asien-Türkei ist Heidelberg- Afrika-Asien-Türkei. Den höchsten Umsatz im Zement- Cement in 17 Ländern vertreten. Während wir bereich verzeichnet HeidelbergCement mit 1 Milliarde in Afrika ausschließlich Zement produzieren, Euro bei einer Zementkapazität von 11 Millionen betätigen wir uns in der Türkei und in Asien auch Tonnen in Nordamerika. Die Region mit der größten im Transportbetongeschäft. In Asien sind wir in Zementkapazität im Konzern ist Asien mit 20 Millionen Bangladesh, Brunei, China, Indonesien, Singapur Tonnen. und den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv. In China werden wir 2005 ein neues Zementwerk Lokale Verantwortung für globale Ziele eröffnen. In Indonesien halten wir die Mehrheit Zement ist ein lokales Geschäft. Deshalb ist das opera- am zweitgrößten Zementhersteller des Landes mit tive Geschäft regional organisiert. Damit bleiben wir einer Zementkapazität von 16 Millionen Tonnen. flexibel und können auf Änderungen und neue Heraus- ! In der maxit Group sind unsere Aktivitäten in den forderungen der Märkte jederzeit schnell reagieren. Bereichen Trockenmörtel, Leichtzuschläge und Einheitliche Management-Leitlinien und das Prinzip bauchemische Produkte zusammengefasst. maxit der Zielvereinbarung sind verbindliche Grundlagen Group ist in 25 Ländern, darunter Russland und für den gesamten Konzern, um Verantwortung, Auf- China, tätig und Marktführer in Europa. gaben und Entscheidungsbefugnisse zu delegieren. Nachhaltigkeit und Strategie 9 Nachhaltigkeit und Strategie Die Präsenz in 50 Ländern prägt unser Unternehmen. Das Ziel der nachhaltigen Entwicklung ist dabei allen Regionen und Geschäftseinheiten gemeinsam. Wir bauen auf die drei Pfeiler einer nachhaltigen Entwicklung: Ökonomie, Ökologie und gesellschaftliche Verantwortung. Wir schaffen Mehrwerte für unsere Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und Aktionäre. Wir schonen die natürlichen Ressourcen – die Grundlage unseres Wirtschaftens. Und wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung an den Standorten und gegenüber unseren Mitarbeitern wahr. 10 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Unsere Vision – Gemeinsame Ziele verbinden uns Wir sind regional aufgestellt, aber durch gemeinsame Ziele miteinander verbunden: Deshalb haben wir, verbindlich für alle Standorte, eine Corporate Mission entwickelt und darin auch unsere Vision einer nachhaltigen Entwicklung zum Ausdruck gebracht. Nachhaltigkeit und Strategie 11 Ethische Grundsätze in unserer Corporate Mission Ökologie: Ressourcenschonung für In unserer Corporate Mission haben wir uns zu ökolo- die Wirtschaft von morgen gischen, sozialen und ökonomischen Zielen verpflich- Mehr Wohlstand in sich entwickelnden Volkswirt- tet: Wir handeln verantwortungsvoll gegenüber der schaften kann zu höherem Ressourcenverbrauch und Umwelt, fördern den Erhalt von Identitäten und Kul- verstärkter Umweltbelastung führen. Deshalb ver- turen und begegnen Mitarbeitern, Kunden, Geschäfts- binden wir unser wirtschaftliches Engagement in den partnern, Mitgesellschaftern und Aktionären mit Wachstumsmärkten mit dem Transfer fortschritt- Respekt und Wertschätzung. Wir sorgen dafür, dass licher Technik und von Know-how in Umweltfragen. in unserer Gruppe die Menschenrechte beachtet Die Zementherstellung gehört zu den energieinten- werden und verfolgen eine aktive, offene Kommuni- siven Industrien. Ein vorrangiges Ziel unserer Nach- kation sowie eine transparente Informationspolitik. haltigkeitsstrategie ist daher der Klimaschutz. Damit wollen wir zu den weltweit Besten unserer Als rohstoffabbauendes Unternehmen sind wir Branche werden. Die ethischen Grundsätze in unse- uns der hohen Verantwortung für die Nutzung rer Corporate Mission sind die Grundlage für unsere der Naturschätze bewusst. Soweit technisch möglich, Nachhaltigkeitsziele. ersetzen wir natürliche Rohstoffe durch Sekundär- i www.heidelbergcement.de; Suchpfad: Wir über uns ! Corporate Mission stoffe und Biomasse, reduzieren Emissionen und Lärm; die Landschaftsbeeinträchtigungen an den Standorten halten wir so gering wie möglich. Zu einer nach- Ökonomie: Wachstum und Gewinne durch haltigen Wirtschaftsweise gehört das Denken in lang- Fairness und Verantwortung fristigen Perspektiven: Schon vor der Erschließung Wir wollen weiter wachsen und angemessene Erträge neuer Rohstofflager planen wir für die Zeit nach der erzielen. Unsere wirtschaftlichen Ziele erreichen wir Nutzung. langfristig nur, wenn wir einen Mehrwert für unsere Anspruchsgruppen erzeugen: Soziale Verantwortung: Mitarbeiter und ! Wir wollen, dass unsere Kunden durch hohe Qua- Gesellschaft an unseren Standorten lität der Produkte und partnerschaftliche Zusam- Unser Erfolg basiert auf kompetenten und engagier- menarbeit von unserem Wissen profitieren. ten Mitarbeitern. Wir sind an langfristigen Arbeits- ! Unseren Mitarbeitern wollen wir langfristig ein plätzen interessiert und bieten Möglichkeiten, sich sicheres Einkommen und gute Qualifikationen persönlich und fachlich weiterzubilden. Wir begegnen verschaffen. unseren Mitarbeitern und ihren Interessenvertretern ! Wir pflegen respektvolle Beziehungen zu Liefe- ranten und gehen mit Wettbewerbern fair um. mit Wertschätzung. Aktive und offene Kommunikation prägen den Umgang miteinander. An allen unseren ! Unser wirtschaftliches Handeln ist von kaufmänni- Standorten beachten wir die UN-Menschenrechtskon- scher Vorsicht und rechtsstaatlichen Grundsätzen vention. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Sicher- geprägt. heit an den Arbeitsplätzen weiter zu steigern. ! Wir fördern die Wertschöpfung an unseren Stand- Als internationales Unternehmen respektieren wir orten und tragen vor allem dort zu mehr Wohl- unterschiedliche Kulturen, fördern Vielfalt und lernen stand und Lebensqualität bei, wo sich die Wirt- voneinander. Durch Wertschöpfung sowie Engage- schaft im Aufbau befindet. ment für die Gesellschaft tragen wir zur Entwicklung ! Mit mehr Wachstum erreichen wir angemessene Dividenden und einen steigenden Unternehmenswert für unsere Aktionäre. ! Wachstum und Ertrag sind auch Voraussetzung, um einen Mehrwert für die Umwelt zu erzielen – durch Investitionen in fortschrittliche Technologien und konzernweites Umweltmanagement. an unseren Standorten bei. Dabei pflegen wir den offenen Dialog über unsere Aktivitäten. Management und Integration 13 Management und Integration Wir setzen konzernweit auf lokale Verantwortung für unsere Nachhaltigkeitsziele. Unser Managementsystem für ökologische und soziale Fragen bietet dafür den Rahmen. Austausch und Interaktion im Konzern ermöglichen es uns, kontinuierlich voneinander zu lernen. Denn Nachhaltigkeit ist ein Prozess. Auf allen Ebenen bei HeidelbergCement. 14 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Nachhaltigkeit verankern Unsere Vision und unsere Ziele einer nachhaltigen Entwicklung wollen wir auf allen Ebenen in der Gruppe verankern. Dazu haben wir organisatorische Maßnahmen im Konzern ergriffen, die Umweltschutz und Arbeitssicherheit sowie soziale Ziele in unser unternehmerisches Handeln integrieren. Schritt für Schritt bauen wir geeignete Managementstrukturen aus. ! Positionen zu umwelt- und wirtschaftspolitischen Umweltschutz und Arbeitssicherheit Auf Konzernebene ist das Group Environmental Com- Themen zu entwickeln und in Gremien zu ver- mittee (GEC) zuständig für Umweltschutz und treten. Arbeitssicherheit. Die Aufgaben unserer internationalen Experten aus den Geschäftsregionen ist es, Ein Kernstück unseres Umweltmanagements ist der ! Leitlinien und Standards für den Umweltschutz Group Benchmark Report: Die Geschäftsregionen im Konzern zu entwickeln, liefern alle drei Monate Umweltdaten, die zweimal ! die Situation des Umweltschutzes im Konzern zu bewerten sowie Ziele und Maßnahmen zu erarbeiten, jährlich zusammengefasst werden. Außerdem haben wir uns dem Ziel verpflichtet, in allen unseren Zementwerken Umweltmanagement- ! den konzernweiten Wissensaustausch zu fördern, systeme einzuführen. Mehr als 80 Prozent unseres ! Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu initi- Zementes wird in Werken mit entsprechenden ieren und Systemen produziert. Westeuropa HeidelbergCement Konzern Afrika-Asien-Türkei Berichtspflicht Vorstand Strategische Vorgaben Information Koordination Umweltkoordinator im Heidelberg Technology Center (HTC) Group Environmental Committee 0 20 40 60 Vertreter aus den Regionen 80 ! Zentraleuropa-West Director EU Public Affairs ! Westeuropa 100 Zentraleuropa-Ost Zentraleuropa-West Nordamerika Nordeuropa Zementproduktion in Werken mit Umweltmanagementsystemen, in Prozent ! Nordeuropa ! Zentraleuropa-Ost ! Nordamerika ! Afrika-Asien-Türkei Organisation im Umweltbereich Heidelberg Technology Center Management und Integration 15 Umweltexperten aus allen Geschäftsregionen sind im Group Environmental Committee vertreten. Soziale Verantwortung Kooperation mit Mitarbeitervertretungen Eine ähnliche Struktur wie im Umweltschutz haben Die konstruktive und respektvolle Zusammenarbeit wir für Personalfragen aufgebaut. Die Personalver- mit den Mitarbeitervertretungen ist ein Grundprinzip antwortlichen der Regionen arbeiten eng mit dem unserer Personalstrategie. Die Vertretung der Arbeit- Personalverantwortlichen für den Konzern zusammen. nehmerinteressen auf europäischer Ebene ist seit Seine Aufgabe ist es, 1996 im Europäischen Betriebsrat zusammengefasst. ! die vom Vorstand festgelegte Personalstrategie im Infolge der Osterweiterung der EU waren weitere Konzern umzusetzen, ! sicherzustellen, dass die Personalstrategien der Länder in den Europäischen Bertriebsrat einzubeziehen. Die Verteilung der Sitzplätze wurde neu verhandelt Regionen auf diejenige des Konzerns abgestimmt und die bestehende Vereinbarung neu gefasst. Die sind, Betriebsvereinbarung sichert den Arbeitnehmervertre- ! daraus einheitliche Standards abzuleiten und innerhalb der Gruppe umzusetzen, ! Personalservice für das Konzernpersonal zur Ver- fügung zu stellen, ! den Vorstand bei der Entscheidung über Personal- tern umfassende Informations- und Anhörungsrechte zu länderübergreifenden Themen in Europa zu. Unabhängig von gesetzlichen Regelungen akzeptieren wir das gewerkschaftliche Engagement von Mitarbeitern. themen auf Konzernebene zu beraten. Nachhaltigkeitsziele konzernweit stärken Die Personalverantwortlichen des Konzerns und der Unter der Projektleitung der Unternehmenskommu- Regionen treffen sich zweimal im Jahr. Alle zwei Jahre nikation wurde gemeinsam mit dem Leiter des Group kommen sie außerdem mit den Ländervertretern Environmental Committee, dem Personalverantwort- zusammen. lichen des Konzerns und dem Leiter Finanzcontrolling und -reporting der erste Konzern-Nachhaltigkeitsbericht erstellt. Diese Arbeitsgruppe bildet die Basis für ein Steuerungskomitee, das zukünftig die Nachhaltigkeitsziele im Konzern weiter stärken wird. 16 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Risikomanagement Nachhaltigkeit – ein Thema für das Unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung Risikomanagement beruht auch auf wirtschaftlichen Erwägungen: Wir Bei der Beurteilung gesamtwirtschaftlicher Branchen-, wissen, dass unser soziales und ökologisches Umfeld Markt-, Währungs- und anderer Risiken beziehen die ökonomische Entwicklung des Unternehmens wir auch diejenigen wirtschaftlichen Risiken mit ein, beeinflusst. Deshalb berücksichtigen wir diese Themen die sich aus den sozialen und umweltbezogenen auch in unserem Risikomanagement – einem unter- Anforderungen von Politik und Gesellschaft ergeben. nehmensweiten Früherkennungssystem, mit dem wir Dazu zählte im Jahr 2004 der Handel mit Kohlen- uns gegen bestandsgefährdende Risiken absichern. dioxid-Emissionsrechten. Das Risikomanagement hat Das Risikomanagement erfasst und bewertet die uns geholfen, uns rechtzeitig auf die organisatori- Risiken in den Werken und Regionen systematisch. schen und finanziellen Auswirkungen des Emissions- Alle Konzernunternehmen und strategischen Geschäfts- handels vorzubereiten. einheiten sind in die Risikoberichterstattung eingebunden. Für alle wesentlichen Risiken haben wir Krisenpläne aufgestellt, und wir prüfen regelmäßig, ob das Managementsystem auch effektiv ist. Das Risikomanagementsystem bietet Sicherheit für Investoren und Aktionäre und wird jährlich von einem externen Wirtschaftsprüfer kontrolliert. Management und Integration 17 Wissensmanagement Wir befinden uns im Wandel von der Industrie- zur Informations- und Wissensgesellschaft. Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlicher Erfolg hängen nicht mehr alleine vom Einsatz materieller Produktionsfaktoren wie Kapital, Maschinen und Rohstoffe ab. Immer entscheidender wird die optimale Vermittlung und Kombination von Informationen und Wissen. Deshalb haben wir ein Wissens-Netzwerk für den gesamten Konzern aufgebaut und investieren kontinuierlich in das effiziente Management unseres Wissens. Im Knowledge Management Board steuern Vertreter aus verschiedenen Geschäftsregionen sowie des Heidelberg Technology Centers (HTC) das interne Wissensmanagement und begleiten unsere Aktivitäten in Gremien wie dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), dem europäischen Zementverband CEMBUREAU sowie nationalen Verbänden. Expertenwissen konzernweit bündeln Das Knowledge Management Board hat 16 Expertengruppen zu allen Themen eingerichtet, zu denen wir das Wissen konzernweit bündeln wollen. Dazu zählen beispielsweise der Einsatz von Sekundärstoffen, Emissions- und Immissionsmessungen oder Emissionsminderungen. Im Jahr 2003 führte das Board außerdem einen Wettbewerb für technische Innovationen durch. Insgesamt reichten die Mitarbeiter 108 Vorschläge ein. World of Cement Ein Pfeiler unseres Wissensmanagements ist das Intranetportal World of Cement – WOC. WOC bietet eine Daten- und Informationsbasis mit über 14.000 aktuellen Dokumenten sowie eine Bibliothek mit Best Practice Beispielen. Sie ist den Mitarbeitern im gesamten Konzern zugänglich. Über das Intranetportal World of Cement des HeidelbergCement Technology Centers (HTC) profitieren die einzelnen Standorte von Erfahrungen und Wissen anderer Werke im Konzern. Märkte und Mehrwert 19 Märkte und Mehrwert Wir sind ein wachstumsorientiertes Unternehmen. Dabei verfolgen wir zwei Strategien: Wo immer möglich, wollen wir zu den Marktführern gehören. Und wir investieren vorrangig in Wachstumsmärkte – dort, wo Zement für den Aufbau der Wirtschaft und der Gesellschaft benötigt wird. Mit unseren wirtschaftlichen Aktivitäten wollen wir einen Mehrwert für unsere Kunden, Mitarbeiter, Investoren und Lieferanten schaffen und zur Entwicklung der Standorte beitragen. 20 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Der Markt für Zement Der Markt für Zement ist von einer zentralen Eigenschaft des Produktes und seiner Rohstoffe geprägt: Hohe Transportkosten begrenzen den Absatzradius über Land. Unsere Märkte sind daher weitgehend regional ausgerichtet. Wer neue Märkte gewinnen will, muss in neue Standorte investieren. HeidelbergCement hat in den vergangenen Jahren weltweit viele Zementwerke zugekauft und damit seine Position auf dem Weltmarkt ausgebaut. Die Baukonjunktur bestimmt unser Geschäft Zement- und Klinkerabsatz nach Regionen (in 1000 t) Je mehr gebaut wird, desto mehr Zement wird ge- 2003 2004 braucht. Die Entwicklung unserer Märkte ist damit Zentraleuropa-West 7.560 7.138 eng an die Konjunktur gekoppelt, denn die Bautätig- Westeuropa 8.750 8.649 keit ist dafür ein Gradmesser. Wachstumsmärkte sind Nordeuropa 5.361 5.359 insbesondere Osteuropa und der asiatische Raum. Zentraleuropa-Ost 9.720 9.804 12.531 13.414 Nordamerika blieb auch 2004 deutlich expansiv. Europa entwickelte sich uneinheitlich. Im Laufe der Jahre Nordamerika Afrika-Asien-Türkei Insgesamt 7.144 20.822 51.066 65.186 2003 und 2004 verbesserte sich die Weltwirtschaft deutlich, und in vielen Regionen stieg die Bautätigkeit wieder an. In Deutschland blieb die Baunachfrage Untersuchung durch das Bundeskartellamt abermals am schwächsten. Die deutsche Kartellbehörde hat im Jahr 2003 Bußgelder gegen Unternehmen der deutschen Zement- Marktführer in vielen Ländern industrie in Höhe von rund 700 Millionen Euro ver- HeidelbergCement ist, bezogen auf das Absatzvolu- hängt. Davon entfallen 278,5 Millionen Euro auf men, der viertgrößte Zementhersteller der Welt. Auf HeidelbergCement. Der Vorwurf lautet auf Quoten- vielen reifen Märkten sind wir Marktführer, und und Preisabsprachen. Er ist zum überwiegenden Teil zunehmend bauen wir auch unsere Position in den nicht berechtigt. Völlig unangemessen ist die Höhe des Wachstumsmärkten aus. Bußgeldes. HeidelbergCement hat, wie die überwie- Wo immer möglich, streben wir an, regionaler gende Zahl der betroffenen Unternehmen, Rechtsmit- Marktführer zu werden. Wir wollen uns vor allem auf tel eingelegt. Über das Rechtsmittel ist bisher nicht wachsende Märkte konzentrieren – dort, wo für den entschieden worden. Um künftige Kartellverstöße zu Auf- und Ausbau von Wirtschaft und Gesellschaft vermeiden, setzen wir die internen Vorsorgemaßnah- Zement gebraucht wird. Als Zielgröße haben wir uns men wie Schulungen fort. ein Verhältnis von reifen zu wachsenden Märkten von 50 zu 50 Prozent gesetzt. Dabei wollen wir vor allem dort investieren, wo ausreichende Rohstoffreserven und langfristige Marktchancen gewährleistet sind. Märkte und Mehrwert 21 Mehrwert schaffen Unser Ziel ist es, einen Mehrwert für unsere Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Lieferanten und Standorte zu schaffen. Wir wollen allen, die mit uns in wirtschaftlicher Beziehung stehen, eine langfristige Perspektive bieten. Die Voraussetzungen sind gut, denn unsere Investitionen sind kapitalintensiv und daher zukunftsorientiert. Kunden In den Mittelpunkt unserer wirtschaftlichen Aktivitäten stellen wir die Anforderungen unserer Kunden aus der weiterverarbeitenden Industrie, Architekten, Bauunternehmen sowie öffentliche und private Bauherren. Marktnah, häufig im unmittelbaren Kundenkontakt, entwickeln wir Produkte und Anwendungen ständig weiter. Das Know-how unserer Bauberater in den Werken und beim Heidelberg Technology Center stellt die Brücke zwischen den Produkteigenschaften und den spezifischen Anforderungen unserer Kunden dar. Im jährlichen Bauforum bringen wir beispielsweise unsere Kunden im deutschsprachigen Raum mit den Investoren zahlreichen Partnern im Baubereich in einem konstruk- Der Kurs der HeidelbergCement-Aktie stieg im Jah- tiven Dialog über die Zukunft im Bausektor zusammen. resverlauf 2004 um 32 Prozent und schloss zum i www.heidelberger-bauforum.de Jahresende mit 44,30 Euro nur leicht unter seinem Höchststand. Unsere Aktie, die zu den wichtigsten Mitarbeiter Baustoffwerten in Europa gehört, ist in rund 30 Der Personalaufwand für alle Geschäftsbereiche betrug Aktienindices vertreten. Hauptanteilseigner sind die im Jahr 2004 1.365 Millionen Euro. Davon entfallen Schwenk Beteiligungen GmbH & Co. KG mit 22,44 mit 610 Millionen Euro etwa 45 Prozent auf den Prozent sowie Herr Dr. h. c. Adolf Merckle mit 12,80 Bereich Zement. Der Personalaufwand sank 2004 konzenweit um 0,6 Prozent, im Bereich Zement stieg er konsolidierungsbedingt um 3,3 Prozent. Einen Mehr- Dialog mit unseren Aktionären wert schaffen wir für unsere Mitarbeiterinnen und Auch 2003 und 2004 haben wir einen intensiven Mitarbeiter nicht nur durch Löhne und Gehälter, son- Dialog mit unseren Aktionären, Analysten und dern auch durch ein Mehr an Wissen: Ein Ziel unse- Investoren geführt. Privatanlegern bieten wir mit rer Personalpolitik ist es, die Mitarbeiter weiter zu unserer Website sowie der Aktionärshotline den qualifizieren, um ihnen die besten Voraussetzungen gleichen Informationsstand wie institutionellen für eine berufliche Fortentwicklung zu geben. Anlegern und Analysten. i www.heidelbergcement.de!Investor Relations Aktionärshotline: +49 (0) 62 21/4 81- 696 22 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Wertschöpfungsrechnung Konzern (in Mio EUR) Einkaufsrichtlinien – Prinzipien für unsere 2003 2004 6.344 6.929 Zusammenarbeit mit Lieferanten Materialaufwand -2.469 -2.656 Unsere Einkaufsrichtlinien regeln die Beziehun- Sonstige betriebl. Aufwendungen -1.670 -1.892 Abschreibungen -512 -626 Amortisation Goodwill -186 -346 1.916 1.531 Gesamtleistung Nettowertschöpfung gen zu unseren Lieferanten: Bei der Auswahl der Lieferanten achten wir auf Gesundheits-, Umweltund Sicherheitsaspekte. Die Beziehungen zu unseren Lieferanten beruhen auf Respekt, strenger Geschäftsethik und Glaubwürdigkeit. Die Prozent. Fast 65 Prozent der HeidelbergCement- Einkaufsrichtlinien verbieten es, persönliche Provi- Aktien befinden sich im Streubesitz. Das Finanzma- sionen, Geschenke oder Dienstleistungen von nagement profitierte von einer sich stetig verbessern- Lieferanten anzunehmen. Alle beschafften Waren den Bonitätseinschätzung und konnte eine Reihe und Dienstleistungen müssen den lokalen Ver- von Finanztransaktionen zur Verbesserung der Ver- ordnungen der Länder entsprechen, in denen sie schuldungssituation etablieren. eingesetzt werden. Zukünftig werden wir auch Menschenrechts- und Arbeitsstandards in unse- Lieferanten ren Einkaufsrichtlinien berücksichtigen. Durch Im Bereich Zement arbeiten wir bei einem Einkaufs- Lieferantenaudits werden wir sicherstellen, dass volumen von 2,6 Milliarden Euro konzernweit mit diese Rechte und Standards auch bei den Her- etwa 30.000 Lieferanten zusammen. Darin enthalten stellern vor Ort eingehalten werden. sind Investitionen in Höhe von 290 Millionen Euro. Mit 20 Prozent Anteil am Einkaufsvolumen stellt die Energiebeschaffung den größten Posten dar. Weltweit bilden daher die Optimierung des Primärbrennstoffeinsatzes und die Nutzung von Sekundärbrennstoffen Verteilung der Konzern-Wertschöpfung 2004 (2003) einen Schwerpunkt unserer Investitionen. Mitarbeiter 70,0% (71,7%) Standorte Unsere wirtschaftliche Tätigkeit gibt Impulse für die Entwicklung an unseren Standorten. Insgesamt zahlen wir 175 Millionen Euro Steuern an unseren Standorten. Beiträge zur Standortentwicklung leisten wir auch durch unser Einkaufsvolumen. Im Einzugsbereich eines Zementwerkes vergeben wir Aufträge an etwa 300 regionale Lieferanten. Im gesamten Konzern decken sie mit etwa 1,3 Milliarden Euro etwa 50 Prozent des Einkaufsvolumens ab. Vor allem in den sich Darlehensgeber 16,2% (13,8%) entwickelnden Märkten ist der Anteil an Gütern und Dienstleistungen aus dem unmittelbaren Umfeld der Werke deutlich größer, da der Bedarf an regionalen Öffentliche Hand 9,3% (7,6%) Gütern und Dienstleistungen dort meist noch höher Aktionäre 2,8% (6,0%) ist. Einen Mehrwert für unsere Standorte erzielen wir Andere Gesellschafter in auch durch den Transfer von Technik und Know-how: Wir modernisieren die Werke und senken damit die lokalen Umweltbelastungen. Beteiligungsgesellschaften 1,7% (0,9%) Märkte und Mehrwert 23 Produkte optimieren Im Jahr 2004 haben wir weltweit mehr als 65 Millionen Tonnen Zement verkauft. Damit sind große Mengen an Material- und Energieströmen von der Rohstoffgewinnung bis zum Bau verbunden. Zu verantwortlichem Handeln im Markt gehört es für uns, die Kunden über das ökologische Profil unserer Produkte zu informieren. Auch in der Umweltpolitik und der Wirtschaft werden Bewertungen über den gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung – immer wichtiger. Umweltwirkungen der Produkte mindern Zement ist ein Halbfertigprodukt. Sein ökologisches Profil kann daher nur im Zusammenhang mit dem wichtigsten Folgeprodukt Beton beurteilt werden. Energetische Bilanzen zeigen, dass vor allem die Zementherstellung den Energieverbrauch von Beton bestimmt. Ein hoher Prozentsatz der Gesamtenergie für die Betonproduktion ist auf das Brennen des Zementklinkers – eines Vorprodukts von Zement – inklusive der energetischen Vorketten zurückzuführen. Dieser Prozessschritt bei der Herstellung von Zement braucht hohe Temperaturen und ist damit sehr energieintensiv. Ein höherer Anteil an Zumahlstoffen wie Hüttensand oder Flugasche schlägt sich im ökologischen Profil positiv nieder. Aktiv für mehr Transparenz Die Integrierte Produktpolitik, ein umweltpolitischer Schwerpunkt der Europäischen Union, will das Denken in Lebenszyklen in der Wirtschaft fördern. Unter anderem sollen die Marktpartner Informationen über Betonfertigteile machen das Bauen effizienter. die ökologischen Auswirkungen eines Produktes erhalten. Produktdeklarationen – Environmental Product Declarations (EPDs) – nach der internationalen heitlichen Datenformat und einer Methode zur Daten- Umweltnorm ISO 14025 fassen Umweltdaten über erhebung für eine Produktdeklaration nach ISO den gesamten Lebensweg zusammen. 14025. Im Laufe des Jahres 2005 sollen die Daten Auch HeidelbergCement beteiligt sich an der Diskussion um eine Integrierte Produktpolitik und enga- der europäischen Zementindustrie ermittelt werden. Unsere Bauberater informieren Kunden bereits giert sich bei der Entwicklung von Produktdekla- heute über die ökologischen Footprints der verschie- rationen. Cementa in Schweden und ENCI in den denen Zementarten und vor allem über die Emissi- Niederlanden haben eigene EPDs entwickelt, die onen an Kohlendioxid. So ist sichergestellt, dass die allen Kunden zur Verfügung stehen. Im europäischen Kunden die erforderliche Informationsbasis haben, um Zementverband CEMBUREAU arbeitet Heidelberg- sich für die ökologisch bessere Variante entscheiden Cement mit anderen Zementherstellern an einem ein- zu können. Umwelt und Ressourcen 25 Umwelt und Ressourcen Wir wissen, dass die natürlichen Ressourcen die Basis unseres Wirtschaftens sind. Klimaschutz, Ressourcenschonung, Minderung von Emissionen und möglichst geringe Umweltbelastungen an unseren Abbau- und Produktionsstätten sind unsere vorrangigen Ziele im Umweltschutz. Dafür bauen wir auf hohe technische Standards. Konzernweiter Austausch von Wissen und die Einführung von Umweltmanagementsystemen an allen unseren Standorten schaffen dafür die Grundlage. 26 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Im Überblick: Der Prozess Rohstoffe gewinnen und zerkleinern Die Rohstoffe Kalkstein, Ton und Mergel werden in Steinbrüchen durch Sprengen oder Reißen abgebaut und zu den Brecheranlagen transportiert. Dort wird das Gestein auf die Größe von Straßenschotter zerkleinert. Mischen, Mahlen und Trocknen Transportbänder, Seil- oder Schienenbahnen sowie in Ausnahmefällen LKWs bringen den Rohschotter zum Zementwerk. Dort wird er in Mischbetten eingelagert und homogenisiert. Nach teilweise weiterer Zugabe von Rohstoffen wie Quarzsand und Eisenerz wird er mehlfein gemahlen und getrocknet. Von dort gelangt das Rohmehl in Silos. Brennen Aus dem Rohmehl entsteht bei 1.450 °C in Drehrohröfen Zementklinker. Beim Klinkerbrennen kommen neben den Primärbrennstoffen wie Kohle und Öl Nachhaltigkeit der Zementindustrie zunehmend Sekundärbrennstoffe wie Altreifen, Altöl, Die Cement Sustainability Initiative (CSI) des Kunststoffe oder Biomasse zum Einsatz. Sobald der WBCSD hat in einer Studie folgende Themen als Klinker den Ofen verlässt, wird er abgekühlt und in die zentralen Herausforderungen für die Zement- Klinkersilos zwischengelagert. industrie identifiziert: ! Klimaschutz Mahlen ! Roh- und Brennstoffe Zementmühlen mahlen den Klinker unter Zusatz von ! Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit Gips, Anhydrit und zum Teil weiteren Zumahlstoffen ! Emissionen wie Hüttensand oder Flugasche zu Zement. ! Umweltwirkungen am Standort ! Berichterstattung und Kommunikation Abfüllen, Verladen, Transportieren In reifen Märkten wird Zement überwiegend als lose Wir setzen uns Ziele und berichten über Fort- Ware auf Straßen- und Schienenfahrzeuge oder auf schritte und Maßnahmen. Abfall (Cement Kiln Schiffe verladen. In den Wachstumsmärkten wird ein Dust) und Wasserverbrauch zählt die Cement großer Teil in Säcken zum Kunden transportiert. Sustainability Initiative zwar nicht zu den vorrangigen Themen für die Zementindustrie. Trotzdem erheben wir seit dem Jahr 2004 dazu Daten und werden sie im Nachhaltigkeitsbericht 2006/2007 veröffentlichen. i www.wbcsd.org Umwelt und Ressourcen 27 Steinbrüche stehen am Beginn einer langen Wertschöpfungskette. Ohne kontinuierliche Gewinnung von Kalkstein kann kein Zement produziert werden. Wir sind daher dem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Rohstoffen verpflichtet. Rohstoffe gewinnen Zerkleinern Mahlen und Trocknen Eisenerz und Quarzsand Steinbruch Brecher Schottermischbett Rohmehlsilos- Walzenschüsselmühle Zementsilos Packmaschine/Palettierer Zyklonvorwärmer Klinkersilos Hüttensand, Gips und Kalkstein Calcinator Drehofen Kugelmühle Klinkerkühler Brennen Mahlen Abfüllen, Verladen, Transportieren 28 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Klimaschutz fördern Die Zementindustrie setzt weltweit etwa fünf Prozent der vom Menschen verursachten Kohlendioxid-Emissionen frei. Die Hälfte davon geht auf die Entsäuerung des Kalksteines bei der Klinkerherstellung zurück, 40 Prozent auf die Brennstoffe beim Brennen des Zementklinkers und je fünf Prozent auf elektrische Energie und Transport. Klimaschutz ist eines der zentralen Ziele unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Unser Ziel: Kohlendioxid senken Absolute Brutto- und Netto-CO2-Emission (Mio t CO2 ) Mit dem wirtschaftlichen Fortschritt in vielen Län- Das Kyoto-Protokoll – Ein globaler Aktions- dern steigen auch die Bautätigkeit und der Verbrauch plan gegen den Treibhauseffekt Im Jahr 1997 einigte sich ein Großteil der Staaten- wicklung dieser Länder leisten, dabei aber das Klima gemeinschaft im Kyoto-Protokoll darauf, die Emis- 40 möglichst wenig belasten. Das wichtigste klimarele- sionen von klimagefährdenden Stoffen zu redu- vante Gas bei der Zementproduktion ist Kohlendioxid zieren, und verständigte sich im weiteren Verlauf (CO2). Seit dem Jahr 2002 erheben wir die CO2- auf den Emissionshandel als politische Maßnah- Emissionen im gesamten Konzern. Grundlage ist das me. Den teilnehmenden Staaten steht dabei ein 45 , 45 9 ,2 43 , 41 0 ,9 39 , 37 0 ,4 39 , 37 4 ,9 39 , 38 6 ,2 von Zement. Wir möchten unseren Beitrag zur Ent- 50 30 20 10 20 04 20 03 20 02 20 00 19 90 0 CO2-Protokoll des World Business Council for Sus- begrenztes Kontingent an Emissionsrechten zu; tainable Development, dass in allen Werken imple- die Rechte sind zwischen den Unternehmen aus mentiert ist. den einbezogenen Branchen handelbar. Im näch- i brutto netto www.ghgprotocol.org sten Schritt sind Investitionen für den Klimaschutz in Entwicklungsländern oder sogenannten Trans- 79 6 78 5 78 5 76 5 74 0 71 1 73 4 70 6 72 3 69 8 Spezifische Brutto- und Netto-CO2-Emission (kg CO2 / t Zement) 800 Für den Konzern haben wir uns das Ziel gesetzt, formationsländern anrechenbar. In der Fachsprache die spezifischen Netto-Kohlendioxid-Emissionen pro spricht man von Joint Implementation oder Clean Tonne Zement von 1990 bis 2010 um 15 Prozent Development Mechanism. Bereits im Januar 2005 zu reduzieren. Das Reduktionsziel bezieht sich auf alle begann der Handel mit den Emissionsrechten in voll oder quotal konsolidierten Zementunternehmen der Europäischen Union. in unserem Konzern, einschließlich aller zukünftigen i www.unfccc.int/2860.php Akquisitionen. Es wird zwischen Netto- und Brutto600 Emissionen unterschieden. Brutto-Emissionen umfas- 400 200 20 04 20 03 20 02 20 00 19 90 Einhaltung der Qualitätsstandards des Produktes Emissionen Einsparungen beispielsweise durch den Zement die energieintensive Produktion des Einsatz von Sekundärbrennstoffen, die als CO2-neu- Zwischenproduktes Klinker. tral bewertet werden, abgezogen sind. 0 brutto netto sen alle direkten Emissionen, während bei Netto- ! Fossile Energieträger wie Kohle oder Öl ersetzen wir zunehmend durch Sekundärbrennstoffe. Unsere Maßnahmen zum Klimaschutz Zur Minderung der Kohlendioxid-Emissionen ergrei- Auf dem Weg zum Ziel fen wir folgende Maßnahmen: Unsere Aktivitäten zeigen Erfolg: Im Jahr 2004 betru- ! Wir modernisieren unsere Produktionsanlagen gen die spezifischen Brutto-CO2 -Emissionen 723 kontinuierlich, um die höchstmögliche Effizienz Kilogramm pro Tonne Zement. Die absoluten Brutto- bei der Zementherstellung zu gewährleisten. Emissionen lagen 2004 trotz erhöhter Klinkerpro- ! Wo immer möglich, ersetzen wir Klinker im Zement durch andere Materialien. Damit mindern wir bei duktion in Osteuropa, Asien und Nordamerika mit 39,6 Millionen Tonnen nur knapp über dem Vorjah- Umwelt und Ressourcen 29 500.000 Tonnen Einsparung an CO2-Emissionen über die nächsten 10 Jahre bei Indocement resniveau. Verglichen mit dem Basisjahr 1990 haben wir bereits eine Einsparung von 73 Kilogramm CO2 Erstes CDM-Projekt in Indonesien pro Tonne Zement erreicht. CO2 -Emissionen aus Bio- Indocement, die indonesische Tochtergesellschaft von HeidelbergCement, hat masse lagen in 2004 bei 596.000 Tonnen. Indirekte bereits 2002 ein Clean Development Mechanism (CDM)-Projekt initiiert. Im CO2 -Emissionen aus dem Strombezug externer Lie- Februar 2005 erkannten die United Nations (UN) die Berechnungsmethode feranten betrugen 5.6 Millionen Tonnen. Entsprech- für die Emissionseinsparung an. Das Unternehmen wird als erstes der indo- end unserer Selbstverpflichtung erheben wir auch die nesischen Zementindustrie klinkerarme Zemente einführen. Außerdem wer- spezifischen Nettoemissionen, die sich im Vergleichs- den verstärkt Sekundärbrennstoffe, vor allem Reisschalen und Rückstände zeitraum um 11 Prozent verringerten. aus der Palmölproduktion, zum Einsatz kommen. Die Sekundärbrennstoffe ersetzen fossile Brennstoffe wie Kohle. Jährlich wird Indocement mehr als 500.000 Tonnen CO2 -Emissionen über die nächsten zehn Jahre einsparen. Die Vorbereitung des Projektes dauerte zwei Jahre und wurde in enger Kooperation mit der Weltbank durchgeführt. Das Projekt liegt gegenwärtig den United Nations zur Begutachtung vor. 30 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Rohstoffe schonen, Sekundärstoffe nutzen Die gerechte Verteilung der natürlichen Ressourcen auf die Generationen ist eines der grundlegenden Ziele der nachhaltigen Entwicklung. Der zunehmende wirtschaftliche Fortschritt in vielen Ländern verlangt von uns, intelligent mit den Ressourcen umzugehen. 13,9 % Anteil alternativer Brennstoffe am Gesamtenergieeinsatz des Konzerns Kunststoffschnitzel – einer der häufigsten Sekundärbrennstoffe, mit dem HeidelbergCement begrenzte fossile Energieträger ersetzt. Umwelt und Ressourcen 31 Klinkeranteil senken Wo immer möglich, ersetzen wir Klinker durch Zumahl- Wesentliche Sekundärbrennstoffe stoffe wie Hüttensand und Flugasche. Konzernweit haben wir uns das Ziel gesetzt, den Klinkeranteil im Biomasse Altreifen Zement bis 2010 auf 80 Prozent zu senken. Im Jahr 2004 konnten wir den Klinkeranteil bereits auf 83 Prozent reduzieren. Sekundärbrennstoffe nutzen Bei HeidelbergCement gibt es zahlreiche Aktivitäten, um fossile Energieträger durch Sekundärbrennstoffe zu ersetzen. Welche Stoffe eingesetzt werden, hängt Kunststoffe Lösungsmittel Altöl unter anderem von ihrer Verfügbarkeit und ihrem Brennwert ab. Außerdem achten wir auf die chemische Zusammensetzung, um schädliche Emissionen und nachteilige Auswirkungen auf die Umweltverträglichkeit des Produktes zu vermeiden. Bei Auswahl und Einsatz der Sekundärstoffe richten wir uns nach der Am häufigsten nutzen wir Kunststoff, oft mit Pro- gemeinsam im World Business Council for Sustainable duktionsabfällen aus Papier, Pappe oder Textilien Development entwickelten Leitlinie. gemischt. Von zunehmendem Interesse ist auch Bio- Altreifen und Altöl kommen schon lange als Sekundärbrennstoffe in der Zementherstellung zum Einsatz. masse. Dazu zählt unter anderem Tiermehl, das seit der BSE-Krise europaweit eingesetzt wird. Außerdem nutzen wir Holz und mit steigender Tendenz Klärschlamm, Nuss- und Reisschalen sowie andere lokal Anneliese Zementwerke AG/ Deutschland: Ein Vorreiter beim Einsatz von Sekundär- verfügbare Stoffe energetisch. Der Einsatz alternativer Brennstoffe betrug 2003 brennstoffen inklusive neu konsolidierter Werke 13,2 Prozent des Im Werk Ennigerloh unseres Tochterunternehmens gesamten Energieeinsatzes im Konzern und konnte im Anneliese Zementwerke AG beträgt der Sekun- Jahr 2004 auf 13,9 Prozent gesteigert werden. Der därbrennstoffanteil 66 Prozent, im Werk Pader- Anteil an Biomasse betrug im Jahr 2004 3,2 Prozent. born sogar 78 Prozent. In Ennigerloh kommen vor allem Reifen, Plastik- und Papierreststoffe Wasserverbrauch reduzieren sowie Tiermehl, in Paderborn vorwiegend Reifen, Im Jahr 2004 haben wir erstmals die Wasserverbräuche Tiermehl und Tierfett sowie getrockneter Klär- konzernweit erfasst. Wasser wird unter anderem für schlamm zum Einsatz. Um diese Quoten realisie- die Kühlung, als Prozesswasser, zur Staubminderung ren zu können, wurden in Ennigerloh seit 1999 im Steinbruch sowie als Trinkwasser verwendet. Eine fast acht Millionen Euro, in Paderborn seit 2000 erste Analye der spezifischen Wasserverbräuche von fast vier Millionen Euro investiert. So installierten 50 berichtenden Werken hat deutlich gemacht, dass die Werke unter anderem Vorrats-, Homogeni- die Verbräuche über einen weiten Bereich schwanken. sierungs- und Dosieranlagen für verschiedene Dies liegt sowohl an der unterschiedlich eingesetzten Sekundärbrennstoffe. Unsere Anlagen erfüllen Technik als auch an uneinheitlichen Erfassungsme- die rechtlichen Vorgaben für die Mitverbrennung thoden. Unser Ziel ist es daher, zuverlässige Daten für von Abfällen. alle unsere Werke zu erhalten, um gezielt Minderungsmaßnahmen ergreifen zu können. 32 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Emissionen senken An vielen Stellen des Produktionsprozesses von Zement entstehen Emissionen. Ein emissionsfreies Werk gibt es nicht, aber durch moderne Filtertechniken, innovative Verfahren und prozessintegrierten Umweltschutz konnten wir die Belastungen für Mensch und Umwelt deutlich senken. ! Schwefeloxide (SO X ) können ebenfalls im Klin- Entwicklung der Emissionen von Staub, Stickoxiden und Schwefeloxiden kerbrennprozess entstehen. Ausgangsstoff ist Spezifische Emission 35 a (g/t Klinker) 30 25 Staub 20 Stickoxide 15 Schwefeloxide 10 Absolute b Emission (t/a) 2003 2004 2004 210 160 8.300 1.620 1.730 90.000 840 770 40.000 der Schwefel im Rohmaterial. Zum größten Teil wird es in die Klinker eingebunden. Sulfidische Schwefelverbindungen im Rohmaterial können zu erhöhten SOX -Emissionen führen. Die SOX Emissionen konnten wir von 2003 bis 2004 von 840 auf 770 Gramm pro Tonne Klinker senken. 5 a >0 ,1 0,0 5– 0,1 0 <0 ,0 5 Zahl berichtender Öfen 2004 Emission von Quecksilber b Um eine Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, wurden neu konsolidierte Werke rückwirkend berücksichtigt. Die absoluten Emissionen wurden anhand der verfügbaren spezifischen Emissionsfaktoren für alle Werke extrapoliert. ! Schwermetalle kommen in Rohmaterialien und Brennstoffen vor. Die meisten Schwermetalle werden im Klinker eingebunden, flüchtige Schwermetalle und deren Verbindungen weitgehend mit g Quecksilber/ t Klinker ! Staub fällt beim Materialabbau sowie beim Mahlen, Brennen, Abfüllen, Verladen und beim Transport Emission von Dioxinen und Furanen an. Zur Entstaubung der Abluft kommen in unseren Werken modernste Elektro- und Schlauchfilter ten wir die Emission im Jahr 2004 deutlich senken. 30 25 Abgeschiedene Stäube – allgemein als Cement 20 Kiln Dust (CKD) bezeichnet – werden soweit mög- 15 lich in den Prozess zurückgeführt. Im Jahr 2004 10 konnten wir trotz gestiegener Klinkerproduktion 5 die Menge der zu deponierenden Stäube von 0 <0 ,0 5 0,0 5– 0,1 0,1 –0 ,5 >0 ,5 Zahl berichtender Öfen 2004 zum Einsatz. Bezogen auf eine Tonne Klinker konn35 µg TEQ /t Klinker TEQ : Toxizitätsäquivalent 158.000 (2003) auf 134.000 Tonnen reduzieren. ! Stickstoffoxide (NOX ) entstehen bei der Klinker- herstellung aufgrund der hohen Temperatur von 2000 °C. Um NOX -Emissionen zu reduzieren, optimieren wir den Ofenbetrieb im kontinuierlichen Verbesserungsprozess und setzen Minderungstechniken wie das Selective Non Catalytic Reduction (SNCR)-Verfahren ein. Von 2003 auf 2004 haben wir einen leichten Anstieg der spezifischen NOX -Emissionen von 1620 auf 1730 Gramm pro Tonne Klinker. den Ofenstäuben in Entstaubungsanlagen abgeschieden. Im Jahr 2004 haben wir verstärkt die Quecksilberemissionen unserer Werke überprüft. Diesen Prozess werden wir weiter intensivieren. ! Dioxine und Furane werden wegen der langen Verweildauer bei hohen Temperaturen und Sauerstoffüberschuss im Zementofen zerstört. Um die Neubildung von Dioxinen im Abgas zu vermeiden, ist es wichtig, die Ofenabgase schnell unter den kritischen Temperaturbereich abzukühlen. Es ist unser Ziel, alle unsere Öfen auf Dioxin- und Furan-Emissionen zu überprüfen. ! Lärm entsteht in Steinbrüchen und Werken überall dort, wo Aggregate, Maschinen oder Transportmittel eingesetzt werden. Schallschutz setzt bereits bei der Auslegung der Anlagen an. Erschütterungen treten vor allem beim Rohstoffabbau auf und werden durch spezielle Sprengtechniken vermindert. Umwelt und Ressourcen 33 Unser Ziel: Kontinuierlich besser werden Staub, Stickoxide und Schwefeldioxid sind neben Beste verfügbare Technik in Kohlendioxid die Hauptemissionen beim Klinker- Edmonton, Kanada brennprozess. Die Fortschritte unserer Reduktions- Lehigh Inland Cement in Edmonton, Kanada, maßnahmen verfolgen wir mit Indikatoren, die den ersetzte im Jahr 2004 das bisherige Filtersystem „Guidelines for Emission Monitoring and Reporting des Drehofens durch einen neuen Schlauchfilter. in the Cement Industry“ des WBCSD entsprechen. Wie bei anderen Filterprojekten setzten wir auch Zudem überprüfen wir die Emissionen auf Dioxine hier auf moderne Umweltschutztechnologie nach und Furane, Schwermetalle und flüchtige organi- bester verfügbarer Technik (Best available tech- sche Verbindungen (VOC). Im Jahr 2004 stellten wir nology/BAT). In nur 34 Tagen war der Umbau 36 Prozent des Klinkers in Öfen her, bei denen alle abgeschlossen. Der neue Filter funktioniert wie in der angegebenen Richtlinie genannten Komponen- ein überdimensionaler Staubsaugerbeutel. Insge- ten überwacht wurden. Die kontinuierliche Messung samt 11.000 Quadratmeter Filterfläche wurden der Staub, NOX - und SOX -Emissionen erfolgte für installiert. Sieben Millionen Euro investierte Lehigh 45 Prozent der Klinkerproduktion. Wir modernisieren Inland in das System – mit vorzeigbarem Ergeb- fortlaufend unsere Anlagen, um Emissionen zu min- nis: Durch die Maßnahme konnten die staubför- dern. Unser konzernweites Know-how entwickeln wir migen Emissionen um mehr als 90 Prozent redu- vor allem über Expertengruppen weiter. ziert werden. Durch moderne Filtertechnologie sanken die spezifischen Emissionen von Staub pro Tonne Klinker im Jahr 2004 im Konzern auf 160 Gramm. 34 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Lokale Umweltwirkungen mindern Beim Gesteinsabbau greifen wir in die Landschaft ein und nutzen mineralische Rohstoffe, die über Jahrmillionen entstanden sind. Damit das Wachstum unseres Unternehmens mit einer nachhaltigen Entwicklung für die Umwelt einhergeht, ist der verantwortungsbewusste Umgang mit den natürlichen Rohstoffen unser Ziel. Von Anfang an mitgedacht: Rekultivierung und Renaturierung Bereits bei der Auswahl der Flächen planen wir anspruchsvolle Konzepte für den Abbau und die Folgenutzung. Oft arbeiten wir eng mit Wissenschaftlern von Universitäten und mit Naturschutzverbänden zusammen. In unserer Konzernbilanz 2003 beliefen sich die Rückstellungen für die Rekultivierung ehemaliger Steinbrüche auf 142,8 Millionen Euro, im Jahr 2004 auf 138,4 Millionen Euro. Die Flächen richten wir entweder als Nutzfläche für die Land- oder Forstwirtschaft her oder stellen sie für den Naturschutz zur Verfügung. Unsere Steinbrüche und Kiesgruben sind eine Bereicherung für die Landschaft und schaffen Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, die in modernen Agrarlandschaften zunehmend verdrängt werden. Im WBCSD haben wir uns verpflichtet, bis zum Jahr 2006 Folgenutzungspläne für alle Standorte aus- Renaturierte Steinbrüche bieten Rückzugsgebiete für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. zuarbeiten. Zukünftig wollen wir außerdem Pläne zur Förderung der Biodiversität für unsere Abbauflächen entwickeln. Castle Cement in Großbritannien ging mit Nach dem Abbau: Beispiele von Biodiversity Action Plans bereits in Vorleistung. unseren Standorten Der ehemalige Steinbruch Górazdze in Polen wurde der natürlichen Sukzession überlassen und bietet Rekultivierung heute vielfältigen Lebensraum mit Seen, Büschen und Rekultivierung bezeichnet alle aktiven Maßnah- Felswänden. Im tschechischen Malomerice entstan- men, um stillgelegte Abbauflächen wieder der den biologische Lehrpfade. Das Gelände wird mit einer Landwirtschaft, der Forstwirtschaft oder Freizeit- lokalen Umweltgruppe gemanagt. Lehigh Inland in aktivitäten zuzuführen. Kanada begleitet zusammen mit der Canadian National Railway und mit Ducks Unlimited ein Wasser- Renaturierung vogel-Biotop in einer rekultivierten Tongrube. Den Bei der Renaturierung werden aufgelassene Stein- Steinbruch Gerhausen/Beiningen bei Schelklingen brüche durch einheimische Pflanzen und Tiere in Deutschland überließ man in Teilbereichen ebenfalls weitgehend ohne Zutun der Menschen wieder der natürlichen Sukzession: Heute bieten Kleinge- besiedelt (natürliche Sukzession). So kann sich wässer Lebensraum für seltene Libellen, Amphibien eine dem natürlichen Standort angepasste, viel- und Vögel. Ein Teil des Steinbruchgeländes steht fältige Lebensgemeinschaft entwickeln. Wissenschaftlern für systematische Langzeituntersuchungen zur Verfügung. Umwelt und Ressourcen 35 138,4 Mio Euro Rückstellungen in 2004 für die Rekultivierung ehemaliger Steinbrüche Bis zum Jahr 2006 wird HeidelbergCement für alle Abbauflächen Folgenutzungsplanungen entwickeln. Expertengruppe für Best Practice Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden und In der Expertengruppe „Raw Materials and Mining“ Umweltbehörden, um zu sachorientierten Lösungen tauschen sich Verantwortliche vor Ort, Geologen und zu kommen. Bei Bedarf legen wir Ersatzflächen an, Biologen regelmäßig über Best Practice Standards um die Vernetzung der Biotope sicherzustellen. aus. Die Expertengruppe befasst sich auch mit der Natura 2000-Richtlinie der Europäischen Union, die europaweit ein zusammenhängendes Netz an Biotopen schaffen will. Wir unterstützen dieses Ziel bei unseren Aktivitäten: Für Abbauflächen, die in Natura-2000-Gebieten liegen, setzen wir auf eine Moderation der Planungsverfahren sowie auf gute Castle Cement: Biodiversität fördern, Lebensräume schaffen Während der Planungsphase für die Erweiterung des Steinbruchs Ketton in Großbritannien ergaben ökologische Studien, dass die Entwicklung von Fledermausquartieren wünschenswert wäre. Castle Cement legte daher eine künstliche, 63 Meter lange Fledermaushöhle in der Nachbarschaft des Steinbruchs an. Der Stollen wurde mit Kalksteinblöcken aus dem Steinbruch erbaut und mit einer drei Meter dicken Schutzschicht aus Kalkstein, Ton und Boden überdeckt. Inzwischen haben verschiedene Fledermausarten die neuen Quartiere angenommen. Auch für die Pflanzenwelt hat Castle Cement neue Lebensräume geschaffen. In den Steinbrüchen Ribblesdale und Ketton wurde auf rekultiviertem Areal samenreiches Mähgut aus der Umgebung ausgebracht und damit Kalkmagerrasen gezielt gefördert. Dieser blumen- und insektenreiche Wiesentyp ist in Großbritannien durch die Intensivierung der Landwirtschaft selten geworden. Die ehemaligen Abbauflächen von Castle Cement werden durch einen lokalen Naturschutzverband verwaltet. Mitarbeiter und Gesellschaft 37 Mitarbeiter und Gesellschaft Wir nehmen unsere soziale Verantwortung an unseren Standorten ernst. Respekt gegenüber unseren Mitarbeitern und ihren Interessenvertretern bestimmen die Zusammenarbeit. Wir fördern unsere Mitarbeiter durch Qualifikation und Weiterbildung auf einem hohen Niveau. Unsere Verantwortung reicht aber noch weiter: Der Konzern profitiert von den lokalen Standorten, und wir wollen, dass die Standorte auch vom Konzern profitieren. Als internationales Unternehmen respektieren wir dabei nationale Identitäten und Kulturen. 38 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Unsere Mitarbeiter Im Jahr 2004 waren durchschnittlich 42.062 (im Vorjahr: 37.774) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei HeidelbergCement beschäftigt, davon 25.542 im Bereich Zement. Konzernweit stieg ihre Anzahl in diesem Bereich von 2003 auf 2004 um 4.265. Dies ist vor allem auf die Konsolidierung von Indocement und die quotale Einbeziehung unserer chinesischen Beteiligung China Century Cement zurückzuführen. Arbeitsplätze sichern Mitarbeiter im Geschäftsbereich Zement nach Regionen Trotz steigender Mitarbeiterzahl haben wir in den 2003 2004 gesättigten Märkten wegen der schwachen Baukon- Zentraleuropa-West 2.166 1.924 junktur Arbeitsplätze abgebaut. Auch in den wach- Westeuropa 2.671 2.595 senden Märkten werden wir die Effizienz in einigen Nordeuropa 2.540 2.388 Werken weiter steigern und daher Arbeitsplätze redu- Zentraleuropa-Ost 7.995 6.508 Nordamerika 2.070 2.034 Afrika-Asien-Türkei 3.835 10.093 21.277 25.542 zieren müssen. Da unsere Märkte regional ausgerichtet sind, verlagern wir die Produktion nicht an billigere Insgesamt Standorte. Wenn wir Arbeitsplätze abbauen, sichern wir vielmehr den Bestand der Werke und die verbleibenden qualifizierten Arbeitsplätze. Beim Personal- Qualifizierung für die Zukunft abbau suchen wir mit Gewerkschaften und Betriebs- In der Qualifizierung unserer Mitarbeiter sehen wir räten nach möglichst sozialverträglichen Lösungen. eine Kernaufgabe der Personalentwicklung. Dazu bieten wir konzernweite Programme an, wie das International Management Candidate Program (IMCP) für Outplacement – Unterstützung der junge Mitarbeiter mit Managementpotenzial und das Mitarbeiter beim Neueinstieg Senior Management Development Program (SMDP) Wegen mangelnder Rentabilität des polnischen für erfahrene Führungskräfte. In allen Geschäftsre- Zementwerks Strzelce Opolskie mussten wir Ende gionen und zum Teil auf Werksebene gibt es außer- 2003 die Entscheidung fällen, die Produktion dem Weiterbildungen zu Führung und Management, dort gänzlich einzustellen. Von den 190 Mitarbei- Betriebswirtschaft, Verkauf, Produktion, Qualitäts- tern wurden 52 im Jahr 2004 entlassen, bis Ende management, Informationstechnologien und Fremd- März 2005 die übrigen 138. Um den Übergang sprachen. in neue Arbeitsplätze zu erleichtern, richtete das Werk die Transfergesellschaft Occupational Attraktive, leistungsorientierte Entgeltsysteme Adaptation Center (OAC) ein. OAC unterstützt Unsere Vergütungssyteme sind leistungs- und ergeb- die berufliche Neuorientierung und bietet ver- nisorientiert. In Zukunft wollen wir das Prinzip der schiedene Trainings an. Die Berater suchen neue Zielvereinbarungen noch konsequenter nutzen, um Arbeitsplätze in der Region und vermitteln Know- unsere Ziele zu ereichen. Wir werden attraktive vari- how bei Existenzgründungen. Die Aktivitäten able Entgeltsysteme schaffen, die unseren Mitar- des OAC zeigen Erfolg: Von den 52 im Jahr 2004 beitern Anreize geben, sich für den wirtschaftlichen entlassenen Mitarbeitern meldeten sich 43 beim Erfolg unseres Unternehmens zu engagieren. OAC. Bis Ende 2004 waren davon 33 wieder in neuen Beschäftigungsverhältnissen. Mitarbeiter und Gesellschaft 39 Arbeitsschutz und -sicherheit Arbeitsschutz hat bei uns schon seit langem einen hohen Stellenwert und wird durch vielfältige Schulungen und Weiterbildungen unterstützt. Viele Werke haben integrierte oder eigenständige Managementsysteme für Arbeitsschutz und -sicherheit aufgebaut. In der Arbeitsgruppe „Health and Safety“ des WBCSD haben wir im Jahr 2004 eine Richtlinie für eine industrieweit einheitliche Erfassung von Arbeitssicherheitsdaten erstellt und auf dieser Basis für 2003 erstmals einheitliche Unfalldaten erhoben. Im Jahr 2003 mussten wir leider drei Todesfälle (zwei Mitarbeiter von HeidelbergCement, ein Subunternehmer) beklagen. Im Jahr 2004 erhöhte sich diese Zahl auf insgesamt acht, davon fünf eigene Mitarbeiter. Wir haben erkannt, dass wir im Bereich Arbeits- Konzernweit werden wir unsere Managementsysteme für Arbeitsschutz und -sicherheit weiter ausbauen. sicherheit aktiver werden müssen. Deshalb haben wir eine Expertengruppe gegründet, die sich dieser 2003 2004 Problematik konzernweit annimmt. Ein Schwerpunkt Unfallhäufigkeitsrate 1 10,5 8,1 für die Zukunft ist, unsere Unterauftragnehmer ver- Unfallschwereindikator 2 281 167 stärkt in unsere Bemühungen für höhere Arbeits- Todesfallrate 3 1,1 2,4 sicherheit einzubeziehen. Gesundheitsprogramme In einer Reihe von Werken können unsere Mitarbeiter an Gesundheitsprogrammen teilnehmen. So bietet 1 2 3 Anzahl der Unfälle von eigenen Mitarbeitern mit mindestens einem Ausfalltag pro 1.000.000 gearbeiteten Stunden Anzahl der durch Unfälle ausgefallenen Arbeitstage von eigenen Mitarbeitern pro 1.000.000 gearbeiteten Stunden Anzahl der Todesfälle von eigenen Mitarbeitern pro 10.000 eigene Mitarbeiter Indocement ein Programm zum „Gesunden Leben“ sowie Seminare zum Thema Aids an. Auch in Gabun führen wir Kampagnen zur Aids-Aufklärung durch. In Ghana stehen Berater zur Verfügung, und unser Werk in Tanzania bietet Mitarbeitern und ihren Familien umfassende Gesundheitsprogramme an. Arbeitssicherheit in der Türkei Akçansa mit den beiden Standorten Çanakkale und Büyükçekmece ist einer der führenden Zementhersteller in der Türkei. Im August 2003 startete das Unternehmen ergänzend zum Qualitäts- und Umweltmanagement den Aufbau eines Managementsystems für Arbeitsschutz und -sicherheit nach der Norm OHSAS 18001. Alleine im Werk Çanakkale wurden mehr als 3.600 Risikoanalysen durchgeführt und über 500 Personen geschult. Dabei lag ein großes Augenmerk nicht nur auf den 280 Mitarbeitern, sondern auch auf den Subunternehmern. Schulungsthemen waren Bewusstseinstraining, erste Hilfe, Analysen der Arbeitsunfälle im Jahr 2003 und Sicherheitstrainings. Im Frühjahr 2004 bestätigte das British Standard Institute (BSI) Euroasia die Übereinstimmung der Managementsysteme beider Werke mit OHSAS 18001. Damit ist Akçansa das erste OHSAS 18001-zertifizierte Unternehmen in der Turkish Cement Manufacturers Association (TCMA). 40 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Unsere Standorte Es ist unser Prinzip, dass lokale Mitarbeiter das Management vor Ort übernehmen und lokale Lieferanten sowie Dienstleister für uns arbeiten. Damit tragen unsere wirtschaftlichen Aktivitäten zur Wertschöpfung an den Standorten bei. Als Corporate Citizen engagieren wir uns vor Ort und stärken damit unsere Wirtschaftsstandorte. Die HeidelbergCement Afrika Akademie Im Jahr 2002 gründeten wir die HeidelbergCement Afrika Akademie, um das lokale Management an unseren afrikanischen Standorten zu fördern. An dem zweijährigen Programm nehmen ausgewählte junge Mitarbeiter mit Managementqualitäten teil. Der erste Jahrgang absolvierte vier Module zu Führung und Management und arbeitete anschließend einige Monate in ande- Wirtschaftliche Impulse für unsere Standorte ren afrikanischen Niederlassungen, um Führungs- Unsere Zementwerke werden zumeist von lokalen erfahrungen zu sammeln und interkulturelle Mitarbeitern geführt, und jedes Werk beschäftigt Fähigkeiten zu erweitern. Das Programm trägt etwa 300 einheimische Lieferanten und Dienstleis- erste Früchte. Ein Teilnehmer aus Ghana arbeitet ter. Mit Löhnen, Investitionen, Einkäufen und Steu- mittlerweile als Controller für den Konzern in ern fördern wir die wirtschaftliche Entwicklung an Heidelberg und wird seine Erfahrungen künftig in den Standorten in den sich entwickelnden Märkten einer weiterführenden Position in seiner Heimat und tragen zur Stabilisierung in den gesättigten einbringen. Märkten bei. Engagement für die Gesellschaft ! In Zentraleuropa-West engagieren wir uns für Die Beispiele für unser Engagement im Umfeld unserer bessere Chancen junger Menschen auf dem Werke sind so zahlreich wie die Kulturen und so vielfäl- Arbeitsmarkt. Ein Beispiel ist das Projekt KIS – tig wie die Menschen an den Standorten. Deshalb kön- Kooperation Industrie und Schule – in Heidelberg. nen wir nur die Bandbreite der Aktivitäten aufzeigen: Gemeinsam mit Gymnasien bieten wir praxisnahe ! In Nordeuropa setzt sich unsere schwedische Unterrichtsmodule und Vortragsreihen zu Themen Tochter Cementa als größter privater Unterstützer wie Industrialisierung oder Globalisierung an. In für den Erhalt der Agrarlandschaft im Süden Heidelberg sind wir außerdem einer der Haupt- der Insel Öland ein. Das Gebiet wurde im Jahr sponsoren des renommierten Musikfestivals 2004 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. „Heidelberger Frühling“. ! In der Geschäftsregion Westeuropa ist Castle ! In Nordamerika umfasst das Spektrum unseres Cement der Hauptsponsor der Nationalen Insekten- Engagements Spenden für soziale, kulturelle und Woche der Royal Entomological Society. Durch sportliche Aktivitäten bis hin zur aktiven Unter- Veranstaltungen, Ausstellungen und eine Website stützung von Bildungseinrichtungen oder kommu- will die Initiative der Öffentlichkeit näher bringen, nalen Initiativen. So engagiert sich der Werks- welche hohe Bedeutung Insekten in Ökosystemen leiter von HeidelbergCement im texanischen haben. Waco mit anderen Industriemanagern für die i www.nationalinsectweek.co.uk Kommunalentwicklung. Außerdem unterstützt Mitarbeiter und Gesellschaft 41 HeidelbergCement in der Geschäftsregion den Bau öffentlicher Gebäude durch kostenlosen Zement und Arbeitskraft. ! In Zentraleuropa-Ost liegt ein Schwerpunkt der Aktivitäten im Engagement für sozial Benachteiligte und in der Förderung von Wissenschaft. Beispiele sind das Kinderheim von Skorogoszcz in Polen oder das Mendel-Museum in der tschechischen Republik. Mit finanzieller Unterstützung von Ceskomoravský Cement stehen in Brünn Abtei und Garten, in denen Gregor Mendel seine legendären Versuche zur Pflanzenzüchtung durchführte, als Zentrum für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung. i www.mendel-museum.org Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Walldorf bei Heidelberg lernen in unserem Projekt KIS – Kooperation Industrie und Schulen – die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Zement kennen. ! In der Region Afrika-Asien-Türkei fördern wir Infrastruktur für Bildung und Gesundheit. So stell- Gesellschaftliche Verantwortung überlassen wir nicht te die Ghacem Cement Foundation Zement zum nur den Standorten. Auch auf Konzernebene sind wir Bau von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, aktiv: Dazu zählen kurzfristige Spendenaktionen für Kliniken oder Krankenhäusern in Ghana bereit. die Tsunami-Opfer ebenso wie längerfristige Koopera- Indocement erarbeitete Community Development tionen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit Programme für Indonesien, um soziale Einrich- CARE International. Seit dem Jahr 2001 unterstützen tungen und Initiativen für Erziehung, Gesundheits- wir die Aktivitäten der Hilfsorganisation zur Siche- förderung sowie soziale und ökologische Ver- rung der Wasserversorgung in Afrika. Die Spenden besserungen zu fördern. fließen in Brunnen-Projekte in Niger. Górazdze unterstützt unter anderem das Philharmonische Kammerorchester Oppeln; hier bei einem Auslandskonzert in Brüssel 42 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Case Study: Impulse für den Standort Górazdze Das polnische Zementunternehmen Górazdze Cement S.A. ist eines von vielen Zukäufen der vergangenen Jahre. Unser Ziel war und ist es, Górazdze zu einem der modernsten und effizientesten Zementwerke in Europa auszubauen. Durch hohe Sozial- und Umweltstandards sowie starke wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wollen wir zur nachhaltigen Entwicklung in der Region beitragen. 150 Mio Euro Umsatz im Jahr 2004 Der HeidelbergCement-Standort Górazdze in Polen auf dem Weg zu einem der modernsten und leistungsfähigsten Werke in Europa Die Zementproduktion in Górazdze startete im Jahr investiert. Damit stieg die Gesamtkapazität des Wer- 1977, zunächst als staatseigenes Unternehmen, seit kes um 35 Prozent auf 2,8 Millionen Tonnen Klin- 1991 privatwirtschaftlich. Seit 1993 gehört die ker pro Jahr. Der Umsatz lag im Jahr 2004 bei 695 Górazdze Cement S.A. zu unserem Unternehmen. Millionen Polnische Zloty (170 Millionen Euro). Wirtschaftlichkeit – Basis für ökologische und weil wir unsere Produktion am Standort Górazdze soziale Fortschritte konzentrierten. Schon vor der Modernisierung lagen Unmittelbar nach der Übernahme der Werke begann die Produktionskosten im Werk Strzelce Opolskie HeidelbergCement mit Modernisierungsmaßnahmen. wesentlich höher als in Górazdze. Daher wurde die Allein zwischen 2001 und 2004 haben wir 249 Millio- Produktion zunächst zurückgefahren und im Jahr nen Polnische Zloty (61 Millionen Euro) vor allem in 2005 endgültig eingestellt. Wir sehen uns beim Rück- die Klinkerbrenntechnologie des Werks Górazdze bau des Werks in der Verantwortung und unterstützen Die Investitionen waren aber nur wirtschaftlich, Mitarbeiter und Gesellschaft 43 die lokalen Behörden, das Werksgelände in ein Indust- kündigen. Wir stehen aber zu unserer Verantwortung riegebiet umzuwandeln. Ein erster polnischer Inves- für die betroffenen Mitarbeiter und unterstützen tor konnte bereits gefunden werden. Damit hat die sie bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt Region Aussicht auf 50 neue Arbeitsplätze. (siehe S. 38). Wertschöpfung schaffen wir unseren Mitarbeitern zahlreiche Weiterbildungs- Górazdze trägt in vielfacher Hinsicht zur lokalen Wert- möglichkeiten, um sie für steigende Anforderungen schöpfung bei. Mit 960 Mitarbeitern sind wir einer zu qualifizieren. Kurse finden in den Bereichen Tech- der größten Arbeitgeber am Standort. Im Jahr 2004 nik, Finanzen, Vertrieb sowie im Qualitätsmanage- zahlten wir Steuern und Sozialleistungen in Höhe von ment statt. Konzernsprache ist Englisch. Daher können 55 Millionen Polnische Zloty (13,5 Millionen Euro). unsere Mitarbeiter laufend an Englischsprachkursen Außerdem arbeiten wir mit 86 lokalen Zulieferern teilnehmen. Als Teil eines internationales Unternehmen bieten zusammen, von denen wir 97 Prozent aller einge- Außerdem erhalten sie eine Reihe freiwilliger sozi- kauften Waren und Dienstleistungen beziehen. Die aler Leistungen. So bieten wir ein Programm zur Anlagen und Einrichtungen für die Werksmoder- Gesundheitsvorsorge an und unterstützen mit zins- nisierung stammen zu 90 Prozent von polnischen günstigen Darlehen beim Bau oder Kauf eines Eigen- Zulieferern. heims. Umweltverträglichkeit erhöhen Durch die Modernisierung des Werkes haben wir den Zementindustrie in Polen Energieverbrauch trotz Kapazitätserweiterung deut- Die polnische Zementindustrie war einer der ers- lich gesenkt: Heute verbrauchen wir zehn Prozent ten voll privatisierten Industriezweige des Landes; weniger Strom und 18 Prozent weniger Wärmeener- alle polnischen Zementwerke gehören inzwischen gie als vor der Modernisierung. Mit derzeit 81 Kilo- zu internationalen Konzernen. Das wirtschaft- wattstunden pro Tonne Zement ist Górazdze eines liche Umfeld in Polen war in den letzten Jahren der energieeffizientesten Zementwerke der Welt und durch eine schwache Baukonjunktur geprägt. liegt auch deutlich unter dem Konzern-Durchschnitt Erst 2004 belebte sich die Nachfrage. Der Anteil von 112 Kilowattstunden. Gleichzeitig haben wir seit der Bauindustrie am Bruttoinlandsprodukt sank 1998 den Anteil alternativer Brennstoffe von 2,6 auf von 13,3 Prozent im Jahr 2000 auf zehn Prozent 10,5 Prozent erhöht und nähern uns damit dem im Jahr 2003. Die steigende Produktivität der derzeitigen Konzernwert von 14 Prozent an. Für 2006 Zementwerke ebenso wie die verhaltene Markt- haben wir uns einen Anteil von 25 Prozent als Ziel entwicklung führten dazu, dass die Zahl der gesetzt. Auch mit unseren Rekultivierungsarbeiten Beschäftigten in der Zementindustrie stark sank: sind wir führend in Polen. Seit 1984 wurden 270 Waren es im Jahr 2000 noch 8.300, lag die Hektar Land wieder aufgeforstet. Im Jahr 2000 führ- Anzahl im Jahr 2003 bei 4.900 Personen. ten wir ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 ein und verfügen außerdem über ein Arbeitssicherheitssystem nach OHSAS 18001. Soziale Leistungen bieten Wir sind an langfristigen Beschäftigungsverhältnissen interessiert, um uns wichtiges Know-how zu sichern. Trotzdem mussten wir wegen der Schließung des Werkes Strzelce Opolskie insgesamt 190 Mitarbeitern 44 Nachhaltigkeitsbericht 2004 Im Dialog: Bernd Scheifele mit Prof. Klaus Töpfer Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender der HeidelbergCement AG, im Gespräch mit Prof. Dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen – United Nations Environment Programme (UNEP), bei der Sustainable Investment Konferenz 2005 in Frankfurt Scheifele: Herr Professor Töpfer, Ihr Engagement Stabilisierung fortsetzen müssen. Ist es nicht der für ökologische Nachhaltigkeit und die Belange der wichtigste Beitrag von Unternehmen zu einer nach- Entwicklungsländer sorgen für einen vollen Termin- haltigen Entwicklung, wirtschaftlich zu agieren und kalender und Gespräche in allen Regionen der Welt. Gewinne zu erzielen? Töpfer: Dabei ist mir auch und vor allem der Dialog Töpfer: Unternehmen sind keine Wohlfahrtseinrich- mit der Wirtschaft wichtig. Nicht erst beim Weltgip- tungen und sollen es auch nicht sein. Die Wertschöp- fel in Johannesburg wurde deutlich, welchen Stellen- fung steht im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten. Damit wert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen schaffen Unternehmen die Basis für Wohlstand und und Gesellschaft für eine nachhaltige Entwicklung Arbeitsplätze. Ihre Möglichkeiten, dabei die wirt- haben. Public Private Partnership ist das Stichwort, schaftliche, soziale und ökologische Entwicklung posi- das erhebliche Lösungspotenziale verspricht. tiv zu beeinflussen, sind jedoch vielfältig: Unternehmen, die Lieferanten vor Ort beauftragen oder Scheifele: Ein Stichwort mit einer schwierigen Kon- die lokale Infrastruktur unterstützen, tragen zur notation: Public Private Partnership klingt nach Zu- sozialen Entwicklung an ihren Standorten bei. Unter- satzkosten für die Wirtschaft. Auch wir haben für die nehmen, die in effiziente Technologien und hohe Tsunami-Opfer gespendet, und unsere Standorte Umweltstandards investieren, entlasten die Umwelt. unterstützen zahlreiche kulturelle und soziale Initia- Aber das ist keineswegs nur eine Frage der Moral: tiven. Trotzdem: Solche Leistungen sind schwierig Vielmehr schaffen sich diese Unternehmen günstige zu begründen, wenn wir in stagnierenden Märkten Standortbedingungen, und Investitionen gegen betrieb- um den Erhalt von Arbeitsplätzen kämpfen und in liche Umweltauswirkungen führen zu Wettbewerbs- den Wachstumsmärkten den Kurs der wirtschaftlichen vorteilen, die sich auch wirtschaftlich auszahlen. Im Dialog 45 Scheifele: Markt und Wirtschaft sehen wir ebenfalls Initiative des WBCSD, hat gezeigt, dass hier neue, als Grundlagen, um nachhaltige Entwicklung zu unbeachtete Märkte liegen. Es lohnt sich für die fördern. Dabei investieren wir zunächst in Wachstums- Unternehmen, ihren Namen frühzeitig zu etablieren. märkte. Zu unseren größten Investitionen in den Das setzt aber voraus, andere Wege zu gehen: Statt vergangenen Jahren gehören unsere Werke in Indone- Standardlösungen sind innovative Produkte und Leis- sien und China. Die Wirtschaft boomt dort. Damit tungen erforderlich, die sich an den Lebensbedingun- wachsen natürlich auch die Möglichkeiten für innova- gen in den armen Ländern orientieren. Die gesamte tiven Umweltschutz in diesen Märkten. Wassertechnologie ist ein besonders gutes Beispiel. Töpfer: Der Aufschwung in Asien oder in Osteuropa Scheifele: Ein interessanter Gedanke. Heidelberg- hat deutliche Chancen für die Umwelt. Es wird sehr Cement ist schon jetzt eines der wenigen international klar, dass auch mehr in Umweltschutz investiert wer- agierenden Zementunternehmen, die sich auch in den muss. Bei steigendem Wohlstand nehmen außer- Afrika engagieren. Wir haben Standorte in zehn afrika- dem armutbedingte Umweltbelastungen, wie das nischen Ländern. In Afrika begegnen uns ganz eige- Abholzen der Wälder zur Energiegewinnung, ab. Des- ne Herausforderungen. Dazu zählt, selbst in den halb betone ich immer wieder den engen Zusam- Ländern mit hohem Wasseraufkommen, die Versor- menhang zwischen Entwicklung und Umweltschutz. gung mit sauberem Trinkwasser. Eines unserer sozi- Gleichzeitig führen mehr Konsum und Produktion alen Projekte befasst sich daher mit diesem Thema. aber zu mehr Ressourcenverbrauch. Schon heute zei- Dabei arbeiten wir mit Care International zusammen. gen die Engpässe auf dem internationalen Stahlmarkt und die Diskussion um das „Oil Endgame“, dass Töpfer: Die Wasserversorgung ist eine unserer vor- es um mehr geht als um pessimistische Zukunfts- rangigen Herausforderungen. 50 Prozent der Men- szenarien von Umweltschützern. Wir reden hier über schen in Entwicklungsländern haben keinen ausrei- harte Fakten für die Industrie. Daher sind Investitio- chenden Zugang zu sauberem Wasser, und durch nen in eine höhere Energieeffizienz und in neue, wachsende Weltbevölkerung und Klimawandel wird erneuerbare Energien unverzichtbare Zukunftsinvesti- ihr Anteil weiter zunehmen. Wasser kann ein Grund tionen. für viele Konflikte im 21. Jahrhundert werden. Wir müssen daher in bessere, effizientere Nutzung von Scheifele: Als ein Unternehmen mit hohem Energie- Wasser investieren und brauchen dazu eine engere einsatz sind diese Fragen für uns von elementarer Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und öffent- Bedeutung. Bis zum Jahr 2010 wollen wir daher den lichen Behörden. Es gibt einige Initiativen, die Public Anteil von Sekundärbrennstoffen auf 30 Prozent Private Partnerships zum Thema Wasser anstoßen erhöhen und damit unabhängiger von den Energie- wollen. Ein Beispiel ist die Water Initiative des World märkten werden. Und wir steuern dem steigenden Economic Forums unter Mitwirkung der Weltbank, weltweiten Energieverbrauch entgegen. Nachhaltigkeit des IUCN und der UNEP. Damit kommen wir also hat viel mit Wirtschaftlichkeit „in the long run“ zu tun. wieder zum Anfang unseres Gesprächs zurück … Allerdings sehe ich auch die Grenzen dieses wirtschaftsorientierten Nachhaltigkeitsansatzes: Benach- Scheifele: Herr Professor Töpfer, ich freue mich dar- teiligt sind die ärmsten Länder dieser Welt, die auf, den Dialog über dieses Thema fortzusetzen. kein interessantes Umfeld für Investitionen bieten. Töpfer: Das ist richtig: Einige Länder verlieren den Anschluss an die wirtschaftliche Entwicklung in der Welt. Dazu zählt beispielsweise Afrika südlich der Sahara. Hier liegt eine Kernaufgabe der Entwicklungszusammenarbeit. Aber auch Unternehmen können aktiv werden – und das nicht nur aus altruistischen Gründen. „Doing Business with the Poor“, eine Partnerschaft und Dialog 47 Partnerschaft und Dialog Wir verstehen uns als Partner in der Gesellschaft. Die Basis für gute Beziehungen ist die offene Kommunikation: Deshalb pflegen wir eine transparente Informationspolitik und informieren wahrheitsgetreu sowie verantwortungsbewusst. Und wir suchen die lebendige und konstruktive Auseinandersetzung: im internationalen Rahmen ebenso wie auf lokaler Ebene. 48 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Initiative ergreifen Auf Konzernebene ebenso wie in den Regionen haben wir uns mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen, um Best Practice Standards für mehr Nachhaltigkeit in der Zementindustrie zu fördern. Auch in der Politik setzen wir uns für umsetzbare Nachhaltigkeitsziele ein. Dafür stehen wir im engen Austausch mit unseren Anspruchsgruppen. Internationale Initiative für Nachhaltigkeit und Naturschutz, nachhaltige Standortpolitik und in der Zementindustrie Perspektiven nachhaltigen Bauens. Weitere Dialog- Im Jahr 1999 schlossen sich zehn weltweit führende veranstaltungen werden folgen. Zementproduzenten unter der Schirmherrschaft des i www.initiative-nachhaltigkeit.de World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) zur Initiative für Nachhaltigkeit in der Sich beteiligen – Umweltpolitik gestalten Zementindustrie zusammen. Im März 2002 beschlos- Die Beteiligung von Stakeholdern ist nicht nur ein sen die Unternehmen einen Aktionsplan mit sechs Prinzip für eine nachhaltige Unternehmensführung, Schlüsselthemen. Neben den Umweltthemen Klima- sondern auch für eine Politik der Nachhaltigkeit. schutz, Nutzung von Brenn- und Rohstoffen, Emissi- Wir wollen dazu einen Beitrag leisten und sind auf onen und lokale Umweltwirkungen zählen dazu internationaler und nationaler Ebene aktiv: Arbeitschutz und Arbeitssicherheit sowie Berichter- ! Dazu engagieren wir uns personell und finanziell stattung und Kommunikation. Zu jedem Thema wurde bei CEMBUREAU, dem Verband der europäischen eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Leitfäden zu Good Zementindustrie in Brüssel. Wir wollen eine um- Practice Standards und gemeinsame Protokolle für das setzbare Industriepolitik fördern, die sich am Prin- Reporting entwickelt. HeidelbergCement ist in allen zip der Vereinfachung ebenso orientiert wie an sechs Arbeitsgruppen aktiv und leitet die Arbeitsgruppe dem der nachhaltigen Entwicklung. So begrüßen Emissionsüberwachung und -berichterstattung. Die wir prinzipiell den Emissionshandel als ein ökono- Initiative hat uns zahlreiche Impulse gegeben. misch orientiertes Instrument des Klimaschutzes, i www.wbcsd.org setzen uns aber gleichzeitig dafür ein, dass die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Zement- Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen industrie gewährleistet ist. Weitere Themen, mit Zementindustrie denen wir uns 2003 und 2004 bei CEMBUREAU Die Sozialpartner der deutschen Zementindustrie befasst haben, waren Arbeitsschutz- und Arbeits- haben im Jahr 2000 ein gemeinsames Engagement sicherheit, Chemikalienpolitik sowie Integrierte für eine nachhaltige Entwicklung aufgenommen. Produktpolitik. Die Initiative setzte sich als Ziele, das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung in den Unternehmen zu i www.cembureau.be ! Auf nationaler Ebene sind wir bei econsense – verankern, den Dialog zwischen den Sozialpartnern Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen und anderen Anspruchsgruppen anzuregen und die Wirtschaft beim Bundesverband der Deutschen Idee der nachhaltigen Entwicklung gegenüber Mit- Industrie (BDI) aktiv. 23 Mitgliedsunternehmen arbeitern zu kommunizieren. Ein erster Stakeholder- aus neun Branchen arbeiten hier zusammen, um dialog fand im November 2003 in Berlin statt und politische Rahmenbedingungen für nachhaltige befasste sich mit den Themen Rohstoffgewinnung Innovationen zu fördern. Im offenen, konstrukti- Partnerschaft und Dialog 49 ven Dialog will econsense die Belange der Wirtschaft in die Nachhaltigkeitsdiskussion einbringen. Brevik Vel – Gute Kommunikation mit Tradition Unter anderem organisierte HeidelbergCement im Die Kooperation zwischen der Bürgerinitiative Jahr 2004 gemeinsam mit BASF und Tetra Pak Brevik Vel (Gutes Brevic) und Norcem in Norwe- unter dem Dach von econsense eine Veranstal- gen zeigt, wie gute Kommunikation funktioniert: tung mit dem Titel „Ökobilanzen als Wegweiser Im Jahr 1980 plante Norcem den Einsatz von für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen“. Sekundärbrennstoffen. Die Bevölkerung von Brevik i www.econsense.de reagierte alarmiert auf die Pläne und schloss sich zu einer Initiative zusammen. Diese Auseinander- Im direkten Kontakt – Dialog und Partnerschaft setzung war der Anfang für eine langfristige an unseren Standorten Beziehung zwischen den Bürgern und dem Unter- Dialog und Partnerschaft bekommen eine besondere nehmen. Heute treffen sich die Initiative und Bedeutung an unseren Standorten, denn hier ist der Vertreter von Norcem regelmäßig zwei bis vier Mal Kontakt zwischen den Werken und den Bürgern vor im Jahr. Die Mitglieder – jeder dritte Haushalt in Ort am unmittelbarsten. Viele Beispiele in unserem Brevik – erhalten Informationen aus dem Werk. Unternehmen haben gezeigt, dass sich Offenheit und Damit bildete sich eine solide Vertrauensbasis: So Kommunikation mit den Bürgern und ihren Inter- plädierte die Initiative bei der Regierung dafür, essenvertretungen auszahlen. Um die Transparenz dass Norcem eine Abfallbehandlungsanlage über- zu erhöhen, werden wir die Nachhaltigkeitsbericht- nehmen solle. Umweltgruppen waren skeptisch, erstattung künftig ausbauen. dass ein Unternehmen sowohl Sekundärbrenn- i www.heidelbergcement.de Suchpfad: Umwelt ! Umweltbericht stoffe aufbereitet als auch einsetzt. Die Mitglieder von Brevik Vel trauten dem Unternehmen aber den sicheren Betrieb der Anlage zu. Ausblick 51 Ausblick Nachhaltigkeit erreichen wir nicht von heute auf morgen. Um Schritt für Schritt ein Stück näher zu kommen, brauchen wir konkrete Ziele und Maßnahmen. Deshalb haben wir erstmalig eine Agenda für Nachhaltigkeit aufgestellt, an deren Umsetzung wir uns zukünftig messen lassen wollen. 52 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Ziele und Programm Kurztitel Seite Ziele und Maßnahmen Stand 2004/Fortschritt gegenüber Umwelt- Frist bericht 2002 Nachhaltigkeitsmanagement Organisation 14 Ausbau unseres Nachhaltigkeitsmanagements: Einrichtung eines Nachhaltigkeitskomitees Neu " 2005 Integration 14 Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Entscheidungsprozesse in Anlehnung an die Nachhaltigkeitsinitiative der Zementindustrie im WBCSD (CSI) Berücksichtigung von Umweltschutz, v.a. von Klimaschutz, bei Investitionsentscheidungen # 2006/ laufend Umweltmanagement 14 Aufbau von Umweltmanagementsystemen (UMS) an allen unseren Zementstandorten 80% der Zementproduktion aus Werken mit UMS $ 2006 Internes Reporting 15 Erweiterung unseres internen Nachhaltigkeitsreportings um soziale und ökonomische Informationen Neu " 2005/ laufend Externes Reporting 49 Fortführung der externen Berichterstattung über unsere Nachhaltigkeitsziele und Leistungen – via Internet – via Nachhaltigkeitsbericht Nachhaltigkeitsbericht 2004 / 2005 # 2006 / 2007 Stakeholder 49 Verstärkte Einbindung von Stakeholdern Neu " laufend Wissensmanagement 17 Investition in Wissensmanagement: weiterer Ausbau des Intranets World of Cement (WOC) sowie bedarfsorientierte Einrichtung und Fortführung von konzernweiten Expertengruppen Ziele: – 800 Nutzer /Monat – 2.000 Downloads /Monat Zugriffsdaten auf WOC – 700 Nutzer/Monat – 1.500 Downloads/Monat # 2006 Soziales Personalverantwortung 38 Verantwortungsvoller Umgang mit Personal in stagnierenden oder zurückgehenden Märkten durch sozialverträgliche Lösungen und Unterstützung bei der Wiedereingliederung Neu " laufend Internationalität 40 Förderung durch internationale Besetzung von Managementprogrammen Neu " laufend Arbeitsschutz und -sicherheit 39 Umsetzung der CSI-Richtlinien im Bereich Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheit in unseren Zementstandorten Verbesserung der Berichterstattung Neu " 2010 Einkauf und Lieferanten 22 Daten zum Arbeitsschutz in Werken und bei Fremdarbeitern erstmals für 2003 einheitlich erhoben Erweiterung der Einkaufsrichtlinien um Aussagen Neu zum Umgang mit Lieferanten und Unterauftragnehmern bezogen auf Umwelt, Menschenrechte und Arbeitsstandards laufend " 2006 Ausblick 53 Kurztitel Seite Ziele und Maßnahmen Stand 2004/Fortschritt gegenüber Umwelt- Frist bericht 2002 Ökologie CSI-Richtlinien Klimaschutz 28 bis 35 Umsetzung der Richtlinien der NachhaltigkeitsNeu initiative der Zementindustrie im WBCSD (CSI) in den Bereichen Klimaschutz, Roh- und Brennstoffe, Emissionsüberwachung und Lokale Umweltwirkungen " 2006 28 Aufbau eines Reportings über die Umsetzung der Neu CSI-Richtlinien " 2006 28 Reduzierung unserer spezifischen CO2Nettoemissionen um 15 Prozent (Basis: 1990) durch – Senkung des Klinkeranteils im Zement auf 80% – Weitere Erhöhung des Einsatzes von Sekundärbrennstoffen auf 30% – Weitere Minderung des spezifischen Energieverbrauchs auf 3.500 kJ/kg Klinker $ 2010 11,1% 83% 2010 14% 2010 3.600 kJ/kg 2010 Roh- und Brennstoffe 30 Anwendung der CSI-Richtlinien über den Einsatz Neu von Roh- und Brennstoffen Berichterstattung über den Einsatz von Roh- und Brennstoffen " 2006 Emissionen 32 Festlegung von Minderungszielen für Staub-, Stickoxide und Schwefeldioxid und regelmäßige Fortschrittsberichte Neu " 2006 Lokale Umweltwirkungen 34 Entwicklung von Plänen für Renaturierung und Rekultivierung unserer Steinbrüche Entwicklung von Plänen zur Förderung der Biodiversität an unseren Steinbrüchen Neu " 2006 ": neu, keine Vergleichsbasis $ : Verbesserung $ #: Verschlechterung #: keine Änderung 54 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 GRI Content Index Dieser Bericht orientiert sich an dem Leitfaden für Nachhaltigkeitsberichte der Global Reporting Initiative GRI Kurztitel des Indikators Seite (GRI) vom Juni 2002. Die GRI zielt auf eine internationale Harmonisierung der Berichterstattung und entwickelte dazu Berichtsgrundsätze sowie ein Set an Indikatoren. Der Leitfaden mit den Indikatoren wur- Vision und Strategie 1.1 Vision und Strategie 10 –11 1.2 Stellungnahme des Vorstands Vorwort de in Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und zahlreichen Stakeholdern erarbeitet. Profil 2.1 Name U1 Mehr Transparenz 2.2 Wichtigste Produkte 4 Wir wollen die Bestrebungen nach besserer 2.3 Betriebsstruktur 6 Vergleichbarkeit der Berichte unterstützen und haben 2.4 Geschäftsbereiche 4, 6 daher die Daten und Fakten aus unserem Bericht 2.5 Länder mit Standorten 4, 6, U3– 4 2.6 Besitzverhältnisse 21 4, 20 im GRI Content Index der Indikatorenliste der GRI 2.7 Märkte zugeordnet. Interessierte Leserinnen und Leser kön- 2.8 Größe der Organisation 4, 6, 38 nen so schnell die gewünschten Informationen im 2.9 Stakeholder 9, 49, 52 Bericht finden. Außerdem soll der Index zeigen, wie 2.10 Kontaktperson U6 2.11 Berichtsperiode 4 2.12 Datum des letzten Berichts Vorwort, 52 weit wir die GRI-Indikatoren anwenden konnten. Viele Indikatoren und Informationen decken wir ab, 2.13 Berichtsgrenzen Vorwort, 4 einige waren für uns nicht relevant, andere konnten 2.14 Wichtige Änderungen 4, 7, 38 wir nicht ermitteln. In weiteren Fällen werden wir erst 2.15 Tochtergesellschaften beim weiteren Ausbau unseres Nachhaltigkeitsmanagements über diese Themen berichten können. 29, 31, 35, 39, 49, U 3 – 4 2.16 Änderungen im Reporting 2.17 Entscheidungen zur 32, 39 Nichtanwendung von GRI Kern-Indikatoren und Zusatz-Indikatoren 2.18 Definitionen bei Berichterstattung 28, 32, 33,39 Die GRI unterscheidet Kern-Indikatoren und Zusatz- 2.22 Zugang zu weiteren Informationen 11, 23, 49 Indikatoren. Kern-Indikatoren sind unabhängig vom berichtenden Unternehmen interessant, Zusatz- Governance und Management Indikatoren liefern darüber hinaus weitere Informa- 3.1 Governance-Strukturen tionen. Die Zusatz-Indiktoren sind im GRI Content 3.3 Verfahren zur Risiko-Identifizierung 16 Index kursiv markiert. 3.4 Verfahren zur Risikoüberwachung 16 i www.globalreporting.org/guidelines/2002.asp 3.6 15, 16 Organisation für ökonomische, ökologische und soziale Grundsätze 14 – 17 3.7 Mission und Werte 11 3.10 Konsultation von Stakeholdern 49, 52 3.11 Informationsgewinnung durch Stakeholder 3.12 Informationen 3.13 48 – 49 Verwendung der Stakeholder49 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips 16 Ausblick 55 GRI Kurztitel des Indikators Seite GRI Kurztitel des Indikators Seite Gesellschaftliche/Soziale Indikatoren 3.14 Externe Vereinbarungen /Initiativen 48 – 49 LA1 Mitarbeiter 7, 38 3.15 Mitgliedschaften in Verbänden 48 – 49 LA2 Netto geschaffene Beschäftigung 38 3.16 Management der Produktionskette 21, 22, 23 LA4 Information, Beratung, 22, 23 LA5 Erfassung von Arbeitsunfällen/ Tätigkeitsänderungen 4, 7, 38 LA6 Gesundheits- und Sicherheits- 3.19 Nachhaltigkeitsprogramm 52 – 53 komitees 14 3.20 Zertifizierung der Management- LA7 Kennzahlen zu Verletzungen etc. 39 LA8 Grundsätze und Programme 3.17 Management indirekter Auswirkungen 3.18 Verhandlung mit Angestellten Standortverlagerungen, systeme Krankheit 14, 52 zu HIV/AIDS 15 39 39 LA 12 Angestelltenboni über 7 LA16 Unterstützung zur Beschäftigungssicherung 38 von Märkten 6 HR1 Umgang mit Menschenrechten 11 EC3 Kosten für Einkauf 21, 22 HR3 Menschenrechte in Zulieferkette 22, 52 EC5 Lohnzahlungen und Zusatz- HR4 Verhinderung von Diskriminierung 40, 52 leistungen 21, 38, 41, 43 HR5 Gewerkschaftsfreiheit 15 EC 6 Auszahlung an Kapitalgeber 21, 22 HR14 Erträge, die in lokale Gemeinden EC 8 Gesamtausgabe aller gezahlten zurückfließen 42 22 SO1 Umgang mit Gemeinden 11, 22, 40 – 41 SO2 Bestechung und Korruption 22 SO3 Politisches Lobbying 48 – 49 Ökonomische Indikatoren EC 1 Nettoumsatz EC 2 Geografische Aufteilung Steuern EC 10 Spenden an Anwohner und Gemeinden EC 13 gesetzliche Verpflichtungen 40 – 41 Indirekte ökonomische Auswirkungen SO6 22, 42– 43 Gerichtsentscheide zu Monopolund Kartellregulierungen PR2 43 20 Produktinformation und Labeling 23 Ökologische Indikatoren EN1 Materialverbrauch 30 – 31 EN2 Sekundärmaterial 30 – 31 EN3 Direkter Energieverbrauch 31, 42 irrelevant EN5 Gesamter Wasserverbrauch 31 2.19, 3.2, EN9, EN12, EN13, HR6 EN7 Auswirkungen auf Biodiversität 34 –35 EN8 Emissionen klimarelevanter Gase 28 – 29 EN10 NOx, SOx und andere 2.21, EC9, EN6, EN15, EN16, LA3, LA9 Luftemissionen 32– 33 EN11 Gesamtabfallmenge 27 EN 17 Initiativen für erneuerbare EN 26 EN 27 Nicht angegeben 2.17, 2.20, 3.5, 3.8, 3.9, EC4, EC7, EN4, EN14, 2.21, LA10, Energien/Energieeffizienz 28 – 29, 30 – 31 Veränderung von Naturräumen 34 –35 Programme zum Schutz der Ökosysteme/Arten Nicht bekannt 34 –35, 53 LA11, HR7, PR1, PR3 56 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005 Glossar CSI – Cement Sustainability Initiative Nachhaltig- Schlauchfilter Filtertechnik zur Staubabscheidung. keitsinitiative der Zementindustrie unter der Schirm- Auch als Gewebefilter bezeichnet, funktioniert der Fil- herrschaft des ! WBCSD. ter ähnlich wie ein Staubsaugerbeutel. Dioxine und Furane Halogenierte aromatische Koh- SNCR – Selective Non Catalytic Reduction lenwasserstoffe. Unerwünschte, toxische und krebs- Nichtkatalytische Reduktion von ! Stickoxiden (NOX). erzeugende Nebenprodukte bei Verbrennung und Beim SNCR-Verfahren werden die Stickoxide aus dem Herstellung chlorierter organischer Verbindungen. Klinkerbrennprozess durch Eindüsen von Ammoniak Elektrofilter Filtertechnik zur Staubabscheidung. Die oder eines anderen Reduktionsmittels in das Ofenabgas elektrisch aufgeladenen Staubpartikel werden an bei Temperaturen von 900 bis 1.000 °C zu Stickstoff Niederschlagsplatten abgeschieden. (N2) und Wasser (H2O) reduziert. Entsäuerung Austreiben des chemisch gebundenen Stakeholder Anspruchsgruppen von Unternehmen Kohlendioxids (CO2) aus dem Kalkstein bei über Stickoxide Entstehen bei Verbrennungsprozessen mit 800 °C. Der Kalkstein (CaCO3) geht dabei in den so hohen Temperaturen und werden bei Sonneneinstrah- genannten gebrannten Kalk (CaO) über. lung durch photochemische Reaktionen zu gesund- Flugasche Fester, teilchenförmiger Verbrennungs- heitsschädlichem bodennahem Ozon umgewandelt. rückstand aus Kohlekraftwerken. Zumahlstoff für TEQ – Toxizitätsäquivalent Summenparameter aus Zement. 17 Dioxinen und Furanen um die !Toxizität von Flüchtige organische Verbindungen (VOC) Verbin- !Dioxinen und Furanen zu bestimmen. dungen mit zum Teil direkt schädigender Wirkung auf Toxizität Giftigkeit Mensch und Umwelt (z.B. Benzol). Außerdem sind sie Treibhauseffekt Erwärmung der Erdatmosphäre auf- ähnlich wie ! Stickoxide Vorläufersubstanzen für grund der Freisetzung klimawirksamer Spurengase bodennahes Ozon. wie Kohlendioxid, Methan oder Fluorchlorkohlen- Global Reporting Initiative (GRI) Internationale wasserstoffe (FCKW). Initiative. Erarbeitet einen weltweit angewandten UN-Menschenrechtskonvention „Allgemeine Leitfaden für Nachhaltigkeitsberichte. Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Natio- i www.globalreporting.org Hüttensand Feinkörniges, glasiges Nebenprodukt aus der Roheisenherstellung im Hochofen. Er ent- nen aus dem Jahr 1948. i www.unhchr.ch/udhr/index.htm WBCSD – World Business Council for Sustainable steht, wenn die glutflüssige Schlacke in kaltem Development Zusammenschluss von mehr als 175 Wasser abgeschreckt wird. Zumahlstoff für Hoch- internationalen Unternehmen, die auf die drei Pfeiler ofenzemente. ökonomisches Wachstum, ökologisches Gleichgewicht Klinker Zwischenprodukt bei der Zementherstellung und sozialer Fortschritt bauen. und Hauptbestandteil der meisten Zementsorten. Wird bei 1.450 °C aus Kalkstein, Ton und Mergel in einem Drehofen gebrannt. OHSAS 18001 Occupational Health and Safety Assessement Series: Weltweit akzeptierter britischer Management-Standard zur systematischen Berücksichtigung von Gesundheits- und Arbeitsschutz in Unternehmen. Ökobilanz Analyse der Stoff- und Energieströme und ihrer Umweltwirkungen entlang des Lebenswegs eines Produktes. Vorwort Strategische Geschäftsregionen ■ Nordamerika Kanada, USA ■ Mittelmeer Türkei Vor drei Jahren veröffentlichten wir den ersten konzernweiten Umweltbericht und bekannten uns zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Mit unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht belegen wir nun die Fortschritte im Umweltbereich und erweitern unsere Berichterstattung gleichzeitig um soziale und ökonomische Aspekte. Die Bedeutung umweltrelevanter Ziele bleibt ungeschmälert. Wir arbeiten daran, die Kohlendioxidfreisetzungen und andere Emissionen weiter zu reduzieren und den Verbrauch natürlicher Rohstoffe zu vermindern. Unsere konzernweite Strategie steht fest: mehr Sekundärstoffe und kontinuierliche technische Verbesserungen. Eine ständige Herausforderung Dr. Bernd Scheifele, ist auch die Arbeitssicherheit. Daher werden wir die Arbeitssicherheitssysteme an unseren Vorstandsvorsitzender von Standorten weiter ausbauen. Unseren Mitarbeitern wollen wir, wo immer möglich, langfristige HeidelbergCement Arbeitsplätze und ein motivierendes Arbeitsumfeld mit guten Entwicklungschancen bieten. Trotzdem werden wir auch künftig Arbeitsplätze abbauen müssen, um unsere Aktivitäten in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu erhalten und damit die übrigen Arbeitsplätze zu sichern. Wir stehen dabei im engen Dialog mit den Arbeitnehmervertretern und versuchen, Entlassungen soweit wie möglich zu vermeiden sowie ausscheidende Mitarbeiter beim Neuanfang zu unterstützen. Bei allen Herausforderungen, die noch vor uns stehen: Wir haben schon viel erreicht. Wir konnten die spezifischen Kohlendioxid-Emissionen in den vergangenen Jahren deutlich senken, haben zahlreiche Werke modernisiert und damit die lokalen Umweltbelastungen vermindert. Wir tragen zur Wertschöpfung an unseren Standorten bei und sind ein anerkannter Partner im gesellschaftlichen Umfeld unserer Werke. Ein international tätiges Unternehmen mit 1.500 Standorten weltweit hat viel zu berichten. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Informationen zu unserem Nachhaltigkeitsbericht beigetragen haben, möchten wir unseren Dank aussprechen. Neben Beispielen für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zeigen wir in dem Bericht vor allem, welche konzernweiten Nachhaltigkeitsziele wir verfolgen und wie wir uns ständig verbessern wollen. Dabei richten wir Ihren Blick auf unser Kerngeschäft, die Zementproduktion, und orientieren uns an den Richtlinien des World Business Council for Sustainable Development ebenso wie an der Global Reporting Initiative. Zu Fragen, Kritik oder Anregungen möchten wir Sie einladen. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen. Heidelberg, im Mai 2005 Für den Vorstand Dr. Bernd Scheifele Vorstandsvorsitzender HeidelbergCement ist Mitglied von: World Business Council for Sustainable Development Tochterunternehmen haben weitere Niederlassungen in: Bulgarien, Finnland, Island, Italien, Kasachstan, Portugal, Saudi-Arabien, Spanien und Usbekistan ■ Afrika Benin Gabun Ghana Liberia Niger Nigeria Rep. Kongo Sierra Leone Tansania Togo ■ Zentraleuropa-West Deutschland, Österreich, Schweiz ■ Westeuropa Belgien, Frankreich, Großbritannien, Niederlande ■ Nordeuropa Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Norwegen, Russland, Schweden ■ Zentraleuropa-Ost Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakische Republik, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn ■ Asien Bangladesh Brunei China Indonesien Singapur Vereinigte Arabische Emirate ■ maxit Group ■ Konzernservice Inhaltsverzeichis 2 NACHHALTIGKEITSBERICHT 2004/2005 BUILDING ON SUSTAINABILITY Copyright © 2005 HeidelbergCement AG Berliner Straße 6 69120 Heidelberg Konzept und Realisation Unternehmenskommunikation HeidelbergCement IFOK – Institut für Organisationskommunikation, Bensheim Studio Delhi, Konzept und Design, Mainz Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden ColorDruck Leimen GmbH, Leimen Bildnachweis Bildarchiv HeidelbergCement, Heidelberg Dieser Nachhaltigkeitsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Weitere Informationen senden wir Ihnen gerne zu. Diesen Nachhaltigkeitsbericht und weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie auch im Internet unter www.heidelbergcement.de Kontakt Unternehmenskommunikation Telefon: 0 62 21/ 4 81-227 Telefax: 0 62 21/4 81-217 Email: [email protected] Der Nachhaltigkeitsbericht wurde auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Strategische Geschäftsregionen ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Aufbau & Wachstum ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ Nachhaltigkeit & Strategie ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Märkte & Mehrwert ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Umwelt & Ressourcen ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Mitarbeiter & Gesellschaft ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔➔ ➔ ➔ Partnerschaft & Dialog ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Ziele & Programm ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ HeidelbergCement AG Berliner Straße 6 69120 Heidelberg www.heidelbergcement.de Inhaltsverzeichis 2 NACHHALTIGKEITSBERICHT 2004/2005 BUILDING ON SUSTAINABILITY Copyright © 2005 HeidelbergCement AG Berliner Straße 6 69120 Heidelberg Konzept und Realisation Unternehmenskommunikation HeidelbergCement IFOK – Institut für Organisationskommunikation, Bensheim Studio Delhi, Konzept und Design, Mainz Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden ColorDruck Leimen GmbH, Leimen Bildnachweis Bildarchiv HeidelbergCement, Heidelberg Dieser Nachhaltigkeitsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Weitere Informationen senden wir Ihnen gerne zu. Diesen Nachhaltigkeitsbericht und weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie auch im Internet unter www.heidelbergcement.de Kontakt Unternehmenskommunikation Telefon: 0 62 21/ 4 81-227 Telefax: 0 62 21/4 81-217 Email: [email protected] Der Nachhaltigkeitsbericht wurde auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Strategische Geschäftsregionen ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Aufbau & Wachstum ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ Nachhaltigkeit & Strategie ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Märkte & Mehrwert ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Umwelt & Ressourcen ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Mitarbeiter & Gesellschaft ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔➔ ➔ ➔ Partnerschaft & Dialog ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Ziele & Programm ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ ➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔ HeidelbergCement AG Berliner Straße 6 69120 Heidelberg www.heidelbergcement.de