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Marktreport 22. Juli 2016 Wirtschaft · Finanzen · Edelmetalle UNSER TOP-THEMA Zinsen im Sinkflug – Comeback des Goldgeldes Goldpreis Zusammenfassung: in US-Dollar sowie allen anderen Währungen (ohne US-Dollar) Januar 2007 bis Juli 2016 ► Die extrem niedrigen Zinsen befördern die Goldnachfrage, indem derzeit vor allem auch Gold-Exchange-Traded-Funds nachgefragt werden. 2000 ► Die Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen dürfte zudem für eine künftig 1800 strukturell höhere Goldnachfrage sprechen, … 1600 ► … denn das Halten von ‚Goldgeld‘ wird natürlich attraktiver gegenüber zum Beispiel Bankguthaben und kurzlaufenden Schuldpapieren. 1400 ► Das für sich genommen, sollte schon den Goldpreis unterstützen. Der Vor- 1200 teil des Goldgeldes wird fortan allerdings noch größer werden, … ► … weil die Zentralbanken die Geldmengen immer weiter ausdehnen müs- 1000 sen, um Zahlungsausfälle auf breiter Front zu verhindern. 800 ► Wohin das führt, liegt auf der Hand: Die Kaufkraft des ungedeckten Geldes wird schwinden. 600 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Goldpreis in anderen Währungen (ohne US-Dollar) Goldpreis (USD/oz) Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. *Ermittelt aus Goldpreis (USD/oz) und handelsgewichtetem Außenwert des US-Dollar. In der Zeitreihe wurde der September 2011 auf 1.900 indexiert (hier erreichte der USDollar-Preis des Goldes seinen bisherigen Höchststand von 1.900 pro Feinunze.) Edelmetallpreise Aktuell (Spot) Veränderungen gegenüber (in Prozent): 2W 3M 12 M I. In US-Dollar Gold 1.330,1 -0,9 2,9 21,4 Silber 19,8 0,2 10,9 33,9 Platin 1.101,6 4,0 2,3 12,0 684,7 13,0 9,9 11,9 Gold 1.207,4 0,3 6,9 21,0 Silber 18,0 2,9 15,3 33,7 Platin 999,9 5,9 6,3 12,0 Palladium 621,4 14,4 13,2 11,5 Palladium ► Insbesondere für Anleger aus dem Euroraum gibt es gute Gründe, Gold zu halten und in Aktien zu investieren. Die Politik der niedrigen Zinsen – ein Ende ist nicht abzusehen Ausgewählte US-Zinsen in Prozent 6 5 4 3 2 II. In Euro III. Goldpreis in anderen Währungen JPY 140.830,7 2,4 2,4 3,7 CNY 8.836,8 -0,7 5,4 29,9 GBP 1.007,5 -0,3 13,8 43,6 INR 89.318,6 1,9 4,1 27,5 RUB 85.610,6 0,2 2,4 27,2 Quelle: Bloomberg, eigene Berechungen. 1 0 07 08 09 10 US-2-Jahreszins 11 12 US-10-Jahreszins 13 15 16 US-Leitzins Quelle: Bloomberg. Die amerikanischen Zinsen sind nach wie vor sehr niedrig. Daran hat bislang auch die letzte Zinsanhebung der US-Zentralbank (Fed) im Dezember um 0,25 auf jetzt 2 22. Juli 2016 0,5 Prozent nichts geändert. Interessanterweise ist es seither sogar zu einem weiteren Rückgang der Langfristzinsen gekommen. Jüngst haben sich auch die Kurzfristzinsen dieser Entwicklung wieder angeschlossen. Rückgang der Zinsen, Reaktion der Aktienmärkte US-Leitzins in Prozent und Kurs-GewinnVerhältnis des S&P 500 35 25 30 20 25 15 20 10 15 Die Zinssituation in den Vereinigten Staaten von Amerika ist symptomatisch für das Zinsumfeld in allen anderen entwickelten Volkswirtschaften der Welt: Die Zinsen sind auf oder nahe Rekordtiefständen. In Deutschland und in Japan sind beispielsweise die 10-jährigen Renditen der Staatsanleihen bereits unter die Nulllinie gefallen, d.h. die Renditen sind negativ geworden. Zinsen im Sinkflug auf breiter Front Ausgewählte 10-jährige Renditen der Staatsanleihen in Prozent 10 5 5 0 0 80 84 88 92 96 00 04 08 12 16 8 7 6 Federal Funds Rate (LS) 5 KGV (RS) 4 Quelle: Thomson Financial. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird häufig verwendet, um die Angemessenheit der Aktienmarktbewertung zu beurteilen. Das KGV errechnet sich aus dem Aktienkurs (K) dividiert durch die Unternehmensgewinne (G): (1) KGV = K / G. Ein KGV von zum Beispiel 20 bedeutet, dass der Investor, wenn er die Aktie kauft, beim derzeitigen Gewinn, den das Unternehmen erzielt, 20 Jahre warten muss, bis er seinen Kapitaleinsatz wieder eingespielt hat. Je höher das KGV ist, desto risikoreicher wäre prinzipiell der Kauf der Aktie. Gleichung (1) ist nichts anderes als der Kehrwert der Gewinnrendite (r): (2) KGV = 1 / r. Die Gewinnrendite wiederum besteht aus mehreren Komponenten. Im einfachsten Fall ist da zum einen der Marktzins, zum anderen ist da eine Risikoprämie. Die Marktzinsen werden mittlerweile mehr oder weniger vollständig von der Zentralbank diktiert. Die Risikoprämie hingegen folgt nach wie vor den Einschätzungen der Marktakteure. Die Gewinnrendite lässt sich wie folgt schreiben: (3) r = rf + z, wobei rf = risikofreier Zins und z = Risikoprämie ist. Nimmt man einmal an, dass der (immer noch relativ) risikofreie Zins der Zentralbankzins ist, lässt sich die Risikoprämie errechnen, sobald man das KGV (beziehungsweise die Gewinnrendite) des Aktienmarktes ermittelt hat. Das soll auf der nachfolgenden Seite betrachtet werden. 3 2 1 0 -1 99 00 01 02 03 04 05 06 USA 07 08 Japan 09 10 11 12 13 Deutschland 14 15 16 Italien Quelle: Bloomberg. Steigende Vermögenspreise Der weltweite Zinsverfall hat Folgen. Zum Beispiel befördern die niedrigen Zinsen die Vermögenspreise in die Höhe – wie etwa im Aktienmarkt. Das liegt zum einen daran, dass die künftigen Gewinnzahlungen der Unternehmen mit einem geringeren Zins abdiskontiert werden. Das erhöht den Barwert der Gewinne und lässt die Aktienkurse steigen. Fallende Zinsen, steigende Vermögenspreise US-10-Jahreszins in Prozent und S&P 500 5,5 2200 5,0 2000 4,5 1800 4,0 1600 3,5 1400 3,0 1200 2,5 2,0 1000 1,5 800 600 1,0 07 08 09 10 11 12 US-10-Jahreszins 13 14 S&P 500 (RS) Quelle: Bloomberg. 15 16 3 22. Juli 2016 Zum anderen liegt es daran, dass niedrigere Zinsen die Fremdkapitalkosten der Unternehmen absenken. Dadurch fallen die Gewinne höher aus. Hinzu kommt, dass es für Unternehmen attraktiver wird, Eigen- durch Fremdkapital zu ersetzen. Dadurch wiederum können sie ihre Eigenkapitalrendite erhöhen, was sich ebenfalls in steigenden Aktienkursen niederschlägt. Risikoprämie im S&P 500 ist bereits sehr deutlich angestiegen US-Leitzins und Risikoprämie des S&P 500 in Prozentpunkten* Die extrem niedrigen Zinsen haben aber vor allem noch eine wichtige Konsequenz: Sie senken die Attraktivität von Giroguthaben sowie Termin- und Spar- 20 einlagen, die bei Banken gehalten werden, gegenüber dem Halten von Gold herab. In den letzten Jahrzehnten konnten Sparer und Investoren eine Rendite 15 auf Bankguthaben erzielen, die nach Abzug der Inflation meist (leicht) positiv ausfiel. Allein aus diesem Grund hatten Bankguthaben einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Gold (und Silber), die bekanntlich keine Zinsen abwerfen. 10 Doch die Verzinsung von Bankguthaben ist nun passé, und deshalb ist der entscheidende Wettbewerbsnachteil von Gold (und Silber) als Alternative zu Bankguthaben weggefallen. Besonders offensichtlich wird das mit Blick auf Terminund Spareinlagen, die üblicherweise gehalten werden, weil der Sparer mittelfristig (relativ) liquide Mittel zu halten wünscht. Genau für diese Anlageform bietet es sich nun an, sie (zumindest zu einem Teil) in Gold zu halten. 0 10 25 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 5 -8 Das Gold hat zudem den Vorteil, dass es – anders als Bankguthaben - keinem Kreditausfallrisiko unterliegt. Außerdem kann die Kaufkraft des Goldes nicht durch politische Willkürakte herabgesetzt werden. Insofern ist das gelbe Metall auch eine Versicherung des Portfolios gegen die Widrigkeiten des ungedeckten Papiergeldsystems – die vor allem im Euroraum immer offensichtlicher zutage treten. Zweifel an der Deutschen Bank Kreditausfallversicherung CDS (5 Jahre Laufzeit, Nachrang) und Aktienkurs 500 100 450 90 400 80 350 70 300 60 250 50 200 40 150 100 30 50 20 0 10 07 08 09 10 11 CDS (LS) 12 13 14 15 16 Aktienkurs (RS) Quelle: Bloomberg. An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass insbesondere der Euro-Bankensektor nach wie vor unter Druck steht – wie die gesunkenen Aktienkurse und die gestiegenen Kreditausfallsorgen zeigen. Greift die Politik im Zuge der Bankensanierung zum vorgesehenen „Bail in“ – beteiligt sie also die Halter von Bank-Schuldpapieren an der Verlustdeckung –, so stehen Sparern und Anlegern mitunter große Zahlungsausfälle ins Haus. Schmeißt die EZB die elektronische Notenpresse an, um die Banken zu sanieren, droht natürlich ein Kaufkraftverlust des Euro nach innen und außen. -10 80 84 88 92 96 00 04 08 12 16 Federal Funds Rate (LS) Risikoprämie (RS) Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. *Ermittelt aus dem KGV des S&P 500 (beziehungsweise dessen Gewinnrendite), wobei als (relativ) risikoloser Zins der US-Leitzins verwendet wurde. Die obige Grafik zeigt die Entwicklung der Risikoprämie im US-Aktienmarkt. Zum Beispiel wurde die Risikoprämie deutlich negativ in der Phase des „New Economy Booms“, der ab 1995 einsetzte, und der 2000/2001 platzte. Seit etwa Ende 2008 ist die Risikoprämie in den US-Aktienmärkten merklich angestiegen. Seit etwa 2012 ist sie jedoch leicht gefallen, sie ist aber im historischen Vergleich derzeit mit 4,3 Prozentpunkten nach wie vor relativ hoch. Das deutet an, dass die Aktienmärkte die Zinssenkungen der US-Zentralbank ab Ende 2008 bislang nicht zu einer übermäßig höheren Bewertung der Aktien verleitet hat. Dies kann daran liegen, dass bislang die Politik der extrem niedrigen Zinsen als vorübergehend eingestuft wurde. 4 22. Juli 2016 1 Chinesische Konjunktur verbessert sich, Rohstoffpreise ziehen an 30 950 25 850 750 20 650 15 550 10 450 5 ► Die chinesische Konjunkturlage hat sich seit Herbst 2015 verbessert. Das unterstützt die Rohstoffpreise. 350 0 250 05 06 07 08 09 10 11 12 13 China-Konjunkturindikator (LS) 14 15 16 Rohstoffpreisindex (RS) Quelle: Bloomberg. 2 Weltweite Marktkapitalisierung in Billionen US-Dollar 80 70 ► Weltweit beläuft sich die Aktienmarktkapitalisierung auf 64,7 Billionen US-Dollar – und ist damit leicht über dem Niveau von 61,5 Mrd. US-Dollar, das vor Ausbruch der Krise erreicht war. 60 50 40 30 20 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quelle: Thomson Financial. 3 Goldpreis (USD/oz) und US-Geldmenge M2, Mrd. US-Dollar 4,0 3,5 ► Inflationserwartungen in den langlaufenden Anleihen sind weiter auf dem Rückzug. Zum Beispiel wird im Euroraum erwartet, dass die Inflation in fünf Jahren für die dann kommenden fünf Jahre bei durchschnittlich 1,36 Prozent pro Jahr liegt. 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 08 10 Inflationserwartungen Euro 12 14 Inflationserwartungen US-Dollar 16 Quelle: Bloomberg. 5 22. Juli 2016 Institutionelle Goldnachfrage Auch und gerade für intentionelle Investoren können die Edelmetallmärkte natürlich von Interesse sein. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gab eines einen fulminanten Rohstoffpreis-Boom. Die Aussicht auf künftige Preiszuwächse ermunterte viele institutionelle Investoren, in Rohstoffe – direkt oder indirekt (über Exchange Trade Funds (ETFs)) - zu investieren. Häuserpreise im Euroraum steigen wieder Euro-M3-Geldmenge* und Häuserpreise, J/J in Prozent 12 20 10 15 8 10 Fällt der Zins, steigt die ETF-Goldnachfrage – und umgekehrt Gold-ETF-Bestände (Mio. Feinunzen) und US-2-Jahreszins in Prozent 4 2 0 6 90 6 5 0 -5 80 5 -2 -10 70 -4 4 60 Häuserpreise (LS) 3 50 40 2 30 1 20 10 0 07 08 09 10 11 12 ETF-Bestände 13 14 US-Zins (RS) 15 16 Quelle: Bloomberg. Mit dem Ende des Rohstoffpreis-Booms, der ab etwa Mitte 2008 einsetzte, hat sich jedoch die Attraktivität von insbesondere Gold und Silber merklich verbessert. Denn seither sind die Zinsen weltweit auf Talfahrt. In der Tat hat die GoldNachfrage über ETFs darauf reagiert. Die nachstehende Grafik zeigt die Entwicklung der Goldbestände der Exchange Traded Funds (ETFs) seit Anfang 2007, zusammen mit der Entwicklung der kurzfristigen US-Zinsen. Man erkennt einen negativen Zusammenhang: Fallen die Zinsen, steigt die Gold-ETFNachfrage – und umgekehrt. Enger Zusammenhang zwischen ETF-Goldnachfrage und Goldpreis Gold-ETF-Bestände (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz) Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. *Real, d. h. nach Abzug der Konsumentenpreisinflation. Seit Anfang 2014 steigen die Häuserpreise wieder im Euroraum, gemessen jeweils gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung hat natürlich (auch und vor allem) monetäre Gründe. In der langen Frist zeigt sich recht deutlich ein positiver Zusammenhang zwischen Hauspreiszuwachs und Geldmengenwachstum. Die nach wie vor aufwärtsgerichtete Geldmengenentwicklung spricht dafür, dass sich der Preisauftrieb im Euro-Häusermarkt fortsetzen wird. US-Konsumentenpreise haben wieder angezogen US-Konsumentenpreise, J/J in Prozent 90 2000 80 1800 70 1600 60 1400 50 1200 3 40 1000 2 30 800 1 20 600 400 10 07 08 09 10 11 12 ETF-Bestände 13 14 15 16 Gold (RS) Quelle: Bloomberg. Dieser Zusammenhang ist – bei genauem Nachdenken - nicht wirklich überraschend. Denn ist der Zins niedrig, wird das Halten von Gold attraktiv(er): Dem M3 real (RS) 6 5 4 0 -1 99 01 03 05 07 09 11 13 15 17 -2 -3 Konsumentenpreise Kern-Konsumentenpreise Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. 6 22. Juli 2016 Italien unter Druck – vor allem aufgrund der heimischen Banken Staatsschulden in Prozent des Bruttoinlandsproduktes 160 140 120 100 80 60 40 20 Quelle: Bloomberg. Jetzt also Italiens Banken, die in Schieflage geraten. Sie haben ein Bilanzvolumen von knapp 4.000 Mrd. Euro, das sind etwa 280 Prozent des italienischen Bruttosozialproduktes. Die italienische Zentralbank spricht von faulen, ausfallgefährdeten Krediten in Höhe von 360 Mrd. Euro – das wären etwa 25 Prozent des italienischen Bruttoinlandsproduktes und mehr als das bilanzierte Eigenkapital aller italienischen Banken in Höhe von 238 Mrd. Euro. Wird die Politik Italiens Sparer zur Kasse bitten, um die Banken per „Bail in“ zu sanieren? Vermutlich nicht. Vermutlich wird man Anleihen emittieren, die letztlich von der EZB gekauft werden. Es sind aber nicht nur die italienischen Banken, die taumeln. Der gesamte EuroBankensektor steht unter Druck. Die Aussicht auf ein Ende des Euro, eine Aufspaltung des Euroraums, verstärkt die Nöte der Banken jetzt noch weiter. Übrigens ist auch die Deutsche Bank – deren Bilanzsumme etwa 57 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes beträgt – im Visier skeptischer Investoren: Ihr Aktienkurs notiert bereits auf historischen Tiefständen, die Sorgen vor Kreditausfall ihrer Anleihen sind mittlerweile höher als in der Krise 2008/2009. Macht die EZB ernst mit der EuroBankenrettung, wird das Gelddrucken noch schwindelerregende Höhen annehmen. Denn die Bilanzsumme aller Euro-Banken beträgt mehr als 31.000 Mrd. Euro – das entspricht derzeit etwa 295 Prozent der Wirtschaftsleistung im Euroraum. Spätestens wenn die Bankenrettung mit der Notenpresse beginnt, ist das Versprechen, der Euro sei eine stabile Währung, nichts mehr wert. Halter entgehen dann nur geringe Zinserträge, die er andernfalls mit dem Halten von zum Beispiel festverzinslichen Papieren oder Bankeinlagen hätte erzielen können. Entsprechend nimmt die Goldnachfrage ab, wenn der Zins steigt: Wer Gold hält, dem entgehen schließlich Zinserträge. Interessanterweise besteht aber nicht nur zwischen den Beständen der GoldETFs und den US-Kurzfristzinsen ein recht enger (negativer) Zusammenhang, sondern einen ähnlich engen (nun aber positiven) Zusammenhang gibt es auch zwischen den Gold-ETF-Beständen und dem Goldpreis (in USD/oz): Eine Zunahme der Gold-ETF-Bestände ist einhergegangen mit einem steigenden Goldpreis – und umgekehrt. Was man aus dem bisher Gesagten ableiten kann, ist das Folgende: (1) das Zinsumfeld hat in erheblichem Maße die Nachfrage nach Gold-ETFs bestimmt, zumindest in der kurzen Frist, und (2) die zinsreagible Nachfrage der GoldETFs (die nicht nur, aber vor allem auch von institutionellen Investoren angetrieben sein dürfte) scheint einen besonders bedeutenden Einfluss auf den Goldpreis ausgeübt zu haben. Zinsführerschaft der Zentralbanken Vor diesem Hintergrund des bisher Gesagten sollte sich der Edelmetallinvestor genauer mit der Frage beschäftigen: Werden die Zinsen dauerhaft niedrig bleiben (können), oder muss man nicht doch mit künftig wieder steigenden Zinsen rechnen? – Üblicherweise wird der Marktzins erklärt durch das Angebot von und die Nachfrage nach Krediten, etwa in Form von Anleihen. Im einfachsten Fall setzt sich der nominale Marktzins zusammen aus dem „Realzins“, einer Kreditprämie und einer Prämie für die künftig erwartete Inflation. Im „Normalfall“ würde man erwarten, dass der nominale Marktzins positiv ist. Er kann jedoch auch negativ werden, und zwar dann, wenn die Inflationsprämie stark negativ wird (und das kann bei Deflationserwartungen durchaus der Fall sein). Mittlerweile sind die Zinsmärkte jedoch keine freien Märkte mehr, sondern sie werden maßgeblich von den Zentralbanken gesteuert. Letztere haben die Kurzfristzinsen (die sie üblicherweise bestimmen) auf extrem niedrige Niveaus geschleust. Das zieht auch tendenziell die Zinsen für langlaufende Anleihen nach unten (und zwar im Zuge der sogenannten Zinsarbitrage). Doch die Zentralbanken haben noch weiter in die Zinsbildung eingegriffen, indem sie langlaufende Anleihen kaufen beziehungsweise in Aussicht stellen, sie zu kaufen. Man nehme nur einmal die Europäische Zentralbank (EZB). Sie kauft Staatsanleihen. Dadurch fällt die Nachfrage nach Anleihen logischerweise höher aus im Vergleich mit einer Situation, in der sie keine Anleihen aufkauft. Steigende Anleihekurse bedeuten, dass die Renditen fallen. Die Zentralbank kann die Rendite der Anleihen quasi auf die Nachkommastelle festlegen. Wenn sie beispielsweise als Käufer einer Anleihe auftritt und einen Kaufpreis von 100 Euro bietet, wird der Marktkurs der Anleihe sich bei 100 Euro einstellen. Niemand wird bereit sein, eine Anleihe für weniger als 100 Euro zu verkaufen – denn wenn er an die EZB verkauft, erhält er 100 Euro. Die Anleihekäufe der EZB laufen folglich auf eine Mindestpreispolitik, auf eine Politik der Zinsobergrenze für Schuldpapiere hinaus. Hinzu kommt, dass die EZB den Einlagenzins (das ist der Zins für Überschussguthaben, die die Geschäftsbanken bei der EZB halten) auf minus 0,4 Prozent 7 22. Juli 2016 gesenkt hat. Banken versuchen, dem Strafzins zu entkommen. Dazu fragen sie Anleihen nach, treiben deren Kurse nach oben, und die Renditen fallen. Die Nachfrage nach Anleihen steigt theoretisch so weit an, bis die Renditen der Papiere (mit bester Bonität) auf dem Einlagenzins angekommen sind. Nächste Fed-Sitzung am 26. bis 27. Juli Zinserhöhung eine Frage der Zeit US-Leitzins in Prozent und Risikoaufschlag* im Kreditmarkt in Basispunkten 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 9 Wie die EZB die Zinsen herabdrückt 10-jährige Rendite der deutschen Bundesanleihe und Bilanzsumme des Eurosystems* in Mrd. Euro 8 7 6 6 3500 5 3000 5 4 3 2 4 2500 3 2000 2 1500 1 1000 0 -1 500 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 10-jährige Rendite der Bundesanleihen (LS) Bilanzsumme des Eurosystems (RS) Quelle: Thomson Financial. *Nationale Zentralbanken plus EZB. Die nachstehende Grafik zeigt die Entwicklung der (vor allem seit Mitte 2008) fallenden Marktzinsen und der EZB-Anleihekäufe, die sich in einem Anschwellen der Bilanzsumme der Euro-Zentralbanken niederschlagen. Das Geheimnis der niedrigen Zinsen dürfte damit gelüftet sein. Es ist die EZB, im Verbund mit allen übrigen Zentralbanken, die für einen Zinsverfall sorgt. Zins- und Geldmengeneffekt auf den Goldpreis Goldpreis und EZB-Bilanzsumme – was verbirgt sich dahinter? Goldpreis (Euro/oz) und Eurosystem-Bilanzsumme*, Mrd. US-Dollar 2000 4500 1800 4000 1600 3500 1400 3000 1200 2500 1000 2000 800 600 1500 400 1000 500 200 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Goldpreis (LS) Eurosystem-Bilanz (RS) Quelle: Thomson Financial. *Nationale Zentralbanken plus EZB. Gestrichelte Linie: Annahme, dass die EZB pro Monat 80 Mrd. Euro kauft bis Ende März 2017. Gehen die Anleihekäufe der EZB weiter, so ist nicht nur zu erwarten, dass die Zinsen im Euroraum extrem niedrig bleiben beziehungsweise noch weiter in 1 0 90 95 00 05 10 15 US-Leitzins (LS) Kreditprämie (RS) Quelle: Bloomberg. *Rendite US-BAAAnleihen minus Rendite der 10-jährigen USStaatsanleihe. Graue Fläche: Phase steigender Kreditprämien. Vom 26. bis 27. Juli tagt der Rat der USZentralbank (Fed). Mit einer Zinsanhebung an diesem Termin rechnen die Finanzmärkte derzeit nicht. Sie erwarten, dass die nächste Zinserhöhung aufgeschoben wird. (Die letzte war am 16. Dezember 2015, eine Anhebung des Leitzinses um 0,25 auf jetzt 0,50 Prozentpunkte). Warum das zögerliche Agieren der Fed? Die Fed-Entscheider fürchten vermutlich, dass Leitzinserhöhungen „Bremsspuren“ in der US-Konjunktur hinterlassen werden. Zudem wäre mit einer weiteren Aufwertung des US-DollarAußenwertes zu rechnen, wenn die USZinsen anziehen relativ zum Rest der Welt, und darüber würden sich sicherlich die USUnternehmen beklagen. Auf der anderen Seite ist die USKerninflation bereits deutlich gestiegen - sie lag bei 2,3 Prozent im Juni dieses Jahres. Der Arbeitsmarkt hat - glaubt man den Statistiken - im Grunde Vollbeschäftigung erreicht. Zudem sind bereits die Aktien- und Häuserpreise wieder stark angestiegen. Und nicht zuletzt sind die Risikoaufschläge in den Kreditmärkten wieder leicht rückläufig und geben der Fed Gelegenheit, die Zinszügel anzuziehen. (In der Vergangenheit hat die Fed die Zinsen bei steigenden Risikoaufschlägen nicht erhöht.) Vermutlich ist auch die US-Banken- und Finanzindustrie nicht länger begeistert von der Tiefzinssituation. Ihr Geschäft leidet. Es gibt also auch Kräfte, die sich für eine Zinserhöhung einsetzen. Zusammengenommen scheinen Zinserhöhungen in den USA eine Frage der Zeit zu sein. 8 22. Juli 2016 den negativen Bereich fallen. Es stellt sich natürlich vor allem auch die Frage: Welche Wirkung übt die EZB-Geldpolitik auf den Goldpreis aus? Als Ausgangspunkt der Überlegungen soll der Zusammenhang zwischen dem Goldpreis (in Euro gerechnet) und der Bilanzsumme des Eurosystems dienen. LEINEN LOS FÜR 12 HISTORISCHE SEGELSCHIFFE. Mit der Ausgabe dieses hochwertigen Edelmetall-Sets erinnert die Degussa an deutsche Legenden unter Segeln. Jedes Stück der Serie wird aus einer Unze reinem Silber 999 als Doppelprägung in der Herstellungsqualität „Polierte Platte“ (PP) ausgefertigt und abschließend einer strengen Ausgangskontrolle unterzogen. Alle Medaillen sind einzeln oder komplett als Serie im repräsentativen Etui erhältlich. Seit 1999 zeigt sich ein sehr enger, positiver Gleichlauf zwischen der EZBBilanzsumme und dem Goldpreis. Angesichts der absehbaren Ausweitung der EZB-Bilanz (bis auf knapp 4.000 Mrd. Euro bis Ende März 2017) spräche der bislang beobachtbare Zusammenhang für einen künftig merklich höheren Goldpreis (in Euro gerechnet). Doch wie aussagekräftig ist diese Betrachtung? Der Goldpreis ist das Ergebnis aus dem Zusammenspiel vieler internationaler Faktoren. Dass er durch nur „einen“ Faktor erklärt wird (wie die Bilanzsumme des Eurosystems), ist natürlich unplausibel. Allerdings kann es Faktoren geben, die andere preisbestimmende Faktoren widerspiegeln. Dazu dürften zum Beispiel die Bilanzsummen der Zentralbanken zählen. Ihr Anwachsen spiegelt nämlich das (zinsinduzierte) Ausweiten der Geldmenge wider, und das sollte langfristig positiv mit dem Goldpreis verbunden sein. An dieser Stelle ist es daher hilfreich, auch den Zusammenhang zwischen Goldpreis in US-Dollar und der Bilanzsumme der amerikanischen Zentralbank (Fed) zu betrachten. Auch hier zeigt sich ein positiver Verbund. Allerdings ist er nicht ganz so eng. Das jedoch dürfte daran liegen, dass aufgrund der USMindestreservepolitik mittlerweile nur noch ein relativ loser Verbund zwischen der Zentralbankbilanzsumme und der Geldmengenentwicklung besteht. 1 GOLDGESCHENKE.DE „Loser“ Verbund zwischen Goldpreis und Fed-Bilanz Goldpreis (Euro/oz) und Eurosystem-Bilanzsumme*, Mrd. US-Dollar 2000 5000 1800 4500 1600 4000 1400 3500 1200 3000 1000 2500 800 2000 600 1500 400 1000 500 200 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Goldpreis (LS) Fed-Bilanz (RS) Quelle: Thomson Financial. Weitaus enger ist (nach wie vor) der langfristige Verbund zwischen dem Goldpreis (USD/oz) und der US-Geschäftsbankengeldmenge M2. Vor dem Hintergrund dieses langfristigen Zusammenhangs liegt die Schlussfolgerung nahe, dass der aktuelle Goldpreis noch (ein beträchtliches) Aufwärtspotential hat vor allem in einer andauernden Phase der Niedrig- beziehungsweise Negativzinsen, für die die Zentralbanken weltweit sorgen. 1 In den USA ist es üblich geworden, dass Banken im Zuge von „Sweep Arrangements“ verstärkt ihre Bilanz-Passivseite umdisponieren, um ihre mindestreservepflichtigen Verbindlichkeiten zu reduzieren. Dadurch sinkt der Bedarf an Zentralbankgeld (den nur die Zentralbank bereitstellt), und folglich wird der Verbund zwischen Zentralbankgeld und der Geschäftsbankengeldmenge (wie zum Beispiel M2) „loser“. 9 22. Juli 2016 Geldmengenausweitung spricht für Steigerung des Goldpreises Goldpreis (USD/oz) und US-Geldmenge M2, Mrd. US-Dollar Die Historie zeigt: Es gibt gute Gründe, auf Gold und Aktien zu setzen US-Dollar, Gold, Aktien und kurzlaufende Schuldpapiere* 2000 16000 1800 14000 45 12000 40 1200 10000 35 1000 8000 800 6000 1600 1400 30 25 20 600 4000 400 2000 200 0 0 59 63 67 71 75 79 83 87 Gold (LS) 91 95 99 03 07 11 15 M2 (RS) 15 10 5 0 73 78 83 88 93 98 03 08 13 Quelle: Thomson Financial. Graue Fläche: Phase, in der die Zentralbanken Netto-Goldverkäufer waren. Der Verbund zwischen EZB-Bilanzsumme und Goldpreis in Euro gerechnet könnte so gesehen andeuten, dass der Euro-Außenwert in die Tiefe geht, wenn die EZB an ihrer Anleihekauf- und Geldmengenvermehrungspolitik festhält. Und folglich wäre ein weiter steigender Goldpreis in Euro gerechnet die Folge. Gold und Aktien Ein Blick auf die Währungshistorie zeigt unumwunden: Gold ist das härteste Geld. Auf lange Frist gesehen, kann kein ungedecktes Geld dem Gold das Wasser reichen. Selbst unter Einrechnung einer Verzinsung des ungedeckten USDollar war die Goldhaltung langfristig gesehen besser. Und in Zeiten, in denen die Zinsen sich im Sinkflug befinden, wird die Wertaufbewahrungsfunktion des Goldgeldes natürlich immer attraktiver. Das Halten von Goldgeld ist das eine. Das andere ist das Investieren in Produktivkapital, das Investieren in Aktien. Der Grund: Erfolgreiche Unternehmen sind in der Lage, dauerhaft eine positive Verzinsung auf das eingesetzte Kapital zu erzielen. Und das ist genau das, was der Anleger braucht, um sein Kapital zu mehren. Aktienkurse können und werden natürlich schwanken. Aber solange man in Unternehmen investiert, die operativ erfolgreich sind, zahlt sich der lange Atem aus. Der Aktienkurs wird früher oder später – ungeachtet des Auf und Ab der Börsenkurse – den Erfolg des Unternehmens nachzeichnen. In Zeiten, in denen die Zentralbanken den Zins herunterdrücken und die Geldmengen immer weiter vermehren, gibt es gute Gründe, auf Gold und Aktien zu setzen – solange man noch zu günstigen Preisen kaufen kann. US-Dollar Aktien Gold Verzinsliche Depositen Quelle: Bloomberg; eigene Berechnungen. *Serien sind indexiert (Januar 1873 = 100). Der Aktienkurs spiegelt langfristig den Unternehmenserfolg wider Aktienkurs (USD) und Eigenkapital (Mrd. USD) von Berkshire Hathaway 170 300 150 250 130 200 110 90 150 70 100 50 50 30 10 0 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 Kurs (LS) Quelle: Bloomberg. Eigenkapital (RS) 10 22. Juli 2016 ETF-Bestände und Edelmetallpreise Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz) 1380 66 1330 61 1280 1230 56 1180 1130 51 1080 46 Jul. 15 1030 Okt. 15 Jan. 16 Mio. Feinunzen (LS) Apr. 16 Goldpreis (USD/oz, RS) Jul. 16 Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) und Silberpreis (USD/oz) 655 20,5 645 19,0 635 17,5 625 16,0 615 14,5 605 595 Jul. 15 13,0 Okt. 15 Jan. 16 Mio. Feinunzen (LS) Apr. 16 Silberpreis (USD/oz, RS) Jul. 16 Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) und Platinpreis (USD/oz) 2,9 1150 2,8 1100 2,7 1050 2,6 1000 2,5 950 2,4 900 2,3 850 2,2 Jul. 15 800 Okt. 15 Jan. 16 Mio. Feinunzen (LS) Apr. 16 Platinpreis (USD/oz, RS) Jul. 16 Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) und Palladiumpreis (USD/oz) 3,2 3,1 3,0 2,9 2,8 2,7 2,6 2,5 2,4 2,3 2,2 2,1 Jul. 15 750 700 650 600 550 500 450 Okt. 15 Jan. 16 Mio. Feinunzen (LS) Quelle: Bloomberg. Apr. 16 Palladiumpreis (USD/oz, RS) Jul. 16 11 22. Juli 2016 Edelmetallpreise, aktuell und Schätzungen (pro Feinunze) In US-Dollar I. Aktuell Gold Silber Platin Palladium 1.330,3 19,7 1.102,8 684,6 II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 1.329,6 19,9 1.093,9 661,9 10 Tage 1.338,2 20,1 1.095,8 647,3 20 Tage 1.337,5 19,5 1.065,0 618,7 50 Tage 1.288,0 17,9 1.023,3 579,1 100 Tage 1.268,4 17,0 1.010,3 579,6 200 Tage 1.195,2 15,8 953,4 564,7 III. Einschätzungen Bandbreite Unten Bandbreite Bandbreite Oben Unten Oben Q3 2016 1.175 1.320 17,6 19,5 Q4 2016 1.251 1.360 17,1 Q1 2017 1.279 1.390 17,8 Q2 2017 1.306 1.420 18,5 Unten Bandbreite Oben Unten Oben 850 1.130 640 700 20,1 800 1.170 660 730 20,9 1.040 1.220 700 760 21,8 1.080 1.270 730 790 IV. Jahresdurchschnitte 2013 1398 23,4 1473 725 2014 1252 18,6 1370 805 2015 1154 15,5 1043 684 2016 (geschätzt) 1.209 17 931 619 In Euro I. Aktuell Gold Silber Platin Palladium 1.208,7 17,9 1.002,0 622,0 II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 1.203,5 18,0 990,2 599,2 10 Tage 1.209,9 18,2 990,7 585,2 20 Tage 1.206,1 17,6 960,4 558,0 50 Tage 1.151,5 16,0 914,9 517,8 100 Tage 1.129,1 15,2 899,3 516,0 200 Tage 1.077,8 14,3 859,7 509,5 III. Einschätzungen Bandbreite Unten Bandbreite Oben Unten Bandbreite Oben Q3 2016 1.058 1.189 15,8 17,6 Q4 2016 1.180 1.283 16,1 Q1 2017 1.279 1.390 17,8 Q2 2017 1.306 1.420 18,5 Unten Bandbreite Oben Unten Oben 766 1.018 577 631 19,0 755 1.104 623 689 20,9 1.040 1.220 700 760 21,8 1.080 1.270 730 790 IV. Jahresdurchschnitte 2013 1.052 17,6 1.108 545 2014 949 14,1 1.036 611 2015 1.045 14,1 945 619 2016 (geschätzt) 1.098 15,7 846 562 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Prognosen der Degussa Goldhandel GmbH (jeweils für das Quartalsende). Schätzungen'gerundet'. 12 22. Juli 2016 Ausgewählte Handelsdaten aus dem Edelmetallmarkt Comex Gold- und Silberbestände (Millionen Feinunzen) (a) Gold (b) Silber 190 12 180 11 170 160 10 150 9 140 130 8 120 110 7 100 6 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 90 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quelle: Bloomberg. Gold-Future-Markt: Handelsvolumen, in Mrd. USD (Tagesdaten) 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 07 08 09 10 11 12 Gesamtes Handelsvolumen, Mrd. USD 13 14 15 16 15 16 'Open Interest', gesamt, Mrd. USD Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Gold-Future-Markt: Handelsvolumen, Feinunzen (Tagesdaten) 80.000.000 70.000.000 60.000.000 50.000.000 40.000.000 30.000.000 20.000.000 10.000.000 0 07 08 09 10 Gesamtes Handelsvolumen, Feinunzen Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. 11 12 13 14 'Open Interest', gesamt, Feinunzen 13 22. Juli 2016 Rohstoffpreise im Überblick Ausgewählte Rohstoffe Aktueller Preis Veränderungen gegenüber (in Prozent): Volatilität (in Prozent): in USD 1 Wochen 1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate 30 Tage 90 Tage I. Energie NYMEX WTI Rohöl 44,77 ICE Brent Rohöl 46,23 NYMEX Benzin 135,80 NYMEX Heizöl 137,35 ICE Gasoil 408,75 NYMEX Erdgas 2,69 II. Agrarprodukte Mais 339,75 Weizen 417,75 Soja 1013,25 Kaffee 146,85 Zucker 19,56 Baumwolle 72,97 III. Industriemetalle Aluminium, Future (3M) 1625,00 Kupfer (Future, 3M) 4966,00 Zink 2246,00 Blei 1856,00 Eisenerz 54,90 IV. Edelmetalle Gold 1329,51 Silber 19,78 Platin 1101,30 Palladium 684,40 V. Edelmetalle, rel. Preise Gold-Silber 67,22 Gold-Platin 1,21 Gold-Palladium 1,94 Palladium-Platin 0,62 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. -2,9 -1,1 -0,9 -2,7 -2,9 -3,9 -5,7 -3,9 -14,9 -2,3 -3,8 11,6 6,8 10,8 -5,8 10,6 7,4 21,7 11,0 16,1 1,6 16,4 16,6 9,0 -28,0 -32,3 -29,0 -30,7 … -14,3 45,4 45,5 42,0 43,7 37,0 39,7 38,1 38,7 34,7 38,0 35,4 37,1 -6,3 -4,0 -4,2 1,9 -0,1 10,9 -14,0 -16,2 0,5 19,1 17,9 16,3 -7,9 -14,8 9,6 11,9 25,3 26,3 -13,6 -16,4 13,5 20,5 47,7 18,9 -21,1 -33,8 4,6 1,1 39,8 10,2 35,8 24,9 37,1 30,6 33,8 26,0 28,3 27,9 26,7 30,8 31,4 19,9 -2,3 5,4 4,9 2,1 0,2 -3,2 -1,7 15,9 2,8 -16,6 6,9 2,5 23,6 8,9 3,2 7,0 8,9 38,4 8,0 32,6 -3,9 -13,9 12,3 5,5 -10,7 15,9 20,9 23,3 19,7 … 16,9 20,2 26,1 22,5 … -2,7 -2,4 0,4 10,7 2,8 10,8 2,3 9,9 7,9 28,6 12,9 21,5 18,9 38,7 26,4 37,0 13,3 26,0 1,9 1,5 18,3 29,4 20,6 24,3 16,3 25,6 22,8 27,5 -1,1 -2,4 -11,7 10,5 -7,3 0,6 -5,8 6,8 -16,1 -4,4 -11,3 7,8 -14,0 -5,5 -13,4 9,1 -10,1 11,2 11,5 -0,3 22,3 18,5 35,8 27,9 17,5 15,6 28,5 23,1 S&P Rohstoffpreisindices (auf US-Dollar-Basis) 260 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 07 08 09 Gesamtindex 10 11 Industriemetalle Quelle: Bloomberg. Serien sind indexiert (Januar 2007 = 100). 12 13 Energie 14 15 Agrarprodukte 16 14 22. Juli 2016 Bitcoinpreis und Wertentwicklungen verschiedener Anlageklassen Bitcoin in US-Dollar 1200 1100 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 12 13 14 15 16 Quelle: Bloomberg. Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen seit Jahresanfang in Prozent (a) In nationaler Währung (b) In Euro -40 S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J. -20 0 20 40 5,8 1,3 -7,2 7,3 -5,5 -7,2 -11,7 0,4 29,9 9,4 4,4 25,3 42,9 25,0 1,4 -10,7 13,1 0,0 -5,4 0,0 -11,9 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. 3,9 1,2 5,5 0,3 9,5 1,2 4,1 0,4 -40 60 S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J. -20 0 20 40 60 4,4 -0,1 -7,2 -5,8 -5,5 -7,3 -1,0 -3,2 45,7 20,1 3,0 23,9 41,4 23,6 1,4 -10,7 13,1 0,0 -5,4 0,0 -11,9 2,5 -0,2 5,5 0,3 -3,6 -11,9 16,0 12,3 15 22. Juli 2016 Beiträge in bisher erschienenen Ausgaben Ausgabe Inhalt 22. Juli 2016 8. Juli 2016 24. Juni 2016 10. Juni 2016 27. Mai 2016 13. Mai 2016 29. April 2016 15. April 2016 1. April 2016 18. März 2016 4. März 2016 19. Februar 2016 5. Februar 2016 Zinsen im Sinkflug – Comeback des Goldgeldes Euro-Fall(e) Der „faire“ Goldpreis. Eine Schätzung Gold und Aktien im Portfolio Auf dem Weg in eine Welt ohne Renditen Edelmetallmarkt-Bericht Nach dem EU-Referendum Kreditzyklus und der Preis des Goldes Keine Welt ohne Zins Vom Glück der Ungleichheit Edelmetallmarkt-Bericht US-Zentralbank will die Zinsen erhöhen – Anleger sollten auf Gold und Aktien setzen Eine „Blase“ findet man im Anleihemarkt, nicht im Aktienmarkt Die „Target-2-Krise“ ist zurück Der Sozialismus im neuen Gewand Edelmetallmarkt-Bericht Die Illusion der Zentralbankunabhängigkeit und die Folgen für den Goldpreis Das Gute am „Brexit“ Die Macht des Dollars Edelmetallmarkt-Bericht Der Kampf gegen die "Sekuläre Stagnation" und die Preise von Gold- und Silber Edelmetallmarkt-Bericht Dollar-Dominanz und das Gold Der Euro wird „Carry Trade“ Währung Übermächtig Ohne Zins droht das Chaos Edelmetallmarkt-Bericht Welt ohne Zins „Brexit“ bringt Pfund (unnötig) unter Druck Sparen in Gold Chinas Goldpreis-Fixing Frieden braucht Eigentum Edelmetallmarkt-Bericht „Helikopter-Euros“ im Anflug Edelmetallmarkt-Bericht: Der Einfluss der Zentralbanken Gold schützt vor „Helikopter-Euros“ Fed spielt wieder „Warten auf Godot“ Was Sie über Nullzinsen wissen sollten Rohstoffpreis-Spekulation Es geht nur mit Kapitalismus Edelmetallmarkt-Bericht Gold: ein fulminanter Jahresstart Der Deflations-Popanz Die übersehene Inflation Der Feldzug gegen das Bargeld „Brexit“: Eintritt in den Austritt Edelmetallmarkt-Bericht Gold: der sichere Hafen Wie Geld per Kredit „aus dem Nichts“ geschaffen wird Lösungen für Europas Probleme Kommentar: Vor dem Kollaps wächst der Geldberg noch schneller Edelmetallmarkt-Bericht Euro-Banken unter Druck Negativzinsen jetzt auch in Japan Gold und die „Blockchain“ Bargeld lacht bald nicht mehr in Deutschland Kommentar: Freier Franken, freie Schweiz Edelmetallmarkt-Bericht Der Degussa Marktreport ist zu beziehen unter: www.degussa-goldhandel.de/de/marktreport.aspx Alle bisherigen Ausgaben des Degussa Marktreports stehen dort auch zum Download zur Verfügung. 16 22. Juli 2016 Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung – weder direkt noch indirekt noch teilweise – und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule 2711. Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. 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Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 22. Juli 2016 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, 60325 Frankfurt, Tel.: (069) 860068-0, Fax: (069) 860068-222 E-Mail: [email protected], Internet: www.degussa-goldhandel.de Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: http://www.degussa-goldhandel.de/de/marktreport.aspx München (Ladengeschäft): Promenadeplatz 12 · 80333 München Telefon: 089-13 92 613-18 · [email protected] München (Altgold-Zentrum): Promenadeplatz 10 · 80333 München Telefon: 089-13 92 613-10 · [email protected] Nürnberg (Ladengeschäft): Prinzregentenufer 7 · 90489 Nürnberg Telefon: 0911-669 488-0 · [email protected] Pforzheim (Scheideanstalt): Freiburger Straße 12 · 75179 Pforzheim Telefon: 07231-58795-0 · [email protected] Zentrale Frankfurt Kettenhofweg 29 · 60325 Frankfurt Telefon: 069-860 068-0 · [email protected] Stuttgart (Ladengeschäft): Kronprinzstraße 6 · 70173 Stuttgart Telefon: 0711-305 893-6 · [email protected] An- und Verkaufsniederlassungen: An- und Verkaufsniederlassungen weltweit: Frankfurt (Ladengeschäft): Kettenhofweg 29 · 60325 Frankfurt Telefon: 069-860 068-0 · [email protected] Zürich (Ladengeschäft): Bleicherweg 41 · 8002 Zürich Telefon: 0041-44-403 41-10 · [email protected] Berlin (Ladengeschäft): Fasanenstraße 70 · 10719 Berlin Telefon: 030-8872 838-0 · [email protected] Genf (Ladengeschäft): Quai du Mont-Blanc 5 · 1201 Genève Telefon: 0041-22 908 14 00 · [email protected] Hamburg (Ladengeschäft): Ballindamm 5 · 20095 Hamburg Telefon: 040-32 90 872-0 · [email protected] Madrid (Ladengeschäft): Calle de Velázquez 2 · 28001 Madrid Telefon: 0034-911-982-900 · [email protected] Hannover (Ladengeschäft): Theaterstraße 7 · 30159 Hannover Telefon: 0511-897338-0 · [email protected] Singapur (Ladengeschäft): Degussa Precious Metals Asia Pte. 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