Innovationsprofis auf Champions-Niveau
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Innovationsprofis auf Champions-Niveau
Hidden champion des Monats Tracto-Technik Die TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG aus Lennestadt produziert und vertreibt Geräte und Bohranlagen zur grabenlosen Leitungsverlegung und für die Erdwärmegewinnung. Weltmarktführer ist das Unternehmen mit der Grundomat-Erdrakete geworden, die es ermöglicht, Leitungen und Rohre ohne Graben zu verlegen. Ein weiteres Standbein sind Maschinen für die Rohrumformtechnik. TRACTO-TECHNIK beschäftigt weltweit 520 Mitarbeiter und exportiert, unterstützt von einem dichten Händlernetz, in mehr als 60 Länder. Fünf Werke und sieben Serviceniederlassungen gewährleisten in Deutschland die Nähe zu den Kunden. In England, Frankreich, USA und Australien hat die TRACTO-TECHNIK eigenständige Niederlassungen. Die Exportquote liegt bei ca. 60 Prozent. Mittlerweile hält das in der zweiten Generation von Wolfgang Schmidt geführte Familienunternehmen über 350 Patente; 130 neue Erfindungen befinden sich in der Anmeldung. Das Unternehmen wurde für seine Innovationen mehrfach ausgezeichnet, zuletzt für sein Innovationsmanagement von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte mit dem Axia Award 2009. Ein Hidden Champion der ersten Stunde Innovationsprofis auf Champions-Niveau Herausforderungen sind bei TRACTO-TECHNIK Teil der Unternehmenskultur Anzeige Tracto-Technik Hidden champion des Monats Moderne Fertigungsverfahren garantieren eine dauerhaft hohe Produktqualität. Lothar Köster beim Härteprozess von Kolben für die Erdrakete. D ie TRACTO-TECHNIK besteht seit 1962. Anfang der 70er Jahre hatte der Firmengründer, Diplom-Ingenieur Paul Schmidt, die Idee, Rohre und Kabel unterirdisch zu verlegen. Inspiriert wurde er durch den Aufbruch einer gerade erneuerten Straßendecke, um nachträglich eine Leitung zu verlegen. So entstand die erste deutsche Grundomat-Erdrakete. Damit wurde TT Weltmarktführer und ein Hidden Champion. Es war der Beginn vieler Neuentwicklungen im Bereich unterirdischer Verlegetechniken und Leitungserneuerungen. Symbol dafür ist der Maulwurf – das Markenzeichen von TT. Ein weiterer Geschäftsbereich entstand Ende der 60iger Jahre als für den Eigenbedarf eine Maschine gesucht wurde, die Hydraulikrohre bearbeitet. Diese gab es nicht. Also wurde sie, typisch für TRACTO-TECHNIK, kurzerhand selbst entwickelt und später vermarktet. Die Mitarbeiter sind überwiegend Einheimische – Westfalen, die als beharrlich und dickköpfig gelten. Eigenschaften, die mit einer leichten metaphorischen Verschiebung – wie zum Beispiel zuverlässig und robust – aber auch den TT-Produkten gut zu Gesicht stehen. Die lange Zugehörigkeit vieler Mitarbeiter ist offenbar Ausdruck einer besonderen Beziehung. Ein Grund dafür sind die Freiräume, in denen jeder im Rahmen der Unternehmensziele seine eigenen Ideen einbringen kann. Viele Mitarbeiter denken auch nach Feierabend in entspannter Atmosphäre über Problemlösungen nach und haben dabei nicht selten den innovativen Einfall. Mit der Grundomat-Erdrakete startete TRACTO-TECHNIK 1970 in die unterirdische Verlegetechnik. Thorsten Niemeyer bei der Montage der Grundomat-Erdrakete. Hier entstehen Innovationen. Ein Blick in eines der drei Entwicklungszentren der TRACTO-TECHNIK. „Hidden Champions“, versteckte Meister, werden solche Firmen genannt, die äußerst erfolgreich und zugleich kaum bekannt sind. Ihre hochspezialisierten Produkte kommen in keiner TV-Werbung vor und sind auch nicht im Baumarkt zu haben. Die Innovationsleistung und ein starker Export sind kennzeichnend für einen Hidden Champion. Grundvoraussetzung für Innovationen ist die Fähigkeit der Mitarbeiter, technische Aufgabenstellungen zu erkennen und in praktikable hochwertige Lösungen umzusetzen. Diese münden häufig in Patenten. Und davon gibt es bei TRACTO-TECHNIK reichlich – die Treppenhäuser im Hauptwerk sind buchstäblich mit ihnen tapeziert. Je mehr Patente das Unternehmen hält, desto stärker seine Innovationskraft. Die Kennzahl dafür ist das Verhältnis bestehender Patente pro 100 Mitarbeiter: derzeit sind es bei TT etwa 70. Dafür hat Professor Hermann Simon, Autor des Fachbuchs „Hidden Champions“, dem Lennestädter Unternehmen in einem bundesweiten Ranking den dritten Platz zugesprochen. „Patente sind kein Selbstzweck, die ausschließlich die Pionierleistung des Erfinders hervorheben, dem Vertrieb einen Vorteil verschaffen oder das Image des Unternehmens verbessern. Patente leisten einen positiven Beitrag für die Unternehmensentwicklung, wenn der Nutzen für den Kunden spürbar ist, die Wertschöpfung messbar ist und Patentverletzungen systematisch geahndet werden“, schildert Marketingleiter Günter Naujoks. „Patente beweisen eine starke Kompetenz und eine hohe Erfindungsgabe. TRACTOTECHNIK wurde dadurch zu einem Global Player, der in der Lage ist, auf kundenspezifische Probleme in den jeweiligen Ländern flexibel einzugehen und diese zu lösen.“ Mit OpTIMImus in die Zukunft Der Umgang mit Innovationen von der Idee bis zum Produkt und der Vermarktung ist bei TRACTO-TECHNIK Routine. Frische Ideen kommen von den Baustellen, den Kunden oder von den Mitarbeitern und durchlaufen einen systematischen Prozess, in dem am Anfang geklärt wird, welches Potenzial in der Idee steckt. Erst dann beginnt die Entwurfsund Konstruktionsphase, und es entsteht der Prototyp, der zahlreiche Tests bestehen muss, bevor er in Serie geht. Das alles muss sorgfältig geplant und gesteuert werden. Darum kümmert sich bei TT das Innovationsmanagement. Dahinter steht „TIMI“. TIMI gibt den Innovationsprojekten ein Gesicht, ist Name und zugleich Programm. Es steht für „Tracto-Ideen-Machen-Innovationen“. TIMI wurde mit dem Axia Award ausgezeichnet, weil die Prozesse im Unternehmen so ausgestaltet sind, dass Innovationen aktiv gefördert werden. Dazu gehören der jährliche Innovationstag und regelmäßige Innovationstreffs, bei dem der Austausch von Ideen und das Schaffen von Synergien im Fokus stehen. Mit TIMI wurde beispielsweise auch das Vorschlagswesen grundlegend überarbeitet. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Im 1. Halbjahr 2010 verzeichnete das Unternehmen exorbitante Zuwachsraten, die Gutes für die Zukunft verheißen. Seit jeher hat das Unternehmen ein Ohr am Markt, um Wünsche und Anregungen von Kunden zielführend in konkrete und wirtschaftliche Produkte umsetzen zu können. Die Keyhole-Technik ist dafür ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit: In enger Zu- Hidden champion des Monats Tracto-Technik Die gesteuerte Bohrtechnik ermöglicht die unterirdische Leitungsverlegung auf längere Entfernungen. Raimund Grobbel, Lars Rosenthal und Markus Winter bei der Endabnahme der HDD Spülbohranlage Grundodrill 15 XP. sammenarbeit mit Gaz de France wurde eine automatisiert arbeitende Kleinbohranlage für die grabenlose Verlegung von Versorgungsleitungen entwickelt. Im letzten Jahr präsentierte das Entwicklungsteam von TT eine Vorrichtung, die dicke Rohre durch Schächte mit nur einem Meter Durchmesser einziehen kann. Alte Abwasserleitungen können so wirtschaftlich erneuert werden, ohne dass tiefe Gräben erforderlich sind. Im nächsten Jahr bringt TRACTO-TECHNIK darüber hinaus eine neu konzipierte Erdrakete auf den Markt, die noch leistungsfähiger und bedienungsfreundlicher ist. Mit dem GRD-Schrägbohrverfahren hat TRACTO-TECHNIK auch die oberflächennahe Geothermie für sich erschlossen. Das Besondere daran ist, dass für eine optimale Energieeffizienz nicht vertikal bis 100 Meter Tiefe gebohrt werden muss, sondern strahlenförmige Bohrungen bis 40 Meter Tiefe völlig ausreichend sind. Das belegt auch eine Studie der Universität Siegen. Vor allem für Heizungsumrüstungen und Hausbesitzer, die nicht möchten, dass ihr Gar- Anzeige Mit Tubotron Vario 40 lassen sich nahezu alle Rohrfiguren biegen, da der Biegekopf in alle Achsen schwenkbar ist. Mechatroniker Christopher Hoppe bei einem Funktionstest. ten durch große Bohranlagen verwüstet wird, ist GRD das ideale System. An der Erschließung neuer Anwendungsfelder für die TT-Produkte wird kontinuierlich gearbeitet. Die Einsatzmöglichkeiten für die grabenlosen Verlegetechniken („Nodig“) sind vielseitig: So kommt etwa die Berstliningtechnik in der grabenlosen Erneuerung von maroden Leitungen zur Anwendung. Ein Feld, in dem sich ein riesiger Nachholbedarf auftut. Die Ramm- und gesteuerte Spülbohrtechnik wird hingegen verstärkt im Pipelinebau bei Querungen von Verkehrswegen genutzt. Freileitungen werden nach dem Jahrhundertsturm Kyrill zunehmend ins Erdreich verlegt. Die Leitungsinfrastruktur in den wachsenden Metropolen muss ausgebaut und erhalten werden. Gerade in Städten bie- tet die umweltfreundliche Nodig-Technik unbestreitbare Vorteile: Die Verkehrsprobleme werden klein gehalten und die Baustellen schneller abgewickelt als in offener Bauweise. Je tiefer die Leitung liegt, desto wirtschaftlicher ist der Einsatz, denn es fällt kaum Erdaushub an. So bleiben wertvolle Oberflächen weitgehend erhalten, und Emissionen werden erheblich reduziert. Die Vermarktung eines neues Verfahrens bzw. ein neuen Produktes gestaltet sich nicht immer einfach. Oft müssen Hindernisse und Vorbehalte aus dem Weg geräumt werden. „Da ist eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten. Das ist zeitaufwändig und manchmal auch nervenaufreibend“, weiß Naujoks. „Aber darin hat TRACTO-TECHNIK Übung“. Wer die Produkte der Lennestädter erst einmal kennen gelernt hat, der weiß sie zu schätzen – denn sie liefern eine hohe Leistung, sind zuverlässig im Einsatz und bieten Best Quality bei einer ungewöhnlich langen Lebensdauer. So wird vermieden, was der Kunde am meisten fürchtet: Stillstand auf der Baustelle. Kontakt Regelmäßige Team Meetings binden Mitarbeiter ein, sorgen für Transparenz und fördern die Effizienz. Das Foto zeigt Marianne Berg, Stefan Schmitz, Michael Hachen, CEO Timotheus Hofmeister, Thorsten Schulte und Sascha Schöls. TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG Spezialmaschinen Reiherstraße 2 · 57368 Lennestadt Telefon: 02723 - 808-0 · Telefax: 02723 - 808180 [email protected] · www.tracto-technik.de