GAV-Journal 2-2015
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GAV-Journal 2-2015
2 GAV-Journal 2-2015 Veröffentlichungsdatum 25.12.2015 Titelfoto: Silberohr-Sonnenvogel (Mesia argentauris tahanensis) Foto: Choy Wai Mun Impressum Herausgeber: Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V. (GAV) Homepage: www.GAV-Deutschland.de Redaktion: Manfred Kästner ([email protected]) Hans-Joachim Rüblinger ([email protected]) Jörg Asmus ([email protected]) Wir bitten um Zusendung von Manuskripten im Word-Format auf digitalen Datenträgern oder per Email. Texte bitte unformatiert senden, Bilder (JPEG) in möglichst hoher Auflösung separat senden und mit Bildunterschriften versehen. Die Redaktion behält sich vor Beiträge zu überarbeiten. Die im Journal veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Genehmigung der Redaktion und des Autors reproduziert, gespeichert oder weiter verwendet werden. Präsidium der Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V. Präsident: Manfred Kästner, Erfurter Straße 4, 99428 Nohra bei Weimar Telefon: 03643-825120 Fax: 03643-748685 E-Mail: [email protected] 1. Vizepräsident: Hans-Joachim Rüblinger, Fuhrstraße 5, 61191 Rosbach Telefon: 0171-7930115 E-Mail: [email protected] 2. Vizepräsident: Sascha Fischer, Zechenhaus 2, 06536 Südharz OT Breitungen Telefon: 034651-33191 oder 0171-3888244 E-Mail: [email protected] Koordinator für Arbeitsgruppen: Peter Kaufmann, Gartenweg 2, 19300 Grabow Telefon: 038756-22618 E-Mail: [email protected] Koordinator für Erhaltungszuchtprojekte: Jörg Asmus, Barlachweg 2, 18273 Güstrow Telefon: 0179-6686031 E-Mail: [email protected] Mitgliederwesen / Ringstelle: Ramona Heuckendorf, Barlachweg 2, 18273 Güstrow Telefon: 03843-687645 E-Mail: [email protected] 3 Inhaltsverzeichnis Editorial ............................................................................................................................................... Rückblick ............................................................................................................................................. In Memoriam Oskar Schubert ✝ ...................................................................................................... Zur Information ................................................................................................................................. Zweifarbstar (Spreo bicolor) (African Pied Starling) Die Fokusgruppe Feldhühner stellt sich vor 4 6 8 9 ........................................................................ 11 ............................................................................... 17 Vogelhaltung und -zucht muss nicht teuer sein. Einige Praxis- und Spartipps bei jahrelanger Prägung durch einen schmalen Geldbeutel ...................................................... 20 Das Erdbeerköpfchen (Agapornis lilianae) - ein Blick auf die Systematik und die Bestandssituation im Freiland sowie in Menschenhand ...................................................... 28 Der Rotschnabelsittich (Psilopsiagon aurifrons rubrirostris) ............................................................. 33 Im GAV-Blickpunkt: Silberohr-Sonnenvogel (Mesia argentauris) ......................................................... 35 Die Rettung des Nias-Beos ............................................................................................................ 38 Das Nias-Beo-Projekt .................................................................................................................... 40 Forschungsvorhaben „Haltung exotischer Tiere und Wildtiere in Privathand: Situationsanalyse, Bewertung und Handlungsbedarf insbesondere unter Tierschutzaspekten 43 Termine .............................................................................................................................................. 44 Tiervermittlung ................................................................................................................................. 45 4 Editorial Es tut sich was in der Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht. Zunächst ein Hinweis in eigener Sache. In Zukunft werden wir es im GAV-Journal so handhaben, dass ich eingangs im Editorial die „außenpolitischen“ Angelegenheiten darstelle und Jörg Asmus all das nochmal Revue passieren lässt, was sich in der Zwischenzeit, also zwischen den Veröffentlichungen in den Journalen, innerhalb der GAV so alles ereignet hat. Die Politik lässt uns nicht in Ruhe. Immer wieder werden die schon längst überwunden geglaubten Positivlisten von einigen Parteien ins Feld geführt. Hauptsächlich die SPD und die Grünen machen sich dafür stark. Da die SPD in der Regierungskoalition beteiligt ist, glücklicherweise nur als Juniorpartner, sind diese ständigen Aktionen durchaus ernst zu nehmen. Ende Juli hatte der BNA den artenschutzpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Träger (MdB) eingeladen. Zu diesem Treffen, an dem ich gemeinsam mit unserem Ehrenpräsidenten Dr. Ernst Günther teilnehmen durfte, waren zunächst vor allem die Ausführungen von Alexander Zink, Leiter des Referats Natur- und Artenschutz beim Regierungspräsidium Karlsruhe, interessant. Er stellte klar, dass der Schutz der Griechischen Landschildkröte nach dem derzeit geltenden, veralteten Vorgaben den Steuerzahler jährlich 6 Mio. Euro kostet. Zu bedenken ist dabei, die Griechische Landschildkröte wird in Deutschland inzwischen so häufig gezüchtet, dass die Bürokratie bezüglich der Erfassung der Bestände und Nachzuchten nicht nachvollziehbar ist. Carsten Träger machte deutlich, dass man die Einführung von Positivlisten aus „artenund tierschutzrechtlichen Gründen“ für unabdingbar halte. Man müsse sie flexibel gestalten, was immer damit gemeint ist. Denn Arten, die einmal von einer Positivliste verschwunden sind, verschwinden auch in den Anlagen der Halter. Das angestrebte Verbot von Importen und die Haltung von Wildtieren wären aus verfassungsrechtlichen Bedenken im Hinblick auf die freie Gewerbeausübung nicht leicht durchzusetzen. Wir täten gut daran, alles in unseren Kräften stehende zu tun, um hier ein Gegengewicht zu schaffen. Die Gesellschaft für Tropenornithologie (GTO) hatte gemeinsam mit der ESTRILDA zur ihrer 36. Tagung nach Kraichtal eingeladen. Dabei wurde gleichzeitig das Angebot unterbreitet, am nun schon traditionellen „TropenornithologieCafé“ mit einem eigenen Thema teilzunehmen. Dazu hatten wir die Vorstellung der Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht angemeldet. Eine willkommene Gelegenheit, die GAV weiter bekannt zu machen. Das war auch vonnöten, da immer wieder sonderbare Vorstellungen von unserer Gesellschaft existieren. Umso erfreulicher war die Beteiligung an unserem Diskussionstisch. Namhafte Vertreter der an der Tagung teilnehmenden Organisationen hatten sich an unserem Tisch eingefunden. Das Fazit dieser Tischrunde, alle an der Erhaltung der unverfälschten Vogelarten interessierten Verbände und Gesellschaften sollten gemeinsam mit den zoologischen Einrichtungen und der Wissenschaft an ihren Zielen unaufhaltsam festhalten und den Erfolg gemeinsam suchen. Manfred Kästner stellt den interessierten Zuhörern die GAV vor (Foto: BNA) Ende Oktober fand in den Ausstellungshallen in Achern die 2. Papageienmesse statt. Von der GAV hatten der Ehrenpräsident und der Präsident eine Einladung erhalten. 5 Da ein weiterer wichtiger Termin auf dieses Wochenende fiel, wurde Dr. Ernst Günther mit der Vorstellung der GAV in Achern beauftragt. Wiederum zeigte sich, dass sowohl die Vorstellung der GAV, als auch die Gespräche am Rande für die Wahrnehmung unserer Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Mit dem Nias-Beo Projekt beteiligt sich die GAV erstmalig an einem internationalen Projekt zur Rettung des bereits ausgestorben geglaubten Nias-Beo (Gracula robusta). Das Indonesian Species Conservation Programm (ISCP) wird mit dem Forscherteam des Zoo Liberec unter der Koordination des Zoo Heidelberg die Beos der Inselwelt westlich von Sumatra neu aufarbeiten. Die GAV wird dieses Projekt unterstützen und über die Ergebnisse aktuell informieren (siehe auch Artikel in dieser Ausgabe auf den Seiten 37 und 39). Vorausblickend kann folgende Veranstaltung für uns interessant werden: Der Lehrstuhl für Tierschutz der Tierärztlichen Fakultät der LMU München und die DVG-Fachgruppe Tierschutz, sowie die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. beabsichtigen am 25. und 26. Februar 2016 die 22. internationale Fachtagung zum Thema Tierschutz in den Räumen der Tierärztlichen Fakultät der LMU München abzuhalten (siehe auch unter „zur Information“ auf Seite 9). Als Schwerpunktthema soll die Problematik der Haltung von wilden Tieren und Exoten in Privathand im Vordergrund stehen: "Exotenhaltung in privater Hand – Tierschutzrelevanz und/oder Sachverstand?" Für diese Veranstaltung hat Dr. Ernst Günther einen Vortrag angemeldet. Er möchte dabei die Grenzen der Mitleidsethik aus der Sicht der Erhaltung der Arten in menschlicher Obhut aufzeigen. Damit hat Dr. Günther mit der GAV einen hervorragenden Hintergrund. Seit wenigen Tagen wurden Verbindungen zu dem in den Niederlanden geführten Internationalen Tanager Projekt (ITP) geknüpft. Der Projektmanager möchte über die GAV umfassend informiert werden. Diesem Wunsch werden wir natürlich nachkommen und dabei die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit, in welcher Form auch immer, prüfen. Nun möchte ich noch eine Herzensangelegenheit loswerden: Ich wünsche allen Mitgliedern, den zoologischen Einrichtungen und dem Museum für Naturkunde Berlin mit ihren Mitarbeitern, unseren weltweit tätigen wissenschaftlichen Beratern, sowie unseren Partnern eine Frohe Weihnacht und ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2016 I wish all members, the zoos and the Museum of Natural History Berlin with their employees, our global scientific advisors, and our partners a Merry Christmas and a successful and healthy year 2016 Ihr Manfred Kästner GAV-Präsident 6 Rückblick Liebe GAV-Mitglieder, das Jahr 2015 neigt sich nun auch langsam dem Ende entgegen. Ob die Erinnerungen an die zurückliegenden 12 Monate für jeden Einzelnen gute oder schlechte sind, steht natürlich mit ganz individuellen Erlebnissen im Zusammenhang. Das persönliche Umfeld prägt uns alle im besonderen Maße. Auch wir als GAV mussten wieder auf bestimmte Einflüsse reagieren, die uns aus politischer Sicht vorgegeben werden. Wir haben aber auch Gelegenheiten wahrgenommen, deren Ausgang uns vielleicht in Zukunft prägen und unseren Stand in der Gesellschaft weiter festigen wird. Was ist nun aber seit dem Erscheinungstermin unseres letzten GAV-Journals in unserem direkten Umfeld geschehen? Zunächst war es etwas ruhig um die GAV. Am 29. und 30. August trafen sich einige GAV-Mitglieder, aber auch Interessenten, in der Mitte von Deutschland zu einem lokalen Treffen in gemütlicher Runde und einem Züchterbesuch. In der Fachpresse machte die GAV dann aber zunächst etwas anders auf sich aufmerksam; so überschwemmte einige unserer Mitglieder fast schon eine Auszeichnungswelle. Im Juni wurden Christiane und Peter Kaufmann und auch Rudi Prinz für ihre Zeitschriftenbeiträge über die Rotschnabeltokos sowie über die Deutsche Erstzucht des Gustavsittichs in der Gefiederten Welt mit der Goldmedaille der Gefiederten Welt ausgezeichnet. Im September folgte dann eine weitere Auszeichnung für Christiane und Peter Kaufmann durch die Gesellschaft für Tropenornithologie (GTO) für ihren Videofilm sowie die textliche Dokumentation "Aus der Kinderstube der Rotschnabeltokos". Beide wurden mit dem Preis für Tropenornithologie ausgezeichnet. Im Oktober erhielt ich dann den MariaKoepcke-Preis der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G). Im September wurde die Fokusgruppe für Katharinasittiche gegründet und im November die Fokusgruppe für Astrilde. Im Oktober entstand aus gegebenen Anlass ein Erhaltungszuchtprojekt für den Schwalbensittich, welches über Simon Bruslund vom Heidelberger Zoo wieder in enger Zusammenarbeit mit der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) durchgeführt wird. Auch die Arbeitsgruppe Prachtfinken war im zweiten Halbjahr wieder sehr aktiv und traf sich vom 25. bis 27. September in Klieken. Zwischenzeitlich meldeten sich auch noch zwei weitere Wissenschaftliche Berater bei mir und boten der GAV ihre Unterstützung an. Bemerkenswert ist aber auch der Gewinn an institutionellen GAV-Mitgliedern in der letzten Zeit. So sind allein in den zurückliegenden 30 Tagen insgesamt 15 Institutionen Mitglied der GAV geworden. Im Einzelnen sind dies der Naturpark Buchenberg aus Österreich, der Münchner Tierpark Hellabrunn, der Zoo Duisburg, der Wildpark Feldkirch sowie der Vogelpark Turnersee aus Österreich, der Tierpark Gera, der Zoo Osnabrück, der Vogelpark Irgenöd, der Zoo Augsburg, der Zoo Dortmund, die Voliere Sursee aus der Schweiz, der Tiergarten Straubing und der Tierpark Limbach-Oberfrohna, ganz aktuell noch aus der Schweiz die Stiftung Papiliorama und der Natur- und Tierpark Goldau. All diese Mitgliedschaften vornehmlich zoologischer Einrichtungen sind ein eindeutiges Signal für unsere Akzeptanz in der Zoogemeinschaft, doch damit nicht genug. Im Frühjahr 2015 hatte ich die Gelegenheit unsere GAV in einer Vorstandssitzung des Landeszooverbandes Mecklenburg-Vorpommern vorzustellen. Es sollte dort bereits nach Möglichkeiten einer Zusammenarbeit vom Landeszooverband Mecklenburg-Vorpommern und der GAV gesucht werden. Am 27. November 2015 wurde die GAV schließlich als außerordentliches Mitglied in den Landeszooverband aufgenommen. Der Landeszooverband in dem nordöstlichen Bundesland ist einzigartig in seiner Form und stellt einen Zusammenschluss aller großen sowie kleineren zoologischen 7 Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern dar. In dem Landeszooverband Mecklenburg-Vorpommern ist des Weiteren auch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz vertreten, die oberste Artenschutzbehörde des Landes. Somit vervollständigt unsere Mitgliedschaft dort nun eine enge Verbindung von Politik, Zoos und Vogelzüchtern, die sich um den Erhalt der Vogelarten in deren natürlichen Form bemühen. Ich denke, dass auch dies ein Meilenstein in der noch kurzen Geschichte unserer GAV darstellt. Ein weiteres wichtiges Ereignis im Jahr 2015 dürfte aber wohl auch die 1. Jahrestagung der GAV im Zoo Leipzig gewesen sein. Der Zoo Leipzig stellte uns am 10. und 11. Oktober vor Ort nicht nur den Tagungsraum zur Verfügung; wir konnten an beiden Tagen auch kostenlos den Zoo besuchen und Ruben Holland führte uns am Sonntagvormittag gemeinsam mit Jochen Menner durch die Vogelbereiche des Zoo Leipzig. Die eigentliche Tagung begann aber bereits am 9. Oktober mit einem Abendvortrag von Manfred Kästner zum Thema "Südamerikas bewundernswerte Vögel - ein Streifzug durch die fruchtfressenden Vogelarten der Neotropis". Der darauf folgende Samstag wurde geprägt durch ein lückenloses Vortragsprogramm. Begonnen hat an diesem Tag Norbert Bahr mit einer Betrachtung unterschiedlicher Artkonzepte und -kriterien. "Was ist eine Vogelart? Artkonzepte und Artkriterien in der Ornithologie" war der Titel seines Vortrags. Marc Ovelgönne stellte uns in seinem Beitrag "Feldhühner in europäischen Volieren-Artenvielfalt, Volierensituation und Potenzial zum Arterhalt" diese sehr interessante Artengruppe vor und bat auch um Mitarbeit in seiner Fokusgruppe Feldhühner. Im "Doppelpack" traten anschließend WolfDittrich Hasse und Hans Prinz mit ihrem Beitrag: "Die Rückkehr der Wellensittiche" auf und bezogen diesen auf ihre Arbeit und Erfahrungen aus den zurückliegenden Jahren im Zusammenhang mit dem Aufbau einer Population rein wildfarbener Wellensittiche. Etwas spät zwar für die Vorstellung vom Vogel des Jahres, aber dennoch sehr interessant stellte uns Werner Sterwerf in seinen Vortrag: "Habicht-Vogel des Jahres 2015" denselben vor. Anschließend konnten wir den inzwischen preisgekrönten Videofilm "Aus der Kinderstube der Rotschnabeltokos" von Christiane und Peter Kaufmann anschauen und wohl jeder konnte dem diesjährigen Urteil der GTO-Jury, bei der Auswahl der Preisträger des Preises für Tropenornithologie, folgen. Als nächstes folgte Dr. Ernst Günther, der uns mit seinem Vortrag "Vogelzucht im Spiegel moderner tier- und naturethischer Theorien" schon ein wenig auf seine bevorstehende Buchveröffentlichung einstimmte. Als Vertreter unseres Gastgebers stellt uns anschließend Ruben Holland die "Vögel im Zoo Leipzig" vor. HansJoachim Rüblinger erlaubte uns mit seinem Vortrag "Reisebericht Nord-Tansania mit ornithologischem Schwerpunkt" interessante Einblicke in die Vogelwelt seiner zweiten Heimat. Der öffentliche Teil unserer Tagungsveranstaltung wurde dann noch durch Rudi Prinz verlängert, dem es ein besonderes Anliegen war, kurz über seine deutsche Erstzucht bei den Gustavsittichen zu berichten und im gleichen Atemzug etwas Werbung für diese wenig beachteten aber sehr interessanten Sittiche zu machen. Die Veranstaltung besaß einen ausnahmslos harmonischen Charakter, was sich auch durch die gemeinsam verbrachten Abendstunden in gemütlicher Atmosphäre darstellte. Nach der 1. Jahrestagung in Leipzig gingen wir dann auch schon wieder in die Organisation der kommenden Veranstaltungen über. Im Vogelpark Viernheim findet vom 28. bis 29. Mai 2016 das 2. Frühjahrstreffen der GAV statt, vom 16. bis 18. September 2016 tagt die Arbeitsgruppe Prachtfinken wieder in Klieken und im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn werden wir vom 14. bis 16.10.2016 unsere 2. Jahrestagung durchführen. Unter dem Punkt 8 "Termine" finden Sie zu all Veranstaltungen weitere Hinweise. diesen In Memoriam Zum Schluss möchte ich mich bei Ihnen wieder für die gute Zusammenarbeit bedanken, Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest wünschen und natürlich alles erdenklich Gute für das Jahr 2016! Ihr Jörg Asmus Oskar Schubert * 16.09.1935 – ✝ 05.12.2015 Am vergangenen Samstag erreichte uns die Nachricht, dass sich für unseren Freund und leidenschaftlichen Prachtfinkenzüchter Herrn Oskar Schubert der Lebenskreis geschlossen hat. Von früher Jugend an hat er sich für die Natur und vor allem für die Vogelwelt interessiert. Deshalb war es fast folgerichtig, dass er sich schon in jungen Jahren der Vogelzucht zuwandte. Von einem erfahrenen Vogelhalter hat er seine ersten Tiere erworben und mit der Haltung von einheimischen Vögeln begonnen. Schnell kamen auch die ersten Wellensittiche dazu. Ihnen folgten dann australische Plattschweifsittiche, die er alle auch unter schwierigen Bedingungen zur Fortpflanzung brachte. Er hat mir einmal in seiner typischen Art und Weise erzählt, welche Odyssee er für den Erwerb eines Paares Sittiche auf sich genommen hat, damals natürlich alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 9 Seine eigentliche Passion aber hat er in der Prachtfinkenzucht gefunden. Wie kaum ein anderer lebte er mit und für seine Prachtfinken und sie haben es ihm gedankt. Kaum ein Züchter kann auf eine solche Zahl von gezüchteten Arten und Individuen zurückblicken. So nötigt einem die Bilanz seines letzten Zuchtjahres mit mehr als 20 Wienerastrilden, über 10 Lauchgrünen Papageiamadinen, 10 Buntkopfpapageiamadinen und 9 Großen Kubafinken den allergrößten Respekt ab. Wir sind sehr froh darüber, dass wir ihm vor allem in den letzten Jahren auf unseren Tagungen immer wieder viel Zeit eingeräumt haben, aus seinem reichen Erfahrungsschatz zu berichten. Bei ihm spielte die unmittelbare Beziehung zu seinen Zucht- und Jungtieren eine herausragende Rolle. Ein jeder, der ihn einmal in seiner Zuchtanlage besucht hat, konnte sich davon überzeugen. Er hat mit seinen Vögeln gesprochen und man hatte immer wieder das Gefühl, sie haben ihn verstanden und es ihm gedankt. So konnte er auch die heikelsten Arten geschlossen beringen und nicht ein Paar hat ihm diesen Eingriff verübelt. Wir verlieren mit Oskar einen väterlichen Freund und wir werden sehr bald schon seinen Rat schmerzlich vermissen. Oskar – wir werden Dich in guter Erinnerung behalten und alles dafür tun, Deine so geliebten Prachtfinken in unseren Volieren artenrein zu erhalten. Im Namen Prachtfinken aller Peter Kaufmann Mitglieder der AG Zur Information 1. Beitritt der GAV zum BNA ab 2016 2. DVG-Fachtagung 23. Internationale DVG-Fachtagung zum Thema Tierschutz in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der LMU und der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz Veranstaltung vom 25. bis 27. Februar 2016 im Institut der LMU München Schwerpunktthema: „Exotenhaltung in privater Hand - Tierschutzrelevanz und/oder Sachverstand? M. Kramer, M. Erhard, C. Wöhr, Th. Blaha: Begrüßung DVG Lehrstuhl für Tierschutz (LMU) TVT M. Krautwald-Junghanns, M. Erhard: Exopet: Eine Studie zur Haltung von (exotischen) Tieren in Privathand Leipzig, München 10 E. Günther: Bedarf die Haltung exotischer Tiere einer ethischen Rechtfertigung – oder braucht sie eine ethische Ermutigung? Naumburg/Saale S. Blahak: Privathaltung von Reptilien – alte und neue Probleme Detmold F. Karbe Frankens: Wilde Wohnzimmer Erfahrungen aus 13 Jahren Exotenpraxis Leinburg/Diepersdorf S. Graf: Erfahrungen in der Betreuung von Exoten, Ziervögeln, Reptilien und Amphibien sowie deren Haltung in Privathaushalten und Zoofachgeschäften. Eine Übersicht aus der Praxis MünchenJohanneskirchen J. Pfeiffer: Tierschutzrechtliche und fachliche Anforderungen an die Haltungsbedingungen von Exoten bei Privatpersonen aus amtstierärztlicher Sicht Uelzen F. Brandes: Exoten in Privathand – Probleme in der Haltung und im Vollzug, Lösungsansätze Sachsenhagen D. Rickert, K. Baumgartner: Zu zweit ist man weniger allein: Zusammenarbeit bei der Begutachtung von Exotenhaltungen Nürnberg Ch. Wilczek: Theorie und Praxis zum Vollzug des Tierschutzgesetzes Erfahrungsbericht "Reptiliengroßhandel: Von der Erlaubniserteilung bis zur Betriebsschließung" Darmstadt H. Kempf: Tierverluste im Einzelhandel Augsburg K. Ruske: Artenschutz durch Privathalter einst und jetzt - ein Überblick Magdeburg M. Baur, S. Öfner, Th. Türbl, R. Hoffmann: "Exoten" im Tierschutz und in Tierheimen München H. Mackensen: Aufnahme und Vermittlung von Reptilien in Tierschutzvereinen Neubiberg S. Hartmann, Th. Blaha, P. Kunzmann, Th. Richter: Begründungen und Konsequenzen von Positivlisten vs. Bauartprüfung und Sachkundenachweis Nürtingen Th. Blaha: Die Bedeutung von Machbarkeits- und Folgenabschätzungsstudien für den Tierschutz am Beispiel von Ausstieg vs. Verbot Bakum P. Kölle: Ernährung von Reptilien – Natur versus Terrarienhaltung München T. Knauf-Witzens, Th. Kölpin Aufgaben moderner Zoos mit besonderer Hinsicht auf Tier- und Artenschutz Stuttgart Ch. Gohl, Ch. Lendl, K. Baumgartner Vertrauensvoller und tierschutzrelevanter Einsatz von Medikamenten in der Zootiermedizin München, Nürnberg Ch. Lendl Neuweltkameliden - exotische Haustiere im deutschsprachigen Raum Grünwald Anmerkung: Liebe Mitglieder, auf mein bitten hin hat Dr. Ernst Günther zu dieser, für uns sehr wichtigen Veranstaltung einen Vortrag aus dem Bereich der Tierethik angemeldet und ist angenommen worden. Der Vortrag ist sogar als Einleitender Vortrag ausgewählt worden, was seine Wertschätzung ungemein erhöht. Dr. Günther wird dort die GAV vertreten und die uns befreundeten Organisationen mit einbeziehen. Ich hielt es für wichtig, Ihnen die für uns maßgeblichen Vorträge vorzustellen. Nach Rücksprache mit der DVG ist eine Anmeldung zur Teilnahme fast aussichtslos, da bei Überfüllung Tierärzte den Vorrang genießen. Wir werden diese Veranstaltung natürlich umfassend auswerten. Außerdem erscheint dazu zeitnah ein Tagungsband. Manfred Kästner 11 3. Änderung im Präsidium der GAV Am 21.09.2015 erreichte das Präsidium ein Schreiben von Bernd Simon. Er schreibt, dass er aus mehreren Gründen keine ideale Besetzung für das Amt des Koordinators für Arbeitsgruppen im Präsidium der GAV sei. Unter anderem schreibt er: „Mein Vorschlag ist ... dieses Amt mit einer anderen Person zu besetzen. Ich beteuere, weder die GAV in Frage zu stellen, noch aus irgendeinem Ärger heraus auf diese Idee zu kommen. Ich will nur für mich etwas ändern und die Prioritäten neu verteilen. Und ich will kein schlechtes Gewissen mehr Euch gegenüber haben.“ Das Präsidium hat diesem seinem Wunsch entsprochen und ihn darauf mit sofortiger Wirkung aus dem Amt des Koordinators für Arbeitsgruppen entlassen. Dieser Beschluss wurde zur GAV-Tagung am 11. Okt. 2015 im Präsidium gefasst. Lieber Bernd, wir wünschen Dir auch weiterhin alles Gute und in und mit der GAV noch viele schöne Stunden. Zweifarbstar (Spreo bicolor) (African Pied Starling) Bernd Simon Die Vorstellung dieser Starenart ist meinem Freund Ernst Schubert gewidmet. Ernst gilt mit seinem Wissen durch Literaturkenntnis, Informationssammlung und Beobachtungfreude und seinen Erfahrungen aus der Haltung und Vermehrung von Starenarten, als gerne zur Hilfe gerufener Berater. Ernst pflegte viele Arten, die heute in Deutschland nicht mehr zu finden sind. Er hat ein Faible für unauffällige, oft dunkel gefiederte Vögel. Zu seinen letztgehaltenen Staren gehörten u.a. Ufermainas, Grauglanzstare oder auch die Zweifarbstare. Seine andauernde Erkrankung zwang ihn im Herbst 2013, die Vogelhaltung aufzugeben. Aus diesem Grund habe ich die Zweifarbstare nun bei mir. Als Nachfolger wurde bis zur nächsten ordentlichen Wahl unser Mitglied Peter Kaufmann aus Grabow kommissarisch ernannt. Wir wünschen Ihm in Ausführung dieses Amtes viel Erfolg und auch Freude. Das Präsidium Zweifarbstare (Zeichnung: S. Simon) Es handelt sich beim Zweifarbstar um eine recht große Starenart, die mit 28 cm Länge der Größe eines Mittelbeos (Gracula religiosa) entspricht. Das Gefieder ist tiefdunkelbraun mit einem dunklen, kupferfarbenen Glanz auf Hals, Brust und Flügeln. Der Unterbauch ist weiß, bis leicht beige gefärbt. Auffallend sind neben der gelben Iris bei den Altvögeln auch der gelbe Unterschnabel und die gelben Schnabelränder. Letztere sind 12 eher bei Jungvögeln vieler Vogelarten zu sehen, als bei adulten Tieren. Es gibt keinerlei Geschlechtsdimorphismus. In den 1980er Jahren gab es eine Veröffentlichung über die Vermehrung von Zweifarbstaren in der Bundesrepublik. Ansonsten sind keine Berichte in der deutschsprachigen Presse bekannt. Im Internet wird man auf der Suche, speziell zur Haltung dieser Starenart, nicht fündig. Angaben zum Lebensraum und zur Lebensweise und gute Fotos von den Tieren sind reichlich vorhanden. Nach meinem Wissen ist derzeit weder in zoologischen Einrichtungen, noch bei privaten Haltern diese Starenart zu finden. Traurigerweise muss ich davon ausgehen, dass bei mir die einzigen in Deutschland vorhandenen Zweifarbstare leben. In diesem Bericht stütze ich mich ausschließlich auf das 1998 erschienene englischsprachige Buch “Starlings and Mynas” von Chris Feare und Adrian Craig aus der Reihe „Helm Identification Guides“. Als Turdus bicolor wurde diese Starenart von Gmelin 1789 erstmals beschrieben. In der Systematik gab es für die Gattung Spreo seit 1859 über die Jahre etliche Veränderungen. Zeitweise verschwand der Gattungsname ganz und die Arten wurden in anderen Gattungen geführt. Seit 1990 ist die Zuordnung, auch an Hand von genetischen Untersuchungen, auf drei Arten beschränkt, nämlich S.bicolor, S.fischeri und S.albicapillus. (Bei Chris Feare und Adrian Craig auch noch S.unicolor als vierte Art). Man findet gelegentlich den Zweifarbstar noch der Gattung Lamprotornis als Zweifarbglanzstar L. bicolor zugeordnet. (Anmerkung der Redaktion: lt. neuester Systematik des HBW lautet der aktuelle Gattungsname für den Zweifarb-Glanzstar Lamprotornis) In der Heimat Zweifarbstare leben endemisch in Südafrika, Lesotho und Swasiland. Lediglich in den nordwestlichen Wüstengebieten fehlen sie. Im offenen Gelände, Gestrüpp und Dornbüschen, Grasland und auf landwirtschaftlichen Flächen, in bergigen Regionen bis 2500 m ü. NN und bis hin zu den Küsten im Westen und Süden sind sie zu finden. Ihr gesamtes Verbreitungsgebiet wird auf etwa 790.000 km² geschätzt. In vielen Bereichen sind die Vögel offenbar ansässig. Unter anderem auch auf Bauernhöfen und kleinen ländlichen Ortschaften, in größeren Städten fehlen sie jedoch. Es gibt große Ansammlungen in Gemeinschaftsquartieren, in denen mehr als 1.000 Vögel ihre Schlafplätze in Röhricht oder auf Bäumen suchen. In kleineren Gruppen, auf scheinbar immer gleichen Flugrouten, kommen und verlassen die Vögel das Quartier. Bis in die Dunkelheit sind sie lautstark zu hören, beim Verlassen des Schlafplatzes in der Morgendämmerung sind ihre Rufe eher sporadisch. Gruppen von Europäischen Staren (Sturnus vulgaris) begleiten oft die Zweifarbstare. Häufig treten Zweifarbstarscharen im Verbund mit Lappenstaren (Creatophora cinerea) auf. Genistet wird allerdings nur sehr selten zusammen. Ihr Futter besteht hauptsächlich aus Insekten einschließlich Termiten, Ameisen und Käfern. Daneben werden Samen, Obst und saftige Blätter gefressen. Gesehen wurden sie bei Heuschreckenschwärmen, und beim Suchen nach Amphipoden (Flohkrebsen) aus dem Seetang am Strand und in felsigen Gezeitenzonen. Man trifft die Zweifarbstare auch auf Schafen oder Rindern sitzend an, beim Entfernen von Ektoparasiten oder störenden Insekten. Die Jungen werden mit Termiten, Raupen, Tausendfüßlern, Käfern, Libellen, Heuschrecken, kleinen Reptilien und Zecken, die sie von Rindern entfernen, sowie mit Obst z.-B. Feigen und Weintrauben aus Gärten, aber auch Küchenabfällen wie Brot und Brei gefüttert. Zum Nisten werden in der Regel Höhlen in Flussufern, aber auch Löcher in Heuballen oder Gebäuden und natürliche Baumhöhlen 13 genutzt. Für den Nestbau wird Gras, schlammige Stücke von Pflanzen z.B. Seggen, und Wurzeln, Wolle, Papier oder Seilstücke verwendet. Die Hauptbrutzeit dieser Starenart dauert in Südafrika von September bis Januar. Eine zweite „kleinere“ Hauptzeit liegt zwischen April und Mai, was aber nicht bedeutet, dass nicht auch in allen anderen Monaten Bruten erfolgen. Häufig wird zwei Mal gebrütet. Die Tiere sind monogam und brüten in der Regel allein, aber durchaus auch in Kolonien von wenigen Paaren. Gelege von Zweifarbstaren werden gerne von Brutparasiten wie dem Großen Honigzeiger (Indicator indicator) und vom Häherkuckuck (Clamator glandarius) genutzt. Ein Gelege besteht aus 2 bis 6 Eiern, seltener bis 8 Eiern, die blau-grün gefärbt sind. Allein die Weibchen bebrüten das Gelege 14 bis 16 Tage. Die Nestlingszeit beträgt 23 bis 27 Tage. Die Aufzucht der jungen Zweifarbstare erfolgt gemeinsam. Bis zu sieben Vögel wurden als Helfer der Eltern beobachtet. Langzeitstudien haben nachgewiesen, dass Helfer in erster Linie subadulte Vögel waren und dass manche Helfer dies über mehrere Jahreszeiten blieben und oftmals das gleiche Brutpaar besuchten. Die meist jugendlichen Mitfüttererer sind die aktivste Gruppe. Sie versuchen auch erwachsene Tiere zu füttern, was aber eindeutig nicht als Balzfütterung erkannt wurde. Dieses Verhalten kann ein Mittel zur Schaffung oder Aufrechterhaltung der Bindung mit anderen Individuen sein. Seltener, also in einigen Fällen, wurde ein Helfer später der Partner eines der Vögel, dem er zuvor geholfen hatte. man davon ausgehen kann, dass diese Starenart genauso behandelt wurde wie es die meisten Halter mit ihren wechselnden Beständen praktizieren: „Kennst du einen, kennst du alle“. Also – paarweise Haltung in bepflanzter Voliere und Innenraum. Hierin liegt ein prinzipieller Fehler. Das Wissen über die natürlichen Lebensräume und Verhaltensprinzipien der Tiere ist ein Muss für eine artgemäße, nachempfundene Gestaltung des neuen Lebensumfeldes. Dies ist sicher schwierig genug, aber jeder Versuch ist es wert. In der Voliere Nachdem Ernst Schubert notgedrungen ziemlich schnell alle seine Vögel abgeben musste und bei mir die Zweifarbstare zunächst in einer Innenvoliere unterkamen, begann schon mein Suchen nach Informationen für eine langfristige, gute Betreuung der Vögel. Ernst hatte mich gut vorbereitet, aber selbst suchen hat auch seinen Reiz. Die Informationen über die Helfer sind interessante Aspekte, die wohl niemand in der Haltung bisher berücksichtigt hat oder konnte. Diese Starenart hatte keine Bedeutung für die Haltung in Europa. Sie ist daher selten und folglich kostspielig in der Anschaffung gewesen. Andererseits gibt es, wie schon erwähnt, keine Haltungsberichte, so dass Männchen Diese Tiere kamen 2011 als Jungvögel geschlossen beringt über England und Belgien zu Ernst Schubert. Erkennen konnte er ihr etwaiges Alter an der noch nicht gelb 14 gefärbten, sondern dunklen Iris. In den zwei Jahren, die er die Tiere pflegte, kam es zwar zu Brutversuchen, aber nicht zur Vermehrung. Bei mir bezogen die Stare eine Innenvoliere von 2,00 m x 1,10 m x 1,60 m als Winterquartier in einem Raum mit drei weiteren Volieren, für die Zeit von Ende September 2013 bis Mitte April 2014. Die Vögel schien die beengte Unterbringung, nicht zu stören. Sie waren weder ängstlich noch hektisch. Nach kurzer Zeit kamen sie beim Füttern bis nahe an die Luke. Die Temperaturen in dem Raum lagen tagsüber bei 20°C bis 22°C und nachts zwischen 15°C und 18°C. Beleuchtet wurde mit Neonlicht von 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Direkte Sonneneinstrahlung gab es für den Raum, aber nicht für die Zweifarbstare an ihrem Platz. Weibchen Die Fütterung stellte ich leicht um, da ich genau die Futtermittel, die sie vorher bekamen, nämlich F16 und Witte Molen Beoperlen als Grundfutter, nicht zur Verfügung hatte. Sie bekamen von nun an Uni Patee Premium mit Spirulina von Versele-Laga und T16 als Grundfutter. Geschnittenes Obst wurde sehr wenig genommen, umso begieriger aber Zophobas und Pinkis. Mehlwürmer und Heimchen waren und sind immer zweite Wahl. Mitte April 2014 war es inzwischen draußen wärmer als in der Innenvoliere bei Nacht. Es gab also keinen Grund, den Vögeln nicht Platz im Freien zu bieten. Die Voliere, die sie nun beziehen mussten, hatte keinen angrenzenden Schutzraum. Sie ist 3 m breit, 6 m lang und hat eine Höhe von 2 m. Die Rückwand, sowie zwei Meter der Seitenwand zur angrenzenden Voliere sind verkleidet. Zwei Meter der Voliere sind überdacht. Bestückt ist sie mit Ästen einer Esche und einem dicken, gespannten Seil. Auf dem naturbelassenen kahlen Boden wachsen eine Scheinzypresse und eine Tanne. Dem großen Badebedürfnis Rechnung tragend, steht eine Badeschale von 30 cm Durchmesser zur Verfügung. Das Futter wird auf einem Tisch in 45 cm Höhe gegeben. In dieser Voliere gelang die erste Vermehrung, dazu aber später mehr. Im Herbst 2014 bezogen die Stare dann ihre jetzige und bleibende „Behausung“. An die 10 m lange, 2 m breite und 2 m hohe Voliere ist ein Innenraum mit einer Fläche von 2,5 m x 1,5 m und 2,2 m Höhe angeschlossen, die im Winter auf 15°C erwärmt werden kann. Somit fällt das beengte Unterbringen über die kalten Jahreszeiten weg und die Tiere haben die Möglichkeit, auch dann den Außenbereich zu nutzen. Eine Längsseite bildet eine Gebäudewand und eine Stirnseite von 2 m ist verkleidet. Dadurch ist der gesamte Nord-Ost-Bereich witterungsgeschützt. Bepflanzt ist diese Voliere ähnlich der Ersten. Das Futter wird nun allerdings ausschließlich im Innenraum gegeben. Die Sitzstangen sind zumeist im oberen Drittel der Volieren befestigt. Von hier aus werden von den Staren gezielt Stellen auf dem Boden angeflogen. Der war allerdings in hier von einer Grasschicht bedenkt. Zweifarbstare sind auch „Fußgänger“. Sie hassen es förmlich, und unterlassen es daher, auf feuchtem Gras zu gehen. Sie suchen allmögliche Dinge (Steine, Erlenzapfen, Pflanzenteile, Asseln, Regenwürmer und Nistmaterial) um sie den anderen Anwesenden gackernd zu zeigen, umher zu schleppen und schließlich irgendwo anders fallen zu lassen. Das können sie aber nur, wenn der Boden übersichtlich ist. Nachdem ich das Gras fast restlos entfernt habe und 15 auch die Bepflanzung in Bodennähe reichlich ausdünnte, wurden ihre Betätigungen am Boden deutlich intensiver. Allerdings habe ich sie noch nicht gezielt den Boden nach Futter absuchend durch die gesamte Voliere laufen gesehen, wie ich es z.B. von meinen Seidenstaren kannte. Eher fliegen sie eine Stelle auf dem Boden an und folgen von da aus mit schnellen Schritten einer vermeintlichen Beute oder sie sammeln die verschiedenen Dinge ein. Zweifarbstare nutzen überwiegend den oberen freien Bereich zum Fliegen. Man wird sie nicht in der Bepflanzung klettern sehen. Auch ein Durchfliegen von Zweigen geschieht nicht. Lediglich die oberen Äste werden als Warte kurzzeitig genutzt. Die Bepflanzung hat für die Vögel nicht einmal als Rückzuggebiet oder Deckung Bedeutung. Einschränkend muss man aber vielleicht sagen, dass eine Bepflanzung mit Schilf, Bambus oder lichten Laubsträuchern sie eventuell zu anderen Verhaltensweisen veranlassen könnte. Es ist aber sicher immer darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht den Flugbereich und die Sicht der Vögel beeinträchtigen. Zweifarbstare sind Vögel mit einem breiten Stimmenrepertoire. Der harte, kreischende Alarmruf ertönt unter anderem, wenn ich mit dem Kescher über den Hof gehe oder mit fremden Leuten in die Nähe der Voliere komme. Das charakteristische „wreekwreek“ hört man während des Fluges und besonders in den Abendstunden, bis in die Dunkelheit. Unabhängig von der Jahreszeit ist von allen Vögeln, ob Männchen oder Weibchen, ein melodiöser Gesang, bestehend aus harten Tönen, verhaltenen Trillern und eingebautem Spotten zu hören. Das Männchen ist dabei sicherlich intensiver. Es hat unter anderem das klagende Miauen einer Katze phantastisch gelernt. In der letzten Zeit werden zunehmend Töne der seit kurzem in der Nachbarvoliere untergebrachten Schwarzbrustdrossel (Turdus dissimilis) imitiert. Von Ernst Schubert war mir bekannt, dass das Männchen ihm gegenüber ein Balz- verhalten zeigte. Gleiches passiert nun regelmäßig bei mir. Dabei fliegt es auf ca. 30 cm Abstand heran, knickt mit den Beinen mehrmals so ein, dass es fast auf der Sitzstange liegt, gackert und gluckst laut und flattert mit den Flügeln über dem Körper, so dass die Flügelspitzen über dem Kopf fast zusammenstoßen. Dieses Flattern wirkt recht ungestüm und unkoordiniert. Gleichzeitig wird die gelbe Iris merklich breiter. Es kann sich also nicht um ein imitiertes Betteln handeln, da die Jungvögel die gelbe Iris noch nicht haben und folglich nicht als Signalzeichen einsetzen können. Vermehrung In der Sommervoliere, in der die Zweifarbstare 2014 lebten, waren zwei Nistkästen unter der Überdachung angebracht. Eine Naturholzbruthöhle für z.B. Mohrenkopfpapageien, mit einem Innendurchmesser von 22 cm und einem Einflugloch von 8 cm, interessierte die Vögel nicht einen Moment. Sie wählten den Bretterkasten mit den Innenmaßen 23 cm x 25 cm und einem Einflugloch von 6 cm Durchmesser. Gefüllt wurde dieser Kasten mit allem was ich anbot. Das waren lange Gräser, kurze feine Gräser, Kokosfasern, Blätter von Johannisbeer- und Buchenzweigen, sowie - von Ernst Schubert empfohlen - einige Fetzen von Schlangenhaut. Mir stand die komplette abgestreifte Haut einer Netzpython - und das ist viel (!) zur Verfügung. Da sie in ihrer Heimat auch Papier und Folienteile zum Nestbau verwenden, war die Schlangenhaut eine natürliche Alternative zum Müll. Natürlich hat man die Hoffnung, dass eine Brut bevor steht, wenn man seine Tiere mit Nistmaterial hantieren sieht, aber Ernst hatte diese Aktionen in den zwei Jahren auch schon ohne das gewünschte Ergebnis erlebt. Hier war es nun etwas anders, da ich beobachten konnte, dass das zweite Tier immer erst erschien, nachdem der andere den schrillen Warnruf höre ließ. Am 10. Mai 2014 sah ich beim Füttern durch das Einflugloch vier Eier im Nest liegen. Am 21. Mai wurde ich mit dem Futter von den 16 Vögeln bereits, auf dem besagten Futtertisch sitzend, erwartet. Sie gingen gerade mal auf 10 bis 20 cm Abstand und sammelten schon die ersten Pinkis, als ich noch das restliche Im Kasten Futter gab. Damit durchflogen sie die Voliere und warteten, bis ich weg war, um dann direkt den Nistkasten anzufliegen. Am folgenden Tag sah ich wieder in den Kasten, darauf bedacht, es kurz zu machen und als „zufällig“ wirken zu lassen. Drei Jungvögel waren geschlüpft, ein Ei war verschwunden. In der Folgezeit unterließ ich es, in das Nest zu schauen. Mitte Juni, am sechszehnten, war ein Vogel ausgeflogen (siehe Foto) er war fast genauso groß wie die Alttiere, etwas schlanker und natürlich etwas ungelenk beim Fliegen und speziell beim Landen auf den Sitzstangen. Zwei Tage später kontrollierte ich dann den Kasten, fand aber keinen weiteren Jungvogel. Der Eine verließ in den ersten drei Wochen nicht ein Mal die Sitzstangen und Seile, um auf dem Boden zu Am Tag des Ausfliegens laufen. Er wurde weder an der Wasserschale, noch den Altvögeln hinterher trabend gesehen. Auch saß er meist alleine nahe der angrenzenden, komplett zugewachsenen Voliere (für Augenbrauenhäherlinge), aber nicht in der vorhandenen Bepflanzung. Am 26. Juni, also zehn Tage nach dem Ausfliegen des jungen Zweifarbstares, kontrollierte ich den Nistkasten erneut. Voran gegangen war ein reges Begängnis durch die Alten. Vier Eier fand ich wieder vor. Um dies für diesen, lange geplanten Artikel zu dokumentieren, versuchte ich noch am Tag darauf Fotos zu machen. Dazu musste ich den Deckel kurzzeitig entfernen. Es war eine Minutensache und trotzdem ein Fehler. Von nun an, wurde der Kasten nicht mehr aufgesucht, so dass ich am 30. Juni erneut nachschaute, aber kein Gelege mehr vorfand. Damit war die Brutzeit für die Zweifarbstare 2014 beendet. Nach dem Umzug der drei Vögel in ihre jetzige Unterbringung kränkelte der Jungvogel (es ist ein Weibchen) im Oktober merklich. Sie fraß kaum, saß aufgeplustert auf dem Futtertisch und ließ sich schließlich ohne weiteres fangen. Separat untergebracht dauerte es drei Wochen, bis sie hektisch im oberen Bereich förmlich durch die Gegend knallte. Sie bekam zunächst eine größere Behausung und blieb so bis Januar 2015 untergebracht, bis eine Entscheidung fiel. Durch Erfahrungen mit anderen Vögeln war mir klar, dass ich den einmal von den Eltern entfernten Jungvogel wohl kaum wieder dazu setzen kann. Was also anfangen mit einem Vogel, für den man mit Sicherheit keinen Partner findet? Eine gewisse Aggressivität gegenüber anderen Vögeln billigt man ihm vorsichtshalber zu und verbietet sich damit eine Vergesellschaftung. Diese großen Vögel benötigen Platz und den konnte ich zu der Zeit nicht bieten. Beklemmend war die Kommunikation, die zwischen den Elterntieren und dem jungen Weibchen erfolgte. Sie waren zwar außer Sicht-, aber nicht außer Hörweite. Es war erbarmenswert, zumal die Befürchtung bestand, dass sich das Jungtier in seiner Unterkunft in einer Innenvoliere von 1,6 m Länge, 0,8 m Breite und 1,2 m Höhe durch 17 sein hektisches Umherstürmen noch selbst verletzt. Inzwischen war mir die Artbeschreibung aus der oben genannten Literatur bekannt. Die Informationen über die erwähnten Helfer brachte mich schließlich dazu, alle Warnungen von Ernst Schubert und meine eigenen Bedenken wegzuschieben und die Vögel wieder zusammen zu setzen. Mein Bangen wurde sofort durch die lautstarke Begrüßung, das gemeinsame, albern aussehende Umherflattern, zerstreut. Selbst wenn man glaubt, alles sei gut, hat man häufig doch noch ein leicht mulmiges Gefühl. Meine kurzen, über zwei Tage andauernden Kontrollgänge zeigten mir nur, dass ich nichts falsch gemacht habe. Die Tiere leben immer noch alle zusammen in einer Voliere. Nun, Ende Mai 2015, haben wir hier noch keine, über mehrere Tage dauernde, warme Zeit gehabt. Nachts liegen die Temperaturen meistens zwischen 4°C und 8°C. Trotzdem haben die Zweifarbstare angebotenes Nistmaterial verschleppt. Ich hoffe, dass es im Kasten so aussieht, wie auf dem Foto zum zweiten Brutversuch im Juni 2014. Kontrollieren werde ich das aber diesmal nicht. Alle Fotos stammen vom Autor. Literatur Chris Feare, Adrian Craig, Barry Croucher, Chris Shields and Kamol Komolphalin, 1998 Christopher Helm (Publishers) Ltd, a subsidiary of A & C Black (Publishers) Ltd, 35 Bedford Row, London WCIR 4JH 0-7136-3961-X Anschrift des Autors Bernd Simon Damerower Weg 7 17121 Sassen-Trantow OT Pustow E-Mail: [email protected] Die Fokusgruppe Feldhühner stellt sich vor Marc Ovelgönne Im September letzten Jahres gründete sich anlässlich der Jahreshautversammlung der „World Pheasant Association“ (WPA) Sektion Deutschland e.V. die Fokusgruppe Feldhühner, um die Arten der altweltlichen Feldhühner (Perdicinae) und denen der neuweltlichen Zahnwachteln (Odontophorinae) verstärkt in den Fokus zu rücken. Als Ziel wurde sich gesetzt die Bestände der einzelnen Arten konstant zu halten und die Feldhühner im Wildtyp sowie arten- und unterartenrein zu züchten. Da sich diese Ziele mit denen der „Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht“ e.V. (GAV) decken, verständigte man sich auf eine Zusammenarbeit. Mittlerweile haben sich ca. 40 Halter aus dem In- und Ausland der Fokusgruppe angeschlossen. Auch wurden bisher drei interne Rundbriefe der Fokusgruppe versandt, in dem sich Organisatorisches, aber auch ausführliche Artikel und Berichte rund um die Feldhühner finden. 18 Ausgangssituation Die schwindende Zahl der verschiedenen Feldhuhn-Arten in unseren Volieren wie auch Mutations- und Hybridisierungsproblematiken waren ausschlaggebend dafür, man, diesem durch aktives Entgegensteuern und aufklärungsbetreibendes Agieren entgegenwirken wollte. Gerade den Feldhühnern wurde in den vergangenen Jahren wenig Aufmerksamkeit geschenkt und vielfach sah man keine Notwendigkeit, genauer auf Reinheit und Wildtyp zu achten. Da aber im Gesamten viel Potenzial zum Erhalt verschiedener Arten und Unterarten vorhanden war, wurde es Zeit aktiv zu werden. Zunächst sollten die einzelnen Arten und Unterarten in den Volieren begutachtet werden. Die Arten und Unterarten im Fokus Die Artenvielfalt der altweltlichen Feldhühner und der neuweltlichen Zahnwachteln ist trotz ausbleibender Importe noch relativ groß. Insgesamt 32 Arten und Unterarten werden innerhalb unserer Fokusgruppe gehalten (nach Bestandsmeldung, siehe Rundbrief der FG Feldhühner 1-2015). Es ist aber anzunehmen, dass sich noch einige weitere Arten und Unterarten in den Volieren befinden, weshalb die Artenvielfalt womöglich 50 Arten und Unterarten umfasst. All diese Arten genau im Auge zu haben und den Rückgang einzelner früh genug feststellen zu können, stellt sicherlich eine Herausforderung dar, doch sollte dies als Ansporn gesehen werden, eben umso gewissenhafter mit den einzelnen Arten umzugehen. Das erste große Problem bei den Feldhühnern ist der Rückgang von Arten im Allgemeinen. Einige davon, welche in den letzten Jahre noch recht häufig anzutreffen waren, sind mittlerweile zu Seltenheiten geworden. Man denke nur einmal an die früher in vielen Arten gehaltenen Waldrebhühner, die Steinhuhn-Arten oder die einst häufig gehaltenen Frankoline. Hier sollte stärker darauf geachtet werden, dass Chinesisches Bambushuhn (Bambusicola thoracica) diese Arten nicht aus unseren Volieren verschwinden, auch wenn einige Halter aus akustischen Gründen lieber andere Arten vorziehen. Arten wie das Alpensteinhuhn (Alectoris graeca ssp.) und das PhilbySteinhuhn (Alectoris philby sp.) sind auch aus Sicht des Arterhalts sehr wertvolle Tiere, gerade wenn man bedenkt, dass letztere auf der Arabischen Halbinsel durch die dortigen militärischen Konflikte mehr und mehr verdrängt werden. Aber auch kleinere unscheinbare Arten erleben in Hinblick auf die Volierenbestände stets ein Auf-und-Ab. Hier ist es gerade die Regenwachtel (Coturnix coromandelica sp.), die vor wenigen Jahren fast verschwunden war, dann bestandsmäßig einen Höhenflug erlebte und zuletzt wieder derart häufig war, dass viele keinen Ehrgeiz mehr verspürten, diese Art weiterhin zu vermehren. Mittlerweile ist diese Art auch wieder seltener anzutreffen. Regenwachtel (Coturnix coromandelica) Betrachtet man die einzelnen in Europa gehaltenen Arten und die geführten Unterarten, so fällt insgesamt auf, dass der Großteil der hierzulande gehaltenen Feldhühner nicht oder nicht mehr mit 19 genauem Unterartstatus – wenn Unterarten bekannt – geführt und lediglich der Artstatus genannt werden kann. Dies ist vor allem ein Problem bei jenen Arten, die häufig gehalten und zumeist des Geldes wegen quantitativ Seltenheiten in den Volieren gilt. So verhält es sich momentan mit der BraunbauchSchuppenwachtel (Callipepla squamata castanogastris), deren Bestand in diesem Jahr stark zurückgegangen ist und nun die Aufmerksamkeit der Züchter erfordert, wenn sie noch länger in unseren Volieren Madagaskar-Perlwachtel (Margaroperdix madagarensis) vermehrt werden. So sind wohl kaum die verschiedenen Unterarten der Zwergwachteln (Synoicus chinensis ssp.), des ChukarSteinhuhns (Alectoris chukar ssp.) und des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca ssp), der der Virginia-Baumwachtel (Colinus virginianus ssp.) Kalifornischen Schopfwachteln (Callipepla californica ssp.), Gambelwachteln (Callipepla gambelii ssp.) und Schuppenwachteln (Callipepla squamata ssp.) oder der verschiedener Frankolinarten, wie z. B. dem Halsbandfrankolin (Francolinus francolinus ssp.) oder dem Wachtelfrankolin (Francolinus pondicerinanus ssp.) auseinander zu halten. Das Ergebnis dieser vielleicht oftmals unbewussten Hybridisierung in den Volieren sind unterschiedlichste Typen verschiedener Feldhuhn-Arten, die oftmals dann durch gewisse Ausstellungsverbände kultiviert wurden und die optisch ansprechendsten Vögel fortan als Idealtyp angesehen worden. Dass dies weder den Gegebenheiten der Natur im Hinblick auf klare Merkmale von Tieren innerhalb einer Unterart und deren Reinheit, geschweige denn dem Erhalt der natürlichen Diversität der Vogelwelt dient, ist wohl selbsterklärend. Andererseits ist es bei einigen der noch rein zu seienden Unterarten äußerst schwierig, die Bestände dauerhaft zu sichern, da zum einen die Ausgangstiere für die Zucht relativ eng miteinander verwandt sind und zudem das Interesse weniger dem Erhalt solcher Nordvenezolanische Haubenwachtel (Colinus cristatus cristatus) erhalten bleiben soll. Aber auch beispielsweise das Wachtelfrankolin ist noch in den Unterarten pondicerinanus und interpositus in Europa vorhanden. Auch hier könnte genaueres Fokussieren auf diese beiden Unterarten statt dem „Wachtelfrankolin“ als solches dem langfristigem Erhalt dienen und den natürlichen Variationen innerhalb einer Art nicht zuletzt aus optischen Gründen positiv genutzt werden. Fukien-Waldrebhuhn (Arborophila gingica) Ausblick Als nächster Schritt, der bisweilen schon angegangen wurde, wird das weitere Konzentrieren und Studieren einzelner Arten und Unterarten sein. Es gibt noch viele Unterarten verschiedenster Feld- 20 hühner, die noch nicht genau studiert wurden und deren mögliche Vorhandenheit in den Volieren bisher unbekannt ist. Um die Merkmale dieser ausfindig zu machen, wurden und werden Vogelsammlungen von Museen begutachtet und über die Feststellungen informiert. Anhand dieser Erkenntnisse gilt es die Volierenbestände zu analysieren und reine Bestände aufzubauen. Möglicherweise wird es künftig einmal möglich sein, durch Import gefährdete Arten hierzulande zu erhalten bzw. Bestände von potentiell gefährdeten Arten durch blutsfremde zu vitalisieren. Bis dahin liegt es aber an uns allen, die hiesigen Arten und Unterarten gewissenhaft zu erhalten und deren Potential nicht weiterhin durch Fehlverhalten zu verspielen Thailändische Braunbrust-Waldrebhühner (Arborophila brunneopectus brunneopectus) Vogelhaltung und -zucht muss nicht teuer sein. Einige Praxis- und Spartipps bei jahrelanger Prägung durch einen schmalen Geldbeutel. Marcel Schneider Einleitung Jeder Vogelhalter macht im Laufe der Jahre, teils bedingt durch fehlende Anleitung, teils durch Ausprobieren, Zufall oder gezwungenermaßen durch Improvisation auf Grund eines engen Budgets so seine Erfahrungen. Im Folgenden möchte ich einige dieser Erfahrungen weitergeben. Natürlich würde ich mich ebenso über Erfahrungsberichte anderer Züchter freuen, die meine Haltungsbedingungen verbessern helfen. Insbesondere der Züchternachwuchs liegt mir mit meinem Bericht am Herzen, dem es oft neben Vermittlung von Praxiswissen durch „alte Hasen“ auch an verfügbaren Finanzmitteln für unsere gemeinsame VogelLeidenschaft mangelt. Futternäpfe und deren Platzierung Falls nun Ihr Interesse an der Haltung und dem Erhalt von den Feldhühnern geweckt wurde, oder Sie schon Halter sind und die Zielsetzung unserer Fokusgruppe teilen, so nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf und werden Sie Mitglied der Fokusgruppe Feldhühner. Alle Fotos vom Autor. Autor und Fokusgruppensprecher Marc Ovelgönne An der Mühle 13 D-49610 Quakenbrück Tel. 05431-2703 [email protected] Der Handel bietet ein breites Sortiment an Futternäpfen und zugehörigen Halterungen an. Da mein „Vogelbudget“ immer eng begrenzt war, wurden verschiedene, günstig erhaltene Näpfe ausprobiert, meist mit wenig Erfolg. Durch Zufall stieß ich auf sehr robuste, einfach zu reinigende, langlebige und preisgünstige Näpfe, die auch noch in verschiedenen Größen zu bekommen sind: Verschlusskappen/Muffen für KG-Rohre (Abwasserrohre), die in jedem Baumarkt oder mittels Internet bezogen werden können. Wichtig ist: nur die orangen Verschlusskappen sind als Näpfe brauchbar, da viel robuster. Es gibt sie in verschiedenen Durchmessern (10 cm, 20 cm), also passend für viele Vogelarten. Einige dieser Näpfe 21 KG-Rohr-Verschlusskappen als Futternäpfe sind bei mir schon fast 25 Jahre im Gebrauch und schon oft heruntergefallen, aber immer noch heil. Sie sind spülmaschinentauglich und wurden auch noch nie von einem Sittich oder Papagei angenagt. Was will man mehr...? Wie ist bei gern badenden Vögeln, z.B. Sonnenvögeln oder Entenküken, ein feuchter Volierenboden zu vermeiden ohne übermäßigen Verbrauch saugender Einstreu? Ein ausgedientes Kuchenblech, auf dem der Trink-/Badenapf mittig platziert ist, kann eine gute Lösung sein. Es lässt sich leicht reinigen und ist unverwüstlich. Die richtige Platzierung der Näpfe und ihre Ausrichtung untereinander kann viel Ärger und Zusatzarbeit ersparen. Ich habe viele Varianten getestet und wende momentan folgende an: Grundsätzlich biete ich bei allen meinen Sittichen und Papageien das Futter und Trinkwasser in ca. 1,30-1,50 m Höhe in der Nähe der Sitzstangen an. Viele Tiere scheuen sich davor, den Boden aufzusuchen, das Angebot der „Verpflegung“ weit oberhalb des Bodens kommt dem Sicherheitsbedürfnis baumbewohnender Arten entgegen. Bei Arten, die sich ihre Nahrung bevorzugt am Boden suchen, kann das Angebot auch in tieferen Lagen, aber immer gut sichtbar, erfolgen. Trinkwasser, Obst, Gemüse und Grünzeug können nahe beieinander angeboten werden. Es hat sich bei mir bewährt, große viereckige Blumentopfuntersetzer aus Kunststoff zu verwenden, auf denen der Trinkwassernapf und die genannten feuchten Futterbestandteile gemeinsam platziert werden. Diese Untersetzer werden bei der täglichen Fütterung herausgenommen und einfach mittels eines Spachtels gereinigt. Dann sind sie wieder einsatzbereit. Die trockenen Futterbestandteile, also meist das Körnerund Aufzuchtfutter, sollten etwas räumlich getrennt davon angeboten werden, damit diese nicht durch Spritzwasser oder nasse Futterbestandteile, wie Obstreste, verunreinigt werden. Dies dient der Krankheitsvorsorge (Schimmelbildung!). Wichtig ist auch, dass die Tiere ihre Verpflegungsstationen nicht verkoten können, also dass sich über diesen keine Sitzgelegenheiten befinden. Grit biete ich i.d.R. in gesonderten Näpfen an, für die das bereits Gesagte gilt. Die Näpfe und Untersetzer sollten regelmäßig gründlich nass gereinigt werden, entweder mit einer Bürste oder in der Spülmaschine, um Krankheiten vorzubeugen. Sitzstangen und deren Anbringung Im Laufe der Jahre habe ich viele Möglichkeiten bei der Anbringung von Sitzstangen ausprobiert. Grundsätzlich verwende ich seit über 15 Jahren ausschließlich frei schwingende Sitzstangen. Starr angebrachte (in festen Halterungen, am Draht oder an Volierenwänden) haben verschiedene Nachteile: Die starre Befestigung wirkt sich ungünstig auf die Fuß- und Beingelenke der Vögel aus. Oft werden die Übergänge zu Draht und Wänden als Ruheplätze aufgesucht und mit Kot verschmutzt. Meist ist ein Austausch der Stangen gegenüber der frei schwingenden Aufhängung schwerer möglich und wird damit in größeren Abständen durchgeführt. Dies wirkt nachteilig auf die Volierenhygiene. In der Literatur wird von Vorurteilen gegenüber frei schwingend aufgehängten Sitzstangen berichtet. Meist befürchten Halter Nachteile für die Befruchtungsrate, da die Balance bei der Paarung schwieriger wäre. Nach meinen Erfahrungen ist dieses Vorurteil völlig unbegründet. In der Natur sind natürlich gewachsene Sitzäste an einem Ende frei schwingend. Zudem sind Bäume und Sträucher selten in Ruhe, sondern werden durch Wind in den 22 verschiedensten Ausprägungen bewegt. Die ständigen winzigen Ausgleichsbewegungen, die ein Vogelfuß/ -bein bei Benutzung frei schwingender Sitzstangen machen muss, fördern die physische Gesundheit dieser Gliedmaßen. Die Gewöhnung an diese Sitzgelegenheiten geht sehr schnell. Zuletzt beobachtete ich dies genau bei einem neu erworbenen Rosakakadu: ein kurzer Schreck, ein kurzes Balancieren unter Flügeleinsatz und die neue Situation war erkannt und akzeptiert. Die Art der Aufhängung von Sitzstangen kann sehr verschieden sein. Ich habe bisher z.B. dünne Ketten, Drahtseile, Seile und Kunststoffrohre verwendet. Die Befestigung dieser Haltemedien erfolgte seitlich an der Sitzstange mittels Unterlegscheiben und Holzschrauben, an der Volierendecke mittels Schlüsselringen und einschraubbaren Ösen. Leider haben sich außer den Kunststoffrohren alle anderen Haltemedien durch Verwitterung und den Beschäftigungsdrang der Tiere nicht als dauerhaft erwiesen. Demnächst werde ich auf eine wahrscheinlich haltbarere Variante umstellen: stärkere, rostfreie Ketten. Bei diesen wird zur Aufnahme der Sitzstangen eine Schlaufe gebildet. Damit lassen sich die Sitzstangen ohne zusätzliche Befestigungsschrauben einlegen und somit fast ohne Aufwand auswechseln. Dieses Befestigungssystem habe ich kürzlich in einer Publikation des Loro-Parkes gesehen. Es ist somit also praxiserprobt. Wichtig finde ich die Platzierung der Sitzstangen im Raum: Es sollten zwei Stangen an den beiden Frontseiten der Volieren so angebracht werden, dass ein möglichst langer Flugraum entsteht. Zu den Volierenseiten sollte je mindestens 20-30 cm Platz belassen werden, damit herabfallender Kot Wände und Verdrahtung nicht beschmutzt. Zum Schwingen durch Anflug muss zur Volierenfront, abhängig von der Länge des Haltemediums, ausreichend Platz sein, damit die Sitzstange nicht anschlägt. Die Sitzhöhe sollte möglichst nahe der Augenhöhe des Pflegers sein, um einen guten Blick auf die Vögel zu haben. Neben diesen können natürlich noch weitere Sitzstangen platziert werden, jedoch möglichst so, dass kein Kot auf unterhalb verlaufende Sitz- oder Nistgelegenheiten, Futter- oder Wassernäpfe fallen kann. Als Material für Sitzstangen eignen sich sehr gut Haselnussäste, da sie meist recht gerade sind. Natürlich können auch andere ungiftige Naturhölzer verwandt werden. Zur Dicke der verwendeten Sitzstangen gibt es bekanntlich die allgemeine Empfehlung, dass diese vom Vogelfuß nicht ganz umgreifbar sein sollen. Bei Naturästen stellt sich die Dicke-Frage weniger, da sie selten an allen Stellen den gleichen Durchmesser haben. Durch Belassen kleinerer Seitenzweige an den Sitzstangen werden weitere Griffmöglichkeiten eröffnet. Nach meinen Erfahrungen ist es jedoch bei allen Sittichen und Papageien mit „fleischigen“ Füßen, z.B. allen Edelsittich-Arten, im Winter besonders wichtig, für ausreichend dicke Sitzstangen zu sorgen. Diese müssen es ermöglichen, dass die Vögel ihre Füße vollständig mit dem Bauchgefieder umschließen und somit vor Frost schützen können. Dann gehören Erfrierungen und damit verbunden fehlende Krallen/Zehenteile der Vergangenheit an. Nachteil solch dicker Sitzstangen ist deren schnellere Verschmutzung durch Kot. Sie müssen also öfter gereinigt bzw. ausgetauscht werden. Dieser kleine Nachteil wird natürlich durch gesunde Vogelfüße mehr als aufgewogen. Nistkästen für viele Sittiche und Papageien, Einstreu Seit vielen Jahren verwende ich selbstgebaute Ablaufkästen. Diese stellen eine Mischung der klassischen Kastenformen im Hoch- und Querformat dar und vereinen die Vorteile beider Kastentypen. Wie Hochkästen verfügen Ablaufkästen über eine bessere Belüftung/besseren Dunstabzug. Dies macht sich vor allem bei einer größeren Anzahl von Jungtieren im Kasten bemerkbar. Weiterhin ist die Bodenfläche relativ klein. Dies erweist sich insoweit als günstig, als dass der brütende/hudernde Altvogel sein Gelege 23 bzw. seine Jungtiere besser zusammenhalten kann. Im Querkasten dagegen kann es durch die große Bodenfläche bei weggerollten Eiern/weggekrochenen Jungvögeln eher zu Verlusten durch Auskühlung kommen. Weiterer Vorteil, der vom Querkasten übernommen wurde, ist der größere verfügbare Platz. Der brütende/hudernde Altvogel kann seinen (langen) Schwanz besser platzieren, so dass dieser selten krumm wird. Heranwachsende Jungtiere haben, insbesondere bei größeren Bruten, durch die Ablaufschräge mehr Bodenfläche zur Verfügung. Sie sind deshalb sauberer als im Hochkasten. Die einzigen Nachteile des Ablaufkastens sind der höhere Materialbedarf/größere Bauaufwand und der größere Platzbedarf in der Voliere. Aber die Vorteile wiegen diese bei weitem auf. Kontrollklappe an der Seitenwand des Nistkastens, geöffnet dargestellt Bohrungen für Nistkastenaufhängung in der Rückwand Einflugloch des Nistkas-tens in der Vorderwand schräges Ablaufbrett im Inneren des Nistkastens schematischer Aufbau eines Ablaufkastens In beigefügter schematischer Darstellung ist der Aufbau eines solchen Ablaufkastens erkennbar. Der Kastenboden, der zum Brüten genutzt wird, befindet sich an der dunkelsten Stelle des Kastens. Hier ist dann auch, ganz nah am Geschehen, eine Kontrollklappe angebracht. Diese wird praktischerweise mittels eines Bandscharniers unten befestigt, oben dient ein einfacher Riegel als Verschluss. Die Größe eines solchen Kastens richtet sich natürlich in erster Linie nach den Vögeln, die darin brüten sollen. Die Dimensionen (Länge : Breite : Höhe) sollten etwa 2 : 1 : 1,4 betragen. Als Faustregel kann man etwa ¾ der Gesamtlänge der Vögel (inkl. Schwanz) als Kastenhöhe veranschlagen. Also sollte der Kasten für 40 cm große Vögel etwa 50 cm : 25 cm : 30 cm betragen (genau gerechnet: Höhe: ¾ x 40 = 30; Breite: 30 : 1,4 = 21,43 aufgerundet auf 25; Breite 25 x 2 = 50). Mit dieser groben Faustformel sollten solche Kästen gut konstruierbar sein. Als Material verwende ich meist Spanplatten oder Sperrholz. Vor Verwendung dieser Materialien wird für den Bau von Nistkästen in der Literatur meist gewarnt, da sie Holzschutzmittel und Klebstoff enthalten. Ich konnte jedoch bisher nach über 20jähriger Verwendung dieser Materialien keine gesundheitliche Beeinträchtigung feststellen. Als Einsteu im Nistkasten haben sich (giftfreie) Hobelspäne gut bewährt. Es wird vor Brutbeginn wenig Einstreu verwendet, da die Henne vor der Eiablage oft intensiv scharrt. Nach Ablage des ersten Eies werden in Wasser eingeweichte Hobelspäne eingebracht, darauf eine Lage trockene Späne. Das Ganze wird fest angedrückt, eine kleine Nistmulde geformt und das zuvor herausgenommene Ei in dieser platziert. Bisher hat jede meiner Hennen dieses Vorgehen akzeptiert. Es hat den Vorteil, keine Einstreu zu verschwenden. Durch die nasse Schicht wird ein ausreichend feuchtes Mikroklima für die Brut im Inneren des Kastens erzeugt, die trockene Schicht macht das Brüten für den Altvogel angenehm. Sägemehl ist gegenüber Hobelspänen ungeeignet, da die feinen Bestandteile sich in den Nasenlöchern der Jungvögel, die oft den Kopf ruhend auf der Unterlage ablegen, festsetzen. Solcherart verstopfte Nasenlöcher beginnen meist zu eitern, dies kann bis zum Verlust des betroffenen Jungvogels führen. Sollten trotz aller Vorsicht Partikel in die Nasenlöcher eines Jungvogels gekommen sein (ich begutachte normalerweise alle Jungvögel täglich und bemerke so etwas frühzeitig), behelfe ich mir meist mit einer Mauserfeder: eine Schwung- oder Schwanzfeder mit unbeschädigtem, aber zarten Kiel wird verwendet, um mit der Kielspitze vorsichtig den Fremdkörper zu entfernen. 24 Verabreichung von Körnerfutter, Futteraufbereitung Zur Arbeitsersparnis habe ich eine zeitlang mit Futterautomaten herumexperimentiert und diese auch teilweise erfolgreich eingesetzt. Unter bestimmten Bedingungen sind Futterautomaten durchaus sinnvoll. Insbesondere bei kleineren, nicht scharrenden Vögeln, die in größerer Stückzahl in einer Voliere gehalten werden (z.B. Wellensittiche, viele Finkenarten), können Futterautomaten den Arbeitsanfall vermindern und einer Futterverschwendung entgegenwirken. Bei größeren oder scharrenden Arten hatte ich leider den gegenteiligen Effekt: es wurden nur die besonders schmackhaften Körner herausgesucht und der große Rest achtlos verstreut. Im Handel sind für den Geflügelbereich eine Vielzahl von Kunststoff-Futterautomaten erhältlich, die in der Regel rund und zum Aufstellen gedacht sind. Ich habe aufhängbare, selbstgebaute Automaten aus Holz, Sperrholz und Hartfaserplatten verwendet, die in verschiedenen Größen hergestellt wurden. können. Bei Verwendung mehrerer Futtersorten wurden Zwischenwände eingefügt. Der tägliche Fütterungsaufwand beschränkte sich dann lediglich auf Sichtkontrolle und Abpusten der Körnerspelzen, gelegentliches Auffüllen des Automaten. Gerade in Absatz-, Jungtierund Gemeinschaftsvolieren stellen diese Automaten bei richtigem Einsatz eine Erleichterung dar und es fallen kaum Reste an. Bei Verwendung von Näpfen bleiben je nach Fütterungstechnik Körnerfutterreste übrig, die mehr oder weniger stark mit Spelzen und anderen Verunreinigungen durchsetzt sind. Diese lassen sich wieder aufbereiten und verwerten, sofern sie trocken geblieben und der Vogelbestand gesund ist. Im anderen Fall ist von der Aufbereitung abzuraten. Ich sammle meine Körnerfutterreste in einem offenen Eimer und bereite sie jede Woche wieder auf. Dazu verwende ich eine Maschine, die in nebenstehendem Foto und schematischer Darstellung abgebildet ist. Diese habe ich 4 1 5 6 2 7 Futter-Reinigungsmaschine 3 8 1. nach hinten aufklappbarer, vorn schräg verlaufender Deckel 2. vordere Schräge zum besseren Hinausgleiten des Futters 3. Anflugsitzstange 4. Bohrungen für Aufhängung in der Rückwand 5. Sichtfenster zur Überwachung der Füllhöhe des Futters 6. Zwischenwände bei Verwendung mehrerer Futtersorten 7. kleine hintere Schräge zum besseren Hinausgleiten des Futters 8. Aufkantung zur Vermeidung des Herausfallens von Futter Schematischer Aufbau eines Futterautomaten In beigefügter schematischer Darstellung ist der grundsätzliche Aufbau abgebildet. Der Deckel ist zur Verhinderung des Daraufsetzens der Vögel stark abgeschrägt. In der Vorderfront wurde ein Sichtfenster aus Kunststoff oder Plexiglas eingeklebt, um einfach den Futterstand kontrollieren zu vor fast 25 Jahren auf einem Vogelmarkt erstanden und seitdem ist sie jede Woche im Einsatz. Zuchtfreunde haben sie bereits nachgebaut und mit Erfolg verwendet. Jede Woche gewinne ich mittels dieser Maschine aus Resten für 1 -2 Tage Futter zurück. Im Laufe der Zeit ist die finanzielle Ersparnis erklecklich. Die Futterreinigungsmaschine arbeitet auf Luftstrom- und Schwerkraftbasis. Je nach verwendeter Futtersorte lassen sich der Luftstrom und die durchgeführte Futtermenge einfach mittels einer Dreh- 25 klappe und eines Schiebers genau manuell eine Stoßscharre für den Boden. Stoßscharren sind im Baumarkt und Internet 4 5 1 6 2 7 3 gelber Pfeil = Luftstrom 1. Schieber zur Regulierung der Zufuhr von Futterresten 2. Trennkeil zur Separierung schwerer und leichter Futterresteteile 3. Platz für 2 Auffangbehälter 4. Trichter zum Befüllen mit Futterresten 5. Drehklappe zum Regulieren des Luftstromes 6. Elektromotor mit Windrad 7. Gitteröffnung zum Ansaugen des Luftstromes Schematischer Aufbau einer Futterreinigungsmaschine einstellen. Das so gereinigte Futter lasse ich ein zweites Mal durchlaufen. Dann kann es verwendet werden. Reinigung Für die Reinigung einer Innenvoliere empfiehlt sich (außer bei Arten mit stark dünnflüssigem Kotabsatz) ein wöchentlicher Rhythmus. Boden und Wände der Volieren sollten gut zu reinigen, d. h. fest und eben sein und zum Schutz vor Parasiten möglichst keine Spalten und Risse aufweisen. Dann lässt sich eine Reinigung schnell und einfach durchführen. Ich habe im Laufe der Jahre viele Varianten ausprobiert: mit und ohne Einstreu, diverse Reinigungsgeräte. Es hat sich bei mir bewährt, den Boden zu fliesen (Restposten zur Schonung des Geldbeutels verwenden) und lediglich bei Arten mit starkem Kotabsatz (z. B. Tauben, Stare) schwach einzustreuen. Als kostengünstige Einstreu hat sich Sägemehl (kostenlos bei Tischlern, Sägewerken und Privatpersonen welche mit selbstgeworbenem Holz heizen, zu bekommen) bewährt, allerdings unter Inkaufnahme einer gewissen Staubbelastung. Wichtig ist (insbesondere bei Tischlereien), darauf zu achten, dass das Sägemehl giftfrei (frei von Lacken, Farben, Chemikalien und Schimmel) ist. Persönlich halte ich Innenvolieren ohne Einstreu für die beste Variante. Als Reinigungsgeräte bewährten sich ein breiter Spachtel für die Reinigung der oberen Regionen der Voliere sowie ein breiter Straßenbesen, eine Flachschaufel und bestellbar und sehen aus wie riesige breite Spachtel mit langem Stiel. Sie eignen sich hervorragend zum Abschaben des Kotes vom Volierenboden, wobei man im Stehen arbeiten kann. Für gelegentliches intensives Nassreinigen der Innenvolieren sollten Wischmopps oder ähnliches bereitgehalten werden. Zur Reinigung der Volierengitter, die leicht verstauben und Flaumfederchen anhaften lassen, hat sich der Einsatz einer Wurzelbürste gut bewährt. Natürlich dürfen möglichst große Eimer zur Aufnahme des Kehrrichtes nicht fehlen. Zur Reinigung der Außenvolieren sind meist außer den bereits erwähnten keine zusätzlichen Geräte nötig. Die Reinigungsintervalle sind hier lediglich größer. Ich empfehle zur Krankheitsvorsorge die Reinigungsgeräte ausschließlich in einer Volierenanlage und nicht anderswo zu verwenden, auch keinen Tausch der Geräte zwischen verschiedenen Volierenanlagen vorzunehmen. Nächtlicher Aufenthalt Geprägt durch regelmäßige nächtliche Vogelverluste, hauptsächlich durch Katzen, habe ich beim Neubau meiner Volierenanlage Vorsorge getroffen. In jeder Voliere befindet sich ein Durchflug vom Innen- ins Außenabteil. Dieser kann von einer in seitlichen Führungsschienen 26 beweglichen Zugklappe verschlossen werden. Es wird dafür Sorge getragen, dass sich alle Vögel nachts in den Innenabteilen befinden und die Klappen verschlossen sind. Dies macht bei neuen Vögeln und Jungtieren eine gewisse Mühe, bis diese sich an das abendliche „Eintun“ gewöhnt haben, aber nächtliche Verluste gehören der Vergangenheit an. Hilfe für vernachlässigte oder schwache Jungvögel Dieser Abschnitt bezieht sich speziell auf junge Sittiche und Papageien. Es kommt immer wieder vor, dass sich Jungtiere nicht so entwickeln, wie sie sollten. Dies kann verschiedene Gründe haben, z.B. unerfahrene Eltern, Verletzung des Jungtieres, Erkrankung eines Elterntieres usw.. Die erforderliche Hilfe für die Jungtiere kann lediglich einmal oder kurzzeitig oder auch bis zur Selbstständigkeit nötig sein. Da hilfsbedürftige Jungtiere bei mir möglichst nicht von ihrer Familie getrennt werden sollen, um ein intaktes Sozialverhalten zu entwickeln, lehne ich Handaufzucht grundsätzlich ab. Aus Kosten- und Zeitgründen (ich bin berufstätig und kann mich nicht ständig und überall um Jungtiere kümmern) gehe ich in diesen Fällen folgendermaßen vor: Ich habe in der Zuchtzeit fast immer handelsübliches trockenes Eifutter vorrätig sowie Aufzuchtpellets für Hühnerküken. Obst und Gemüse, Früchte/Nuss-Müsli sowie Hartkäse sind zur täglichen Fütterung meiner Vögel immer vorhanden. Diese Bestandteile meines „Aufzuchtfutters“ sind gegenüber handelsüblichem Handaufzuchtfutter preisgünstig. Je nach benötigter Futtermenge mische ich in wechselnder Zusammensetzung Teile der genannten Futterbestandteile im Mund und zerkaue sie gründlich. Anschließend wird der kleine Patient von Mund zu Schnabel gefüttert. Bei den ersten Malen ist das etwas schwierig, mit Hilfe von Fingern und Zunge das Schnäbelchen vorsichtig zu öffnen. Die anschließende Futterübergabe erfolgt mit etwas Überdruck. Es sind drei Dinge zu beachten: Der Kropf ist nicht zu überfüllen, sonst kann das Futter nicht weitertransportiert werden und der Vogel würde verenden. Falls Luft mit verschluckt wurde, ist sie vorsichtig aus dem Kropf wieder Richtung Schnabel zu massieren. Die Futterübergabe darf nicht schneller erfolgen, als der Vogel schlucken kann. Ein Verschlucken in die Luftröhre führt zum sofortigen Tod. Das liest sich jetzt vielleicht besonders schwierig, ist es aber nicht. Jungvögel merken recht schnell, wie die Fütterung abläuft, so dass meist schon nach 2-3 Fütterungen das Team eingespielt ist. Solcherart schaffe ich es normalerweise, morgens vor der Arbeit einmal und nach der Arbeit noch 2-3 Mal zu füttern, am Wochenende dann etwas öfter. Diese Fütterungsweise geht recht schnell und erfordert auch keine extra Gerätschaften, die ständig gereinigt werden müssten. Wenn jemand Bedenken in Richtung „eklig“ hat, dem kann ich nur sagen, dass so ein kleines rosa Kerlchen normalerweise weit entfernt davon ist, unhygienisch zu sein, wenn der Züchter den Nistkasten sauber hält. So konnte ich schon die verschiedensten Jungtiere retten, z.B. China-, Königs-, Blasskopfrosella-, Bartsittiche, Rosakakadus .... Wenn sich die Fütterung bis zur Selbstständigkeit hinziehen muss, empfehle ich, gelegentlich etwas Vogelsand oder Grit zuzugeben. Aber Vorsicht: erst als letzte Komponente, wenn der Rest bereits zerkaut ist, beimischen (Dann nicht mehr kauen, das tut den Zähnen nicht gut. Hinterher den Mund gut ausspülen, sonst knirscht es noch stundenlang). Ausgeflogene Jungvögel Bei einem Teil der Vogelarten sind ausgeflogene Jungtiere äußerst ungestüm in den ersten Tagen bis Wochen. Je länger die Strecken sind, die ein solcher Jungvogel fliegt, bis er gegen ein Hindernis prallt, desto höher seine Aufprallgeschwindigkeit und damit das Unfallrisiko. Deshalb bietet es sich an, für diesen kritischen Zeitraum die mögliche „Anlaufstrecke“ vor Hindernissen zu begrenzen, mit anderen Worten: die Voliere zu verkürzen. Der bekannte 27 Papageienzüchter Herr Geil aus Grebendorf, bei dem ich vor vielen Jahren diese Anregung erhalten habe, verkürzte damals seine Außenvolieren bei Amazonenarten um 1 m, indem er einen Teil der Seitenwand, der als Tür gearbeitet war, schloss und somit an der Vorderfront der Außenvoliere noch einen zusätzlichen verdrahteten Gang schuf. Meine Lösung sieht anders aus: In der kritischen Zeit lasse ich die Insassen der betroffenen Voliere im Innenabteil. Wenn die Jungtiere sicher fliegen können, wird tagsüber die Klappe zum Außenabteil wieder geöffnet. Kokzidiose Es gibt verschiedene Vogelarten, beispielsweise einige Finken und Wachteln, bei denen die Jungvögel vom Ausfliegen bis nach der Jugendmauser äußerst empfindlich auf Kokzidienbefall reagieren und den Züchtern oft herbe Verluste bescheren. Bei mir waren es Schwarzkopfgrünlinge. Die Lösung ist einfach und heißt Weidenrindentee: frische Weidenzweige, kurz geschnitten, oder abgeschälte Weidenrinde wird in einen Topf gegeben, mit Wasser aufgegossen und kurz gekocht. Nach dem Erkalten werden die festen Bestandteile entfernt und der Tee kann den Tieren gereicht werden. Der Tee kann zur Verminderung des Aufwandes für einige Tage auf Vorrat vorbereitet werden. Täglich über die kritischen Wochen gereicht, hatte ich so keine Verluste durch Kokzidien zu beklagen. Die Wirkung des Tees tritt durch die in der Rinde enthaltenen Wirkstoffe (Salicylsäure) und die Gerbstoffe ein. Doppelte Verdrahtung Dieser Abschnitt bezieht sich hauptsächlich auf wehrhafte Vogelarten, die während der Brutzeit ein Territorialverhalten entwickeln, also vor allem auf viele Sittich- und Papageienarten. Auf den ersten Blick sieht es lediglich nach Zusatzkosten aus. Bei genauerem Hinsehen ist das Gegenteil der Fall. In der Brutzeit sind viele Arten an ihren Reviergrenzen ( = Volierenbegrenzungen) dermaßen aggressiv, dass es zu regelrechten „Kriegen am Volierengitter“ kommen kann. Ich habe einige Verletzungen gesehen, die bei doppelter Verdrahtung vermeidbar wären: abgebissene Zehenglieder und Oberschnäbel gehören dazu. Abgesehen von vermeidbaren Schmerzen der Tiere, können dauerhafte Beeinträchtigungen oder sogar der Tod die Folge sein. Doppelte Verdrahtung empfehle ich zwischen nebeneinanderliegenden Volieren. Zwischen den beiden Drahtseiten muss sich ein gewisser Abstand befinden. Dieser ist abhängig von der Maschenweite des verwendeten Drahtes und dem Schnabelbau der Volierentiere (Reichweite durch die Drahtmaschen von beiden Seiten). Ich hatte bei einer Verwendung von VierkantMetallprofilen von 4 cm Kantenlänge als Zwischenwand (=Abstand), von beiden Seiten mit Draht bespannt, keine Probleme. Der Tod eines guten Zuchttieres und damit verbunden Ausfall von Jungtieren, gleicht den kostenmäßigen Mehraufwand der zusätzlichen Drahtbespannung oft mehr als aus! Alle Fotos und Abbildungen vom Autor. Anschrift des Autors Marcel Schneider 37318 Schwobfeld An der Wiese 1 [email protected] 28 Das Erdbeerköpfchen (Agapornis lilianae) - ein Blick auf die Systematik und die Bestandssituation im Freiland sowie in Menschenhand Gesichtsmaske, die, wie der Name bereits verrät, erdbeerrot ist und in seiner Ausdehnung über den gesamten Scheitel sowie Wangenbereich reicht. Auch der Kehlbereich besitzt diese Farbgebung, ist hier jedoch nicht so intensiv gefärbt wie der übrige Teil der Maske. Die vordere Halsregion würde ich als lachsrot bezeichnen. Der Nacken und die Halsseiten sind hell olivgrün gefärbt. Jörg Asmus Wissenschaftliche Bezeichnung: Agapornis lilianae Deutsch: Erdbeerköpfchen Englisch: Nyasa Lovebird oder Lilian's Lovebird Französisch: Inséparable de Lilian Spanisch: Inseparable del Nyasa Beschreibung Das Erdbeerköpfchen ist mit einer Gesamtlänge von 14 Zentimeter etwa genauso groß wie das Rußköpfchen (A. nigrigenis). Natürlich sollte man auch bei dieser Spezies eine gewisse Variationsbreite in Größe und Gewicht beachten und die nachfolgenden Angaben nicht unbedingt als Vorgabe bzw. Standard ansehen. Das Körpergewicht dieser Agapornis-Spezies kann zwischen 28 und 37 Gramm variieren. Ein Geschlechtsdimorphismus ist beim Erdbeerköpfchen nicht vorhanden. Einige Züchter wollen die Weibchen an einem nicht so farbintensiven Gefieder erkennen oder gar am Verhalten außerhalb der eigentlichen Fortpflanzungszeit. Sicherheit bei der Geschlechtsbestimmung bringt allerdings nur eine DNA-Geschlechtsbestimmung. Die Grundgefiederfärbung dieser Spezies ist grün; die Körperunterseite ist heller grün als die Oberseite. Das markante Zeichen des Erdbeerköpfchens ist die Färbung der Erdbeerköpfchen, harmonierendes Zuchtpaar Ein wichtiges Artmerkmal ist auch beim Erdbeerköpfchen die grüne Bürzelfärbung, auf die jeder Interessent an artenreinen Vögeln unbedingt achten sollte. Die Schwanzfedern sind ebenfalls grün gefärbt; die mittleren Schwanzfedern sind komplett grün und die übrigen besitzen gelbgrüne Spitzen. Auch zeigen die äußeren Schwanzfedern ein orangegelbes Band, dass schwarz gesäumt ist Die Innenfahnen der Handschwingen sind schwarz; die Außenfahnen etwas dunkler grün. 29 Das Auge umgibt ein breiter, weißer und nackter Augenring. Die Iris selbst ist dunkelbraun und der Schnabel rot gefärbt. Der Oberschnabel weist an der Schnabelbasis eine rosa Färbung auf. Die Füße sind fleischfarben bis hellgrau. Erdbeerköpfchen, Jungvögel 3-9 Tage alt Beim Nachwuchs dieser Spezies ist in den ersten Lebenstagen ein hell orange gefärbtes Dunenkleid erkennbar. Die folgende Dunenschicht ist dann schließlich grau. Juvenile, voll befiederte Erdbeerköpfchen sind etwas matter gefärbt als die Alttiere. Natürlich stellen farbliche Abweichungen von dieser Beschreibung eine Gefahr dar eventuell mutierte Vögel oder auch Mischlinge mit anderen Agapornis-Spezies zu erwerben. Möchte man eine dem Artenschutz dienende Vermehrung betreiben, sollte von dem Erwerb derartiger Vögel unbedingt abgesehen werden! Als farbliche Abweichungen sind derzeit pastellgelbe, blaue und auch gescheckte Erdbeerköpfchen bekannt geworden. Auch Lutinos, also gelbgefärbte Vögel mit roten Augen, sollen schon verschiedentlich aufgetaucht sein. Systematik Friedrich Hermann Otto Finsch (* 8. August 1839 in Warmbrunn; † 31. Januar 1917 in Braunschweig) wurde als Ethnologe, Ornithologe und Forschungsreisender vor allem durch seine Vorbereitung zur Inbesitznahme der deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea bekannt. Im Jahr 1868 brachte Finsch aber auch seine Monografie Die Papageien heraus, in der von dem Afrikareisenden Dr. John Kirk beschrieben wurde, dass dieser am Shire-Fluss und dem Nyassa einen kleinen Papagei sah, in dem er das Rosenköpfchen (A. roseicollis) zu erkennen glaubte. In der Gegenwart weiß man, dass es sich bei dieser Sichtung wohl nur um das Erdbeerköpfchen gehandelt haben muss. Einzug in die zoologische Systematik hielt das Erdbeerköpfchen allerdings erst im Jahr 1894, als der britische Ornithologe George Ernest Shelley (* 15. Mai 1840; †29. November 1910 in London) diese Spezies wissenschaftlich beschrieb. Shelley benannte das Erdbeerköpfchen nach der Schwester des britischen Ornithologen William Lutley Sclater (*23. Septmeber 1863; † 4. Juli 1944) Lilian Elizabeth Lutley Sclater. Viele Jahre wurde das Erdbeerköpfchen danach als eine Subspezies des Schwarzköpfchens (A. personatus) betrachtet, wie auch die übrigen 2 Spezies mit den weißen Augenringen das Pfirsichköpfchen (A. fischeri) und das Rußköpfchen (A. nigrigenis). Diese Ansicht hielt sich über viele Jahre. Nach der neuesten Systematik zählt das Erdbeerköpfchen zur Gattung der Unzertrennlichen (Agapornis) und wird darin als monotypische Art zwischen den Fledermauspapageien (Loriculus), die ihre Verbreitung von Südindien und Sri Lanka bis hin nach Neuguinea finden, und den in Australien vorkommenden Angehörigen der Gattung Polytelis (Prachtsittiche) eingeordnet. Diese systematische Einordnung ergibt sich aus der im Jahr 2014 bei Lynx Edicions erschienenen Publikation Illustrated Checklist of the Birds of the World. Verbreitung Das Vorkommen des Erdbeerköpfchens erstreckt sich über mehrere isolierte Gebiete des östlichen Afrika. So kommt diese Spezies in Süd-Tansania, dem nordwestlichen Mosambik, in Malawi, OstSambia und Nord-Simbabwe vor. Die Gesamtpopulation des Erdbeerköpfchens 30 wird derzeit auf unter 20.000 Exemplare geschätzt, wobei diese Angabe dringend einer Korrektur bedarf. Die Größe vom Verbreitungsgebiet wird von BirdLife International mit 129.000 Quadratkilometern angegeben (2015). In Mosambik und Simbabwe lebt das Erdbeerköpfchen in dem Sambesi-Tal, in Sambia und dem südlichen Tansania entlang des Luangwa-Flusses und in Malawi im Liwonde Nationalpark. Im letztgenannten Gebiet beschränkt sich der Bestand auf etwa 1.000 Individuen. Habitat In dem südlichen Verbreitungsgebiet ist das Erdbeerköpfchen eng mit Vorkommen von Colophospermum mopane verbunden, einer Pflanze, die zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört und im südlichen Afrika weit verbreitet ist. In den übrigen Gebieten hält sich die Art in einem Bewuchs aus Acacia-Gewächsen in Schwemmgebieten und Ufernähe auf und frequentiert aber auch Feigenbäume in seinem nördlichen Verbreitungsgebiet. Außerhalb der Fortpflanzungsperiode sind die Vögel dort gelegentlich in Gruppen von bis zu 100 Individuen anzutreffen. In derartigen Konstellationen begeben sich die Vögel auf Nahrungssuche. Ihr Vorkommen erstreckt sich auf Höhenlagen bis zu 1.000 m ü. NN. In seinem Verbreitungsgebiet hat sich diese Vogelart an die klimatischen Gegebenheiten seines Verbreitungsareals angepasst und richtet sich im Großen und Ganzen nach der saisonalen Regenzeit. Außerhalb dieser Regenperiode sind die Erdbeerköpfchen auf die noch vorhandenen Wasserstellen angewiesen, so dass damit ihre besondere lebensräumliche Nähe zu den Flussläufen bzw. dem Malawi-See erklärt werden kann. Lebensweise Erdbeerköpfchen übernachten in Gruppen von etwa 20 Exemplaren in angestammten Schlafbäumen. Am frühen Morgen, mit Beginn der Tageslichtzeit verlassen diese Vögel dann ihr Nachtquartier in Richtung von Wasserstellen. Die Wasseraufnahme geschieht an diesen Stellen sehr hastig. Die Vögel treffen häufig in der ganzen Gruppengröße dort ein, fliegen direkt an das Ufer oder in die Flachwasserregion, in der sie noch stehen können, und nehmen dort innerhalb weniger Sekunden Flüssigkeit auf. Danach fliegen sie dann gemeinsam wieder ab. An diesen Wasserstellen können dann zeitweise 80 bis 100 Individuen dieser Spezies beobachtet werden. In kleineren Gruppierungen wird schließlich auch die Nahrung zu sich genommen. Mitunter sind auch nur einzelne Paare in dem Verbreitungsareal anzutreffen. Das Futter suchen die Erdbeerköpfchen direkt auf dem Erdboden, wo sie die heruntergefallenen Sämereien aufnehmen oder finden es auch in Sträuchern sowie Bäumen. Während der Nahrungsaufnahme sollen Erdbeerköpfchen auf dem Erdboden in der Vergangenheit schon in Größenordnungen von über 600 Individuen beobachtet worden sein. Über die Mittagszeit wird eine Ruhephase eingelegt, während die Paarpartner untereinander ihrer sozialen Kontakte nachgehen. Danach erfolgt erneut eine Phase der Nahrungsaufnahme. Zudem begeben sich die Erdbeerköpfchen dann abermals zu einer Wasserstelle, um dort zu trinken. Jetzt werden schließlich wieder in größeren Gruppen die gewohnten Schlafplätze aufgesucht. Ernährung Erdbeerköpfchen fressen in ihrer Heimat verschiedene Grassamen, inklusive der Samen einiger Süßgräser der Pflanzengattung Hyparrhenia. Aber auch Hirsekulturen werden von diesen Unzertrennlichen aufgesucht, wodurch sie sich hin und wieder den Ärger der Bauern zuziehen. Neben den Grassamen werden aber auch die Sämereien anderer Pflanzen verzehrt sowie verschiedene Früchte und auch Blüten. Der Wildreis Oryza perennis spielt in der 31 Ernährung der Erdbeerköpfchen ebenfalls eine gewisse Rolle. Brutbiologie Zur Brutbiologie des Erdbeerköpfchens sind derzeit noch keine detaillierten Beobachtungen bzw. Freilandstudien durchgeführt worden. Aus diesem Grund fehlen auch wesentliche Angaben zur Gelegegröße, Inkubationszeit und der Jungenaufzucht dieser Spezies. Erdbeerköpfchen bei der Versorgung mit Nistmaterial Es ist bekannt, dass diese Spezies in Sambia zu zwei unterschiedlichen Zeiten des Jahres zur Fortpflanzung schreitet. So sind in dieser Gegend brütende Vögel von Januar bis März und im Juni bzw. Juli beobachtet worden. Möglicherweise erstreckt sich die Brutzeit in Malawi über die Monate Januar und Februar. In Simbabwe wurden bereits im April fast erwachsene Vögel und zum Teil auch noch etwas jüngere beobachtet. Das Nest ist ein überdachtes Gebilde (Kobel), welches auch in der Natur unter anderem aus den Fasern unterschiedlichster Gräser gebaut wird, aber auch aus kleineren Zweigen und Halmen bestehen kann. Diese gut ausgepolsterten Nester werden in der Regel in Spalten oder auch Höhlen der Mopane-Bäume errichtet; fehlen diese Bäume werden von den Erdbeerköpfchen auch Alternativen gewählt. Eine bisher nichtbestätigte Nachricht bezieht sich auf die Nutzung alter Nester vom Alektoweber (Bubalornis albirostris) durch Erdbeerköpfchen. Status Gegenwärtig wird das Erdbeerköpfchen in der CITES-Kategorie II geführt. Im größten Teil seines Verbreitungsareals gilt es als häufig vorkommend. Allgemein ist es an einzelnen Orten Malawis in größeren Gruppen anzutreffen und oft in großen Gruppierungen in Sambia. In Simbabwe gilt diese Vogelart lokal ebenfalls als häufig vorkommend; die Gesamtpopulation ist hier jedoch nicht groß und war insbesondere in den vergangenen Jahrzehnten dem Fang durch den Menschen ausgesetzt. In Mozambik kommt die Spezies lokal häufig vor. Diese Angaben stammen noch aus dem Jahr 1997 (Handbook of the Birds of the World, Vol. 4). Das Erdbeerköpfchen wird derzeit von BirdLife Internatational in seinem Bestand als "Near Threatened" angesehen, was so viel bedeutet, dass die Gesamtpopulation in naher Zukunft den Status einer bedrohten Art einnehmen könnte. Die relativ kleine Gesamtpopulation dieser Spezies ist in seiner Bestandsentwicklung rückläufig. Wenn die Bestandszahlen sich zukünftig weiter zurück entwickeln, wird ohne Zweifel auch die Einstufung des Erdbeerköpfchens in eine bedrohte Art unmittelbar bevorstehen. Nicht einmal mehr 20.000 Exemplare dieser Spezies sollen derzeit noch in ihrem Verbreitungsgebiet vorkommen. Bedrohung Die Bestandsrückgänge sind darin begründet, dass in der Vergangenheit große Teile des Sambesi-Tals und somit des Lebensraums der Erdbeerköpfchen vom Lake Kariba und womöglich vom Cahora Bassa-Staudamm in Mosambik überflutet wurden. Der "Cahora Bassa" zählt zu den größten Stauanlagen der Welt. Aber auch der Verfolgungsdruck durch die Bauern im Herkunftsgebiet dieser Vögel ist nicht zu unterschätzen. Die Erdbeerköpfchen werden von den Bauern als 32 Ernteschädlinge angesehen und durch diese gezielt in ihrem Bestand reduziert, um die Schäden in den Hirsefeldern etwas geringer zu halten. Erdbeerköpfchen können auch in kleinen Schwärmen gehalten werden In Malawi ergibt sich zwangsläufig ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Tötung von größeren Vögeln und kleineren Säugetieren zur Ernährung eines Teils der einheimischen Bevölkerung. Wahrscheinlich insbesondere in der Trockenzeit machen sich Teile der Bevölkerung Malawis die Notlage einiger Tierarten zunutze. Es wird das Vorhandensein kleinerer Wasserlöcher genutzt. In dieses Wasser wird schließlich ein Gift gegeben, das die trinkenden und badenden Vögel innerhalb kürzester Zeit tötet. Unter den Opfern sind natürlich auch sehr viele Erdbeerköpfchen und vergiftete Wasserlöcher gibt es zahlreich. Bis zu 100 tote Erdbeerköpfchen wurden schon an einem einzigen Tag an solchen "Giftfallen" gezählt; die verendeten Vögel werden schließlich an diesen Orten zurück gelassen. Daraus ergibt sich eine ernste Bedrohungslage für das Erdbeerköpfchen in diesem afrikanischen Land. Wird dieses rücksichtslose Handeln in einem solchen Umfang fortgesetzt, ist die Zukunft für diese Papageienspezies in Malawi ungewiss. Ein beginnendes Schutzprojekt konnte durch die StrundenPapageien-Stiftung finanziell gefördert werden. Eine weitere Verschärfung der Bedrohungslage ergibt sich aber schließlich auch noch aus dem Fang dieser Vögel für den Vogelmarkt. Nicht nur in Malawi werden diese Papageien für die Haltungen in Menschenhand gefangen, sondern auch in allen anderen Ländern ihres Verbreitungsgebietes. Fazit Betrachtet man die Situation des Erdbeerköpfchens im Freiland wäre dort vor Ort dringender Handlungsbedarf vonnöten. Ein im Jahr 2006 in Malawi startendes Forschungsprojekt mit den Vorbereitungen zur Erforschung und der späteren Einleitung von Schutzmaßnahmen für das bedrohte Erdbeerköpfchen wurde durch Tiwonga Gawa initiiert. Die junge Biologin erhielt im Jahr 2010 schließlich Unterstützung von Prof. Mike Perrin, dem Leiter des Research Center for African Parrot Conservation an der Universität von Kwazulu Natal in Südafrika. Parallel zu der Forschungsarbeit wurden Möglichkeiten der Aufklärung von Bevölkerungsteilen erarbeitet. Letztendlich kann aber nur über die Menschen selbst und ihrer Einstellung zum lebenden Individuum ein Schutz der bedrohten Tier- und Pflanzenwelt erfolgen. Gleichermaßen kann aber auch hier in Europa ein kleiner Beitrag zum Erhalt des Erdbeerköpfchens geleistet werden. So sollte man beim Erwerb von Erdbeerköpfchen darauf achten nur rein wildfarbene Exemplare zu akzeptieren, die keinerlei Mischlingsmerkmale aufweisen dürfen. Der Vorbesitzer sollte die Herkunft seiner Vögel nahezu lückenlos darstellen können, bestenfalls entstammen Erdbeerköpfchen hierzulande aus dem European Preservation Project for Agapornis Species (EPPAS), dass von der Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht (GAV) geleitet wird. Innerhalb dieses Projektes führt man genauestens Buch über die Abstammung der Tiere und achtet strikt auf die Artenreinheit und Mutationsfreiheit der in der Initiative involvierten Vögel. Ziel dieses Projektes ist es, dass auf europäischer Ebene der Bestand der wenigen noch vorhandenen artenreinen Erdbeerköpfchen gesichert wird und dieser dann im Bedarfsfall als Reserve für die Stärkung der Wildpopulation zur Verfügung steht. Hierzu stehen die Initiatoren des EPPAS-Projektes auch mit Prof. Perrin im ständigen Kontakt. 33 Prof. Perrin ist Wissenschaftlicher Berater der GAV. Des Weiteren soll mit der Zielrichtung einer verantwortungsvollen Änderung im Bewusstsein bei den Vogelzüchtern bewirkt werden - weg von der pokalorientierten Ausstellungszucht und der gewinnorientierten Mutationszucht hin zu den Versuchen eine Wildvogelart in seinem Bestand zu erhalten. Was ich in dem Absatz zuvor gerade über die Artenschutzbemühungen in der Heimat der Erdbeerköpfchen geschrieben habe, trifft im vollen Maße auch für uns Menschen in Europa zu. Nur über die Menschen selbst und ihrer Einstellung zum lebenden Individuum kann in diesem speziellen Fall ein Schutz der bedrohten Erdbeerköpfchen erfolgen. Der Rotschnabelsittich (Psilopsiagon aurifrons rubrirostris) Hans Prinz Der Rotschnabelsittich ist eine von vier Unterarten des Zitronensittichs. Es sind kleine, fast komplett grün gefärbte Sittiche. Alle Fotos vom Autor. Anschrift des Autors Jörg Asmus Barlachweg 2 18273 Güstrow E-Mail: [email protected] Die Männchen sind überwiegend hellgrün gefärbt und besitzen einen hornfarbenen Schnabel. Die Weibchen haben einen grauen Anflug im Brustgefieder und einen olivgrauen Schnabel. Die ersten Rotschnabelsittiche sah ich im April 2011 auf unserer Tagung der Arbeitsgruppe Brotogeris bei einem Züchter in Holland. Die Vögel gefielen mir auf Anhieb, allerdings schreckte mich der hohe Preis ab, ein paar Vögel zu erwerben. Zur Zeit meines Besuches hatte der Züchter mehrere Paare mit Jungtieren und ich konnte ein paar schöne Fotos machen. Rotschnabelsittiche sind sehr selten geworden, zur Zeit kenne ich nur 3 Züchter in Holland und einen in der Schweiz. Zwei der Züchter in Holland haben 2011 sehr gut nachgezogen und es wurden insgesamt 25 Jungtiere groß. Da ich mehrere Paare Kanarienflügelsittiche habe und einer der Züchter eines Tages welche suchte, entschloss ich mich, ihm einen Tausch anzubieten. Leider hatte er überwiegend Männchen gezogen und von seinen Paaren 34 wollte er keine abgeben. Zum Glück hat ein anderer Züchter 2 überzählige Weibchen, und so machten wir einen Ringtausch. Zuerst tauschte ich 2 Kanarienflügelsittiche gegen 2 männliche Rotschnabelsittiche, und dann tauschte ich ein Männchen gegen ein Weibchen. Endlich war ich im Besitz von einem Paar dieser wunderschönen Vögel. Die Vögel bezogen bei mir eine kleine Voliere, in der sie sich sofort wohl fühlten. Als Futter bekamen sie eine Mischung aus kleinen Sämereien, dazu Rote Kolbenhirse. Ich versuchte den Kontakt zu den Züchtern Aufrecht zu erhalten, damit diese Art noch länger in unseren Volieren erhalten bleibt. Alle 3 Züchter haben auch 2012 wieder nachgezogen. Vielleicht fällt dadurch der Preis in den nächsten Jahren noch etwas, damit sich noch ein mehr Züchter mit diesen interessanten Vögeln befassen. Alle Züchter halten Ihre Vögel in der Brutzeit in 120 cm langen Zuchtboxen. Die Nistkästen sind unterschiedlich, bei einem Züchter haben sie Nistkästen mit mehreren Kammern, während der andere ganz normale Nistkästen anbietet. Die Vögel legen 5-6 Eier, die ca. 24 Tage bebrütet werden. Leider verstarb mein Männchen im Sommer 2013. Im Herbst 2013 konnte ich dann ein neues Paar erwerben, welches sich von Anfang an besser verstand als mein früheres Paar, und im Sommer 2014 wurden dann auch 8 Eier gelegt, welche auch alle befruchtet waren. Obwohl alle Jungen schlüpften, wurde leider nur eines groß gezogen. Trotzdem war es ein erster Erfolg mit diesen interessanten Vögeln. Im Frühjahr 2015 lernte ich einen weiteren Züchter kennen und erwarb spontan ein weiteres Paar. Obwohl dieses Paar sehr jung war, machte es noch im gleichen Jahr eine erfolgreiche Brut und zog 3 Junge groß. Gleichzeitig tätigte mein anderes Paar im Jahr 2015 auch wieder eine Brut und zog diesmal 4 Junge groß. Zur Zeit besitze ich insgesamt 13 Rotschnabelsittiche, die sich in einer Voliere auch im Schwarm besonders wohl fühlen. Es wäre sehr schön, wenn sich noch weitere Züchter finden, die sich mit dieser Vogelart befassen würden. Fotos vom Verfasser Anschrift des Autors Hans Prinz Franz-Lehnen.Straße 28 50374 Erfstadt Email: [email protected] 35 Im GAV-Blickpunkt Ordnung: Familie: Gattung: Art: Passeriformes Sperlingsvögel Timaliidae - Schwätzer Mesia Silberohr-Sonnenvogel Mesia argentauris (Hodgson, 1837, Nepal) argentauris, L. a. aureigularis und L. a. vernayi werden von del Hoyo im Handbook als Nominatform Mesia a. argentauris beschrieben. M. a. argentauris Hodgson, 1837 kommt in Bhutan und Myanmar vor und lebt in den Hügel-gebieten Nordost-Indiens. M. a. galbana Mayr & Greenway, 1938 hat sein Verbreitungsgebiet im Osten und Südosten Myanmars, sowie in Nord- und West-Thailand. M. a. ricketti La Touche, 1923 bewohnt den Süden Chinas, kommt in Laos und NordVietnam vor. M. a. cunhaci Robinson & Kloss 1919 lebt im Süden von Laos, in Vietnam und OstKambodscha. M. a. tahanensis Yen Kwokyung, 1934 ist in Süd-Thailand und der malaysischen Halbinsel beheimatet. M. a. rookmakeri Junge, 1948 kommt auf Nord-Sumatra vor und M. a. laurinae hat sein Habitat auf Sumatra, außer dem Norden. Ihren Namen haben die SilberohrSonnenvögel von ihren silbrig-weißen Ohrfleck. Die Unterarten sind überwiegend an den Farbnuancen im Kehl-, Brust- und Halsgefieder zu unterscheiden. Sie reicht vom Gelb über Gelb-Orange, Rot-Orange bis zu Rot. Die rot-orangenen und roten Vögel (laurinae) sind auf Sumatra zu finden. Silberohr-Sonnenvögel sind Standvögel. Sie verlassen ihre Brutgebiete nur, wenn sie durch mangelndes Nahrungsangebot oder Wetterunbilden dazu gezwungen werden. Ihr Vorkommen ist im gesamten Verbreitungsgebiet sehr lückenhaft. Der Silberohr-Sonnenvogel wurde erstmalig von Brian Hodgson mit dem Gattungsnamen Mesia beschrieben. Später wurde er häufig in die Gattung Leiothrix gestellt, um von del Hoyo im „Handbook of the Birds of the World“ wieder unter Mesia geführt zu werden. In der IOC World Bird List, Version 5.4 werden 9 Unterarten geführt. Leiothrix a. Silberohr-Sonnenvögel sind in den offenen, gut strukturieren Landschaften, in den Randgebieten und Lichtungssäumen des Dschungels bis hin zu regenerieren Waldgebieten, ruhenden Kulturlandschaften und Teeplantagen zu finden. Dabei bevorzugen sie das Unterholz. Nur zur Nahrungssuche und zur Verfolgung von Insekten steigen sie in die Baumkronen auf. 36 Sie sind in Trupps bis zu 30 Vögeln in ständiger Bewegung und suchen in teilweise akrobatischer Haltung, auf Meisenart, die Laub- und Nadelgehölze nach Nahrung ab. Nur selten verlassen sie dabei die schützende Deckung. Die Nahrung besteht aus Insekten und deren Larven. Es wird aber auch ein hoher Anteil vegetabiler Nahrung verzehrt. Dabei werden Beeren, Früchte und Sämereien bevorzugt. Die Brutsaison reicht von April bis August. Es wird ein Nest von 8,5 cm Durchmesser und einer Tiefe von 8 cm gebaut. Die Napftiefe beträgt ca. 6 cm. Die viertägige Bauzeit wird von beiden Partnern erledigt. Gebaut wird zunächst aus Bambusteilen, Blättern, Gras, Moos und Farnen. Die Nestauskleidung wird mit Palmenfasern vorgenommen. Das Nest wird im unteren Bereich der Sträucher und sonstiger Pflanzen, nicht selten nur wenig über dem Boden errichtet. Es werden im Mittel 3-4 Eier gelegt. Die Eiablage erfolgt täglich. Gebrütet wird ab dem ersten Ei von beiden Partnern. Gehegebeobachtungen haben gezeigt, dass überwiegend nachts das Weibchen und am Tage das Männchen brütet. Die Inkubationszeit dauert 13-14 Tage. Die Nestlinge werden von beiden Elternteilen ca. 12 Tage versorgt. Nachdem die Jungen das Nest verlassen folgt noch ca. 3 Wochen eine weitere Versorgung durch beide Elternteile. Silberohr-Sonnenvogel (Mesia argentauris tahanensis) Männchen füttert ausgeflogenen Jungvogel Foto: Dr. Amar Singh-HSS Sie sind nicht global bedroht und wurden in CITES II eingestuft. Silberohr-Sonnenvögel wurden in früheren Zeiten häufig nach Europa und Amerika exportiert. In ihren Verbreitungsgebieten werden sie oft auf Vogelmärkten angeboten und als Käfigvögel gehalten. Hauptsächlich auf Sumatra scheinen die Bestände dadurch stark abzunehmen. Nach dem Importverbot werden SilberohrSonnenvögel deutlich seltener angeboten und zu einem relativ hohen Preis gehandelt. Sehr viel günstiger und auch häufiger werden Sonnenvögel Leiothrix lutea angeboten. Das liegt offensichtlich auch an den deutlich geringeren Nachzuchten bei den Mesia. Offensichtlich ist die Nachfrage nach den (roten Vögeln) wesentlich größer. Silberohr-Sonnenvogel (Mesia argentauris argentauris) Foto: Aseem Kumar Kothiala Die vom Bundesamt für Naturschutz erlassenen Mindestanforderungen sind bei dieser Art deutlich unter dem Bedarf angegeben. Silberohr-Sonnenvögel sind keine Käfigvögel. Die laut Gutachten dauerhafte Unterbringung von 4 Vögeln mit Jungtieren in einer Voliere von 2,00 x 1,00 x 1,80 m ist deutlich zu niedrig angegeben. Für die Haltung von Silberohr-Sonnenvögeln sollten die Volieren 2,00 x 2,00 x 2,00 m nicht unterschreiten. Ein angrenzender temperierter Schutzraum ist deshalb wichtig, da diese Vögel im Winter gern die Außenvoliere aufsuchen und eine Möglichkeit zum Aufwärmen benötigen. An Sonnentagen im Winter genügt den Vögeln dazu auch die Sonne. Sehr wichtig ist die Volierengestaltung. Dichtes Buschwerk und Bambus lieben sie besonders. In dem Gezweig herumzuturnen ist für diese Art wichtiger als fliegen zu können. Keine 37 Mindestanforderung kann das Nachgestalten von natürlichen Bedingungen ersetzen. In der eigenen Anlage wurden mit SilberohrSonnenvögeln in einer Gemeinschaftsanlage nicht alltägliche Beobachtungen gemacht. Eine Voliere von 3,00 x 6,00 x 2,20 m war mit jeweils einem Paar SilberohrSonnenvögeln, Sonnenvögeln Leiothrix lutea, Blauflügelsiva Minla cyanoptera und Kehlstreifenjuhina Yuhina gularis besetzt. Die Haltung dieser Vergesellschaftung verlief ohne erkennbare Probleme. Für die Bereitstellung der Fotos danke ich recht herzlich diesen drei Fotografen: Choy Wai Wong begann in jungen Jahren mit der Vogelbeobachtung. Seit dieser Zeit schlägt sein Herz für die Vogelwelt und auch für die Vogelfotografie. Er arbeitet, wenn es ihm möglich ist, für die „Malaysian Nature Society“ (MNS) an der Überwachung und Erfassung der „Important Bird Areas of Malaysia“. Silberohr-Sonenvogel (Mesia argentauris tahanensis) Foto: Choy Wai Mun Im Winter wurde an einem Abend aus Versehen vergessen, die Einflugklappe rechtzeitig zu schließen. Im Innenraum befand sich bei einer Außentemperatur von -18° C kein Vogel. Am Morgen flogen alle Vögel vital und munter durch die Voliere. Es hatten sich, was spätere Beobachtungen ergaben, alle 8 Vögel von 4 unterschiedlichen Arten zu einem Schlafball in einer Naturnisthöhle zusammengefunden. Dieser Vorfall wiederholte sich später öfter und zwar immer dann, wenn extrem kalte Nächte zu erwarten waren. Im darauffolgenden Jahr hatten außer den Kehlstreifenyuhina alle Paare Junge. Nach dem Ausfliegen, es fiel fast auf den gleichen Zeitraum, saßen die Jungvögel, je 2 bei den Sonnenvögeln und 3 bei den Blauflügelsiva geordnet auf einem Futterast und wurden von allen Eltern durchgehend und der Reihe nach gefüttert. Die Art- und Elternzugehörigkeit war offensichtlich ohne Bedeutung. Assam Kumar Kothiala ist Unternehmer mit einer Leidenschaft für die Fotografie und die Vögel. Er ist Liebhaber der Natur und deren Schöpfung und in der glücklichen Lage, viel Zeit für persönliche Projekte, Reisen und die Vogelbeobachtung verbringen zu können. Dabei entstehen diese wunderschönen Aufnahmen. Dr. Amar-Singh HSS ist Kinderarzt und Leiter der Kinderklinik am Ipoh General Hospital. Gemeinsam 38 mit seiner Frau Dr. Swee-Im Lim teilt er die Leidenschaft für die Natur und „seine gefiederten Freunde“. An den Wochenenden bereitet er sich während seiner „spirituellen“ Ausflüge auf die hektische neue Woche vor. Literatur - Josep del Hoyo, Handbook of the Birds of the World Vol. 14, (2015) “Alive” - Salim Ali et Dillon Ripley, Handbuch der Vögel von Indien und Pakistan, Vol. 7 Anschrift des Autors Manfred Kästner An der Erfurter Str. 4 99428 Nohra [email protected] Die Rettung des Nias-Beos Der Blick über den Tellerrand – Interessanter Vortrag im Vogelpark Viernheim Michael Haas Mit einem interessanten Vortrag zur Rettung des Nias-Beos bewies das Team des Vogelpark Viernheim e.V. einmal mehr, dass man nicht nur seine eigenen Projekte im Augen hat, sondern den Blick über den Tellerrand wagt und trotz eigener großer Belastung - aktuell durch den Neubau des Papageienhauses - auch andere Projekte fördert und unterstützt. Dank der guten Zusammenarbeit mit Simon Bruslund, Kurator im Zoo Heidelberg, wurde die Verbindung zum Indonesian Species Conservation Programm (ISCP) geknüpft. Der Vogelpark Viernheim unterstützt dieses Projekt nicht nur ideell, sondern auch finanziell mit den Spenden aus der Getränkekasse und so war man froh, am Dienstag die neue gewonnenen Freunde des Projekts in den Vereinsräumen begrüßen zu dürfen. Dem Vortrag selbst ging eine intensive Untersuchung der beiden Beos im Vogelpark voraus. Diese wurde vermessen, fotografiert und Blut wurde entnommen, um anhand der DNA in einer wissenschaftlichen Ausarbeitung überprüfen zu können, ob es sich schlussendlich bei dem Nias-Beo um eine eigene Art oder nur eine Unterart des Beos handelt. Auch der Heidelberger Zoo unterstützt und fördert das Projekt. Und so brachte am Dienstagabend Simon Bruslund, Rudianto „Rudi“ Sembiring aus Indonesien sowie zwei der wissenschaftlichen Begleiter des Projekts, Tereza Svejcarová und Tomas Oukel mit in den Vogelpark. So saßen dann allerlei Nationalitäten in den Vereinsräumen und man einigte sich auf Englisch als gemeinsame Sprache, wobei es Simon 39 Bruslund mit viel Fachwissen und Witz verstand, die Vorträge jeweils ins Deutsche zu übersetzen. Trotz der recht kurzfristigen Terminierung waren doch viele Interessenten unter anderem auch Herr Manfred Kästner, Präsident der Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V. bei der auch unser Vogelpark Mitglied ist, der Einladung gefolgt. Im Vereinsheim Viernheim: 3. von links Simon Bruslund, 5. von rechts Teresa Svejcarová, in ihrem Arm Rudianto Sembiring, dahinter Tomásem Ouhelem. Manfred Kästner 6. von rechts. Wie klein die Welt doch ist, konnte man feststellen, als die Viernheimer berichteten, dass die Pfarrei St. Michael schon seit 1990 ein Projekt der Fransikanerinnen zunächst mit Schwester Erminolda und Heute mit Schwester Hildegard auf Nias unterstützt und so die Insel in Viernheim keine Unbekannte ist. Der bis zu 36 cm lange Nias-Beo (Gracula robusta) ist der größte Starenvogel der Welt. Seine Verbreitung ist auf die westlich von Sumatra gelegene Nias-Inseln mit einer Gesamtfläche von 5'121 km², die von etwa 800'000 Menschen bewohnt sind. Bei einer intensiven Suche im Jahr 1990 konnten keine freilebenden Vögel mehr entdeckt werden und es wurde angenommen, die Art sei im Freiland ausgestorben. Das Ziel die letzten verbliebenen Wildbestände zu suchen und morphologische und genetische Daten von in Privathand gehaltenen Restpopulationen zu sichern, versucht ein Forscherteam des Zoo Liberec und des Indonesian Species Conservation Programm (ISCP) unter der Koordination und Beratung des Zoo Heidelberg die Taxonomie dieser Inselarten aufzuarbeiten. Am 19. Juli 2015 entdeckte das Forscherteam des Zoo Liberec und des Indonesian Species Conservation Programm (ISCP) zwei wild lebende Nias-Beos auf Nias. Dabei handelt es sich möglicherweise um die letzten wild lebenden Vögel ihrer Art Der aktuelle Fund veranlasste die Forschergruppe zu weiteren sofortigen und tatkräftigen Artenschutzmaßnahmen. Bereits jetzt hat das Team vor Ort Vogelfänger identifiziert und versucht nun diese Leute dafür zu gewinnen die Beos zu schützen, statt sie zu jagen. Weitere Suchexpeditionen auf den kleinen Inseln um Nias sind geplant, um den verbliebenen Wildbestand zu erforschen und dabei wird auch die lokale Bevölkerung mit einbezogen. Unter anderem wurden bereits kleine Events wie z.B. „Fußball für Artenschutz“ durchgeführt, bei denen die Forscher mit der lokalen Dorfbevölkerung Fußball spielen, um einem bewussten Dialog zur Umweltsensibilisierung zu starten. Hier spielt dann auch das Schlagwort „Sanfter Tourismus“ eine Rolle. So versucht man der Bevölkerung zu zeigen, dass man unter Umständen mit der Führung von Vogelbeobachtern mehr Geld ins Land holen kann als mit dem Fang und Verkauf einzelner Vögel. Das Projekt wird vom Zoo Heidelberg, dem Kölner Zoo und dem Zoo Liberec finanziell gefördert und ideell unterstützt. Der Vogelkurator des Zoo Heidelberg ist Mitglied im Aufsichtsrat der ISCP und hat die gegenwärtige Expedition mit geplant und die Studenten für den Forschungsauftrag vorbereitet. Mehr Infos zum Projekt unter: http://www.zoodirektoren.de/index.php? option=com_k2&view=item&id=4909:nias -‐beo-‐projekt Der Vogelpark Viernheim hat in diesem Projekt neue Freunde gefunden und kann mit diesen guten Kontakten natürlich auch viel für den Fortbestand des Parks tun. Auch Sie können dabei helfen, indem Sie den Park auch im Winter nicht im Stich lassen. Der Park ist das Ganze Jahr über bei freiem 40 Eintritt geöffnet und auch im Winter einen Besuch wert, auch wenn dann die exotischen Tiere im Winterquartier sind. Und die Spendenkassen dürfen ebenfalls ganzjährig „gefüttert“ werden. Anschrift des Autors Michael Haas Das Nias-Beo-Projekt Manfred Kästner Der Nias-Beo (Gracula robusta) ist als eigenständige Art in der Beo-Gruppe der eindeutig größte Beo und gleichzeitig der größte Starenvogel der Welt. Er ist noch etwas größer als die uns bekannte Dohle. Auf Nias wurde dieser Vogel in Freiheit seit mehr als 25 Jahren nicht mehr beobachtet. Allerdings werden Beos allgemein auf der Inselwelt Indonesiens häufig auf Vogelmärkten angeboten und in Käfigen gehalten. Ob darunter auch noch Nias-Beos sind ist fraglich, aber auch nicht unmöglich. Der Zoo Liberec und das Indonesian Species Conservation Programm (ISCP) haben sich unter der Koordination des Zoo Heidelberg das Ziel gestellt, die Taxonomie dieser Inselarten zu untersuchen und gegebenenfalls neu aufzuarbeiten. Finanziell unterstützt wird dieses Vorhaben auch durch den Zoo Köln. Für die praktische Arbeit wurde mit der Studentin Teresa Svejcarová eine sehr engagierte junge Frau gefunden. Mit dem auf Nordsumatra lebenden einheimischen Rudianto Sembiring wurde ein Mann dafür gewonnen, der sich auf Nias und den dort üblichen Gewohnheiten und Lebensumständen bestens auskennt. Einer der letzten wild lebenden Nias-Beos (Gracula robusta). (Foto © ISCP) 41 Das Unternehmen wird von Simon Bruslund aus dem Heidelberger Zoo koordiniert. Er ist außerdem Mitglied im Aufsichtsrat des ISCP. Für den Zoo Liberec arbeitet Tomásem Ouhelem für dieses Projekt. Als erster schöner Erfolg konnten während der Suche nach den Vögeln im Freiland zwei Nias-Beos gefunden werden, von denen bei einem Vogel die Artzugehörigkeit nicht völlig gesichert erscheint. Es könnte sich auch um einen entflogenen Vogel einer anderen Art (Unterart) handeln. Beos sind auch bei den Einheimischen der indonesischen Inselwelt beliebte Käfigvögel. Sie werden und wurden demzufolge massenhaft gefangen. Vor Jahren noch waren BeoBabyvögel auch im europäischen Vogelhandel zu bekommen. Bei der dortigen Bevölkerung gilt ein Grundsatz. Ein Mann braucht 5 Dinge, ein Haus, ein Pferd, eine Frau, einen Dolch und einen Vogel. Der Vogel ist dabei oft ein Beo. Dabei sind Beos nicht gerade leicht zu fangen. Die Fänger sitzen nicht selten bis zu 10 Tage unentwegt im Versteck in der Nähe der Fallen und Leimruten, um nach erfolgtem Fang sofort zur Stelle zu sein. Es gibt, überwiegend bei kleineren Vögeln, einen Begriff den man mit „Schnittblumenvögel“ bezeichnen könnte. Hierbei werden Vögel gefangen, in einen Käfig gesteckt (vielleicht noch mit etwas Futter) und wenn sie alsbald verendet sind kommen neu gefangene, frische Vögel in den Käfig. So gibt es zuweilen noch genügend Lebensräume auf den Inseln, aber kein Leben mehr darin. Es werden natürlich auch Säugetiere, Amphibien und andere Tiere gefangen. Der Tsunami vor mehr als 10 Jahren hatte die Insel Nias besonders hart getroffen. Das hat auch dazu geführt, dass die meist in den Uferbereichen lebende Bevölkerung sich nun in die Berge und damit in die Lebensräume der dort lebenden Tierwelt zurückgezogen hat. Nias-Beo (Gracula robusta) wird von Teresa Svejcarová und ihren Helfern vermessen. (Foto © ISCP) Es werden nun von allen erreichbaren Beos Blutproben entnommen, die in der Universität Heidelberg untersucht werden. Man geht davon aus, dass sich bei auf den Sumatra vorgelagerten Inseln lebende Beos durch genaue Analysen die Taxonomie durchaus noch einmal verändern könnte. Dazu werden die Vögel vermessen, die weißen Federfelder der Armschwingen werden exakt registriert und vor allem Form, Farbe und Struktur der gelben Hautlappen werden einer genauen Betrachtung untergezogen. Besonders bei den Beos der westlich vorgelagerten Inseln von Sumatra könnten sich nach exakten Untersuchungen durchaus Veränderungen ergeben. Sumatra war Jahrmillionen mit den Landmassen Asiens und Australiens verbunden. Erst in erdgeschichtlich jüngerer Zeit zerbrachen diese Landbrücken. Die westlich von Sumatra gelegenen Inseln Kapulauan Banyak, nördlich von Nias und Kapulauan Batu südlich von Nias, als auch die Mentawei-Inseln Siberut und Sipora, sowie Nord- und Süd-Pagai waren über deutlich längere Zeitepochen vom Festland getrennt. Als eigenständige Arten werden von del Hoyo im „Handbook oft the Birds oft the World“ a. der Gracula robusta und c. der Gracula enganensis geführt, während b1 bis b5 der Nominatform Gracula religiosa religiosa zugeordnet werden, deren Verbreitungsgebiet sich über Süd-Thailand, die Halbinsel 42 Malaysia, Bali, Java, Borneo und Sumatra erstreckt (Abb.). Sowohl bei den Vögeln der Kapulauan Banyak, nördlich von Nias und Kapulauan Batu südlich von Nias, als auch den Mentawei-Inseln Siberut, Sipora, sowie Nord- und Süd-Pagai könnten die vorgesehenen Untersuchungen zu Überraschungen führen. Es wäre möglich, dass sich über die Jahrtausende auch da eigenständige Inselformen herausgebildet haben. Abb. Verbreitung der Inselformen auf den vorgelagerten Inseln Sumatras nach Angaben aus del Hoyo Die Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V. wird sich sowohl mit einer jährlichen Geldzuwendung in Höhe von einem Verkaufserlös eines Mittelbeos (Gracula religiosa intermedia), als auch im Fachlichen Beirat des ISCP (advisory board) beteiligen. Sowohl die Geldzuwendung, als auch die Betätigung im Fachlichen Beirat werden durch die GAV-Mitglieder Manfred und Marlis Kästner übernommen. Anschrift des Verfassers Manfred Kästner Erfurter Straße 4 99428 Nohra [email protected] 43 Forschungsvorhaben „Haltung exotischer Tiere und Wildtiere in Privathand: Situationsanalyse, Bewertung und Handlungsbedarf insbesondere unter Tierschutzaspekten“ Dr. Thomas Bartels Die private Haltung von exotischen Tieren und Wildtieren steht zunehmend in der öffentlichen Kritik. Innerhalb der EU wird zurzeit durch vielfältige Maßnahmen versucht, die Haltung exotischer Tiere in menschlicher Obhut zu überwachen und zu regulieren, etwa durch Erstellung von sog. Positiv- bzw. Negativlisten. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurde in diesem Zusammenhang vereinbart, den Wildtierschutz weiter zu verbessern und gegen Wilderei sowie den illegalen Wildtierhandel und deren Produkte vorzugehen, den Handel mit und die private Haltung von exotischen Tieren und Wildtieren bundeseinheitlich zu regeln, Importe von Wildfängen in die EU grundsätzlich zu verbieten und gewerbliche Tierbörsen für exotische Tiere zu untersagen. Informationen über die Haltung von und den Handel mit wilden und exotischen Tieren, insbesondere zum Vorkommen tierschutzrelevanter Missstände und deren Ursachen bei der Haltung dieser Tiergruppen in Privathand, sind allerdings nur sehr begrenzt verfügbar bzw. nicht vorhanden. Konkret fehlen u.a. Daten über die Zahl und Art der in Deutschland gehaltenen exotischen Tiere und Wildtiere sowie über die Art des Erwerbs. Hierzu hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages ein Forschungsvorhaben in Auftrag gegeben, dass mit einer Laufzeit von 18 Monaten seit dem 1. Oktober 2015 über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2815HS014 gefördert wird. Die Durchführung des Forschungsvorhabens wurde in einem gemeinsamen Auftrag an den Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig vergeben. Die Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig ist dabei unter anderem mit der Bearbeitung des Projektteils „Zierund Wildvögel“ befasst. Ziel ist, belastbare Daten zur Situation der Haltung von einheimischen und fremdländischen Vögeln in privater Hand in Deutschland zu erheben. Neben ausgewiesenen Fachleuten aus den Bereichen Ziervogelmedizin, Veterinärverwaltung, Naturschutz und Tierschutz konnten auch Tierhalter-Dachverbände und zahlreiche Vogelzuchtorganisationen bereits von der Notwendigkeit fundierter Datenerhebungen überzeugt werden und haben für die Mitarbeit in der AG „Zier- und Wildvögel“ Experten aus ihren Reihen benannt. Regelmäßige Treffen dieser Expertengruppe garantieren einen regen Informationsfluss und einen fundierten Meinungsaustausch. Wir möchten zudem alle mit der Haltung und/oder Zucht von einheimischen und fremdländischen Vögeln befassten Vogelliebhaber eindringlich bitten, die Studie im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit Informationen und Auskünften zu unterstützen, um ein realistisches Bild zur Situation der Ziervogelhaltung in Deutschland vermitteln zu können. Zu diesem Zweck werden zurzeit verschiedene Erhebungsbögen konzipiert, die u.a. an Vogelhalter und Vogelzüchter versandt bzw. diesen auf einer gegenwärtig noch im Aufbau befindlichen Internetseite zur Verfügung gestellt werden sollen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass auch das auf dem täglichen Umgang mit Ziervögeln beruhende und durch praktische Erfahrungen erlangte Wissen in die Studie einfließen kann. Hierzu werden in Kürze noch nähere Hinweise mitgeteilt. Für weiterführende Auskünfte stehen wir Ihnen bereits jetzt jederzeit zur Verfügung. Ansprechpartner PD Dr. Thomas Bartels, Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig, An den Tierkliniken 17, 04103 Leipzig, [email protected] 44 Termine Im Vogelpark Viernheim findet vom 28.05. bis 29.05.2016 das 2. Frühjahrstreffen der GAV statt. Für früher Anreisende wird ein kleines Treffen am Freitagabend organisiert. Simon Bruslund (Zoo Heidelberg) hat sich bereit erklärt einen Vortrag zu einem noch auszuwählenden Thema zu halten. Des Weiteren werden wir einen Workshop zum Thema "Führung von Fokusgruppen und Erhaltungszuchtprojekten innerhalb der GAV" durchführen. An einem der beiden Tage wird eine Führung durch den Heidelberger Zoo stattfinden, die von Simon Bruslund organisiert wird. Ansonsten wird das Frühjahrstreffen den Charakter eines gemütlichen Beisammenseins besitzen, bei denen die Vögel im Vogelpark Viernheim das richtige Ambiente bieten. Weiter Informationen erhalten Sie unter der Rubrik „Termine“ auf unserer GAV-Homepage. Es wäre schön, wenn Sie Jörg Asmus (E-Mail: [email protected] oder 01796686031) mitteilen würden, ob Sie eine Teilnahme an dem Frühjahrstreffen 2016 in Erwägung ziehen. Das macht die gesamte Planung im Vorfeld etwas einfacher. Man muss kein Mitglied der GAV sein, um an diesem Treffen teilzunehmen. Ein Interesse an der arterhaltenden Vogelzucht, wie von den Mitgliedern der GAV praktiziert, sollte jedoch vorhanden sein. Eine Tagungsgebühr fällt nicht an. ++++++++++++++++++++++++++ Die nächste Tagung der AG Prachtfinken findet vom 16. - 18.09.2016 in Klieken "Hotel Waldschlößchen" statt. ++++++++++++++++++++++++++ Vom 14.10. bis 16.10.2016 wird die 2. GAV-Jahrestagung stattfinden. Als Veranstaltungsort haben wir das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn ausgewählt. Zu dieser Institution pflegt die GAV seit einiger Zeit sehr gute Beziehungen. Neben dem straffen Vortragsprogramm werden wir die Zeit nutzen können, um Einblicke in die Ornithologische Sammlung zu erhalten und uns über die Forschungsarbeit zu informieren. Des Weiteren besteht natürlich auch die Möglichkeit den öffentlichen Teil des Museums zu besuchen. Am 14.10.2016 beginnen wir um 16.00 Uhr mit einer Führung durch die Ornithologische Sammlung und die dazugehörigen Räumlichkeiten des Museums. Danach wird es ein oder zwei Abendvorträge im Festsaal des Museums geben; dort besteht auch die Möglichkeit ein Buffet herzurichten und somit die Möglichkeit des gemütlichen Beisammenseins. Als Vortragenden für einen der Abendvorträge haben wir bereits Dr. Christoph Hinkelmann (VdW und GTO) gewinnen können. Das Vortragsprogramm am 15.10.2016 wird im Hörsaal der Einrichtung stattfinden. Als Vortragende haben dafür bereits zugesagt Dr. Till Töpfer (Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn), Prof. Dr. Sven Cichon (ESTRILDA), Lars Lepperhoff (EXOTIS, Schweiz) sowie Christiane und Peter Kaufmann (GAV). Die Abendveranstaltung wird wieder im Festsaal des Museums stattfinden, mit Abendbuffet und der Möglichkeit des gemütlichen, ungestörten Beisammenseins. Am 16.10.2016 ist schließlich der Besuch des Kölner Zoos vorgesehen, in dem wir eine Führung durch die Vogelabteilung organisieren. Die Führung werden Bernd Marcordes und seine Kollegen vornehmen. Weiterführende Informationen zur 2. Jahrestagung erhalten Sie auf der Homepage der GA oder über Jörg Asmus (E-Mail: [email protected] oder 01796686031). 45 Tiervermittlung (neu ab 04.06.2015, Stand 25.12.2015) Die in dieser Rubrik aufgeführten Vögel entsprechend den Richtlinien der GAV, d. h., dass die angebotenen, gesuchten und zu tauschenden Exemplare Wildvögel sind oder solche, deren Abstammung von Wildvögeln ohne Mischung mit Individuen mit unklarem Status lückenlos nachweisbar ist. Oder aber Vögel des reinen Phänotyps aus Populationen, in denen über wenigstens drei Generationen rückwärts möglichst in unterschiedlichen Verpaarungen ausschließlich Individuen des Wildformstatus reproduziert wurden. Vogelarten, ohne bisher beobachtete Mutationen, fallen nicht unter diese Generationsregel. GAV-Mitgliedsnummern in Klammern. Gebe ab: 22.12.2015 1,0 Dolchstichtaube (Gallicolumba crinigera) 1 Jahr alt. E-Mail (88) 22.12.2015 1,2 Schildsittiche, NZ 5/15 abzugeben. Ggfs. Tausch gegen andere australische Sittiche. E-Mail (8) 07.12.2015 Ein zwei Jahre altes Paar Grünbürzelsperlingspapageien abzugeben. 0,1 Taranta-Bergpapagei abzugeben, des weiteren 3,1,2 Erdbeerköpfchen und 3,1 Rußköpfchen. Natürlich handelt es sich bei allen Tieren um artenreine und mutationsfreie Individuen. E-Mail (126) 30.11.2015 1,0 Rotschnabelkitta von 2015 mit DNA: Preis: 100,- EUR. (76) Tel. 0176-22760207 23.11.2015 1,0 Rotschnabelkitta von 2015. Offen bringt und mit DNA. Es ist auch ein Tausch gegen Glanzstare möglich. E-Mail (76) 20.11.2015 1,0 Weißhandkernbeißer abzugeben oder er sucht ein passendes Weibchen dazu. Ein Tausch ist aber auch gegen eine andere Vogelart möglich. E-Mail (54) 20.11.2015 1,1 Chinasittiche, NZ15; 3,0 Rotkappensittiche, NZ15; 2,0 Smaragdsittiche, NZ15; 1,4 Braunohrsittiche, NZ13; 3,0 Grünwangen-Rotschwanzsittiche, NZ 14; 0,1 Amboina Rotlori, NZ 13 abzugeben. Alle Tiere sind mit DNA Geschlechtsbestimmung. E-Mail (103) 20.11.2015 Gustavsittiche von 2014 und 2015 abzugeben. Die Jungtiere sind von zwei Paaren. E-Mail (14) 05.11.2015 4,0 Chinasittiche aus 2015. E-Mail (99) 46 31.10.2015 1,1 Graupapageien aus dem Jahr 2015. Es handelt sich um 100-prozentige Naturbruten und Geschwistertiere. Eine Geschlechtsbestimmung wurde durch eine DNA-Untersuchung vorgenommen. E-Mail (29) 21.10.2015 Geben noch 2.1 Schmiedespornkibitze bzw. Waffenkiebitze (V. armatus) von 15 ab. Der Vogelpark Heddesheim hat noch 2.2 Blaue Pfau sowie einige Jungtiere abzugeben. Kontakt über E-Mail (104) 14.10.2015 Stellalorimännchen in schwarz und rot NZ 2014 und 2015, Veilchenlorimännchen NZ 2014 und 2015 sowie deren Eltern abgeben. Des Weiteren 2,0 Schmuckloris aus dem Jahr 2015, hier auch Tausch gegen 0,1. Später abzugeben sind Einsiedlerloris, Erzloris und 1,0 Josephinenlori, alle aus dem Jahr 2015. Er sucht 0,1 Josephinenlori und tauscht gegen 0,1 vini NZ 2015, oder andere. Tel. 07773-1351 (118) 09.10.2015 1,1 Silberwangenhornvögel von 2011. 1,1 Dolchstichtauben von 2013 blutsfremd mit DNA. 0,2 Ind. Halsbandeulen von 2010 und 2001 Auch Tausch gegen verschiedene Eulen oder Turakoarten möglich Tel. 0176-22760207 [email protected] (76) 24.09.2015 Aus Naturbrut 2015: 1,1 Chinesisches Bambushuhn oder Graubrauen-Bambushuhn (Bambusicola thoracius). E-Mail (92) 20.09.2015 2 Juv. Australische Königsittiche aus 2016 abzugeben. Wahrscheinlich 0,2. Die Vögel stammen aus Außenvolieren und sind GAV-beringt. Versand wäre möglich. Biete mehrere ältere blutsfremde Gelbsteißsittiche (Zuchtpaar 1,1 + 1,0) und Nachzucht 1,1 (Geschwister) aus 2014. Die Vögel werden kostengünstig in die Hände von Züchtern gegeben, die sich weiterhin um den Erhalt der Art bemühen wollen. Tel. 0171-7930115, E-Mail (9) 20.09.2015 1,1 Maximilianpapagei, Pionus maximiliani maximiliani, eigene Nachzucht 2015 und 1,1 Grüner Kongopapagei, Poicephalus gulielmi guliemi, eigene Nachzucht 2015. E-Mail (128) 18.09.2015 2,1 Sibirische Gartendrossel (Turdus hortulorum) aus 2015. E-Mail, (114) 09.09.2015 1,1 blutsfremde zuchtreife Rotbauchpapageien von 2009 ab, futterzahm aber nicht handzahm aus Volierenhaltung, geschlossen beringt auch Tausch gegen junge Taubensittiche möglich. E-Mail (47) 09.09.2015 3,3 Harlekinwachteln NZ 15. Tausch auch 1,0 gegen 1,0 zwecks Blutswechsel oder gegen 1,1 Kalif. Schopfwachteln möglich. E-Mail (48) 47 09.09.2015 Reinerbiges Wellensittichpaar. Beide sind von 2015 und nur zusammen abzugeben. Beide Vögel für 50,- EUR. Versand wäre möglich. E-Mail (126) 09.09.2015 Aus 2015 Nachzucht abzugeben: 2 Schwarzkopfedelsittiche 3 Pflaumenkopfsittiche 4 Chinasittiche (von 2 Paaren) 2 Rosakakadus DNA-Geschlechtsbestimmung für alle Nachzuchttiere ist beauftragt, so dass in einigen Tagen darüber Auskunft gegeben werden kann. E-Mail (30) 30.07.2015 0,2 Glanzsittiche ab wf. aus 2015. E-Mail (34) 30.07.2015 1,1 Peales Papageiamadinen NZ 2014 3,3 Forbes Papageiamadinen NZ 2014/2015 3,3 Muskatfinken L.p.fretensis mit DNA aus 2014 4,4,2 Wellenbauch Bronzemännchen mit DNA aus 2013/14 1,1 ZP Mosambik-Girlitz 3,1 Braunbrust Schilffinken aus 2014 8,4 Timor Zebrafinken 100% artrein aus 2014 0,0,15 Ringelamadine ohne Geschlechtsgarantie aus 2014 1,1 ZP Rotohrbülbül 1,1 Schwalbensittiche aus 2014 2,2 Bauers Ringsittich aus 2014 Geschwister zutrauliche Tiere 2,2,5 Wellensittiche Wildform 2014/15 0,0,5 noch im Kasten Versand ist problemlos möglich. E-Mail (110) 30.07.2015 Aus diesjähriger Zucht 0,3 Gemalte Amadinen. E-Mail (57) 23.07.2015 4,0 Gelbwangenamazonen NZ 13+14, DNA-bestimmt, Naturbrut, à 300,- EUR. Suchen im Tausch 1,1 Sonnenvögel, 1,1 Amethystglanzstar, 3,3 Schönbürzel, 1,2 Kronfink, 3,3 Dornamadinen. E-Mail (60+61) 21.07.2015 2,2 Singsittiche, NZ 4/15; 1,1 ZP Aymaras. ('10/'09) sowie in Kürze; 0,0,3 Schildsittiche, NZ 5/15. E-Mail (8) 21.07.2015 Ca. 30 ausgefärbte Gouldsamadinen in RK und SK abzugeben. Von allen gezogenen Jungvögeln (ca. 40 Stk) in der Zuchtsaison Herbst/Winter 2014/2015 ist kein einziger Mutationsfarbiger oder Weißbrüstiger dabei gewesen. Auch die Größe entspricht nicht den Ausstellungsvögeln, sondern sollte annähernd der australischen Form entsprechen. Die Vögel stammen aus nachvollziehbarer Schwarmzucht und sind naturbrut. Außerdem noch 1,1 Zwergwachteln (Geschwister) aus 2015. Ebenfalls naturfarbig, ebenfalls normalgroß, ebenfalls Naturbrut … E-Mail (87) 48 10.06.2015 3 Mexikanische Stelzenläufer aus 2014. 2 Weibchen mit DNA und ein Vogel ohne DNA. Alle Vögel geschlossen beringt. E-Mail (76) 10.06.2015 Artenreine und mutationsfreie Rußköpfchen. Jungtiere aus 2014 und 2015. E-Mail (2) 10.06.2015 1,0 Halsbandbülbül aus eigener Nachzucht 2013, geschlossen beringt, mit DNA, für 250,00 €, E-Mail (92) +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Suche: 30.11.2015 1,0 Malaienkauz (Strix leptogrammica). (76) Tel. 0176-22760207 07.10.2015 Michael Voit sucht 1,0 oder 1,1 Kuckuckskäuze (Ninox novaseelandiae). Kontakt: Tel.: 017622760207, E-Mail: [email protected] (76) 21.09.2015 Gesucht werden reine Silberschnäbelchen. Außerdem 1,1 bis 2,2 Kleinelsterchen. E-Mail (34) 09.09.2015 Unterartenreine und virusfreie Emmas Weißohrsittiche (Pyrrhura leucotis emma). E-Mail(19) 09.09.2015 1,1 Ekuadoramazonen. E-Mail (130) 09.09.2015 1,0 reinen wf. Glanzsittich aus 2015. Möglichst im Raum BW / Rheinland-Pfalz. E-Mail (34) 09.09.2015 Der Vogelpark Viernheim sucht eine 0,1 Schneeeule, gerne auch ein älteres Tier. E-Mail (104) 09.09.2015 Rosenkopfedelsittiche und Finschsittiche E-Mail (30) 30.07.2015 1.0 Bartkauz, 3-4 Jahre alt. Abzugeben ist dort ein 1.0 Kolkrabe, 2 Jahre alt. E-Mail (104) 21.07.2015 1,0 Türkisblaue Kotinga, 0,1 Purpurbrust-Fruchttaube,0,1 Goldstirn-Fruchttaube, Jambafruchttauben, Kardinäle und Kronfinken. E-Mail (129) ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ 49 Tausch: 30.07.2015 Tauschpartner für artenreine Kolumbianische Sperlingspapageien (Forpus spengeli Hartlaub 1885) oder biete seine Nachzuchten ab Okt 15 an. E-Mail (97)