Dialog mit den Nutzern
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Dialog mit den Nutzern
Nr. 57 Dezember 2011 INTERVIEW Dialog mit den Nutzern man ein Audiostück produziert, wie man ein Video schneidet und wie man Bilder am Computer bearbeitet. Noch wichtiger ist aber die Einstellung: Man sollte bereit sein, sich regelmäßig neue Software anzueignen. Denn es kommt immer wieder etwas Neues dazu. Haben Journalisten heute mehr mit Technik als mit Inhalten zu tun? Der technische Aufwand ist tatsächlich viel größer geworden. Als ich vor 25 Jahren volontiert habe, musste ich nur ein paar Mal im Jahr das Farbband meiner Schreibmaschine wechseln. Heute beschäftige ich mich viel mit aktuellen Techniktrends, aber es geht selbst mir manchmal so, dass ich denke: Nicht schon wieder was Neues. Trotzdem sollte sich jeder Journalist aktuelles technisches Grundwissen zulegen, denn nur so weiß er, welche Möglichkeiten es gibt. Pro Campus-Presse: Hat sich das Berufsverständnis von Journalisten durch die Digitalisierung verändert? Christian Jakubetz: Ja, ganz eindeutig. Der wesentliche Unterschied zu vorher ist, dass wir zu Kommunikatoren und Moderatoren werden müssen. Wir sind nicht mehr ausschließlich diejenigen, die Information besitzen und weitergeben. Wir müssen uns auf den Dialog mit den Nutzern einlassen, denn sie wissen zum Teil viel mehr als wir und wollen sich beteiligen. Wenn Sie ein Hochschulmagazin herausgeben würden, welche Kanäle würden Sie nutzen? Ich würde mir als allererstes eine Christian Jakubetz will mit „Universalcode. JournaFacebook-Präsenz erstellen, um dalismus im digitalen Zeitalter“ eine Lücke im universirüber die Leser zu erreichen und mit Was heißt das für die tägliche Arbeit? tären Bücherregal schließen. ihnen in Kontakt zu treten. Aus heutiger Sicht würde ich zusätzlich eine Von uns wird erwartet, dass wir Angedruckte Zeitung veröffentlichen. Ich bin mir aber nicht fragen und Diskussionen aktiv beantworten. Journalisten sicher, ob ich das in fünf Jahren immer noch so machen sollten jederzeit signalisieren, dass sie bereit dazu sind, auch würde. ● Interview: LENA WILDE nach Feierabend oder am Wochenende. Niemand will mit seinem Kommentar bis Montagmorgen warten. Das Netz kennt keine Öffnungszeiten. alcode Wir verlosen drei Exemplare von „Universalcode. Univers Journalismus im digitalen Zeitalter“. Bis zum 15. Die Arbeit im Internet erfordert technische Kenntnisse. Dezember an [email protected] Was würden Sie von Nachwuchsjournalisten erwarten? schreiben und dabei die Angabe der Postadresse Ich würde erwarten, dass man zumindest Grundkenntnisse nicht vergessen. Viel Glück! in allen Mediengattungen besitzt. Man sollte wissen, wie Foto: Heike Rost Herausgegeben von LANXESS und dem Verlag Rommerskirchen Der digitale Journalismus macht vieles möglich: Beiträge können multimedial umgesetzt und von den Nutzern kommentiert werden. Das verlangt neue Fähigkeiten von Journalisten. Aber welche davon sind wirklich wichtig? Christian Jakubetz, Journalist, Autor und Dozent, hat zusammen mit anderen Autoren das Buch „Universalcode. Journalismus im digitalen Zeitalter“ herausgegeben, das ein Standardwerk des neuen Journalismus werden soll. Was die Digitalisierung für Nachwuchsjournalisten bedeutet, erklärt er im Interview mit der Pro Campus-Presse. g.) lfeld (Hrs Ralf Hoh ger t Christian Jakubetz Lan t Ulrike smus im Journali r Zeitalte digitalen e Das der Studio in Internet Fotografie Hosentasch edium als Dialogm 2.0 z en im Net Blattmach ension Neue Dim egtbilds des Bew Hören auf allen Kan n Mitteln Erz alle ählen mit älen Der tägliche Blick in soziale Netzwerke ist für viele Menschen mittlerweile ganz selbstverständlich. Auch für Campus-Redaktionen gehören Soziale Medien zur täglichen Arbeit. Doch welchen Nutzen bringen Facebook, Twitter und Co den Redakteuren? Pro Campus-Presse hat sich bei den Uni-Zeitungen nach ihren Erfahrungen umgehört. Gesa Römer, Chefredakteurin der gedruckten Ausgabe des Rostocker Studentenmagazins heuler: „Facebook ist für uns sehr wichtig geworden: nicht nur, um die Redaktion zu vernetzen, sondern auch, um die Besucherzahlen unserer Website zu erhöhen. Über die vielen Like-Klicks der Leser bekommen wir ein Feedback, wie es früher bei der reinen Printausgabe nicht möglich war. Außerdem twittern wir regelmäßig eine Liveberichterstattung aus dem StudentInnenrat und nutzen Twitter, um nach Themenideen zu forschen.“ Jessica Einspänner, verantwortlich für das studentische Magazin Medienblick Bonn: „Der Einsatz von sozialen Netzwerken ist für uns ganz wesentlich. Wir berichten viel über neue Medien, da wäre es unpassend, wenn wir uns dort nicht auch präsentieren. Twitter sehen wir dabei mehr als Nachrichtenmedium mit In- und Outputkanal. Unser Netzwerk auf Facebook ist dagegen eher persönlicher, dort können unsere Mitarbeiter ihre eigenen Artikel promoten. Generell twittern wir aber mehr, als dass wir bei Facebook Artikel oder Meldungen posten.“ Carolin Makus, Redakteurin bei uniVista aus Vechta: „Bei Facebook sind wir, damit Studenten und künftige Mitarbeiter uns und unsere Homepage entdecken. Ich nutze Facebook gern als Recherchetool, um Leute für Umfragen zu finden. Von Twitter bin ich allerdings kein großer Fan: Wenn man alle fünf Minuten schreibt, was in den Redaktionssitzungen läuft, interessiert das nicht wirklich. In Zukunft wollen wir online aktiver werden, mehr Ausgehtipps posten, aber auch unsere Aktionen mit Facebook vernetzen und Leserwünsche erfahren.“ Franziska Lange, Chefredakteurin der sächsischen Hochschulzeitung ad rem aus Dresden: „Durch Facebook haben wir einen schnelleren Draht zu unseren Lesern. Wir posten sämtliche Artikel, die auf unserer Netzpräsenz erscheinen. Anhand der Statistik sehen wir dann genau, wer über den FacebookBeitrag zu uns kam – und das sind je nach Thema recht viele. So schnell der Gefällt-mir-Button gedrückt ist, so fix ist auch ein Kommentar gepostet. So bekommen wir den Unmut, aber auch das Lob unserer Leser direkt serviert.“ ● Umfrage: ajm Foto: Amac Garbe UMFRAGE Arbeiten mit Twitter und Co REZENSION Zahlen über Zahlen Wer auf der Suche nach Gesprächsstoff für die nächste Party ist, sollte sich dieses Buch besorgen. Bei der Diskussion über die Einführung eines Mindestlohns in Deutschland könnte man dann zum Beispiel einwerfen, dass der gesetzliche Mindestlohn in Bulgarien bei sage und schreibe 71 Cent liegt. Mit viel Spaß an teils witzigen Fakten präsentieren das Wirtschaftsmagazin Brand Eins und das Statistikportal Statista ihr statistisches Jahrbuch „Die Welt in Zahlen 2012“. In der diesjährigen Ausgabe geht es vom Großen ins Kleine: Unter der Überschrift „Was Wirtschaft treibt“ werden große Themen wie Migration, Demografie oder Globalisierung in greifbare Zahlen umgesetzt. Der Abschnitt „Was Unternehmern nützt“ erhellt die Bereiche Konsum, Medien und Bildung, aber auch Wohnraum und Technik. Das Kapitel „Bundesländer Special“ ist besonders aufschlussreich: Auf 22 Seiten werden Statistiken zu allen Lebensbereichen übersichtlich und nach Bundesland aufgelistet. Wer wissen will, wo es die meisten Nichtraucher gibt oder wo die meisten Organspender leben, ist hier richtig. Schließlich geht es um den Einzelnen: „Was Menschen bewegt“ bietet Einblicke in Mobilität, Einstellungen und Freizeit. Allein dem Fußball sind hier vier Seiten gewidmet. Obwohl all diese Fakten sehr interessant und teils auch amüsant sind, wird das Buch seinem Titel nur bedingt gerecht: Die Zahlen sind längst nicht alle aktuell, die ältesten stammen aus dem Jahr 1998. Schade ist auch, dass Quellen nur im rund sechs Seiten langen Quellenverzeichnis am Ende des Buches zu finden sind und allein durch Raten den einzelnen Statistiken zugeordnet werden können. Der Nutzwert dieser Zahlensammlung ist daher nicht so hoch wie er sein könnte. (svb) Brand Eins, statista.com: Die Welt in Zahlen 2012. Brand Eins Verlag, ISBN 978-3-8424-2231-5, 22 Euro. Egal ob ein Text gedruckt oder im Internet veröffentlicht wird – ein spannendes Thema und eine gute Schreibe fesseln immer. Trotzdem sollte man einen Text aus der gedruckten Ausgabe nicht eins zu eins ins Netz stellen, sondern einige Besonderheiten beachten. Ein EINFACHER SATZBAU mit einer klaren Sprache erleichtert dem Leser das Dranbleiben. Dieser Grundsatz ist im Netz noch wichtiger als bei gedruckten Texten. Die Aufmerksamkeitsspanne des Lesers ist hier kürzer. Wird er mit Wortungetümen, Floskeln oder Superlativen belästigt, klickt er schnell weiter. Fremdwörter haben häufig denselben Effekt, können allerdings durch eine Verlinkung auf einen erklärenden Text übersetzt werden. Auf der Startseite wird jeder Text mit einem TEASER angekündigt. Er muss neugierig machen, damit der Leser dem Link auf die nächste Seite folgt und weiterliest. Der Teaser kann den Inhalt zusammenfassen und Fragen aufwerfen. Lange Texte werden durch ABSÄTZE UND ZWISCHENÜBERSCHRIFTEN strukturiert. Der Leser kann dann entscheiden, ob der folgende Abschnitt für ihn interessant ist oder nicht. Online hat man zusätzlich die Möglichkeit, den Text auf mehrere Seiten zu verteilen. Alle hierfür benötigten Links sollten in einer Übersicht am Ende der jeweiligen Seite stehen, damit der Leser vor und zurück navigieren kann. Lange Texte werden online außerdem mit sinnvollen LINKS strukturiert, die dem Leser einen Mehrwert bieten. Ein Link sollte immer so getextet sein, dass der Leser genau weiß, was ihn nach dem Klick erwartet. Ist der Name einer Person als Kontaktlink gedacht, kann das beispielsweise mit einem Briefsymbol kenntlich gemacht werden. Unterschieden werden drei Arten von Verlinkungen: SEITENINTERNE LINKS geben dem Leser die Möglichkeit, auf der gerade geöffneten Seite zu navigieren, zum Beispiel nach oben. SITEINTERNE LINKS verweisen auf andere Artikel, Bildergalerien oder ähnliches, die sich auf dem aktuell aufgerufenen Webangebot befinden. EXTERNE LINKS führen den Leser auf andere Websites. (svb) Gute Geschichten oder die Themen liegen nicht unbedingt auf dem Obstbuffet Eine Frage der Zeit Tipps zur Einkommenssteigerung können die meisten Studierenden immer gut gebrauchen. So wird dieses Thema auch oft und gern aufgegriffen. Wie bei allen Themen ist es wichtig, auf die Relevanz für die Zielgruppe zu achten. Und wer ist die Zielgruppe? Richtig: die Studierenden. Deshalb war es uns Jurymitgliedern völlig unverständlich, wieso in der sonst wirklich gelungenen (und deshalb auch 2010 zweitplatzierten) Hochschulzeitschrift Pflichtlektüre der Artikel „Special Operations“ steht. Dort geht es darum, dass die 23-jährige Jenny (rechtes Bild) seit fünf Jahren bis zu 500 Euro pro Abend im Nebenjob Special Operations als lebendes Buffet verdient. Ob dies ein erstrebenswerter Job für eine junge Frau ist, sei dahingestellt. Aber ich frage mich, ob der Artikel nicht eher für den männliRan an den Speck! chen Studenten als für die jobsuchende Studentin geschrieben worden ist und damit sein Thema gründlich verfehlt, denn Jenny ist zudem angehende Zahnarzthelferin. Anders beim erstplatzierten Hochschulmagazin Appendix. „Ran an den Speck“ ist nett illustriert und gibt äußerst relevante Tipps für Zusatzverdienste, die auch in angezogenem Zustand zu erlangen sind: Proband für klinische Studien, Kaffeebecher zurückbringen und Blutspenden. Ein runder Artikel mit viel Nutzwert für angehende Mediziner und (!) Medizinerinnen. ● KATHARINA SKIBOWSKI Kaum werden die Tage kürzer, die Nächte kälter und die Jacken dicker, steht auch schon die Vorweihnachtszeit vor der Tür. Gleichzeitig erwarten uns – wie jedes Jahr – überall Spendenaufrufe. Oder muss es doch besser „zeitgleich“ heißen? Obwohl „zeitgleich“ und „gleichzeitig“ häufig synonym gebraucht werden, haben die Begriffe unterschiedliche Bedeutungen. Mit „zeitgleich“ wird nur die Dauer eines Ereignisses beschrieben, aber nichts über den genauen Zeitpunkt ausgesagt, an dem es passiert. Hierfür muss „gleichzeitig“ herhalten, das Ereignisse beschreibt, die zu demselben Zeitpunkt beginnen. Im Fall der vorweihnachtlichen Spendenaktionen können je nach Blickwinkel und individuellem Zeitgefühl, wann genau die Vorweihnachtszeit anfängt, ausnahmsweise beide Varianten stimmen: Es gibt sie entweder „zeitgleich“ mit der gesamten Vorweihnachtszeit – sie dauern dann exakt so viele Tage, wie die feierlichen Wochen haben – oder „gleichzeitig“ mit deren Beginn. (ajm) Hinlegen, lächeln und im wahrsten Wortsinn zum Anbeißen aussehen: Die 23-jährige Jenny verdient Geld damit, dass fremde Menschen von ihrem Körper Obst essen. Ihr Job: Lebendes Buffet. TEXTJULIA WEISS FOTOMORITZ TSCHERMAK Wenn das mit dem Obst vorbei ist, zeigt Jenny häufig noch als Gogo-Girl, was sie draufhat. Das ist der Teil ihrer Arbeit, der ihr wirklich Spaß macht. Das Tanzen ist ihre große Leidenschaft. Seit früher Jugend träumt sie davon, auf der Bühne zu stehen. Beim Publikum kommen ihre Auftritte stets super an, doch im privaten Bereich sorgen sie auch für Probleme. Jennys letzte Beziehung scheiterte, weil ihr Ex-Freund nicht mit ihrem außergewöhnlichen Nebenjob klarkam. „Er war einfach zu eifersüchtig“, erinnert sie sich, „aber ich wollte nicht mit dem Tanzen aufhören.“ Ein Buffet darf auf keiner Party fehlen. Aber die Buffets, die Jenny aufpeppt, haben mit dem üblichen Mix aus Minischnitzeln, Nudelsalat und Käsehäppchen nichts zu tun. Die 23-Jährige lässt sich als Lebendes Buffet mit Erdbeeren, Kiwis und Bananen dekorieren. Ihr Einsatzgebiet: Junggesellenabschiede, 50. Geburtstage, Mottopartys. Lächelnd liegt sie stundenlang im Bikini und mit Obststücken bedeckt auf einem Tisch und wartet darauf, dass die Partygäste sich von den Früchten auf ihrem Körper bedienen. Dabei verharrt sie in immer derselben Pose, damit das Obst nicht durch die Gegend purzelt. „Dass einem der Fuß einschläft oder man anfängt zu schwitzen, darf man sich nicht anmerken lassen“, verrät Jenny professionell. Mit der Zeit fangen die Fruchtstücke auf der Haut an zu kleben. Und irgendwann fühlt sie sich so matschig wie die von der Hitze im Raum braun gewordenen Bananenhäppchen. Doch Jenny beißt sich da durch. Denn ein Obst-Buffet zu sein, ist noch ästhetisch, verglichen mit der Schokosoße-Sahne-Variante: „Das ist schon ein bisschen ekelhaft, wenn die Sahne flüssig wird und von der Haut runter tropft.“ Aber auch da heißt es: lächeln und durch. Flirten ist im Honorar von bis zu 500 Euro pro Abend inbegriffen. Kein Problem für die extrovertierte Jenny. Sich in ein Buffet zu verwandeln, ist noch der unspektakulärste Part ihres Nebenjobs. Campusleben Zum Repertoire der 23-Jährigen gehört mittlerweile auch Feuerspucken und Jonglieren. Die Kunden buchen sie bei der Agentur „4real entertainments“ wie ein Model über eine Sedcard. Es sind meist junge Privatleute, die ihren Partygästen erotische Unterhaltung bieten wollen. Sie zahlen für gute Laune. Doch weil man nie weiß, wie sich so ein Abend entwickelt, ist auch eine routinierte Performerin wie Jenny manchmal nervös: „Ich nehme immer eine Freundin mit, die mir das Obst ins Dekolleté legt, damit mich erst einmal niemand anders anfassen muss. Das gibt mir am Anfang Sicherheit, schließlich weiß ich nie, was für Gäste auf mich warten.“ Fünf Jahre macht Jenny den außergewöhnlichen Nebenjob schon, um ihr Azubi-Gehalt aufzubessern. In dieser Zeit hat sich die angehende Zahnarzthelferin an die ungewöhnlichen Arbeitszeiten gewöhnt: Beginn ist meist gegen 23 Uhr, Feierabend nie vor vier. Campusleben Versuchkaninchen Was? Proband für klinische Studien Was genau? Je nach Studieninhalt werden Probanden mit verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten gesucht. Die Tätigkeit selbst kann dann alles mögliche sein, vom Orientierungslauf im Institutsviertel über das Lösen von Rechenaufgaben im MRT, bis hin zu Medikamententests. Zeitaufwand? Das ist von der jeweiligen Studie abhängig. Eine Studie kann zwei Stunden dauern, sich aber auch über mehrere Tage oder Wochen hinziehen. Lohnt sich`s? Je nach Zeitumfang, Anstrengung und eventuellen Einschränkungen gibt’s mal mehr und mal weniger Geld. Bei zwei Terminen kann man in der Regel mit einer Aufwandsentschädigung von 20-50€ rechnen. Wo? An den schwarzen Brettern der Uni und der UB findet man eigentlich immer Aushänge, auf denen Probanden gesucht werden. Sobald man an einer Studie teilgenommen hat, kann man sich in eine Versuchskaninchen-Liste eintragen lassen und wird bei neuen Studien kontaktiert. Extrawurst? Manchmal gibt es „Bonbons“, zum Beispiel das eigene Gehirn auf CD. Für wen? Für alle, die hin und wieder ein paar Stunden entbehren können, Spaß an Abwechslung haben und endlich ihren persönlichen Beitrag zur aktuellen Forschung leisten möchten. Ein Job als Laborratte? Schnelles Geld durch klinische Studien? Blutsauger Was? Blutspenden Was genau? Blutspenden! Alternativ zur Vollblutspende (alle aber 2-3 Monate) kann man Was tun, wenn Ebbe im Geldbeutel herrscht, man eigentlich auchdie nur Thrombozyten 2 Wochen) oder keine Zeit für einen Nebenjob hat? Hier Hitliste der(alle ultimativen Blutplasma spenden (jede Woche). Dazu wird Strategien, wie man in und an der Uni schnell und einfach zuerst eine bestimmte Menge Blut sein abgezapft, mageres Studenteneinkommen kann!herausgefilter und der aufbessern gewünschte Bestandteil 22 appendix .ofamed.de | winter 2009 das Rest-Blut zurück in die Vene geleitet. Zeitaufwand? Die normale Blutspende dauert mit Voruntersuchung ca. 1 Stunde, je nach Andrang auch länger. Zur Thrombozyten- und Plasmaspende braucht man einen Termin, das Spenden selbst dauert dann zirka 2 Stunden bzw. 45 Minuten Lohnt sich’s? Bei der Vollblutspende gibt es 25€ Aufwandsentschädigung; spendet man Thrombozyten bekommt man 40, bei Plasma 20€. Auf jeden Fall aber hat man etwas für die Versorgung von Transfusionspatienten getan!!! Wo? Die Blutspendezentrale findet man auf dem Uniklinikgelände im Haus Langerhans. Extrawurst? Getränke so viel man will, während bestimmter Aktionen auch Mittagessen. Dazu Treue- und Anwerbe-Prämien, Eisentabletten, beim zweiten Mal eine Tasse mit der eigenen Blutgruppe und natürlich eine Blutuntersuchung ohne Praxisgebühr, Für wen? Alle über 50 kg mit normalem HbWert, die davor mindestens 1-2 Liter getrunken haben, gesund sind und keine Angst vor Spritzen haben. Plasmaspender sollten am besten die Blutgruppe A, B oder AB positiv haben. Bei Medikamenteneinnahme sollte Rücksprache gehalten werden. Dosenpfand war gestern Was? Kaffeebecher-Zurückbringen Was genau? Wer kennt ihn nicht, den ultimativen Kaffeeautomaten im Chemiehochhaus, Abkömmlinge auch zu finden im Rechenzentrum oder in der Biologie? Dort gibt es Kaffee für 60 Cent und in der Chemie direkt daneben den „Goldesel“, den einzigartigen Becherpfandautomaten, der einem das Geld geradezu entgegenschleudert? Allzu viele Studenten werfen unbedacht ihren leeren Becher in den Müll, anstatt diese großartige Maschine zu nutzen. Da kommt ihr ins Spiel! Zeitaufwand? Je nach Methode geht Zeit drauf für das im-Müll-nach-leeren-Bechern-Wühlen oder das hin-und-her-Tragen der Becher von der Bio in die Chemie (Automaten-fremde Becher werden leider nicht akzeptiert). Lohnt sich`s? Das hängt bei 10 Cent pro Becher von den Massen ab, die man herbeiträgt. Wenn der Pfand für einen neuen Kaffee reicht, war’s den Aufwand aber auf jeden Fall wert. Extrawurst? Als Nebeneffekt erhöht sich meistens der eigene Kaffeekonsum deutlich… Für wen? Vor allem für Erstis, die ja sowieso ständig zwischen Bio und Institutsviertel hin und her pendeln. Rebecca Eisele winter 2009 | appendix .ofamed.de 23 Kein Job für die Ewigkeit – aber einer der richtig Spaß macht, findet Jenny: „Manchmal vergesse ich beim Tanzen sogar, dass mir Leute zuschauen.“ Sie weiß eben, dass sie die Sahnehaube jeder Party ist. 23 job SPRACHE & STIL NOTIZEN ZUR BLAT TKRITIK WERKSTAT T Schreiben fürs Netz THEMENSERVICE Nimm’s leicht! Zahnbürsten, Chipkarten, Sportschuhe – alles „nur“ aus Plastik? Zum großen Teil schon, denn seine enorme Leistungs- und Anpassungsfähigkeit macht den Werkstoff Kunststoff vor allem für Hochleistungsprodukte interessant. Wegweisend ist der Einsatz des leichten Alleskönners etwa im Automobilbau. Kunststoffe im Auto sparen Gewicht, vermindern den Spritverbrauch und somit den CO2-Ausstoß. Ein Gewinn nicht nur fürs Klima, sondern auch für den Geldbeutel. Dienstagmorgen, 8 Uhr: Der Wecker klingelt. Zähneputzen, ab unter die Dusche. Danach anziehen, Laptop einpacken und mit dem Fahrrad zur Uni. Noch ein kurzer Abstecher in die Cafeteria, und der Start in den Tag ist geglückt. Wie aber sähe dieser Ablauf ohne Alltagsgegenstände aus Kunststoff aus? Keine Frage: Der synthetische Werkstoff steht ganz oben auf der Liste jener Materialien, die das moderne Leben leichter und bequemer machen – und sogar helfen, globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu meistern. große Chancen im Leichtbau von Bauteilen mit exzellentem Crash-Verhalten. Außerdem bieten sie sich für emissionsarme Motorkonzepte wie Elektro- oder Hybridantriebe an“, sagt LANXESS-Kunststoffexperte Lars Kraus. Zusätzlichen Rückenwind erhält die Hybridtechnologie durch den Einsatz sogenannter Organobleche. In die leichten Platten aus thermoplastischem Kunststoff, der bei bestimmten Temperaturen formbar wird, ist ein verstärkendes Gewebe eingebettet – beispielsweise aus Glasfasern. „Wir schätzen, dass dadurch noch einmal rund zehn Prozent beim Gewicht des Bauteils eingespart werden können“, so Kraus. Foto: DDP/Sebastian Willnow Der Klimawandel und knapper werdende Rohstoffe kollidieren mit dem Bedürfnis von immer mehr Menschen nach einem eigenen fahrbaren Untersatz. Hightech-Kunststoffe können dabei helfen, das Problem zu entschärfen. Durch sie werden Autos leichter, weil sie schwere Bauteile aus Metall ersetzen können, ohne dass Stabilität und Sicherheit darunter leiden. Weniger Gewicht bedeutet weniger Kraftstoffverbrauch und damit auch geringere CO2-Emissionen. Foto: pixelio.de/Jetti Kuhlemann Stichwort Automobilbau: Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Chemiebranche forscht an nachhaltigen Produkten, um noch effizientere und umweltfreundlichere Lösungen zu entwickeln. Die Technologien und Trends Manche Alltagsgegenstände wie Chipkarten oder Zahnbürsten be- rund um Kunststoff bieten stehen offensichtlich aus Kunststoff. Auch in Autos spielt Kunststoff eine Menschen spannende Perspekimmer wichtigere Rolle, vor allem, um schwere Teile aus Metall zu ersetzen tiven, um die Zukunft nachhalund die Fahrzeuge somit leichter zu machen. tig mitzugestalten. Rund 20 Prozent eines Autos bestehen heute aus Kunststoff – Tendenz steigend. Denn pro 100 Kilogramm weniger Fahrzeuggewicht sinken die CO2-Emissionen um rund 13 Gramm pro Kilometer. Einen wichtigen Beitrag zum Automobil-Leichtbau hat der Spezialchemie-Konzern LANXESS mit seiner innovativen Hybridtechnologie geleistet. Durch die gelungene Verbindung von Kunststoff und Metall sind deutliche Gewichtseinsparungen möglich. Bereits heute ist die Technologie in über 70 Fahrzeugtypen führender Hersteller im Einsatz. „Unsere Hightech-Plastics eröffnen mit ihrem geringen Gewicht und ihren mechanischen Eigenschaften Impressum Herausgeber LANXESS und Verlag Rommerskirchen Redaktion Seiten 1-3: Katharina Skibowski (V.i.S.d.P.), Susanne van den Bergh, Stefanie Huland, Adrienne-Janine Marske, Kathi Preppner, Lena Wilde Seite 4: Frank Grodzki Homepage www.procampuspresse.de Verlag Rommerskirchen GmbH & Co. KG Mainzer Straße 16-18 53424 Remagen-Rolandseck Tel.: 02228/931-150 Fax: 02228/931-137 LANXESS Deutschland GmbH Kaiser-Wilhelm-Allee 40 51369 Leverkusen Tel.: 0214/30-40043 Fax.: 0214/30-50691