splitter - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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splitter - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER SPLITTER IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2010 - 20. Jahrgang Schwerpunkt: IT-Dienstleistungszentrum Berlin 2005 - 2010 2/10 1 SPLITTER Editorial Liebe Leserinnen und Leser, im vergangenen Jahr blickten wir auf 40 Jahre ITDienstleistungen für Berlin zurück, die das Landesamt für Elektronische Datenverarbeitung (LED) seit 1969 als erste eigenständige Institution für das Land Berlin erbrachte. In diesem Jahr feiern wir das fünfjährige Bestehen des ITDZ Berlin, dem dritten Rechtsnachfolger des LED. Seinerzeit eine Behörde, heute ein Unternehmen der öffentlichen Hand, das sich auf dem freien Markt behauptet. Umstrukturierungen und Neuerungen, wie die Entwicklung eines kaufmännischen Gesamtsystems, waren zwar nicht immer einfache, aber dennoch notwendige Voraussetzungen für diesen erfolgreichen Wandel zu einem anerkannten Dienstleistungsunternehmen. Für das Umfeld relevanter als die interne Umstellung, sind die Produkte und Services unseres Hauses. Mit vielen neuen Angeboten haben wir in den vergangenen fünf Jahren die Berliner Verwaltung, in ihrem Bestreben effektiver, leistungsfähiger und bürgerfreundlicher zu werden, unterstützt: das neue Berliner Landesnetz mit modernster Technik, der technische und energetische Um- und Ausbau des hochsicheren Data-Centers, die eGovernment-Suite für Berlin, das „Berlin Telefon“ und der Pilotbetrieb der D115, IT-Rahmen- und Sammelverträge für die öffentlichen Institutionen Berlins, mittelstandsfreundliche Vergaberichtlinien, umweltfreundliche IT, der Aufbau von Cloud Services und vieles mehr prägen heute das Bild des ITDZ Berlin in der Berliner Verwaltung. Die vorliegende Ausgabe des Splitters bietet von Seite vier bis Seite 20 mit dem Schwerpunktthema „Fünf Jahre ITDZ Berlin“ einen ausführlichen Einblick in die Entwicklungen und Leistungen unseres Hauses. Interessant ist darüber hinaus die Meldung aus der Berliner Senatskanzlei vom 4. Mai zum Ausbau der Mobilen Dienste und Online-Angebote der Berliner Bürgerämter (Seite 48). Wir freuen uns über das positive Feedback für und mit unseren Pilotkunden in den Bezirken, die mit der Online-Terminvergabe und dem Aufbau moderner Termin- und Zeiterfassungssysteme auf dem richtigen Weg sind. Bei der Umsetzung des Senatsbeschlusses können wir die Bezirke maßgeblich unterstützen. Die aktuelle Studie des Zentrums für Evaluation und Methoden (ZEM) zu Bürgererwartungen an die öffentliche Verwaltung (Seite 30) verdeutlicht, dass wir mit einem Serviceangebot wie dem Termin- und Zeitmanagementsystem auf dem richtigen Weg sind. Eine informative und unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen Konrad Kandziora Vorstand 2/10 2 SPLITTER Editorial Editorial 2 Schwerpunktthema Lebensader der Berlin Verwaltung Moderne Telekommunikation für mehr Leistung Lösungen aus einer Hand eGovernment: Effizient verwalten mit IT-Diensten des ITDZ Berlin Optimale Angebote durch Rahmenverträge Computer an die Schulen: Projekt EduNet IT-Infrastrukturservice bis zum Endgerät Moderne Verwaltung durch Service Center Bürgerfreundliche Verwaltungsdienste durch mobilen Service Vom Rechenzentrum zum Data-Center 4 6 7 9 12 13 14 16 18 19 Netzbetreiber BT fördert die Einheitliche Behördenrufnummer 115 durch günstige Tarife Berufstätige wünschen sich flexiblere Arbeitsbedingungen Microsoft startet Produktion von Office 2O1O Adobe Photoshop wurde 2O ITK zentraler Baustein für Klimaziele Microsoft: Silverlight 4 ab sofort verfügbar 39 41 41 42 43 44 Online Jeder Deutsche täglich 1OO Minuten im Internet Neue Online-Dienste der Stadtverwaltung Internet ist großer Gewinn für die Lebensqualität Berliner Sozialrecht ist jetzt online erreichbar Etwa jeder vierte Internetnutzer surft mobil Mobile Dienste und Online-Angebote der Berliner Bürgerämter werden ausgebaut Bilder-Suchmaschinen im Internet sind legal 45 45 46 47 47 48 48 E-Government und Verwaltung Harmonisierung der wirtschaftsorientierten Service-Angebote der Berliner Bezirke online Cloud Computing für die Berliner Verwaltung „Z1 SecureMail“ gibt Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen erforderliche E-Mail-Sicherheit ITDZ Berlin: Sammelvertrag für Softwarelizenzen senkt Kosten der Berliner Verwaltung E-Government: transparent und dialogorientiert IT-Staatsvertrag tritt in Kraft” IT-Planungsrat von Bund und Ländern nimmt Arbeit auf Internet-Nutzer begrüßen neuen Personalausweis Steuerungssysteme in öffentlicher Verwaltung unzureichend genutzt Doppikeinführung und Rechnungsautomatisierung im Doppelpack Landkreis Märkisch-Oderland setzt eGovernment-Strategie mit OPTIMAL SYSTEMS um Tipps und Tricks 22 23 24 24 25 26 26 27 28 29 29 Zehn Regeln für Cloud Security – Experton Group erstellt Handlungsleitfaden Der menschliche Faktor in der IT-Sicherheit Berufliches zu Hause: Datenschutz und Informationssicherheit verdienen oberste Priorität 49 5O 5O Veranstaltungen CeBIT 2O1O: ein voller Erfolg Die Trends und Themen der CeBIT 2O1O Verbesserung der Kundenzufriedenheit im Service Center des ITDZ Berlin Rückblick auf die interPM 2O1O Effizienter Staat 2O1O 51 53 55 57 58 Berichte und Infos Literatur Bürgererwartungen im Fokus IT-Trends 2O1O Einigung über neue IT-Einkaufsbedingungen für die öffentliche Hand „Cloud Computing“ bietet neue Chancen für den Standort Deutschland Fraunhofer ISI-Studie Komfortables Suchsystem für Mitarbeiter Öffentlicher Verwaltungen Erster Green IT-Tag der Bundesverwaltung „GreenIT RZ-Benchmarking“ Leuchtturm-Projekt Smartphones erobern den Massenmarkt Governikus Add-In for Microsoft Office Bundesagentur für Arbeit und T-Systems erfolgreich bei der Optimierung von IT-Prozessen Mehrheit der Berufstätigen nach Büroschluss erreichbar 3O 31 32 32 33 35 35 35 36 37 38 38 Mit Mashups zu flexiblen IT-Systemen BITKOM veröffentlicht Leitfaden „Betriebssichere Rechenzentren“ 59 59 Dies und Das Mehr Zeit im Home-Office gewünscht 6O Impressum 6O 2/10 3 SPLITTER Lebensader der Berlin Verwaltung dorte, 90 Wissenschaftsstandorte und 97 Liegenschaften von Dritten) mit landeseigenem Kabel erschlossen. Für das Netz der „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ (BOS) wurden zusätzlich 14 Standorte integriert bzw. verstärkt. D Gemeinsam mit der Berliner Polizei und der Berliner Feuerwehr hatte das ITDZ Berlin die Planung und Realisierung der Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen des BOS-Netzes durchgeführt. Durch die konstruktive Zusammenarbeit der jeweiligen Planungsbereiche konnten insgesamt 18 Projekte zur weiteren Vernetzung von Polizeidienststellen, Notarztwagen-Standorten und Feuerwachen realisiert werden. as Berliner Landesnetz (BeLa) ist die Lebensader der öffentlichen Institutionen Berlins. Auf einer Länge von mehr als 900 Kilometern verbinden Lichtwellenleiter-Kabel über 500 Standorte von der Verwaltung bis zur Wissenschaft. Basierend auf dieser Infrastruktur, betrieben vom ITDZ Berlin, funktionieren Austausch und Abruf aller Daten und Informationen der Hauptstadtverwaltung. Bislang bildeten das landeseigene Telefonnetz und das Berliner Datennetz, das so genannte “Metropolitan Area Network” (MAN), die Grundlage des BeLa. Heute vereint ein konvergentes Übertragungsnetz Sprach-, Daten- und Videokommunikation auf einer Plattform. Das neue Berliner Landesnetz bildet die Integrationsplattform für die verschiedenen Fachverfahren der öffentlichen Verwaltung sowie für am Markt gängige Verfahren wie SAP oder Datenbankanwendungen wie Oracle. Dabei wickelt das “Berliner Landesnetz Next Generation” (BeLa-NG) die herkömmliche Sprach- und Datenkommunikation über moderne Telekommunikationsdienste auf der Basis des Internet Protokolls (IP) ab. Entwicklung des Berliner Landesnetzes Im Jahr 2005 wurde die Erweiterung des Lichtwellenleiternetzes (LWL-Netzes) seitens des ITDZ Berlin fortgeführt. So wurden 18 neue Standorte an das LWLNetz angeschlossen: sieben Verwaltungsstandorte, acht Wissenschaftsstandorte, der Standort der Deutschen Rentenversicherung Bund sowie zwei Standorte einer Bank. Zudem wurden 21 Projekte für zukünftige Erschließungen geplant. Das Netz hatte zum Ende des Jahres 2005 eine Gesamtlänge von 801 Kilometern erreicht. Somit waren insgesamt 485 Standorte (298 Verwaltungsstan- 2/10 4 Im Zuge von Baumaßnahmen im öffentlichen Straßenwesen und in Dienstgebäuden mussten landeseigene Kabel mehrfach verlegt werden. Der Anschluss der Zentrale des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an das BOS-Netz erfolgte vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse von London und der für 2006 geplanten Großveranstaltungen in Berlin. Foto: XYZproject - Fotolia.de Auch 2006 führte das ITDZ Berlin die Erweiterung des Lichtwellenleiter-Netzes fort. Hinzu kamen acht Verwaltungsstandorte, neun Wissenschaftsstandorte und zwei Standorte einer Bank, die an das Netz angebunden wurden. Weitere 15 Projekte für Erschließungen wurden geplant. Durch die gute und intensive Zusammenarbeit mit den Planungsbereichen der Berliner Feuerwehr und der Berliner Polizei konnten 2006 insgesamt 13 BOSProjekte zur weiteren Vernetzung von Polizeidienststellen und Feuerwachen durchgeführt werden. Das vom ITDZ Berlin unterhaltene Lichtwellenleiternetz hatte zum Ende des Jahres 2006 eine Gesamtlänge von 856 km erreicht. Insgesamt waren 486 Standorte (289 Verwaltungsstandorte, 99 Wissenschaftsstandorte und 98 Liegenschaften von Dritten) erschlossen. Next Generation Das ITDZ Berlin schuf im Jahr 2007 wichtige technische Voraussetzungen für das „Berliner Landesnetz - Next Generation“ (Bela-NG). Es wurde eine neue SPLITTER Übertragungstechnik an den Standorten des Landesnetzes installiert, das Data-Center ausgebaut und eine IPCentrex-Lösung als Basis für Sprachund Datenübertragung mittels Internet Protocol (Voice over IP, VoIP) implementiert. Bislang bestand das Berliner Landesnetz aus zwei komplett unterschiedlichen Netzen. Einem „Metropolitan Area Network“ (MAN) für die Datenkommunikation und einem Übertragungsnetz für die Telefonie. Bei der Betriebsaufnahme 1997 war diese Aufteilung konsequent, da sie zum damaligen Zeitpunkt die wirtschaftlichste Lösung darstellte. Gut zehn Jahre später standen modernere, preiswertere, auf Internet Protocol (IP) basierende Netztechniken zur Verfügung, die Sprache und Daten schnell in sehr guter Qualität übertragen können. Bei der anstehenden Erneuerung des Sprachnetzes entschied sich das ITDZ Berlin als verantwortlicher Betreiber deswegen für die Vereinheitlichung der Netzplattform. Basis für das Multi-Service Netz, in dem Sprach- und Datenkommunikation zusammengeführt werden, ist das Lichtwellenleiternetz. Das Netz bot dem Land Berlin viele Vorteile: Es stellte den Verwaltungen in der Datenkommunikation Verbindungen mit einer wesentlich höheren Bandbreite (100 MBit/s oder 1 GBit/s) bereit. Auch die Infrastrukturkosten konnten mit dem Einsatz eines einzigen Netzes nachhaltig gesenkt werden. Ein weiterer Vorteil: Das neue Netz machte den Weg frei für innovative Techniken wie Multimedia-Streaming und Videokonferenzdienste. Der Wechsel von den klassischen Telekommunikations-Anlagen (TK-Anlagen) zur IP-Telefonie erfolgte schrittweise. Das ITDZ Berlin erleichterte den Kunden den Übergang, indem die für den Betrieb vorhandenen TKLösungen und die bekannten TK-Produkte weiter angeboten wurden. Ziel war eine „sanfte Migration“ zu VoIP, bei der die Kunden den Zeitpunkt für den Einsatz in ihrer Verwaltung selbst bestimmten. Die Entwicklung der IT-Infrastruktur und deren Betrieb im Land Berlin waren auch 2008 ein Kernthema im ITDZ Berlin. Es erfolgte die Inbetriebnahme der zentralen Komponenten des neuen Berliner Landesnetzes. Zudem konnten Komponenten des Netzes genutzt werden, welche die Sprachvermittlung zwischen den klassischen TKAnlagen der Berliner Verwaltung mit ihren ca. 105.000 Teilnehmern auf Basis von „Voice over IP“ ermöglichten. In Ergänzung dazu wurde eine im Data-Center untergebrachte IP-Telefonie-Plattform aufgebaut, welche „Voice over IP“ bis zum Endgerät ermöglicht. Ein Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2009 war die Weiterentwicklung der verfahrensunabhängigen IT-Infrastruktur und deren Betrieb für das Land Berlin. Es wurden etwa ein Drittel der Sprachnetzzugänge und fast 50 Prozent aller Kundenzugänge für die Datenkommunikation im Berliner Landesnetz auf die neue Netzinfrastruktur migriert. Hierzu wurden die TK-Anlagen, welche die Bürodienstgebäude versorgen, über sogenannte „Voice over IP-Gateways“ an das Berliner Landesnetz angeschlossen. Eine besondere Herausforderung war in diesem Zusammenhang die „Ertüchtigung“ der Basisinfrastruktur der Netzzugänge (z.B. Unterbrechungsfreie Stromversorgung, Klimatisierung, Netzwerkschränke) in ca. 60 Dienstgebäuden des Landes Berlin. Die vom ITDZ Berlin im Data-Center untergebrachte IP-Telefonie-Plattform wurde seit 2008 vom ITDZ Berlin selbst genutzt. Im Jahr 2009 kamen zwei weitere Behörden mit rd. 1.178 Teilnehmern als weitere Nutzer dieser zukunftsfähigen Plattform hinzu. Auch beim Netzübergang zu den anderen Bundesländern und -Behörden wurde vom ITDZ Berlin 2009 eine Migration durchgeführt. Das TESTA-D-Netz wurde durch das Netz von Deutschland Online Infrastruktur e.V. abgelöst. Mit dieser Maßnahme konnte die Bandbreite für die Kommunikation zu den anderen Bundesländern und Kommunen vervierfacht werden. Das Lichtwellenleiternetz hatte zum Ende des Jahres 2009 eine Gesamtlänge von 914 km. Insgesamt waren 510 Standorte (301 Verwaltungsstandorte, 108 Wissenschaftsstandorte und 101 weitere Standorte) erschlossen. Netzdienstleistungen auf einen Blick LAN: Planung, Beratung, Beschaffung, Realisierung, Betrieb, Wartung und Service MSN: Erschließung von Standorten, Zugriff auf zentrale Verfahren des Landes Berlin LAN-LAN-Kopplungen Standard-Netzzugang mit Mehrwertdiensten Anbindung über andere Netzbetreiber Lichtwellenleiter: Planung, Projektierung und Herstellung von betriebsbereiten Netzsegmenten Kabelführungssysteme: Planung und Projektierung (EB) • • • • • • • | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand, Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung. 2/10 5 SPLITTER Moderne Telekommunikation für mehr Leistung D ie zahlreichen Anforderungen an die öffentlichen Verwaltungen sind hoch und wachsen weiter. Moderne Verwaltungen brauchen einen zuverlässigen Partner. Ämter und Behörden wollen den Bürgerservice ausbauen, effizient arbeiten, technologisch auf dem neusten Stand sein und dabei den strengen Richtlinien bei Sicherheit und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen gerecht werden. Die personelle und materielle Ausstattung ist dabei meist knapp bemessen und stellt verantwortliche Entscheider oft vor große Herausforderungen. Dies gilt besonders für die technische Kommunikationsinfrastruktur. Das ITDZ Berlin kennt die Herausforderungen und Bedürfnisse der Kunden und bietet attraktive Leistungspakete für alle Bereiche der Telekommunikation. licher Bedingungen und Verfahrensweisen, explizit für diesen Kundenkreis, konnte die Berliner Verwaltung ihren Bedarf an Sprach- und Datenkommunikationsdienstleistungen zu transparenten und wirtschaftlichen Bedingungen über das ITDZ Berlin decken. Für die Kunden wurde ein gesondertes „eBilling-Portal“ eingerichtet, mittels dessen die monatlich abgerufenen TK-Leistungen und angefallenen Telefongebühren über eine Webschnittstelle jederzeit eingesehen und heruntergeladen werden können. Im Rahmen der vom ITDZ Berlin stetig durchgeführten Modernisierung der TKAnlagen in der Berliner Verwaltung wurden 16 TK-Anlagen erneuert, neun TKAnlagen erweitert und drei Anlagen örtlich verändert. Der TK-Verbund des Bezirksamtes Reinickendorf wurde mit zehn TK-Anlagen über das Berliner Landesnetz an die Transitzentrale des ITDZ Berlin angeschlossen. Insgesamt waren von den TKMaßnahmen rund 12.500 Nebenstellen betroffen. Besonderen Stellenwert hatte dabei die Erneuerung des Anlagenverbundes Senatsverwaltung für Justiz. Hier wurden an einem Wochenende vier TK-Anlagen mit ca. 4.000 Nebenstellen erneuert. Um die Servicequalität beim Ausfall einer TK-Anlage weiter zu erhöhen, wurde den Kunden ab Dezember 2006 der neue, kostenlosen Zusatzservice „TK-Service+“ angeboten. Basierend auf den Standards des Mobilfunknetzes konnten so im Störungsfall komfortable Tischtelefone vom ITDZ Berlin zur Verfügung gestellt werden. Diese werden durch das Serviceteam geliefert, aktiviert und nach Behebung der Störung wieder kostenfrei abgeholt. Damit ist die telefonische Erreichbarkeit der Kunden auch im seltenen Störungsfall jederzeit gewährleistet. Ihm entstehen keine weiteren Kosten für Nutzung und Bereitstellung. TK-Landesvereinbarung Gemeinsam mit den Senats- und Bezirksverwaltungen wurde 2005 eine beispielhafte Landesvereinbarung über Dienstleistungen im Bereich der Sprach- und Telekommunikation (TK) erarbeitet. Das ITDZ Berlin nahm in diesem Jahr die Anschaltung des TK-Netzes des Bezirkes Steglitz-Zehlendorf an die Transitzentralen vor. Vorbereitet wurde der Anschluss des Bezirks Reinickendorf. Damit versorgte das Unternehmen neben den Hauptverwaltungen mehr als die Hälfte der Berliner Bezirke. Im Standesamt I wurde neben dem „BerlinTelefon“ bereits die zweite IP-Telefonie-Lösung erfolgreich in Betrieb genommen. Gemeinsam mit den Senats- und Bezirksverwaltungen hatte das ITDZ Berlin 2006 die Landesvereinbarung abgeschlossen. Durch die Definition einheit- 2/10 6 Foto: „eBilling-Portal“ des ITDZ Berlin Voice over IP Auf Basis der Entwurfsplanung „Berliner Landesnetz - Next Generation“ (Bela-NG) wurde 2006 eine Ausschreibung zur Beschaffung und Realisierung eines konvergenten Sprach-/Datennetzes (Multiservice Network (MSN) und eines Voice over IPbasierten Sprachvermittlungssystems (Bela-PBX) durchgeführt. Zur Realisierung des Bela-NG wurde ein Projekt mit den Teilprojekten Bela-MSN und Bela-PBX initiiert. Die Ausführungsplanung Bela-MSN wurde zum Jahresende 2006 abgeschlossen und die Ausführungsplanung Bela-PBX planmäßig begonnen. SPLITTER Damit wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, das neue Berliner Landesnetz und das IP-basierte Sprachvermittlungssystem im Folgejahr in Betrieb zu nehmen. Voice over IP-Gateways an das neue Berliner Landesnetz angeschlossen. Eine besondere Herausforderung war in diesem Zusammenhang die Ertüchtigung der Basisinfrastruktur der Netzzugänge (z.B. Unterbrechungsfreie Stromversorgung, Klimatisierung, Netzwerkschränke) in ca. 60 Dienstgebäuden des Landes Berlin. Telekommunikationsleistungen auf einen Blick Modernstes Übertragungsnetz Europas in einer Metropole Das vom ITDZ Berlin betriebene Berliner Landesnetz wurde zum modernsten Übertragungsnetz Europas in einer Großstadt ausgebaut. Die Zusammenführung von Daten- und Sprachkommunikation (Voice over IP) auf einem Multiservice Network (MSN) wurde möglich. 2008 erfolgte die Inbetriebnahme der zentralen Komponenten des neuen Berliner Landesnetzes. Es können seitdem die Komponenten des neuen Netzes genutzt werden, welche die Sprachvermittlung zwischen den klassischen TK-Anlagen der Berliner Verwaltung mit ihren ca. 105.000 Teilnehmern auf Basis Voice over IP ermöglichten. Getreu dem Motto „We use what we sell“ versorgte diese Plattform als „ersten Kunden“ das ITDZ Berlin selbst. Sowohl für die Datenkommunikation als auch für die Sprachkommunikation wurde die Migration von den alten Netzen auf das neue Netz im Jahr 2008 begonnen. Foto: Franz Pfluegl - Fotolia.de - VoIPTelefon Bis zum Ende 2009 wurden etwa ein Drittel der Sprachnetzzugänge und fast 50 Prozent aller Kundenzugänge für die Datenkommunikation im Berliner Landesnetz auf die neue Netzinfrastruktur migriert. Hierzu wurden die TK-Anlagen, welche die Bürodienstgebäude versorgen, über sogenannte • • • • • • Bereitstellung und Betrieb von TK-Anlagen Service und Wartung für TK-Anlagen Auskunfts- und Vermittlungsdienste (Internes) Telefonverzeichnis Zugang zum Berliner Landesnetz und damit kostengünstiger Übergang zum öffentlichen Netz UMTS/GPRS-Endgeräte und -Karten z.B. Handy, Blackberry, MDA (EB) Lösungen aus einer Hand M it dem Slogan „Lösungen aus einer Hand“ findet eine noch stärkere Entwicklung des ITDZ Berlin vom Infrastrukturdienstleister zum Application-Service-Provider für das Land Berlin statt. Ein Umstand, der insbesondere auch durch ein stetiges Wachstum der Geschäftszahlen in diesem Bereich dokumentiert wird. Nachstehend eine Auswahl von Meilensteinen der letzten fünf Jahren in diesem Bereich. Ordnungswidrigkeitenverfahren „BOWI 21“ Für „BOWI 21“, ein Ordnungswidrigkeitenverfahren für den Polizeipräsidenten in Berlin, hatte der Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT) die Generalunternehmerschaft und den technischen Verfahrensbetrieb übernommen. Seit August 2004 wurden alle neuen Ordnungswidrigkeitenfälle ausschließlich in „BOWI 21“ eingegeben. Das Verfahren „BOWI-alt“ wurde im Sommer 2005 vom ITDZ Berlin abgeschaltet. BOWI 21 basiert auf einem Server-Client-Verfahren mit Vorgangssteuerung einschließlich der Bereitstellung einer elektronischen Akte. Das Jahr 2005 wurde genutzt, um das Verfahren BOWI 21 weiter zu konsolidieren. Bei dieser Konsolidierung standen die Batchverarbeitung, die Einbindung digitaler Bildauswertetechnik sowie die Langzeitarchivierung im Vordergrund der Aktivitäten und wurden auf ihr zeitliches und organisatorisches Optimierungspotential untersucht. Mittels einer optimierten Verarbeitungslogik konnten die Verarbeitungsprozesse auf 30 Prozent der ursprünglich benötigten Zeit verkürzt werden. Weiterhin wurden durch Funktionserweiterungen der automatischen Jobsteuerung die Servicequalität für BOWI 21 rund um die Uhr verbessert. Auf der Grundlage gesetzlicher Vorgaben erarbeitete das ITDZ Berlin ein Konzept zur Langzeitarchivierung und begann mit dessen Umsetzung. Dank der Langzeitarchivierung konnten Vorgänge nach vorgegebenen Fristen gestaffelt in unterschiedlichen Archiven. kostengünstig aufbewahrt und nach Vorgabe gelöscht werden. Mit BOWI 21 wurden 2005 ca. 3,2 Millionen Verfahren verarbeitet. Das Datenvolumen hierfür betrug sechs Terabyte, es wurden 17 Mio. Seiten gedruckt und vier Mio. Umschläge versandt. Ein externer Dienstleister digitalisierte und erfasste 2005 ca. 3,2 Millionen Dokumente. 2/10 7 SPLITTER Im Jahr 2006 wurde im Land Berlin erstmals digitale Technik zur Dokumentation von Verkehrsverstößen eingesetzt. Es wurden technischen Voraussetzungen geschaffen, um digital erfasste Verkehrsverstöße in BOWI 21 verarbeiten zu können. Durch die Einbindung digitaler Bildauswertetechnik wurde die Verarbeitungszeit dieser Vorgänge erheblich verkürzt. 2009 wurde die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidenten in Berlin im Verfahren BOWI21, für das das ITDZ Berlin die Generalunternehmerschaft hat, für die Zukunft vertraglich gesichert. Der neue Dienstleistungsvertrag bot der Polizei die Möglichkeit bei gleichbleibenden Kosten steigende Arbeitsanforderungen souverän zu bewältigen. Besondere Zukunftsfähigkeit bot in diesem Zusammenhang die qualifizierte elektronische Signatur. „Harmonisierung der Verfahren“ Das Projekt „Harmonisierung der Verfahren“ (HarVe), war eines der Bedeutendsten für das ITDZ Berlin im Jahr 2005. Aufgrund der notwendig gewordenen Neukonzeption der IT-Verfahren des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten Berlin (LABO) wurde das ITDZ Berlin mit dem Konsolidierungsprojekt und dem Betrieb der LABO-IT-Verfahren Einwohnerwesen (EWW), Kraftfahrzeugzulassungswesen (KVA), und Ausländerregister (AusReg) auf einer gemeinsamen Plattform beauftragt. Dafür hatte das ITDZ Berlin zum 4. Oktober 2005, eine funktionierende ITInfrastruktur zur Verfügung gestellt, die alle fachlichen und technischen Anforderungen des LABO erfüllte und darüber hinaus zukunftsfähig und wirtschaftlich war. Seither liefen das Einwohnerwesen und das Kraftfahrzeugzulassungswesen erfolgreich auf einem IBM/OracleRAC-System im Data-Center des ITDZ Berlin. Anfang November kam das ITVerfahren der Ausländerbehörde (AusReg 2) hinzu. 2/10 8 Ziel des Projektes HarVe war ein wirtschaftlicher, sicherer und einheitlicher Betrieb der Fachverfahren des LABO. Das ITDZ Berlin speicherte die Daten aus Einwohnerwesen (Meso) und Zulassungswesen (ZWExpert) auf modernsten Datenbanken mit hoher Speicherkapazität. Die Oracle-Datenbanken liefen auf einem Cluster, bei dem mehrere Unix-Rechner in einem System zusammengeschlossen waren. Der Vorteil der Clustersysteme lag darin, dass bei Ausfall eines Rechners die sofortige Weiterarbeit durch die beiden anderen Rechner gewährleistet wurde. Somit war eine 100 prozentige Ausfallsicherheit gegeben. Alle Daten wurden im Data-Center gesichert. Auch 2006 stellten die HarVe-Verfahren einen Schwerpunkt der Arbeit dar. Der Betrieb der Verfahren „Einwohnerwesen“ (EWW), „KVA“ und „Ausländer-Register“ (AusReg) für das LABO konnte im Jahr 2006 erfolgreich sichergestellt werden. Die zugesagte Verfügbarkeit von 99,5 Prozent wurde zur Zufriedenheit des Kunden eingehalten. Parallel zum Betrieb der Verfahren wurden 2006 drei weitere Projekte gestartet, die eine Integration in die HarVe-Infrastruktur anstrebten. Das LABO-Verfahren „Führerscheinregister“ (FüReg), startete mit ersten Tests in der neuen Umgebung und wurde 2007 als viertes HarVe-Verfahren vollständig integriert. Weiter wurden Tests mit Pilotanwendern der neuen Funktionalität des Verfahrens „KVAZWWEB“ be gonnen und die Grundlagen für die Integration von Kassenautomaten in zwei HarVe-Verfahren geschaffen, so dass diese Lösung in Produktion gehen konnte. Foto: bsilvia - Fotolia.de POLIKS Seit März 2005 vereinfachte und beschleunigte das „polizeiliche Landessystem zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung“ (POLIKS) die Arbeit der Berliner Polizei. Das Verfahren ist speziell auf die Bedürfnisse der Berliner Polizei zugeschnitten und berücksichtigt die stark differenzierten Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten der verschiedenen Dienststellen. Als zentrale Datenbank, aus der Informationen abgerufen und in der sie abgelegt werden können, kommt POLIKS sowohl in der Verwaltung als auch beim Streifendienst zum Einsatz. So können Polizisten das System vor Ort nutzen, um z. B. Personalien, Tatumstände und Zeugenaussagen aufzunehmen. Alle Dokumente werden direkt in POLIKS erstellt und zu den jeweiligen Vorgängen (Straftaten, Verkehrsunfälle u. Ä.) gespeichert. Mit POLIKS hatte das ITDZ Berlin in enger Zusammenarbeit mit der Berliner Polizei ein äußerst komplexes Projekt initiiert, implementiert und zum Erfolg gesteuert. Der IT-Dienstleister betreibt die zentralen Infrastrukturkomponenten des POLIKS-Verfahrens. Die Auswahl der Systemkomponenten erfolgte mit dem SPLITTER Ziel, die in ihnen installierten Ressourcen flexibel, entsprechend dem Bedarf der Anwendungen, auf verschiedene Partitionen aufteilen zu können und bildete damit den Grundstein für die zukunftsweisende „Server-Virtualisierungstechnik“. 2005 standen für POLIKS 96 CPU (Central Processing Unit - Hauptprozessor) und insgesamt 192 GB Random Access Memory (Arbeitsspeicher mit wahlfreiem Zugriff, kurz RAM) zur Verfügung. Damit wurden insgesamt 14 Partitionen (logische Server) gebildet. Sämtliche System- und Netzkomponenten der POLIKS-Infrastruktur sind redundant, d. h. sie sind mehrfach vorhanden. Diese Struktur diente dem Anspruch auf hohe Ausfallsicherheit. Schwerpunkt im Jahr 2006 war die Betriebsoptimierung. Mit der eingesetzten Technik konnte ein zusätzliches Serversystem durch Partitionierung eines vorhandenen Servers für die Vorbereitung und Durchführung von Updatearbeiten bereitgestellt werden. Die eingesetzten Clustertechniken ermöglichen die Durchführung von Wartungsarbeiten ohne Downtime des Verfahrens und die Virtualisierungstechnik gestattet eine optimale Verteilung von Speicher und CPU-Ressourcen ohne Hardware-Umbaumaßnahmen. Der Speicherbereich für die Binary Large Objects (BLOB) wurde online auf ein weiteres Plattensubsystem kopiert. Die Mechanismen zur Spiegelung innerhalb der Plattensubsysteme ermöglichten eine Sicherung des Gesamtdatenbestandes in weniger als fünf Minuten und zudem die Bereitstellung dieser Daten für Recherchezwecke. Wie Auditoren der Polizei Brandenburg und Sachsen 2007 bestätigten, sind die sensiblen Bürgerdaten der Polizei bei höchster Sicherheitsstufe geschützt. Gute Zusammenarbeit gab es auch in der Arbeitsgemeinschaft „Redesign“, die Grundlagen für eine kostengünstige, Open-Source-basierte POLIKS-Umgebung entwickelte. 2007 wurde POLIKS vom ITDZ Berlin und der Berliner Polizei erstmalig auf der internationalen Computermesse CeBIT vorgestellt. Ganzheitlicher Lösungsanbieter Die Weiterentwicklung des ITDZ Berlin zum ganzheitlichen Lösungsanbieter wurde auch 2009 fortgeführt. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens zur „Jugendhilfe“ (ca. 2.000 Nutzer) wurde das umfangreiche Projekt gemäß einem Vorgehensmodell mit detailliertem Projektplan aufgebaut und soll 2011 abgeschlossen werden. Das ITDZ Berlin übernimmt dabei das gesamte Leistungspaket, von der erforderlichen IT-Infrastruktur bis zur Integration und Einführung der Verfahrenslösung. Dies geschieht in enger Kooperation mit den fachlich verantwortlichen Stellen des Landes Berlin. Das Projekt „Workflow-System“ das zur Umsetzung der Vorgaben der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ dient, wurde ebenfalls 2009 gestartet. Bereits im Januar 2010 konnte die erste Stufe produktiv gesetzt werden. Damit ist es den Projektpartnern in kürzester Zeit gelungen ist, termingerecht eine professionelle Lösung für die Anforderungen des Landes Berlin an den „Einheitlichen Ansprechpartner“ zu realisieren. Auf Basis der nunmehr vorliegenden praktischen Erfahrungen mit diesen sogenannten „Leistungspaketen“ kann die spezielle Form einer fachlichen und wirtschaftlichen Generalunternehmerschaft unter Einbezug der Verfahrensverantwortung der auftraggebenden Dienststellen weiter ausgeprägt werden. Diese Konstruktion wird auch in künftige Angebote des ITDZ Berlin Eingang finden. Bei der Realisierung von IT-Projekten ist es ein erheblicher Vorteil für das Land Berlin, im wirtschaftlichen Sinne der Wiederverwendbarkeit und Wartbarkeit einen möglichst hohen Grad an Standardisierung und Optimierung erreichen. Dieses Ziel wurde vom ITDZ Berlin zum Beispiel bei der Umsetzung der europäischen Dienstleistungsrichtlinie verfolgt. (EB) eGovernment: Effizient verwalten mit IT-Diensten des ITDZ Berlin S pätestens seit Verabschiedung der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ steht fest: Elektronische Dokumente gehören künftig zum Arbeitsalltag und zum Leistungsangebot der Verwaltung. Die Behörden entsprechen damit den Wünschen der Bürger und der Wirtschaft nach flexiblen Öffnungszeiten und einer beschleunigten Bearbeitung von Anfragen. Eine Schlüsselrolle bei der dafür notwendigen umfassenden Verwaltungsmodernisierung kommt der durchgehenden ITUnterstützung zu. Diese geht dabei Hand in Hand mit der Neuorganisation von Verwaltungsprozessen. Innerhalb der Verwaltung, aber auch in der Kommunikation mit dem Bürger, muss der sichere und medienbruchfreie Austausch von Daten und Dokumenten gewährleistet sein. Bürger und Wirtschaft fordern, Behördengänge rund um die Uhr online erledigen zu können. Verwaltungskunden erwarten, dass sich behördeninterne Prozesse beschleunigen. Das ITDZ Berlin unterstützt die Berliner Verwaltung dabei, diese Anforderungen zu erfüllen. 2/10 9 SPLITTER Mit der „eGovernment-Suite“ für Berlin entwickelte das ITDZ Berlin Produkte entlang der Lebenszyklen von Dokumenten und Akten. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass alle Daten und Dokumente unter den Nutzern sicher ausgetauscht und ohne Informationsverlust und Medienbrüche bearbeitet werden können. Grundlage der Produkte der „eGovernment-Suite“ sind die Dienste und Komponenten der „eGovernmentDiensteplattform“ bei deren Realisierung das ITDZ Berlin dem Konzept einer serviceorientierten Architektur (SOA) folgt. eGovernment-Diensteplattform In Ergänzung zum eGovernmentMasterplan des IT-Kompetenzzentrums des Landes Berlin wurden im Jahr 2005 im ITDZ Berlin konkrete Überlegungen zu Werkzeugen und Diensten auf Basis von Standards und Normen angestellt. Diese sollten bei der Realisierung der Vorhaben immer dann zum Einsatz kommen, wenn innerhalb der Vorhaben oder Fachverfahren wieder verwendbare und fachverfahrensneutrale Funktionalitäten zu implementieren sind. Im Ergebnis wurde für die eGovernmentDiensteplattform und deren Betrieb im Rahmen einer Voruntersuchung ein umfassendes technisches und wirtschaftliches Grundkonzept erarbeitet und diese mit den IT-Spezialisten des Landes abgestimmt. Die technische Realisierung der eGovernment-Diensteplattform sollte, beginnend mit den prioritären eGovernment-Projekten des Landes und ausgerichtet an den inhaltlichen und zeitlichen Anforderungen der Kunden, in den nächsten Jahren sukzessive implementiert werden. Mit dem Aufbau des Dienstes „Virtuelle Poststelle“ (VPS) wurde begonnen. Es konnten ferner erste Vereinbarungen für die Pilotprojekte „SIDOK“ (Dokumentenmanagementsystem) und die Realisierung eines Dienstes „Outputmanagement“ mit dem Projekt ISBJ und damit der damaligen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport als Pilotnutzer erreicht werden. 2/10 10 Das ITDZ Berlin hatte im Mai 2006 die Voruntersuchung erfolgreich abgeschlossen und ein umfassendes Strategiepapier erstellt. Schwerpunkte waren neben organisatorischen Grundlagen insbesondere die technischen und wirtschaftlichen Faktoren zur Durchführung eines solchen Realisierungsprojektes. Im Frühsommer erhielt der Bereich Innovationsmanagement dann den Auftrag, auf Basis der Ergebnisse der Voruntersuchung das Projekt zum Aufbau der eGovernment-Diensteplattform durchzuführen. Das Projekt beinhaltete eine Vielzahl von Teilprojekten, darunter den Aufbau der Dienste Dokumentenmanagementsystem (DMS) und Vorgangsbearbeitung, die „Virtuelle Poststelle“, die elektronische Archivierung, Outputmanagement und den Formular-Service. Die Koordinierung der vielen einzelnen Teilprojekte erfolgte über ein Dachprojekt in enger Abstimmung mit den Bereichen Produktmanagement und dem Vertrieb. Bereits 2006 konnten die Dienste „Elektronische Poststelle“ (VPS) und „Outputmanagementsystem“ bereitgestellt und der Pilotbetrieb für die Dienste „Dokumentenmanagementsystem“ (DMS) und „elektronische Archivierung“ (eArchiv) in enger Abstimmung mit den Kunden begonnen werden. Foto: Kheng Guan Toh - Fotolia.de eGovernment-Suite Seit 2006 realisierte das ITDZ Berlin in Pilotprojekten die Dienste „Massendigitalisierung“, „elektronisches Archiv“, „virtuelle Poststelle“, „Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung“ sowie „Formularservice“. Der Dienst „Output-Management“ wude als erster am 6.6.2006 offiziell in Betrieb genommen. Es konnten wesentliche Pilotprojekte wie das Senatsinformations- und Dokumentationsystem (SIDOK) und das Automatisierte Register- und Handelsverfahren (Aureg) durchgeführt werden. Mit jedem abgeschlossenen Pilotprojekt rückten die begleitenden Dienstleistungen und die Servicelevel für auf den Diensten basierende Produkte stärker in den Fokus. Das „Competence Center eGovernment“ deckte dabei Aufgabenfelder wie SPLITTER Service und Support, und Beratung sowie Ausbildung ab. Die Erweiterung mit zusätzlichen Komponenten zählte zu den ehrgeizigen Zielen: Help Desk als „Single point of Contact“, organisatorische Beratung der Kunden im Vorfeld einer Umstellung, Aufbau eines Schulungsportfolios sowie Bereitstellung eines Labors, in dem die Anwendungen des ITDZ Berlin live demonstriert werden konnten. Auch 2008 wurde der Ausbau der eGovernment-Suite durch die Erweiterung bestehender und die Bereitstellung neuer, ergänzender Dienste und die Umsetzung der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ vorangetrieben. Dies erforderte eine Weiterentwicklung des ITDZ Berlin vom Infrastruktur-Dienstleister hin zum „Application-ServiceProvider“ für das Land Berlin; ein Umstand, der sich durch ein stetiges Wachstum der Geschäftszahlen in diesem Bereich dokumentierte. Dienste, die im Zusammenhang mit der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ neu erarbeitet werden, auch in anderen Projekten verwendet werden können. Von zentraler Bedeutung für die Konzeption des Projekts war die Umsetzung eines zukunftsorientierten Softwarearchitekturansatzes. Die Software für die Umsetzung der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ folgt dabei dem Ansatz der serviceorientierten Architektur (SOA). Die Geschäftsprozesse der Kundenbedienung bilden dabei die Grundlage für die Softwarestruktur. Die Dienste stellen ihre Funktionalitäten zur Verfügung und ersetzen monolithische Fachverfahren. Eine besondere Herausforderung war die Einbindung der bereits existierenden Dienste der eGovernment-Diensteplattform in die Gesamtlösung. Das ITDZ Berlin ist bei der technischen Entwicklung der „eGovernment-Suite“ bereits frühzeitig dem SOA-Ansatz gefolgt, der sich mittlerweile in der IT-Planung vieler Unternehmen wiederfindet. Die Verfolgung des SOA-Konzeptes auch in diesem Kundenprojekt bewies einmal mehr den wirtschaftlichen Ansatz und das Potenzial dieses Ansatzes. Herausforderung „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ Foto: Francesco Bisignani - Fotolia.de Die Umsetzung der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ bis zum Ende des Jahres 2009 war eine Herausforderung für alle Länder der Bundesrepublik Deutschland. Auch das Land Berlin hatte zusammen mit dem ITDZ Berlin im Jahr 2008 mit der Realisierung begonnen. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen als verfahrensverantwortliche Stelle hatte dazu gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport das ITDZ Berlin als strategischen Partner ausgewählt. Das ITDZ Berlin war für die Konzeption, die Ausschreibung, die Umsetzung und die anschließende Betriebsphase verantwortlich. Der Schwerpunkt der Leistungen des IT-Dienstleisters für die Kunden lag zunächst in der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen und in der Begleitung der Ausschreibung. Dabei wurde die Ausschreibung so gestaltet, dass Sofortige Nutzung von Komponenten Der Auf- und Ausbau der „eGovernment-Suite“ des ITDZ Berlin wurde auch im Jahr 2009 konsequent vorangetrieben. In Ergänzung bereits produktiv gesetzter Dienste wurde insbesondere der Formularservice in die Ersterprobung überführt, und die inhaltliche Gestaltung des Dokumentenmanagement-Dienstes weitergeführt. Kernthema bei den Projektarbeiten zur eGovernment-Diensteplattform war die sofortige Nutzung von Diensten und Fonktionskomponenten in Kundenprojekten unmittelbar nach Fertigstellung. So wurde damit begonnen die Dienstelösung „eArchiv“ mit dem Pilotkunden „Landesarchiv Berlin“ auf Basis von VIS-Kompakt zu entwickeln, das „Redesign“ der elektronischen Akte des Verfahrens „BOWI“ auf Grundlage des DMS-Systems zu realisieren und die erfolgreiche Integration von Diensten der eGovernment-Diensteplattform in das Gesamtverfahren für die „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ (EU-DLR) abzusichern. Da der Auf- und Ausbau der im Rahmen der „eGovernment-Suite“ entwickelten Produktlandschaft noch erhebliche Potentiale für das ITDZ Berlin birgt, fand zum Jahresbeginn 2010 dazu eine inhaltliche Positionsbestimmung und eine erneute Abfrage der Kundenerfordernisse statt. Ziel ist es, die wesentlichen Schwerpunkte für die längerfristige Weiterentwicklungsstrategie im ITDZ Berlin zu definieren und festzulegen, damit das Land Berlin noch stärker von den modernen Lösungen profitieren kann. (EB) 2/10 11 SPLITTER Optimale Angebote durch Rahmenverträge kurrenzfähiger Angebote des ITDZ Berlin werden Bündelungseffekte für das Land Berlin erzeugt und ausgebaut. Zugleich können die abgeschlossenen Rahmenverträge zu einer weiteren IT-Standardisierung im Land Berlin führen. H Losweise Vergabe als Chance ardware, Standardsoftware und IT-Dienstleistungen für die Berliner Verwaltung werden durch das ITDZ Berlin zentral beschafft. Die zentralen Ausschreibungen der letzten Jahre belegen die Kostenvorteile einer zentralen Beschaffung. Optimale Einkaufspreise lassen sich insbesondere dann erzielen, wenn diesen Ausschreibungen Mindestmengen zugrunde gelegt werden. Gleichzeitig ist bei der Beschaffung von Hardware sorgfältig zu prüfen, ob durch Kauf oder andere Beschaffungsszenarien, wie z.B. Miete, die wirtschaftlichsten Ergebnisse zu erwarten sind. In allen geeigneten Bereichen wurden daher vom ITDZ Berlin bis heute Rahmenverträge mit einer Mindestabnahmeverpflichtung ausgeschrieben bzw. ressortübergreifende Lizenzverträge abgeschlossen. Das ITDZ Berlin legt im Vorfeld und im Zusammenwirken mit den Institutionen der Berliner Verwaltung die Abnahmemengen verbindlich fest und koordiniert die zentralen Ausschreibungen. Dabei finden auch fachliche Besonderheiten der Behörden angemessen Berücksichtigung. Die zentrale Beschaffung durch den ITDienstleister ist damit gleichzeitig eine geeignete Maßnahme zum homogenen Ausbau der IT-Infrastruktur. Sie verwirklicht zudem den Grundsatz des effektiven Personaleinsatzes. Gerade durch die - komplexen und häufig streitigen - europaweiten Vergabeverfahren wird in einem nicht unerheblichen Umfang Personal gebunden. Bei zentraler Aufgabenwahrnehmung muss das erforderliche Fachwissen nur an einer Stelle vorgehalten werden. Der Gesamtaufwand verringert sich dadurch deutlich. Die Schwerpunkte des IT-Selling sind: Software, Hardware (z. B. Arbeitsplatzcomputer, Netztechnik), Anwendungssoftware. Mittels offensiver und kon- 2/10 12 Da die Ausschreibung großer Mindestabnahmemengen leicht dazu führen, dass im Rahmen von Vergabeverfahren nur große Anbieter geeignete Angebote abgeben können, hat sich das ITDZ Berlin dafür entscheiden - soweit es die zu erstellende Lieferung oder Leistung zulässt, die Ausschreibungen durch Bildung von Teil- und Fachlosen so zu gestaltet, dass sich insbesondere kleine und mittlere Unternehmen an der Angebotsabgabe beteiligen können. Arbeitsplatzcomputer (APC), Bildschirme sowie Scanner und Drucker werden in losweisen Verfahren ausgeschrieben, um insbesondere dem Mittelstand der Region einen Anreiz zur Teilnahme zu bieten. Mit diesem Verfahren konnten sich die Unternehmen auf einzelne, mehrere oder alle Lose bewerben. Fotos: Kwest, Zhilyaev, Andres Rodriguez, orsooo, Joss - Fotolia.de Im Oktober 2006 erfolgte der Abschluss des Rahmenvertrags „Arbeitsplatzcomputer“. Dabei erwies sich das vom ITDZ Berlin gewählte Ausschreibungskonzept, das insbesondere auf Unternehmen aus dem Berliner Mittelstand abstellte, als besonders tragfähig. Der Zuschlag ging an eine Bietergemeinschaft von vier Unternehmen aus dem Berliner Mittelstand. Damit stärkte der IT-Dienstleister in besonderem Maß auch den Wirtschaftsstandort Berlin. IT-Selling: elektronisches Bestellsystem Mit dem IT-Selling-Angebot wurden in den vergangenen Jahren die Berliner Schulen und viele Einrichtungen des Landes Berlin mit moderner Hard- und Software ausgestattet. Hier bot das ITDZ Berlin den Einrichtungen des Landes die SPLITTER schnelle und unkomplizierte Möglichkeit Hard- und Softwareprodukte, aber auch Dienstleistungen abgeschlossenen Rahmenverträgen ohne eigenen AusschreibungsAufwand über einen Online-Shop (auf SAP-Basis) abzurufen. Dieses Geschäftsfeld wurde auch 2008 nochmals gezielt bei den Kunden beworben, um eine Standardisierung und Kostenoptimierung im Land Berlin weiter voranzutreiben. Mit IT-Selling (https://it-selling.itdz.verwalt-berlin.de/) bietet das ITDZ Berlin den Kunden über das Intranet des Landes die Möglichkeit, sich zunächst unverbindlich über das Warenangebot zu informieren. Nach der Bestellung wird der Warenkorb geprüft und zeitnah an die jeweiligen Lieferanten geschickt. Vorteile des Systems: Hohe Bedienerfreundlichkeit, Vereinfachung des Beschaffungsprozesses für die Kunden, Anpassung des Systems an die Kundenbedürfnisse. betreuer erweitert. Da die Preise der Aussschreibung des ITDZ Berlin überaus günstig waren, machte die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport von der nach Vergaberecht bestehenden Möglichkeit einer zusätzlichen Nachbeauftragung im Rahmen von 20 Prozent der Ausschreibungsmenge Gebrauch und orderte im November 2005 zusätzliche Ausstattung über das ITDZ Berlin. Im Auftrag der Senatsverwaltung wurden aufgrund von drei europaweite Ausschreibungen • • • • Foto: Rui Vale de Sousa - Fotolia.de ca. 140 Schulserver inkl. Integration in den Schulen und einer Einführungsschulung ca. 500 Schulnotebooks ca. 3.600 Schul-PC und Bildschirme ca. 400 Drucker und 42 Scanner vom ITDZ Berlin für berliner Bildungseinrichtungen beschafft. Die Auslieferung der Geräte und die Integration der Server in den Schulen wurde bis Mitte Dezember 2005 abgeschlossen. Mittelstandsfreundliche Vergabe Ebenfalls bewährt haben sich die realisierten Maßnahmen zur mittelstandsfreundlichen Vergabepolitik und -praxis die das ITDZ Berlin seit Jahren aktiv betreibt und umsetzt. Der Erfolg kann sich sehen lassen: 98 Zuschläge erteilte der Einkauf im Jahr 2006. Über 75 Prozent davon gingen an kleine und mittelständische Unternehmen, bei den freihändigen Vergaben sogar rund 80 Prozent. An 31 von insgesamt 36 Ausschreibungen hatten sich 2007 Klein- und mittelständische Unternehmen jeweils mit Angeboten beteiligt. Der Anteil dieser Firmen an den Zuschlägen des ITDZ Berlin stieg weiter von 40 Prozent im Jahr 2008 auf 65 Prozent im Jahr 2009. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass der Anteil der kleinen und mittelständischen Unternehmen gerade bei beschränkten Ausschreibungen von 65 Prozent auf 100 Prozent gestiegen ist. Seit 2009 engagiert sich das ITDZ Berlin verstärkt im Bereich der sozialverträglichen Vergabe. (EB) Computer an die Schulen: Projekt EduNet I m Frühjahr 2005 erhielt das ITDZ Berlin den Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport zur Beschaffung von Servern, PC und Peripherie sowie Auslieferung und Installation vor Ort. Grundlage für diese umfangreiche Beschaffungsmaßnahme bildete eine europaweite Ausschreibung des ITDZ Berlin. Mitte des Jahres wurde der Auftrag um die Integration der Server in die vorhandene IT-Infrastruktur der Schulen, sowie die Einweisung und Schulung der Anwendungs- Das ITDZ Berlin ist für sein Projekt "EduNet 2006" mit dem "Best Practice Award 2007" des Bensberger Kreises ausgezeichnet worden. Im Juni 2006 erhielt das ITDZ Berlin von der Senatsverwaltung für 2/10 13 SPLITTER Bildung, Jugend und Sport den Auftrag zur Umsetzung des Folgeprojektes Edunet 2006. Projektinhalt waren die Beschaffung und Installation von Servern, APC, Notebooks, Monitore, Scannern, Druckern, Notebookwagen und Beamern für die Berliner Schulen. Für dieses Projekt wurden mehrere europaweite Ausschreibungen zum Abschluss von Rahmenverträgen mit einer Laufzeit von 3 Jahren erfolgreich durchgeführt. Mit diesen Rahmenverträgen wurden in den drei Jahren • • • • • • IT-Infrastrukturservice bis zum Endgerät I nformation und Kommunikation gehören zu den wichtigsten Einflussfaktoren auf den Erfolg in Wirtschaft und Verwaltung. Die Ressourcen, Abläufe und Infrastrukturen, die hier zum Einsatz kommen, sind maßgeblich mitverantwortlich für die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Darüber hinaus sind sie häufig mit hohen und langfristigen Investitionen verbunden. Der Einsatz der Informationstechnik – von der Anschaffung über den Betrieb bis zum Service – spielt hier eine besondere Rolle. Denn die Informationstechnik hat direkte Auswirkungen auf Kosten, Effizienz und Qualität. Sie muss geschäftskritische Prozesse gleichermaßen abbilden und abwickeln und besondere Anforderungen erfüllen, die speziell in der öffentlichen Verwaltung bestehen. Denn diese steht zusätzlich unter Kostendruck und muss auf die stetig steigenden Anforderungen an Transparenz und Bürgernähe reagieren. ca. 350 Schulserver inkl. Integration in den Schulen und einer Einführungsschulung, ca. 5.200 Schulnotebooks ca. 7.500 Schul-PC und Bildschirme ca. 1.000 Drucker und 130 Scanner ca. 220 Notebookwagen ca. 1.000 Beamer für die Berliner Schulen beschafft. Die besondere Herausforderung dieser Ausschreibungen war der spezielle Einsatz der Geräte an Berliner Schulen. So wurden vom ITDZ Berlin eigens für Schulen ausgerichtete Serversysteme einschließlich komplexer Softwarefunktionalitäten beschafft und die neuen Server in die bestehenden, sehr unterschiedlich ausgeprägten IT-Strukturen der Schulen integriert. Bis Dezember 2008 wurden von den Berliner Bildungseinrichtungen aus den EduNet-Rahmenverträgen Hardware in einem Umfang von über zehn Millionen Euro abgerufen. Da es dem ITDZ Berlin gelang, auch den Verwaltungsbereich der Schulen mit Hardware zu versorgen, erweiterte das ITDZ Berlin sein Dienstleistungsangebot im Jahr 2006 um einen speziellen Warenkorb, der die Hardware-Bestellung für die Berliner Schulen noch einfacher machte. (EB) 2/10 14 Foto: Eimantas Buzas - Fotolia.de Um all diese Anforderungen zu erfüllen, bietet das ITDZ Berlin einen besonderen Infrastruktur-Service: den „ITIS-Arbeitsplatz“. Dies ist ein standardisierter ITArbeitsplatzservice mit hohem Investitionsschutz für den bedarfsorientierten und effizienten Einsatz in der Verwaltung. Der „ITIS-Arbeitsplatz“ wurde speziell auf die Anforderungen und Abläufe in der Verwaltung ausgerichtet. Ob Standard- oder Professional-Arbeitsplatz, ob Notebook oder Home-Office, ob Applikation oder Peripherie, der „ITIS-Arbeitsplatz“ kommt überall dort zum Einsatz, wo IT-gestützte Verwal-tungsprozesse einfach, sicher und effektiv ablaufen müssen. Die Lösung überzeugt durch größtmögliche Standardisierung der Betriebsprozesse, Nutzung der zentralen Beschaffung und Investitionen an zentraler Stelle. Vom Server bis zum Endgerät: Ausstattung und Betrieb bilden eine Einheit, die eine hochwertige Leistung mit festen Servicevereinbarungen zu wirtschaftlichen Konditionen gewährleistet. Die Nutzer profitieren in Ihrer täglichen Arbeit von standardisierten Betriebsprozessen und den vorhandenen Synergien der Systeme und Services. SPLITTER Bereits 2005 war das ITDZ Berlin eine der größten IT-Stellen des Landes Berlin und bot Services für große Anzahlen von Endgeräten. Die weitere Standardisierung ermöglichte es den Kunden in der Berliner Verwaltung günstige und zugleich wirtschaftliche Konditionen anzubieten. Der „ITIS-Verfahrensservice“ unterstützte die Berliner Verwaltung bei der Implementierung von Verfahren auf Arbeitsplätzen, unabhängig von bereits vorhandenen Hardwarekomponenten und Betriebssystemen. Dieser Service ermöglichte von Beginn an die Nutzung von Open-Source Lösungen, da ausschließlich auf die Infrastruktur des Data-Centers zugegriffen wurde. Neue Produktideen Um die Planung im Geschäftsfeld „ITInfrastrukturservice“ noch stärker an den Erfordernissen der Kunden zu orientieren, wurde 2006 in der Berliner Verwaltung eine Kundenumfrage durchgeführt. Im Ergebnis dieser Befragung wurden in kurzer Zeit die neuen Produktideen: „ITIS-mobil“ sowie „ITISVerfahrensservice“ entwickelt und bereits Ende 2006 mit Pilotkunden getestet. Bei „ITIS-mobil“ handelte es sich um die Bereitstellung und den Betrieb eines IT-Arbeitsplatzes außerhalb des Dienstgebäudes. Bei „ITIS-Verfahrensservice“ handelte es sich um den Betrieb von Applikationen auf zentralen Servern im Data-Center des ITDZ Berlin dergestalt, dass die Applikationen auf den Endgeräten komplett Betriebssystems- und Hardwareunabhängig betrieben werden können. Die konsequente Weiterentwicklung des IT-Infrastrukturservice bis zum Endgerät diente der Standardisierung sowie der Betriebs- und Kostenoptimierung in der Berliner Verwaltung. 2007 wurde neben dem bestehenden Angebot auf Basis von Microsoft auch eine Open Source-Modellreihe konzipiert. Es wurde durch die Weiterentwicklung von Partnerschaften mit Unternehmen zudem ein Betriebsmodell geschaffen das sich insbesondere auch für die Beauftragung großer Stückzahlen gut eignete. Auf diese Weise konnte das Land Berlin den Betrieb der zentralen und dezentralen IT-Infrastruktur „aus einer Hand“ beim ITDZ Berlin abrufen. Foto: Mikael Damkier - Fotolia.de Der „IT-Infrastrukturservice“ wurde 2008 in enger Abstimmung mit der Senatswaltung für Inneres und Sport überprüft, in der Struktur angepasst und auf Basis des verhandelten Preismodells auf die Bedürfnisse der Verwaltungskunden neu zugeschnitten. Anspruch und Ziel waren die Transparenz dieser Leistung für den Kunden weiter zu erhöhen. Ebenso konnten in diesem Jahr weitere Kunden für das neue Produkt „ITIS-Verfahren“ gewonnen werden. Auch 2009 konnten für das Produkt „ITIS-Verfahren“ weitere Kunden gewonnen werden. Für die Betriebs- und Projektbereiche war das „Roll-Out“ für den Kunden Amt für Statistik Berlin-Brandenburg durchzuführen. Mit dem „IT-Infrastrukturservice“ bietet das ITDZ Berlin die Betriebsübernahme einschließlich der dezentralen lokalen Infrastruktur. Das Angebot umfasst die Erarbeitung von betrieblichen Grundlagenkonzepten, den Support der Endgeräte mit den zugehörigen Infrastrukturservern, sowie weitere nach Ihrem Bedarf modular zusammenstellbare Standardleistungen. Leistungen auf einen Blick Komplettpaket mit individuellen Leistungsmodulen Gesicherte Anwenderbetreuung Stabiler Betrieb während der gesamten Arbeits- und Betriebszeit Planungssicherheit für das IT-Budget des Kunden Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur (EB) • • • • • | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand, Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung. 2/10 15 SPLITTER Moderne Verwaltung durch Service Center A ls Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung konnten im Jahr 2005 die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für den Betrieb eines „Call-Center“ (zu dieser Zeit noch so bezeichnet) im ITDZ Berlin geschaffen werden. Schwerpunkte der Projektarbeit waren die Beschaffung und Installation der technischen Infrastruktur, die Anpassung der Vermittlungssoftware und die organisatorische Abbildung des Mehrebenenmodells in der Call-Center-Infrastruktur. Damit wurde das Projekt in der Phase 1 (Vermittlung) bis zur Abnahmereife realisiert. fon“ angeschlossen. Nach Abschluss der Voruntersuchung und Erstellung des Feinkonzepts erfolgten die Vorbereitungen für den Probebetrieb in der LABOAbteilung II (Einwohnerwesen), um den dort existierenden Servicetelefonbereich mit zehn Auskunftsarbeitsplätzen technisch und organisatorisch an das „BerlinTelefon“ anzuschließen. Für den Aufbau des „Berlin-Telefons“ in den Bezirksverwaltungen wurde im Bezirk Friedrichshain Kreuzberg die für den Anschluss weiterer Verwaltungen notwendige Voruntersuchung durchgeführt und dokumentiert. Im Anschluss an die Endabstimmung zwischen den Fachbereichen des Bezirksamtes und dem ITDZ Berlin erfolgte die Feinplanung zur Integration in das „Berlin Telefon“. Im September 2005 begann der Probebetrieb der Phase 1 (Vermittlung) zunächst mit einem ausgewählten Nummernkreis - auf Basis der neu installierten Call-Center Technologie. Im November erfolgte sukzessive der Ausbau unter Einbeziehung weiterer Nummernkreise. Parallel dazu konnten die Mitarbeitenden des ITDZ Berlin ihre dafür erforderlichen Fortbildungen erfolgreich abschließen. Ebenfalls 2005 wurden die für den Auskunftsbetrieb notwendigen Daten ermittelt und im Probebetrieb den CallCenter-Mandanten im System auskunftsfähig zur Verfügung gestellt. Mit der Aufbauphase wurden die organisatorischen und technischen Voraussetzungen auch für die zweite Ebene geschaffen. Diese wurden für ausgewählte Pilotbehörden entwickelt und im flächendeckenden Einsatz erprobt. Standortübergreifend wurde in der Berliner Verwaltung mit diesem Projekt erstmalig die neue Technik der Sprachkommunikation „Voice over IP“ (Sprache über Internetprotokoll) erfolgreich über die landeseigene „Datenautobahn“ Metropolitan Area Network eingeführt. 2006 wurde das Landesamt für Bürgerund Ordnungsangelegenheiten (LABO) als Pilotbehörde an das „Berlin-Tele- 2/10 16 Foto: AVAVA - Fotolia.de Ein wichtiges Thema im Jahr 2007 war die Absicherung eines stabilen Erprobungsbetriebs für den Vermittlungs- und Auskunftsdienst sowohl im Frontoffice des ITDZ Berlin als auch bei den Pilotpartnern, als Grundlage für den weiteren Ausbau dieser Lösung. In dieser Zeit wurden im Frontoffice täglich bis zu 26.000 Anrufe bearbeitet, wobei die abgeforderten allgemeinen Auskunftsersuchen stetig anstiegen. „Projekt D115“ Bürgern wie auch Unternehmen soll die Suche nach der zuständigen Stelle in der Verwaltung mit einer zentralen Einwahl erleichtert werden. Das ist die Idee der bundesweit einheitlichen Behördenrufnummer 115. Das „Projekt D115“ ist beim Bundesinnenministerium angesiedelt. Im September 2007 begannen im ITDZ Berlin die Vorbereitungen für die Teilnahme Berlins an dem bundesweiten Projekt. Parallel wurde Berlin von der Bundesregierung als eine von vier Modellregionen (Berlin, Rhein-Main-Gebiet, Hamburg und Köln/ Bonn) für die Bürgerservicenummer 115 ausgewählt. Mit dem „Berlin Telefon“ unter der Einwahl 900 hatte das ITDZ Berlin in der Hauptstadt bereits einen zentralen Service für die Verwaltungen aufgebaut und gehörte damit bundesweit zu den Vorreitern. Der Einsatz von Voice over IP, SPLITTER die Einrichtung einer Call- und Ticketweiterleitung sowie ein integriertes Wissensmanagementsystem bildeten bereits die Grundlagen für die Anbindung an die bundesweite „Servicenummer 115“. Die Erfahrungen mit dem im Land Berlin bereits im Rahmen des „Berlin Telefon“ eingerichteten Service Center bestätigten, dass die Einrichtung eines Bürgertelefons ein Angebot darstellt, dessen Nutzen - sei es als „Draht zum Bürger“ oder als Synergiegeber zu den anderen Leitprojekten des Programms „ServiceStadt Berlin“ - jedem Bürger direkt vermittelbar ist und weiterhin als Werkzeug zur politischen Steuerung nutzbar ist. Mit der Bürgerservicenummer 115 stand eine bedeutende Herausforderung für die kommenden Jahre fest: alle Berliner Behörden in die zentrale Einwahl und deren Wissensmanagement zu integrieren. Mit der Realisierung der einheitlichen zentralen Rufnummer „115“ wurde ein erheblicher Anstieg der Zahl der Anrufer auf bis zu 10.000 Anrufe je Stunde zu den „Hauptverkehrszeiten“ erwartet. Um diese Auskünfte bei gleichbleibendem ServiceNiveau gewährleisten zu können, mussten die vorhandenen technischen Komponenten des „Berlin Telefon“ und die genutzten Werkzeuge an diese künftigen Anforderungen angepasst werden. Kernthema im Jahr 2008 war die Absicherung eines stabilen Betriebs für den Vermittlungs- und Auskunftsdienst des „Berlin Telefon“ im Front Office und bei den Pilotpartnern. Es gelang dem ITDZ Berlin ferner, neue Aufgaben für das Service Center zu gewinnen. Neben den pilotierten Bereichen Einwohnerwesen (EWW) und Führerscheinregister (FüReg) wurde der Bereich KFZ-Angelegenheiten mit in das Service Center des ITDZ Berlin aufgenommen. Im Jahr 2008 war es dem ITDZ Berlin gelungen, in einer Bietergemeinschaft mit Siemens und der Firma USU AG den Zuschlag für den Aufbau des zentralen bundesweiten Wissensmanagements im Bereich „D115“ zu erlangen. Shared Services Wettbewerb Das „Berlin Telefon“ wurde 2008 im Rahmen des Shared Services Wettbewerbs der SAP AG Walldorf in der Kategorie „Beste Umsetzung“ ausgezeichnet. Der bundesweit ausgeschriebene Wettbewerb will innovative Ideen und Konzepte zur Verwaltungsmodernisierung fördern und erfolgreiche Pionierprojekte auszeichnen. Diese sollen als Vorbilder für andere Verwaltungsorganisationen wichtige Impulse für die Realisierung von Dienstleistungszentren in Deutschland geben. Nach intensiven Verhandlungen mit dem Bezirksamt Spandau konnte dieses im Oktober 2008 in die Vermittlung mit einbezogen werden. Es konnten ebenso das Bezirksamt Mitte und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf an das Service Center des ITDZ Berlin angebunden werden. Das Bezirksamt Lichtenberg wurde im Rahmen des Projektes der dritte Pilotpartner. Verknüpfung mit der Servicenummer 115 Ziel des Landes Berlin und des ITDZ Berlin war die Verknüpfung des „Berlin Telefon“ mit der bundesweiten Servicenummer 115. Die Staatssekretäre der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen hatten im August 2007 dem ITDZ Berlin den Auftrag erteilt, Vorarbeiten für das Leitprojekt „Ausbau des „Berlin Telefon“ zur Servicenummer 115" im Rahmen des Programms „ServiceStadt Berlin“ durchzuführen. Foto: Archiv - Ausgezeichnet: Projektleiter Hans-Joachim Baatz und Vorstand Konrad Kandziora vom ITDZ Berlin bei der Urkundenübergabe (v. l. n. r.) Unter Würdigung des bürgerorientierten Ansatzes rund um das Service- und Auskunftscenter „Berlin Telefon“ erhielt das ITDZ Berlin eine Auszeichnung in der Kategorie „Beste Umsetzung“. Weitere Kunden werden gewonnen Auch im Jahr 2009 konnte das ITDZ Berlin neue Kunden für seine Service CenterLösung gewinnen. Anfang des Jahres wurde die Vermittlung für das 2/10 17 SPLITTER Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf übernommen werden. Als weitere neue Vertragskunden wurden das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf mit ITService (März 2009), die KFZ-Steuerstelle des Technischen Finanzamts (September 2009) und die Schülerdatenbank der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung (Oktober 2009) an das Service Center angebunden. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg (Bereich Ordnungsamt) und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) wurden im September 2009 Pilotkunden des ITDZ Berlin. Auch das Badegewässertelefon des LaGeSo wurde zunächst für eine Saison an das vom ITDZ Berlin betriebene Service Center angeschlossen. Beendet wurde der Pilotbetrieb mit den Kunden BA Lichtenberg (Bereiche: Bauen und Verkehr, Planen und Vermessen, Umwelt und Natur) und der Beihilfestelle des Landesverwaltungsamtes, weil der größte Teil der Anfragen aktenbezogen war und eine direkte Zuordnung zum Sachbearbeiter erfordert. Bürgerfreundliche Verwaltungsdienste durch mobilen Service V iele Kommunen versuchen das Dienstleistungsangebot ihrer öffentlichen Verwaltung bürgerfreundlicher zu gestalten. So wurden vielerorts die Onlinepräsenzen ausgebaut und Call-Center eingerichtet, um Informationen leichter zugänglich zu machen. Eine besondere Möglichkeit, aktiv auf den Bürger zuzugehen, ist der Service „mobile Bürgerdienste“ (MoBüD), mit dem Behördenvorgänge in Berlin auch außerhalb der stationären Ämter erledigt werden können. Bürgerberater kommen zu festen Terminen mit mobilem Equipment an Standorte wie Einkaufspassagen, Wochenmärkte, Krankenhäuser oder Senioreneinrichtungen. Über eine gesicherte Datenverbindung kann auf das Berliner Landesnetz zugegriffen werden, so dass die vollständige Bearbeitung von Bürgeranliegen möglich ist angefangen von der Beratung über die Antragsaufnahme und Bezahlung bis hin zur Aushändigung der gewünschten Dokumente. Auf diese Weise können Bürger Dienste wie Melde- oder Passangelegenheiten fernab von Amtsstuben bequem in Anspruch nehmen und profitieren darüber hinaus von kurzen Wegen und geringerem Zeitaufwand. Die mobilen Einsätze werden von den einzelnen Berliner Bezirken durchgeführt. Zur Zeit bieten Spandau, Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg, Reinickendort, Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Neukölln mobile Bürgerdienste an. Start der Servicenummer „115“ Die Weiterentwicklung des „Berlin Telefon“ zum Auskunftsdienst „115“ wurde mit Aufnahme des Pilotbetriebes am 24. März 2009 erfolgreich abgeschlossen. Seit der Aufnahme des Pilotbetriebs läuft der Auskunftsdienst „115“ sehr stabil und unter Einhaltung der anspruchsvollen Service-Levels. Berlin konnte so seiner Verpflichtung als Modellregion in jeder Hinsicht gerecht werden. Der Einsatz der Behördenrufnummer 115 ist in Berlin im ersten Jahr positiv verlaufen. Das Service Center des ITDZ Berlin hat seit dem Start des Dienstes 138.320 Anrufe entgegengenommen. Das waren im Durchschnitt 560 Anrufer täglich, die diesen modernen Verwaltungsservice genutzt haben. (EB) 2/10 18 Um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, ihre Wartezeit sinnvoll zu nutzen, bietet das ITDZ Berlin im Rahmen von MoBüD zusätzlich ein Warteschlangenmanagementsystem mit SMS-Benachrichtigung an. Wenn ein Bürger sich beim mobilen Bürgeramt anmeldet, kann er gleich über seine Wartezeit informiert werden und er erhält auf Wunsch eine SMS-Benachrichtigung ca. zehn Minuten, bevor er an der Reihe ist. ITDZ Berlin stellt Infrastruktur und IT-Komponenten bereit Die nötige technische Ausstattung - Notebook, Drucker, Chipkartenleser, Terminal für Zahlung mit EC-Karte, ISDN-Adapter - wird komplett vom ITDZ Berlin zur Verfügung gestellt und ist so kompakt und nach ergonomischen Gesichtspunkten konzipiert, dass sie in einen Rollenkoffer passt und bequem transportiert und aufgebaut werden kann. Die Verbindung zwischen mobilem Standort und dem Intranet der Berliner Verwaltung erfolgt nach strengsten Sicherheitskriterien mittels eines „Tunnels“ über ein „Virtual Private Network“ (VPN). Der mobile Bürgerberater kann somit wie gewohnt und vor allem sicher auf alle benötigten Verfahren und Anwendungen im Landesnetz zugreifen. (EB) SPLITTER Vom Rechenzentrum zum Data-Center D atenschutz und Datensicherheit werden beim ITDZ Berlin großgeschrieben. Unter aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen werden die Daten der Kunden gesichert und verwaltet. Der Schutz personenbezogener und anderer vertraulicher Daten ist eine Kernaufgabe. Über 799 Server einschließlich Großrechner und die darauf laufenden Datenbanken, Betriebssysteme und Anwendungen stehen in einem großen Data-Center. Neueste Techniken garantieren eine hochverfügbare Datensicherung und die schnellstmögliche Kommunikation aller Server und Laufwerke. Das Sicherheitssystem besteht aus individuellen Serverkonfigurationen in einer Vielzahl separater Serverfarmen, die unabhängig voneinander arbeiten. Jede Serverfarm bietet den Vorteil einer fast hundertprozentigen Ausfallsicherheit. Die kontinuierliche Datensicherung wird von mehreren, voneinander getrennten Hochleistungsrechnern mit rasanter Speicherleistung gewährleistet. Und das Beste: Das Betriebssystem auf dem Kundenserver spielt fast keine Rolle. Mit der Datensicherung im Data-Center werden den Kunden optimal aufeinander abgestimmte „IT-rundum-Pakete“ angeboten. Die Dienstleistung beginnt bei der Planung geeigneter Systeme und deren Anschaffung und endet bei der reibungslosen Datensicherung. Nicht nur die Daten, sondern auch das Rechenzentrum selbst sind bestens geschützt. Umfassende Sicherheitssysteme wie Eingangskontrollen und Videoüberwachung verhindern den Zutritt von Unbefugten: Höchste Sicherheit auf allen Ebenen. Um den ständig steigenden Anforderungen der im Sicherheitsrechenzentrum betriebenen Verfahren gerecht zu werden, wurde die Infrastruktur in den letzten Jahren zukunftssichernd ausgebaut. So beauftragte die Senatsverwaltung für Finanzen das ITDZ Berlin im Jahr 2005, eine Kapazitätserweiterung des IBM-Mainframes (Großrechners) herbeizuführen, um Engpässe zu beseitigen, die durch die hohe Auslastung bedingt waren. Die daraufhin vom ITDZ Berlin durchgeführte Erhöhung der Rechenkapazität des zentralen Servers führte zu einer vollständigen Problembehebung. Das Hochsicherheitsrechenzentrum des ITDZ Berlin wurde 2006 in „Data-Center“ umbenannt. Der moderne Begriff symbolisiert Sicherheit und Hochverfügbarkeit der darin untergebrachten Kundendaten. Es standen für die Kunden 83 Individualserver, 185 Standardserver und neun Infrastrukturserver im Data-Center bereit. Darüber hinaus wurden 37 kundeneigene Server betreut. Zusammen mit den im Grenznetz bereitgestellten Servern und den für den Betrieb eigener Infrastrukturen genutzten Systemen wurden rund 400 Server betrieben. Foto: Archiv Ausbau des Data-Centers Ein Arbeitsschwerpunkt waren die Planung für den weiteren Ausbau des Data-Centers, um auch die zukünftigen Anforderungen an einen modernen Infrastrukturbetrieb erfüllen zu können. Diese Planung war zugleich Grundlage für umfangreiche Investitionsmaßnahmen. Bereits in 2006 wurden zwei zusätzliche Räume mit der erforderlichen Infrastruktur und Sicherheitstechnik ausgestattet und als zusätzliche Sicherheitszellen in betriebsbereitem Zustand an den Bereich Produktionsbetrieb übergeben. Um weitere hochsicherheitsbedürftige Infrastrukturen im Data-Center unterbringen zu können, wurden die Bauvorbereitungen für fünf weitere Serverzellen begonnen. Das Data-Center wurde im Jahr 2007 mit hohem technischem Aufwand modernisiert und für die künftigen Aufgaben (z. B. Servervirtualisierung) ausgebaut. In der strategischen Ausrichtung wurden 2008 wichtige Signale gesetzt. Mit der Modernisierung des Data-Centers und der Virtualisierung von Servern konnte der Stromverbrauch reguliert und den Erfordernissen des Betriebs angepasst werden. Als einer der ersten IT-Dienstleister stellte das ITDZ Berlin frühzeitig die Weichen für eine energieeffiziente und umweltbewusste Informationstechnik. In einer Bauzeit von nur zehn Monaten wurde das Data-Center erheblich erweitert. Mit der Schaffung neuer Flächen wurde es möglich, die Kapazität der 2/10 19 SPLITTER technischen Infrastruktur insgesamt zu verdoppeln, um so auf die Bedürfnisse der Kunden besser reagieren zu können. Insbesondere bei der Kälteerzeugung und Kälteverwendung kam dabei Green ITTechnik zum Einsatz, die einen energieeffizienten Betrieb und eine Reduktion des CO2-Ausstoßes ermöglichte. Auch die bereits bestehenden, hohen Sicherheitsstandards des Data-Centers wurden weiter verbessert (z. B. im Bereich der Brandvermeidung durch den Einsatz modernster Sauerstoffreduk-tionstechnik). einschließlich August 2009 wurde die Hardware für den EOSS-Verbund der Berliner Steuerverwaltung im Gebäude des technischen Finanzamts (TFA) betrieben. Gemeinsames Ziel des ITDZ Berlin und des TFA war es, das EOSSGesamtsystem kurzfristig und zentral im Data-Center des ITDZ Berlin unterzubringen. Green IT im Data-Center Durch die Optimierung der Serverkonfiguration und der Infrastruktur konnten im Jahr 2008 gegenüber einem konventionell betriebenen Rechenzentrum 890 MWh Strom eingespart werden. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 300 Haushalten. Auch im Jahr 2009 wurden die umfassenden Baumaßnahmen fortgeführt. In nur sechs Monaten wurde der aus vier Sicherheitszellen bestehende Mittelstrang entkernt und infrastrukturell neu aufgebaut. Gleichzeitig wurde die technische Infrastruktur (Strom, Klima, Meldeanlagen) einer umfassenden Modernisierung unterzogen und um eine zukunftsweisende Brandvermeidungsanlage ergänzt. Insbesondere bei den Themenfeldern Kälteerzeugung und Kälteverwendung kam vorrangig Green ITTechnik zum Einsatz, die einen sehr energieeffizienten Betrieb ermöglicht und eine erhebliche Reduktion des CO-Ausstoßes erwarten lässt. Der Umzug des Rechenzentrums der Berliner Steuerverwaltung in das DataCenter wurde 2009 geplant und im laufenden Betrieb realisiert. Vom ITDZ Berlin wurden dem TFA drei gewidmete Zellen und eine gesicherte Stromund Klimaleistung von ca. 350 KW bereitgestellt. Der Betrieb der Infrastruktur (Strom, Klima, Brand- und Zugangsschutz), der sich an modernsten Green IT Standards orientiert, wird ebenfalls durch das ITDZ Berlin gewährleistet. Entwicklung des Jahresstromverbrauch und Serveranzahl für das Data-Center des ITDZ Berlin MWh/a Anzahl Server 5.000 1.600 4.500 1.400 4.000 3.500 1.200 3.000 1.000 2.500 800 2.000 600 1.500 1.000 400 500 200 0 0 2008 2010 2012 2015 Anzahl Individual-, Blade- und virtuelle Server insgesamt Jahresstromverbrauch Data-Center mit Fortschreibung gewählter Effizienzmaßnahmen Im Rahmen der Green IT-Strategie des ITDZ Berlin konnten im Jahr 2009 Einsparungen im Serverbetrieb erzielt werden. So wurden im Laufe des Jahres 20 Individualserver durch verbrauchsgünstigere Standardserver ersetzt. Zeitgleich hat sich damit der Anteil der Standardserver und insbesondere der virtuellen Systeme erhöht. Bei den Standardservern wurden im Laufe des Jahres neue, energieeffizientere Systeme eingesetzt. Durch diese Maßnahmen konnte trotz einer Erhöhung der Anzahl der Server um ca. 100 Geräte der Stromverbrauch gesenkt werden. Berliner Steuerverwaltung setzt auf das Data-Center Nachdem die Berliner Steuerverwaltung dem EOSS-Verbund (Evolutionär Orientierte Steuer Software) beigetreten war, hatte sie für dieses Verfahren Großrechnerleistungen und die dazugehörigen Komponenten beim ITDZ Berlin angemietet. Bis 2/10 20 Foto: Archiv Mit seinem hochsicheren energieeffizienten Data-Center hat das ITDZ Berlin als verlässlicher Partner der Berliner Verwaltung die Grundlagen für ein übergreifendes Angebot sowie die Voraussetzungen für kostengünstige ITDienstleistungen der Berliner Behörden geschaffen. (EB) SPLITTER Lösungen finden INNOVATIVE VERWALTUNGEN SETZEN AUF EINEN STARKEN PARTNER Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist einer der führenden kommunalen IT-Dienstleister in Deutschland. Es trägt mit seinen IT-Lösungen maßgeblich zur Modernisierung der Berliner Verwaltung bei. Innovation und Qualität Die Informations- und Kommunikationstechnik vernetzt Bürger, Wirtschaft und Behörden. Sie eröffnet Perspektiven zur weiteren Modernisierung der Verwaltung. Die durch das ITDZ Berlin bereitgestellten neuen Dienste sind besonders eng mit „Service Stadt Berlin“ verknüpft. Investitionen und Umweltschutz Das ITDZ Berlin bietet kundenorientierte Dienstleistungen zu wirtschaftlichen Konditionen an. Die Bündelung der Investitionen schafft einen Mehrwert für viele Verwaltungen. Das ITDZ Berlin hat spezielle Konzepte zum Thema „Green IT“ erarbeitet. Es bietet der Berliner Verwaltung u. a. energieeffiziente Arbeitsplatzcomputer an. Kooperation und Motivation Das ITDZ Berlin legt Wert auf eine partnerschaftliche und langfristige Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Die Basis des Unternehmenserfolges ist eine enge Kundenbindung und eine hohe Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Kompetenz und Erfahrungen Mit einem eigenen Landesnetz und einem hochsicheren Data-Center stellt das ITDZ Berlin den Kern der IT-Infrastruktur des Landes Berlin. Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung, Beschaffung von Hard- und Software sowie eGovernment-Lösungen komplettieren das umfassende Angebot. Weitere Informationen zum IT-Dienstleistungszentrum Berlin: Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de Moderne Perspektiven für die Verwaltung. 2/10 21 SPLITTER Harmonisierung der wirtschaftsorientierten Service-Angebote der Berliner Bezirke online D as Projekt „Vereinheitlichung und Bündelung der wirtschaftsrelevanten Online-Angebote der Berliner Bezirke“ ist eingebettet in die E-Government-Strategie des Landes Berlin und wird von August 2008 bis Juli 2010 im Rahmen des Programms ServiceStadt Berlin durchgeführt. Es zielt auf die verbesserte Darstellung von wirtschaftsorientierten Dienstleistungen und Angeboten der zwölf Berliner Bezirksämter für Unternehmen auf der landeseigenen Internetplattform berlin.de. Die Projektleitung liegt bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Die wissenschaftliche Begleitung und somit die Koordinierung zwischen den Projektpartnern haben die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) und das Institut für Innovation, Kommunikation und Organisation (IKO) übernommen. Getragen wird das Projekt durch einen Beschluss des Rates der Bürgermeister. In einem ersten Schritt haben sechs Projektbezirke, Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Spandau, Steglitz-Zehlendorf und Treptow-Köpenick, in einer Bestandsaufnahme wirtschaftsrelevante Leistungen und Angebote identifiziert und zusammengetragen. Als Grundlage für die Ermittlung und Kategorisierung der Leistungen dienten einerseits der Berliner Produktkatalog und andererseits das Erfahrungswissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachämter. Die wirtschaftsorientierten Leistungen wurden aus dem gesamten Leistungsspektrum folgender sieben Fachämter gewonnen: • • 2/10 Wirtschaftsförderung Stadtplanung 22 • • • • • Vermessung Bauaufsicht Denkmalschutz Tiefbau Naturschutz Die ermittelten Leistungen wurden in einem zweiten Schritt anhand von Kategorien beschrieben, wie z. B.: Allgemeine Informationen zur Leistung, Bearbeitungsfristen, Schlüsselwörter, Formularvorlagen, Gebühren, Rechtsvorschriften. Im Fokus der Aufmerksamkeit standen bei der Aufbereitung auch Leistungen, die einen unmittelbaren bzw. mittelbaren Bezug zur EU-Dienstleistungsrichtlinie haben. Die enge Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer, den Ansprechpartnerinnen und -partnern für die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie, der Einrichtung der D115 sowie Projekten rund um die Optimierung des Angebotes der Ordnungsämter unterstützte die Auswahl der von den Verwaltungskunden stark nachgefragten Leistungen. In der Transferphase des Projektes wurden die ausgewählten Leistungen ab Herbst 2009 mit den noch nicht am Projekt beteiligten Bezirken diskutiert, so dass ein Konsens über alle 12 Bezirksämter erzielt werden konnte. Im Ergebnis liegen fachund ämterübergreifend gut 50 Leistungsbeschreibungen vor, beispielsweise Details zur Baugenehmigung, der Auskunft aus dem Liegenschaftskataster oder dem denkmalschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren. Gleichzeitig wurden erste Leistungsdarstellungen exemplarisch in den Internetauftritten der beteiligten Bezirke aufbereitet. Köpenick Ansicht: Leistung Auszüge und Auskünfte aus dem Liegenschaftskataster Bezirksamt FriedrichshainKreuzberg Startansicht Stichwortverzeichnis Wirtschaftsservice des Bezirksamtes Treptow-Köpenick SPLITTER Zentrale Basis für die Bereitstellung der Leistungen durch die bezirklichen Fachämter ist die im Aufbau befindliche Dienstleistungsdatenbank (DLDB) im Rahmen des Berliner Wissensmanagements. Durch diesen IT-Dienst werden die Fachämter der Bezirke zukünftig ihre Leistungen so einstellen können, dass eine Dienstleistung nur einmal in die DLDB eingepflegt und dann zum jeweiligen Standort/Bezirk verlinkt wird. Alle Bezirke profitieren von dieser Arbeitsteilung. Ein weiterer Baustein des Projektes befasst sich mit den behördeninternen Abläufen und Prozessen, die hinter den Dienstleistungen stehen. Das Projektteam der HTW analysierte acht ausgewählte Prozesse und ermittelt im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bezirksämter sowie anhand einer Nutzwertanalyse das EGovernment-potenzial der Prozesse. Es wird geprüft, inwiefern sich die betrachteten Prozesse für eine zukünftige elektronische Abwicklung eignen. Online-Angebote auf Bezirks- wie Landesebene erweitern. Somit wird das Verwaltungshandeln für den Kunden informativ und transparent zugänglich gemacht. Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Peter Kayser, wissenschaftlicher Leiter, Institut für Innovation, Kommunikation und Organisation, [email protected] Faye Preusse, Projektkoordinatorin, Projekt „Vereinheitlichung und Bündelung der wirtschaftsrelevanten Online-Angebote“, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, [email protected] FAYE PREUSSE Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Cloud Computing für die Berliner Verwaltung B erlin - Zur Optimierung der internen Arbeitsprozesse, steht der Berliner Verwaltung künftig eine Cloud-Computing-Lösung zur Verfügung. Der neue Service, entwickelt vom IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin), ermöglicht den Behörden die flexible Auslagerung von Speicherkapazitäten in das Data-Center (Rechenzentrum) des IT-Dienstleisters. Auch komplette Programme, etwa eine Mailsoftware, kann die Verwaltung nach Bedarf über Cloud Computing nutzen. Die Wartung und die Aktualisierung der Software erfolgt zentral im ITDZ Berlin. Cloud Computing kann zur Kostensenkung im öffentlichen Bereich beitragen, denn die Abrechnung erfolgt nach tatsächlicher Nutzung der Ressourcen. Die Sicherheit gewährleistet der ausschließliche Datenaustausch über das Berliner Landesnetz. Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin: „Das ITDZ Berlin hat sich für den Aufbau einer Cloud-Computing-Lösung wegen des Potenzials zur Kostensenkung in der Berliner Verwaltung entschieden. Unser Ziel ist eine größere Flexibilität und schnellere Realisierbarkeit von IT-Dienstleistungen für die Behörden der Hauptstadt. Die Bürgerdaten gelangen auch mit dem neuen Cloud-Computing-Angebot nicht an internationale Serverfarmen. Es handelt sich um eine interne Cloud der Berliner Verwaltung, bei der laufend aktualisierte Sicherheitsmechanismen die Privatsphäre des Bürgers schützen.“ Erfahrungen mit zentralem Service Die Ergebnisse und erarbeiteten Handlungsempfehlungen des Projektes werden gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, der Senatskanzlei, den Bezirken und weiteren Institutionen ausgewertet, damit sie in den Prozess der Verwaltungsmodernisierung der Berliner Verwaltung einfließen und Anwendung finden können. Die Aufbereitung der wirtschaftsrelevanten Leistungen der Berliner Bezirke wird zukünftig die bestehenden Mit dem IT-Infrastrukturservice und IT-Verfahrensservice haben sich vergleichbare Dienstleistungen des ITDZ Berlin in der Hauptstadtverwaltung bereits etabliert. Gerichte und Behörden werden schon heute zentrale IT-Services über eine Terminalserverfarm zur Verfügung gestellt. Ein wichtiger Fokus bei dem Ausbau des Service hin zu einer Cloud-Computing-Lösung liegt auf dynamischer Infrastruktur und Software. Servervirtualisierung als Voraussetzung Eine weitere Voraussetzung für den neuen Service ist die umfassende Virtualisierung von Servern, mit der das ITDZ Berlin bereits vor mehreren Jahren begann. Ging es ursprünglich darum Energie und Kapazitäten zu sparen, sind die unabhängig vom physischen Server laufenden Verfahren heute eine Grundvoraussetzung für die flexible Bereitstellung von Speicherkapazitäten. (EB) 2/10 23 SPLITTER „Z1 SecureMail“ gibt Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen erforderliche E-Mail-Sicherheit D ie Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (SenWTF) ist als Landesministerium unter anderem für die Förderung der Berliner Wirtschaft zuständig. Elektronische Post ist hier fest in die Arbeitsabläufe integriert und gehört zu den zentralen Kommunikationsmitteln. Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität der E-Mails sind dabei unabdingbare Kriterien. Diese Maßgaben setzt die SenWTF mit der Produktfamilie „Z1 SecureMail“ von Zertificon in die Tat um. ITDZ Berlin: Sammelvertrag für Softwarelizenzen senkt Kosten der Berliner Verwaltung B erlin - Die Berliner Verwaltung nutzt jedes Jahr einzellizensierte Softwarepakete von Oracle im Wert von mehreren Millionen Euro. Der jetzt zwischen Oracle und dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) geschlossene Sammellizenzvertrag, bündelt die vom Land Berlin in den Verwaltungen eingesetzte Software. Mit dem ITDZ Berlin als zentralen Ansprechpartner verbessert sich die Verhandlungsposition des Landes, und ermöglicht somit Preisvorteile bei neuen Lizenzen. Zudem werden langfristig die jährlich anfallenden Supportkosten gesenkt. Der Vertrag ist der erste Schritt zu einem zentralen Lizenzmanagement für das Land Berlin durch das IT-Dienstleistungszentrum. Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin: „Nahezu alle Berliner Verwaltungen arbeiten mit Software, vorrangig mit Datenbanken, der Firma Oracle. Mit der neuen Sammellizenz schaffen wir sowohl Synergien als auch Preisvorteile für das Land Berlin und zentralisieren den Verwaltungsaufwand.“ Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen gestaltet gemeinsam mit den Berliner Wirtschaftsfördereinrichtungen den strukturellen Wandel, verbessert die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln und stärkt die Innovationsfähigkeit sowie die Exportkraft der vor Ort ansässigen Unternehmen. Parallel setzt sie sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Wirtschaft und Gesellschaft ein. Im Bereich der Außenwirtschaft koordiniert die SenWTF die Aktivitäten der wichtigsten Akteure auf Landesebene und ist verantwortlich für die Abstimmung mit den Partnerorganisationen in Brandenburg. Dabei spielt das Medium E-Mail eine gewichtige Rolle. Täglich werden hier Nachrichen mit sensiblem Inhalt transferiert. Eine Lösung, die mittels Verschlüsselung und Signatur E-Mail- Sicherheit gewährleistet, ist demnach das Fundament für sichere elektronische Geschäftsabläufe. Die SenWTF setzt zu diesem Zweck in Abstimmung mit dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin die „Z1 Secure-Mail“Familie von Zertificon ein. Die Entscheidung fiel zum einen auf Grund der hohen Leistungsfähigkeit des Produktes auf Zertificon. (PM) 2/10 24 Foto: Brodersen - Werner Keller, Mitglied der Geschäftsführung von Oracle Deutschland, und Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin, bei der Vertragsunterzeichnung. Keine Änderungen bei bereits erworbenen Nutzungsrechten Bisherige Lizenzmodelle und bereits erworbene Nutzungsrechte bleiben unberührt. Alle zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Land Berlin genutzten Softwarepakete sind in der gemeinsamen Lizenz enthalten. Alle Verwaltungen der unmittelbaren Landesverwaltung, die bisher keine Oraclelizenzen halten, können automatisch von der Sammellizenz profitieren, wenn sie zukünftig benötigte Lizenzen über das ITDZ Berlin beschaffen. Hinzu kommen die Hochschulen und die Berliner Immobilienmanagement GmbH sowie einige mittelbare Landesverwaltungen. (EB) SPLITTER Deloitte-Reports zeigen: Der zukunftsfähige Staat nutzt IT für mehr Bürgerfreundlichkeit und Effizienz E-Government: transparent und dialogorientiert M ünchen - E-Government gewinnt bei Regierungen, Behörden, Verwaltung und weiteren Körperschaften der öffentlichen Hand zunehmend an Bedeutung. Es bietet mehr Effizienz sowie erweiterte Dialogmöglichkeiten mit den Bürgern Kerngedanke ist die Idee des Open Government, also einer für den Bürger transparenten Exekutive und Verwaltung. Dabei muss aber ein effektiver Datenschutz für das notwendige Vertrauen zwischen Bürger und Behörde sorgen. Generell müssen die Staaten technologisch aufrüsten, denn es wird mehr denn je darauf ankommen, die IT-Infrastruktur auszubauen, um so wirtschaftliche und gesellschaftliche Aufgaben besser zu verzahnen und zu erfüllen. Deutschland steht laut den Deloitte-Reports „Unlocking government - how data will transform democracy“ und „Back from the brink - now the great transformation“ im internationalen Vergleich recht gut da - vor allem in puncto Wettbewerbsfähigkeit, Breitbandnetze und Computing. „Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und das soziale Klima der Volkswirtschaften hängen heute in weiten Teilen von der technologischen Ausstattung und Infrastruktur ab. Den staatlichen Stellen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Sie können Innovationen fördern und am eigenen Beispiel zeigen, wie Informationstechnologie zu mehr Effizienz, Transparenz und einem offenen Dialog mit den Bürgern führt. So kann ein Klima entstehen, das den wirtschaft- lichen Aufschwung fördert und die Wettbewerbsfähigkeit stärkt“, erklärt Thomas Northoff, Partner Public Sector bei Deloitte. Dialogmedium Internet Open Government lautet der Schlüsselbegriff für eine zukunftsfähige, demokratische Verwaltung: Die Instrumente dazu bietet die Informationstechnologie. Sie stellt einerseits über den virtuellen Raum die geeigneten Kanäle zum gegenseitigen Austausch von Bürgern und Staat zur Verfügung. Zum anderen bilden Internet sowie behördeneigene Datenbanken nahezu unendliche Informationsressourcen, die für ein bürgerorientiertes E-Government benötigt werden. Ein IT-gestütztes Open Government konzentriert sich zu Beginn der Transformationsphase vor allem auf die Bereiche Datensammlung und -katalogisierung, Datenkonzentration auf einer zentralen Plattform, die Förderung von innovativen Anwendungsmöglichkeiten von Behördendaten durch die Nutzer sowie die Entwicklung von Aufbereitungsformen, die das Datenangebot anwenderfreundlich gestalten. Damit kann die öffentliche Hand nicht nur Offenheit gegenüber den Bürgern demonstrieren, sondern profitiert auch unmittelbar: Sie kann durch die Datenzusammenführung aus den verschiedenen Behördenpools sowie durch Datenerhebung im Internet zusätzliche Erkenntnisse gewinnen und neue Dialogplattformen kreieren - bis hin zur aktiven Teilnahme in sozialen Netzwerken. Foto: ktsdesign - Fotolia.de Datenanalyse als staatliche Kernkompetenz Um diese Aufgaben bewältigen zu können, braucht die öffentliche Hand vor allem eines: die Kompetenz zur qualifizierten Datenanalyse. Diese muss künftig zu den Kernkompetenzen staatlicher Stellen gehören, vor allem auf kommunaler, aber auch auf Landes- und Bundesebene. Die schiere Datenmasse kann nur dann den erwünschten Effekt erzielen, wenn sie aufbereitet und auf politische und verwaltungstechnische Anliegen hin überprüft wird. Deutschland in Teildisziplinen gut aufgestellt Ein Staat, der mit seinen Bürgern offen kommuniziert und seine Aufgaben transparent und effizient wahrnimmt, stärkt sich selbst und gewinnt zusätzliche Attraktivität. 2/10 25 SPLITTER Der Weg zu einem konkurrenzfähigen High-tech-Land teilt sich in drei Phasen auf: Gründungsphase, FlowPhase und Impact-Phase. In der Ersten stehen vor allem die technologischen und infrastrukturellen Voraussetzungen im Fokus, die zweite ist von Prozessimplementierung gekennzeichnet, während die dritte Phase erste Ergebnisse zeigt und Raum für Korrekturen bietet. Deutschland ist hier schon recht weit: Bei der Ausstattung mit IT-Hardware steht es international auf Platz 4, bei der Breitband-Infrastruktur auf Platz drei und im Hinblick auf Wettbewerbsintensität sogar auf dem ersten Platz. „Die technischen und strukturellen Voraussetzungen hierzulande sind gut. Was wir jetzt brauchen, ist eine Internetpolitik aus einem Guss. Sie muss vor allem einen angemessenen Datenschutz sicherstellen - denn der ist die Grundlage eines jeden E-Governments. Vertrauen ist ein hohes Gut, das jeden Schutz verdient. Das bedeutet, dass Behörden und Regierungsstellen auch ihre eigenen Daten entsprechend verlässlich schützen müssen“, so Northoff. Die Reports „Unlocking government how data will transform democracy“ und „Back from the brink - now the great transformation“ stehen unter http://www.presseportal.de/go2/ branchen/oeffentlicher-sektor zum Download bereit. Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. (OTS) ITDZ Berlin: innovativ qualitätsorientiert wirtschaftlich umweltgerecht 2/10 26 IT-Staatsvertrag tritt in Kraft” A m 1. April 2010 trat mit der Hinterlegung von 17 Ratifikationsurkunden des Bundes und der Länder der IT-Staatsvertrag („Vertrag über die Errichtung des IT-Planungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Informationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern - Vertrag zur Ausführung von Art. 91c GG“) in Kraft. Der IT-Staatsvertrag verbessert die Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei der Informationstechnik.” Hierzu erklärte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière: „Ich freue mich, dass der IT-Staatsvertrag am heutigen Tag mit Zustimmung des Bundestages und aller Landesparlamente in Kraft getreten ist. Damit wird eine neue Ära in der Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen in der Informationstechnik und der Steuerung von E-Government-Projekten eingeleitet. Ich bin mir sicher, dass der ITPlanungsrat mit seinen neuen Kompetenzen entscheidend dazu beitragen wird, die öffentliche IT in Deutschland effektiver auszugestalten und unsere Verwaltung zu modernisieren.“ ”Der IT-Planungsrat wird als neues Steuerungsgremium der Zusammenarbeit von Bund und Ländern im Bereich der Informationstechnik eingerichtet und am 22. April 2010 erstmals tagen. Im Konstituierungsjahr hat der Bund, vertreten durch die ITBeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, den Vorsitz. Weitere Informationen sind unter www.bmi.bund.de sowie unter www.cio.bund.de zu finden.” Beginn einer neuen Ära der Bund-Länder-übergreifenden Zusammenarbeit im Bereich der Informationstechnik und des E-Government IT-Planungsrat von Bund und Ländern nimmt Arbeit auf B erlin – Am 26. April 2010 fand im Bundeskanzleramt die erste Sitzung des ITPlanungsrats statt. Im IT-Planungsrat werden Bund und Länder unter Einbindung der Kommunen zukünftig verbindlicher als bisher in den Bereichen IT und E-Government zusammenarbeiten. Mit Artikel 91c des Grundgesetzes, dem Gesetz über die Verbindung der informationstechnischen Netze und dem am 1. April 2010 in Kraft getretenen IT-Staatsvertrag sind die rechtlichen Grundlagen für eine Bund-Länder-übergreifende IT-Zusammenarbeit seit kurzem gelegt. Aufgabe des IT-Planungsrats ist es nun, diesen Rechtsrahmen mit Leben zu füllen. Bundesminister Ronald Pofalla gab in seiner Begrüßung den Mitgliedern des ITPlanungsrat mit auf den Weg: „Die öffentliche IT muss im Interesse des Standorts Deutschland mit den Möglichkeiten und Chancen des technischen Fortschritts Schritt halten - das gilt gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise. Mit der Errichtung des IT-Planungsrats haben Bund und Länder eine wichtige Weichenstellung vorgenommen, um die öffentliche IT gemeinsam zu gestalten.“ Die Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik und diesjährige Vorsitzende des IT-Planungsrats, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe aus SPLITTER dem Bundesministerium des Innern, zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der ersten Sitzung: „Uns allen ist klar, dass sich weder der Bund noch einzelne Länder auf Dauer leisten können, die Entwicklungen auf dem Gebiet der IT und des E-Government alleine zu bewältigen. Mit dem IT-Planungsrat haben wir die Chance, da, wo es geboten ist, konkrete Erleichterungen für Bürger und Unternehmen auf den Weg zu bringen und flächendeckend sowie fachund ebenenübergreifend IT-Standards zu setzen. Das ist für mich gelebter Föderalismus. Zusammenarbeit heißt hier, von guten Beispielen zu lernen und diese für viele nutzbar zu machen. Diese neue Form der IT-Zusammenarbeit ist eine große Chance, unser Land weiter zu modernisieren.“ Der IT-Planungsrat koordiniert die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Fragen der Informationstechnik, legt fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitätsstandards und IT-Sicherheitsstandards fest, steuert EGovernment-Projekte und übernimmt die Aufgaben für das sogenannte Verbindungsnetz, das einen sicheren Datenaustausch über alle Verwaltungsgrenzen und -ebenen hinweg ermöglichen soll. Durch die Schaffung des ITPlanungsrats sind die bisherigen Verwaltungsstrukturen vereinfacht worden, da in ihm vielfältige Gremien der ITSteuerung aufgegangen sind. Weitere Informationen im Internet unter: www.bmi.bund.de der Bevölkerung) liegt die Zustimmung deutlich höher als bei Menschen ohne Internetzugang: 52 Prozent zu 32 Prozent. Das hat eine repräsentative Umfrage unter tausend Personen ab 14 Jahre im Auftrag des BITKOM ergeben. Danach hat jeder vierte Internetnutzer nach eigenen Angaben bereits einen finanziellen Schaden im Web erlitten. „Der neue elektronische Personalausweis hat das Potenzial, die Internet-Sicherheit enorm erhöhen – davon profitieren Verbraucher, Anbieter und Behörden“, sagte Prof. Dieter Kempf, Mitglied des BITKOM-Präsidiums und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN) bei der Vorstellung der Umfrage auf der CeBIT 2010. „Die deutlichen Vorbehalte gegenüber dem neuen Ausweis vor allem bei Senioren zeigen, dass die Bevölkerung in den kommenden Monaten über die Möglichkeiten des Ausweises besser informiert werden muss.“ Der neue Personalausweis wird am 1. November eingeführt, er besitzt einen Chip mit elektronischem Identitätsnachweis. Durch ihn können sich Nutzer und Anbieter von Online-Services im Netz ausweisen – beidseitig und freiwillig. Der Bürger muss dafür seinen Ausweis auf ein spezielles Lesegerät legen und eine Persönliche Identifikationsnummer (PIN) eingeben. Nur Unternehmen und Organisationen, die von einer staatlichen Stelle ein Zertifikat erhalten haben, können die elektronischen Daten auslesen. Zusätzlich können Verbraucher eine so genannte digitale Signatur auf dem Chip speichern. Mit ihr können sie auch online rechtskräftige Verträge abschließen. Den neuen Ausweis will laut Umfrage fast jeder zweite Internet-Nutzer (44 Prozent) bei Behördendiensten wie An- oder Ummeldungen nutzen, fast 40 Prozent beim Online-Banking und jeder Dritte beim Online-Shopping. „Nach Einführung des neuen Ausweises im November sollten den Kunden möglichst schnell nützliche Anwendungen zur Verfügung stehen – nur dann werden viele Bürger diese Angebote annehmen und nur dann lohnt sich der Einsatz für Verwaltung und Unternehmen“, so Kempf. Der neue Personalausweis ist wie sein Vorgänger zehn Jahre gültig. 30 Prozent aller Internet-Nutzer, das sind rund 14 Millionen Menschen, würden ihren alten Personalausweis freiwillig vor Ablauf der Gültigkeit umtauschen. Andererseits will jeder fünfte Deutsche bis Ende Oktober noch bewusst einen alten Ausweis beantragen, auch das wären über 14 Millionen Menschen. Zu dieser Gruppe gehören besonders viele Ältere sowie Personen, die das Internet nicht nutzen. Derzeit verzichtet jeder fünfte Internet-Nutzer aus Sicherheitsgründen bewusst auf jegliche Transaktionen im Web. Am größten ist dabei die Sorge, dass ein Rechner Internet-Nutzer begrüßen neuen Personalausweis H annover - Beim neuen elektronischen Personalausweis halten sich Zustimmung und Ablehnung der Bürger die Waage. 46 Prozent der Bevölkerung begrüßen die Einführung, 45 Prozent lehnen sie eher ab. Bei den Internet-Nutzern (70 Prozent 2/10 27 SPLITTER mit Viren oder anderen Schadprogrammen infiziert wird. Jeder dritte Internet-Nutzer war davon schon betroffen. Allerdings surfte jeder Fünfte nach eigenen Angaben ohne Virenschutzprogramm und jeder Dritte ohne eine Firewall, die den Datenverkehr eines Rechners mit der Außenwelt kontrolliert. „Wer sein System nicht sichert, dessen Computer wird schnell eine Bedrohung für einen selbst, aber auch für andere Nutzer, speziell für Geschäftspartner, Kollegen, Freunde und Bekannte“, so Kempf. Opfer können unwissentlich zu Tätern werden: etwa wenn der eigene Rechner von Hackern mit Viren infiziert wird und später als Teil eines so genannten Bot-Netzes Server von Unternehmen oder Behörden lahmlegt. BITKOM fordert deshalb alle Internet-Nutzer dazu auf, ihre Computer und Smartphones nicht nur zum Selbstschutz, sondern auch aus Rücksicht auf andere gut zu schützen. (PM) themen in der öffentlichen Verwaltung. Nur rund ein Fünftel der befragten Organisationen haben bereits entsprechende Lösungen im Einsatz. Öffentliche Einrichtungen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene sehen sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Staatliche Verschuldungen machen Kosteneinsparungen unumgänglich. Dadurch wächst der Druck, teure, ineffiziente Abläufe abzuschaffen, Informationsprozesse zu verbessern sowie die Produktivität zu erhöhen. Gleichzeitig steigen - unter anderem durch Vorgaben aus der EU - die Anforderungen in Sachen Transparenz, etwa in den Bereichen Steuerverwendung, Ressourcenverbrauch oder Haushaltsausgleich. Hinzu kommt die gesetzlich verankerte Umstellung der kameralen auf eine doppische Buchführung, die den Bedarf an unterstützenden Softwarelösungen für Steuerung und Planung weiter steigert. Software nur unzureichend genutzt Nahezu 80 Prozent der befragten Organisationen nutzen bereits heute Softwarewerkzeuge für Steuerungs- und Planungszwecke, vor allem für die Bereiche Haushalt, Controlling und Personalwesen. Beim Reporting, der Datenanalyse, Planung und Budgetierung sind Steuerungs- und Planungssysteme zwar etabliert, aber befinden sich noch in der Einführungsphase. Die Studie zeigt außerdem, dass 80 Prozent der Befragten regelmäßig Daten aus ihren Systemen für Steuerung und Planung exportieren, ein Umstand der darauf hindeutet, dass es an spezialisierten Systemen fehlt. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Befragten gab darüber hinaus an, lediglich Standard-Kalkulationstabellen zu nutzen. Mangelndes Datenmanagement, hohe Unzufriedenheit Studie von IBM und BARC Steuerungssysteme in öffentlicher Verwaltung unzureichend genutzt I BM hat das Analystenhaus BARC (Business Application Research Center) mit der Studie „Steuerungsund Planungssysteme in der öffentlichen Verwaltung“ beauftragt. Die Umfrage unter mehr als 120 deutschen Behörden auf kommunaler, Länder- und Bundesebene ergab, dass Softwarelösungen für Steuerung und Planung bislang nur unzureichend genutzt werden. Während sich bei rund 80 Prozent der befragten Organisationen bereits Werkzeuge zur Steuerung und Planung im Einsatz befinden, zeigten sich lediglich 37 Prozent zufrieden mit den aktuell genutzten Systemen. Zudem sind laut Studie kennzahlenbasierte Systeme zur Unternehmenssteuerung - wie beispielsweise Dashboards und Balanced Scorecards - bislang noch Zukunfts- 2/10 28 Ein weiteres Manko: Bei den meisten öffentlichen Einrichtungen mangelt es an einem durchdachten Datenmanagementkonzept und somit an einem wesentlichen Fundament für ein effizientes Steuerungs- und Planungssystem. 30 Prozent der befragten Teilnehmer gaben an, überhaupt kein Datenmanagementkonzept zu besitzen. Auch innovative Technologien wie Dashboards oder Balanced-ScorecardAnwendungen zur Visualisierung von Kennzahlen und Informationen sind noch nicht in breitem Umfang in der öffentlichen Verwaltung angekommen. „Die öffentliche Verwaltung hat großen Nachholbedarf, wenn es um die Nutzung effizienter Planungssysteme geht“, erläutert Olaf Scamperle, Director Business Analytics und Performance Management bei IBM Deutschland und Country Manager SPSS, an IBM company. „Die Übertragung von Daten einzelner Bereiche aus Standard-Kalkulationstabellen bedeutet für die Verwaltung nicht nur einen enormen Zeitaufwand, sondern birgt auch zusätzliche Fehlerquellen.“ Insgesamt führen komplizierte Daten-verarbeitungsprozesse, die geringe Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Änderungen, mangelnde Datenqualität und nicht abgestimmte Kennzahlen zu großer Unzufriedenheit bei Anwendern in der öffentlichen Verwaltung. Die Studie spricht diesbezüglich eine klare Sprache: Nur 37 Prozent der Befragten gaben an, mit ihren aktuell genutzten Steuerungs- und Planungssystemen zufrieden zu sein. Die vollständige Studie kann bei Interesse hier heruntergeladen unter http://forms.cognos.com/ werden. (PR) | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand, Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung. SPLITTER Stadt Ludwigshafen zieht positive Bilanz bei der Verwaltungsmodernisierung Doppikeinführung und Rechnungsautomatisierung im Doppelpack N eustadt/Wied - Am 2.1.2009 legte die Stadt Ludwigshafen den Schalter um für ein Mammutprojekt: die Umstellung des Rechnungswesens von der Kameralistik auf die Doppik bei gleichzeitiger Einführung einer elektronischen Rechnungsbearbeitung mit dem DOXiS InvoiceMaster von SER. Nach einem Jahr Produktivbetrieb zieht die Stadt eine positive Bilanz. Zufriedene Mitarbeiter, effizientere Prozesse Die Rechnungsverarbeitung läuft reibungslos und die neuen Abläufe haben sich weitgehend eingespielt. Die Mitarbeiter freuen sich vor allem über die Softwareunterstützung bei der Recherche. Anstatt wie früher langwierig in Papierbergen nach Dokumenten zu suchen, finden sie alle Rechnungsbelege heute auf Knopfdruck über die Vorgangssuche. Durch die Zentralisierung der Rechnungsverarbeitung können sich die Sachbearbeiter auf die Neuerungen in der Doppik konzentrieren. Datenerfassung, Adressvalidierung und Verbuchung finden heute zentral statt. In den Bereichen werden die Rechnungen heute nur noch kontrolliert und vorkontiert. Die guten Erfahrungen in Ludwigshafen haben sich herumgesprochen. Ungefähr einmal im Monat kommen Vertreter anderer Kommunen nach Ludwigshafen, um sich das System vorführen zu lassen. SER ist größter, unabhängiger, deutscher Hersteller und Anbieter von Lösungen für integriertes Enterprise Content Management (iECM). Seit mehr als 20 Jahren werden in Rheinland-Pfalz prozessorientierte Lösungen für mehr Wirtschaftlichkeit und Produktivität in deutschen sowie europäischen Unternehmen und Organisationen entwickelt. (PB) „Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen System und auch unsere Führungsebene ist der Meinung, dass das Projekt ein Volltreffer war“, konstatiert Martina Derst, Leiterin des Teilprojekts „Organisation des Rechnungswesens“. Insbesondere der geringe Personalaufbau in der Geschäftsbuchhaltung gibt Anlass zur Zufriedenheit, der bei vergleichbaren Kommunen deutlich höher ausgefallen ist. Landkreis Märkisch-Oderland setzt eGovernmentStrategie mit OPTIMAL SYSTEMS um Bis auf wenige Ausnahmen laufen die Rechnungen der Stadt Ludwigshafen heute in der zentralen Geschäftsbuchhaltung zusammen und werden dort elektronisch verarbeitet. Das war nicht immer so. Bis zum 31.12.2008 kümmerten sich die dezentralen Bereiche der Stadt Ludwigshafen selbst um die Bearbeitung und Verbuchung ihrer Kreditorenrechnungen. Die neu implementierten elektronischen Prozesse haben dazu beigetragen, den Aufwand in der zentralen Geschäftsbuchhaltung deutlich zu reduzieren, die dezentralen Bereiche in der Rechnungsbearbeitung zu entlasten, Durchlaufzeiten zu beschleunigen, Papieraufkommen zu reduzieren und den Archivierungsaufwand zu minimieren. Der Hauptfokus bei der Einführung von OS|ECM wird nun auf der Umsetzung eines vollständigen Online-Baugenehmigungsverfahrens in der Bauaufsichtsbehörde liegen. Dabei wird das bereits vorhandene Fachverfahren ProBAUG der Firma PROSOZ an OS|ECM angebunden. Weitere Projekte, wie die Antragstellung und -bearbeitung des Elterngeldes oder die Rechtsanspruchsprüfung bei Inanspruchnahme eines Kindertagesstättenplatzes werden in Kürze folgen. Ebenso ist geplant, OS|ECM als Dokumentenmanagement- und Workflowsystem im Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland, dem Eigenbetrieb des Landkreises, einzuführen. B erlin - Der brandenburgische Landkreis Märkisch-Oderland führt das Enterprise Content Managementsystem OS|ECM von OPTIMAL SYSTEMS ein. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung konnte die OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover mit dem besten Lösungsund Umsetzungskonzept überzeugen und wird nun die Softwaresuite OS|ECM als führendes Archiv-, Dokumentenmanagement- und Workflowsystem in verschiedenen Fachbereichen der Kreisverwaltung implementieren Die OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover wird zudem in allen Projekten mit entsprechenden Komponenten aus der OS|ECM-Suite für eine sichere E-Mail-Kommunikation und eine revisionssichere E-Mail–Archivierung sorgen, um das kontinuierlich wachsende E-Mail-Aufkommen der Landkreisverwaltung in den Griff zu bekommen. Die OPTIMAL SYSTEMS GmbH entwickelt und vertreibt Softwarelösungen für Enterprise Content Management. Die OPTIMAL SYSTEMS-Unternehmensgruppe wurde 1991 in Berlin gegründet und beschäftigt zurzeit ca. 230 Mitarbeiter an sieben Standorten. (PB) 2/10 29 SPLITTER Bürgererwartungen im Fokus D ie neue Studie „Bürgererwartungen im Fokus“, die IBM in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) der Universität Bonn erstellt hat, liefert neue Erkenntnisse, was Bürger von ihren öffentlichen Verwaltungen erwarten, wie zufrieden sie mit deren Leistungen sind und wie sie zum Einsatz neuer Technologien stehen. Die Studie dokumentiert erhebliche Unterschiede in der Beurteilung von Servicequalität und der Akzeptanz alternativer Zugänge: Je jünger die Bürger, desto kritischer die Einschätzung, außerdem zeigen jüngere Großstädter die größte Bereitschaft, alternative Zugänge zu nutzen und dafür gegebenenfalls auch zu bezahlen. Grundsätzlich gilt: Städte und Gemeinden haben in Deutschland ein durchweg positives Image bei ihren Einwohnern: 95 Prozent der Bürger sind mit ihrem Wohnort zufrieden und rund 75 Prozent haben ein positives Bild von ihrer Kommunalverwaltung. Die Sozialversicherungen liegen mit 65 Prozent leicht dahinter, sind aber immer noch durchaus geschätzt. Positive Ergebnisse auch beim Thema Kundenzufriedenheit: Im Ranking weist nur die Hausbank (Platz 1) ein besseres Ergebnis auf, kommunale Verwaltung und die Sozialversicherung folgen in dichtem Abstand. Damit liegt der Öffentliche Dienst aus Sicht der Bürger eindeutig vor den großen privatwirtschaftlich geführten Dienstleistungsunternehmen. Bei der Frage nach der Kundenorientierung von Verwaltung und Sozialversicherungen ergibt sich jedoch ein durchaus differenziertes Bild: Rund 73 Prozent der Bürger insgesamt sind mit der Kundenorientierung der Verwaltung zufrieden oder eher zufrieden, bei der Sozialversicherung sind es rund 70 Prozent. Dabei ist allerdings auffällig, dass diese Werte bei älteren Bevölkerungsschichten (55 Jahre und älter) sehr viel höher ausfallen als bei den Jüngeren. Problematisch ist vor allem das Abschneiden bei den sogenannten Leistungsträgern im Alter von 25-54 Jahren: In dieser wichtigen Gruppe ist nur etwa ein Drittel wirklich zufrieden mit der Kundenorientierung ihrer Verwaltung. Die neue Untersuchung liefert statistisch belastbare Erkenntnisse darüber, wie Bürger ihre kommunale Verwaltung und die Sozialversicherungen (Rentenversicherung, gesetzliche Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung und Pflegeversicherung) als Dienstleister wahrnehmen und wie hoch ihre Bereitschaft ist, beispielweise auch digitale Zugangswege zu nutzen. “Wir möchten mit dieser Studie nicht nur die allgemeine Stimmungslage in der Bevölkerung zu diesen Themen ausloten, sondern auch einen Beitrag dazu leisten, durch fundiertes Zahlenmaterial die Qualität der Entscheidungsgrundlagen für den Öffentlichen Dienst und die Sozialversicherungen weiter zu verbessern“, betont Michael A. Maier, Leiter des IBM Geschäftsbereichs Öffentlicher Dienst. Die Studie untersuchte im Einzelnen folgende Themen: Das Image von Öffentlichem Dienst und Sozialversicherungen, Kundenorientierung, Akzeptanz alternativer Zugänge, Einstellungen zum Datenschutz und wünschenswerte Verbesserungen. 2/10 30 Foto: Archiv Bei der Frage nach alternativen Zugangswegen zeigen sich Großstadtbürger und die Altersklasse der 25-34-Jährigen am aufgeschlossensten und sind auch eher bereit, für zusätzliche Serviceleistungen zu bezahlen. Bei der Frage nach der Nutzungsbereitschaft von Internetportalen würden mehr als 60 Prozent der unter 50-jährigen einen solchen Zugang in Anspruch nehmen. Mit zunehmendem Alter sinkt diese Bereitschaft, doch immerhin noch 35 Prozent der über 65-jährigen würden digitale Services auch nutzen. Ingesamt gibt es eindeutige Erwartungen an die kommunalen Verwaltungen und Sozialversicherungsträger: Kompetente und freundliche Beratung, eine schnelle Bearbeitung ihrer Anliegen, räumliche Nähe, zeitliche Flexibilität, verstärkte SPLITTER Nutzung innovativer Technologien und einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren persönlichen Daten stehen in dieser Reihenfolge auf ihrer Wunschliste. Ebenfalls wichtig - allerdings in geringerem Maße - ist die Verkürzung der Wartezeiten vor Ort, die bessere Verständlichkeit und Vollständigkeit von Informationen sowie eine bessere örtliche Erreichbarkeit der Ansprechpartner. Die Ergebnisse zeigen bei insgesamt durchaus positiven Werten, dass es noch Potenzial für Verbesserungen gibt und Verwaltungen weitere Anstrengungen unternehmen müssen, um aus Sicht ihrer Kunden noch kundenfreundlicher zu werden. Für die Studie wurden repräsentativ für die Grundgesamtheit der Bürger in Deutschland von IBM und dem Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) der Universität Bonn in computergestützten Telefoninterviews 1002 Bürger ab 25 Jahren befragt (Download der Studie unter http://www-05.ibm.com/de/ public/literature/). (PR) Top-Themen drehen sich um Informationsqualität sowie Virtualisierung IT-Trends 2010 B erlin - Mit der Virtualisierung haben die IT-Leiter in diesem Jahr ein Infrastrukturthema an die Spitze der wichtigsten Technologien und Anwendungen gesetzt. Auf den weiteren Plätzen folgen drei Themen rund um Informationsqualität: Master Data, Business Information- sowie Data Quality Management. Das ergab die jährliche Capgemini IT-Trends Studie. Für die nunmehr achte Ausgabe hat das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen im November 2009 die ITVerantwortlichen von 133 Konzernen und großen Mittelständlern im deutsch- sprachigen Raum befragt. Während viele Virtualisierungsprojekte allerdings bereits in die Betriebsphase übergegangen sind, laufen die Maßnahmen zur Erhöhung der Informationsqualität häufig gerade erst an. „Damit dominieren in diesem Jahr Projekte, die das Ziel haben, aus den bereits gesammelten Daten zusätzlichen Mehrwert für das Geschäft zu generieren. Die IT spielt also eine immer größere Rolle bei der Umsetzung der unternehmerischen Ziele“, kommentiert Dr. Peter Lempp, Geschäftsführer der Capgemini Deutschland GmbH, und einer der beiden Verantwortlichen für die Studie. Neu aufgesetzt werden in diesem Jahr auch viele Projekte rund um Identity und Access Management sowie Unified Communications-Lösungen. Themen wie Social Networking Tools, öffentliche Blogs oder Microblogging genießen zwar einen Aufmerksamkeitswert, rangieren aber in der alltäglichen IT-Praxis auf den hinteren Plätzen. Industrialisierungsindex: Mehr Vorreiter als Nachzügler Bei der Industrialisierung ihrer IT sind die Unternehmen im vergangenen Jahr einen großen Schritt vorangekommen. Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer erzielte überdurchschnittliche Ergebnisse und wurde im Gesamtindex als Industrialisierungs-Vorreiter („Leader“) eingestuft (2009: 34,7 Prozent). Am anderen Ende der Skala bewegen sich die Industrialisierungs-Nachzügler („Follower“), die in diesem Jahr 30 Prozent der Teilnehmer ausmachen (2009: 45,3 Prozent). Als Kriterien für die Berechnung des Indexes wurden die Eigenleistungstiefe sowie der Grad der Automatisierung und Standardisierung von Hardware, Software und Prozessen ermittelt. Industrialisierungs-Vorreiter kämpfen mit interner Politik, Nachzügler mit der Fachabteilung Während die IT-Abteilungen von Industrialisierungs-Vorreitern schlank aufgestellt sind und viele Leistungen von externen Dienstleistern erbracht werden, haben Industrialisierungs-Nachzügler eine hohe Zahl eigener Mitarbeiter und lagern wenig aus. Dementsprechend unterschiedlich sind die Probleme der beiden Gruppen: Die einen (Leader) kämpfen vor allem mit zu vielen Externen im Verhältnis zu eigenen Mitarbeitern sowie mit interner Politik. Die anderen (Follower) stehen in erster Linie vor organisatorischen Herausforderungen wie der Bewältigung der vielen Projekte, die gleichzeitig durchgeführt werden müssen, zu wenig internen Ressourcen sowie unklaren Projektzielen. „Viele Industrialisierungs-Nachzügler haben im vergangenen Jahr das Change Management versäumt, das sie jetzt dringend nachholen müssen. Die meisten Vorreiter hingegen haben diesen Prozess bereits abgeschlossen und können sich jetzt neuen Themen zuwenden“, so Peter Lempp. Eigenleistungstiefe drastisch gesunken Die Eigenleistungstiefe ist in allen Bereichen von der Anwendungsentwicklung (2010: 33,1 Prozent, 2009: 44,5 Prozent) über das Anwendungsmanagement (2010: 47,5 Prozent, 2009: 63,9 Prozent) bis zum Infrastrukturmanagement (2010: 49,6 Prozent, 2009: 60,9 Prozent) stark gesunken. Eine Ursache dafür war die Krise des vergangenen Jahres und die daraus resultierenden knappen Budgets. „Viele CIOs waren gezwungen, schnell zu handeln. Sie mussten ihre IT-Abteilungen schlanker aufstellen und die Fixkosten reduzieren. Der Lohn der Anstrengung ist, dass viele Budget-Kürzungen heute gelassener entgegen sehen als vor zwölf Monaten“, erklärt Dr. Uwe Dumslaff, Vorstand der Capgemini Technologie-Einheit Capgemini sd&m. Die vollständige Studie im PDF Format unter: http://www.de.capgemini.com/m/ de/tl/IT-Trends_2010.pdf . (OTS) 2/10 31 SPLITTER Einigung über neue ITEinkaufsbedingungen für die öffentliche Hand B erlin - Rechtzeitig zum Beginn der CeBIT traten neue IT-Einkaufsbedingungen der öffentlichen Hand in Kraft. Nach intensiven Abstimmungen haben eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Bundesinnenministeriums und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) den EVB-IT-Systemlieferungsvertrag für die Beschaffung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) verabschiedet. Der Systemlieferungsvertrag regelt den Einkauf von Standardhardware und software für die öffentliche Hand einschließlich deren Integration und Anpassung. Daneben bleibt weiterhin der EVB-IT Systemvertrag anwendbar. Die neuen Vertragsmuster stellen für die öffentliche Hand und für die Wirtschaft insgesamt eine große Entlastung dar, da es sich um ausgewogene und praxistaugliche Regelungen handelt. (PM) „Cloud Computing“ bietet neue Chancen für den Standort Deutschland M itte März empfing der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Dr. Bernd Pfaffenbach, hochrangige Repräsentanten der IT-Branche und Wissenschaftler zu einem Strategiegespräch zum Thema „Cloud Computing“. Ziel des Strategiegesprächs war es, mit ausgewiesenen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft eine aktuelle Positionsbestimmung Deutschlands zum Thema „Cloud Computing“ vorzunehmen. Daneben sollte geprüft werden, inwieweit konkrete Handlungsfelder benannt werden können und eine Kooperation mit internationalen Partnern zielführend ist. Die IT-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, und der Präsident des BITKOM, Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, erklärten übereinstimmend, dass mit dem Systemlieferungsvertrag eine Lücke bei der Beschaffung von IT-Systemen geschlossen, die Voraussetzungen für einen rechtssicheren Einkauf und ein transparentes Vergabeverfahren geschaffen werde. Beide hoffen auf eine breite Akzeptanz des EVBIT-Systemlieferungsvertrags bei öffentlicher Hand und Wirtschaft. Foto: Kirsty Pargeter - Fotolia.de Die Politik erarbeitet seit vielen Jahren Rahmenbedingungen für die Beschaffung von IT-Leistungen („Ergänzende Vertragsbedingungen für die Beschaffung von IT-Leistungen“ - EVB-IT) und stimmt diese mit dem BITKOM ab. Angesichts der Summen, welche die öffentliche Hand in Informationstechnik und deren sichere Anwendung investiert, kommt diesen Einkaufsbedingungen eine erhebliche Bedeutung zu. Die Vertragsmuster sind für die Bundesbehörden verbindlich. Auch Länder und Kommunen wenden die Regelungen überwiegend an. 2/10 32 Staatssekretär Dr. Pfaffenbach: „Cloud-Dienste sind für Unternehmen aller Branchen attraktiv. Denn mit „Cloud Computing“ stehen leistungsstarke IT-Kapazitäten zu geringeren Kosten pro Benutzer oder Applikation zur Verfügung als dies mit traditionellen Ansätzen möglich wäre.“ Auch mittelständische IT-Anbieter können innovative Dienstleistungen auf sogenannten „Cloud-Plattformen“ vermarkten und durch geringe Eintrittshürden neue Geschäftsfelder erschließen. „Cloud Computing“ eignet sich besonders für große Datenmengen und ist daher ebenso relevant für Forschungsinstitute und die öffentliche Verwaltung (siehe Seite 23). “Cloud Computing“ bietet die Möglichkeit, Speicherkapazitäten, Rechenleistung und Software kundenspezifisch und flexibel über das Internet anzubieten. Unternehmen können damit IT-Kapazitäten auslagern - analog zur Auslagerung von Produktion an externe Anbieter. „Cloud Computing“ kann einen tiefgreifenden Strukturwandel der IT-Branche auslösen. Analysten bewerten nach Aussage des SPLITTER Branchenverbandes BITKOM den weltweiten „Cloud Computing“-Markt für das Jahr 2008 mit rund 34 Mrd. Euro. “Es kommt jetzt darauf an, die mit „Cloud Computing“ verbundenen neuen Geschäftspotenziale möglichst erfolgreich zu erschließen“, sagte Dr. Pfaffenbach. Mit dem Strategiegespräch sollten die vielfältigen Kompetenzen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gebündelt werden. Das Thema „Cloud Computing“ wird aufgrund seiner großen technologischen und wirtschaftlichen Bedeutung in der neuen IT-Strategie der Bundesregierung „Deutschland Digital 2015“ eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig erarbeitet der Branchenverband BITKOM ein „Aktionskonzept Cloud Computing in Deutschland“, das in das Strategiegespräch und zukünftige Maßnahmen einfließen wird. (PR) Innovationsforschung ISI, die im Auftrag von BITKOM, IDS Scheer, SAP sowie der Software AG erstellt und auf der IT-Messe CeBIT 2010 in Hannover präsentiert wurde. Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche in Deutschland wächst kontinuierlich: In den letzten Jahren entwickelte sich diese Branche besser als die Gesamtwirtschaft und verzeichnete neben einer steigenden Bruttowertschöpfung ebenso einen Anstieg im Umsatz, Produktionsumfang als auch in der Anzahl von Arbeitsplätzen. Im Jahr 2030 wird der Sektor in Deutschland eine Bruttowertschöpfung von jährlich 90 Mrd. Euro erwirtschaften, den Umsatz im Maschinenbau prognostizieren Experten von Prognos dahingehend mit 100,8 Mrd. Euro und im Fahrzeugbau mit 115,1 Mrd. Euro. Die in Deutschland aus volkswirtschaftlicher Sicht oftmals besonders beachteten Sektoren Maschinen- und Fahrzeugbau werden in den kommenden 15 bis 20 Jahren im Wachstum stagnieren, während die Software- und IT-Dienstleistungsbranche ihren Anteil an der Bruttowertschöpfung verdoppeln wird. Software und IT-Dienstleistungen sind die Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft Fraunhofer ISI-Studie H annover - Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche in Deutschland entwickelt sich zu einem eigenständigen Wirtschaftsfaktor, dessen Bruttowertschöpfung und Beschäftigung sich in den nächsten zwei Jahrzehnten verdoppeln wird. Bis 2030 steht ein Beschäftigungswachstum von 80 Prozent bevor, was rund 452.000 neuen Arbeitsplätzen entspricht. Die Branche spielt zudem eine zentrale Rolle bei intelligenten Netzen und Technologien, mit der die Gesellschaft künftige Herausforderungen wie etwa den Klima- oder demographischen Wandel bewältigen kann. Doch derzeit wird der Sektor als treibende Wirtschaftskraft und Querschnittsfunktion in der Standortund Industriepolitik systematisch unterschätzt. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Studie des Karlsruher Fraunhofer Instituts für System- und Foto: Sergey Shlyaev - Fotolia.de Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche gewinnt in Zukunft weiter an Bedeutung, wenn es um die digitalen Grundlagen für Wirtschaft und Gesellschaft geht. Der Anteil dieser Branche an der Gesamtbeschäftigung wird so bis 2030 von 1,42 Prozent (2007) auf 2,72 Prozent ansteigen und somit bis zu 452.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Der Anteil der Software- und IT-Dienstleistungsbranche an der Gesamtbruttowertschöpfung wächst im gleichen Zeitraum auf nahezu 3,23 Prozent an. Im Jahr 2030 umfasst der Softwareund IT-Dienstleistungssektor knapp 1,016 Mio. Beschäftigte, der Maschinenbau etwa 0,947 Mio. gefolgt vom Fahrzeugbau mit rund 0,885 Mio. Arbeitsplätzen. Software als Motor für Innovation und Wachstum Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche ist von hoher Dynamik und Innovationsfähigkeit geprägt: Zum einem verzeichnet die Branche eine hohe Zahl von jährlichen Unternehmensgründungen und zum anderen verfügt sie über eine starke Technologie- und Forschungsorientierung. So entfallen rund 60 Prozent der Unternehmensgründungen für technologische Dienstleistungen allein auf den Software- und ITDienstleistungs- sowie den TK-Sektor. Trotz derzeitiger Wirtschaftskrise ist dieser Trend weiterhin unverändert und stimuliert durch die Innovationskraft der Branche Wertschöpfung und Produktivität anderer Wirtschaftssektoren. 2/10 33 SPLITTER “Software und IT-Dienstleistungen sind Querschnitttechnologien und ein wichtiges strategisches Wachstumsfeld für den Industriestandort Deutschland“, erklärte BITKOM-Präsident Professor August-Wilhelm Scheer. „Mittlerweile hängen über die Hälfte aller Industrieprodukte mittelbar oder unmittelbar vom Einsatz von ITK-Technologien ab. So arbeiten heute außerhalb der Softwareund IT-Dienstleistungsbranche bereits mehr IT-Fachkräfte als im Sektor selbst.“ Software und IT-Services lösen gesellschaftliche Herausforderungen Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche leistet mit ihrer Innovationskraft auch einen wesentlichen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Denn Software nimmt heute bereits eine zentrale Rolle ein, in dem sie vielen bestehenden Netzen und Technologien eine „intelligente“ Funktionalität hinzufügt. Die flächendeckende Versorgung mit intelligenten Netzen auf Breitbandbasis als Basisinfrastruktur der Wissensgesellschaft gehört ebenso dazu, wie die Sicherung der Energieversorgung, das Bewältigen des Klimawandels oder die Verbesserung der medizinischen Versorgung bei gleichzeitiger Kostenreduzierung. Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG: „Deutschland hat im Wachstumsmarkt IT international nur Chancen bei Telekommunikation und Software. Angesichts der Bedeutung von Software für Innovationen in allen Industriebranchen und der öffentlichen Verwaltung braucht Deutschland eine eigenständige und wettbewerbsfähige Software-Industrie. 100 Softwarefirmen mit mindestens 100 Mio. Euro Umsatz muss unser Ziel sein. Hier hilft, wenn die Politik die Softwareindustrie strategisch in der Wirtschaftsund Innovationspolitik verankert. Durch die Einrichtung eines speziellen „Software-Fonds“ innerhalb des geplanten High-Tech-Fonds II oder durch den verstärkten Einsatz innovativer Softwareprodukte im öffentlichen Bereich werden wesentliche Zeichen gesetzt.“ 2/10 34 Handlungsempfehlungen für die Standort- und Industriepolitik Software wird mittlerweile zwar als Schlüssel- und Querschnittstechnologie in geförderten Aktivitäten berücksichtigt, aber die Branche selbst ist kaum oder gar nicht Ziel von Maßnahmen. Eine nachhaltige und abgestimmte Strategie aller Interessensgruppen aus der Politik, der Branche und Unternehmen kann die Weichen stellen, um der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Branche gerecht zu werden. Dazu zählen vor allem: • Bestehende IT-Cluster auf nationaler und europäischer Ebene nachhaltig unterstützen Durch die gezielte Förderung von Unternehmenskooperationen und übergreifende Leuchtturmprojekte können existierende Standorte sowie Cluster der Software- und ITDienstleistungsbranche gestärkt und ausgebaut werden. • Gezielte Einbeziehung in Zukunftsprojekte wie Energie, Mobilität, Gesundheit und Verwaltung Da Software als Kernbestandteil intelligenter Netze wesentlich für den Erfolg großer Zukunftsprojekte wie Elektromobilität, Energieeffizienz sowie der Modernisierung des Gesundheitswesen oder der Verwaltung ist, sollte die Branche explizit in die entsprechende Großprojekte mit einbezogen werden. • Die Rahmenbedingungen auf Wachstum ausrichten Um das aufgezeigte Wachstumspotenzial der Software- und ITDienstleistungsbranche umfassend auszuschöpfen, sollte der Staat als Auftraggeber sein Nachfragepotenzial ausnutzen. Das Schaffen von Anreizen für Venture Capital-Investitionen in deutsche Unternehmensgrün- dungen, gewährleistet eine anhaltende Gründungsdynamik und schafft Wachstumsmöglichkeiten. Ein Ausbau der F&EFörderung durch steuerliche Anreize stärkt die Innovationsdynamik und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. “Um vor den Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs weiterhin bestehen zu können, benötigt Deutschland eine breite Förderung von Forschung und Entwicklung“, kommentiert Michael Kleinemeier, Geschäftsführer von SAP Deutschland. „Damit lassen sich Wettbewerbsnachteile für deutsche Unternehmen abbauen und weitere Impulse für Innovationen und Unternehmensgründungen setzen.“ Informationen zur Studie Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) führte unter wissenschaftlicher Leitung von Timo Leimbach die Studie „Software und IT-Dienstleistungen: Kernkompetenzen der Wissensgesellschaft Deutschland“ durch. Die Studie des Fraunhofer ISI im Auftrag von BITKOM, IDS Scheer, SAP und der Software AG wertete dazu die Ergebnisse zahlreicher deutscher sowie internationaler Untersuchungen aus und leitet daraus zentrale Handlungsempfehlungen ab. Ziel der Untersuchung war es, die Rolle der Software-Branche hinsichtlich gesamtwirtschaftlichen Wachstums, Beschäftigung sowie des Beitrags zur Wissensgesellschaft zu analysieren. Die Studie ist als Download erhältlich unter: http:// isi.fraunhofer.de/ (PB) ITDZ Berlin: innovativ qualitätsorientiert wirtschaftlich umweltgerecht SPLITTER Komfortables Suchsystem für Mitarbeiter Öffentlicher Verwaltungen E rfurt - Die Softwarehersteller PDV-Systeme GmbH haben auf der CeBIT 2010 einen Exklusiv-Vertrag unterzeichnet. Er sieht vor, die Suchmaschine ScanJour iBox® in das Verwaltungsinformationssystem VISkompakt der PDV-Systeme einzubinden. Die Nutzer von VISkompakt in den Öffentlichen Verwaltungen können mit dem neuen Suchsystem gespeicherte Informationen in Dokumenten, Vorgängen und Akten einfach, schnell und behördenweit finden. ScanJour-Manager Hans-Eckhart Hilgenstock betonte: „Die Zeichnung des ersten deutschen Partnervertrages ist ein historischer Schritt für unseren dänischen Konzern. Gemeinsam mit der PDV-Systeme, dem deutschen Marktführer für elektronische Vorgangsbearbeitung in Öffentlichen Verwaltungen, realisieren wir eine moderne Software. Für uns ein idealer Start in den deutschen Markt.“ Und der Geschäftsführer der PDV-Systeme Wolfgang Schulz fügte hinzu: „Die Verbindung unserer Standardsoftware mit einem intelligenten Suchsystem wird nachhaltig das Wissens- und Informationsmanagement in der Öffentlichen Verwaltung verbessern.“ Die PDV-Systeme stellt ihren VISkompakt-Kunden das Suchsystem als Produkt-Add-on unter der Bezeichnung „VIS Enterprise Search“ bereit. Damit können VISkompakt-Anwender die erweiterten Suchfunktionen mit einem vorgefertigten Klassifizierungsmodell nutzen. Außerdem lässt sich durch die bestehende Konnektor-Technologie die Suche auf andere Datenbereiche der Verwaltung ausdehnen. Darüber hinaus ist eine Erweiterung des Nutzerkreises möglich, indem die Suchmaske auch außerhalb von VISkompakt bereitgestellt wird. (PB) Erster Green IT-Tag der Bundesverwaltung B erlin - In ihrer Rede hob die Schirmherrin der Veranstaltung, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, die Bedeutung von Green-IT für den Bund hervor: „Der nachhaltig energieeffiziente Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik muss in jeder Organisation eine bedeutende Rolle in der ITSteuerung und IT-Planung einnehmen, damit wir das gemeinsame Ziel, den Energieverbrauch bis 2013 um 40% zu reduzieren, erreichen. Hier sind nach den nunmehr vorliegenden Zahlen bereits deutliche Fortschritte festzustellen. Diesen Weg müssen wir konsequent weiter gehen.“ Insgesamt lag der Energieverbrauch des Jahres 2009 in allen Bundesbehörden zusammen bei rund 570 Mio. Kilowattstunden. Damit wurden bezogen auf den Basiswert von 650 Mio. Kilowattstunden schon 14,2% eingespart. Maßgeblich für diesen Erfolg ist das IT-Investitionsprogramm, durch das die Bundesregierung 70 verschiedene Green-IT-Maßnahmen in der gesamten Bundesverwaltung mit einem Gesamtvolumen von rund 90 Mio. Euro fördert. Im Anschluss an ihre Rede zeichnete Rogall-Grothe drei Behörden für das „Leuchtturmprojekt Green-IT 2010“ aus. Foto: itestro - Fotolia.de Mit diesem Preis werden herausragende Projekte der Bundesverwaltung als Vorbilder im Rahmen der Green-IT-Initiative des Bundes gekürt. Ausgezeichnet wurden die Bundesagentur für Arbeit für die Entwicklung einer umfassenden Green-ITStrategie, das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie für das Projekt „Energieeffizientes Notebook-Büro“ sowie das Umweltbundesamt gemeinsam mit dem Netzwerk Green-IT BB und der TU Berlin für die Entwicklung eines Benchmarking-Instruments für Rechenzentren (siehe nachstehenden Beitrag). (PM) „GreenIT RZ-Benchmarking“ Leuchtturm-Projekt B erlin – Mitte April 2010 verlieh Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe den Preis „Leuchtturm-Projekt Green-IT 2010“ an das Projekt GreenIT RZBenchmarking des Netzwerks GreenIT BB. Der erstmals vergebene Preis zeichnet herausragende Projekte aus, die die Energieeffizienz der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) der Bundesverwaltung steigern. Entwickelt wurde das Benchmarking in einer engen Kooperation von GreenIT BB und dem Innovationszentrum Energie (ize) der TU Berlin. 2/10 35 SPLITTER Die IT-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Cornelia RogallGrothe, zur Begründung: „Durch das vom Netzwerk GreenIT BB entwickelte und von der TU Berlin wissenschaftlich begleitete Benchmarking-Instrument erhalten Rechenzentren in der Bundesverwaltung eine wichtige Orientierung zur Verbesserung der eigenen Energieeffizienz.“ Durch die Umsetzung so identifizierter Maßnahmen können Unternehmen und Verwaltungen meist immense Stromkosten einsparen und gleichzeitig die Umwelt von CO2 entlasten. Das technisch orientierte GreenIT RZBenchmarking erfasst zunächst eine Reihe von Ausgangsdaten über das jeweilige Rechenzentrum. In einem zweiten Schritt stellt das Benchmarking einen Vergleich mit ähnlichen Rechenzentren an. Teilnehmende Rechenzentren profitieren somit von Best-PracticeErfahrungen. Im dritten und letzten Schritt liefert das Netzwerk GreenIT BB den RZ-Verantwortlichen eine Analyse der Energie- und Ressourceneffizienz. Durch den anonymisierten, neutralen Vergleich mit ähnlichen Rechenzentren zeigt GreenIT BB auf, wo das größte Einsparpotenzial liegt. Frau RogallGrothe: „Ich freue mich sehr, dass sich das Umweltbundesamt als erste Bundesbehörde dem Vergleich gestellt hat und damit eine Vorbildfunktion für die gesamte Bundesverwaltung einnimmt.“ Insgesamt hat das Netzwerk bereits 46 Rechenzentren analysiert. Neben dem Umweltbundesamt sind auch das Medienhaus Axel Springer, der Airport Berlin Brandenburg International BBI und das IT-Dienstleistungszentrum Berlin für die öffentliche Verwaltung (ITDZ Berlin) Anwender des GreenIT RZ-Benchmarking. GreenIT-BB Das Netzwerk GreenIT BB ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Einrichtungen, die eine energieeffizientere IT voranbringen wollen. 2/10 36 GreenIT BB verbindet Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, bündelt Informationen zum Thema und fungiert als überregionales Kompetenzzentrum. Die enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie der TU Berlin und dem Umweltbundesamt ist daher kennzeichnend für GreenIT BB. Mitglieder wie Nicht Mitglieder des Netzwerks sollen dabei gleichermaßen von den Ergebnissen der Arbeit des Zentrums profitieren. Diese Punkte unterstreichen die Neutralität von GreenIT BB. (PM) Smartphones erobern den Massenmarkt B erlin - Das mobile Internet erobert dank neuer Geräte, günstiger Datentarife und attraktiver Anwendungen den Massenmarkt. Der Absatz von Smartphones wird in Deutschland im Jahr 2010 um 47 Prozent auf 8,2 Millionen Stück zulegen. Damit wird jedes dritte neue Mobiltelefon in diesem Jahr ein Smartphone sein, 2009 war es erst jedes fünfte. Der Umsatz mit den vielseitigen MultimediaHandys steigt 2010 voraussichtlich um 33 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Basis aktueller Daten des European Information Technology Observatory (EITO). „Die universell einsetzbaren Smartphones beflügeln den gesamten Handy-Markt“, sagte BITKOM-Hauptvorstand Herbert Merz anlässlich des Mobile World Congress, der am Montag in Barcelona startet. Insgesamt wird der Verkauf von Handys in Deutschland im laufenden Jahr voraussichtlich um 4 Prozent auf 28 Millionen Stück steigen. Im Krisenjahr 2009 waren die Verkaufszahlen noch um 3 Prozent gesunken. Wegen des starken Preiswettbewerbs wird sich der Umsatz mit Mobiltelefonen bei rund 3,7 Milliarden Euro stabilisieren. Mit den Verkaufserfolgen von Smartphones und tragbaren Computern nimmt auch die mobile Internetnutzung enorm zu. „Der Datenverkehr in den deutschen Mobilfunknetzen explodiert“, sagte Merz. Die drahtlos übertragene Datenmenge hat sich im vergangenen Jahr auf 40 Millionen Gigabyte nahezu vervierfacht. Von diesem Anstieg profitieren die Netzbetreiber: Der Umsatz mit mobilen Datendiensten wächst in Deutschland im Jahr 2010 nach der BITKOM-Prognose um 8 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. „Das Handy ist zum Multifunktionsgerät geworden und hilft als ständiger Begleiter bei alltäglichen Aufgaben“, sagte Merz. Die Fahrplanauskunft zeigt die Abfahrt des nächsten Zuges, das Übersetzungsprogramm hilft bei Sprachproblemen und SPLITTER die Navigationsfunktion führt den Nutzer zur nächsten Bank oder Apotheke. Für diese Zwecke laden SmartphoneBesitzer einfach eine „App“ (kurz für mobile Application) auf ihr Gerät. Aktuell gibt es für die verschiedenen Handy-Betriebssysteme insgesamt rund 200.000 Apps. Den Erfolg des mobilen Internets beflügeln die Datentarife der Netzbetreiber. Tagesflatrates für den mobilen Internetzugang gibt es inzwischen für unter drei Euro und Monatsflatrates für weniger als 20 Euro. Im internationalen Vergleich zieht das Geschäft in anderen Ländern sogar noch schneller an als in Deutschland. In Frankreich wächst der Umsatz mit mobilen Datendiensten 2010 laut BITKOM um 17 Prozent auf 5 Milliarden Euro, in China um 23 Prozent auf 17,5 Milliarden Euro und in den USA um 25 Prozent auf 36 Milliarden Euro. Einen starken Schub wird in Deutschland die Versteigerung zusätzlicher Mobilfunkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur im zweiten Quartal 2010 bringen. „Mit der Frequenzauktion legen wir die Basis für die Mobilfunknetze der nächsten Generation“, sagte Merz. Die neuen LTE-Netze (Long Term Evolution) ermöglichen mobile Internetgeschwindigkeiten von 100 MBit pro Sekunde. Das ist sechs Mal schneller als ein DSL-Anschluss im Festnetz. Merz: „Mit LTE werden die Mobilfunknetze eine echte Alternative zu DSL und Kabel.“ Der BITKOM sieht die Telekommunikationsindustrie in Deutschland nach Einschnitten in den vergangenen Jahren für die Zukunft gut gerüstet. „Wir haben starke Netzbetreiber, Infrastrukturanbieter haben in Deutschland die Mobilfunknetze der nächsten Generation entwickelt und Chiphersteller liefern Kernkomponenten für Smartphones und andere mobile Geräte“, sagte Merz. Mit der Breitbandstrategie der Bundesregierung gebe es eine Grundlage für den weiteren Ausbau der Datennetze, sowohl im Festnetz als auch mobil. Zusätzlich zum Mobile World Congress in Barcelona wird die Telekommuni- kationsbranche auf der CeBIT 2010 im Rahmen der „BITKOM Broadband World“ vertreten sein. Rund 25 Aussteller zeigen dort die neuesten Technologien und Anwendungen rund um schnelle Datenübertragungen. Hinweis zur Datenquelle: Das European Information Technology Observatory (www.eito.com) liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. Das EITO ist eine Tochter der Bitkom Research GmbH und arbeitet u.a. mit den Marktforschungsinstituten PAC, IDATE und GfK zusammen. (PM) Governikus Add-In for Microsoft Office B remen - Bereits zur CeBIT 2010 stellte die bos KG ein neues Produkt aus ihrer Produktgruppe der Client-Anwendungen zur sicheren und rechtsverbindlichen Nachrichtenübermittlung in E-Government, E-Justice und E-Business vor. Mit Governikus® Add-In for Microsoft Office steht nun eine .NETbasierte Anwendung zur Verfügung, die den Versand und Empfang von OSCI-Nachrichten aus Microsoft Office-Produkten sowie dem Windows Explorer erlaubt, ohne eine weitere Client-Anwendung öffnen zu müssen. Die Version 1.0.0.0 von Governikus® Add-In for Microsoft Office wurde per 31.03.2010 durch die bos KG zur Auslieferung freigegeben. Governikus Add-In for Microsoft Office nutzt Microsoft Outlook als Verwaltungsplattform für die OSCI-Nachrichten und stellt dort ein neben dem E-Mail-Postfach zusätzliches persönliches OSCI-Postfach zur Verfügung, in dem die empfangenen und gesendeten Nachrichten entschlüsselt und somit lesbar dargestellt werden. Der Versand von OSCI-Nachrichten kann entweder direkt aus Microsoft Outlook erfolgen oder aber auch aus den Microsoft Office-Produkten Word, Excel und Powerpoint. Möglich ist es auch, direkt aus dem Windows Explorer oder dem Desktop eine Datei via OSCI zu versenden, wobei grundsätzlich Microsoft Outlook die Nachrichten verwaltet. Der Funktionsumfang von Governikus Add-In for Microsoft Office gewährleistet die Signatur auf Nachrichtenebene, Ver- und Entschlüsselung von Nachrichten, Prüfprotokolle und Laufzettel werden übersichtlich in Microsoft Outlook dargestellt. Nach der Installation von Governikus Add-In for Microsoft Office erfolgt die herkömmliche E-Mail-Kommunikation unverändert, die OSCI-Nachrichten hingegen werden aus dem persönlichen OSCI-Postfach per OSCI-Transport gesendet. Die Kommunikation erfolgt über den nach Common Criteria 3+ evaluierten Intermediär Governikus und die entsprechenden Verzeichnisdienste. Möglich ist mit der Integration der OSCI-Kommunikation in Microsoft Office nun die Weiterleitung von OSCI-Nachrichten per herkömmlicher E-Mail, allerdings ohne die Sicherheitsaspekte, die durch OSCI zur Verfügung stehen. Damit erleichtert Governikus Add-In for Microsoft Office die Kommunikationsprozesse zum Beispiel im Rahmen der EU-Dienstleistungsrichtlinie oder innerhalb der Justizkommunikation. Die Entwicklung von Governikus Add-In for Microsoft Office erfolgte in Abstimmung mit Microsoft. bos-Mitarbeiter haben diverse Zertifizierungsprozesse durchlaufen, um von Microsoft gefordertes Knowhow nachweisen zu können. Der Produktzertifizierungsprozess hat bereits begonnen und wird voraussichtlich im zweiten Quartal d. J. abgeschlossen sein. (PB) 2/10 37 SPLITTER Bundesagentur für Arbeit und T-Systems erfolgreich bei der Optimierung von ITProzessen M it Unterstützung von T-Systems hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) ihre IT-Prozesse optimiert und dabei messbare Erfolge verzeichnet. Danach arbeitet die BA bei der Fehlererkennung und Beseitigung von Störungen, dem so genannten Incident Management, ebenso effizient wie vergleichbare privatwirtschaftliche Unternehmen. Den technischen Hotlines wurde eine gute und effiziente Arbeit bescheinigt. Mit der Datenerhebung und vergleichenden Bewertung hatte T-Systems den Benchmark-Spezialisten METRI beauftragt. METRI erfasste zunächst bei der BA die personellen Aufwende und Prozesskosten des wichtigen Incident Management-Prozesses. Anschließend erfolgte der Vergleich mit den Supportkosten von Versicherungsunternehmen entsprechender Größe aus Deutschland und Europa. Die Wahl fiel auf die Versicherungswirtschaft, weil dort ähnliche Organisationsstrukturen und Anforderungen an die IT existieren wie bei der BA selbst. Kostentransparenz und -effizienz wie in der Privatwirtschaft Die BA verwendet derzeit noch ein kameralistisches Buchungssystem, das sich deutlich von den Verrechnungssystemen der Finanzindustrie unterscheidet. Klaus Vitt, CIO der Bundesagentur für Arbeit, war deshalb anfangs etwas skeptisch, ob sich die Zahlen tatsächlich miteinander verglichen ließen. Gelöst wurde dies durch eine spezielle Benchmark-Methode von METRI. „Die Zahlen haben uns gezeigt, dass wir hinsichtlich Kostentransparenz und -effizienz den Vergleich mit privatwirtschaftlichen Unternehmen 2/10 38 der Finanzindustrie nicht zu scheuen brauchen“, erläutert Vitt. „Gleichzeitig sind die detaillierten Empfehlungen für uns eine wertvolle Hilfe, um unsere Supportprozesse sowohl kurzfristig als auch langfristig weiter zu verbessern.“ Die Umsetzung der Verbesserungsvorschläge erfolgt in den kommenden Monaten, die Fortschritte werden 2011 in einem Audit überprüft. Mit 170.000 vernetzten Arbeitsplätzen und 11.500 Servern an 1.900 Standorten zählt die Informationstechnik der BA zu einer der größten IT-Landschaften in Deutschland. Das Incident Management der BA umfasst zwei Stufen der technischen Unterstützung: die Störungshotline als erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen (First Level Support) und die Übernahme komplexer Anfragen durch den Second Level Support. Foto: Bundesagentur für Arbeit Preisgekrönte Prozesse Ihre IT-Prozesse hatte die Bundesagentur in einem dreijährigen Projekt mit Unterstützung von T-Systems ganzheitlich an der IT Infrastructure Library (ITIL) ausgerichtet, dem Standardwerk für den Betrieb der IT-Infrastruktur. Die ITIL orientiert sich an dem durch den IT-Betrieb zu erbringenden wirtschaftlichen Mehrwert für den Kunden und der bestmöglichen Unterstützung von Geschäftsprozessen durch die IT-Organisation. Ende 2009 erhielt die BA hierfür den erstmals vergebenen ITService Management-Award (itSMF). Das Projekt der BA überzeugte die Jury vor allem wegen seines ganzheitlichen Ansatzes. Die Auszeichnung belegt, dass die öffentliche Verwaltung durch standardisierte Geschäftsprozesse in der Lage ist, ihre IT äußerst wirtschaftlich und leistungsfähig zu betreiben. (PR) Mehrheit der Berufstätigen nach Büroschluss erreichbar B erlin - Zwei Drittel der Berufstätigen in Deutschland sind außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte per Internet oder Handy erreichbar. Ein Drittel der Erwerbstätigen ist jederzeit erreichbar, SPLITTER also auch am Abend oder am Wochenende. Ein weiteres Drittel ist zu festgelegten Zeiten per Internet oder Telefon auch außerhalb der Arbeitszeit für den Arbeitgeber da. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM ergeben. 32 Prozent der Berufstätigen sind in ihrer Freizeit nur in Ausnahmefällen oder gar nicht per Internet oder Handy erreichbar. Unterschiede bei der Erreichbarkeit gibt es bei Männern und Frauen. Während fast drei Viertel (73 Prozent) der berufstätigen Männer außerhalb der normalen Arbeitszeiten per Handy oder E-Mail erreichbar sind, sind es bei den Frauen 59 Prozent. „Die neuen Kommunikationsmittel bringen es mit sich, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Forciert werde dieser Trend durch den Erfolg von modernen Smartphones, die an praktisch jedem Ort die Bearbeitung beruflicher E-Mails und das Surfen im Internet ermöglichen. „Internet und Handy beschleunigen die betrieblichen Prozesse und bringen mehr Flexibilität und Mobilität“, sagte Scheer. So könnten dringende Arbeiten auch schnell im Home-Office oder unterwegs erledigt werden. Zur Erreichbarkeit außerhalb der Bürozeiten sollten aber klare Regelungen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitern vereinbart werden. Unter anderem sollte festgelegt werden, wann und aus welchem Anlass der Mitarbeiter erreichbar sein sollte. Nach den Ergebnissen der Umfrage existieren bei der Mehrheit der Befragten (56 Prozent) bereits entsprechende Vereinbarungen. Bei 34 Prozent der Berufstätigen gibt es Vereinbarungen im Rahmen einer individuellen Absprache mit dem Vorgesetzten. Bei 22 Prozent existiert eine Vorgabe des Arbeitgebers für alle Mitarbeiter. Allerdings gibt es bei immerhin bei 41 Prozent der Berufstätigen keine klaren Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber. Arbeitsrechtlich besteht keine Verpflichtung für den Arbeitnehmer, während der Freizeit per E-Mail oder Handy für den Arbeitgeber erreichbar zu sein. Anders verhält es sich, wenn eine so genannte „Rufbereitschaft“ vereinbart wurde. In diesem Fall muss der Arbeitnehmer auf Abruf zur „unverzüglichen Arbeitsaufnahme“ in der Lage sein. Das kann im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder auch mündlich vereinbart werden. Bei vielen ist eine Rufbereitschaft Teil des Jobs, zum Beispiel im technischen Support. Bei normalen Bürotätigkeiten kommt es auf die Art der Tätigkeit und die Bezahlung an. In den Arbeitsverträgen von gut bezahlten Experten sowie Führungskräften kann eine Rufbereitschaft pauschal abgegolten werden. Das Thema der Erreichbarkeit sollte aus Sicht des BITKOM möglichst bereits bei Bewerbungsgesprächen, aber auch im Rahmen von Personalgesprächen diskutiert werden. Scheer: „Zwischen ‚Dienst nach Vorschrift‘ und einer ständigen Verfügbarkeit müssen die Beteiligten einen gesunden Mittelweg finden.“ Zur Methodik: Die Daten wurden in einer repräsentativen Befragung der ARIS Umfrageforschung im Auftrag des BITKOM erhoben. Dabei wurden 1.000 Personen in Privathaushalten ab 14 Jahre befragt. (PM) Netzbetreiber BT fördert die Einheitliche Behördenrufnummer 115 durch günstige Tarife M ünchen - Der Netzwerk- und IT-Dienstleister BT Germany (British Telecommunications) unterstützt die Einführung der einheitlichen Behördenrufnummer 115, ein Pilotprojekt des Bundesinnenministeriums. Damit viele Bürgerinnen und Bürger die neue Servicenummer nutzen, verzichtet BT Germany als erster Anbieter auf erhöhte Entgelte und berechnet für Anrufe aus dem BT-Netz nur den Standard-Gesprächstarif. Karsten Lereuth, CEO von BT Germany, erklärt: „Das Projekt D115 setzt in Bezug auf Bürgerfreundlichkeit und Kundenservice neue Maßstäbe und hat Vorbildcharakter. Für die gelungene Umsetzung benötigt die Projektgruppe D115 die Unterstützung der Mobilfunk- und Festnetz-Betreiber. Ich finde, dass dieser moderne Bürgerservice jedem Anrufer ohne erhöhte Kosten zur Verfügung stehen sollte. Wir unterstützen Frau Staatssekretärin Rogall-Grothe daher ausdrücklich bei ihrem Bemühen, die Verbindung zur Rufnummer 115 zu günstigen, bürgerfreundlichen Tarifen zu realisieren. Um die Pilotphase zu unterstützen, wird BT seinen Kunden daher keine zusätzlichen Kosten berechnen, sondern nur die üblichen Telefon-Tarife für ein Ferngespräch.“ Während ein Anruf der Behördenrufnummer 115 aus den meisten Netzen mindestens 7 Cent pro Minute kostet, erhebt BT von seinen Kunden während der Pilotphase lediglich den Standardtarif für nationale Ferngespräche. BT wird den Erfolg der Projektteilnahme und das Kostenmodell halbjährlich überprüfen. Der Netzbetreiber setzt sich dafür ein, dass auch andere Anbieter die Verbindungstarife absenken, um das Projekt D115 so bürgerfreundlich wie möglich zu gestalten. Im Rahmen des auf zwei Jahre angelegten Pilotprojektes können bundesweit etwa 10 Millionen Bürger von verschiedenen Modellregionen aus bei Anfragen aller Art die zentrale Service-Nummer 115 anrufen. BT ist einer der international führenden Anbieter für Kommunikationslösungen und -services und in 170 Ländern vertreten. Weitere Informationen sind unter www.bt.com/aboutbt erhältlich. (PR) 2/10 39 SPLITTER Eindruck hinterlassen Flexibel und schnell DAS DRUCKZENTRUM IM ITDZ BERLIN Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin bietet mit seinen Hochleistungsgeräten digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht, standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten gehören zum Angebotsportfolio des ITDZ Berlin. Weitere Informationen zum IT-Dienstleistungszentrum Berlin: Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de Moderne Perspektiven für die Verwaltung. 2/10 40 SPLITTER Berufstätige wünschen sich flexiblere Arbeitsbedingungen B erlin - Die Arbeit im Home-Office ist dank moderner Kommunikationsmittel schon heute für viele Arbeitnehmer Realität. Zehn Prozent der Berufstätigen in Deutschland arbeiten ganz oder zeitweise von zu Hause aus, anstatt ins Büro zu gehen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM unter 1.000 Personen ergeben. Weitere 58 Prozent der Erwerbstätigen wünschen sich flexiblere Arbeitsbedingungen: 37 Prozent der Berufstätigen möchten gerne an einigen Tagen in der Woche zu Hause arbeiten und weitere 20 Prozent sogar täglich. „Die Thirtysomethings wollen Familie und Job unter einen Hut bringen. Flexible Arbeitsbedingungen sind dafür eine wichtige Voraussetzung“, sagte Scheer. Am geringsten ist der Wunsch nach einem Home-Office bei den 14- bis 29-Jährigen ausgeprägt, die sich noch im Job beweisen müssen. Die technischen Voraussetzungen für die Einrichtung eines Home-Office sind gering: Telearbeiter benötigen Computer, Internetzugang und Telefon. (PM) Microsoft startet Produktion von Office 2010 U nterschleißheim - Microsoft hat die RTM-Versionen (Release to Manufacturing) von Office 2010, SharePoint 2010, Visio 2010 und Project 2010 in 37 Sprachen fertiggestellt. Dies war der letzte Schritt vor der offiziellen Markteinführung. Seit der öffentlichen Beta-Version im November haben mehr als 7,5 Millionen Menschen weltweit Office 2010 und verwandte Produkte heruntergeladen. Das sind dreimal so viele wie bei Office 2007. Ihr Feedback sowie Anregungen der über 5.000 Unternehmenskunden und Partner haben Microsoft dabei unterstützt, eine hochwertige Produktivitätslösung für PC, Smartphone und Web-Browser zu erstellen. Nur noch 30 Prozent der befragten Arbeitnehmer gehen dagegen am liebsten jeden Tag ins Büro. „Das Home-Office und andere mobile Arbeitsformen liegen im Trend. Davon können Beschäftigte und Unternehmen profitieren“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer vor dem „Tag der Arbeit“ am 1. Mai. „Die Mitarbeiter können Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren, die Arbeitgeber können qualifizierte Kräfte langfristig an sich binden. Aber: Home Office passt nicht zu jedem Arbeitsplatz.“ Nach den Ergebnissen der Umfrage sind Frauen etwas stärker an Telearbeit interessiert als Männer. Fast drei Viertel der berufstätigen Frauen (73 Prozent) möchten am liebsten ganz oder teilweise von zu Hause aus arbeiten oder tun dies bereits. Unter den Männern sind es mit fast zwei Drittel (65 Prozent) aber kaum weniger. 34 Prozent der Männer gehen bevorzugt jeden Tag ins Büro gegenüber 24 Prozent der Frauen. Der Wunsch nach einem Home-Office ist in der mittleren Altersgruppe am stärksten ausgeprägt. Drei Viertel der 30- bis 49-Jährigen will regelmäßig zu Hause arbeiten oder tut dies bereits. “Das neue Office geht in Produktion und steht den Unternehmenskunden sowie unseren Hard- und Software-Partnern in Kürze zur Verfügung“, sagt Christian Mehrtens, Direktor Geschäftsbereich Information Worker, Microsoft Deutschland GmbH. Seit dem 12. Mai 2010 sind für Geschäftskunden Office 2010, SharePoint 2010 und damit verwandte Produkte weltweit verfügbar. An diesem Tag veranstaltete Microsoft einen weltweiten virtuellen, interaktiven Launch-Event, an dem Kunden sich über die wichtigsten Neuerungen informieren konnten. Volumenlizenzkunden mit aktiver Software Assurance konnten die englischen Versionen der Produkte bereits seit 27. April über das Volume Licensing Service Center herunterladen. Kunden ohne Software Assurance erhielten die neuen Versionen seit 1. Mai über Volumenlizenzen bei Microsoft-Partnern. (PR) 2/10 41 SPLITTER Weltweite Community feierte den Geburtstag der Software Adobe Photoshop wurde 20 M ünchen - Adobe Photoshop wurde am 19. Februar 2010 20 Jahre alt. Überall auf der Welt feierten Photoshop-Fans, welche Wirkung ihre Lieblingssoftware auf die Bereiche Fotografie, Kunst, Design, Publishing und das Wirtschaftsleben erzielte. Die National Association of Photoshop Professionals (NAPP) veranstaltetr im Palace of the Fine Arts Theater in San Francisco eine „20 Jahre Photoshop“-Geburtstagsfeier für über tausend Teilnehmer. Mit dabei waren auch John Loiacono, Senior Vice President Creative Solutions bei Adobe, Kevin Connor, Vice President Photoshop Product Management, PhotoshopMiterfinder Thomas Knoll, sowie Adobe Creative Director und Photoshop-Evangelist Russell Brown. Adobe Deutschland veranstaltete anlässlich des 20. Geburtstags einen 20stündigen Online-Marathon, bei dem 15 lokale „Photoshop-Gurus“ live ihre besten Tipps und Tricks vorstellten. In Frankreich und Indien fanden Wettbewerbe zu digitaler Bildbearbeitung statt, bei denen Arbeiten von PhotoshopAnwendern gezeigt wurden. Auf Adobe TV wurde zudem unter http:// tv.adobe.com/ eine Sondersendung ausgestrahlt: Zum ersten Mal seit 18 Jahren traff sich das erste Photoshop-Team, diskutierte über seine frühe Arbeit an der Software und präsentierte Photoshop 1.0 auf einem Macintosh-Computer. Die Photoshop-Community tauschte sich auch online aus. Auf der FacebookSeite (http://www.facebook.com/), die mittlerweile über 400.000 Fans hat, veröffentlichten Nutzer ihre Lieblings-Geschichten rund um die Software. Der neue Tab „Celebrate“ leitet Nutzer direkt auf ein spezielles Geburtstagslogo, das viele bereits mithilfe von Photoshop personalisiert haben und als eigenes Profilbild verwenden. 2/10 42 Der Einfluss von Photoshop ist überall präsent: Plakatwände, Zeitschriften-Cover, bedeutende Kinofilme oder auch das Logo auf der Kaffeetasse, aus der man jeden Morgen trinkt. All diese Dinge sind vermutlich im Laufe ihrer Entstehung mit dieser Software in Berührung gekommen. Über 90 Prozent aller Kreativ-Profis haben Photoshop auf ihren Rechnern im Einsatz. Photoshop wird heutzutage von Berufsfotografen, Grafik-Designern und Werbetreibenden wie auch von Architekten, Ingenieuren oder sogar Ärzten genutzt. Egal, ob es um visuelle Effekte für den Kinofilm Avatar, die Zusammenarbeit mit rechtsmedizinischen Instituten oder darum geht, mit dem menschliche Auge herauszufinden, ob es sich um ein reales oder künstlich erschaffenes Bild handelt - Photoshop findet immer wieder neue Einsatzbereiche, Nutzer und Fürsprecher. Wie alles begann Im Jahr 1987 entwickelte Thomas Knoll ein Programm namens Display. Dies war eine einfache Anwendung zur Anzeige von Graustufenbildern auf einem SchwarzWeiß-Bildschirm. Gemeinsam mit seinem Bruder John Knoll begann er, diese Anwendung um Funktionen zu ergänzen, die die Bearbeitung digitaler Bilddateien ermöglichten. Adobe entschloss sich im Jahr 1988, die Software zu lizenzieren, sie „Photoshop“ zu nennen und veröffentlichte dann im Jahr 1990 die erste Version. “Vor 20 Jahren ging Adobe davon aus, etwa 500 Exemplare von Photoshop pro Monat zu verkaufen“, so Photoshop-Miterfinder Thomas Knoll. „Rückblickend kann man sagen, dass diese Prognose weit übertroffen wurde! Es ist unglaublich, dass Millionen von Menschen die Software heute im Einsatz haben. Wir wussten damals, dass wir eine wegweisende Technologie in unseren Händen halten. Aber wir hätten niemals erwartet, dass sie einen so großen Einfluss auf die Bilder, die wir um uns herum sehen, haben würde. Die Möglichkeit, jemanden einfach innerhalb eines Bildes zu platzieren, war nur der Anfang der Magie, die Photoshop heute umgibt.“ Im Laufe seiner 20jährigen Geschichte hat sich Photoshop deutlich weiter entwickelt - von einem einfachen Bilddarstellungsprogramm hin zu einer beliebten Anwendung mit über 10 Millionen Nutzern weltweit. In jede neue Version hat Adobe technologische Innovationen integriert, die bisher Unmögliches möglich machten. SPLITTER Die in Photoshop 3.0 eingeführten Ebenen geben Designern die Möglichkeit, komplexe Kompositionen einfacher als jemals zuvor zu erstellen. Mit dem in Photoshop 7.0 eingeführten Reparaturpinsel, einer weiteren bahnbrechenden Funktion, lassen sich Bilder wie von Zauberhand retuschieren, in dem Schönheitsfehler und Falten nahtlos entfernt werden, aber gleichzeitig Beleuchtung und Texturen erhalten bleiben. Photoshop-Features wie Beschneidungswerkzeug, Radiergummi, Weichzeichner sowie Abwedeln und Nachbelichten haben sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil des kreativen Vokabulars weltweit entwickelt. Das Photoshop-Team ist außerdem sehr erfolgreich mit seinem Beta-Tester-Programm, über welches Anwender seit Jahren aktiv zur Gestaltung und Entwicklung neuer Funktionen beitragen. Über Blogs, Kundenbefragungen, Support, Foren und Feedback von Adobe-Evangelisten, die um die Welt reisen, um mit der Photoshop-Community direkt in Kontakt zu treten, pflegt Adobe zudem einen engen Austausch mit seinen Nutzern. (PM) Studie können durch die zunehmende ITK-Nutzung im Jahr 2020 bis zu 25 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Beispielsweise können Logistikketten und Verkehrssysteme mit IT gleichmäßiger ausgelastet und Produktionsprozesse effizienter organisiert werden. Prototypen können am Rechner gebaut und erprobt werden, Pendler werden zu Telearbeitern, Videokonferenzen ersetzen Flüge. Klimaschutz und Wirtschaftswachstum schließen sich nach Meinung des BITKOM nicht mehr aus, sie bedingen mittlerweile einander. „Wenn wir nicht heute versuchen, den CO2-Ausstoß und den Klimawandel einzudämmen, zahlen morgen die Malediven und übermorgen wir alle eine Zeche. Gelingt es Deutschland jedoch, seine starke Stellung im Umweltschutz mit innovativen Technologien auszubauen, hält und schafft das Wachstum und Arbeitsplätze bei uns“, sagte Scheer. Die Bundesregierung müsse die CO2-Reduktion in Deutschland weiter vorantreiben und sich an die Spitze des internationalen Klimaschutzes setzen. Sie sollte den politischen Druck aufrechterhalten, um doch noch verbindliche internationale Emissionsziele zu vereinbaren. Dabei sollte sie den Auf- und Ausbau intelligenter Energienetze stärker in den Mittelpunkt der Klimapolitik zu rücken. In wenigen Jahren werden sehr viele Haushalte Strom nicht nur abnehmen, sondern auch ITK zentraler Baustein für Klimaziele H annover – Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) ist ein zentraler Baustein, um die internationalen und nationalen Klimaziele zu erreichen. Die intelligente Nutzung von moderner ITK spart CO2-Emissionen in anderen Branchen. „ITK-Systeme entwickeln eine enorme Hebelwirkung auf die Energieeffizienz der gesamten Volkswirtschaft“, sagte BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer auf der CeBIT 2010. Dort haben Bundesumweltministerium (BMU), Umweltbundesamt (UBA) und der BITKOM die 4. gemeinsame Jahreskonferenz zu den Anwendungsperspektiven von Green IT ausgerichtet. Laut der aktuellen SMART-2020- Foto: AlexisIG - Fotolia.de einspeisen – dank der Solarzellen auf dem Dach, einem Blockheizkraftwerk im Keller oder dem Elektroauto in der Garage. Nach einer aktuellen BITKOM-Umfrage hat jeder vierte Bürger schon darüber nachgedacht, Energie zu produzieren und ins Stromnetz einzuspeisen. Bei den 30- bis 50-Jährigen sind es sogar 40 Prozent. „Wir als Hightech-Industrie unterstützen die Bundesregierung nachhaltig bei dem Ziel einer umfangreichen CO2-Reduktion, denn IT und Kommunikations-Technologien werden maßgeblich dazu beitragen, selbst anspruchsvollste Klimaziele zu erreichen“, sagte Scheer. Auch eine moderne Büroausstattung hilft beim Sparen von Strom und Kosten. Der BITKOM hat auf der CeBIT ein Musterbüro aus den Jahren 2005 einem Büro 2/10 43 SPLITTER aus dem Jahr 2010 gegenübergestellt. Röhrenmonitore wurden durch moderne Flachbildschirme ausgetauscht. Drucker, Kopierer, Faxgerät und Scanner wurden ersetzt durch ein einzelnes smartes Multifunktionsgerät. Dabei zeigt sich: Das Büro 2010 verbraucht bei den gleichen Tätigkeiten der Mitarbeiter nur ein Drittel an Strom des Büros 2005. Der Kauf energieeffizienter ITK-Produkte lohnt sowohl für Unternehmen wie Verbraucher. Die BITKOM-Umfrage zeigt: Beim Kauf von HightechGeräten wie Computern oder Druckern spielt der Energieverbrauch für drei von vier Verbrauchern eine wichtige oder sehr wichtige Rolle. Bei den unter 30Jährigen sind es sogar 84 Prozent. Fast genauso viele in dieser Altersklasse legen beim Hightech-Kauf Wert auf umweltfreundliche Materialien. Als „Ausgewählter Ort 2010“ ist die „CeBIT green IT“-Konferenz heute im Rahmen des Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden. Damit ist sie Teil der größten Veranstaltungsreihe Deutschlands, die von der Deutschen Bank und der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler durchgeführt wird. „Die ‚CeBIT green IT‘-Konferenz zeigt auf, wie modernste Informations- und Kommunikationstechnologie das Klima entlasten kann. So leistet die Konferenz einen wichtigen Beitrag für die weltweite Klimazukunft“, sagte Harald Eisenach von der Deutschen Bank bei der Preisverleihung. „CeBIT green IT“ zählt damit zu den 365 Preisträgern, die mit ihren zukunftsfähigen Ideen Deutschland als das „Land der Ideen“ repräsentieren. „Green IT bündelt die Antworten der Informationstechnologie auf die Zukunftsfrage des Klimaschutzes. Wir freuen uns über die Auszeichnung als ‚Ausgewählter Ort‘ im Land der Ideen. Damit erhält das wichtige Thema Green durch IT noch mehr Aufmerksamkeit“, sagte BITKOM-Präsident Scheer. Mit 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche war die CeBIT green IT 2010 sechsmal so groß wie bei ihrer Premiere 2008. (PM) 2/10 44 Microsoft: Silverlight 4 ab sofort verfügbar U nterschleißheim – Seit April 2010 lässt sich die neue Version Silverlight 4 unter www.microsoft.de/silverlight herunterladen. Sie bietet erweiterte Funktionen zur Ausführung außerhalb des Browsers sowie Verbesserungen für Entwickler von Enterprise-Anwendungen wie Druckerunterstützung und Integration mit anderen Anwendungen, zum Beispiel Microsoft Outlook. Mehr als 60 anpassbare vorgefertigte Controls helfen dabei, schnell leistungsfähige, interaktive Anwendungen zu erstellen, die im und außerhalb des Browsers laufen. Das kostenlose und plattformübergreifende Plug-In Silverlight ist nach Angaben von Micosoft bereits auf etwa 60 Prozent aller internetfähigen Geräte installiert. Aufgrund der Vorteile, wie einfache Verteilung von Anwendungen und Updates sowie leistungsfähige, intuitive Benutzeroberflächen, setzen Angaben von Micosoft immer mehr Unternehmen Silverlight zur Realisierung funktionsreicher Multimedia-Internetund Geschäftsanwendungen ein. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland nutzt Axinom, ein Web Content Management (WCM)-Anbieter und langjähriger Microsoft-Partner, bereits die neue Version des Plug-Ins. Das Enterprise WCM-System AxCMS.net 10 des Dienstleisters setzt vollständig auf Microsoft Silverlight 4-Technologien sowie Microsoft .NET Framework 4 und wird in Form eines Visual Studio 2010-Projekts an die Kunden und Partner ausgeliefert. “Alle Arten von Inhalten wie Dokumente, Bilder und Videos müssen heute leicht zu verwalten sein und für unterschiedliche Ausgabekanäle, etwa Websites, mobile Applikationen und IPTV-Szenarien, in kürzester Zeit bereitgestellt werden“, erläutert Damir Tomicic, Geschäftsführer von Axinom. „Mit .NET Framework 4 und Silverlight 4 nehmen wir die Überholspur, wenn es darum geht, die „three screen strategy“ für unsere Kunden Wirklichkeit werden zu lassen.“ Silverlight für Geschäftsanwendungen Silverlight 4 eignet sich Angaben von Micosoft hervorragend für Geschäftsanwendungen im Intranet und Extranet. Die Vorteile von Silverlight, wie die einfache Verteilung der Anwendungen und Updates sowie leistungsfähige und intuitive grafische Benutzeroberflächen, vereinen die Stärken von klassischer Desktopsoftware und Websites. Diese Vorteile sehen Kunden, wie auch die CAS AG in Kaiserslautern, ein Anbieter von Lösungen für Kunden-Management und Mobility in der Konsumgüterindustrie. CAS unterstützt weltweit mehr als 200 Konsumgüterhersteller bei der Steigerung von Absatz und Profitabilität. CAS setzt nun mit CAS 8, der neusten Generation seiner Softwaresuite, auf Silverlight und damit neue Maßstäbe bei Technologie, Funktionalität, Benutzerkomfort, Mobility sowie Gesamtkosteneffizienz (TCO). Zahlreiche Unternehmen nutzen die Vorteile der neuen Silverlight-Technologie. Deutsche Post DHL, weltweit operierendes Logistikunternehmen, ermöglicht in Zusammenarbeit mit Axinom den Versand von individuellen Postkarten und Briefen über das soziale Netzwerk Facebook. Die Anwendung „Facebook Schreibcenter“ wurde vollständig in Microsoft Silverlight, basierend auf der Facebook API, implementiert. (PM) SPLITTER Jeder Deutsche täglich 100 Minuten im Internet B erlin - Im Durchschnitt verbringt derzeit jeder Deutsche über 14 Jahren 100 Minuten täglich im Internet. Dies entspricht einem Zuwachs um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2009 waren es erst 88 Minuten. Unter 30-Jährige surfen täglich sogar fast 200 Minuten. Das hat eine aktuelle Erhebung des Hightech-Verbands BITKOM ergeben. Diejenigen, die das Internet überhaupt nicht nutzen, sind in diesen Mittelwerten bereits berücksichtigt. Im Frühjahr 2009 hatten 64 Prozent der Deutschen Internetzugang, derzeit sind es 71 Prozent. Internetnutzer verbringen im Schnitt täglich zwei Stunden und 20 Minuten im Netz. Nach den Ergebnissen der Umfrage verwenden 30 Prozent der Nutzer das Internet täglich bis zu einer Stunde, 35 Prozent zwischen einer und zwei Stunden und 26 Prozent zwischen zwei und fünf Stunden. Acht Prozent sind fünf bis zehn und jeder Hundertste ist mehr als zehn Stunden täglich im Internet aktiv. Bei den Dauernutzern sind Männer überrepräsentiert: Mehr als zwei Stunden täglich im Netz verbringen 38 Prozent der männlichen User, bei den Frauen sind es 32 Prozent. Neue Online-Dienste der Stadtverwaltung D as Stadtportal www.friedrichshafen.de hilft den Bürgern und Unternehmen der Stadt, schnell und direkt mit dem Rathaus in Kontakt zu treten. Seit dem Start der Internet-Service-Plattform im September 2009 sind viele neue Online-Angebote hinzugekommen. „Neben dem Telefon ist das Internet mittlerweile die zweitwichtigste Verbindung zur Stadtverwaltung“, sagt Bruno Jungwirth vom Oberbürgermeister-Büro der Stadt Friedrichshafen. „Im neuen Portal sind schon über eine Million Seiten aufgerufen worden, und täglich erreichen den Bürgerservice rund 300 Anfragen per E-Mail.“ Um bei einem persönlichen Besuch Wartezeiten zu vermeiden, können Nutzer etwa bei Bürger-, Renten- oder Gewerbeangelegenheiten einen Termin mit ihrem Sachbearbeiter bequem online buchen. Mit der Bestätigung erfahren sie, welche Unterlagen sie mitbringen müssen und welche Gebühren anfallen. Neu hinzugekommen ist die „virtuelle Poststelle“: Damit können Dokumente mit personenbezogenen oder vertraulichen Informationen vor fremdem Zugriff geschützt via Internet ans Rathaus geschickt werden - zum Beispiel für die Gehalts- oder Einkommensprüfung bei einem Wohngeldantrag. Hilfe in allen Lebenslagen Im Menüpunkt „Rathaus & Bürgerdienste“ gibt es jetzt neben den „Bürgeranliegen von A bis Z“ oder den digital hinterlegten Formularen auch die Rubrik „Lebenslagen“. Hier finden Nutzer viele Hinweise zu Rechtsgrundlagen und Vorgehensweisen Auch der Bildungsgrad beeinflusst die Nutzung: 48 Prozent der Abiturienten und Hochschulabsolventen sind mindestens zwei Stunden pro Tag online, bei Menschen mit Mittlerer Reife liegt der Anteil bei 36 Prozent, bei Hauptschulabgängern bei 26 Prozent – immer vorausgesetzt, es ist grundsätzlich ein Internetanschluss vorhanden. Zur Methodik: Die Daten zur OnlineKommunikation wurden im Februar 2010 in einer repräsentativen Studie der ARIS Umfrageforschung im Auftrag des BITKOM erhoben. Dabei wurden rund 700 Internetnutzer in Privathaushalten im Alter von 14 Jahren aufwärts befragt. (PM) Stadtportal www.friedrichshafen.de bei Themen wie Taufe, Heirat, Umzug, Verein oder Unternehmensnachfolge. „Die Inhalte übernehmen wir vom Portal ‚service-bw’ des Landes Baden-Württemberg“, betont Michael Meyer-Schaudwet, Senior Consultant bei T-Systems und mitverantwortlich für die technische Umsetzung der Internet-Service-Plattform. „Sie ergänzen den Internetauftritt der Stadt Friedrichshafen mit stets aktuellen und 2/10 45 SPLITTER landeseinheitlichen Informationen. Gleichzeitig verringern wir den Pflegeaufwand für die Verwaltung.“ Ein zusätzlicher Service sind die fünf „Wegweiser“: Hier erhalten Jugendliche, Studenten, Familien, Senioren oder behinderte Menschen zielgruppengenaue Tipps und Orientierungshilfen. „Sie beziehen sich im Gegensatz zu den ‚Lebenslagen’ auf konkrete Angebote in Friedrichshafen“, sagt Jungwirth. „Ob Ausbildung, Sport oder Essen auf Rädern - jeder findet hier mit nur wenigen Klicks die passenden Infos für seine jeweiligen Bedürfnisse.“ Weitere Online-Angebote Das Internetportal verlinkt zudem auf „KindergartenOnline“: Dieses Angebot hilft jungen Eltern, einen geeigneten Kindergartenplatz für ihren Nachwuchs auszuwählen und über das Internet zu reservieren. „Im Laufe des Jahres werden noch weitere zielgruppengenaue Online-Dienstleistungen auf www.friedrichshafen.de hinzukommen“, sagt Meyer-Schaudwet. „Außerdem richten wir die Internet-ServicePlattform noch stärker auf die interaktive Web 2.0-Kommunikation mit den Menschen in der Stadt aus.“ Bei den Jugendratswahlen im März stimmten bereits 608 Jugendliche online für ihren Kandidaten. Wer über neue Angebote der Stadtverwaltung regelmäßig informiert werden möchte, kann künftig über das Online-Portal die „News der Stadt Friedrichshafen“ abonnieren. Der Newsletter steht bald als zusätzlicher Service zu den bestehenden „News der Tourist Information“ und „Veranstaltungen““ zur Verfügung. setzen sich beide Partner in einer weltweit einzigartigen Kooperation dafür ein, die Welt von morgen erlebbar zu machen. Zum ersten Mal arbeiten Bürger, Unternehmen, Schulen, Wissenschaft und Medizin sowie die Stadtverwaltung an innovativen Anwendungen für den Alltag - gemeinsam in ihrer und für ihre Stadt. Mit Hilfe modernster Informations- und Kommunikationstechnologie und ausgezeichneter Ideen will T-City das tägliche Leben für Einheimische wie Touristen, Jüngere wie Ältere, Lehrer wie Studenten, Verwaltungsfachleute wie Unternehmer erleichtern und einen spürbaren Nutzen in allen Lebensbereichen schaffen. Bis zum Jahr 2012 wird in T-City Friedrichshafen gezeigt, wie moderne Informations- und Kommu-nikationstechnologie die Lebens- und Standortqualität einer Stadt steigert. Im Juni 2009 wurden in Friedrichshafen neun Zukünftler-Haushalte gekürt. 548 Haushalte hatten sich beworben. Die Zukünftler dürfen ein Jahr lang kostenlos modernste Informations- und Kommunikationstechnologien sowie T-City-Projekte in den eigenen vier Wänden testen. Auf www.wir-leben-zukunft.de berichten sie regelmäßig über ihre Erfahrungen. Internet ist großer Gewinn für die Lebensqualität B erlin - Das Internet bringt ein klares Plus an Lebensqualität. In einer Erhebung, die im April 2010 vom Hightech-Verband BITKOM veröffentlicht wurde, sagen das neun von zehn deutschen Internet-Nutzern (90 Prozent). Einen Gewinn an nützlichen Informationen sehen sogar 96 Prozent der Surfer. Vorteile durch das Web erleben die Anwender auch in puncto Flexibilität (88 Prozent), Unterhaltung (82 Prozent) und Produktivität (71 Prozent). Unterschiede nach Altersgruppen gibt es dabei kaum. Wer einmal das Internet nutzt, kann sich ein Leben ohne Web nicht mehr vorstellen – acht von zehn Nutzern geht es so. „Das Internet wird von den Menschen als Bereicherung empfunden und ist für die meisten unverzichtbar geworden“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer bei der Vorstellung der Ergebnisse. T-City Friedrichshafen - wir leben Zukunft T-City ist die gemeinsame Zukunftswerkstatt von Friedrichshafen und der Deutschen Telekom. Die Stadt am Bodensee hatte sich in einem Wettbewerb gegen 51 Bewerber durchgesetzt und wurde im Februar 2007 zur T-City gekürt. Unter dem Slogan „T-City Friedrichshafen. Wir leben Zukunft“ 2/10 46 Unter anderem sagen 62 Prozent der Web-Nutzer, sie hätten online ihre Allgemeinbildung verbessern können, etwa in Bezug auf andere Länder und Kulturen. Mehr als jeder zweite Surfer hat Freundschaften aufgefrischt (57 Prozent) oder mithilfe des Internets Geld bei Anschaffungen und Einkäufen gespart (55 Prozent). SPLITTER 46 Prozent sehen Vorteile für Freizeit und Hobbys. „Das Internet ist für die meisten Deutschen eine echte Hilfe in puncto Wissen, Freizeit und Privatleben“, so Scheer. Allerdings haben noch längst nicht alle Menschen Zugang zum Netz. Vor allem bei älteren Menschen gibt es Nachholbedarf: Während 92 Prozent der jungen Deutschen bis 29 Jahre online gehen, tun das nur 32 Prozent der Senioren ab 65 Jahren. „Wir müssen alle Altersgruppen auf Augenhöhe bringen“, sagte Scheer. „Gerade für ältere Menschen kann das Internet eine große Hilfe sein.“ Die Vorschriftensammlung „Das Sozialhilferecht in Berlin“ ist vielen auch als „Gelber Ordner“ bekannt und wird bisher als Loseblattsammlung von der für Soziales zuständigen Senatsverwaltung herausgegeben. Sie ist in der Berliner Sozialverwaltung und bei Trägern eine feste Arbeitshilfe. In ihrer ersten Auflage wurde die Sammlung Ende der 1970er Jahre ursprünglich in gelben Ordnern verteilt und wird bis heute über einen Abonnement-Service mit Ergänzungslieferungen kostenpflichtig aktualisiert. Zur Methodik: Die Daten wurden in einer repräsentativen Erhebung der ARIS Umfrageforschung für den BITKOM erhoben. Dabei wurden 1.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Privathaushalten befragt. (PM) Soziales Berliner Sozialrecht ist jetzt online erreichbar D ie „Vorschriftensammlung zum Berliner Sozialrecht“ist jetzt auf den Internetseiten der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales erreichbar. Auf den Seiten erhalten Interessierte einen Überblick über aktuelle landesrechtliche Regelungen, die im Land Berlin für Menschen mit Behinderung, für Pflegebedürftige und Senioren, Leistungsberechtigte nach dem SGB XII und Asylbewerberleistungsgesetz sowie Wohnungslose angewendet werden. Die Sammlung umfasst unter anderem Landesgesetze und Rechtsverordnungen, Verwaltungsvorschriften und Rundschreiben über die Bewilligung von Sozialleistungen. Zu den einschlägigen Regelungen im Bundesrecht gelangen Nutzerinnen und Nutzer in der Sammlung per Link über den Service des Bundesministeriums der Justiz, der gemeinsam mit der juris GmbH angeboten wird. Zugang zur Vorschriftensammlung: http://www.berlin.de/sen/soziales/berlinersozialrecht/index.html. Die Herausgabe der Loseblattsammlung wird nun mit der Veröffentlichung der Vorschriftensammlung im Internet in Kürze eingestellt. Neuigkeiten und Aktualisierungen von Vorschriften werden jetzt regelmäßig und kostenfrei über einen Newsletter verschickt. Dafür kann das Newsletter-Abonnement auf der Seite genutzt werden. (LPD) Etwa jeder vierte Internetnutzer surft mobil B erlin - Immer mehr Menschen nutzen auch unterwegs das Internet. Jeder fünfte Nutzer geht mit mobilen Computern wie Laptops oder Netbooks online, jeder zehnte mit dem Handy. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Aris im Auftrag des BITKOM. „Das mobile Web ist der Wachstumsmotor für die Telekommunikations- und Internetbranche“, sagt Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM. Männer nutzen häufiger mobile Computer als Frauen. Jeder vierte Mann surft auf Reisen mit einem Laptop oder Netbook im Internet, aber nur 15 Prozent der Frauen. Dafür liegen weibliche Internetnutzer bei Smartphones leicht vorne. Elf Prozent von ihnen gehen mit den internetfähigen Handys online, gegenüber neun Prozent der Männer. Dabei gibt es zwischen den Altersgruppen extreme Unterschiede. So geht bereits jeder Sechste unter 30 Jahren mit dem Handy ins Netz, wohingegen die 2/10 47 SPLITTER Über-65-Jährigen das Handy fast ausschließlich zum Telefonieren oder für andere traditionelle Anwendungen wie SMS nutzen. Gründe für den mobilen Internet-Boom sind die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Netbooks, sinkende Datentarife und bessere mobile Breitbandverfügbarkeit. Nach BITKOMBerechnungen werden dieses Jahr in Deutschland mehr als 20 Millionen mobile Internet-Endgeräte verkauft: 9,7 Millionen mobile Computer, 8,2 Millionen Smartphones und voraussichtlich mehr als 2 Millionen E-Books. „Die Grenze zwischen Smartphones und Notebooks verwischt dabei zusehends, etwa durch Endgeräte wie E-Books und Tablet-PCs“, so Scheer. Der Umsatz mit mobilen Datendiensten steigt voraussichtlich um acht Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Schon jetzt liegt er deutlich höher als die Erlöse mit SMS und MMS zusammen. (PM) Inneres Mobile Dienste und Online-Angebote der Berliner Bürgerämter werden ausgebaut I n fast allen Berliner Bürgerämtern können die Kunden online Termine vereinbaren, um Wartezeiten zu vermeiden. Eine weitere Erleichterung wird die geplante Ergänzung durch das Wartemanagement bringen. Es ermöglicht die vernetzte Erfassung von Termin- und Spontankunden. Das Wartemanagement soll demnächst in vier Pilotbezirken getestet werden. Zur Öffnung weiterer Online-Dienste sollen auch die mit der EU-Dienstleistungsrichtlinie gewonnenen technischen Möglichkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar gemacht werden. 2/10 48 Eine Überprüfung der von mehreren Bezirken angebotenen mobilen Dienste soll dazu beitragen, Erkenntnisse für den weiteren Ausbau zu gewinnen. Das betrifft auch gegebenenfalls Hemmnisse, die einer flächendeckenden Ausweitung entgegenstehen. Foro: Yuri Arcurs - Fotolia.de Das geht aus einem Zwischenbericht an das Abgeordnetenhaus über den Ausbau von mobilen Diensten und die Erweiterung von Online-Angeboten in den Berliner Bürgerämtern hervor. Der Senat hat den von Innen- und Sportsenator Dr. Ehrhart Körting vorgelegten Bericht Angfng Mai 2010 beschlossen. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hat mit allen zwölf Bezirken eine Rahmenzielvereinbarung 2010/2011 abgeschlossen. Vereinbart wurden gesamtstädtische Ziele und einheitliche Qualitätsstandards. Damit wurde erneut der Wille zur gemeinsamen Modernisierung der Berliner Bürgerämter bekräftigt. (LPD) Bilder-Suchmaschinen im Internet sind legal B erlin - Der Bundesgerichtshof hat bestätigt, dass Bilder-Suchmaschinen im Internet legal sind. "Wir begrüßen das Urteil des Bundesgerichtshofs", sagt Volker Smid, Präsidiumsmitglied des Hightech-Verbands BITKOM. "Ein Verbot der Bildersuche hätte die Nutzbarkeit des Internets deutlich eingeschränkt." Mehrfach hatten Inhaber von Bildrechten vor Gerichten dagegen geklagt, dass ihre Abbildungen in Miniatur-Form bei Suchmaschinen erscheinen konnten. "Zu befürchten war, dass die Such-Anbieter mit einer Welle von Abmahnungen überflutet werden - oder die praktische Bildersuche abgeschaltet werden muss", so Smid. "Das wäre nicht im Sinne vieler Urheber, etwa Fotografen, die das Internet zur Vermarktung ihrer Bilder nutzen." Sie profitierten davon, dass potentielle Kunden über die Suchmaschinen ihre Angebote finden können. Homepage-Betreiber können ihre Seiten aber auch so einstellen, dass Bilder von Suchmaschinen nicht gefunden werden. Inhaber von Bildrechten können den Anbietern von Suchmaschinen zudem mitteilen, dass sie keine Wiedergabe ihrer Bilder wünschen. Dazu müssen sie nur die Webseiten nennen, auf denen sich die Bilder befinden. Namhafte Suchmaschinen entfernen diese Bilder dann schnellstmöglich. (PM) SPLITTER Zehn Regeln für Cloud Security – Experton Group erstellt Handlungsleitfaden C loud Services sind in aller Munde, doch wie steht es um die Sicherheit dieser Dienste? Die Diskussion wird heute oftmals auf technologischer Ebene geführt, doch der wahre Schlüssel zum Erfolg liegt in den Aktivitäten rund um Risikoanalysen, Service Level Agreements und Provider Management. Dann lässt sich durch extern bezogene Cloud Services mit vertretbarem Aufwand ein höheres Sicherheitsniveau als bei der InhouseVariante erzielen. Immer mehr deutsche Unternehmen prüfen extern angebotene Cloud Services. Als Hemmnis für deren Einsatz werden aber immer wieder Sicherheitsbedenken und Compliance-Aspekte ins Feld geführt. Ausgenommen hiervon sind einzelne Dienste, die schon einige Jahre am Markt platziert und erprobt sind. „Die Situation erscheint paradox: grundsätzlich ermöglichen es externe Cloud Services der Mehrzahl der Kunden, die Sicherheit bestimmter Anwendungen und Dienste auf ein höheres Niveau als bislang zu heben“ sagt Wolfram Funk, Senior Advisor bei der Experton Group. „Da externe Cloud-Dienstleister ihre Dienste für eine Vielzahl von Kunden anbieten, verfügen sie über die Skaleneffekte, die hohe Investitionen in eine hochsichere Infrastruktur erlauben.“ Solide technische Maßnahmen zur Absicherung von Cloud Services sind wichtig und bereits heute überwiegend einsetzbar. Noch wichtiger jedoch ist die Ausgestaltung der Beziehung zum Cloud-Dienstleister und den damit verknüpften Aktivitäten, die den Rahmen für die technologische Ausgestaltung prägen. „Risikoanalysen, Service Level Agreements und Provider-Management sind mit Blick auf Cloud Security der Schlüssel zum Erfolg“, stellt Wolfram Funk fest. Die ISO 2700x-Reihe, BSI ITGrundschutz und ITIL geben hierfür einen geeigneten Rahmen vor. Dies sind die zehn Regeln für eine hohe Sicherheit von extern bezogenen Cloud Services: 1. Zunächst die interne Organisationsstruktur auf Vordermann bringen sowie Verantwortlichkeiten und Rollen für Informationssicherheit intern klären. Dies gilt auch für das Informationssicherheits-Management und die Steuerung (Governance) von Informationssicherheit. Foto: kentoh - Fotolia.de 2. Die Verantwortung für Informations-Sicherheit insgesamt und für Koordination, Management und Qualitätskontrolle externer Dienstleister verbleibt immer im Unternehmen – auch bei extern bezogenen Cloud Services. 3. Eine detaillierte Risikoanalyse für den spezifischen Cloud Service, der extern bezogen wird, sowie die zur Debatte stehenden Informationen und Prozesse durchführen. Dies schließt Compliance-Risiken mit ein. 4. Ist der Business Case stimmig? Wirtschaftliche Aspekte, interne und kundenorientierte Prozessverbesserungen und weitere potenzielle Nutzeneffekte müssen den erwarteten (Rest-) Risiken gegenübergestellt werden. 5. Sicherheitsarchitektur: Arbeitsteilung und Schnittstellen zwischen dem Provider und dem eigenen Unternehmen detailliert festlegen. Sind die technischen und organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen lückenlos? 6. Prozesse für Reporting, Incident Management und Audits beim Dienstleister festschreiben. 7. Kann der Cloud-Dienstleister die angeforderte Leistung auch tatsächlich erbringen? Hier ist auch zu hinterfragen, ob er Subunternehmer einsetzt, die zu einer (negativ) veränderten Risikoexposition führen könnten. 8. Die Einhaltung regulatorischer Anforderungen durch den Provider klären und festschreiben, u.a. mit Blick auf den Umgang mit Daten und deren Speicherung in bestimmten Regionen. 9. Für sicherheitsrelevante Kriterien sollen nur solche Service Level vereinbart werden, die gemessen werden können. Die vorgeschlagene Messmethode muss sorgfältig geprüft werden. 10. Der Kunde muss im Vorfeld festlegen, wie die Exit-Bedingungen im Falle eines Providerwechsels aussehen. Ein „Vendor-Lock-In“ kann das Unternehmen im Ernstfall teuer zu stehen kommen. (PM) 2/10 49 SPLITTER Risikobewusstsein schärfen und belohnen Der menschliche Faktor in der IT-Sicherheit H annover - Internet-Betrüger nutzen heute nicht mehr technische Angriffswege allein. Sie spionieren Anwender aus oder manipulieren sie. Damit Mitarbeiter sicherheitsbewusst mit Computer und Internet umgehen, sollten Vorgesetzte nicht nur auf technische Aufklärung setzen, sondern auch besondere Verhaltensweisen einüben. Das schreibt das IT-Profimagazin iX in der April-Ausgabe. Bewährte menschliche Verhaltensweisen zur Risikovermeidung funktionieren nicht in der Informationstechnik. Im Gegenteil: Oft verstärken sie sogar die Gefahren. So hilft automatische Musterergänzung im richtigen Leben bei der Alltagsbewältigung. Nicht aber in der virtuellen Welt. Schiebt etwa ein Internet-Betrüger einem Surfer die URL www.deutsche-bonk.de unter, sieht dieser mit großer Wahrscheinlichkeit das Wort „Bank“, weil das Gehirn Bekanntes wieder schnell zugänglich machen will. Vorsicht und sicherheitsbewusstes Verhalten der potenziellen Zielpersonen. „Wichtig ist dabei, bei dem Anwender das Gefühl zu erzeugen, für Aspekte des Datenschutzes und der Informationssicherheit verantwortlich zu sein“, erklärt iX-Redakteurin Ute Roos. „Darüber hinaus sollte der Mitarbeiter für den richtigen Umgang mit Computer und Netz positive Rückkopplung erhalten. Auch wenn das Risiko, das er vermindern soll, für ihn abstrakt bleibt. Denn moderne Malware schädigt ja meist nicht ihn direkt, sondern arbeitet heimlich im Hintergrund.“ (PM) beitgeber zu treffen. Dazu gehört, vorab zu klären, welche IT-Ausrüstung oder Datenverbindung verwendet werden darf. Berufliches zu Hause: Datenschutz und Informationssicherheit verdienen oberste Priorität Verlässt ihn der Telearbeiter auch nur kurze Zeit, muss er den Computer sperren. Vergisst er dies, sollte sich der Computer nach einer gewissen Zeitspanne ohne Eingaben automatisch sperren. Durch Authentifizierung über sein Passwort kann der Nutzer die Zugriffsberechtigung wieder herstellen. K Andere seit Urzeiten eingeübte Eigenschaften des Menschen verleiten ihn dazu, sich in unbekannten Umgebungen am Verhalten der Mehrheit zu orientieren, generell einmal eingeschlagene Wege beizubehalten, sympathischen Menschen zu trauen, Autoritäten zu gehorchen, moralischen Grundsätzen zu folgen oder bei Zeitknappheit Regeln zu missachten. Die aus Hilfsbereitschaft gegebene Information, dass ein bestimmter Mitarbeiter Urlaub hat, kann für einen Angreifer ein wertvoller Hinweis sein. Er kann diesen nutzen, um einem weiteren Kollegen das Passwort des Urlaubers zu entlocken und sich so Zugang zu sensiblen Daten verschaffen. öln - Telearbeitsplätze werden in Deutschland immer beliebter: Für zehn Prozent der Erwerbstätigen gehört Heimarbeit bereits zum Alltag. Zudem würden 62 Prozent gern regelmäßig in den eigenen vier Wänden arbeiten, so der Branchenverband Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien). Allerdings verschwimmt die Grenze zwischen Beruf und Privatem schnell, das Haftungsrisiko des einzelnen Arbeitnehmers steigt. „Gerade Heimarbeitsplätze bergen in punkto Informationssicherheit viele Risiken. Denn vertrauliche Unternehmensdaten sowie Daten mit Personenbezug entziehen sich dort der Kontrolle des Arbeitgebers“, betont ITSicherheitsexperte Martin Gasper von TÜV Rheinland. Im häuslichen Arbeitsumfeld besteht die Gefahr, dass Familienangehörige, Mitbewohner oder Nachbarn unerlaubt auf solche Daten zugreifen können. Gegen dieses „Social Engineering“ hilft keine IT-gestützte Technik, sondern nur Der Datenschutz-Experte empfiehlt daher, feste Absprachen mit dem Ar- 2/10 50 Arbeitgeber sollten konkrete Richtlinien formulieren, die besonders Aspekte der Informationssicherheit und des Datenschutzes berücksichtigen. Diese können etwa beinhalten, dass Daten Firmeneigentum darstellen, das nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zurückzugeben ist. Außerdem sollte der Arbeitsplatz in einem separaten, abschließbaren Raum untergebracht und für Außenstehende nicht zugänglich sein. Foto: doug Olson - Fotolia.de Wer von zu Hause aus arbeitet, bringt Unternehmensdaten dorthin. Generell gilt: Transportable Datenträger wie USBSticks oder externe Festplatten nie offen herumliegen lassen - Datendiebe haben sonst ein leichtes Spiel. Eine Verschlüsselung verhindert den Zugriff durch Unbefugte im Falle von Verlust. Um Sicherheitsprobleme zu vermeiden, sollte gleichzeitig die elektronische Datenübermittlung vom und zum Firmennetz am Telearbeitsplatz nur über eine speziell verschlüsselte Verbindung erfolgen. (OTS) SPLITTER CeBIT 2010: ein voller Erfolg D ie Modernisierung der Verwaltung ist eng mit der Entwicklung der Informationstechnik (IT) verknüpft. IT-Lösungen, die es der Berliner Verwaltung bereits heute ermöglichen effizienter und bürgernäher zu arbeiten, zeigte das ITDZ Berlin auf der Computermesse CeBIT 2010 (2.-6. März im Public Sector Parc in Halle 9). Gemeinsam mit seinen Partnern, wie dem Standesamt I oder der Ausländerbehörde, informierte das ITDZ Berlin über den aktuellen Stand bei elektronischen Akten, Registern oder Verfahren. Insgesamt stellten wir zehn moderne Lösungen für die “ServiceStadt Berlin” aus. Das ITDZ Berlin bietet den öffentlichen Institutionen des Landes zahlreiche auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit abgestimmte IT-Services. Weitere zentrale Standthemen waren Bürgerservices wie das elektronische Termin- und Zeitmanagement für Institutionen mit hohem Publikumsverkehr und die Servicenummer 115. Praxisbeispiele für elektronische Vorgangsbearbeitung - unter anderem die Lösung für die Umsetzung der europäischen Dienstleistungsrichtlinie im Land Berlin - informierten zahlreiche Besucher über die IT-Projekte der Hauptstadt. Ebenfalls am Stand vertreten war die Berliner Polizei mit der aktuellen Version des Verfahrens „POLIKS“. Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin: „In den letzten Jahren wurden in Berlin zahlreiche IT-Projekte angestoßen, die wegweisend für die Hauptstadt sind. Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr so viele erfolgreiche Ergebnisse, von der elektronischen Akte bis zum Webportal des einheitlichen Ansprechpartners, präsentiert zu haben.“ Foto: Moritz Vennemann - Der repräsentative Stand des ITDZ Berlin im Public Sector Parc Foto: Andrea Braun - „ServiceStadt Berlin“im Mittelpunkt Vom dem neuen elektronischen Termin- und Zeitmanagementsystem profitieren Bürger und Verwaltung gleichermaßen. Besucher werden per SMS über abnehmende Warteschlangen informiert und ersparen sich somit lästige Wartezeiten. Für die Mitarbeitenden der Verwaltung bringt das System eine neue Übersichtlichkeit der täglichen Terminarbeit. Auch zuvor vereinbarte Termine, die online oder bei der Behörde vor Ort gebucht, bearbeitet und bestätigt wurden, sind in das System integriert und mit dem SMS-Service verknüpft. Perspektivisch wollen die Behörden Berlins die Bürger mit dem neuen System zentral über die Wartezeiten in allen Berliner Ämtern informieren, damit diese gegebenenfalls eine Behörde mit weniger Andrang vorziehen können. Der Stand des ITDZ Berlin wurde auch in diesem Jahr wieder von der Berliner Politik besucht. Bürgermeister und Wirtschaftssenator Harald Wolf und der Berliner IT-Staatssekretär Ulrich 2/10 51 SPLITTER Foto: Moritz Vennemann Umweltschutz und Kostensenkung: Darstellung der Energieeffizienz von Thin-Client und Green IT-PC des ITDZ Berlin Foto: Moritz Vennemann Die Servicenummer 115 und die Berliner Polizei mit dem Verfahren „POLIKS“ Foto: Moritz Vennemann Das elektronischen Termin- und Zeitmanagementsystem wurde von Dennis Wacek Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf und Vorstand Konrad Kandziora präsentiert (v.l.n.r.) 2/10 52 SPLITTER Freise ließen sich die neuesten Lösungen präsentieren. Sie zeigten sich von der Vielseitigkeit, dem Entwicklungsstand und der Professionalität der vorgestellten Systeme beeindruckt. Vorstand Konrad Kandziora zog folgende Bilanz: „Das ITDZ Berlin zeigte im Public Sector Parc zusammen mit unseren Kunden, wie wir die Berliner Verwaltung effektiver, bürgernäher und umweltfreundlicher machen können. Die Kooperation mit unseren Kunden ist besonders zu betonen, weil an den Ständen der anderen Bundesländer immer öfter die Zusammenarbeit mit Firmen zu sehen war.“ (EB) Die Trends und Themen der CeBIT 2010 H annover - Die Trends und Themen der CeBIT 2010 spannten einen Bogen vom App-Boom über 3D-Technologien bis zum digitalen Gesundheitsassistenten. Bei den Business-IT-Lösungen standen Cloud Computing, SaaS, ERP-Lösungen mit neuen Funktio-nalitäten und energieeffiziente Virtualisierungssysteme im Vordergrund. Mobiles Internet revolutioniert den Alltag Die Leitmesse für die digitale Wirtschaft zeigte, wie das mobile Internet mit einer Fülle von Anwendungen und Services unseren Alltag revolutioniert. Apps, jene praktischen Mini-Programme, die sich mit wenigen Fingertipps auf die Smartphones der neuesten Generation laden lassen, sind ein Milliardengeschäft. Allein in diesem Jahr werden die HandyNutzer rund 4,5 Milliarden Apps aus dem Internet laden. 2013 werden es schon über 21,6 Milliarden sein - ein Plus von 380 Prozent (Studie: Gartner). Auf der CeBIT wurden zahlreiche Apps präsentiert - vom Lotsen durch die auch im mobilen Web boomenden sozialen Netzwerke über Augmented-Reality- Lösungen, die reale Bilder mit Infos aus dem Netz verknüpfen, bis zu Popstar-Apps, die ein Top-Thema auf der erstmals veranstalteten Musikmesse CeBIT Sounds! waren. Die Webciety mit all ihren Möglichkeiten zur Vernetzung sorgt aber nicht nur für grenzenloses Entertainment über alle technischen Plattformen hinweg. Viele Aussteller präsentierten auf der CeBIT 2010 Tools zur sicheren Datenspeicherung im Netz (Cloud Computing), die überall den Zugriff per Smartphone, Netbook oder Laptop erlauben. Dazu kommen intelligente Content-Management-Systeme, die sämtliche Medienkanäle bedienen und die Inhalte automatisch an jedes gewünschte Ausgabegerät weitergeben - vom Printprodukt bis zum Handy. Schneller, sparsamer und schöner: Smartphones, Netbooks und mehr Die auf der CeBIT 2010 vorgestellten Handys kann man durchaus als Mini-PCs mit Telefonanschluss bezeichnen. Dank einer Prozessorleistung von bis zu einem Gigahertz verarbeiten die Geräte mehrere Kommandos gleichzeitig und bieten vielfältige Verbindungen. So sind die aktuellen Modelle mit WLAN-Schnittstellen und HSPA-Funkmodul (Übertragungs¬leistung: bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde) für den schnellen drahtlosen Zugang ins Internet ausgestattet. Der nächste Ausbauschritt der mobilen Breitbandnetze (HSPA+ mit bis zu 42 Mbit/s) soll noch in diesem Jahr erfolgen. In mehreren Showcases zeigte die CeBIT 2010 auch schon die Zukunft des Mobilfunks: Der UMTS-Nachfolger Long Term Evolution (LTE) ermöglicht Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s. Mit diesem Datendurchsatz sollen dann Live-TV in HD-Qualität und Online-Spiele auf dem Handy Realität werden. Als weitere Highlights boten die meisten auf der CeBIT 2010 gezeigten SmartphoneNeuheiten Touchscreen-Bildschirme mit komfortabler Bedienung per Fingertipp. Bei den Bildschirmen ging der Trend in Hannover eindeutig zu AMOLED-Displays (Active Matrix Organic Light Emitting Diode). Diese Bildschirmtechnik ermöglicht ein helleres Bild, bessere Farben, schnellere Reaktionszeiten und einen deutlich geringeren Stromverbrauch. Publikumslieblinge auf der diesjährigen CeBIT waren auch die kompakten Netbooks, die in jeder Tasche Platz finden und sich leistungsmäßig immer stärker an die deutlich teureren „ausgewachsenen“ Mobilrechner heranpirschen. Bei vielen der praktischen Mini-Rechner sitzen mittlerweile Grafikund Hauptprozessor auf einem Chip. Dadurch sparen die Anbieter nicht nur Platz auf der Hauptplatine, sondern senken auch den Energiebedarf, was eine deutlich längere Akku-Laufzeit zur Folge hat. 3D-Technologien als Attraktion der diesjährigen IT-Schau Einer der großen Trends der CeBIT 2010 war das Thema 3D. In ihrem Schwerpunkt „Next Level 3D“ zeigte die Messe, was es derzeit an passender Hard- und Software fürs Heimkino und professionelle Anwender zu kaufen gibt. Die Bandbreite reichte von 3D-fähigen Computermonitoren über Beamer bis zu hochwertigen GamingNotebooks. Um die packenden, dreidimensionalen Szenen aktueller Spiele-Bestseller am PC erleben zu können, liefern einige Hersteller die passende 3D-Brille gleich mit. Darüber hinaus waren auf der CeBIT 2010 die ersten Kompaktkameras zu sehen, die Fotos und Videos in 3D aufnehmen können - teilweise sogar in HD-Auflösung (1280 x 720 Pixel). Auch die neuen 3D-Projektoren, die Filme und Spiele in dreidimensionalen HD-Bildern auf die Wohnzimmerwand projizieren, zogen das Publikum an. 2/10 53 SPLITTER Kundenveranstaltung auf. Mehr als 3 000 SAP-Experten, -Kunden und -Partner nutzten die Gelegenheit, zeitgleich die CeBIT 2010 zu besuchen. Siegeszug von Cloud Computing und SaaS Foto: obs/Deutsche Messe AG Hannover - Die Trends und Themen der CeBIT 2010 spannten einen Bogen vom App-Boom über 3D-Technologien fürs Heimkino bis zum digitalen Gesundheitsassistenten. Im „future parc“ der CeBIT 2010 wurde die XML3D-Technologie vorgeführt, die das Internet-Format HTML um 3D-Fähigkeiten erweitert. Damit lassen sich schon jetzt entsprechende Elemente in jede Website einbauen. Als Zentrum für Innovationen war die Zukunftsschau auch in diesem Jahr ein Besuchermagnet. Auf rund 6 000 Quadratmetern stellten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Ministerien zukunftsweisende Projekte vor. Das CeBIT-Motto „Connected Worlds“ war in diesem Bereich allgegenwärtig. So entführte die Sonderschau „Connected Living“ die Besucher in die Lebenswelt von Morgen, in der verschiedene Hausgeräte in der Lage sein werden, sich untereinander zu verständigen - vom digitalen Energieassistenten, der den sparsamen Umgang mit Heizung und Beleuchtung überwacht, bis zur virtuellen Küchenhilfe, die Tipps für eine gesunde Ernährung liefert. Software und Dienstleistungen als Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft Der Besucherandrang in den Hallen 2, 3, 4 und 5 machte klar, dass BusinessLösungen in allen Branchen auf den Investitionslisten der Entscheider einen vorderen Platz einnehmen. Aussteller, darunter Branchengrößen wie IBM, Microsoft und SAP ziehen eine positive Bilanz. Software und Dienstleistungen sind die Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft, so auch das Ergebnis einer Studie, die das Karlsruher Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI erstellte und auf der CeBIT 2010 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. Im Jahr 2030 wird der ITK-Sektor in Deutschland eine Bruttowertschöpfung von 90 Milliarden Euro erwirtschaften und damit die ehemaligen Paradepferde der deutschen Volkswirtschaft wie Maschinen- und Fahrzeugbau auf die Plätze verweisen. Bis zu 452 000 neue Arbeitsplätze werden im genannten Zeitraum in der Software- und ITDienstleistungsbranche entstehen. SAP World Tour 2010 Erstmals wurde die CeBIT in diesem Jahr zum Zentrum der SAP-Gemeinde. In den Hallen 19 und 20 schlug der Software-Riese aus Walldorf die Zelte für seine jährliche 2/10 54 Der Siegeszug von Cloud Computing und SaaS (Software as a Service) setzte sich auch in diesem Jahr auf der CeBIT 2010 fort. Cloud Computing versetzt auch kleinere und mittelständische Unternehmen in die Lage, für ihre Geschäftsprozesse von modernster Technologie zu profitieren, ohne in teure Hard- und Software zu investieren. Der Kostenfaktor und eine einfache Verwaltung sind Treiber von SaaS. Außerdem lassen sich durch SaaS Lösungen problemlos skalieren. Dies ermöglicht ein schnelles Mitwachsen der Lösungen, wenn das Geschäftsvolumen steigt. Auf der CeBIT 2010 präsentierten zahlreiche Anbieter branchenspezifische Lösungen, die dem Mittelstand den schnellen Einstieg in Cloud Computing und SaaS erleichtern. ERP-Systeme mit neuen Funktionalitäten Neue ERP-Systeme integrieren umfassende Funktionalitäten für E-Commerce, Mobile Computing und Business Intelligence (BI). Zahlreiche Lösungen adressieren speziell den Mittelstand. Mittelständische Unternehmen sind seit jeher das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, müssen sich aber zunehmend im globalen Wettbewerb behaupten. Mit flexiblen IT-Anwendungen, welche die Geschäftsprozesse über die Unternehmensgrenzen hinaus mit denen von Partnern, Lieferanten und Kunden verbinden, kann der Mittelstand den Herausforderungen der Weltmärkte begegnen. Dafür bieten ERP-Systeme heute ein integriertes Business-Process-Management (BPM), das vordefinierte Standardprozesse enthält, aber auch die Definition eigener Geschäftsprozesse erlaubt. Zu den Ausstattungsmerkmalen moderner ERP-Systeme gehört zudem eine anwenderfreundliche Bedieneroberfläche. SPLITTER Mobilität ist eines der Schlagworte der IT. Mobile Clients, wie Blackberrys, Smart Phones oder andere tragbare Devices müssen heute jederzeit auf Daten aus dem ERP-System zugreifen können oder diese vom Einsatzort außerhalb des Unternehmensnetzes übertragen können. Die zeitnahe Aktualisierung von Daten ist ein wichtiger Faktor im weltweiten Wettbewerb. Customer Relationship Management als Wachstumsmotor Kundenbeziehungsmanagement gehört im Bereich der Geschäftsanwendungen zu den Wachstumsmotoren. Das Interesse an CRM-Anwendungen ist hoch. Mitarbeiter aus dem Kundensupport oder dem Vertrieb haben somit vor Ort beim Kunden direkten Zugriff auf alle aktuellen Daten und Abläufe und können gleichzeitig von unterwegs aus Prozesse anstoßen, um Kundenwünsche schneller zu erfüllen. ECM- und DMS-Hersteller bündeln Anwendungen Unter den Oberbegriffen EnterpriseContent-Management (ECM) und Dokumentenmanagement Systeme (DMS) bündeln Hersteller eine Vielzahl von Anwendungen wie Office-, Records, Knowledge- und eMail-Management sowie die nahtlose Integration von Office-Lösungen. Hinzu kommen elementare Funktionen wie die Archivierung und Workflow-Optionen für die transparente Abwicklung von Geschäftsprozessen. Es kommen mehr und mehr Systeme auf den Markt, die sich an den individuellen Anforderungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen ausrichten. Maßgeschneiderte Komplettpakete unterstützen die Unternehmen, Abläufe transparenter zu gestalten und Prozesse zu optimieren. Modernisierung der öffentlichen Verwaltungen Die öffentlichen Verwaltungen müssen in den nächsten 15 bis 18 Monaten Herkulesaufgaben meistern. Es heißt, mit immer schmaleren Mitteln zu haushalten. Der Public Sector Parc bildete auf der CeBIT 2010 ab, was die Modernisierung in den öffentlichen Verwaltungen vorantreibt. Bürokratieabbau, Bürgerservice und Dienstleistungsorientierung, Shared Services sowie das Konzept der vernetzten Verwaltung standen dabei im Fokus. Ein stark beachtetes Thema war die Einführung des neuen Personalausweises, die am 1.November 2010 ansteht. Der intensive Dialog und das hohe Fachbesucheraufkommen im Public Sector Parc hat die zunehmende Innovationsbereitschaft der öffentlichen Verwaltung deutlich gezeigt. Green IT: Produzieren und Leben im Energiespar-Modus Die unabhängige Non-Profit-Organisation The Climate Group geht in ihrer aktuellen Studie „SMART 2020 - Entwicklung zu einer emissionsarmen Wirtschaft im Informationszeitalter“ davon aus, dass mit der Unterstützung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien bis zum Jahr 2020 weltweit etwa 15 Prozent aller Kohlendioxid-Emissionen und 600 Milliarden Euro Energiekosten eingespart werden können. Die CeBIT 2010 war eine wichtige Station auf dem Weg dorthin: mit energieeffizienten Virtualisierungssystemen (Smart Infrastructure) sowie zahlreichen Strom sparenden und umweltschonend produzierten Servern, Displays und Notebooks. Auch das Thema Wertstoff-Recycling kam nicht zu kurz. Schließlich wird auch das schönste, technologisch perfekte Gerät irgendwann zum Auslaufmodell. Denn die IT-Welt dreht sich immer weiter - bis zur nächsten CeBIT vom 1. bis 5. März 2011 in Hannover. Verbesserung der Kundenzufriedenheit im Service Center des ITDZ Berlin D as Service Center des ITDZ Berlin führt mit seinen Kunden aus der Berliner Verwaltung Workshops durch, um die Zusammenarbeit im Bereich des telefonischen Auskunfts- und Vermittlungsdienstes zu verbessern. Dabei werden gemeinsam Ursachen und Verbesserungspotentiale identifiziert. Die Teilnehmer des Kundenworkshops formulieren ihre Anforderungen an die Optimierung der Servicequalität. Am Ende stehen die entwickelten Lösungsansätze fest, deren Umsetzung sogleich unter den Beteiligten diskutiert und vereinbart wird. In einem Kundenworkshop am 20.01.2010 mit den Bezirksämtern Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg konnten beispielweise folgende konkreten Schwerpunkte für eine verbesserte Zusammenarbeit festgelegt werden: Verbesserung der Datenqualität im elektronischen Telefonbuch (ETB) hinsichtlich Aktualität, Vollständigkeit und Genauigkeit. • Verbesserung des Informationsaustausches und Informationsflusses zwischen dem Service Center und der Behörde durch die Benennung eines einheitlichen Ansprechpartners. • Vermeidung von Informationsverlust bei tagesaktuellen Geschehnissen durch Vereinheitlichung der Informationsübergabe über ein standardisiertes Mailformular. • Erhöhung der Erreichbarkeit der Verwaltung und des Service Centers für den Anrufer. • Der Kundenworkshop war ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Die 2/10 55 SPLITTER Schwerpunkte wurden umgehend in einer Zielvereinbarung festgehalten. Die nächsten Veranstaltungen in diesem Rahmen sind bereits geplant und werden in den kommenden Monaten mit weiteren Kunden des Service Centers durchgeführt. Der Inhalt der Veranstaltungen wird, neben einer Besichtigung des Service Centers, in der Analyse der momentan noch unbefriedigenden Aspekte, den daraus abgeleiteten Anforderungen und den gemeinsam entwickelten Lösungsansätzen bestehen. Auch hier soll am Ende eine gemeinsame Zielvereinbarung entstehen, in der Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit fixiert werden um den Hauptzielen Bürgerfreundlichkeit und Servicequalität optimal gerecht zu werden. Eine Grundlage für diese Dienstleistung ist die telefonische Vermittlung, die im Service Center des ITDZ Berlin über das ETB erfolgt. Um eine umfassende Auskunft sowie schnelle und zielgenaue Vermittlung durchführen zu können, müssen dem Service Center die Telefon- und Organisationsdaten der genannten Behörden immer aktuell zu Verfügung stehen. Selbst kurzfristig anfallende Informationen wie die außerplanmäßige Schließung eines Amtes oder der Ausfall einer Fachanwendung müssen dem Service Center bekannt sein. Dies ist nur möglich, wenn die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und dem Service Center, das ja im telefonischen Kundenkontakt im Namen der betreffenden Behörde auftritt, reibungslos funktionieren. Erfahrungen und statistische Auswertungen der letzten Monate haben gezeigt, dass der telefonische Auskunftsund Vermittlungsdienst im Service Center des ITDZ Berlin weiter optimiert werden kann. Insbesondere soll die Wartezeit des Bürgers bei telefonischen Anfragen weiter verkürzt und die Qualität der telefonischen Auskunft verbessert werden. Erste Gespräche mit den Kunden aus den Berliner Behörden haben gezeigt, 2/10 56 dass die genannten Ziele nur erreicht werden können, wenn sowohl das Service Center des ITDZ Berlin als Anbieter des telefonischen Auskunfts- und Vermittlungsdienstes als auch die Verwaltung gemeinsam daran arbeiten, diesen Zustand zu verbessern. Hintergrund ist die gegenseitige Abhängigkeit des Service Centers und der Kunden in der Berliner Verwaltung hinsichtlich des Informationsaustausches. Foto: Steven Vona - Fotolia.de Im Service Center des ITDZ Berlin gehen die Telefonanrufe für die Einwahlnummern der meisten Berliner Behörden ein, darunter sind: • • 12 Bezirksämter, 8 Senatsverwaltungen, • 22 Finanzämter, • 29 Justizbehörden (darunter nahezu alle Gerichte) und • 25 nachgeordnete Einrichtungen (Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin etc.). Zu den weiteren Aufgabenschwerpunkten gehören zwei zentrale Servicenummern: (030) 900 und 115. Diese sind keiner Behörde direkt zugeordnet, sondern stellen einen allgemeinen Zugang zur Verwaltung dar. Insgesamt gehen auf weit mehr als 100 verschiedenen Rufnummern täglich bis zu 25.000 Anrufe ein. Diese werden durch ein sogenanntes fähigkeitsbasiertes Routing auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt. Je nach individueller Vereinbarung mit der jeweiligen Behörde erfolgt anhand des vom Anrufer geäußerten Anliegens mindestens eine Zuständigkeitsklärung sowie die Übermittlung von einfachen Auskünften. Anschließend ist oft eine zielgenaue Vermittlung an die zuständige Stelle in der Verwaltung nötig. Oberstes Ziel ist es dabei, den Anrufer nur ein einziges Mal zum endgültigen Ansprechpartner weitervermitteln zu müssen. Mit dieser Dienstleistung soll das hohe Maß an Bürgerfreundlichkeit und Servicequalität, heute die Hauptziele von Behörden und Verwaltungen, maßgeblich gesteigert werden. (EB) SPLITTER Agile Planung Rückblick auf die interPM 2010 U nter Schirmherrschaft der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement trafen sich im April interessierte Projektmanager, diesmal stand das Thema „Projektarbeit zwischen Effizienzdruck und Qualitätsanforderungen“ im Fokus. Fast die Hälfte aller Vorträge beinhaltete das Thema „agile Planung“. Unter diesem Schlagwort oder auch dem Begriff „Scrum“ findet man interessantes Material im Internet. Der Vortrag von project biz zeigte auf, wie über eine Historisierung der Planung grundlegende Voraussetzungen geschaffen werden können, um agile Planung tatsächlich steuerbar im Unternehmen nutzbar zu machen. Projekte resultieren aus Anforderungen, die ein Zielsystem beschreiben. Die erwarteten Ergebnisse beziehen sich auf technische Systeme, Organisationen, Prozesse etc. Es wird eine Projektidee erarbeitet, in der die Randgrößen wie Ergebnisse, Termine, Budgets und Ressourcenanforderungen grob skizziert sind. Die Daten aus dieser Idee werden für die Wirtschafts- bzw. Haushaltsplanung eingestellt. Damit ist das Spannungsfeld eröffnet: Der Widerspruch zwischen einem dynamischen Projektgeschehen und einem starren Kostenrahmen. Spätestens hier stößt jeder Projektverantwortliche an enge Grenzen: Die Rahmenbedingungen, die beim Aufsetzen des Projektes als erste Skizze vorlagen, sind als feste Vorgaben zementiert. Dieses Problem ist bekannt, allerdings liefern die heutigen Ansätze zur Bewältigung nur teilweise konstruktiv wirkende Lösungen: • • • Das Projekt wird zum Festpreis ausgeschrieben. Damit wird versucht, das Risiko einer zu geringen Budgetschätzung auf den Auftragnehmer zu verlagern. Dies funktioniert nur bedingt: Kleine Auftragnehmer gehen an solch einem Projekt pleite, die „Großen“ dagegen haben eingeführte Mechanismen, um sich „zu wehren“, d.h. es ist ein professionelles Nachforderungsmanagement etabliert. In beiden Fällen schlägt das Risiko auf den Auftraggeber zurück. Es werden Vorprojekte organisiert, um sich den tatsächlichen Planungsdaten weitgehend zu nähern. Diese Methode funktioniert tatsächlich, muss aber im Rahmen von Planungshorizonten bzw. -zyklen agieren und führt eventuell zu bedeutenden Verzögerungen. Die Bereitstellung von Puffern für Projektbudgets ist in Zeiten der Kostenoptimierung etwas verloren gegangen. Puffer schaffen die Sicherheit, ein effektives Projekt ergebnisorientiert weiterführen zu können, auch wenn zusätzlich zu erarbeitende Teilergebnisse auftauchen, die entsprechende Zusatzkosten generieren. Der Projektleiter beschäftigt sich mit der Organisation der Ergebniserstellung statt sich mit der Beschaffung von Budget herumzuschlagen. Achtung: Die professionelle und objektive Verwaltung und Freigabe von Puffern bedingt eine eigenständige Rolle und Verantwortung in der Projektorganisation. Agile Planung verlangt eine ständige Anpassung der Planung. Wie erkennt man rechtzeitig, ob Zieltermine oder Budgetgrenzen verletzt werden bzw. wo dafür ein Risiko besteht? Eine wirksame und praktische Methode besteht in der Nutzung einer Planungshistorie. Auswertung des zeitlichen Trends Die initialen Werte (Meilensteine, Planbudget etc) werden bei jeder Planänderung fortgeschrieben. Daraus können Trendanalysen abgeleitet werden. Die bekannte Meilensteintrendanalyse lässt sich in folgendem vereinfachten Beispiel so auswerten: Das Projekt ist mit drei Meilensteinen geplant: In den Vorträgen wurde die Notwendigkeit aufgezeigt, eine Projektplanung ständig zu aktualisieren und die Projektprozesse unter Einbeziehung der erarbeiteten Zwischenergebnisse zu optimieren. Viele Details einer „Projektproduktion“ müssen angepasst werden. Von der Teamzusammensetzung über Methoden, Abläufe, Zwischentermine, Teilergebnisse bis hin zu den zur Verfügung zu stellenden Budgets. 2/10 57 SPLITTER Das Projekt wurde am 1.4; 1.05 und 1.06 aktualisiert. Während der 1. Meilenstein (unterste Linie) zweimal „nach hinten“ korrigiert wurde, hat der Projektleiter den letzten Meilenstein (oberste Linie) belassen. Da auch der 2. Meilenstein beim letzen Update verschoben wurde, ist die Wahrscheinlichkeit zum Einhalten des EndeTermins wohl nicht gegeben. Die Auswertung solcher Daten unter Einbeziehung weiterer Informationen ist aussagefähig und verlangt nur ein Minimum an Eingabedaten: „Agile Planung“ ist sicherlich eine weitere Näherung, den Projektgedanken gesamtheitlich auch für die Planung zu erfassen. Aus Sicht des Autors ist der A0Projektplan an der Wand im Arbeitszimmer des Projektleiters eher ein Zeichen für Coachingbedarf als Qualitätsmerkmal für gute Kommunikation. Agile Planung lässt sich nur controllen (steuern), wenn es Freigaben jeweils nach relevanten Änderungen gibt. Oder anders herum: Die Planungsfreigabe verfällt und muss neu beantragt werden, wenn durch Neuplanungen gesetzte Vorgaben verletzt werden. Dies erfordert eine Historisierung der Planung, um revisionssicher das Wechselspiel von Anforderung und Freigabe verfolgen zu können. Unter www.factory-biz.de kann eine Lernsoftware genutzt werden, mit der diese Methode getestet werden kann. Die Anleitung finden Sie unter www.factory-biz.de Kostentrendanalyse DR. MANFRED FITZNER Ähnlich wie die Meilensteintrendanalyse könnte auch die „Ganglinie“ der Kosten als Signal ausgewertet werden. Effizienter Staat 2010 B Fazit Die immer noch schlechte Erfolgsquote von Projekten bedingt, das Projektmanagement immer ein aktuelles Thema ist und auch bleiben wird. Ob Schlagwort, Mode oder Methode: Mit immer neuen Themen versuchen Theoretiker, Methodiker und Praktiker Lösungen zu entwickeln und am Markt zu platzieren. 2/10 58 erlin bietet mit einer zentralen Online-Anlaufstelle für Investoren aus ganz Europa die Möglichkeit, sich im Internet über Unternehmensgründungen in der Hauptstadt zu informieren (www.ea.berlin.de). Auf der Kongressmesse "Effizienter Staat" (27. und 28. 4. 2010) informierte das ITDienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) über die Lösung, auf der das neue Angebot basiert. Bei dem Aufbau des Services stand beim Software-Design das Prinzip der Wiederverwendbarkeit im Vordergrund. Deswegen setzte das ITDZ Berlin auf eine serviceorientierte Architektur (SOA) als Basis für flexibel verknüpfbare E-Government Dienste. Ergänzend zu dem neuen Service präsentierte der IT-Dienstleister auf der Kongressmesse Angebote für den elektronischen Bürgerservice der Hauptstadt. (EB) SPLITTER Neues Opinion Paper von Detecon unterstreicht Business-Nutzen von Mashup-Applikationen Mit Mashups zu flexiblen IT-Systemen B onn/Eschborn - MashupTechnologien bieten nicht nur Web-2.0-Anbietern, sondern auch klassischen Unternehmen großen Nutzen, da sie deren IT-Systeme um individuelle Funktionen erweitern können. Dies betont das neue Opinion Paper „Die Individualisierung der IT Vorteile und Grenzen von Mashups in Unternehmen“ der ICT-ManagementBeratung Detecon International. So lassen sich mit Mashups schnell und einfach externe Dienste und Informationen in unternehmenseigene Web- Angebote und Applikationen integrieren. Sicher und leistungsfähig geschieht dies jedoch nur dann, wenn eindeutige Richtlinien den Einsatz von Mashups und deren verknüpften Applikationen regeln. Laut Detecon-Autoren erlauben Mashups eine deutlich individuellere Nutzung der Unternehmens-IT. Beispielsweise lassen sich klassische ITAnwendungen flexibel mit Nachrichten aus unternehmensinternen und externen Datenquellen anreichern. Darüber hinaus verschaffen Mashups den Nutzern mehr Freiheiten in der Bedienung von Informationssystemen. Deshalb sei es über Mashups auch möglich, die oft gegenläufigen Ziele von IT-Betrieb und Anwendern in Einklang zu bringen. So dringt der Betrieb meist auf Zentralisierung und Standards, während viele Nutzer individuelle Lösungen auf Basis von Eigenentwicklungen bevorzugen. Betriebsaufwand. Weiterhin lassen sich mit frei verfügbaren Werkzeugen wie „Yahoo Pipes“ Webservices ohne tiefe Programmierkenntnisse verknüpfen, so dass die Einführungszeit neuer Mashups in der Regel sehr kurz ausfällt. BITKOM veröffentlicht Leitfaden „Betriebssichere Rechenzentren“ “Beim Einsatz von Mashups müssen Unternehmen besondere Maßnahmen ergreifen, um Leistung, Kosten und Sicherheit dieser Anwendung zu gewährleisten“, betont Alexander Bruns, Senior Consultant bei Detecon und Autor des Opinion Papers. „Denn an der Entwicklung von Mashups sind eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure im Unternehmen beteiligt.“ Für den zuverlässigen und sicheren Betrieb dieser neuartigen Business-Applikationen müssten Unternehmen deshalb Rahmensysteme wie zum Beispiel ITIL (IT Infrastructure Library) berücksichtigen. B Schließlich schafft laut Bruns eine zentrale Mashup-Plattform Transparenz. Sie inventarisiere automatisch alle geschaffenen Mashups und binde unternehmensexterne Daten einfach ein. „Im Gegensatz zur institutionalisierten Anwendungsentwicklung bleiben die Vorteile eines individuellen Vorgehens erhalten“, analysiert Bruns, „den Überblick verliert das Unternehmen dank der zentralen Plattform jedoch nicht.“ Das Detecon-Spotlight „Die neue Individualisierung der IT - Vorteile und Grenzen von Mashups in Unternehmen“ steht unter www.detecon.com/mashups kostenlos zum Download zur Verfügung. (PB) ITDZ Berlin: Kurze Einführungszeiten innovativ Indem Unternehmen eine zentrale Entwicklungsplattform für Mashups aufbauen und Anreize für gemeinsame Projekte schaffen, reduzieren sie zudem generell ihren Entwicklungs- und qualitätsorientiert wirtschaftlich umweltgerecht erlin - Heute können es sich nur noch wenige Unternehmen leisten, wenn ihr Rechenzentrum mehrere Tage im Jahr ausfällt. Nach einer Studie der Meta Group verschwindet jedes zweite Unternehmen, das 10 Tage auf seine wichtigsten IT-Systeme verzichten muss, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre vom Markt. „Alle Unternehmen müssen sich heute die Frage stellen, wie hoch die maximal tolerierbaren IT-Ausfallzeiten sind“, sagt Holger Skurk, Experte für IT-Infrastruktur beim BITKOM. Der Begriff „Verfügbarkeit“ bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, mit der ein System zu einem gegebenen Zeitpunkt wie geplant genutzt werden kann. „Der Wert der gerade noch erträglichen IT-Ausfallzeiten ist die Basis für Planung und Betrieb eigener Rechenzentren oder aber den Leistungsbezug über externe Firmen“, so Skurk. Ein neuer BITKOM-Leitfaden „Betriebssichere Rechenzentren“ gibt Tipps für deren Planung und Implementierung: Welche Geräte werden für welche Anforderungen benötigt? Wie sollte verkabelt werden? Auf welche Weise kann Strom gespart werden? Zudem gibt es eine Übersicht über die wichtigsten gesetzlichen Richtlinien und Anforderungen. „Technische Lösungen reichen nicht aus für eine hohe Verfügbarkeit, Unternehmen brauchen dafür auch die richtige organisatorische Struktur. Dazu zählen geschultes Servicepersonal und genaue Vorgaben für das Verhalten im Notfall“, sagt Skurk. Der Leitfaden kann unter http:// www.bitkom.org/de/themen/ 36795_42509.aspx kostenlos heruntergeladen werden. (PM) 2/10 59 Wenn sich Ihre Anschrift ändert, wenden Sie sich bitte telefonisch oder schriftlich an die Redaktion des SPLITTER, Telefon 90 222 (9222) 6014 Nr Nr.. 2 / 2010 SPLITTER Raum für Versandetikett SPLITTER Liebe SPLITTER-Leser, möchten Sie nicht einmal selber zur „Feder“ greifen? Der SPLITTER „lebt“ von seinen Autoren und aktuellen Mitteilungen direkt aus den Verwaltungen. Wir freuen uns jederzeit über Themenvorschläge und Artikel aus Ihren Reihen. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni. Der Redaktionsschluss ist am 13. Juli 2010. Faxen Sie uns einfach Ihre Texte, mailen sie uns oder rufen Sie an: Herr Brodersen Fax IMPRESSUM Herausgeber: Redaktion: +49 30 90222-6014 +49 30 90222-5864 Die Arbeit im Home-Office ist dank moderner Kommunikationsmittel schon heute für viele Arbeitnehmer Realität. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM unter 1.000 Personen ergeben (siehe auch Seite 41). IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Berliner Straße 112-115, 1O713 Berlin Telefon: +49 3O 9O222 -O, Fax: +49 3O 9O222-5864, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/ E-Mail: [email protected] Michael Brodersen: Pressestelle: Tel: +49 3O 9O222-6O14, E-Mail: [email protected] Tel: +49 3O 9O222-6111, E-Mail: [email protected] Druck: IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Xerox DocuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O Gastautoren: Faye Preusse, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Dr. Manfred Fitzner, project biz, Berlin Titelfoto: Axel N icklas SPLITTER Nr. 3/2O1O erscheint voraussichtlich im August 2O1O 2/10 60