- Eva Leitolf
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EVA LEITOLF Eva Leitolf, Foto: Bartosz Galus „Ich versuche, einen langsameren, intensiveren Umgang mit Bildern zu finden, Bilder zu entschleunigen. Meine Arbeit stellt Werkzeuge zur Verfügung, die es ermöglichen, Sinn und Kontext eines Bildes hinterfragbar zu machen.“ Die Geschichten entstehen im Kopf des Betrachters Von JONAS BEYER Das Werk Eva Leitolfs wäre nur unzulänglich beschrieben, wenn man bei ihr nicht auch wiederholt das Thema der Abwesenheit in den Fokus rücken würde. Selten ist das Thema so präsent, selten – um es in eine paradoxe Formel zu fassen – so anwesend wie in ihren Arbeiten. Hierbei spielt die von ihr in nahezu allen Arbeiten eingesetzte Technik, die Fotografie, eine entscheidende Rolle: Gerade im Medium der Fotografie, das als Gedächtnis für erinnerungswürdige Momente einsetzbar ist, sind wir zugleich für das Ephemere, für die Flüchtigkeit, die jedem Ereignis innewohnt, in hohem Maße sensibilisiert. Berücksichtigt man gleichzeitig, dass in der zu Beginn ihrer Karriere begonnenen Arbeit Deutsche Bilder der Titel um den Zusatz eine Spurensuche ergänzt ist, so werden mit dem Wort „Spur“ gleich mehrere Assoziationen wachgerufen. Grundsätzlich ist hier an das indexikalische Moment, das der Fotografie inhärent ist, zu denken, die Fotografie also als Spur von etwas einst Dagewesenem, das sich in den Bildträger – wie konkret auch immer – eingeschrieben hat. Zugleich aber steht das Wort in unauflöslicher Verbindung zur inhaltlichen Dimension der Arbeit: Leitolfs Deutsche Bilder zeigen Orte, die zu Schauplätzen von Fremdenfeindlichkeit und rassistisch motivierter Gewalt geworden sind, obwohl die Fotografien gerade diesen Aspekt, nämlich ein typischer Schau-platz im Sinne der Befriedigung von Sensationslust zu sein, vermissen lassen. Welche „Spuren“ überliefern die Bilder? Können sie auch ohne konkrete Indizien auf eine wie auch immer geartete Tat Zeugnis von rassistischen Aktivitäten ablegen? Der frontale Blick auf eine Brücke, die sich gegen das umliegende Grün abzeichnet (Abb. Cover), ein dichtes Gestrüpp von Zweigen, hinter dem die Umrisse einer Wohnsiedlung sichtbar werden (Abb. 2b) – dies sind oft die wenigen visuellen Informationen, die dem Betrachter auf den Fotografien dargeboten werden. Für sich genommen strahlen Leitolfs Fotografien aufgrund ihres strengen Aufbaus und der Nüchternheit, mit der das jeweilige Setting wiedergegeben ist, einen hohen ästhetischen Reiz aus. Oft ist es erst der beigegebene Begleittext (Abb. 1b+2a), durch den sich unversehens ein Gefühl von Unbehagen in der Wahrnehmung dieser Orte einstellen kann. Die Künstlerin will den Begleittext jedoch stets so dezent platziert wissen, dass es uns als Betrachtern freigestellt bleibt, wie viel Hintergrundinformation wir uns über die gezeigten, meist menschenleere Orte aneignen wollen. Gewiss, in frühen Arbeiten der Folge Deutsche Bilder sind Täter, Zuschauer und Opfer vereinzelt sichtbar. Und vor diesem Hintergrund ist es relevant darauf hinzuweisen, dass das Projekt in zwei Phasen entstanden ist, deren erste die Jahre von 1992–1994 umfasst. Damals war Leitolf im Begriff, ihr Studium der Fotografie in Essen abzuschließen.1 Es war eine Zeit, die von zahlreichen rassistisch motivierten Gewalttaten in Deutschland geprägt war und entsprechende Resonanz in der Presse fand. 2 EVA LEITOLF Spiel mit kollektivem Bildbewusstsein Leitolf irritierte die Art, wie die deutsche Presse mit den Themen Migration und Fremdenfeindlichkeit umging. Demnach schien die Presse nicht unbeteiligt zu sein an dem verstärkten Aufkommen von Ressentiments, indem von uns „überflutenden Asylanten“, vom „vollen Boot“ oder „vom machtlosen Staat“ gesprochen wurde, während in Reaktion auf die rassistisch motivierten Taten die Rede von den „NaziKids“ 2 aufkam, ganz so, als sei ein solches Phänomen auf einen Randbereich unserer Gesellschaft begrenzt.3 In diesen frühen Fotografien der Folge konzentriert sich Leitolf auf vier Orte: Solingen, Bielefeld-Senne, Rostock und Thale. Auch wenn in diesen Bildern Täter und Opfer konkreter, rechtsgerichteter Anschläge eingebunden sind, so wird dennoch Verzicht geübt auf jede Art von dramatisierender Erzählform. Offensichtlich ist es Leitolf um die Offenlegung der Strukturen zu tun, das heißt um die Beleuchtung eines gesellschaftlichen Umfelds, in dem sich ein solches Handeln herauszubilden vermag. Bereits in dieser frühen Phase der Deutschen Bilder trifft man auf Stadtansichten, die ohne Einbindung einer menschlichen Handlung auskommen und eher wie eine örtliche Bestandsaufnahme anmuten. Die Ablichtung einer schmalen Gasse (Abb. 3), gesäumt von kleinen, gepflegten Häuschen, evoziert eine anheimelnde Umgebung, ein beschauliches Idyll. Erst der Hinweis, dass es sich um einen Stadtteil von Solingen handelt, lässt auch andere Assoziationen aufkommen, hat sich doch der Name dieser Stadt aufgrund fremdenfeindlicher Gewalt, genauer: durch den Brandanschlag vom 29. Mai 1993, schon längst in unser kollektives Bewusstsein eingebrannt. Die Anmutung eines herausgeputzten, deutschen „Nestes“ lässt folglich danach fragen, ob die Konstituierung von Heimatgefühl nicht an einen Ausschlussmechanismus gekoppelt ist, ob Identitätsstiftung durch Ortsverbundenheit nicht auch eine klare Definition derer beinhaltet, die an diesem Ort eigentlich nichts zu suchen haben? In den Worten Eva Leitolfs: „In Vorstellungen von Heimat schwingen oft Vorstellungen von Vertrautheit, Idylle und exklusiver Zugehörigkeit mit, die Ausgrenzung ermöglichen. Das ist eines der Spannungsfelder, die mich interessieren. Ich möchte nach dem, was Heimat ist oder sein soll, fragen … ohne einen Begriff festzulegen.“4 Bestärkt wird man in solchen Fragen letztlich auch durch die Nachbarschaft dieser Fotografie zu anderen Aufnahmen der Folge, die Nazi-Devotionalien in einer biederen Glasvitrine oder in der Umgebung eines fein säuberlich aufgeräumten Schreibtischs zeigen (Abb. 4). Leitolf deckt damit gewissermaßen das Ferment der fremdenfeindlichen Gesinnung auf, dringt aber auch ins Epizentrum der rechtsextremen Aggression vor, wenn sie Skinheads bei ihrer nächtlichen Zusammenkunft (Abb. 5) oder im Ausbildungsheim porträtiert. 7 BUNDESSTRASSE, WEIHENLINDEN, 2007 aus: DEUTSCHE BILDER – EINE SPURENSUCHE, 2006-08 Fotografie 81 x 69 cm Von dieser Einbindung der Akteure an den jeweiligen Orten des Geschehens ist Leitolf in der zweiten Phase des Projekts, die die Jahre von 2006 bis 2008 umfasst, abgerückt und, wie sie selbst sagt, „übergegangen zur Leerstelle, zu einer im Kopf bespielbaren Bühne des Ortes.“5 Selten finden sich Personen auf diesen Bildern abgelichtet und wenn, dann handelt es sich weder um Täter, Opfer oder Schaulustige, sondern um Menschen, deren Präsenz im Bild eher von einer wiederhergestellten alltäglichen Normalität künden wie in Schweriner See, nahe Berlin, 2006. Die erneute Beschäftigung mit den Deutschen Bildern hatte einen konkreten Anlass. Zwar wurden die Bilder der Folge in mehreren Anthologien wie in Contemporary German Photography oder in Die Welt als Ganzes. Fotografie aus Deutschland nach 1989 abgedruckt, doch war der Künstlerin an einer eigenständigen Publikation gelegen. Deshalb begab sie sich ab 2006 erneut auf „Spurensuche“, besuchte die vier zwischen 1992 und 1994 ins Visier genommenen Orte und musste sehr bald feststellten, dass sie sich mit einer erneuten fotografischen Erfassung dieser Schauplätze nicht zufrieden 3 geben konnte, dass neue Fälle, neue Gebiete auf der deutschen Landkarte in den Fokus rücken mussten. Dabei stieß sie auf eine schier überbordende Anzahl an Delikten, die letztlich über das gesamte deutsche Gebiet verstreut waren. Aus der Phantasie gespeiste Dynamik Leitolfs Fotografien, die in dieser Zeit entstanden sind, nehmen wohlgemerkt nicht nur jene Orte in den Blick, die von Gewalttaten überschattet worden sind, sondern auch solche, an denen sich rechte Gesinnung etwa in Form der Anbringung ausländerfeindlicher Parolen manifestiert hat. In Bundesstraße, Weihenlinden, 2007 (Abb. 7) wird unser Blick über ein Stück Rasen und eine Fahrbahn hinweg auf eine Leitplanke gelenkt. Dahinter lassen sich die Kirchtürme eines nahegelegenen Dorfes erkennen. Der Begleitinformation des Bildes ist zu entnehmen, dass es am 16. Mai 1999 einen schweren Autounfall auf der Bundesstraße 2078 gegeben habe, bei dem alle fünf türkischstämmigen Insassen des Fahrzeugs ihr Leben ließen. Zwei Tage danach sei an jenem Ort ein Plakat entdeckt worden, das ein Hakenkreuz zeigte und mit dem Schriftzug „Die Moral von der Geschicht – Tote Türken stören nicht“ versehen war. Trotz polizeilicher Untersuchungen konnten die Urheber des Plakates niemals ausfindig gemacht werden. Nichts in Leitolfs fotografischer Erfassung solcher Orte – sieht man von dem besonderen Fall der Aufnahme Danziger Platz, Ludwigshafen, 2008 ab6 – deutet konkret auf die damaligen Ereignisse hin. Aber die Vorstellungen, die sich über die Begebenheiten in unserer Phantasie einstellen mögen, die Überlagerung der fotografischen Bilder vielleicht auch mit Erinnerungen an visuelle Berichterstattungen aus früheren Zeiten, fördern eine ganz individuelle Wahrnehmung der Orte zutage. Man wird mit ihnen im Wortsinne nicht fertig. Leitolfs Fotografien stehen damit im Gegensatz zu sensationslüsternen Pressebildern, die einen Tatort zuweilen in all seiner Brutalität schildern, dem Betrachter jedoch kaum mehr als die Überzeugung entlocken, dass das Gesehene schrecklich sei. Man lässt sich von ihnen vielleicht schockieren, doch in den seltensten Fällen beginnen solche Aufnahmen tatsächlich in uns zu arbeiten. Die für die Medienwelt so essentielle Ökonomie der Aufmerksamkeit lässt uns kaum Zeit, bei einem Bild zu verweilen und verhindert somit ein wirkliches Einlassen auf das Gesehene, um dessen baldige Überbietung durch neue Sensationsbilder jeder Betrachter weiß. Demgegenüber provoziert die Abwesenheit von Protagonisten, ja das Fehlen einer erzählenden Handlung insgesamt, in Leitolfs Fotografien eine ganz eigene, aus der Phantasie gespeiste Dynamik. Aktiviert wird hierbei nicht zuletzt auch unser persönliches und kollektives Bildgedächtnis bzw. der gedankliche Vergleich eines Falles mit anderen uns bekannten Taten, sodass sich gleich mehrere Sinnebenen über ihre 4 EVA LEITOLF Bilder legen können. Leitolf ist nicht die einzige Fotografin, die ehemalige Tatorte fotografisch festhält. Während aber ein Joel Sternfeld in seinen Tatortaufnahmen der Folge On This Site7 explizit – wie er es selbst nennt – „Bilder gegen das Vergessen“ schaffen möchte und in diesem Zuge danach fragt, was Fotografie erinnern kann, ist ein Projekt wie Taryn Simons The Innocents8 dadurch geprägt, dass sie Personen an einstigen Tatorten auftreten lässt. Sie versetzt – und daraus bezieht die Serie The Innocents ihre eigentliche Spannung – irrtümlich Verurteilte an jene Orte einstiger Gewaltverbrechen, mit denen die Porträtierten fälschlicherweise in Verbindung gebracht wurden. Leitolf dagegen sieht sich, was ihre künstlerischen Bezüge angeht, eher Fotografen wie Eugène Atget und dessen Sinn für das Abwesende verpflichtet:9 „Die Leerstellen in den Bildern, die permanente und völlige Abwesenheit von Menschen – von Protagonisten –“, so urteilt Leitolf über ihr eigenes Arbeiten, „verweisen um so mehr auf die Möglichkeit der Anwesenheit von ebendiesen.“10 Wechselbeziehungen von Bild und Text Es liegt auf der Hand, dass das Verhältnis von Text und Bild in Leitolfs hier besprochenem Werk von zentraler Bedeutung ist: Mit dem Wissen oder Nicht-Wissen um die geschichtlichen Hintergründe, die der abgelichtete Ort bereithält, werden verschiedene Zugänge zum Bild ermöglicht. Da es den Betrachtern freigestellt bleiben soll, ob und inwieweit sie die jeweiligen Hintergrundinformationen erfahren möchten, erscheint auch die Frage nach der jeweiligen Platzierung der Texte maßgeblich. Als die Deutschen Bilder beispielsweise in der Pinakothek der Moderne in München ausgestellt wurden, fanden sich die Begleittexte nicht in direkter Nachbarschaft zu den Bildern, sondern in einer Broschüre, die für die Besucher auslag. Entsprechend wurde für die Veröffentlichung der Deutschen Bilder in Buchform eine Typographie gewählt, die sich dem Betrachter nicht aufdrängt, sondern zunächst das Bild als solches zur vollen Wirkung kommen lassen soll. Bei einem anderen von Leitolfs langfristig angelegten Projekten, den Postcards from Europe, zielt die Künstlerin ebenfalls auf ein durchdachtes Verhältnis von Bild und Text, was sie zu einer anspruchsvollen Präsentationsform dieser Arbeiten geführt hat (Abb. 18+19). Die Postcards from Europe, die unter anderem im Sprengel Museum Hannover zu sehen waren, haben die Abschottung Europas, namentlich die Frage nach den europäischen Außengrenzen in ihrer einund ausgrenzenden Dimension zum Thema. Dabei geht es nicht allein um sichtbare Grenzen, sondern auch um die unmittelbaren Konsequenzen für die vom Ausschluss Betroffenen und um die in alltäglichen Handlungen sich niederschlagenden Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Abgrenzung, die im Zuge der Errichtung unserer „Festung Europa“ vielgestaltig in Erscheinung treten. 8 PfE0482-IT-270110 Plantage, Rosarno, Italien 2010 aus: Postcards from Europe. Work from the ongoing archive, seit 2006 Fotografie, 72,8 x 59,4 cm, Postkarte 5 9 C093-1591-221111 aus: CLEARING, SEIT 2011 2-teilige Fotografie 205 x 154 cm Auch in diesem Projekt kommt Leitolf mit der Abwesenheit handelnder Personen aus. Sie will keine Einzelschicksale auf den Bildträger bannen oder das Bild auf einen einfachen erzählerischen Plot reduzieren. Vielmehr fragt sie nach strukturellen Zusammenhängen, nach den gesellschaftlichen Auswirkungen jenes durch den Schengen-Raum hervorgerufenen Konfliktes zwischen Innen und Außen. Als Betrachter droht man sich in diese Problematik allein schon dadurch zu verstricken, dass einige der Bilder zunächst idyllisch anmuten und auch das im Titel enthaltene Wort „Postcards“ Grüße aus Ferienorten suggeriert, während die Geschichten und Hintergründe, die Leitolf mittels kurzer Textpassagen über die gezeigten Orte liefert, aufgrund 6 EVA LEITOLF ihrer Drastik in Spannung zur jeweiligen Fotografie treten. Die Aufnahme des Rostrogordo-Picknick-Parks, um nur ein Beispiel zu nennen, strahlt auf den ersten Blick eine friedliche Atmosphäre aus (Abb. 17). Am rechten Rand sieht man eine Sitzgelegenheit für Parkbesucher, und sowohl das teils satte Grün der Wiese als auch der dichte Baumbestand im Hintergrund laden zum Verweilen ein. Erst bei näherer Betrachtung sieht man einen hohen Zaun im Hintergrund des Bildes aus den Bäumen und Büschen des Parks aufragen. Wir erfahren durch die beigefügte Bildinformation, dass sich der Rostrogordo-Picknick-Park in Melilla befindet, einer spanischen Enklave auf dem afrikanischen Kontinent. Mit Hilfe der Europäischen Union sei die elf Kilometer lange 10 C093-2552-250612 aus: CLEARING, SEIT 2011 2-teilige Fotografie 205 x 154 cm Grenzsicherung wiederholt verbessert worden, um unautorisierte Immigration abzuwehren. Die Erwähnung von Stacheldraht, Bewegungsmeldern, Infrarot-Kameras und Wachtürmen steht in augenfälligem Kontrast zu der von Friedlichkeit erfüllten Stimmung im Park; Text und Bild treten somit in ein für die Bildrezeption außerordentlich fruchtbares Spannungsverhältnis. An dieser Stelle erscheint es angebracht, näher auf die besondere Publikationsform der Postcards from Europe einzugehen: Die Arbeiten finden sich als Bildtafeln lose in einer Mappe versammelt, und der um jede einzelne Fotografie gelegte weiße Rahmen lässt an traditionelle Postkarten denken. Konterkariert wird diese Assoziation durch die schiere Größe der Tafeln, auf deren Rückseite sich die Hintergrundinformation zur jeweiligen Fotografie befindet – analog zur klassischen Trennung von Text und Bild auf herkömmlichen Postkarten, die wir aus Neugier über die beigegebenen Grüße intuitiv wenden. Der Begleittext ist durch dessen Separierung von der Aufnahme klar als Angebot an den Betrachter zu verstehen, sich weitere Bedeutungsebenen des Bildes zu erschließen. Er kann diese Handreichung letztlich auch ignorieren. Mit dem dadurch eröffneten Handlungsspielraum in der Werkrezeption umgeht Leitolf die Gefahr, das Bild auf eine Lesart festzulegen. „Ich persönlich mag es,“ wie die Künstlerin betont, „wenn Bilder auf der rein visuellen Ebene, ganz unabhängig von ihrem Kontext, eine Art Geheim7 nis behalten, das Bild nicht alles bis ins Letzte ausbuchstabiert ... Persönliche Sichtweise und Objektivierung liefern meine Bilder sicher gleichermaßen.“11 Dieser offenen Form des Bildzugangs durch Trennung von Text und Bild entspricht die offene Anlage der Veröffentlichung als solcher. So wird der Titel Postcards from Europe durch den Zusatz work from the ongoing archive ergänzt und deutet damit an, dass es sich bei diesem Werk gleichsam um eine Form von „work in progress“ handelt. Da die Bildtafeln nur lose von einer Mappe zusammengehalten werden und dieser entnommen werden können, erscheint eine sukzessive Anreicherung des Werks durch weitere Tafeln jeder Zeit möglich. Ebenso wenig wie es sich bei dem Thema Europa und seine Außengrenzen um eine abgeschlossene Episode in unserer Geschichte handelt zielt Leitolf auf eine geschlossene Erscheinungsform etwa in Gestalt eines gebundenen Buches. Vielmehr ist die Potenzialität einer Erweiterung des Werks durch Titel und äußere Form bewusst präsent gehalten. Die Spurensuche, von der anlässlich unserer Besprechung der Deutschen Bilder die Rede war, wird auch in dieser Arbeit ungeachtet zeitlicher Unterbrechungen mit stets neuer Brisanz aufgegriffen. Momente der Ungewissheit Parallel zu den Postcards from Europe entwickelt Leitolf seit 2011 die Serie Clearing, die um das Thema der „Spur“ vielleicht noch offenkundiger als die beiden zuvor behandelten Werke kreist. Clearing wurde im Rahmen des vom GoetheInstitut initiierten Projektes Die Zukunft fotografieren gefördert. Unter anderem im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg ausgestellt12 und im ZEITmagazin veröffentlicht, stellt die Bildfolge die kargen Räume einer Münchner Unterkunft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge vor. Keiner der jugendlichen Asylbewerber soll in der als Erstunterkunft verstandenen alten Bayernkaserne länger als drei Monate bleiben müssen. Doch die Realität sieht anders aus, und mancher Flüchtling musste bereits ein ganzes Jahr an diesem Ort verbringen.13 Rückzugsmöglichkeiten gibt es hier kaum, sieht man vielleicht vom Bett und der unmittelbar daran angrenzenden Wand ab, der viele Bewohner des Heims ihre Gedanken und Bilder anvertraut haben. Bohrlöcher und Pinnwände lassen an die Fluktuation der Bewohner und an den provisorischen Charakter denken, mit dem hier so etwas wie erträgliche Wohnlichkeit geschaffen werden soll. Und gelegentlich zeugen einige auf dem Bett verteilte Gegenstände wie Laptop, Handy oder Rucksack von der Präsenz eines Heimbewohners (Abb. 9). Doch oft sind es einzig die mehr oder weniger deutlichen Spuren an den Wänden, die wie spontane, gleichsam aus dem Moment heraus geborene Hinterlassenschaften dieser Jugendlichen anmuten. Dank der Größe der Aufnahmen, die im Ausstellungskontext auf 8 EVA LEITOLF überlebensgroßen, ungerahmten Papierbahnen präsentiert werden, kann der Betrachter jedes noch so kleine, durch die Kamera erfasste Detail registrieren. Von zügig an die Wand gekritzelten Worten (Abb. 10) bis hin zu minutiös ausgeführten figürlichen Zeichnungen (Abb. 15) reicht die Spannweite der Zeugnisse, die Leitolf von den Wänden abfotografiert hat. Die jeweiligen Urheber bleiben abwesend. Allein die Bildunterschrift gibt Auskunft darüber, wie lange und in welchem Raum des Heims sich jeder von ihnen aufgehalten hat. Allerdings bleiben wir im Ungewissen darüber, ob sie abgeschoben wurden oder ob man ihrem Asylantrag stattgegeben hat. Die einzige Sicherheit, die wir über das hier Gesehene haben, ist die Tatsache, dass die Zeichnungen und Worte in Momenten größter Ungewissheit an den Wänden angebracht wurden. Deutsche Worte wie „Respekt“, „beten“ oder „stören“ kann man als Zeichen dafür werten, dass sich einige Bewohner hier schon auf einen längerfristigen Aufenthalt in dem für sie noch fremden Land vorbereitet haben (Abb. 13). In anderen Fällen wiederum zeugen die arabischen Schriftzüge auf dem weißen Putz von der Herkunft der Heimbewohner (Abb. 16). Ja, es scheint, als habe Leitolf mit der fotografischen Fixierung der beschrifteten Wände die Phase des Wartens gleichsam auf Dauer gestellt, so wie ja auch die Räume selbst – Zwischenstationen und damit Orte ohne wirkliches Gesicht – nur solche des Wartens sein können. Und doch wäre es verkürzt, wollte man in den Fotografien der Künstlerin die Abwesenheit menschlicher Akteure als durchgehendes Leitmotiv betrachten. Das jeweilige Thema gibt vielmehr vor, inwiefern Leitolf Personen fotografisch einbindet oder darauf verzichtet. Die Fotoarbeit Rostock Ritz, 2004 ist hierfür ein treffendes Beispiel (Abb. 11), die vom Titel her zunächst an einen Ort in Deutschland denken lässt, obwohl die Fotografien auf dem afrikanischen Kontinent, genauer: auf ehemals deutschem Kolonialgebiet, dem heutigen Namibia, entstanden sind: „Die Arbeit in Namibia“, so Leitolf über Rostock Ritz, „ist meine Spurensuche deutscher Kolonialgeschichte und konnte für mich nicht ohne anwesende Menschen funktionieren“.14 Genau 100 Jahre nach dem Völkermord deutscher Kolonialtruppen an den Herero und den Namaqua, wirft Leitolf einen reflektierenden Blick sowohl auf die Erinnerungskultur der Herero wie auch auf das Selbstverständnis der Namibier deutscher Herkunft und versucht zu ergründen, wie die verschiedenen Ethnien Namibias heute zum kolonialen Erbe stehen. Zu diesem Zweck hat sich Leitolf in den Farmbezirken der Nachkommen deutscher Siedler aufgehalten und an den Festen und Gedenkveranstaltungen der Herero teilgenommen. Die Bilder werden von Notizen aus ihren Tagebüchern begleitet, die über das Entstehen der jeweiligen Aufnahme oder über persönliche Erfahrungen vor Ort Auskunft geben. So heißt es etwa begleitend zu der Aufnahme eines Reiterdenkmals, das 1912 in Windhoek, der Hauptstadt Namibias, 11 TROPHÄENJAGD, JAGDFARM GEORG-FERDINANDSHÖHE, 2004 AUS: BUCHPROJEKT ROSTOCK RITZ 35,5 x 30 cm 9 12 REITERDENKMAL, WINDHOEK AUS: BUCHPROJEKT ROSTOCK RITZ 35,5 x 30 cm eingeweiht wurde (Abb. 12): „Gouverneur Seitz sagte damals in seiner Einweihungsrede: ‚Der eherne Reiter der Schutztruppe, der von dieser Stelle aus in das Land blickt, verkündet der Welt, dass wir hier die Herren sind und bleiben werden.‘ Vor ein paar Tagen hat jemand ‚slave‘ und ein Hakenkreuz auf das Pferd des Reiters gesprüht, was daraufhin ausgiebig im Namibian diskutiert wurde. Die Befragten aller Volksgruppen verurteilten diesen Akt und ein deutsch-namibischer Leser forderte für die Sprüher die Todesstrafe.“15 Es sind Vorkommnisse wie diese, durch die sich gleichsam wie in einem Brennspiegel die historisch gewachsenen Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen und Erinnerungen bündeln. Wenn aktuelle Reiseführer über Namibia schreiben, „der deutsche Einfluss [habe] sich bis heute halten können,“16 so 10 EVA LEITOLF verfolgt Leitolf mit ihren Fotografien auch die Spuren von Konflikten, Spuren also, die von den Schatten der Vergangenheit mindestens ebenso viel erzählen wie von den Spannungen der Gegenwart. Wie ein roter Faden zieht sich dieses Anliegen durch das Werk Eva Leitolfs. JONAS BEYER geb. 1981, Studium der Kunstgeschichte und Geschichte in Berlin und Florenz. Promotion zur Monotypie im 19. Jahrhundert (Zwischen Zeichnung und Druck, Wilhelm Fink Verlag, München 2014). Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hamburger Kunsthalle. Publikation zum Thema der Tatortfotografie: Orte nicht nur eines Schreckens. Re-inszenierte Tatorte in der Fotoserie „The Innocents“ von Taryn Simon, in: Re-inszenierte Fotografie, hrsg. v. Klaus Krüger, Leena Crasemann und Matthias Weiß, Wilhelm Fink Verlag, München 2011. ANMERKUNGEN 1 2 3 4 5 6 7 Nach dem Studium in Essen absolvierte Leitolf ihren MFA am California Institute of the Arts. Einer ihrer Lehrer war Allan Sekula, dessen theoretische Ansätze, etwa seine Überlegungen zu den „politics of representation“ und zum Einfluss von Kontext und Diskurs auf die Entstehung von Bedeutung, ihre Kunst stark beeinflusste. Der Begriff „Nazi-Kids“ wurde nicht zuletzt auf einem Spiegel-Cover prominent in Szene gesetzt.Vgl. Der Spiegel, Heft 50 (7. Dezember 1992). Mehrfachbelichtung – Eva Leitolfs Arbeit im Prozess. Eva Leitolf im Interview, in: Netzwerk MIRA (März 2009), S. 139. Ebd., S. 147 Ebd., S. 146 Auf diesem Bild werden zwar die Schäden jenes Brandes dokumentiert, der am 3. Februar 2008 zum Tod von vier Erwachsenen und fünf Kindern in einem vor allem von Türken bewohnten Mehrfamilienhaus führte. Der Brand rührte jedoch nicht von einem Anschlag her, sondern von einem Kabelschwelbrand. Leitolf interessierte, wie dieser Unfall – noch bevor man Ermittlungen aufnahm – von verschiedenen Seiten instrumentalisiert wurde: „Beim Brand in Ludwigshafen 2008, sprechen türkische Zeitungen sofort von einem „zweiten Solingen“, während der Rheinland-pfälzische Ministerpräsident, noch bevor die Untersuchungen beginnen, einen Brandanschlag kategorisch ausschließt.“ Vgl. Anm. 3, S. 141 Joel Sternfeld, On This Site. Landscape in Memoriam, San Francisco 1996 (deutsche Ausgabe: Ders., Tatorte: Bilder gegen das Vergessen, München 1996). 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Taryn Simon, The Innocents: Photographs and Interviews, New York 2003. So Leitolf im Interview mit Stan Banos: http://www.bagnewsnotes.com /2010/05/looking-back-at-looking-for-evidence-a-recent-interview-with-evaleitolf/ Vgl. Anm. 3, S. 144 Ebd., S. 143 Vgl. Ausst.-Kat. Die Zukunft fotografieren, hg. v. Esther Ruelfs, Ekaterina Lazareva, Wolf Iro , Heidelberg 2014 (im Erscheinen). Anna Kemper, Zuhause ist dort, wo man bleiben kann, sagt Eva Leitolf über ihre Fotoserie „Clearing“, in: ZEITmagazin, Nr. 50 (5. Dezember 2013), S. 40. Vgl. Anm. 3, S. 146 Eva Leitolf, Rostock Ritz, München 2005, o. S. Zitiert nach: Brigitta Schmidt-Lauber,Von Südwestern zu Namibiern. Eine Geschichte im südlichen Afrika, in: Ebd., o. S. FOTONACHWEIS alle Abb. © Eva Leitolf,VG Bild-Kunst, Bonn KUNSTLER E KRITISCHES LEXIKON DER GEGENWARTSKUNST Erscheint viermal jährlich mit insgesamt 28 Künstlermonografien auf über 500 Textund Bildseiten und kostet im Jahresabonnement einschl. Sammelordner und Schuber 148,– Euro im Ausland 158,– Euro frei Haus. www.kunsthandel-verlag.de Gründungsherausgeber Dr. Detlef Bluemler Prof. Lothar Romain † Chefredaktion Heinrich Ackermann Geschäftsführung Angela Escudero Postanschrift für Verlag und Redaktion Der Kunsthandel Verlag GmbH Dornhofstraße 100 63263 Neu-Isenburg Deutschland Tel. +49 6102 88256-0 / Fax +49 6102 88256-19 Bankkonto: Frankfurter Volksbank e.G. Konto-Nr. 600 070 6033, BLZ 501 900 00 SWIFT-BIC: FFVBDEFF IBAN DE73 5019 00006000 7060 33 Layout / Produktion Peter Steinkönig, Manfred Fischer Abonnement und Leserservice Künstler-Aboservice Dornhofstraße 100 63263 Neu-Isenburg Tel. +49 6102 88256-0 Fax +49 6102 88256-19 [email protected] Prepress / Druck Grafisches Centrum Cuno, Calbe Die Publikation und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Der Kunsthandel Verlag GmbH, Neu-Isenburg 2014 ISSN 0934-1730 11 EVA LEITOLF BIOGRAFIE 1966 geboren in Würzburg 1986-Studium Kommunikationsdesign mit 1994 Schwerpunkt Fotografie bei Prof. Angela Neuke, Universität GH Essen 1995-Master of Arts, Mentor Allan Sekula, California 1997 Institute of the Arts (Cal Arts) 1996 ICP Annual Infinity Award 1996*, Young Photographer, (International Center of Photography, New York) 1997 Teaching Assistant am California Institute of the Arts (Cal Arts) 1999 Jahresstipendium Document Nederland, Rijksmuseum, Amsterdam und NRC Handelsblad, Rotterdam (Ausstellung)* 1999- Vertretungsprofessur für Fotografie 2000 an der Universität GH Essen 2008 Nominierung für den Deutsche Börse Photography Prize 2010/ WS-Reihe an der Ecole de Photographie de 2011/ Vevey (Form. Prof. supérieure)/ Schweiz 2012 En Filigrane, Pasqu´Art Photoforum, Biel* Payday. Money, Markets and Resistance, CEPV/Festival Vevey* 2012 Stipendiatin der Villa Massimo, Rom* 2012 Senior Lecturer für Fotografie, Aufbau -2014des neuen Studienganges Camera Arts und Curriculumsentwicklung an der Hoch- schule für Kunst und Design Luzern 2014 Karl-Buchrucker-Preis für Clearing Lebt im Bayerischen Wald AUSSTELLUNGEN 2015 2014 2013 2012 2008 2007 2006 2005 2000 1997 Einzelausstellungen (Auswahl) Postcards from Europe 03/15, Espace Quai1,Vevey Postcards from Europe 10/14, Kehrer Berlin Galerie, Berlin Postcards from Europe 03/13, Sprengel Museum, Hannover** Postcards from Europe,Villa Massimo, Rom Deutsche Bilder – eine Spurensuche 1992-2008, Pinakothek d. Moderne, München** Deutsche Bilder – eine Spurensuche in Rostock, Thale, Solingen und Bielefeld 1992-94 und Rostock Ritz, Les Chiroux, Liège Die Zuschauer auf 5 Wechselwerbeflächen, U-Bahnhof Marienplatz, München (im Rahmen von QUIVID, dem Kunst am Bau Programm des Baureferates München, Publikation) Rostock Ritz, Museum für Völkerkunde, München** Schöne Grüße, Rijksmuseum Amsterdam* Deutsche Bilder – eine Spurensuche in Rostock, Thale, Solingen und Bielefeld und neue Arbeiten, Rencontres Internationales de la Photographie, Arles* Gruppenausstellungen (Auswahl) 2015 When there is Hope, Hamburger Kunsthalle* Zoom in on Architecture, Pinakothek der Moderne, München* 2014 Zukunft fotografieren, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg Lead Award, Deichtorhallen, Hamburg I see Europe, Kunstbezirk Galerie im Gustav-Siegle-Haus, Stuttgart* 2013 Provisorium, Schaustelle, Pinakothek der Moderne, München Zukunft fotografieren, NCCA, Moskau* 12 EVA LEITOLF 2012 2011 2010 2009 2007 2005 2001 2000 1999 1997 Alone Together – Photography and the Other, kur. von Frits Gierstberg, The Nat. Gallery of Kosovo, Pristina Stipendiaten der Villa Massimo, Martin-Gropius-Bau, Berlin* Making History, Frankfurter Kunstverein, Frankfurt* Points of View, Kunstverein Hildesheim* Lead Award, Deichtorhallen, Hamburg Wherever I lay down my Camera is Home, Macro Testaccio, Rom* ANGRY.Young and Radical, Fotomuseum Rotterdam Project Europa: Imagining the (Im)possible, Miriam and Ira D. Wallach Art Gallery, Columbia University, New York* Sightseeing, St Paul Gallery, AUT University, Auckland* Stiftungspreis für Fotokunst 2011, Alison und Peter Klein Stiftung, Stuttgart Project Europa: Imagining the (Im)possible, The Samuel P. Harn Museum of Art at the University of Florida, Gainesville* Sightseeing, Massey University, Wellington* Postcard Pictures, Peninsula Arts Gallery, University of Plymouth, Plymouth* En Filigrane. Eva Leitolf und Arbeiten ihrer Studenten, Pasqu´Art Photoforum, Biel* Carte Blanche VI: East for the record, Galerie f. Zeitgenössische Kunst, Leipzig* Reality Bites: Making Avantgarde Art in Post Wall Germany, Mildred Lane Kemper Art Museum, St. Louis und Opelvillen, Rüsselsheim* Mistigris - Contemporary German Photography, Gallery at U. of Texas, Arlington Neue Heimat, Frieze Art Fair Art in Transition 1: Memories of Nature, Museum of Contemporary Art Raleigh, North Carolina Phigment, Irvine Fine Arts Center, Los Angeles Die Welt als Ganzes. Fotografie aus Deutschland nach 1989, SK-Stiftung Köln (Institut für Auslandsbeziehungen (ifa)* Neuland - Die Landschaft in der zeitgenössischen Fotografie, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden* Modell-Wirklichkeit, Interdisziplinäres Büro e.V., Städtische Ausstellungshalle am Haverkamp, Wewerka Pavillon contemporary german photography, Galerie Neugerriemschneider, Berlin; Wittenbrink, München; Reckermann, Köln; Gebr. Lehmann, Dresden* Symposien,Vorträge (Auswahl) 2014 Floating Volumes – Layering Divercity, Stadt und Identität in der künstlerischen Forschung, Künstlerhaus Frise und Hochschule für bildende Künste, Hamburg 2013 Ethik & Ästhetik. Die Verantwortung der Fotografie, Interdisziplinäres Forschungskol- loquium für Promovierende, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte, Bildarchiv FotoMarburg 2011 Under Influence.Table ronde autour des relations entre photographie, cinéma et art contemporain, Musée d´Elysee, Lausanne Bibliographie (Auswahl) Eva Leitolf = studio 9, Sonderdruck aus Jahrbuch Villa Massimo, 2014 Postcards from Europe 03/13, 20 Fotografien und Texte. Kehrer, 2013 Deutsche Bilder – eine Spurensuche, 44 Fotografien. Mit Texten von Eva Leitolf, Snoeck, Köln 2008 Die Zuschauer, 5 Fotografien. Mit einem Text von Tobias Rüther. Schaden.com, Köln 2006 Rostock Ritz, 23 Fotografien. Mit Texten von Uwe Timm, Larissa Förster, Brigitta Schmidt-Lauber, Manasse Veseevete und Eva Leitolf. Schaden.com, Köln 2005 Making History, Ray Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain, Ostfildern-Ruit, 2012 Project Europa: Imagining the (Im)Possible, Oliver-Smith, Kerry, Samuel P. Harn Museum of Art, 2010 East. Zu Protokoll/for the record, Frank-Heinrich Müller (Hg.), Ostfildern-Ruit 2009 Image Makers, Image Takers, Anne-Celine Jaeger (Hg.) London 2008 Reality Bites. Making Avantgarde Art in Post Wall Germany, Sabine Eckmann (Hg), Ostfildern-Ruit 2007 Wirklich wahr! Realitätsversprechen von Fotografien, Stefanie Grebe und Sigrid Schneider (Hg), Ostfildern-Ruit 2004 blink. 100 photographers, 010 curators, 010 writers, Shahidul Alam (Hg.), London 2002 Die Welt als Ganzes. Fotografie aus Deutschland nach 1989, Ulf Erdmann Ziegler (Hg.) Ostfildern-Ruit 2000 Buren/Neighbours, Rijksmuseum Amsterdam (Hg.), Amsterdam 2000 Contemporary German Photography, Ulf Erdmann Ziegler (Hg.), Köln 1997 Wirklich –7 Positionen zeitgenössischer Fotografie in Deutschland, Ulrich Pohlmann (Hg.), München 1997 Interviews Rémi Coignet: Conversations, The Eyes Publishing, Paris 2014 Stan Banos: Eva Leitolf – an interview, in: reciprocity-failure.blogspot.com, 9.3.2010 Franziska Brückner: Mehrfachbelichtung – Eva Leitolfs Arbeit im Prozess, in: netzwerk-mira.de, 2009 * Katalog ** Buch