„Globis“ Tour durch die Bretagne
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„Globis“ Tour durch die Bretagne
„Globis“ Tour durch die Bretagne written by Couve 18.6. – 4.7.2004 Gesamtlänge: 3546 km Etappen: München – Rothsee Rothsee – Seraucourt le Grand Seraucourt le Grand – Mont St. Michel Mont St.Michel – Carantec Carantec – Benodet Benodet – Locmariaquer Locmariaquer – La-Trinité-sur-Mer La-Trinité-sur-Mer – Chennonceau Chenonnceau – Muides-sur-Loire Muides-sur Loire – München 18.6. Abfahrt aus München noch am Abend zur ersten Übernachtung am Rothsee, Nähe Nürnberg. Damit haben wir das erste Autobahnstück mit Staugefahr hinter uns und gleich einen schönen Stellplatz am Rothsee gefunden. Nur 100m vom See entfernt und außerhalb der Saison auch noch kostenlos. 19.6. Die Anfahrt in die Bretagne zieht sich! Nach gut 800km haben wir die Nase voll vom Kilometerfressen und fahren den Campingplatz in Seraucourt le Grand (Nähe St. Quentin, nordöstlich von Paris) an. Der entpuppt sich als ideale Zwischenstation: Nur 4 km von der A 26 entfernt und trotzdem inmitten ländlicher Idylle an einem kleinen Weiher gelegen, können wir hier noch die letzten Strahlen der Abendsonne genießen. Und auch die Nebelstimmung am nächsten Morgen ist atemberaubend: 20.6. Ohne Zwischenstopp geht’s weiter durch die Normandie (die Landungsküste wird erst in einem der nächsten Urlaube besichtigt) bis Mont St. Michel. Tipp: Bei Anfahrt über die D 75 hat man schon kilometerweit immer Aussicht auf den Klosterberg. Die Lage des WoMo-Stellplatzes ist eigentlich ideal, direkt zu Füßen von Mont St. Michel. Aber da der Platz sich bei Regen in eine einzige Matschgrube verwandelt, schlagen wir auf dem Campingplatz im Ort (der übrigens nur 50 Cent mehr kostet als der Stellplatz) unser Lager auf. Leider lässt das Wetter sehr zu wünschen übrig, ein ständiger Wechsel zwischen Regenschauern und Sturmböen. Na, wenigstens kann man so ein paar dramatische Wolkenbilder ablichten. 22.6 Weiterfahrt nach Carantec. Zwischen St. Malo und St. Brieuc fahren wir immer in Küstennähe entlang. Auf dem Parkplatz von Fort La Latte finden sich im hinteren Teil schöne Stellplätze für WoMo’s , die wahrscheinlich auch über Nacht genutzt werden können. Da es bei uns jedoch noch früh am Tag ist, nutzen wir das idyllische Plätzchen nur für eine kurze Mittagspause und machen uns dann auf zu einem Spaziergang zum Fort. Wer länger wandern will: Zum nahegelegenen Cap Fréhel führt ein aussichtsreicher Wanderweg auf halber Höhe immer an der Küste entlang. Wir fahren jedoch weiter auf der D 34 Richtung Westen. In zwei Wochen werden hier die Tour de France-Fahrer über genau die gleiche Straße flitzen. In dem netten Badeort Carantec ist jetzt in der Vorsaison noch nicht viel los, aber die Größe des WoMo-Stellplatzes lässt erahnen, was hier im Hochsommer los ist. Obwohl der Platz direkt am Strand liegt, kommt bei uns nicht viel Badelaune auf. Der nächste Platzregen lässt uns in ein Fischrestaurant direkt an der Kirche des Ortes flüchten. Die leckeren Jakobsmuscheln, die Spezialität dieser Region, in Zitronenbutter machen die Wassermassen, die vom Himmel schütten, allerdings schnell vergessen. In der Nacht zeigt sich dann ein kleiner Nachteil des Stellplatzes: Die Straße, die mitten durch den Platz führt, wird nächtens anscheind gerne als Rennstrecke genutzt. 23.6. Ab in den Süden! Quer durchs Landesinnere geht es heute Richtung Südküste. Die Wälder um Huelgoat sind ein beliebtes Wandergebiet und (trotzdem) noch sehr ursprünglich, ansonsten aber wenig spektakulär. Deshalb flitzen wir weiter Richtung Südküste. In Quimper, einer der schönsten Orte in der Bretgane, zeigt sich dann auch erstmals die Sonne. Also schnell einen Parkplatz gesucht, Fahrräder vom WoMo gehievt und auf zu einer kurzen Runde durch die malerische Altstadt von Quimper. Inmitten von Markttreiben und mittelalterlichen Fachwerkhäusern schmeckt der Café au Lait dann gleich nochmal so gut. Den Übernachtungsplatz suchen wir uns jedoch an der Küste, weil jetzt ein paar Tage Strandurlaub auf dem Programm stehen. Der Campingplatz „Camping du Letty“, bei Benodet ist dafür perfekt: eine traumhafte Lage an der Lagune, eine unglaublich nette Leitung und ein Stellplatz direkt am Strand, in den sich nur Kastenwagen quetschen können: Denn als wir nach kurzem Kurbeln unseren Platz an der Sonne in Besitz genommen haben, erzählt uns unsere Nachbarin, dass an diesem Tag schon drei „normale“ WoMos vergeblich versucht haben, sich durch die enge Zufahrt zu zwängen. He, he, he! So schnell fahren wir hier nicht mehr weg! Doch Benodet lohnt nicht nur zum Nichtstun. Kite-Surfen, Segeln, Bootsfahrten, Kino oder einfach nur ein Spaziergang an der Strandpromenade – hier ist alles möglich. Wir folgen der Empfehlung von unserer netten Campingplatz-Chefin und machen uns am Abend auf zwei Rädern auf zum Crêpes-Essen in Benodet. Wir werden mit einer guten Flasche Wein, leckeren Crêpes und einer stimmungsvollen Heimfahrt im Sonnenuntergang belohnt. Vive La France! 27.6. Nach ein paar Tagen Faulenzen wagen wir uns auf die Halbinsel Quiberon. Einem der windigsten Plätze in der ganzen Bretagne. Während sich an der gemäßigteren Ostküste der Halbinsel die Badegäste aalen, brausen an der wilden Westküste die Wellen gegen die Steilküste. Unglaublich, dass sich hier die Surfer in die Fluten stürzen. Wir machen es uns lieber im trockenen Womo gemütlich und genießen unseren Panaoramablick während der Mittagspause. Am Abend erwartet uns dann das Stellplatz-Highlight des Urlaubs: Locmariaquer! Ein kostenloser Stellplatz unter schattigen Bäumen, direkt hinter der Düne, 100m vom Strand, 200m von dem Steingrab „Les Pierres Plates“ entfernt. Bis zum „Hafen“ des winzigen Ortes Locmariaquer sind es ca. 2 km. Ein Weg, der sich lohnt. Denn hier, in der Crêperie „Les Iles“ gibt es – unserer ganz persönlichen Meinung nach - die besten Crêpes der Bretagne. Wem würde bei Crêpes mit Honig-Zitronensauce, mit karamelisiertem Apfel oder Galettes mit Ziegenkäse und frischen Tomaten auch nicht das Wasser im Mund zusammenlaufen? Der Blick vom Balkon im ersten Stock über den Golf von Morbihan tut ein übriges, um so richtig Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen. 28.6. Schweren Herzens trennen wir uns am nächsten Tag wieder von unserem Stellplatz in Locmariaquer, da wir auch noch La Trinité-Sur-Mer einen Besuch abstatten wollen. La Trinité-sur-Mer ist einer der berühmtesten Segelyachthäfen an der Atlantikküste. Hier liegen einige der schnellsten Segelboote der Welt und warten auf ihren nächsten Einsatz bei einer Hochseeregatta oder Atlantiküberquerung. Der Ort selber und auch der Campingplatz „Camping de la Plage“ sind zwar etwas touristisch, aber für ein oder zwei Tage als Zwischenstopp zur Erkundung der Umgebung durchaus zu empfehlen. Vorsicht jedoch in der Hochsaion! Da findet man hier am Strand kein freies Plätzchen mehr. 30.6. So langsam müssen wir uns schon wieder auf den Rückweg machen. Nach einem letzten Blick aufs Meer bei La Turballe steuern wir Richtung Loire. Der Reisemobilführer verspricht einen kostenlosen Stellplatz direkt am Schloss Chennonceaux. Tatsächlich ist der Platz nur 200m vom Eingang entfernt, trotzdem können wir am Abend keinen Blick mehr auf das Schloss werfen, da der umliegende Park den Blick versperrt. Was wir erst später herausgefunden haben: Wechselt man über eine Brücke im Ort aufs andere Flussufer, führt ein Waldweg auch am Abend noch direkt bis zum Schloss. 1. - 4.7. Die Heimfahrt gestaltet sich mit einem kurzen Zwischenstopp in Muides sur Loire, das wir noch aus dem letzten Urlaub kennen, sehr angenehm. Klar, am Bodensee ist mal wieder Megastau (irgendwie haben wir mit diesem See kein Glück), aber trotzdem kommen wir am Sonntagabend gerade noch rechtzeitig zum EM-Endspiel wieder zuhause an. Fazit: Viele Kilometer, viele Eindrücke, toller Urlaub!