Uwe Tellkamp - Universität zu Köln
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Uwe Tellkamp - Universität zu Köln
Uwe Tellkamp liest aus Der Turm Deutscher Buchpreis 2008 28. April 2010 12 Uhr Klosterstraße 79b, Repräsentationssaal Einführung: Prof. Dr. Hugo Aust INSTITUT FÜR DEUTSCHE SPRACHE UND LITERATUR II PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT UNIVERSITÄT ZU KÖLN BIOGRAPHISCHES Uwe Tellkamp wurde 1968 in Dresden geboren. Nach seinem Wehrdienst in der NVA verliert er wegen »politischer Unzuverlässigkeit« seinen Medizinstudienplatz, wird 1989 im Zuge der Wende inhaftiert und setzt danach sein Studium in Leipzig, New York und Dresden fort. Nach seinem akademischen Abschluß arbeitete er als Arzt in einer unfallchirurgischen Klinik in Dresden. Derzeit lebt er als Schriftsteller in Freiburg. (Suhrkamp Verlagsmitteilung) WERK (gedruckt) Der Hecht, die Träume und das Portugiesische Cafe. 2000. Der Eisvogel. Roman. Berlin: Rowohlt 2005. Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land. Roman. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2008. Reise zur blauen Stadt. 2009. Die Sandwirtschaft. Anmerkungen zu Schrift und Zeit. Leipziger Poetikvorlesung. Frankfurt/M. 2009. PREISE (Auswahl) Ingeborg-Bachmann-Preis 2004 Uwe-Johnson-Preis 2008 Deutscher Buchpreis 2008 Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Gesellschaft 2009 POETIK (Auszug) Epik: eine Literatur des Nicht-Auflösbaren, prinzipiell, in einer Zeit, die nach schnellen Lösungen verlangt, des Anfangs- und Endelosen (denn die Geburt weiß man nicht und wohl auch nicht mehr die Sekunde des Todes); Anerkennung der Chance zur Genauigkeit, die das Ausführliche, das mit dem Geschwätzigen nicht verwechselt werden kann, bereithält, Anerkennung des Aus- und Standhaltens, der Ruhe, der Unbotmäßigkeit, des Plädoyers für Abschweifung, Geduld, Barock, Fülle, Vagabundage, die mit strenger Komposition dennoch zusammengehen kann,, denn das Epische, wie ich es verstehe und bei Johnson, Proust, Mann, Tolstoi liebe, ist nicht das FormlosAufgedunsene, sondern das gefaßte Humanum und heute, in der Zeit des kurzen und gefangenen Atems, ein Beispiel für Freiheit. Epiker in kunstfremder Zeit. Kunstfremd (nicht -feindlich, denn Feindseligkeit, wie es sie im Sozialismus gab, nimmt noch ernst): weil Kunst »das Andere« ist, Spiel, Zweckfreiheit, Nutzlosigkeit, der Traum des Menschen, seine Unschuld. (Die Sandwirtschaft, S. 43 f.)