Quelle: Niederbayerische Wirtschaft, April 2014
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Quelle: Niederbayerische Wirtschaft, April 2014
E-Commerce oder stationärer Handel Unternehmen bestrebt, beide Richtungen zu beschreiten. Bestandskunden sollen auch „am Sonntag gemütlich auf der Couch sitzend bei Pollozek einkaufen können“. Aber auch neue Kunden in Deutschland sind herzlich willkommen – der Shop bricht somit die regionale Marktbegrenzung auf. Ein eigener Shop bringt noch einmal völlig neue Herausforderungen mit sich – sowohl an das Personal als auch an die Technik. Kohlars: „Es ist ein Trugschluss, dass ein Online-Shop wenig Kosten verursacht, weil man beispielsweise weniger Aufwendungen aufgrund nicht vorhandenen Verkaufspersonals hat. Durch externe Kosten wie Agenturen, Anwälte, Servermiete etc. verteilen sich die Kosten nur anders. Zudem wird auch spezielles Fachpersonal mit technischer Kompetenz benötigt.“ Das Fazit der bisherigen Online-Aktivitäten fällt positiv aus – der Aufbau des Shops war gut geplant und verlief entsprechend reibungslos. Damit das eigene Wachstum im Online-Bereich kontinuierlich weitergeht, werden kurzfristig weitere Maßnahmenpakete geschnürt. „Das große Thema 2014 ist sicherlich die Sortimentserweiterung um Damen- und Herrenmode – unsere zwei stationären Säulen. Wir haben festgestellt, dass unser Cross-Channel-Ansatz nur aufgeht, wenn der Shop einen hohen Akzeptanz-Grad bei unseren Bestandskunden erlangt“, so Geschäftsführer Fabian Pollozek. Ansonsten werden 2014 vor allem die Themen Usability, Conversion, Linkbuilding und Shop-Performance eine wichtige Rolle spielen. Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel 2013 Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und T echnologie hat das Gutachten zu den „Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel“ aktualisieren lassen. Dieses Gutachten ist eine der Datengrundlagen für die Durchführung von landesplanerischen Überprüfungen von Einzelhandelsgroßprojekten nach den derzeit gültigen, in der letzten Legislaturperiode am 1. Septem ber 2013 in Kraft getretenen Einzelhandelszielen des Landes entwicklungsprogramms Bayern (LEP). In der Studie der BBE Handelsberatung GmbH werden alle relevanten Sortimente des Einzelhandels hinsichtlich der Gesamtmarktstrukturen auf der Nachfrage- und der Angebotsseite betrachtet. Neben dem Gesamtumsatzvolumen, der jährlichen Pro-Kopf-Verbrauchsausgabe im stationären Handel, den Raumleistungen und den Mindestbetriebs größen wird auch der Anteil des D istanzhandels, bestehend aus Versand- und Onlinehandel, am gesamten Einzelhandel ausgewiesen. Das Gutachten kann auf der Homepage des StMWi abgerufen werden: www.stmwi.bayern.de/service/ publikationen/ Stationärer Handel oder Distanzhandel – wie hoch ist der Anteil? Struktur und Marktdaten im Überblick in Prozent Sortimente Stationärer Handel Distanzhandel 99,0 97,5 85,0 85,0 89,0 97,0 81,0 94,8 88,0 90,0 88,0 89,0 85,3 95,6 93,0 90,0 90,5 95,0 98,5 95,0 90,7 97,0 98,0 88,0 96,0 98,5 1,0 2,5 15,0 15,0 11,0 3,0 19,0 5,2 12,0 10,0 12,0 11,0 14,7 4,4 7,0 10,0 9,5 5,0 1,5 5,0 9,3 3,0 2,0 12,0 4,0 1,5 Nahrungs- und Genussmittel, Getränke Arzneimittel, medizinische und orthopädische Produkte Sanitätshäuser, Orthopädiebetriebe, medizinischer Fachhandel Baby- und Kinderartikel Bekleidung Brillen und Zubehör, optische Erzeugnisse Bücher, Zeitungen und Zeitschriften Drogerie- und Parfümeriewaren Elektronikartikel, Haushaltselektronik, Computer etc. Glas, Porzellan, Keramik, Geschenkartikel, Haushaltswaren Haus- und Heimtextilien, Bettwaren Lederwaren Papier- und Schreibwaren, Bürobedarf Schuhe Spielwaren Sport- und Campingartikel Uhren- und Schmuck Autoteile und Autozubehör Badeeinrichtung, Installationsmaterial, Sanitärerzeugnisse Baumarktartikel, Bauelemente, Baustoffe, Eisenwaren Fahrräder und Zubehör Farben, Lacke, Tapeten, Teppiche, Bodenbeläge Gartenartikel, Gartenbedarf, Pflanzen Leuchten und Zubehör Möbel, Küchen Zooartikel, Tiere Quelle: Eigene Darstellung nach „Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel 2013“, BBE-Handelsberatung GmbH Niederbayerische Wirtschaft April 2014 71