Hockenheimer Tageszeitung 15.08.2013
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Hockenheimer Tageszeitung 15.08.2013
RÜCKBLICK: Seit 25 Jahren ist der Ring eine gute Adresse für Großkonzerte / Premiere mit Michael Jackson / AC/DC Rekordhalter mit drei Auftritten / Krösus Robbie Williams Da kann kein Fußballstadion mithalten Von unserem Redaktionsmitglied Matthias Mühleisen Das Motodrom als Musikarena: Keine Band stand so oft auf der Bühne wie die australischen Hardrocker AC/DC. Die beiden oberen Bilder zeigen ihren Auftritt im Mai 2009 vor 90 000 Fans. Der "King of Pop", Michael Jackson, (u. l.) war im Juli 1988 und im August 1997 zu Gast. Das Sonisphere-Festival (u. M.) war im Juli 2009 das bislang letzte Musikevent. Im August 1990 kamen an zwei Tagen (u. r.) 100 000 Fans. © Hockenheimring Es ist weder das erste noch das vollste, aber zumindest das längste Musikereignis auf dem Hockenheimring, das morgen unter dem Motto "The Rise of Rock'n'heim" startet. Drei Tage Musik statt Motorengesang gab es noch nie in der 25-jährigen Konzertgeschichte der Rennstrecke. Eröffnet wurde sie von einem Künstler, der als "King of Pop" in die Geschichte eingegangen ist: Michael Jackson. Er zog am 10. Juli 1988 im Alter von 29 Jahren 70 000 Fans an. Das Motodrom bestand seine Feuertaufe problemlos und viele große Namen folgten. 100 000 Fans bei erstem Festival Am 25. und 26. August 1990 war mit Tina Turner, Chris de Burgh, den Simple Minds, Gianna Nannini, Alannah Miles, Gary Moore, Jethro Tull und Pur ein illustre Mischung damals angesagter Künstler zu erleben. Die Zuhörerzahl stieg auf rund 100 000 - und mit ihr wuchsen die Probleme, die Massen geordnet unterzubringen und zu transportieren, so friedlich die Besucher auch waren. Das schreckte die Ringverantwortlichen nicht ab, in den 90er Jahren die größten Namen des Musikgeschäfts zu verpflichten. Die Gruppe Genesis eröffnete ihr Konzert am 4. Juli 1992 vor 100 000 Menschen mit dem Titel "Land of Confusion" - was nicht die Organisation meinte. Eine sechsstellige Besucherzahl wurde nach Angaben der Ring GmbH seither nicht mehr eingelassen. 90 000 war die Obergrenze - und sie wurde wiederholt erreicht. Zwar nicht am 13. August 1994, als Pink Floyd die Stücke ihrer späten Alben "A momentary lapse of reason" und "The Division Bell" 80 000 Fans vorspielten, dazu Klassiker wie "Time", "Wish you were here" und "Money". Dafür wurde es beide Male voll, als die Rolling Stones den Ring rockten: 1995 und 2003. Unter dem Titel "Rock 'n' Race" stand der Abend mit Marius Müller-Westernhagen 1996 mit über 80 000 Besuchern. Bei seinem zweiten Gastspiel im Motodrom am 10. August 1997 wollten 85 000 Menschen Michael Jackson auf "History"-Tour erleben. Er schwebte in einer Raumkapsel ein. Robbie Williams macht's zweimal Die bislang meisten Ring-Auftritte haben die australischen Hardrocker AC/DC absolviert. 2001 auf der "Stiff Upperlip"-Tour mit den Toten Hosen als Anheizer, 2003 im Vorprogramm der Stones und 2009 auf der "Black-Ice"-Tournee - das bislang letzte Mega-Musikevent auf dem Ring mit 90 000 Zuschauern. Dieselbe Anziehungskraft hatte im August 2006 bereits Robbie Williams bewiesen - aber zweimal hintereinander. Mit Lob für die tolle Fußball-WM und Effektgewittern setzte der Brite ShowAusrufezeichen. Den bisherigen Schlussakkord lieferten beim "Sonisphere"-Festival Metallica, Die Toten Hosen, Anthrax und andere harte Jungs. Und morgen wird ein neues Kapitel Motodrom-Musikgeschichte aufgeschlagen. © Hockenheimer Tageszeitung, Donnerstag, 15.08.2013