Lehrstuhl für Indologie
Transcrição
Lehrstuhl für Indologie
Institut für Kulturwissenschaften Ost- und Südasiens Lehrstuhl für Indologie Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2005/06 Stand 100705 Lehrstuhl für Indologie, Institut für Kulturwissenschaften Ost- und Südasiens Am Hubland, Philosophiegebäude 8 U 5-8, 97074 Würzburg; Tel. 0931/888-5511 e-mail: [email protected] Homepage: www.uni-wuerzburg.de/indologie. Leitung: Prof. Dr. Heidrun Brückner, (Sprechstunde: Mi 11. 30-13.00, Raum 8U8) e-mail: [email protected] Sekretariat: Ulrike Engel, Tel. 0931/888-5511, Fax 888-7150, e-mail: [email protected] Privatdozentin: Dr. Karin Steiner, Tel. –5513, e-mail [email protected] Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Anna Aurelia Esposito, Tel. -5512, e-mail: [email protected]; Christine Seemann, M.A., Tel. –5513, e-mail: [email protected] Lektorin / Lektor: Dr. Cornelia Haas, Tel. -5512, Rainer Kimmig, M.A., Tel. –5512 Projektmitarbeiter /innen: Matthias Ahlborn, M.A., Dr. des. Heike Moser. Lehrbeauftragte: Matthias Ahlborn, M.A., Dr. Sunil Bansal, Dr. Karl-Heinz Golzio, Dr. Brigitte Schulze Für die Studienberatung stehen Prof. Brückner (Sprechstunde Mi 11.30-13.00, tel. Anmeldung im Sekretariat 8885511), die wissenschaftl. Assistentin Dr. Anna Aurelia Esposito, Tel. 8885512, sowie die Lektorin Dr. Cornelia Haas, Tel. 8883312, zur Verfügung. Alle im folgenden angeführten Lehrveranstaltungen sind sowohl für den Magisterstudiengang Indologie als auch für den Bakkalaureus-Studiengang Indologie / Südasienkunde anrechenbar. In Hinblick auf den Bakkalaureus-Studiengang sind alle Veranstaltungen mit Kürzeln markiert, die deutlich machen, ob sie für das Hauptfachstudium (H), das Nebenfachstudium (N), den Methodenbereich (M), den Ergänzungsbereich (E) oder den Fremdsprachenbereich (F) anrechenbar sind. Die Vorbesprechung für alle Veranstaltungen findet am Dienstag, den 18.10.05 um 10.30 Uhr in Ü14 statt. An dieser Informationsveranstaltung, bei der auch Terminfragen besprochen werden, sollten nach Möglichkeit alle Studierenden teilnehmen. Beginn der Veranstaltungen: Wenn nicht anders angegeben, beginnen alle Veranstaltungen am entsprechenden Tag nach der Vorbesprechung. Das kommentierte Vorlesungsverzeichnis der Indologie ist als Broschüre im Sekretariat sowie elektronisch unter http://www.uni-wuerzburg.de/indologie erhältlich. Übersicht über die Veranstaltungen im Wintersemester 2005/06 Vorlesung 04670 Indien und Europa HaF 1std., Mo 11.15-12.00, Ü14 Brückner, Heidrun HNME Seminare 04671 Bhagavatapura?a 10. Buch - Lektüre ausgewählter Episoden aus dem Leben des Gottes Kçù?a (Sanskrit für Fortgeschrittene) 2std., Do 11.00-12.30, Ü14 Brückner, Heidrun HNF 04672 Im Land des Rosenapfelbaumes – indische Lehren in der Esoterik HaF 2std., Di 11.00-12.30, Ü14 Haas, Cornelia HNME 04673 Buddhismus in Südasien – ein historischer Überblick HaF 2std., Fr 12.00-13.30, Ü14 Haas, Cornelia HNME 04674 Glück und Freiheit jenseits von Arbeit und Ordnung: Der Konflikt zwischen Asket und Haushälter in der klassischen indischen Philosophie HaF 2std., 14-tägig Do 14.00-16.30, Ü14 (Beginn 20.10.; Weitere Termine: 3.11., 17.11., 1.12., 15.12., 12.1., 26.1., 9.2.) Ahlborn, Matthias HNME 04675 Geschichte Südasiens von der Zeit Harùas (606-647) bis zur Gründung von Vijayanagara (1346) HaF 2std., 14-tägig, Fr 13.30-17.00, Ü14 (Beginn 21.10.; Weitere Termine: 4.11., 18.11., 2.12., 16.12., 20.1., 3.2.) Golzio, Karl -Heinz HNME 04676 Die wirtschaftliche Entwicklung Indiens von der Unabhängigkeit bis heute HaF 1std., 14-tägig Do 14.15-15.45, Ü14 (Beginn 27.10.; Weitere Termine: 10.11., 24.11., 8.12., 22.12., 19.1., 2.2.) Bansal, Sunil HNME 04677 Projektionen und Selbst-Reflektionen über Dalits und das „Gute Leben“ in Politik und Filmen Indiens HaF 2std., Fr 13.1. und 27.1., 16-19, Sa 14.1. und 28.1., 9-12 u. 14-17, 8/U/11b Schulze, Brigitte HNME Übungen 04678 Hindi I 4std., Di 14.30-16.00, Mi 14.00-15.30, Ü14 Kimmig, Rainer HNF 04679 Einfache Erzählprosa in Hindi (Hindi III) 2std., Mi 9.15-10.45, Ü14 Kimmig, Rainer HNF 04680 Hindi-Konversation 1std., 14-tägig Do 12.30-14-00, Ü14 (Beginn 27.10.; Weitere Termine: 10.11., 24.11., 8.12., 22.12., 19.1., 2.2.) Bansal, Sunil HNF 04681 Urdu II – Moderne Erzählprosa (Ismat Chughtai) 2std., Mi 11.00-12.30, Ü14 Kimmig, Rainer HNF 04682 Sanskrit I 4std., Di 13.00-14.30, R 104 (Mensa), Fr 10.15-11.45, Ü14 Haas, Cornelia HNF 04683 Nala und Damayanti – Lektüre einer Episode aus dem Mahabharata (Sanskrit III) 2std., Mo 15.30-17.00, Ü14 Brückner, Heidrun HNF 04684 Einführung in die Indologie / Südasienkunde I - Das moderne Indien HaF 2std., Di 16.15-17.45, Ü14 Kimmig, Rainer HNME 04685 Einführung in Sprache und Kultur des südindischen Bundesstaates Karnataka II (= Kanaresisch II) 4std., Di 9.15-10.45, Do 9.15-10.45, Ü14 Esposito, Anna Aurelia HNF 04686 Exkursion nach Karnataka 4std., 24.9.-15.10.2005 Brückner, Heidrun HNME Vorlesung 04670 Indien und Europa HaF 1std., Mo 11.15-12.00, Ü14 Brückner, Heidrun Die Vorlesung skizziert knapp die frühe europäische Sicht Indiens in der Antike und konzentriert sich dann vor allem auf die Zeit der europäischen Expansion nach Vasco da Gamas Entdeckung des Seewegs von Europa nach Indien und seiner Landung dort im Jahre 1498. Seither haben Kaufleute, Reisende, Missionare und schließlich - im Gefolge der späteren britischen Kolonialmacht - die sog. Orientalisten die unterschiedlichsten Wahrnehmungen indischer Kultur(en) nach Europa gebracht. Eine neue Phase europäischer Beschäftigung mit Indien begann im 19. Jh., als sich die Indologie als akademische Disziplin in Europa, vor allem in Deutschland, etablierte. Eine häufig ganz andere Sicht spiegelt sich in den europäischen Literaturen des 20.Jh. Wie aber sah Indien Europa? Und wie verändert sich die gegenseitige Wahrnehmung heute im Zeitalter der Globalisierung? Diesen und weiteren Fragen soll in der Vorlesung nachgegangen werden, deren Titel an das gleichnamige Werk von Wilhelm Halbfass anknüpft. Literatur: • Dharampal-Frick, Gita. 1994. Indien im Spiegel deutscher Quellen der frühen Neuzeit (1500-1750). Studien zu einer interkulturellen Konstellation. Tübingen: Niemeyer. • Halbfass, Wilhelm. 1981. Indien und Europa. Perspektiven ihrer geistigen Begegnung. Basel: Schwabe. • Halbfass, Wilhelm. 1988. India and Europe: an essay in understanding. Albany: State University of New York Press. • Windisch, Ernst. 1917 / 1920. Geschichte der Sanskrit-Philologie und indischen Altertumskunde. 2 Bände. Strassburg: Trübner. Seminare 04671 Bhagavatapura?a 10. Buch - Lektüre ausgewählter Episoden aus dem Leben des Gottes Kçù?a (Sanskrit für Fortgeschrittene) 2std., Do 11.00-12.30, Ü14 Brückner, Heidrun Das umfangreiche Bhagavata-Pura?a (9./10.Jh. nach Chr.?) mit seinen 335 Kapiteln in zwölf Büchern gehört zu den populärsten Texten des Hinduismus. Seine südindische Herkunft und die zahlreichen Querverbindungen zu regionalsprachigen Traditionen sind von besonderem Interesse für das Seminar. Dies gilt vor allem für das zentrale 10. Buch, in dem das irdische Leben des Gottes Kçù?a beschrieben wird. Es werden ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und insbesondere im Hinblick auf die religiöse Konzeption der “Gottesliebe” bzw. “Emotion der Hingabe” (bhakti) analysiert. Teilnahmevoraussetzung: Vier Semester Sanskrit oder ein gleichwertiger Kenntnisstand. Literatur: • Gail, Adalbert. 1969. Bhakti im Bhagavatapura?a. Religionsgeschichtliche Studie zur Idee der Gottesliebe in Kult und Mystik des Viù?uismus. Wiesbaden: Harrassowitz. • Hardy, Friedhelm. [1983] 2001. Viraha-Bhakti. The early history of Kçù?adevotion in South India. New Delhi: Oxford University Press. • Rocher, Ludo. 1986. The Pura?as. Wiesbaden: Harrassowitz (A history of Indian literature 2,3). • Ruben, Walter. 1944. Krishna. Konkordanz und Kommentar der Motive seines Heldenlebens. Istambul. Text: • Kopievorlagen der ausgewählten Passagen sind im Semesterapparat zu finden. Übersetzung: • Tagare, Ganesh Vasudeo (Übers.). [1978] 1994. The Bhagavatapura?a. Ancient Indian Tradition and Mythology Series, Vol. 10, Part IV. New Delhi: Motilal. 04672 Im Land des Rosenapfelbaumes – indische Lehren in der Esoterik HaF 2std., Di 11.00-12.30, Ü14 Haas, Cornelia Gegen Ende des 19. Jh. blickten die geheimen Zirkel des Westens mit der Theosophie und H.P. Blavatsky erstmals bewußt auf den indischen Subkontinent, das „Land des Rosenapfelbaumes“ und seine Lehren. Was bis zu dieser Zeit lediglich das Bewußtsein von Gelehrten und Missionaren erreicht hatte, entwickelte sich damit zur Grundlage und Inspiration für nahezu alles, was heute als „moderne Esoterik“ bekannt ist. In Lebensratgebern bis hin zu Meditationshandbüchern für Führungskräfte sind geistige Konzeptionen Indiens verarbeitet. Aber auch etablierte und einflussreiche Gemeinschaften wie die der Anthroposophen beziehen sich vielerorts auf die Indische Geisteswelt. Dieses Seminar behandelt „die Esoterik“ v.a. des 20. Jh. und ihre „indischen Zutaten“. Dabei sollen auch weniger bekannte Phänomene wie bspw. frühe Konvertierungen zum Buddhismus berücksichtigt werden. Kenntnisse indischer Sprachen werden nicht vorausgesetzt. Literatur: • Bochinger, Christoph. 1994. „New Age“ und moderne Religion. Religionswissenschaftliche Analysen. Gütersloh: Kaiser. • Hanegraff, Wouter J. 1998. New age religion and western culture. Esotericism in the mirror of secular thought. Albany: State Univ. of New York Press. • Hummel, Reinhart. 1984. Gurus in Ost und West. Hintergründe, Erfahrungen, Kriterien. Stuttgart: Quell-Verlag. 04673 Buddhismus in Südasien – ein historischer Überblick HaF 2std., Fr 12.00-13.30, Ü14 Haas, Cornelia Der Buddhismus ist heute Weltreligion. In zahlreichen Ländern Asiens, sowie zunehmend auch in den USA und Europa wächst die Zahl der Anhänger. In seinem Ursprungsland Indien hingegen ist der Buddhismus seit der muslimischen Eroberung nahezu verschwunden. Buddhisten in Indien sind heute in der Hauptsache Exil-Tibeter und damit Praktizierende des tibetischen Buddhismus, in Sri Lanka herrscht dagegen der Theravada-Buddhismus vor. In diesem Seminar sollen die ursprünglichen Traditionen des indischen Buddhismus vermittelt werden, in deren Lehren oftmals maßgebliche Impulse für die Weiterentwicklung in anderen Ländern zu finden sind. Kenntnisse indischer Sprachen werden nicht vorausgesetzt. Literatur: • Bareau, André. 1955. Les sectes bouddhiques du Petit Véhicule. Saigon: École Française d’Extrême-Orient (Publications de l’École Française d’ Extrême -Orient 38). • Conze, Edward. 1962. Buddhist thought in India. Three phases of Buddhist philosophy. London: Allen & Unwin. • Nakamura, Hajime. [1986] 1999. Indian Buddhism. a survey with bibliographical notes. New Delhi: Motilal. • Omvedt, Gail. 2002. Buddhism in India . Challenging Brahmanism and caste. New Delhi: Sage Publications. 04674 Glück und Freih eit jenseits von Arbeit und Ordnung: Der Konflikt zwischen Asket und Haushälter in der klassischen indischen Philosophie HaF 2std., 14-tägig Do 14.00-16.30, Ü14 (Beginn 20.10.; Weitere Termine: 3.11., 17.11., 1.12., 15.12., 12.1., 26.1., 9.2.) Ahlborn, Matthias Stand in der vedischen Gesellschaft die geregelte Aktivität des Opfers im Mittelpunkt des religiösen und kulturellen Lebens, so entwickelte sich zur Zeit der Upanischaden eine radikale Gegenbewegung: Ziel war hier nicht mehr die Aufrechterhaltung der sozialen und kosmischen Ordnung, sondern die Erlösung, der Ausstieg aus eben dieser Ordnung. Der Gegensa tz zwischen dem Haushälter und dem Asketen oder Entsager bildet fortan eines der Grundmotive auch der philosophischen Literatur. Im Seminar werden ausgewählte Quellentexte zu diesem Thema in Übersetzung gelesen und diskutiert: aus den Upanisaden, dem Advaitavedanta, der Bhagavadgita, der buddhistisc he Literatur (Bodhicaryavatara) sowie den Rechtstexten (Manusmrti). Dabei soll auch ein interkultuereller Vergleich vorgenommen werden zwischen der Bedeutung von "Arbeit", "Wissen" und "Muße" in der klassischen indischen Literatur und im gegenwärtigen Diskurs, der gekennzeichnet ist durch Schlagwörter wie „Sozial ist, was Arbeit schafft“, „Es gibt kein Recht auf Faulheit“... Literatur: • Die Literaturauswahl wird am Anfang des Seme sters bekanntgegeben. 04675 Geschichte Südasiens von der Zeit Harùas (606-647) bis zur Gründung von Vijayanagara (1346) HaF 2std., 14-tägig, Fr 13.30-17.00, Ü14 (Beginn 21.10.; Weitere Termine: 4.11., 18.11., 2.12., 16.12., 20.1., 3.2.) Golzio, Karl -Heinz Nach dem Zerfall des Guptareiches ist die weitere Entwicklung in Nordindien durch eine Abfolge zahlreicher gleichzeitig herrschender regionaler Dynastien gekennzeichnet (die von 640 bis 647 unter Harùa geschaffene Einheit ist nur Episode), von denen bis 1000 die Gurjara-Pratihahras im Nordwesten, die Palas in Bengalen, die Caëukyas und Raùñrakuñas auf dem Dekhan sowie die Rajputen-Herrschaften die bedeutendsten waren. Seit etwa 1000 wird der Nordwesten von türkischen Eroberern aus Afghanistan bedroht, die in den Jahren 1192-1210 ganz Nordindien erobern. Neben der Ereignisgeschichte soll staatlicher Aufbau, Kultur und Religion(en) berücksichtigt werden, was auch für Südindien mit den Dynastien der Pallava, Cºëa und Pa?ñya geleistet werden soll. Den zeitlichen Abschluß bildet die Gründung des Reiches Kar?añaka (Vijayanagar) 1346 und die Verselbständigung des Bahmani-Sultanats 1347. Literatur: • Gilmartin, David & Bruce B. Lawrence (Hgg.). 2000. Beyond Turk and Hindu. Rethinking religious identities in Islamic South Asia. Gainesville: University of Florida. • Njammasch, Marlene. 2001. Bauern, Buddhisten und Brahmanen. Das frühe Mittelalter in Gujarat. Wiesbaden: Harrassowitz (Asien- und Afrika-Studien der Humboldt-Universität zu Berlin 2). • Ray, Hemachandra. 1973. The Dynastic History of Northern India (early mediaeval Period). 2 Bände. New Delhi: Motlial. • Nilakanta Sastri, K[allidaikurichi] A[iyah Ayyar]. 1955. The Cºëas. Madras: University of Madras. • Thapar, Romila. 2004. Somanatha: The many voices of a history. Delhi: Penguin. • Wink, André. 1996. Al-Hind. The Making of the Indo-Islamic World. Vol. I: Early Medieval India and the Expansion of Islam, 7 th -11th centuries. Leiden, New York, Köln: E. J. Brill. • Wink, André. 1997. Al-Hind. The Making of the Indo-Islamic World. Vol. II: The Slave Kings and the Islamic Conquest, 11 th -13th centuries. Leiden, New York, Köln: E. J. Brill. 04676 Die wirtschaftliche Entwicklung Indiens von der Unabhängigkeit bis heute 1std., 14-tägig Do 14.15-15.45, Ü14 (Beginn 27.10.; Weitere Termine: 10.11., 24.11., 8.12., 22.12., 19.1., 2.2.) Bansal, Suni l Indiens wachsende Bedeutung für die Weltwirtschaft lässt es geraten erscheinen, sich näher mit den Faktoren zu befassen, die Indiens erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen. In dem Seminar wird zum einen ein Gesamtüberblick über die Entwicklung der indischen Wirtschaft gegeben. Zum anderen sollen einzelne Bereiche wie die industrielle Entwicklung und die Entwicklung der Agrar- und Landwirtschaft von der Unabhängigkeit bis heute systematisch vermittelt, analysiert und erörtert werden. Literatur: • Economic Survey (2004-2005). New Delhi: Govt. of India, Ministry of Finance. • Jhingun, M. L. 2002. The Economics of Development and Planning. Delhi. • Dhingra, I. C. & V. K. Garg. 2002. The Econo mic Development and Planning in India. New Delhi. 04677 Projektionen und Selbst-Reflektionen über Dalits und das „Gute Leben“ in Politik und Filmen Indiens HaF 2std., Fr 13.1. und 27.1., 16-19, Sa 14.1. und 28.1., 9-12 u. 14-17, 8/U/11b Schulze, Brigitte Im Seminar werden wir Vorstellungen vom ethisch und sozial guten Leben kennenlernen, die Dalits in Kerala und Maharashtra haben; ausserdem werden wir auch sehen, wie diese Ideen in der Alltagspraxis gelebt werden. Wichtigstes Quellenmaterial sind biographische Texte und Videofilme von Dalits selbst (u.a. Filme, die B. Schulze während ihres Feldaufenthalts in Kerala zusammen mit Dalit-Frauen aufgenommen hat). In einem zweiten Schritt werden dann auf diskursive Weise diese Dalit-Lebensvisionen mit den gewaltvoll realen Konstruktionen verglichen, die die mainstream society jeweils über „untouchables“ hat. Literatur: • Ambedkar, Bhimrao Ramji. [1936] 1990. Annihilation of caste. An undelivered speech. New Delhi: Arnold. • Ambedkar, Bhimrao Ramji. 1979. Writings and Speeches, Vol. 1. Ed. by Vasant Moon. Bombay: Education Dept., Govt. of Maharashtra. • Ambedkar, Bhimrao Ramji. 1989. Writings and Speeches, Vol. 5. Ed. by Vasant Moon. Bombay: Education Dept., Govt. of Maharashtra. • Bama. 2005. Sangati: Events. Translate d from Tamil by Lakshmi Holmström. New Delhi: Oxford University Press. • Pawar, Daya. 1988. Balute. Autobiographie eines Unberührbaren. Frankfurt a. M.: Verlag Yvonne Landeck. Film: • Bharadwaj, Ajay. 2004. Kitte Mil Ve Mahi (Where the Twain Shall Meet). Punjabi mit englischen Untertiteln, 72 Min . Übungen 04678 Hindi I 4std., Di 14.30-16.00, Mi 14.00-15.30, Ü14 Kimmig, Rainer Hindi, in der indischen Verfassung als “official language” bezeichnet, ist die indische Sprache mit der höchsten Anzahl von Sprechern. Innerhalb Indiens wird Hindi (und die ihm nah verwandten Regionalsprachen) vor allem im Norden gesprochen: Hindi ist die offizielle Sprache der Bundesstaaten Uttar Pradesh, Madhya Pradesh, Bihar, Haryana, Rajasthan und Himachal Pradesh. Auch außerhalb Indiens besitzt Hindi in Staaten, deren Bevölkerung zu einem großen Teil aus indischen Immigranten besteht oder in denen es zumindest größere ethnische Gruppen indischen Ursprungs gibt, einige Bedeutung. In Fidji, Mauritius und Guayana, aber auch in den Golfstaaten, Südafrika oder Nordamerika findet man größere Gruppen von Hindi-Sprechern. Der Anfängerkurs (Hindi I und Hindi II) ist auf zwei Semester angelegt. Hier wird Schrift, Grammatik und Grundwortschatz des Hindi eingeübt und durch kurze Texte aus dem Lehrbuch sowie Sprechübungen gefestigt. Lehrbuch: • Snell, Rupert; Simon Weightman. 20002 . Teach Yourself Hindi. A complete course in understanding, speaking and writing. London (Die Erstauflage kann nicht benutzt werden!). 04679 Einfache Erzählprosa in Hindi (= Hindi III) 2std., Mi 9.15-10.45, Ü14 Kimmig, Rainer Die Übung soll anhand einfacher Erzähltexte die bisher erworbenen Kenntnisse der grammatischen Struktur en des Hindi vertiefen und auf die selbständige Lektüre moderner Prosatexte vorbereiten. Literatur: • Die Texte werden im Unterricht ausgegeben. 04680 Hindi-Konversation 1std., 14-tägig Do 12.30-14-00, Ü14 (Beginn 27.10.; Weitere Termine: 10.11., 24.11., 8.12., 22.12., 19.1., 2.2.) Bansal, Sunil Diese Veranstaltung wird in Ergänzung zu Hindi III und als Vorbereitung für die Indien-Exkursion angeboten. Grundwortschatz sowie Grammatik sollen gefestigt und ergänzt, der Sprachgebrauch in alltäglichen Situationen geübt werden. Auch Studierende, die bereits eine gewisse Beherrschung des Hindi erlangt haben und ihre Sprachfertigkeit noch weiter ausbauen wollen, sind willkommen! 04681 Urdu II – Moderne Erzählprosa (Ismat Chughtai) 2std., Mi 11.00-12.30, Ü14 Kimmig, Rainer Diese Veranstaltung führt den im Sommersemester 2005 begonnen Kurs fort. Bereits erworbene Kenntnisse des Urdu sollen gefestigt und ergänzt werden. Literatur: • Chughtai, Ismat. 1990. The Quilt & Other Stories. Transl. By Tahira Naqui & Syeda S. Hameed. New Delhi: kali for women. • Rothen-Dubs, Ursula (Hg.). 1989. Allahs indischer Garten. Ein Lesebuch der UrduLiteratur. Frauenfeld: Waldgut. • Shackle, C.; R. Snell. 1990. Hindi and Urdu since 1800. London: SOAS South Asia Texts. 04682 Sanskrit I 4std., Di 13.00-14.30, R 104 (Mensa), Fr 10.15-11.45, Ü14 Haas, Cornelia Sanskrit, die klassische Sprache Indiens, umfaßt eine weite und höchst interessante Literatur, die von religiösen, philosophischen und poetischen Texten bis zu Schriften über Astronomie und Mathematik reicht. Sanskrit besitzt nicht nur eine Bedeutung für die klassische Indologie oder die Sprachwissenschaft. In den modernen indogermanischen Sprachen Nordindiens wie Hindi, Bengali, oder Marathi, aber auch in dravidischen Sprachen des Südens wie Kannada, Malayalam, Tamil und Telugu ist der Anteil des aus dem Sanskrit abzuleitenden Wortschatzes sehr hoch. Grundkenntisse des Sanskrit sind daher auch für das Studium der modernen Sprachen Südasiens von großem Nutzen. Im Anfängerkurs (Sanskrit I und Sanskrit II), der auf zwei Semester angelegt ist, werden die Grundlagen der Grammatik studiert. Beispielsätze, zum Teil aus der Originalliteratur, sowie Übungen sollen für eine Festigung des Stoffes sorgen. Lehrbuch: • Coulson, Michael. 2002. Sanskrit: An Introduction to the Classical Language. London: Hodder & Stoughton (Teach Yourself Books). 18 • Stenzler, Adolf Friedrich. 1995. Elementarbuch der Sanskrit-Sprache. Berlin: Walter de Gruyter (statt 18. Auflage 1995 kann auch eine ältere Auflage benutzt werden). Grammatik: • Kielhorn, Franz. 1983. Grammatik der Sanskritsprache. Wiesbaden: Franz Steiner Verlag. • Mayrhofer, Manfred. 3 1978. Sanskrit-Grammatik. Mit sprachvergleichenden Erläuterungen. Berlin: De Gruyter. 04683 Nala und Damayanti – Lektüre einer Episode aus dem Mahabharata (Sanskrit III) 2std., Mo 15.30-17.00, Ü14 Brückner, Heidrun Im dritten Semester Sanskrit werden die Kenntnisse von Grammatik und Lexikon erweitert und vertieft. Die Lektüre der Mahabharata-Geschichte von König Nala, der Damayanti zur Frau gewinnt, sie durch seine Spielleidenschaft verliert und schließlic h wieder mit ihr vereint wird, begleitet traditionell die Einübung insbesondere des Perfekt- und Aorist-Systems. Text: • Es wird der Text des Stenzlerschen Lehrbuchs benutzt, das auch ein Glossar enthält: (Stenzler, Adolf Friedrich. 181995. Elementarbuch der Sanskrit-Sprache. Berlin: Walter de Gruyter [oder ältere Auflage].) Übersetzung: • Wezler, Albrecht. 1965. Nala und Damayanti. Eine Episode aus dem Mahabharata. Stuttgart: Reclam. 04684 Einführung in die Indologie / Südasienkunde I - Das moderne Indien HaF 2std., Di 16.15-17.45, Ü14 Kimmig, Rainer Südasien mit seiner Vielzahl von Sprachen, Kulturen, Religionen und Sozialformen wird in der gängigen europäischen Wahrnehmung oft als Welt der Gegensätze erlebt: Hier Computerzentren und eine rege Filmindustrie, dort eine scheinbar unveränderte Dorfkultur. Hier die Wüste Rajasthans, dort die Palmenhaine der Küsten Keralas. Diese Einführungsveranstaltung möchte Anfängern solide Grundkenntnisse im Bereich der Landeskunde Südasiens, besonders Indiens, vermitteln. Politik und Wirtschaft, Bildungs- und Gesundheitswesen, die Sprachen und Schriften sowie die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und gesellschaftlichen Gruppen sollen angeschnitten werden. Für das zweite Semester ist als Fortsetzung eine Veranstaltung mit dem Schwerpunkt “klassisches Indien” geplant. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist für Studierende der Indologie im Haupt- sowie im Nebenfach Pflicht. Literatur: • Bechert, Heinz; Georg von Simson; Peter Bachman (Hrsg.). [1979] 1993. Einführung in die Indologie. Stand, Methoden, Aufgaben. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2., durchges., erg. und erw. Aufl.). • Bronger, Dirk. 1996. Indien. Größte Demokratie der Welt zwischen Kastenwesen und Armut. Gotha: Justus Perthes Verlag (Perthes Länderprofile). • Draguhn, Werner (Hg.). 2000. Indien 2000. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Hamburg: Institut für Asienkunde. • Rothermund, Dietmar (Hg.). 1995. Indien. Kultur, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Umwelt. Ein Handbuch. München: C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung. • Stang, Friedrich. 2002. Indien. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (Wissenschaftliche Länderkunden) • Zograph, Georgij A. [1960] 1982. Die Sprachen Südasiens. Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie. 04685 Einführung in Sprache und Kultur des südindischen Bundesstaates Karnataka II (=Kanaresisch II) 4std., Di 9.15-10.45, Do 9.15-10.45, Ü14 Esposito, Anna Aurelia Kannaóa oder Kanaresisch wird vor allem im heutigen Bundesstaat Karnataka gesprochen, dessen Hauptstadt die High-Tech-Metropole Bangalore ist. Historisch war die Region Sitz bedeutender Dynastien und Reiche wie der Hoysalas und des Großreiches von Vijayanagara. Sie umfasst ferner den ehemaligen Fürstenstaat Mysore mit der gleichnamigen Hauptstadt, der auch zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft selbständig blieb, sowie die Westküstendistrikte, deren Hafenstädte einst wichtige internationale Handelszentren waren. Die kanaresische Literatur gehört zu den ältesten und bedeutendsten Regionalliteraturen Indiens. Heute wirkt vor allem die moderne kanaresische Autorenliteratur über die Region und über Indien hinaus. Diese Veranstaltung führt den im Sommersemester begonnen Kurs fort. Bereits erworbene Kenntnisse des Kanaresischen sollen gefestigt und ergänzt werden. Lehrbuch: • Halemane, L.; M. N. Leelavathi. 1983. An Intensive Course in Kannada. Mysore: Central Institute of Indian Languages (auch neuere Auflagen können benutzt werden). Grammatik: • Jensen, H. 1969. Grammatik der kanaresischen Schriftsprache. Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie. • Sridhar, S. N. 1990. Kannada. London: Routledge. (Weitere Materialien zu Sprache und Landeskunde im Kurs) 04686 Exkursion nach Karnataka 4std., 24.9.-15.10.2005 Brückner, Heidrun Das Studium von Sprache, Kultur und Geschichte des südindischen Bundesstaates Karnataka mit seiner Hauptstadt Bangalore gehört zu den Schwerpunkten der Würzburger Indologie. Die landeskundliche Exkursion nach Karnataka führt zunächst nach Bangalore, wo Stadtentwicklung, Wirtschaftsstruktur und Forschungseinrichtungen im Mittelpunkt unseres Interesses stehen werden. Geschichte und Kunstgeschichte werden uns beim Besuch wichtiger Ausgrabungsstätten und Tempel im Norden Karnatakas beschäftigen. Bei Besuchen unserer Partneruniversitäten wird der Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden intensiviert. Einen Höhepunkt hinduistischer Festkultur und unseres Besuches in Karnataka wird die Teilnahme am großen Siegesfest für die Göttin Durga am 12. Oktober darstellen. Der Exkursion geht ein einwöchiger Sprachkurs in Mysore voraus, der auf dem zweiwöchigen Intensivkurs im Juli 2005 in Würzburg aufbaut. Literatur: Die Exkursion wird im Rahmen des Intensivkurses (18.-29. Juli 2005) in Würzburg vorbereitet. Literatur befindet sich im Semesterapparat. Notizen: