SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER SPLITTER IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2007 - 17. Jahrgang Schwerpunkt: Serviceorientierte Architektur (SOA) 2/07 1 SPLITTER Editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, in unserer aktuellen SPLITTER-Ausgabe beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema „Serviceorientierte Architektur“, kurz SOA, und ihren Vorteilen sowie ihrem Nutzen für die IT-Infrastruktur moderner Verwaltungen. Im ITDZ Berlin ermöglicht SOA die Zentralisierung von Diensten auf unserer eGovernmentDiensteplattform, auf der wir übergreifend nutzbare und fachverfahrensneutrale Landesdienste aufbauen und betreiben. Wie Sie vielleicht wissen, verfügt eine SOA über besondere Eigenschaften, die sie von anderen Architekturmodellen abhebt. Die wohl wichtigste Eigenschaft ist, dass eine SOA weitgehend transparent ist und die Realisierung eines Dienstes strikt von seiner Beschreibung getrennt wird. Konkret bedeutet dies, dass zu jedem Dienst eine separate Schnittstelle existiert, die den Dienst eindeutig beschreiben kann. Unter Zuhilfenahme von plattformunabhängigen Beschreibungstechniken kann somit nicht nur der Dienst, sondern sogar die zur Realisierung verwendete Plattform abstrahiert werden. Die Realisierung der einzelnen Dienste ist somit transparent und das Gesamtsystem heterogen und interoperabel. Das bedeutet, dass unsere Kunden über standardisierte und plattformunabhängige Schnittstellen auf unsere Dienste zugreifen können. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 4. Gute Arbeit wird belohnt: Unser Haus ist für das Projekt „EduNet 2006“ mit dem „Best Practice Award 2007“ des Bensberger Kreises ausgezeichnet worden. In enger Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie unseren Partnern aus dem Berliner Mittelstand haben wir durch die Realisierung des Projekts erfolgreich die IT-Ausstattungen von Berliner Schulen verbessert. Nach guter Vorarbeit konnten in nur fünf Wochen rund 6.000 PCs an 671 Lieferstandorte der Schulen verteilt und dort eingerichtet werden. Besonders überzeugten unsere strategisch-logistischen Leistungen und die zeitnahe Umsetzung des Projekts. Dass wir uns dabei gegen namhafte Mitbewerber wie Deutsche Bahn Systems und Energie Baden-Württemberg (EnBW) durchsetzen konnten, erfüllt uns natürlich mit besonderem Stolz. Letztlich zeigt die Verleihung des „Best Practice Award 2007“ an das ITDZ Berlin, dass gerade auch in öffentlichen Institutionen betriebswirtschaftliches Denken zum Erfolg führt und honoriert wird. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine informationsreiche und unterhaltsame Lektüre! Konrad Kandziora Vorstand 2/07 2 SPLITTER Editorial Editorial 2 Schwerpunktthema Serviceorientierte Architektur (SOA) IT-Dienstleistungszentrum Berlin setzt auf serviceorientierte Architektur Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government Herausforderung Serviceorientierte Architektur ITDZ Berlin macht Druck mit Output-Management Dienst Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes auf der Basis des Systems VISkompakt® Projekt ISBJ 4 6 9 12 13 15 17 Parlament und Senat Mehr Computer für Berlins Schüler 21 22 22 23 24 24 26 28 Berichte und Infos ITDZ Berlin gewinnt „Best Practice Award“ für IT-Ausstattung von Berliner Schulen Rekordförderung der Berliner IT-Branche Deutscher Download-Markt wächst Bund, Länder und Kommunen investieren 2OO6 so viel wie nie zuvor Bundesministerium des Innern verlängert Rahmenvertrag für Öffentliche Verwaltung mit Microsoft bis 2O1O Sechs Meilensteine für die erfolgreiche IT-Strategie SIDOK ist in der Prototypphase VÖBB: Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte Auto Immune Systems: Computer helfen Computern in Echtzeit Das RFID-Office Windows Server „Longhorn“ Beta 3 steht zum Testen bereit Red Hat plant virtuelles Betriebssystem für Desktoprechner mit Intel vPro 4O 4O 41 42 43 Online Wirtschaftsportal ein halbes Jahr online – erste Erfahrungen Außenhandelsdaten ab sofort als interaktiver Atlas im Internet Rund 3O Prozent der Unternehmen und Bürger nutzen das Internet für Behördenkontakte 56 Prozent der Internetnutzer sind täglich oder fast täglich online Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen verschicken private E-Mails Verein „Deutschland sicher im Netz“ nimmt Arbeit auf In zehn Bundesländern nimmt die Polizei Strafanzeigen per Internet entgegen Bundesgerichtshof entscheidet über die Verantwortlichkeit des Betreibers eines Meinungsforums im Internet BVDW veröffentlicht Leitfaden für Corporate Blogs 44 45 46 46 47 47 49 49 5O Tipps und Tricks E-Government und Verwaltung ITDZ Berlin Online-Shop seit Mitte Mai 2OO7 mit optimierter Technik Bundesweites IT-Projekt sorgt für Bürokratieabbau im Schwerlastverkehr Hilfe im Bürokratie-Dschungel ARIS-Plattform ITDZ Berlin senkt Tarife im Festnetz- und Mobilfunkbereich Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit von BIM und ITDZ Berlin Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird zukünftig wirkungsvoll sanktioniert Studie: Biometrie-Markt in Deutschland wächst stark Maximaltempo beim Datenverkehr Informations- und Rechtsrecherche für Kommunen Hilfestellung beim Umgang mit PDAs und Smartphones Private E-Mails am Arbeitsplatz: Fallstricke für Administratoren Die spionierenden Super-Cookies 51 54 Veranstaltungen Effizienzstrategien im Mittelpunkt des 13. E-Government-Anwenderforums Girls´ Day 2OO7 Innovation durch Open Source: Berliner Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem Beschaffungskonferenz 2OO7 55 56 57 58 Literatur 3O 31 32 33 33 33 35 36 37 38 39 39 Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista „Web 2O - Die schöne neue Welt des Internet“ c’t special „Digitale Fotografie“ PC-Einstieg auf die Schnelle 58 58 59 59 Dies und Das Fast jeder fünfte Mensch ist online 6O Impressum 6O 2/07 3 SPLITTER Serviceorientierte Architektur (SOA) D er Begriff serviceorientierte Architektur (SOA) oder englisch Service Oriented Architecture, auch dienstorientierte Architektur, ist ein Managementkonzept und setzt erst in zweiter Linie ein Systemarchitekturkonzept voraus: • • Das Managementkonzept strebt eine an den gewünschten Geschäftsprozessen ausgerichtete Infrastruktur an, die schnell auf veränderte Anforderungen im Geschäftsumfeld reagieren kann. Das Systemarchitekturkonzept sieht die Bereitstellung fachlicher Dienste und Funktionalitäten in Form von Services vor. eingesetzt, doch kann eine SOA prinzipiell auf jeder dienstbasierten Technologie wie zum Beispiel CORBA, DCOM, Windows Communication Foundation (WCF) oder Enterprise Java Beans (EJB) aufgebaut werden. Da Services in unterschiedlichen Programmiersprachen und auf unterschiedlichen Systemplattformen realisiert werden können, wird eine SOA häufig zur Anwendungsintegration genutzt. Ein weiteres wesentliches Ziel einer SOA ist die Kapselung von persistenten Daten durch Dienste, die exklusives Lese- und Schreibrecht auf „ihre“ Daten besitzen. Die hierdurch erzielte Modularität führt zu geringen Redundanzen und einer höheren Flexibilität der IT-Systeme, was häufig zu niedrigeren Betriebskosten führt. Diesen Vorteilen steht allerdings oft ein erheblicher initialer Entwicklungsaufwand gegenüber. In der Regel muss die Geschäftslogik bereits existierender Unternehmensanwendungen durch Entwicklung geeigneter Adapter zu Services umgebaut werden. Einführung Die integrierte Betrachtung von Geschäftsprozessanpassungen und daran anschließender alsbaldige IT-Unterstützungsanpassung ist der Grund für die hohe Aufmerksamkeit, die diesem Thema auf Geschäftsführungsebene entgegengebracht wird. Ein Service ist in diesem Kontext als eine Funktionalität definiert, die über eine standardisierte Schnittstelle in Anspruch genommen werden kann. Er ist damit eine spezielle Ausprägung des bekannten Konzepts der Softwarekomponente. Kurzübersicht Anwendungssysteme zur durchgängigen Unterstützung von Geschäftsprozessen lassen sich durch Aneinanderreihung von Serviceaufrufen („Komposition von Services“) realisieren. Die Programmlogik ist nicht in einem einzigen Programm zu finden, sondern verteilt über mehrere unabhängige Dienste. Die SOA sieht eine Menge voneinander unabhängiger, lose gekoppelter Dienste vor. Ein Dienst wird von einem „service provider“ angeboten. Ein „service consumer“ stellt eine Anfrage (service request) an einen Dienst und bekommt daraufhin eine Antwort (service response) vom Anbieter. Oft werden für SOAs Web-““Services auf Basis der wenigen bestehenden Standards wie SOAP, WSDL und UDDI 2/07 4 Foto: konstantin32 Definition Im Vergleich zu früheren Ansätzen wie EAI, ist der SOA-Ansatz verbunden mit einem Umdenken. War EAI noch technisch in einem Hub-und-Spoke-System aufgebaut, so ist SOA ein fachlich getriebener, dezentraler, service-getriebener Ansatz. Eine Anwendung des SOA-Konzeptes hat zunächst einmal eine Identifikation von Services (genauer: „service provider“ und „service consumer“) im Geschäftsprozess zur Folge, verbunden mit einer fachlichen Klärung des eigenen Geschäftsumfelds (Identifikation von Services). Services sind für Funktionen und Daten eines Dienstes zuständig und kapseln den Zugriff darauf. SPLITTER Das Domänenmodell - also ein Modell mit den eigentlichen Objekten des Anwendungsbereiches und dessen Beziehungen zueinander - wird häufig unterschätzt oder komplett außen vor gelassen, obwohl doch die Integration einer heterogenen Umgebung mit deren zahlreichen Interdependenzen und Stakeholdern durch eine plattformunabhängige Lösung ein wesentliches Merkmal einer SOA ist. • Die eigentliche Technik, die zur Erfüllung eingesetzt wird, sollte standardisiert sein und ist lediglich Mittel zum Zweck. Ein Aspekt bei der Entwicklung serviceorientierter Architekturen ist die Sicherstellung der Authentizität der über offene Schnittstellen angebotenen Services. Services können über ServiceRepositories lokalisiert werden. Ein Enterprise Service Bus (ESB) ist der zentrale Kommunikationsweg, der sämtlichen Datenaustausch zwischen ServiceKonsument und Service-Produzent übernimmt. • SOA ist ein Systemarchitekturkonzept, das unternehmensweit eingesetzt werden kann und in dem Funktionen in Form von wieder verwendbaren, technisch voneinander unabhängigen und fachlich lose gekoppelten Services implementiert werden. Services können unabhängig von zugrunde liegenden Implementierungen über Schnittstellen aufgerufen werden, deren Spezifikationen öffentlich und damit vertrauenswürdig sein können. Service-Interaktion findet über eine dafür vorgesehene Kommunikationsinfrastruktur statt. Mit einer serviceorientierten Architektur werden in der Regel die Gestaltungsziele der Geschäftsprozessorientierung, der Wandlungsfähigkeit (Flexibilität), der Wiederverwendbarkeit und der Unterstützung verteilter Softwaresysteme verbunden. • • • einfach an neue Bedürfnisse angepasst werden kann (Flexibilität) wiederverwendbar ist verteilt installiert werden kann an Geschäftsprozesse angepasst ist. Sekundärziele sind: • • • Kostenvorteile durch schnelle Optimierung schnelle Reaktion auf Herausforderungen mittelfristige Einsparungen schrittweise Restrukturierung komplexer Anwendungssysteme. Umfeld Der Begriff serviceorientierte Architektur ist in das folgende Umfeld einzuordnen: • • • Business Service Management (BSM): Die Verbindung zwischen Prozessmanagement und ITSM. IT-Service-Management (ITSM): Methoden, die nötig sind, um die bestmögliche Unterstützung von Geschäftsprozessen (GP) durch die IT-Organisation zu erreichen. Der hier bekannte de-facto Standard ist die IT Infrastructure Library (ITIL). Prozessmanagement (auch Geschäftsprozessmanagement, GPM): Die Definition der Prozesse des Business, die durch die IT unterstützt werden. Anwendungsbeispiel Online-Brokerage - der Abschluss von Wertpapiergeschäften über das Internet - kann in einer SOA auf folgenden Diensten aufsetzen: Ziele • Primärziel ist, die historisch gewachsene, heterogene Systemlandschaft effizient an Änderungen im Geschäftsprozess anpassen zu können. Im Einzelnen soll dadurch Software erstellt werden, die • einem Wertpapierdienst, der handelbare Wertpapiere (Aktien, Fonds, …) nennt einem Marktdatendienst, der zu einem Wertpapier aktuelle Börsenkurse liefert • • • einem Depotdienst, der Zugriff auf das Wertpapierdepot des Anwenders erlaubt einem Orderdienst, der Kauf-/ Verkaufsaufträge des Anwenders an eine Börse übermittelt einem Archivdienst, der alle Daten der Transaktion revisionssicher archiviert Diese Dienste werden aus einer Webanwendung heraus aufgerufen. Technische Realisierung zur Laufzeit Die Interaktion zwischen Serviceanbieter und Servicekonsument läuft nach dem (publish/register), find, bind, executeParadigma ab (dt. (veröffentlichen/registrieren), finden, binden, ausführen): publish /register Der Serviceanbieter veröffentlicht bzw. registriert seinen Dienst in einem Verzeichnis find Die Softwarekomponente, die einen Service benutzen möchte, sucht ihn bei einem Verzeichnis. Wird ein passender Service gefunden, kann zum nächsten Schritt übergegangen werden. bind Die benutzende Komponente erhält vom Verzeichnis eine Referenz (Adresse) unter der sie auf den Service zugreifen kann. Der Funktionsaufruf wird an diese Adresse gebunden. execute Der Serviceaufruf wird durchgeführt. Eingabeparameter werden an den Service übermittelt und Ausgabeparameter als Antwort auf den Aufruf zurückgeliefert. (Aus Wikipedia, einem Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie aus freien Inhalten) 2/07 5 SPLITTER IT-Dienstleistungszentrum Berlin setzt auf serviceorientierte Architektur Aufwand zur Entwicklung von Fachfahren kann reduziert werden I m Mai 2005 wurde eine Taskforce eGovernment einberufen, die sich mit der Idee einer einheitlichen und zentralen Diensteplattform für das Land Berlin beschäftigte. In den Monaten Mai bis September 2005 wurden die wichtigsten Informationen zusammengetragen und die weitere Vorgehensweise zu diesem sehr komplexen Thema festgelegt. Gemäß dem allgemeinen Vorgehensmodell zur Durchführung von Projekten im ITDZ Berlin wurde dann von Oktober 2005 bis Mai 2006 eine umfangreichen Voruntersuchung zu diesem Thema durchgeführt, die nebst einigen Teilergebnissen des Projektes VeZuDa vor allem Anforderungen der strategisch bedeutsamen Projekte SIDok und ISBJ, sowie die Vorgaben der Senatsinnenverwaltung zum eGovernmentBebauungsplan berücksichtigte. In seinem Artikel „Herausforderung serviceorientierte Architektur“ beschreibt Martin Rufeger von der Firma BearingPoint das gemeinsam mit dem Bereich Innovationsmanagement und Projektservices des ITDZ Berlin durchgeführte Projekt zur Durchführung dieser Voruntersuchung. Das zentrale Ergebnis der Voruntersuchung eGovernment-Diensteplattform ist die strategische Festlegung, dass die eGovernment-Diensteplattform architektonisch und betrieblich dem Konzept einer serviceorientierten Architektur (SOA) folgen soll. Philipp Martin vom Fraunhofer-Institut FOKUS als Kooperationspartner des ITDZ Berlin beschreibt in seinem Artikel „Auf dem 2/07 6 Weg zum prozessorientierten E-Government“ das grundsätzliche Konzept einer SOA aus wissenschaftlicher Sicht. Am 15.11.2006 startete dann das Projekt zur Realisierung einer eGovernmentDiensteplattform im ITDZ Berlin, durch das die zuvor im Rahmen der Voruntersuchung beschriebene und durch die Leitung des ITDZ Berlin verabschiedete Realisierungsstrategie umgesetzt wird. Derzeit werden die Dienste Massendigitalisierung, elektronisches Archiv, virtuelle Poststelle, Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung, Formularservice und Outputmanagement sowie einige im Hintergrund agierende für den Endnutzer nicht sichtbare Infrastrukturdienste realisiert bzw. geplant. Klaus Schütze, Geschäftsführer der Firma SCI, beschreibt hierzu in seinem Artikel „ITDZ macht Druck mit Output-Management-Dienst“, wie SCI im Auftrag und enger Abstimmung mit dem ITDZ Berlin die erste Version eines Output Management realisiert hat. Günter Steger und Andreas Werner von der Firma PDV-Systeme wiederum beschreiben in ihrem Artikel „Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes auf der Basis des Systems VISkompakt®!“, wie das Produkt VISkompakt sich in eine diensteorientierte Architektur integrieren lässt und welcher Nutzen daraus erwächst. VISkompakt ist das vom ITDZ Berlin im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählte Werkzeug als Realisierungsgrundlage für den DMS/VBS-Dienst der eGovernmentDiensteplattform. Dieser Artikel wird sich im folgenden der Thematik widmen, warum das ITDZ Berlin beim Aufbau der eGovernment-Diensteplattform einen SOA-konformen Ansatz verfolgt und wie die auf Basis dieser Strategie realisierten Dienste einsetzbar sind. Vom monolithischen Fachverfahren zur serviceorientierten Architektur (SOA) Betrachtet man heutige IT-Landschaften, so sieht man in der Regel eine sehr heterogene Ansammlung von monolithischen Fachverfahren. Alle diese verschiedenen Fachverfahren lassen sich zumeist auf logischer Ebene in verschiedene Funktionskomponenten unterteilen. Ein Teil dieser Komponenten bilden eine fachverfahrensspezifische Anwendungslogik ab, die nur für das jeweilige Fachverfahren gültig ist und von anderen Fachverfahren nicht wieder verwendet werden kann. Monolithische Fachverfahren mit wiederkehrenden Funktionskomponenten SPLITTER Andere Komponenten hingegen sind inhaltlich bei allen Fachverfahren gleich. So werden in diesem Beispiel in den Fachverfahren u.a. Komponenten zur Abbildung von Funktionalitäten wie Vorgangsbearbeitung, Archivierung, Druck, Mailversand, Dokumentenverwaltung, digitale Signatur und Faxversand implementiert. Diese stets in unterschiedlichen Formen wiederkehrenden Komponenten lassen sich nun losgelöst von den jeweiligen Fachverfahren betrachten. Auslagerung wiederverwendbarer Funktionskomponenten Löst man diese Komponenten nun aus den Fachverfahren heraus und gruppiert sie entsprechend, so entstehen daraus neue Komponenten, welche zentralisiert allen Fachverfahren zur Verfügung gestellt werden können. Die Fachverfahren selbst werden durch diese Auslösung allgemeiner und wiederverwendbarer Funktionskomponenten schlanker und damit leichter wartbar und administrierbar. Damit aus diesen Komponenten nun Dienste werden, auf die die jeweiligen Fachverfahren zugreifen können, müssen sie um eine entsprechende Serviceschicht erweitert werden. So werden sie zu sog. Web Services, wie sie Philipp Martin in seinem Artikel „Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government“ als Realisierungsbestandteil einer SOA beschreibt. Analog hierzu müssen die Fachverfahren um entsprechende Client-Schichten zur Kommunikation mit den jeweiligen Diensten erweitert werden. Die Kommunikation zwischen Fachverfahren und Diensten wird standardisiert über SOAP als vollkommen plattformunabhängiges Protokoll abgewickelt. Hierbei tauschen Client und Service - vereinfacht gesagt - XML-basierte Nachrichten über die Kommunikationsprotokolle http bzw. https aus. Die Ausnahme bildet hierbei die virtuelle Poststelle, mit der aus Sicherheitsgründen über das sogenannte OSCIProtokoll kommuniziert wird, welches aber von seiner Struktur her SOAP sehr ähnlich ist und genau wie SOAP auf standardisierte und „alteingesessene“ Mechanismen zurückgreift. Als Mittler zwischen Diensten und Fachverfahren soll in einer späteren Ausbaustufe ein sog. Enterprise Integration Bus etabliert werden. Dies ist eine Kommunikationsschicht zur Koordinierung komplexer Kommunikationsvorgänge zwischen Fachverfahren und Diensten der eGovernment-Diensteplattform. Der Enterprise Integration Bus soll auf Basis entsprechender EAI1- und BPM2Lösungen realisiert werden. Allgemeine Realisierungsszenarien Dienste auf Basis der ausgelagerten Funktionskomponenten Der zuvor beschriebene Ansatz zur Etablierung einer SOA-konformen eGovernment-Diensteplattform impliziert nun zwei grundsätzliche Realisierungsszenarien zur Erweiterung bzw. Neuimplementierung von Fachverfahren. Zum einen sind die Dienste bestens geeignet, in bereits bestehende Fachverfahren integriert bzw. beim Entwurf eines neuen Fachverfahrens als externe Komponenten geplant zu werden. 2/07 7 SPLITTER einen Antrag, der vom Formularservice dem Dokumentenmanagement übergeben wird. Alternativ kann diese Übergabe auch über die virtuelle Poststelle erfolgen, wenn entsprechende Sicherheitserfordernisse oder rechtliche Vorgaben dies erfordern. Das Outputmanagement kann in diesem Szenario dann dem Bürger per Mail eine Eingangsbestätigung zusenden. Ist der Antrag bearbeitet, kann dieser gesteuert über das Outputmanagement gedruckt, kuvertiert und an den Bürger versandt werden. Parallel dazu kann der gleiche Bescheid vom Outputmanagement auch als Anhang in einer eMail vorab an den Bürger gesandt werden. Einbindung von Diensten in ein Fachverfahren Dieses Realisierungsszenario stellt einen geschlossenen Kreislauf dar, in dem ein Fachverfahren elektronische Dokumente anlegen, bearbeiten, archivieren und digital signieren lassen kann. Bestehende Altakten in Papierform können digitalisiert und ggf. eingelagert werden. Die so digitalisierten Dokumente können dem Kreislauf der elektronischen Akte zugeführt werden. Auch können Dokumente in Papierform erzeugt werden (z.B. Aktendruck oder Bescheiddruck), wenn der jeweilige Geschäftsprozess dies fordert. Im Idealfall wird ein Fachverfahren komplett durch die sinnvolle Orchestrierung3 verschiedener Dienste der eGovernment-Diensteplattform realisiert. Eine solche Orchestrierung wäre z.B. Aufgabe des im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen Enterprise Integration Bus. Realisierung eins Fachverfahrens durch Orchestrierung von Diensten Dieses Realisierungsszenario bildet den hinlänglich bekannten Prozess von der Antragsstellung zum Bescheid ab. Hierbei stellt der Bürger über den Formularservice 2/07 8 Nutzen einer solchen SOA-konformen Realisierung Der Nutzen bzgl. der Inanspruchnahme der durch das ITDZ Berlin angebotenen Dienste für den Kunden liegt darin, dass die Aufwände zur Entwicklung von Fachfahren auf die rein fachverfahrensspezifischen Funktionskomponenten reduziert werden können. Funktionskomponenten, die wie z.B. Druck, eMailVersand, Vorgangsbearbeitung, Archivierung, Digitalisierung großer Dokumentenmengen aber auch die Authentizitätsprüfung im Rahmen der Verwendung einer digitalen Signatur für alle Fachverfahren benötigt werden, können in Form von Web Services zentral angeboten und damit wirtschaftlich genutzt werden. Im Idealfalle werden Fachverfahren nur noch durch entsprechend kombinierte Instanzen der Dienste realisiert. Durch den modularen Aufbau und der grundsätzlichen Strategie hinsichtlich der Systemarchitektur der eGovernmentDiensteplattform ist sichergestellt, dass eine Fachanwendung durch die Hinzunahme neuer bzw. die Skalierung vorhandener Dienste mit den Anforderungen des Kunden mitwachsen kann. Die Nutzung der jeweiligen Dienste wird dem Kunden auf Basis entsprechender Dienstleistungsverträge und SLAs verbrauchsorientiert abgerechnet . Somit entfällt für den Kunden SPLITTER auch sämtlicher zum Betrieb und zur Wartung der durch die Dienste implementierten Funktionskomponenten ansonsten dezentral anfallender Aufwand. Enterprise Application Integration (EAI) ist ein Konzept zur unternehmensweiten Integration der Geschäftsfunktionen entlang der Wertschöpfungskette, die über verschiedene Applikationen auf unterschiedlichen Plattformen verteilt sind, und die im Sinne der Daten- und Geschäftsprozessintegration verbunden werden können. 2 Business Process Management (BPM) kennzeichnet die Zusammenführung unterschiedlicher Systemkomponenten, die in ihrer Kombination eine verbesserte unternehmensweite Prozess- und Datensteuerung ermöglichen 3 Der Begriff Orchestrierung wird im Rahmen der serviceorientierten Architektur verwendet. Unter Orchestrierung wird die Beschreibung eines Geschäftsprozesses und der Aufruf mehrerer Web-Services verstanden. Diese können interne (firmeneigene) oder externe (eventuell von Geschäftspartnern verwaltete) Web-Services sein. ist der Aufbau einer effizient vernetzten Diensteinfrastruktur in Deutschland eine große Herausforderung. 1 AXEL RICHRATH Projektleiter eGovernment-Diensteplattform - ITDZ Berlin (Tel.: 9012 6463) Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government Lösungsmöglichkeiten Die Geschlossenheit und die Heterogenität der bislang eingesetzten anwendungsorientierten IT-Systeme und der Aufwand zur Sicherstellung zukünftig notwendiger Interoperabilität bilden technologisch die größte Herausforderung. Der bisher übliche Einsatz von geschlossenen Softwaresystemen zur Unterstützung einzelner Fachverfahren muss in Zukunft abgelöst werden durch miteinander vernetzte Fachverfahren, Datenbanken und integrierter Zugangsportale zur Realisierung übergreifender Geschäftsprozesse. Ausgangssituation und Potenziale Die Herausforderung der öffentlichen Hand liegt mehr denn je in der Notwendigkeit, sich zu einer leistungsstarken Organisation mit flexiblen Organisationsstrukturen, hoher Qualität der Dienstleistungen für Bürger und Wirtschaft, effizienten Verwaltungsprozessen und niedrigen Betriebskosten zu entwickeln. Tatsächlich werden Verwaltungsprozesse häufig noch immer sehr ineffizient durchgeführt. In der bisherigen aufgabenorientierten Verwaltung wurden einzelne Teilprozesse in der Regel unabhängig voneinander entwickelt, ohne den Gesamtprozess ganzheitlich über Verwaltungsgrenzen hinweg zu betrachten. Deutlich wird dies vor allem beim Austausch von Informationen, der im Wechsel zwischen elektronischen und papierbasierten Dokumenten oft sehr aufwendig und sehr langsam erfolgt. Verwaltungen auf allen Ebenen stehen vor der Aufgabe, ihre Geschäftsprozesse effizient zu integrieren und den Informationsaustausch durch den Einsatz standardbasierter IuK-Systeme medienbruchfrei zu realisieren. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten heute die große Chance, die vielfältigen verteilten Verwaltungsprozesse über offene Diensteschnittstellen miteinander zu vernetzen. Der Einsatz einheitlicher, offener technischer Standards und die Verwendung von geeigneten Systemarchitekturen sind dabei für eine erfolgreiche Umsetzung ausschlaggebend. Die Einführung einer serviceorientierten Architektur (SOA), in Verbindung mit der konsequenten Orientierung an offenen Standards und den dafür erforderlichen Kontrollstrukturen zur Sicherstellung der Interoperabilität, besitzt das Potenzial für ein zukunftsweisendes E-Government mit wesentlich effizienteren Geschäftsprozessen, die eine schnellere, kostengünstigere und weniger Arbeitsaufwand erfordernde Bewältigung der Verwaltungsaufgaben ermöglichen. Mit Blick auf das Mengengerüst von über 20.000 föderativ organisierten Verwaltungen an über 40.000 Standorten mit jeweils bis zu mehreren Hundert unterschiedlichen Fachanwendungen, Foto: Sean Nel Grundlage dafür ist die konsequente Orientierung an öffentlichen Standards, einheitlichen Schnittstellen und die Umsetzung von serviceorientierten Architekturen (SOA), die sich im Bereich des E-Business bereits etabliert haben. Notwendige technische Lösungen auf Basis von offenen Standards und SOAs werden von den führenden Herstellen bereits als E-Government-Plattformen angeboten. Durch eine prozessorientierte Realisierung verteilter E-Government- 2/07 9 SPLITTER Lösungen auf der Basis serviceorientierter Architekturen können die Funktionen bewährter Fachverfahren allen relevanten Akteuren in einer neuen Qualität zur Verfügung gestellt werden. Verschiedenste Prozesse können die angebotenen Dienste flexibel einbinden, eine medienbruchfreie Durchführung der Abläufe kann erreicht werden. Architekturen und Standards für prozessorientiertes E-Government Komplexe E-Commerce- und EGovernment-Umgebungen benötigen sorgfältige Planung der Architektur. Im E-Commerce- und E-Government-Bereich haben sich dafür bereits verschiedene Architekturmodelle und Betrachtungsweisen durchgesetzt. Zu den wesentlichen Architekturkonzepten gehören dabei RM-ODP (Reference Model of Open Distributed Processing), SOA und SAGA (Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen). Ein wesentliches Paradigma ist dabei die Serviceorientierung, die es auf Basis der Webservice-Technologie ermöglicht, heterogene IT-Komponenten über offene Dienstschnittstellen „lose“ miteinander zu verknüpfen. Die Funktionen, Prozessabläufe, Datenformate und Kosten der autonomen Dienste sind nach außen bekannt, die Implementierungsdetails der Komponenten jedoch nicht. Dadurch wird die Plattformunabhängigkeit und Interoperabilität der Dienste sichergestellt. Mithilfe von Prozessbeschreibungssprachen wie BPEL (Business Process Execution Language) kann eine Orchestrierung (Zusammenstellung in Prozessabläufen) der lose gekoppelten Dienste vorgenommen werden. Verbunden mit den SOA-Konzepten hat sich die Webservice-Technologie zur bevorzugten Lösung in allen Bereichen des E-Commerce und E-Government entwickelt, die von allen Herstellern relevanter IT-Infrastrukturen und Standardanwendungen akzeptiert wurde. Auf der Basis lose gekoppelter Systeme können die Integrationskosten zur Realisierung organisationsübergreifender Geschäftsprozesse deutlich gesenkt werden. Serviceorientierte Architekturen (SOA) als zeitgemäße Grundlage zur Realisierung von prozessorientiertem EGovernment. Die Bezeichnung serviceorientierte Architektur (SOA) ist mit einem zukunftsweisenden Integrationskonzept verbunden, welches nicht nur verschiedene heterogene IT-Systeme miteinander verbindet, sondern auch eine engere Kopplung zwischen den fachlichen Anforderungen und dem Einsatz der entsprechenden Technologie zu deren Unterstützung bietet. Diese Loslösung von einem rein technischen Integrationsansatz hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise (SOA-Governance), ist die große Neuerung in Bezug auf klassische Enterprise-Application-Integration-(EAI)Konzepte. Auf der technischen Seite gibt es ein abgestimmtes Set an internationalen Standards, die bereits von den meisten Herstellern unterstützt werden. Ziel dieser Standards ist es, das Zusammenwirken heterogener Softwaresysteme zur Realisierung übergreifender Geschäftsprozesse zu verbessern, und die heute sehr hohen Integrationskosten drastisch zu reduzieren. 2/07 10 Foto: Andrey Prokhorov Neben der Frage „Wo soll man beginnen?“ und der damit verbundenen individuellen Definition von Einstiegspunkten sind deshalb weitergehende Handlungsempfehlungen erforderlich, um aufbauend auf SOA Prinzipien iterativ und effizient interoperable Lösungen zu realisieren und bewährte Altsysteme (meist Fachanwendungen), Datenbestände und die erforderlichen Nutzerschnittstellen über Hochleistungs- und Mitarbeiterportale zu integrieren. Webservice-Technologie Die Webservice-Technologie basiert ausschließlich auf offenen Standards (wie XML, WSDL und SOAP) und ist damit relativ unabhängig von Herstellern, Middleware-Technologien (wie J2EE, .NET etc.) und Programmiersprachen (wie Java, C#, C etc.). Fast alle aktuellen Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen besitzen mittlerweile Elemente, mit denen die Standards rund um XML, WSDL und Webservices unterstützt werden können. SPLITTER Durch den Einsatz von Service Registries und Repositories können beliebige Anwendungen bzw. Dienste in Form von Webservices im Internet oder in einem Intranet angeboten, beschrieben und von anderen Anwendungen gefunden und genutzt werden. Fachlich modellierte Prozesse, die als Webservice implementiert und bereitgestellt wurden, zeichnen sich bei entsprechender funktionaler Granularität durch eine hohe Wiederverwendbarkeit aus und lassen sich somit wesentlich schneller und flexibler mit anderen Services zu komplexen Dienstleistungen verbinden als die bisherigen starren Softwaresysteme. Konzepte zum verteilten Service Management zur Sicherstellung von Service Level Agreements (SLA) oder zum Vorgehen bei Fehlersituationen berücksichtigen auch erforderliche betriebliche Aspekte. BPEL (Business Process Execution Language) BPEL ist eine XML-basierte Sprache für die Beschreibung und Ausführung von technischen Prozessen (Workflows). Dabei können beliebig viele verteilte Anwendungen und Dienste im Internet, die über eine Webservice-Schnittstelle verfügen, in einen Workflow bzw. Prozess integriert werden. Die ursprüngliche Version 1.1 von BPEL ist eine gemeinsame Entwicklung von Microsoft, IBM, SAP AG, BEA Systems und Siebel Systems, die zur Standardisierung eingereicht wurde und gegenwärtig von OASIS (Organization for the Advancement of Structured Information Standards) zur Version 2.0 weiterentwickelt wird. XÖV als Ansatz für semantische Interoperabilität in Deutschland XÖV (XML für die öffentliche Verwaltung) wurde und wird im Rahmen der Initiative Deutschland-Online auf Basis der OSCI-Aktivitäten (OSCI-Transport) in mehreren Projekten entwickelt. Zur Zeit existieren u. a. folgende Standardisierungsprojekte: XMeld (Meldewesen), XJustiz (Elektronischer Rechtsverkehr), XGewerbe (Gewerbewesen) im DIN, XPersonenstand (Personenstandswesen), XSozial (Sozialwesen), XBau (Bauantragsverfahren), XPlanung (Stadt- und Regionalplanung). Weitere Informationen über laufende XÖV-Projekte und Standards sind www.osci.de zu entnehmen. Fazit und Ausblick Die konsequente Orientierung an offenen Standards und die Einführung von serviceorientierten E-Government-Infrastrukturen und -Diensten bilden die Grundlage für die Interoperabilität verteilter heterogener Systeme, und damit für ein prozessorientiertes E-Government in Deutschland und Europa. Die Migration der bestehenden IT-Systeme von den oft monolithischen Einzelsystemen hin zu vernetzten SOA-basierten E-Government-Infrastrukturen kann dann beschleunigt werden, wenn die beteiligten Akteure – trotz des bestehenden Wettbewerbs im Rahmen auszubauender nationaler und internationaler Programme und unter Nutzung etablierter Gremien (z. B. DIN) – kooperativ zusammenwirken. Das Fraunhofer-Institut FOKUS unterstützt Verwaltungen und Hersteller bei der Umsetzung zukunftsweisender Lösungen insbesondere durch die Konzepte der EGovernment-Referenzarchitektur, mit der eine strukturierte Bestandsaufnahme vorhandener IT-Systeme mit dem Entwurf von SOA-basierten Zielarchitekturen zur Realisierung von übergreifenden Verwaltungsprozessen verknüpft werden kann. Auf Basis der E-Government-Referenzarchitektur ist im Fraunhofer FOKUS eGovernment- Labor eine in Deutschland in dieser Form einmalige E-Government- Referenzinfrastruktur entstanden, mit der Systemumgebungen von Verwaltungen anwendungsnah simuliert und getestet werden können. Damit kann die Konformität von Komponenten zu EGovernment-Standards und die Interoperabilität zwischen heterogenen Systemen in einer kontrollierbaren herstellerunabhängigen Umgebung geprüft werden. Aktuelle Beispiele für die Laborarbeit sind u. a. die praxisnahe Evaluierung verschiedener E-Government-Plattformen (IBM, Microsoft, Oracle und SAP) anhand eines vorgegebenen Szenarios, oder die Durchführung von Interoperabilitätstests verschiedener OSCI-Implementierungen (Governikus und rlp-Middleware). Für Verwaltungen bietet das Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labor unter anderem: Wissensaufbau im Bereich der serviceorientierten Architekturen (SOA), EGovernment- Standards und Interoperabilität; Anschauen und „Anfassen“ von erfolgreichen Lösungen; Unterstützung bei der Evaluierung von Komponenten und Plattformen (unter Einbeziehung der Laborumgebung); Entwicklung einer „Roadmap“ für die Einführung von prozessorientierten EGovernment-Architekturen; Begleitung von Architekturprojekten. Für Hersteller bietet das Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labor unter anderem: Nutzung des Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labors als Test- und Referenzumgebung; erfolgreiche Lösungen können im Labor und bei Veranstaltungen und Messen präsentiert werden; regelmäßig erscheinende Informationsbroschüren und Newsletter berichten über die neuesten technologischen Entwicklungen und Trends; in Einzelfällen kann die Entwicklung von innovativen Technologien begleitet werden. PHILIPP MARTIN Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS [email protected] 2/07 11 SPLITTER Herausforderung Serviceorientierte Architektur Mit der Durchführung der Voruntersuchung wurden folgende Ziele angestrebt: • • Konzeption der E-GovernmentDiensteplattform beim ITDZ Berlin D ie Prinzipien der serviceorientierten Architektur (SOA) und deren Umsetzung mittels Web-Services hat sich in den vergangenen Jahren in der Privatwirtschaft als Gestaltungsprinzip der IT fest etabliert. Große Unternehmen vollziehen bereits den Wandel zu diesen offenen und flexiblen Softwarearchitekturprinzipien. Auch der öffentliche Sektor hat die Möglichkeit serviceorientierter Architekturen und Standards im EGovernment-Umfeld erkannt. Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) - der zentrale IT-Dienstleister des Landes Berlin, hat auf Basis einer Reihe von Anforderungen aus strategisch wichtigen eGovernment-Projekten eine Voruntersuchung für den Aufbau einer eGovernment-Diensteplattform durchgeführt, um den Berliner Behörden zukünftig primäre IT-Basisdienste im Rahmen einer serviceorientierten Architektur anbieten zu können. In dieser Analyse- und Konzeptionsphase sollten vor einer Implementierung Lösungsansätze zur Umsetzung der Diensteplattform unter Berücksichtigung der Nachfrage für derartige ITBasisdienste in der Berliner Verwaltung und hinsichtlich ihrer technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit dargestellt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen einer einführenden Analysephase wurden durch das ITDZ Berlin in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen BearingPoint ein serviceorientierter Architekturansatz (SOA) konzipiert, kaufmännische Modelle zur Umsetzung der Plattform entwickelt und basierend auf einer Implementierungsstrategie ein erster Realisierungsplan für die eGovernment-Diensteplattform entworfen. 2/07 12 • • • • Bewertung der Machbarkeit der eGovernment-Diensteplattform hinsichtlich der nachgefragten Dienste und der Tragfähigkeit des gewählten Gesamtansatzes Priorisierung der Dienste, die im Rahmen der eGovernment-Diensteplattform etabliert werden sollen Aufzeigen von technischen Lösungsansätzen und Realisierungsszenarien für eine serviceorientierte Architektur der eGovernment-Diensteplattform Formulierung wirtschaftlicher Anforderungen an die eGovernmentDiensteplattform hinsichtlich Geschäftsmodell, Betrieb und Finanzierung unter Berücksichtigung der Wiederverwendbarkeit der spezifizierten Dienste Erstellung eines Stufenplans zur Realisierung und zum iterativen Ausbau der eGovernment-Diensteplattform Aufstellen spezifischer Anforderungskriterien, die bei zukünftigen Realisierungen von Diensten aus Sicht der serviceorientierten eGovernmentDiensteplattform zu berücksichtigen sind. Foto: suncelll Im Rahmen der Voruntersuchung wurden folgende Aktivitäten durchgeführt: • • • • Analyse der Anforderungen und Rahmenbedingungen: zur Konsolidierung der vorliegenden Grobkonzepte und Kundenanforderungen. Im Verlauf dieser Aktivität wurden die Anforderungen an eine eGovernment-Diensteplattform in Form von Interviews mit dem ITDZ Berlin und Vertretern der im Rahmen der Voruntersuchung betrachteten Projekte ergänzt bzw. spezifiziert. Architekturentwicklung: In dieser Phase wurden, basierend auf kundenorientierten Anwendungsszenarien, Lösungsansätze zur serviceorientierten Architektur der eGovernmentDiensteplattform (u.a. Softwarearchitektur, grundlegende Architekturmuster, Schnittstellenkonzept, Kommunikationsszenarien, Sicherheitsbetrachtungen, Infrastrukturbetrachtungen) konzipiert. Die zukünftig in die Plattform zu integrierenden Dienste wurden strukturiert und priorisiert. Über Hearings wurden Bewertungen und Anforderungen sowohl von externen Firmen als auch von Kunden in der Berliner Verwaltung eingeholt. Konzeption von administrativen und kaufmännischen Modellen: Auf Basis grober Anforderungen, unter Berücksichtigung spezifischer Projekte in der Berliner Verwaltung, wurden Vorschläge für Geschäfts-, Betreiberund Finanzierungsmodelle der eGovernment-Diensteplattform erarbeitet sowie beispielhafte Business Cases gerechnet. Implementierungsstrategie und Realisierungsplan: Aufbauend auf den konzeptionellen Lösungsansätzen wurde ein Vorschlag für eine Implementierungsstrategie zur stufenweisen Umsetzung der SPLITTER Plattform ausgearbeitet. Die zeitliche Abfolge der jeweiligen Stufen der Plattform sowie der grundsätzlichen Maßnahmen bei der Umsetzung eines Diensteprojektes wurden in einem ersten Grobentwurf für einen Realisierungsplan konkretisiert. Um schnell eine funktionsfähige und nutzbringende Plattform bereitstellen zu können, wurde als Implementierungsstrategie ein stufenweiser Aufbau vorgeschlagen. Nach der Realisierung jeder Stufe kann somit über den weiteren Ausbau der Plattform neu entschieden werden. Die Umsetzung der Dienste erfolgt in spezifischen Diensteprojekten, die jeweils die Phasen Projektinitialisierung, Voruntersuchung, Design und Realisierung umfassen. Die stufenweise Realisierung der Plattform bedingt, dass neben einzelnen Dienstprojekten auch übergreifende Aktivitäten zur Realisierung einer Stufe und begleitende Maßnahmen zur Realisierung aller Stufen der Plattform durchgeführt werden (z.B. Projekt- und Qualitätsmanagement). Aus diesem Grund wurde das Vorgehensmodell des ITDZ Berlin entsprechend erweitert, so dass ein konsistentes Vorgehen von der Realisierung der Gesamtplattform bis hin zur Umsetzung einzelner Dienste entsteht. Als Ergebnis der Voruntersuchung kann festgehalten werden, dass die Definition einer Rahmenarchitektur, die auf dem Ansatz einer serviceorientierten Architektur basiert, grundsätzlich sinnvoll ist und nachdrücklich empfohlen wird. Auf dieser Grundlage können vom ITDZ Berlin standardisierte, generische Funktionsmodule realisiert und bereitgestellt werden. Die in den Hearings und Workshops bekundete Nachfrage nach standardisierten und zugleich wirtschaftlichen Diensten/Produkten bestätigte, dass sich das ITDZ Berlin durch den Aufbau des neuen Geschäftsfelds als professioneller und kundenorientierter Dienstleister für das Land Berlin positionieren kann. Die Weiterentwicklung der eGovernment-Diensteplattform ist allerdings kein Selbstläufer. Neben der entsprechenden politischen Unterstützung durch das Land Berlin und der Bereitstellung ausreichender Ressourcen im ITDZ Berlin sind für den erfolgreichen Ausbau der eGovernment-Diensteplattform verschiedene Rahmenbedingungen zu beachten: • • • Für die sukzessive Erweiterung der Plattform auf Basis ergänzender Kundenanforderungen sollte bereits mit der ersten Ausbaustufe ein hohes Maß an Standardisierung der Dienste eingeführt werden, welches auch in weiteren Ausbaustufen bei Systemdesign, Realisierung und Betrieb einzuhalten ist. Die wirtschaftliche Umsetzung der jeweiligen Dienste ist durch fundierte Mengengerüste bzw. Abnahmeerwartungen in den Phasen Voruntersuchung und Systemdesign abzusichern. Eine weitere Absicherung von grundlegenden Entwicklungsarbeiten über Landesvereinbarungen bzw. vertragliche Regelungen zu Abnahmeverpflichtungen bzw. Mindestabnahmemengen ist anzustreben. Einhergehend mit diesen Erstinvestitionen ist ein Controlling des Gesamtvorhabens notwendig, um rechtzeitig negative Entwicklungen erkennen und gegensteuern zu können. Abschließend sollte noch gesagt werden, dass die Information und Kommunikation mit den Nutzern ein überaus erfolgskritischer Aspekt für die Implementierung zukünftige Dienste ist. Die E-Government-Diensteplattform darf nicht als reines technisches System verstanden werden, sondern es muss deutlich werden, dass sich hierüber organisatorische Vereinfachungen und Verbesserungen realisieren lassen. Mit der Konzeption der E-GovernmentDiensteplattform ist das ITDZ Berlin den ersten Schritt hin zu einem kundenund serviceorientierten elektronischen Dienstleistungsangebot gegangen, erste Dienste stehen bereit. Ein konsequenter Ausbau der Diensteplattform in den nächsten Jahren muss folgen. MARTIN RUFEGER BearingPoint [email protected] ITDZ Berlin macht Druck mit OutputManagement Dienst S eit August 2006 stellt das ITDienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin), der zentrale ITDienstleister für die Berliner Verwaltung, im Rahmen seiner eGovernmentDiensteplattform (eGov2006) die technischen Möglichkeiten für den zentralen Ausdruck und Versand von Dokumenten aus beliebigen Anwendungen der Berliner Verwaltung bereit. Die aktuell verfügbare Version des Output-Management-Dienstes (OMS) geht auf eine Anforderung der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung (SenBWF) aus dem Jahr 2005 zurück. Mit dem Einsatz dieses eGovernment-Dienstes sollten aus Sicht des Kunden folgende Ziele erreicht werde: 1. Bedingt durch eine zum 1.1.2006 in Kraft getretene Gesetzesänderung (KiTa2006) im Bereich Kinder-Tagesbetreuung in Berlin wurde mit einem wesentlich erhöhten Bescheidaufkommen im dafür eingesetzten Verfahren ISBJ-KiTa gerechnet. Zeitgleich wurde wegen der Ausgründung der KitaEigenbetriebe der Personalbestand in den bezirklichen Jugendämtern wesentlich reduziert. Da gerade der Ausdruck und Versand von Bescheiden und Mitteilungen an die Bürger einen großen Teil des für 2/07 13 SPLITTER die Sachbearbeitung im Jugendamt notwendigen Zeitaufwands in Anspruch nimmt, sollte mit Einführung des OMS im Verfahren ISBJ-KiTa eine deutliche Entlastung der Sachbearbeiter im Jugendamt erreicht werden. 2. Durch die Möglichkeit des EMailversands von Dokumenten über das OMS direkt aus dem Fachverfahren ISBJ-KiTa sollten darüber hinaus deutliche Einsparungen bei den sonst anfallenden Portokosten erzielt werden. 3. Im Verfahren ZVK/UVK (Zentrale Vormundschaftskasse) standen für 2006 Neuinvestitionen für die beim zentralen Aktendruck verwendeten Hochleistungsdrucker an. Durch Anbindung des Verfahrens an das OMS sollten Akten und Zahlscheine zentral im ITDZ Berlin gedruckt und versandt und die anstehenden Beschaffungen eingespart werden. formationen zur Abrechnunsstelle können von den Anwendern beim Aufruf des OMS als Parameter übergeben werden. Die Aufrufe werden ssl-verschlüsselt über das Berliner Landesnetz (MAN) an einen Server im ITDZ Berlin übertragen, der eingehende Aufträge quittiert (elektronischer Abvermerk) und während des gesamten Verabeitungsprozesses überwacht. Der Status eines jeden an das OMS übergebenen Auftrags kann so jederzeit von den Anwendern abgerufen werden. Der Ausdruck und die Kuvertierung, sowie der Versand der über das OMS verarbeiteten Briefe finden im Druckzentrum des ITDZ Berlin statt. Im Juni 2006 wurde diese erste Ausbaustufe des OMS in Betrieb genommen. Die Verfahren ZVK/UVK und ISBJ-KiTa wurden für die Nutzung des zentralen Dienstes angepasst und arbeiten seitdem reibungslos mit dem neuen Dienst zusammen. Anfang 2007 wurde von SCI im Auftrag des ITDZ Berlin eine Erweiterung des Funktionsumfangs des OMS vorgenommen, mit der nun auch Massen- Im Dezember 2006 beauftragte das ITDZ Berlin die Firma „Schütze Consulting Informationssystem GmbH“ (SCI) mit der Implementierung des OMS auf der Grundlage eines gemeinsam erarbeiteten technischen Feinkonzepts (OMS_2006). Bei der Planung wurde seitens des Auftraggebers besonderen Wert auf Konformität mit dem zu diesem Zeitpunkt noch in Entstehung begriffenen Konzepts zur eGovernment-Diensteplattform (eGov2006) gelegt, mit dem Ziel, möglichst vielen und unterschiedlichen Anwendungen die Nutzung des Dienstes zu ermöglichen. In einer ersten Ausbaustufe des OMS wurden die Verarbeitung und der Versand von beliebigen PDF-Dokumenten, wahlweise als Brief oder in Form von E-Mail-Anhängen implementiert, die Versendung als Fax und die Vorabinformation über SMS sind jedoch konzeptionell bereits von Anfang an berücksichtigt worden. Die Versandart und die ggf. zu nutzende Papier- oder Drucksteuerung, sowie In- 2/07 14 Abb. 1: Systemüberblick Output-Management-Dienst (OMS) SPLITTER drucksachen, z. B. Serienbriefe aus MS Word etc., über das OMS verarbeitet werden können. Zur verfahrensunabhängigen Nutzung dieser Funktionen steht allen Anwendern der Berliner Verwaltung eine eigene Software (OMS-Client) zur Verfügung, über die eine Versendung der PDF-Dokumente und anschließende Statusüberwachung auf einfache Weise realisiert werden kann. Die Erstellung der PDF-Dokumente aus anderen Formaten (z.B. MS Word, MS Excel) kann in diesem Verarbeitungsprozess durch lizenkostenfrei verfügbare Tools (FreePDF) erfolgen. Das OMS wurde von SCI unter Verwendung von Open-Source-Techno-logien als J2EE-konforme Applikation implementiert. Als Kerntechnologien kommen dabei der Applikationsserver JBOSS 4 und das DBMS PostgreSQL 8 sowie das AXIS 1.0Framework zum Einsatz. Die verwendeten Technologien sind hoch skalierbar, so dass bei Bedarf die Kapazitäten der Nachfrage entsprechend angepasst werden können. Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes auf der Basis des Systems VISkompakt® Motivation A ufgrund der Aufgabenvielfalt der öffentlichen Verwaltung existiert eine Vielzahl von Fachverfahren, welche auf die Erfüllung der jeweiligen Aufgaben zugeschnitten sind. Bei der Realisierung von Fachverfahren haben sich in den letzten Jahren Basisfunktionen herauskristallisiert, die mit mehr oder weniger Funktionalität in jedem Fachverfahren der öffentlichen Verwaltung zu finden sind. Hierzu gehören in jedem Fall die Dokumentenverwaltung (eAkte), aber auch Funktionen der Vorgangssteuerung sowie des Output-Managements oder des Formular-Managements. Foto: Archiv Literatur: • • • • • (eGov2006) Konzeption einer eGovernment-Diensteplattform, ITDZ Berlin 2006 (KiTa2006) Gesetz zur Weiterentwicklung des bedarfsgerechten Angebotes und der Qualität von Tagesbetreuung (Kindertagesbetreuungsreformgesetz) vom 23. Juni 2005 (OMS_2006) Feinkonzept Output-Komponente, Version 1.1, SCI, Stand 4.4.2006 (OMS-Client) Clientsoftware für die Outputmanagement-Komponente (OMK), Version 1.1.0, SCI, Stand: 20.02.2007 (FreePDF) Software - Bei KoBiT verfügbar unter: http://www1.bankn.verwalt-berlin.de/~webkobitdaten/PDF_Cr/ - im Internet verfügbar unter: http://freepdfxp.de/fpx732.htm KLAUS-DIETER SCHÜTZE Schütze Consulting Informationssysteme GmbH, [email protected], FON: 030 802 4944 Wiederkehrende Bereitstellung von Basisfunktionen in Fachverfahren Aufgrund gestiegener Anforderungen an die öffentliche Verwaltung im Hinblick auf Bürgernähe, Transparenz sowie Qualität (hier vor allem: Schnelligkeit) und Effizienz (Kostendruck) der Prozesse haben moderne Verfahren der elektronischen Bearbeitung Einzug in Fachverfahren gefunden. Fachverfahren sind somit komplexer geworden. 2/07 15 SPLITTER Sehr häufig werden jedoch nach wie vor immer wiederkehrende Funktionen jeweils proprietär in einzelnen Fachanwendungen bereitgestellt. Integration spezialisierter Systeme Für die in vielen Fachverfahren benötigten Basisfunktionen wie z.B. Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung haben sich eigene Normen und Systeme entwickelt. Die PDV-Systeme GmbH entwickelt und vertreibt das DOMEA®zertifizierte Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem (DMS/ VBS) VISkompakt®. Es steht zunächst als eigenständiges System zur Abbildung einer eAkte sowie zur Vorgangsbearbeitung zur Verfügung und beinhaltet alle geforderten Funktionen in diesem Bereich. Zur Verringerung der Komplexität und somit der Kosten von Fachverfahren kann der Funktionsumfang von VISkompakt® dem Fachverfahren bereitgestellt werden. Somit sehen wir uns als VISkompakt®-Hersteller auch als Bereitsteller von Basisfunktionen für Fachverfahren. In den letzten Jahren haben wir so eine Vielzahl von Fachverfahren um eine eAkte oder eine Vorgangsbearbeitung erweitert. Hierdurch werden Fachverfahren in ihrer Komplexität entlastet, und die notwendigen Basisfunktionen werden standardisiert bereitgestellt. Bereitstellung von Basisfunktionen durch ein spezialisiertes System Doch ebenso wie die mehrfache Schaffung immer wieder identischer Funktionen in mehreren Fachverfahren hat die feste Anbindung eines Fachverfahrens an ein DMS wie VISkompakt® ihre Grenzen: • • • • Die zu koppelnden Systeme müssen zueinander passen. Ein großrechnerbasiertes Fachverfahren und ein webbasiertes Dokumentenmanagementsystem lassen sich sicher nicht effektiv koppeln. Die Kopplung erfolgt meist starr auf die Belange des Fachverfahrens hin. Änderungen des Fachverfahrens ziehen Änderungen des Dokumentenmanagementsystems zumindest in dessen Konfiguration nach sich. In der Regel wird der Betrieb der Systeme nicht konsolidiert. Sehr oft wird ein mit einem Fachverfahren gekoppeltes DMS als eine Betriebseinheit gesehen. Integrations- und Recherchemöglichkeiten durch Bereitstellung einer fachverfahrensunabhängigen und –übergreifenden eAkte werden nicht ausgeschöpft. Der serviceorientierte Ansatz Ein serviceorientierter Ansatz kann die geschilderten Nachteile ausgleichen. Die Vision besteht in der Bereitstellung eines funktional verallgemeinerten Dienstes für alle Bedarfsträger. Dieser Dienst kann nun Daten und Funktionen bereitstellen – und zwar sowohl für Fachapplikationen als auch zur direkten Nutzung. Durch eine übergreifende Nutzung eines solchen Dienstes können Mehrwerte geschaffen werden; Zugriffe auf die Dokumente und den Bearbeitungsstatus sind so nicht mehr nur den Benutzern des Fachverfahrens vorbehalten, sondern können übergreifend, z.B. durch den beantragenden Bürger selbst, erfolgen. Immense Vorteile werden darüber 2/07 16 hinaus durch die lose Kopplung der Systeme gesehen. Veränderungen im Fachverfahren haben keine direkten Auswirkungen auf die Kopplung oder den bereitstellenden Dienst mehr und umgekehrt. In Bezug auf den Betrieb ergeben sich ebenso große Vorteile. Der DMS/VBS-Dienst kann hochskalierbar und hochverfügbar in einem Rechenzentrum bereitgestellt werden. Basisarbeiten wie Bereitstellung entsprechender Rechen- und Speicherkapazitäten, Sicherung der Daten usw. werden durch einen spezialisierten Dienstleister wie das ITDZ Berlin effektiver und sicherer ausgeführt. VISkompakt® und Services – die VAPI-Web-Services VISkompakt® ist für die Bereitstellung eines Dienstes mit Funktionen des Dokumentenmanagements und der Vorgangsbearbeitung konzipiert. Neben der konsequenten Bereitstellung der Funktionen von VISkompakt® über eine Web-Applikation stehen Web-Services (VAPI-Web-Services) zur Integration in Fachverfahren sowie zur allgemeinen Nutzung bereit. Mittels der VAPI-Web-Services stehen Funktionen (wie z.B. die Erzeugung einer Akte, eines Vorganges, eines Dokumentes inkl. Metadaten oder die Suche nach Schriftgut) über Systemgrenzen hinweg, basierend auf aktuellen Standards, zur Verfügung. Die Spezifikation des Web-Dienstes - inklusive aller technischen Parameter - liegt als WSDLDatei bei jeder Installation des Systems vor und kann von allen modernen Entwicklungsumgebungen genutzt werden, um Aufrufe zu generieren. Die Kommunikation erfolgt über das Internetprotokoll HTTP und kann bei Bedarf auch verschlüsselt erfolgen. Die Nachrichten werden hierbei entsprechend dem SOAP (Simple Object Access Protocol) codiert übertragen. Grundlage für SOAP ist das bekannte XML. Dabei wird durch die Bereitstellung der Protokollerweiterung „SOAP-Security“ sichergestellt, dass die Authentizität der Nachricht sichergestellt ist, SPLITTER d.h. erkannt werden kann, dass die Aufrufnachricht tatsächlich von einem zugelassenen Benutzer erfolgt und nicht verfälscht worden ist. Dies erfolgt durch eine Signierung der Nachrichten. Durch Umsetzung von Sicherheitskonzepten in VISkompakt® selbst werden dem identifizierten Nutzer entsprechende Rechte im System eingeräumt. Projekt ISBJ Das Projekt ISBJ – Ein Beispiel für eine serviceorientierte EGovernment-Infrastruktur Einleitung I VAPI-Web-Services als SOA-konforme Dienste Die VAPI-Web-Services können hochperformant und sicher bereitgestellt werden. Bei Einsatz als J2EE-Anwendung werden alle Daten (auch die eingestellten Dokumente) in einer ORACLE®-Datenbank abgelegt. Diese Datenbank kann hochverfügbar (z.B. mittels Real Application Cluster – RAC) bereitgestellt werden. Ebenso sind z.T. aufwändige Sicherungsmechanismen bei Komplettnutzung einer Datenbank einfacher zu bewerkstelligen als bei Filesystemen. Durch Bereitstellung im ORACLE® Application-Server sind auch die Web-Applikation und die Web-Services ausfallsicher und hochskalierbar gestaltbar. Enge Zusammenarbeit zwischen dem Betriebsdienstleister und dem Systembereitsteller In gemeinsamer Projektarbeit zwischen dem ITDZ Berlin als zentralem Betriebsdienstleister und der PDV-Systeme GmbH, Erfurt als Systemhersteller von VISkompakt® werden Synergien zum Nutzen des Kunden geschaffen. Gemeinsam wird ein hochfunktionaler und modernsten Ansprüchen genügender DMS/VBSDienst zur breiten Nutzung bereitgestellt. Die gebündelten Kompetenzen der beiden Dienstleister gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit für den Endkunden. Die PDV-Systeme GmbH wird hierbei auch ihre Kompetenzen als ORACLE® Certified Advanced Partner einbringen. GÜNTER STEGER Business Unit Manager Sales, PDV-Systeme GmbH ANDREAS WERNER Business Unit Manager Development, PDV-Systeme GmbH m Splitter 2/2005 wurde das Projekt ISBJ der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vorgestellt. Das Projekt ISBJ startete im Jahr 2002 mit dem Ziel, den Einsatz von IT-Fachverfahren in den zwölf bezirklichen Jugendämtern und der Senatsverwaltung zu initiieren und zu steuern. Ein besonderes Ziel des Softwareeinsatzes ist die Gewinnung von Informationen, um die jährlichen Ausgaben des Landes Berlin effizienter steuern zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt das Projekt ISBJ sowohl die organisatorische als auch die technische Standardisierung des Einsatzes von IT-Fachverfahren und IT-Diensten sowie der damit zusammenhängenden Arbeitsabläufe. Basis für die Realisierung bildet die vom Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik ISST entwickelte diensteorientierte und komponentenbasierte SAGA-konforme Referenzarchitektur. Komponenten und Dienste, die im Rahmen einer Projektphase entwickelt wurden, werden automatisch Bestandteil der Referenzarchitektur und können in den folgenden Entwicklungen genutzt werden. Damit ist gesichert, dass jede Funktionalität nur einmal entwickelt und gepflegt werden muss. Im Laufe der Zeit wurde neben den eigentlichen IT-Fachverfahren eine wiederverwendbare serviceorientierte EGovernment-Infrastruktur entwickelt, die die Anbindung der IT-Fachverfahren an zentrale IT-Fachverfahren im Land Berlin und damit die Bearbeitung von EGovernment-Prozessen unter Beteiligung externer Partner und Bürger ermöglicht. Abbildung 1 gibt einen Überblick über die logische ISBJ-Infrastruktur, die im Folgenden kurz erläutert wird. 2/07 17 SPLITTER Externe Partner Sachbearbeiter Internet Buchungskomponente ProFiskal Output-Dienst ITDZ-Druckstraße Personenstammverwaltung LABO Rollen die verfügbaren Berichte, Auswertungsvorlagen und Auswertungsmöglichkeiten dargestellt sind, können dann Berichte abgerufen oder Auswertungen initiiert werden. Bürger ISBJPortalinfrastruktur Externe Datenquellen ISBJ-ITFachverfahren ISBJ-Data Warehouse Berichtsportal Externe Partner, z. B. Träger, können über ein sogenanntes Partner-Portal aus dem Internet die Erstellung einer Auswertung initiieren. Die Auswertung wird ihnen verschlüsselt an eine zuvor hinterlegte E-Mail-Adresse übermittelt. Externe Partner können weiterhin die regelmäßige Erstellung und den Versand von Auswertungen abonnieren. Outputmanagement Sachbearbeiter Abbildung 1 Übersicht über die Infrastruktur des Projekts ISBJ Das ISBJ-Data Warehouse als zentrales Controlling-Instrument Der Wunsch nach Planungs-, Steuerungs- und Analysedaten ist eine der Haupttriebkräfte des Projekts ISBJ. Im Fokus steht hier nicht mehr der vertiefte wissenschaftliche Analyseansatz, sondern die ständige Berichterstattung, die es ermöglicht, eigenes Verhalten kurzfristig auf seine Wirkung zu überprüfen, um so einen ZielWirkungsregelkreis zu installieren. Nur wenn es gelingt, das Berichtswesen auch der tatsächlich handelnden Verwaltung (Sozialarbeit) zur Verfügung zu stellen, wird die Reform zur ganzheitlichen Herangehensweise, wie sie sich in der sozial-räumlichen Sozialarbeit ausdrückt, wie geplant unterstützt und der negativen Kostenentwicklung entgegengewirkt. Dieser neue Schwerpunkt verschiebt die Anforderungen an die Verfügbarkeit in Richtung Vergleichsdaten, die insbesondere über Zeitreihen Änderungen aufzeigen können. Damit einher geht der Paradigmenwechsel, Daten nicht zusätzlich zu erheben sondern grundsätzlich direkt aus den eingesetzten Fachverfahren zu gewinnen. Um diesem pragmatischen Ansatz zu folgen wurde beim Entwurf der einzelnen Fachverfahren auf separate Auswertungskomponenten verzichtet. Stattdessen wurde ein Data Warehouse als zentrales Auswertungsinstrument konzipiert und in Betrieb genommen. Über nächtliche Prozesse werden die Daten aus den Fachverfahren in das Datawarehouse transportiert und dort weiter verarbeitet. Die im Rahmen des Projekts ISBJ entwickelten IT-Fachverfahren erzeugen verschiedene Arten von Dokumenten. Um die einzelnen Sachbearbeiter zu entlasten und um durch einen zentralen Druck Kosten zu sparen, wurde das ITDZ beauftragt, einen Dienst nebst Abrechnungssystem bereitzustellen über den Dokumente entweder als E-Mail oder auf einer Druckstraße des ITDZ ausgegeben, kuvertiert und über einen Postdienstleister versandt werden können. Über einen speziellen Client kann der Outputmanagement-Dienst auch dazu verwendet werden, kostengünstig Serienbriefe zu versenden. Der Zugriff auf den Outputmanagement-Dienst erfolgt über eine Web-Service-Schnittstelle, so dass der Dienst nach einer Anmeldung beim ITDZ auch von anderen Senatsverwaltungen genutzt werden kann. Personenstammverwaltung Für fachverfahrensspezifische Auswertungen kann direkt über das Fachverfahren auf die Auswertungsfunktionalität des Data Warehouse zugegriffen werden. Auf der Basis der im Fachverfahren für die einzelnen Anwender spezifizierten Berechtigungen erfolgt der Zugriff auf die im Data Warehouse gespeicherten Fachdaten. Damit wird sichergestellt, dass jeder Sachbearbeiter nur Einblick in die Daten erhält, für die er eine Berechtigung hat. Für die Interaktion berechtigter Mitarbeiter des Landes Berlin mit dem Data Warehouse wird z. Zt. ein spezielles Berichts-Portal realisiert. Über eine Seite im Intranet, auf der in Abhängigkeit der in der Berechtigungsverwaltung hinterlegten 2/07 18 Ein fachübergreifendes Controlling erfordert, dass alle in einzelnen IT-Fachverfahren verwalteten Personen auch über deren Grenzen hinweg eindeutig identifiziert werden können. Unter Berücksichtigung der datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen wurde deshalb ein Dienst zur Verwaltung von Personenstammdaten realisiert, der SPLITTER von allen IT-Fachverfahren im Kontext von ISBJ verwendet werden muss. Ein automatischer Abgleich der in diesem Dienst gespeicherten Daten mit Daten des Einwohnermeldewesens sichert die Aktualität der Daten. Für jede Person wird genau ein Stammdatum verwaltet, so dass damit auch fachübergreifende Auswertungen im Rahmen des Controllings möglich werden. Der Dienst stellt eine notwendige Informationsquelle für die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung dar, kann aber zukünftig auch von anderen Behörden und ITFachverfahren genutzt werden. Buchungskomponente – ein Anschluss an ProFiskal ProFiskal ist das zentrale Kassenverfahren des Landes Berlin. Anstatt eigene Funktionalität zur Verwaltung von Konten etc. zu implementieren, wurde eine bidirektionale Schnittstelle zum IT-Fachverfahren Profiskal spezifiziert und in Form der Buchungskomponente implementiert, über die sowohl Buchungen ausgelöst als auch Rückmeldungen aus ProFiskal eingelesen werden können. Durch die Kapselung der Dateischnittstelle von ProFiskal werden die in ISBJ entwickelten IT-Fachverfahren von der Weiterentwicklung von ProFiskal und deren Schnittstellen abgekoppelt. Zukünftige Änderungen in ProFiskal erfordern lediglich eine Änderung der Implementierung der Buchungskomponente, die die Buchungskomponente nutzenden IT-Fachverfahren sind davon jedoch nicht betroffen. Portalinfrastruktur für ISBJ Hauptziele des Projekts ISBJ sind neben der Unterstützung der Fachverfahren in SenBWF und der Bereitstellung von Steuerungsinformationen die aktive Einbindung der externen Geschäftpartner und Bürger in den Arbeitsprozess der Verwaltung. Erforderliche Daten werden soweit wie möglich an der Quelle erhoben (z. B. Personendaten von den Bürgern, Belegungsdaten von den Trägern). So können unnötige Doppelarbeiten vermieden werden, wodurch ein Mehrwert für alle Beteiligten entsteht. Diese Quasi-Auslagerung von Arbeitsprozessen als Self-Service an externe Partner, z. B. Träger von Betreuungseinrichtungen, und das Anbieten innovativer Dienstleistungen für die Bürger (z. B. die elektronische Antragsstellung) des Landes Berlin sind entscheidende Bausteine einer eGovernment-Strategie. Eine Grundvoraussetzung dafür ist der Aufbau einer sicheren Kommunikation zwischen den externen Partnern bzw. Bürgern im Internet und den IT-Fachverfahren im Intranet der Senatsverwaltung. Die hierfür vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Rahmen der EGovernment-Architektur empfohlene Lösung auf der Basis einer GovernikusInfrastruktur konnte nicht realisiert werden, da die dafür benötigte Infrastruktur im Land Berlin noch nicht zentral zur Verfügung steht. Eine Anbindung über VPN kommt bei der Zahl von etwa 1000 Trägern aus Kostengründen und für die Bereitstellung von Dienstleistungen für Bürger prinzipiell nicht in Frage. Deshalb wurde nach einer Erweiterung der komponentenbasierten und dienstezentrierten ISBJ-Architektur gesucht, die eine sichere und auch von zukünftigen Fachverfahren wiederverwendbare Anbindung externer Partner und Bürger an die IT-Fachverfahren im Intranet über das Internet erlaubt. Entsprechend den Vorgaben des EGovernment-Handbuchs müssen Daten, die für den Zugriff aus dem Internet bereitgestellt werden sollen, auf separater Hardware, im Folgenden als PortalRechner bezeichnet, in der DMZ verwaltet werden, da ein direkter Zugriff aus dem Internet auf IT-Fachverfahren im Intranet verboten ist. Die Aktualisierung dieser Daten muss von den ITFachverfahren im Intranet der Berliner Verwaltung gesteuert über einen einseitigen Verbindungsaufbau erfolgen. Es wurde deshalb eine Portalinfrastruktur implementiert, die eine Kommunikation von SAGA-konformen Web-Anwendungen auf den Portalrechnern in der DMZ mit den IT-Fachverfahren im Intranet von SenBWF ermöglicht. Auf dieser Basis wurde als erster Schritt das so genannte Trägerportal realisiert, das Trägern von Kindertagesstätten Informationen darüber liefert, ob ein ihnen vorliegender KiTa-Gutschein gültig ist und noch nicht mit einem Betreuungsvertrag bebucht wurde. In einem weiteren Schritt wurde ein SelfService für Träger realisiert, über den Betreuungsverträge auf Gutscheine registriert werden können. Die Nutzung des Self-Service bietet den Trägern die Sicherheit, die Betreuung auch durchführen zu können und dafür zeitnah bezahlt zu werden. Im Gegenzug wird in den einzelnen Jugendämtern der Aufwand bei der Registrierung von Betreuungsverträgen auf Kita-Gutscheine reduziert. Als nächster Schritt wird ein Self-Service implementiert werden, über den Träger Informationen über die von ihnen verwalteten Einrichtungen in der zentralen Einrichtungs- und Dienstedatenbank von ISBJ selbst pflegen können. Ende des Jahres ist die Freischaltung eines speziellen Portals für Bürger geplant, über das Anträge auf Kita-Gutscheine initiiert und Informationen über Betreuungseinrichtungen gesucht werden können. Die Portal-Infrastruktur wurde auf der Basis des Java Enterprise Standards mit Hilfe von Open Source Technologie entwickelt und kann wiederverwendet werden. 2/07 19 SPLITTER Beispiele für E-Government-Prozesse im Rahmen von ISBJ E-Government-Prozesse mit externen Partnern Auf der Grundlage der oben beschriebenen Infrastruktur wurden und werden EGovernment-Prozesse realisiert, die sowohl die Kommunikation von Bürgern oder externen Partnern, z. B. Trägern von Kindertagesstätten, mit der Verwaltung als auch die Arbeitsprozesse in SenBWF selbst vereinfachen. In Abbildung 2 ist beispielhaft ein solcher E-Government-Prozess dargestellt. Abbildung 2: Beispielhafter E-Government-Prozess Da in den E-Government-Prozessen mit externen Partnern auch zahlungsrelevante Daten übertragen werden, wurde auf der Basis von Software-Zertifikaten eine geschlossene Benutzergruppe eingerichtet. Nur wenn ein derartiges Zertifikat im Browser installiert ist, kann der Zugriff auf das Portal erfolgen. Die Funktionalität zur Erstellung und Verwaltung der Zertifikate ist Teil der Portalinfrastruktur. Zusätzlich zur Absicherung der Verbindung über Client-Zertifikate existiert noch eine separate Benutzerverwaltung, über die jedem Partner separat Rechte zur Nutzung der Portalfunktionalität zugewiesen werden können. 1 Beispiele für Prozesse mit externen Partnern, die bereits realisiert sind: Buchungskomponente 1 Internet 3 ISBJ-Portal ISBJ-ITFachverfahren 2 5 Kunde 3 4 5 6 Output-Dienst 6 ISBJ-Data Warehouse 2 4 Personenstammverwaltung Ein „Kunde“ von SenBWF meldet sich über seinen Browser am ISBJ-Portal im Internet an. In Abhängigkeit von seiner Berechtigung hat er dort die Möglichkeit, nach bestimmten Informationen zu suchen. So kann ein Träger z. B. prüfen, ob ein ihm vorgelegter KiTa-Gutschein schon bebucht wurde oder darauf noch ein Betreuungsvertrag abgeschlossen werden kann. Kann der Gutschein noch bebucht werden, so füllt der Träger auf seinem Browser ein elektronisches Formular mit den entsprechenden Vertragsdaten aus und sendet es ab. Über die Portalinfrastruktur werden die Daten aus dem Formular gemäß den Sicherheitsvorgaben sowohl des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik als auch gemäß den Vorgaben des Landes Berlin sicher zu den entsprechenden Fachverfahren transportiert. Zunächst erfolgt innerhalb des IT-Fachverfahrens eine Prüfung der fachlichen Richtigkeit der Daten. Unkorrekte Daten werden entweder abgelehnt oder in den Arbeitskorb eines Sachbearbeiters zur weiteren Klärung und Bearbeitung gelegt. Korrekte Daten werden automatisch weiter verarbeitet. So wird z. B. ein Betreuungsvertrag eines Trägers zu einem KiTa-Gutschein automatisch registriert und kann damit auch zeitnah bezahlt werden. Über den Output-Dienst wird der Träger in Form einer E-Mail über die Bearbeitung seines Antrages unterrichtet. Im Normalfall werden in den IT-Fachverfahren bei der Bearbeitung Stammdaten modifiziert. Da aus Sicherheitsgründen vom Portal im Internet aus der Zugriff auf die Stammdaten der IT-Fachverfahren verboten ist, werden nach dem Abschluss der Bearbeitung Änderungen der Stammdaten, die auf dem Portal angezeigt werden müssen, automatisch auf das Portal kopiert. Im hier beschriebenen Beispiel würde die Tatsache, dass ein bestimmter Gutschein nicht mehr bebucht werden kann, an das Portal gemeldet. Geänderte Fachdaten werden automatisch einmal in der Nacht in das Datawarehouse transportiert, wo sie dann für Auswertungen über das Berichtsportal oder über die IT-Fachverfahren zur Verfügung stehen. Die hier beschriebene Infrastruktur ist vielseitig nutzbar und kann mit SAGAkonform realisierten IT-Fachverfahren einfach wiederverwendet werden. 2/07 20 • • Prüfung eines KiTa-Gutscheins: Ein Träger kann an Hand eines vorgelegten KiTa-Gutscheins prüfen, ob dieser noch bebucht werden kann. Registrierung eines Betreuungsvertrages auf einen KiTa-Gutschein: Durch den Self-Service des Trägers erhält er zeitnah die Vergütung für die Betreuung, die Bezirksämter werden von Routine-Tätigkeiten entlastet. Die folgenden Prozesse befinden sich momentan in der Realisierung: • • Interaktive Bestellung von Auslastungs- und Abrechnungsstatistiken für einzelne Träger. Interaktive Beantragung von Kita-Gutscheinen für Eltern: Eltern werden in Zukunft ihre KiTa-Gutscheine über einen Träger beantragen können. Abgesehen von den Einkommensbelegen werden alle Informationen elektronisch übertragen. Als Ergebnis wird eine Vorgangsnummer zurückgegeben. Die Einkommensbelege werden dann mit der SPLITTER • Vorgangsnummer an das zuständige Jugendamt übermittelt. Für den Träger resultiert aus dem Verfahren ein zusätzliches Kundenbindungspotenzial, der Bürger hat weniger Wartezeit und das Jugendamt wird von Routinetätigkeit entlastet. Prüfung des Bearbeitungszustandes eines Antrages auf einen KiTa-Gutschein. E-Government-Prozesse mit Bürgern Mehr Computer für Berlins Schüler E ine nicht behandelte Mündliche Anfrage „14 Schüler pro Computer - wie steht es um die Berliner Medienkompetenz ?“ der Abgeordneten Mieke Senftleben (FDP) aus der 10. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 26. April 2007 (Drucksache 16 / 20 083) beantwortete der Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, am 30. April 2007: Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre nicht erledigte Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt: 1. Welche konkreten Maßnahmen will der Senat treffen, um die Ausstattung Berliner Schulen mit Computern so zu verbessern, dass bis 2010 nur noch 6 Schüler auf einen Computer kommen? Die folgenden Prozesse werden bis Ende 2007 realisiert sein: • • • Beantragung scheins, Suche nach richtungen, Prüfung des standes eine antrags. eines KiTa-GutBetreuungseinBearbeitungszuKita-Gutschein- E-Government-Prozesse in der Verwaltung ISBJ bietet auch verwaltungsübergreifende Dienste an: • Abonnement von vordefinierten Auswertungen aus dem Datawarehouse. PROJEKTGRUPPE ISBJ Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Beuthstr. 6-8, 10117 Berlin, Ansprechpartner: Michael Richter, Telefon: +49 (0) 30/90 26-53 53, EMail: [email protected] Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Institutsteil Berlin, Mollstr. 1, 10178 Berlin, Ansprechpartner: Dr. Ulrich Kriegel, Telefon: +49 (0) 30/2 43 06-446, EMail: [email protected] Foto: Elenathewise Zu 1.: In den allgemein bildenden Schulen wurden im Schuljahr 2006/2007 insgesamt 36.751 PCs gezählt (4.400 nicht multimediafähige PCs, 32.351 multimediafähige PCs), was einem Verhältnis PC zu Schüler/in von 1:8,5 entspricht. In den beruflichen Schulen wurden im Schuljahr 2006/2007 insgesamt 11.147 PCs gezählt (355 nicht multimediafähige PCs, 10.792 multimediafähige PCs), was einem Verhältnis PC zu Schüler/in von 1:8,0 entspricht. Es ist beabsichtigt, das Verhältnis von 1:6 mit Hilfe von Landes- und eingeworbenen Drittmitteln bis 2010 zu erreichen. 2. Ist angesichts der Tatsache, dass sich in Norwegen, Neuseeland und den USA die Computerausstattung immens besser darstellt (5 Schüler auf einen Rechner) als in Berlin, eine zusätzliche Anstrengung - auch in Hinblick auf die Vermittlung eines sinnvollen Umgangs mit PCs - notwendig? Zu 2.: Ja.“ 2/07 21 SPLITTER ITDZ Berlin Online-Shop seit Mitte Mai 2007 mit optimierter Technik A uf dem 10. Deutschen Verwaltungskongress „Effizienter Staat“ am 22./ 23.Mai 2007 in Berlin präsentierte das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) erstmals seinen neuen IT-Online-Shop für Behörden. Dazu wurde die Bestellplattform „IT-Selling“ im verwaltungsinternen Netz auf SAP ECO ERP umgestellt. Dieser zukunftsorientierte Schritt ermöglicht den Kunden des ITDZ Berlin einen einfachen und komfortablen Online-Einkauf von IT-Technik. Ohne eigenen Ausschreibungsaufwand, schnell und absolut sicher können Mitarbeiter der Berliner Verwaltung so Bestellungen zu günstigen Konditionen aus den Rahmenverträgen des ITDZ Berlin durchführen. Der neue Online-Shop ist, wie gewohnt, im verwaltungsinternen Netz unter der Rubik „Produkte“ „IT-Selling“ zu finden. Als Browser werden Internet Explorer 5.0, 5.5, 6.0, Netscape 7.02 sowie Firefox bei einer Auflösung von mind. 1024 x 768 Pixel. Unterstützung, JavaScript muss zugelassen sein. Für die Hilfefunktion wird der „Acrobat Reader“ benötigt. (EB) Bundesweites IT-Projekt sorgt für Bürokratieabbau im Schwerlastverkehr H amburg - Eine Flut von 350.000 Anhörungsfällen zur Durchführung von Schwerlasttransporten auf deutschen Straßen stapelt sich jedes Jahr im Posteingang der öffentlichen Verwaltung. Rund 1.000 Behörden und 1.500 Antragsteller sind in Deutschland direkt oder indirekt an der Genehmigung beteiligt. Aufgrund des hohen Abstimmungsbedarfs bleiben lange Bearbeitungszeiten nicht aus. Angesichts der anziehenden Konjunktur und des verschärften Wettbewerbs wird eine ineffiziente Bürokratie jedoch zu einem beachtlichen Standortnachteil. Das IT- 2/07 22 Projekt VEMAGS vereinfacht den Bearbeitungsprozess im Schwerlastverkehr und trägt zu einem schnelleren Verfahrensablauf bei. Steria Mummert Consulting wurde vom Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen - stellvertretend für alle Bundesländer - mit dem Aufbau dieser Kommunikationsplattform beauftragt. Die Bereitstellung des Systems ist für den 1. August 2007 geplant. Das Bundesland Hamburg nimmt hierbei eine herausragende Rolle im Einführungsprozess wahr. Die Zeit drängt: Die Beförderungsleistung deutscher Lastkraftfahrzeuge nahm allein zwischen 1995 und 2005 um mehr als 30 Prozent zu . Damit steigt auch die Zahl der Großraum- und Schwertransporte kontinuierlich an. Knapp 80 Prozent der Streckenführungen verlaufen dabei über die Grenzen verschiedener Bundesländer hinweg. Daher sind für die Genehmigungsverfahren in den meisten Fällen zahlreiche Behörden auf verschiedenen Verwaltungsebenen zuständig. Aus diesem Grund gestaltet sich die Genehmigung der Transporte sehr zeitaufwändig. Bislang müssen Speditionen, Kran- und Bauunternehmen ihre Transportvorhaben über Fax oder Telefon bei den Verkehrsbehörden anmelden. Diese prüfen gemeinsam mit weiteren zuständigen Stellen, wie etwa Polizei oder Deutsche Bahn, die Durchführbarkeit. Erst wenn alle Stellungnahmen bei der Genehmigungsbehörde vorliegen, kann der Bescheid für den Antragsteller erteilt werden. Da die Kundenaufträge häufig sehr kurzfristig erteilt werden, geraten Unternehmen durch das veraltete Behördenverfahren leicht in Verzug. Dies gilt vor allem in Regionen mit stark wachsendem Güterverkehr. So hat beispielsweise 2005 der gewerbliche Verkehr in Hamburg im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent zugelegt. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 4,9 Prozent. Das IT-Projekt VEMAGS wird den Bearbeitungsprozess vereinfachen und dadurch zu einer Beschleunigung des gesamten Verfahrens führen: SPLITTER Transportunternehmen können ihre Anträge künftig über eine Internetplattform digital einspeisen. Ein integriertes Routingsystem unterstützt bei der Ermittlung der zuständigen Genehmigungsbehörde und fordert diese zur Bearbeitung auf. Die Ämter werden dabei bereits über potentielle Hindernisse auf der Fahrstrecke informiert. Nach eingehender Prüfung auf Vollständigkeit und Durchführbarkeit des Transports stellt die Genehmigungsbehörde den Bescheid aus. Bis dahin kann der Bearbeitungsstatus von den Antragstellern jederzeit online eingesehen werden. Als Musterbeispiel für eine effiziente Verwaltung wurde das VEMAGS bereits mit dem eGovernmentPreis für Bund, Länder und Gemeinden ausgezeichnet. Das E-Government-Projekt VEMAGS ist ein Beispiel für eine vollständig online durchführbare Servicedienstleistung durch die öffentliche Hand. Der Anteil entsprechender Lösungen nimmt weltweit zu. Während 2005 19 Prozent der Regierungs-Websites einen oder mehrere Services anboten, die vollständig online durchführbar sind, stieg der Anteil innerhalb eines Jahres auf 29 Prozent. Dabei besetzen die Behörden in Korea und Taiwan Spitzenplätze. Unter den europäischen Staaten haben Großbritannien, Irland und Deutschland die besten Websites hinsichtlich Service, Sicherheit und Bedienbarkeit vorzuweisen. Dies ergaben Untersuchungen der Brown University. Hintergrundinformationen: VEMAGS ist eines der 25 wichtigsten Projekte von Deutschland-Online, der nationalen eGovernment-Strategie von Bund, Ländern und Kommunen. An VEMAGS sind alle Bundesländer, der Bund, die kommunalen Verbände und die Bundeswehr beteiligt. Als eines der größten Projekte im Verkehrswesen ist VEMAGS die Basis des bundeseinheitlichen Verfahrensmanagement für Großraumund Schwertransporte. Das Projekt gilt als Musterbeispiel für eine effiziente Verwaltung und wurde mit dem eGovernmentPreis für Bund, Länder und Kommunen ausgezeichnet. (ots) Hilfe im Bürokratie-Dschungel I mmer mehr Gemeinden bieten elektronische Hilfsdienste wie das virtuelle Rathaus an. Im eGovernment-Labor des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS in Berlin können Anbieter aller Art ihre Verwaltungssysteme testen. Auch der Prototyp einer bundesweiten BehördenHotline wird dort entwickelt. Die Straßenlaterne vor dem Haus leuchtet nicht mehr? Sie brauchen eine Geburtsurkunde oder haben Fragen zum Steuerbescheid? Ein Anruf bei der „ServiceLine 115“ genügt. Rund um die Uhr steht die Behörden-Hotline zur Verfügung und veranlasst die Reparatur der Laterne oder die Ausstellung der gewünschten Papiere. Viele Menschen würden sich einen solch praktischen Dienst wünschen. Ob dieser elektronische Verwaltungshilfsdienst funktionieren kann und wirtschaftlich tragbar ist, testen Wissenschaftler des FOKUS in ihrem eGovernment-Labor, gemeinsam mit der WHU Otto Beisheim School of Management. Auftraggeber ist das ISPRAT-Institut, eine Initiative im Bereich eGovernment des hessischen Staatssekretärs Harald Lemke. „Wir haben mit Hilfe des eGovernment-Labors erste Beispielszenarien der ServiceLine 115 entwickelt“, sagt Projektleiter Uwe Holzmann-Kaiser. Ruft ein Bürger dort an, werden im Hintergrund die entsprechenden Verwaltungsabläufe in Gang gebracht, ohne dass er in der Verwaltung von Mitarbeiter zu Mitarbeiter telefonieren muss. Ein KnowledgeCenter stellt dem Sachbearbeiter an der Hotline, der den Anruf entgegennimmt, das Basiswissen zur Verfügung. So kann er dem Anrufer die gewünschte Auskunft geben, beispielsweise wann der nächste Termin für die Biomüll-Leerung ist. Außerdem können über das KnowledgeCenter die zuständigen Behörden ausfindig gemacht und die nötigen Schritte eingeleitet werden. Die defekte Straßenlaterne wird so automatisch bei der entsprechenden Abteilung des Baureferats gemeldet, und der Elektroinstallateur erhält einen Auftrag zur Reparatur. Foto: Zsolt Nyulaszi Auf der IT-Anwendermesse „IT Profits“ am 30./31. Mai 2007 in Berlin präsentierte das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) seine Call-Center-Lösung „Berlin Telefon“ mit der einheitlichen Rufnummer 90 0. Ziel des zentralen ITDienstleisters der Berliner Verwaltung ist die Verknüpfung des Hauptstadtdienstes mit der bundesweiten Servicenummer 115. „Der Vorteil liegt klar auf der Hand“, 2/07 23 SPLITTER sagt Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin. „Die ServiceLine 115 kann beim „Berlin Telefon“ von einer bestehenden und erprobten, technischen Infrastruktur profitieren“. Angela Merkel hatte Ende 2006 auf dem IT-Gipfel die Debatte um eine bundesweite Behördenhotline angefacht. Vorbild ist die Rufnummer „311“ der Stadt New York, unter der die Bürger zentral die öffentliche Verwaltung rund um die Uhr erreichen können. Die FraunhoferForscher haben nun hier zu Lande mit Hilfe des eGovernment-Labors die Umsetzung eines Prototyps „ServiceLine 115“ realisiert. „Das eGovernment-Labor bündelt zum Testen solcher Verwaltungssysteme die notwendigen Kompetenzen, Technologien und Entwicklungen. Mit Hilfe eines internationalen Telekommunikationsstandards vereinheitlicht es verschiedene Zugangsnetze“, erklärt Holzmann-Kaiser. Zudem vereint es technisches und fachliches Know-how von mehr als 30 Partnern aus den Bereichen IT sowie aus dem Verwaltungswesen. (PR/EB) ARIS-Plattform Investition in neue Produkte und Lösungen von IDS Scheer unterstreicht anerkannte Branchenkompetenz im öffentlichen Sektor - ARIS als wesentliche Säule für die Organisation S aarbrücken - Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat mitte April 2007 mit IDS Scheer den Ressortvertrag über den flächendeckenden Einsatz der ARIS-Platform verlängert und in neue Produkte investiert. Der internationale Lösungsanbieter für Prozesse und IT unterstützt das Ministerium und seine nachgeordneten Behörden zudem mit umfangreichen Beratungsaktivitäten. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von über einer Million Euro. 2/07 24 Mit der Verlängerung und Erweiterung des Ressortvertrages hat sich das BMVBS entschieden, den bereits 2003 eingeschlagenen Weg einer konsequenten Prozessorientierung weiterzuverfolgen und auf eine breite Basis zu stellen. Wesentlicher Kernpunkt dabei ist der Einsatz der neuen ARIS Plattform. Diese unterstützt Kunden in den Bereichen, wo der Einsatz moderner Technologie erfolgskritisch für ihre Aufgabenerledigung ist. Daher bildet die ARIS-Plattform eine wesentliche Säule für die Organisation im Geschäftsbereich des Bundesministeriums. Neben der Einrichtung eines „Competence Centre Process Management“ in Ilmenau ist unter anderem der Aufbau eines Prozess-Portals ab Mitte 2007 geplant. Das BMVBS setzt zum Design der Prozesse die web-basierten Produkte ARIS-Business-Architect und ARIS-Business-Designer ein. Das Prozessportal wird auf Basis der dynamischen Publishing-Komponente ARIS Business Publisher aufgebaut. Um die Auswirkungen von Prozessänderungen schon im Vorfeld analysieren und Prozesskosten ermitteln zu können, werden ARIS-Simulation und ARISBusiness-Optimizer genutzt. IDS Scheer ist gleichzeitig u. a. mit dem Design und der Implementierung der administrativen Verwaltungsprozesse in der Verkehrsverwaltung auf Basis der SAP Standard-Software beauftragt, um so langfristig die Qualität der Prozesse zu sichern. Dr. Dirk Oevermann, Vorstand für das Beratungsgeschäft von IDS Scheer: „Entscheidend für den Erfolg des Modernisierungsprozesses in der öffentlichen Verwaltung ist nicht zuletzt die Qualität des Geschäftsprozessmanagements. Vor diesem Hintergrund sind die ARIS-Produkte und Beratungsleistungen von IDS Scheer in vielen Verwaltungen von Bund, Ländern und Gemeinden zum anerkannten Standard geworden.“ (PR) Erfolgreich Ausschreibung durchgeführt ITDZ Berlin senkt Tarife im Festnetz- und Mobilfunkbereich T elefonieren wird billiger: und das sowohl über das Handy als auch das Festnetztelefon. Nach den diesjährigen Ausschreibungen für Mobilfunk- und Telekommunikationsdienstleistungen kann das ITDZ Berlin der Berliner Verwaltung noch günstigere Preise für die Sprachkommunikation anbieten. Die Ausschreibungen wurden gemäß den seit März 2006 geltenden mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien gestaltet: Die Inhalte in beiden Bereichen unterteilten sich in verschiedene, voneinander unabhängige Lose, auf die sich die TK-Dienstleister einzeln bewerben konnten. Das ITDZ Berlin prüfte die Angebote sowohl hinsichtlich ihrer Preise als auch den Leistungszusagen wie Lieferfristen, Ortsansässigkeit oder Betreuung durch Fachpersonal und Service. Sowohl im Mobilfunk als auch im Festnetzbereich konnte das ITDZ Berlin für Behörden und Einrichtungen des Landes Berlin seinen Verhandlungsvorteil als Großabnehmer nutzen und sehr gute Konditionen für seine Kunden und die, die es werden wollen, erzielen. Günstig und leistungsstark Im Bereich der Festnetz-Telekommunikation schrieb das ITDZ Berlin u.a. die Sprachanbindung vom Berliner Landesnetz (BeLa) zum öffentlichen Netz über die bestehenden zentralen Übergabepunkte aus. Zum anderen suchte der ITDienstleister des Landes Berlin Carrier, die den Zugang zum öffentlichen Netz für Behördenstandorte außerhalb des Berliner Landesnetzes gewährleisten und Leistungen im DSL-Bereich anbieten. Für die vorgenannten Leistungen erhielt die Versatel Berlin GmbH den Zuschlag. SPLITTER Mit dem leistungsstarken Partner, zu dessen Gunsten die Vergabe ausfiel, kann das ITDZ Berlin seine Preise für Telefongespräche in alle Tarifzonen und die Mobilfunknetze um zwanzig bis fünfzig Prozent reduzieren. Voraussetzung ist jedoch, dass der Kunde entweder an das Berliner Landesnetz angebunden ist oder bei einem direkten Zugang in das öffentliche Netz, durch die Versatel Berlin GmbH erschlossen werden kann. Sowohl die bestehenden Rahmenvertragskunden als auch neue Kunden des IT-Dienstleisters profitieren ab Juli 2007 von den erheblichen Gebührensenkungen sowie der sekundengenauen Abrechnung und den kostenfreien Gesprächen innerhalb des 90er-Nummernbereiches sowie des Berliner Versatel-Netzes. Aktuelle Endgeräte-Highlights LG KU800 Chocolate UMTS SonyEricsson K800i Foro: Doreen Salcher Mehr Entscheidungsfreiheit im Mobilfunk Auch bei der diesjährigen Ausschreibung für den Mobilfunk gelang es nicht nur, die Gesprächsgebühren weiter zu senken. Darüber hinaus konnten neben dem bisherigen Netzbetreiber T-Mobile D1, auch Vodafone D2 und O2 Germany als neue leistungsstarke Partner gewonnen werden. Wobei Vodafone D2 als wirtschaftlichstes Angebot aus der Ausschreibung hervor ging. Damit können die Behörden und Einrichtungen des Landes Berlin frei aus einer größeren Bandbreite an Mobilfunkanbietern wählen. Die Gespräche werden sekundengenau und zu sehr guten Konditionen abgerechnet. Des Weiteren stehen den Kunden des ITDZ Berlin moderne Endgeräte der jüngsten Generation zur Verfügung. Nokia N95 Die Tarif-Highlights des Vertragspartners Vodafone (Preisangaben in netto): • • • • • • • • • Einfache und übersichtliche Tarifstruktur – nur ein Tarif Basispreis 4,58 Euro oder 7,58 Euro (wobei der Basispreis „abtelefoniert“ werden kann) Kein einmaliger Anschlusspreis Für 0,04 Euro /Minute in das nationale Festnetz Für 0,08 /Minute in das eigene Mobilfunknetz bzw. für 0,04 Euro /Minute in das Mobile-VPN (eigene Benutzergruppe) Für 0,22 Euro /Minute in fremde Mobilfunknetze 0,12 Euro je SMS in nationale Mobilfunknetze Onlineshop für die schnelle und einfache Vertragsabwicklung Topaktuelle Endgeräte zu günstigen Konditionen ROBERT ROGGE Senior Produktmanager Basisprodukte ITDZ Berlin BlackBerry 8800 MobileConnectCatd Express in Verbindung mit dem VFD2Dashboard 2/07 25 SPLITTER Neues im Themenumfeld VPS • Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar • I m Rahmen der CeBIT hat das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) den Vertrag über die Nutzung von erv-d (elektronischer Rechtsverkehr für Deutschland) unterschrieben. Das erv-d ist ein Produktbundle der Firmen AMSoFT und bremen online services GmbH & Co. KG (bos KG) auf Basis der Produkte DocumentBeam und EGVP (elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach). Es verbindet Client und Serverkomponenten beider Firmen und kommt bisher vor allem in zahlreichen Bundesgerichten und Gerichten der Länder zum Einsatz. erv-d ermöglicht die rechtsverbindliche Kommunikation auf Basis aller gebräuchlichen Kommunikationswege im Internet (E-Mail, Browser-Upload sowie OSCINachrichten) unter Einbeziehung elektronischer Signaturen, starker Verschlüsselungsverfahren, Zeitstempeldiensten und Quittungsmechanismen. • • Durch OSCI als Transportprotokoll • • • • • • Abb.: Kommunikationsarchitektur erv-d Damit den Kunden des erv-d eine größtmögliche Flexibilität bei der Kommunikation mit den teilnehmenden Gerichten und Verwaltungen gewährt wird, werden sowohl https, S/MIME und das OSCI-Transportprotokoll unterstützt. Das EGVP der Firma bos ist die Clientanwendung zur Nutzung des OSCITransportprotokolls um Daten einer am erv-d teilnehmenden öffentlichen Einrichtung über die Sicherheits-Middleware Governikus zu übermitteln. Das Produkt DocumentBeam der Firma AM-Soft ergänzt diese Übermittlungsmöglichkeit um die browsergestütze Verwendung von https sowie die Benutzung von S/MIME (siehe Abbildung). Als Paket stellt erv-d folgende Funktionalitäten zur Verfügung: • • • 2/07 Datei-Upload / E-Mail Upload beliebiger Dateien oder Archive mittels Web-Browser, SSL-gesichert (128 Bit) Eingangsbestätigung der Dokumente 26 Prüfung von qualifizierten Signaturen unterschiedlicher Anbieter Erstellung maschinenlesbarer XML-Datensätze (zum Beispiel X-Justiz-konform) ZIP-Komprimierung und Extrahierung Virenprüfung Senden, Verwalten und Empfangen von unstrukturierten OSCINachrichten, mit beliebigen Anhängen Signaturhandling (unterschiedliche Signaturniveaus, Einsatz aller gängigen Signaturkarten und Kartenlesegeräte) Mehrfachsignatur Quittungsmechanismen/Zeitstempeldienst Protokollierung des Sende- und Empfangsvorgangs Verwaltung von Adressdaten und Adressierung mit zentralem Verzeichnisdienst Verwaltungsexterne Nutzer (wie z.B. Notare) können so rund um die Uhr mit den genannten Behörden rechtsverbindlich und geschützt in Kontakt treten und elektronisch signierte Dokumente einreichen. Hierbei kommen auch sogenannte XML strukturierte Nachrichten (z.B. XJustiz) zum Einsatz, welche die reibungslose elektronische Vorgangsbearbeitung ermöglichen. Dies spart Zeit und schafft Flexibilität: Bei Notaren, Gerichten und Behörden wird die Weiterverarbeitung erleichtert und die Vorgangsbearbeitungszeit verkürzt. Der Vertrag wurde bereits von den Justizverwaltungen zahlreicher Bundesländer unterschrieben und genutzt. SPLITTER Das ITDZ Berlin übernimmt die Vertragsverpflichtung für das Land Berlin, da die Nutzung des Systems nicht nur für die Justiz sondern für alle öffentlichen Stellen des Landes Berlin vorgesehen ist. Hr. Tegeder, Senatsverwaltung für Justiz und Mitglied des Vorsitz des Lenkungskreises EGVP merkt hierzu an: „Der Lenkungskreis EGVP begrüßt, dass mit Berlin und Bremen zwei Bundesländer anstreben, die von der Justiz entwickelte Lösung für die rechtssichere elektronische Kommunikation auch für die allgemeine Verwaltung einzuführen. Dadurch wird es Bürgern und Unternehmen erspart bleiben, für die elektronische Antragstellung bei verschiedenen öffentlichen Stellen mehrere unterschiedliche Verfahren benutzen zu müssen.“ Das ITDZ Berlin als der IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung garantiert durch den Betrieb des Governikus nicht nur der Justiz des Landes Berlin die lizenzkostenfreie und uneingeschränkte Nutzung dieses modernen signaturgesetzkonformen Kommunikationssystems. Die Nutzung kann in allen Bereichen des Verwaltungshandelns, also G2G, G2B und G2C erfolgen und gewährt der Verwaltung die Möglichkeit, sich zeitgemäß und auf technisch hohem Niveau zu repräsentieren. Bereits heute wird das EGVP vom Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und von den Amtsgerichten Charlottenburg (Registergericht) und Wedding (Mahngericht) genutzt. Zum Stichtag 10.5.07 wurden von diesen Nutzern seit dem 1.1.07 bereits über 12 GB Datenvolumen in knapp 77.000 Nachrichten über die VPS des ITDZ Berlin empfangen. Weitere Fachverfahren befinden sich heute in der Projektierungs- bzw. Testphase, so dass ein stetiges Wachstum erwartet werden kann. Dies zeigt, dass diese Dienstleistung innerhalb von Teilen der Verwaltung bereits angenommen und deren Vorteile effizient genutzt werden. Ergänzende Informationen vgl. www.erv-d.de. Foto: Andreas Klein Photographie Vertragsunterzeichnung über die Nutzung von erv-d auf der CeBIT 2007: Geschäftsführer bremen online services, Dr. Stephan Klein (l.), und ITDZ BerlinVorstand Konrad Kandziora (r.) BOS weitet Pflegevertrag Governikus Option B aus Die Firma bremen online services GmbH & Co. KG (bos) hat den Teilnehmern des Pflegevertrags Governikus Option B - und somit auch dem Land Berlin - nunmehr auch das Recht der lizenzkostenfreien Nutzung des Governikus Signers eingeräumt. Der Governikus Signer setzt sich aus zwei Applikationen, dem Governikus Verifier und dem gleichnamigen Governikus Signer zusammen. Die überarbeiteten Werkzeuge stellen auf der nahezu betriebssystemunabhängigen Java Runtime Enviroment (JRE) allgemeine Funktionen zur Signaturanbringung und -prüfung zur Verfügung. Mit der ersten Applikation, dem Governikus Signer können in wenigen Schritten alle gängigen Signaturformate und -niveaus - ob als Softwarezertifikat oder von einer Signaturkarte - entsprechend den gesetzlichen, fachlichen und persönlichen Anforderungen in den Formaten XML-Signatur (gemäß OSCI), PKCS#7 („detached“ oder „enveloped“) und PDF-inline an elektronischen Daten angebracht werden. Auf diese Weise können z.B. elektronische Dokumente rechtsverbindlich unterzeichnet und gleichzeitig vor Manipulationen geschützt werden. Die zweite Applikation, der Governikus Verifier ist das Gegenstück zum Signer. Er ermöglicht auf unkomplizierte Weise die Überprüfung von an Daten angebrachten Signaturen aller Niveaus und stellt gleichzeitig die Unversehrtheit der signierten Daten sicher. Es kann die Gültigkeit der verwendeten Signatur zu einem frei wählbaren Zeitpunkt, sowie deren ggf. gegebene 2/07 27 SPLITTER Beschränkungen darstellen. Je nach Signaturniveau des verwendeten Zertifikates wird an dieser Stelle entweder das ausstellende Trustcenter „befragt“ oder allein die kryptographische Überprüfung der angebrachten Signatur durchgeführt. Ein Trustcenter als Aussteller eines Zertifikates ist dazu verpflichtet zugehörige Informationen zur Gültigkeit und Beschränkung jederzeit online vorzuhalten. Der Governikus Verifier stellt über die Sicherheitsmiddleware Governikus - für das Land Berlin betrieben im ITDZ Berlin - eine Verbindung zum entsprechenden Trustcenter auf und visualisiert anschließend das Prüfungsergebnis. Die kryptographische Prüfung wird grundsätzlich bei jeder Signaturprüfung durchgeführt. Sie ermöglicht eine Aussage darüber zu treffen, ob die Integrität der signierten Daten seit der Signaturanbringung verletzt worden ist. Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit von BIM und ITDZ Berlin D as IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) und die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) optimieren ihre Zusammenarbeit. Die BIM verwaltet, bewirtschaftet und vermietet rund 900 Dienstgebäude von etwa drei Millionen Quadratmeter Fläche im Auftrag des Landes Berlin. Dabei ist die GmbH u.a. für die integrierten Technikkomponenten im Gebäude, beispielsweise die Stromversorgung oder die Klimatisierung und die passive Verkabelung in den Verwaltungsgebäuden verantwortlich. Das ITDZ Berlin als IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung betreibt u.a. Telekommunikationsanlagen, lokale Netze, Endgeräte und Verfahren in den Verwaltungsstandorten, das Berliner Landesnetz sowie das Data Center. Somit ist ersichtlich, dass es in Bezug auf die IT-Ausstattung sowie deren Betrieb und das Immobilienmanagement viele Schnittpunkte gibt. Beim Umzug einer Behörde oder der Modernisierung eines Dienstgebäudes sind somit Abstimmungen zwischen der BIM und dem ITDZ Berlin notwendig, damit der Auf- oder Ausbau der IT-Infrastruktur des entsprechenden Hauses den Anforderungen entspricht und für heutige sowie zukünftige Anwendungen geeignet ist. Das Einsatzgebiet des Governikus Signers ist also überall dort, wo Authentizität und Integrität von elektronischen Daten gesetzlich vorgeschrieben oder gewünscht wird. Ergänzende Informationen vgl. www.governikus-signer.de MATTHIAS TEUBNER ALEXANDER SPOHN RÜDIGER SNIEHOTTA E-Mail: [email protected] ITDZ Berlin Foto: Liv Friis-larsen Fragen ? Rufen Sie an: INFOLINE ITDZ Berlin 90 12 (912) 60 80 2/07 28 Um die Abstimmung zwischen den Partnern zu verbessern, verständigten sich die beiden Unternehmen auf eine Kooperationsvereinbarung zur koordinierten, strategischen Zusammenarbeit. Standards für die technische Umsetzung der IT-Ausstattung von Verwaltungsgebäuden sollen in Checklisten niedergelegt, Fristen und Abläufe definiert und wiederkehrende Prozesse in der Zusammenarbeit vereinheitlicht und optimiert werden. So wollen die Mitarbeiter ihre alltägliche Kooperation in eine „feste Form gießen“. „Ziel der Vereinbarung ist es, die Zusammenarbeit kostengünstiger und effizienter zu gestalten. Dies trägt auch zur Zufriedenheit der Verwaltungsmitarbeiter bei“, erklärt Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin. Denn ein Umzug oder eine Sanierung der Behörde verläuft so reibungsloser, ohne Qualitätsverluste und mit wesentlich geringerem Abstimmungsbedarf zwischen allen Beteiligten. (EB) SPLITTER IT-Lösungen maßgeschneidert. Unsere eGovernment-Dienstleistungen Formularservice Dokumenten-Management-System (DMS) Work@Home Virtuelle Poststelle (VPS) Output-Management-System (OMS) Mobile Bürgerdienste (MoBüd) | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. IT-Dienstleistungszentrum Berlin www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · [email protected] 2/07 29 SPLITTER ITDZ Berlin gewinnt „Best Practice Award“ für IT-Ausstattung von Berliner Schulen des ITDZ Berlin - Vereinfachung der Beschaffung durch Einrichtung eines elektronischen Warenkorbs, Einbindung des Know-how der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung und die enge Zusammenarbeit mit dem Berliner Mittelstand - wurde die zeitnahe Realisierung besonders positiv bewertet. Die Zeit und Kosten sparende Umsetzung bei maximaler Kompetenzbündelung war ausschlaggebend für die Auszeichnung, D as IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist für sein Projekt „EduNet 2006“ mit dem „Best Practice Award 2007“ des Bensberger Kreises ausgezeichnet worden. Der IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung überzeugte insbesondere durch seine strategisch-logistischen Leistungen bei der IT-Ausstattung von Berliner Schulen. Das Unternehmen setzte sich dabei gegen namhafte Mitbewerber wie „Deutsche Bahn Systems“ und „Energie Baden-Württemberg (EnBW)“ durch. Neben dem ITDZ Berlin wurden auch die Unternehmen „Deutsche Post World Net (IT Services)“ und „e.on“ ausgezeichnet. Foto: Archiv Holten die Ausszeichnung „Best Practice Award 2007“ ins Haus: (v. l. n. r.) Christian Langenfeld (Vertrieb), Konrad Kandziora (Vorstand), Dr. Heimo Strauss (Beratung), Christian Peters (Innovationsmanagement) „Die moderne, zeitgemäße Ausstattung unserer Schulen und Ausbildungsstätten liegt uns sehr am Herzen. Zeitnahes und unbürokratisches Handeln ist sehr wichtig. Dies ist uns mit „EduNet 2006“ gelungen“, freut sich Christine Würger von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Beim Projekt „EduNet 2006“ wurden in nur fünf Wochen rund 6.000 PCs an 671 Lieferstandorte der Schulen geliefert und eingerichtet. Foto: Archiv „Wir sind natürlich sehr stolz, dass wir uns gegenüber den anderen bekannten Unternehmen behaupten konnten. Es zeigt, dass unsere Kompetenzen und das Ergebnis unseres Projektes honoriert wurden“, erläutert Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin. Neben der strategischen Vorgehensweise 2/07 30 Unter dem Motto „Experten bewerten Experten“ vergibt der Bensberger Kreis, als das führende Benchmarking-Panel der Konzern-IT, jedes Jahr einen „Best Practice Award“. Teilnehmer sind IT-Dienstleister aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Jahr 2007 nahmen 28 Unternehmen teil, darunter mehr als die Hälfte der deutschen Top 20 der Konzern-IT. Der Leistungsvergleich im Rahmen des Panels bezieht sich in erster Linie auf betriebswirtschaftlich relevante Steuerungskennzahlen und betrachtet neben übergreifenden Rahmendaten alle wesentlichen Leistungsbereiche. Als IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung der Hauptstadt Berlin hat sich das ITDZ Berlin erstmalig in einem solchen Wettbewerb um eine Auszeichnung beworben. Die Verleihung des „Best Practice Award 2007“ an das ITDZ Berlin zeigt, dass gerade auch in öffentlichen Institutionen betriebswirtschaftliches Denken zum Erfolg führt und honoriert wird. (EB) SPLITTER Rekordförderung der Berliner IT-Branche Technologieförderprogramm ProFIT förderte 2006 62 ITProjekte mit insgesamt 12,6 Millionen Euro B erlin - Mit dem „Programm zur Förderung von Forschung, Innovation und Technologie“ (ProFIT) unterstützt das Land Berlin 2006 insgesamt 62 neue IT- und Medien-Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 12,6 Millionen Euro. Das zentrale Technologieförderprogramm des Landes Berlin richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie/ Medien (IuK), Biotechnologie, Medizintechnik, optische Technologien und Verkehrstechnologie. Diese wachstumsstarken Zukunftsbranchen bilden die Kompetenzfelder der gemeinsam von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft initiierten Innovationsstrategie zur Stärkung des Standortes. Etwa ein Drittel aller Innovationsfördermittel ging in den Sektor IuK. Unter Federführung der Berliner Landesinitiative Projekt Zukunft entstand im Rahmen dieser Innovationsstrategie die Strategie für den IT-Standort Berlin. Eines der Hauptziele ist die Unterstützung von Unternehmen, Initiativen und Netzwerken des Kompetenzfeldes IuK bei Breitbandkommunikation, konvergenten Diensten, Sicherheit mit IT, EGovernment, E-Health und XMLTechnologien. Dieses Ziel wurde erreicht: Mehr als drei Viertel (77 Prozent) aller Innovationsfördermittel für die IuKWirtschaft sind in diese Branchen geflossen. Die Berliner Landesinitiative „Projekt Zukunft“ engagiert sich seit 1997 für die Entwicklung und den Einsatz von Informationstechnologie und neuen Medien für den Strukturwandel zur Informationsgesellschaft und Wissensgesellschaft. Mit Initiativen, Projekten und Fördermaßnahmen unterstützt und koordiniert „Projekt Zukunft“ die Wachstumsbranchen- und technologien der Hauptstadt. Durch Technologie-Initiativen konnten zahlreiche Themenfelder wie Mobilkommunikation, Logistik, XML oder Sicherheit erfolgreich besetzt und gemeinsam mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen gestaltet werden. In den vergangenen zehn Jahren sind dadurch mehrere hundert Projekte im Bereich IT und Medien gefördert worden. Auch konnten Bundes- und EU-Mittel eingeworben werden. Zu den mit ProFIT in 2006 geförderten und erfolgreich abgeschlossenen Projekten gehören u. a.: • Eine von Native Instruments realisierte Technologieplattform, mit der alle Produkte des Berliner Musik-Software-Spezialisten mit Hardwareprodukten verbunden werden können. Dazu wurde eine Applikationsschnittstelle entwickelt, die den USB-2.0-Standard nutzt. • Ein Software-Tool, entwickelt von CFX-Berlin, das die Ausbreitung des Schalls simuliert, der durch strömende Luft entsteht. Mit dieser SimulationsSoftware kann noch vor der Erstellung eines Prototyps (z. B. Schiebedach einer Fahrzeugkarosserie) das spätere Geräuschverhalten beurteilt werden. • Die Encodingplattform und Verleihertoolbox von DCS Digital Cinema Services, mit der die Übertragung digitaler Filme von einem zentralen Filmverleih direkt in Kinos mit digitaler Projektionstechnik möglich wird. Das Projekt eröffnet neue Vertriebswege für das digitale Kino. Foto: Louise Gagnon Im Handlungsfeld „XML“ der IT-Standort-Strategie wurden außerdem die Entwicklung einer „Plattform für intelligente Kollaborationsportale“ (PinK), ein Forschungsprojekt zur Entwicklung XML-basierter Verfahren als Grundlage für eine „WebBaukasten-Lösung“ und das eLearning-Projekt „Berlin - Stadt des Wissens“ gefördert. Im Handlungsfeld „Sicherheit mit Informationstechnologie“ erhielten das Forschungsprojekt „Selbstorganisierende Gebäudeautomatisierungssysteme“ (SOGAS) und das Berliner Verbundvorhaben „Sicheres Gebäude“ Unterstützung dank ProFIT. 2/07 31 SPLITTER „Projekt Zukunft“ Die Berliner Landesinitiative „Projekt Zukunft“ vernetzt die Medien- und IT-Wirtschaft untereinander und mit der Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Mit Initiativen und Projekten, Public-Private-Partnerships, Veranstaltungen, Informationskampagnen und Publikationen fördert Projekt Zukunft wirtschaftliche und kulturelle Innovationen. Als Bindeglied zu Politik und Verwaltung optimiert die Landesinitiative die Rahmenbedingungen für die wirtschaftlichen Wachstumsfelder bei Informationstechnologie, Telekommunikation, eGovernment, Kulturwirtschaft und mehr. „Projekt Zukunft“ wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. http://www.berlin.de/SenWiArbFrau/ProjektZukunft/ ProFIT Ziel des Technologie-Förderprogramms ist es, Forschungs- und EntwicklungsAktivitäten in der Berliner Wirtschaft anzuregen sowie Kooperationen zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen zu initiieren. Auf diese Weise sollen der Technologietransfer unterstützt und die wirtschaftliche Verwertung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in Berlin verstärkt und beschleunigt werden. Der Fokus des Programms liegt auf den Schlüsseltechnologiefeldern der Berliner Wirtschaft (z. B. Informations und Kommunikationstechnologie, Biotechnologie, Medizintechnik, Optische Technologien, Verkehrstechnologie), denen eine besondere Bedeutung für den regionalen Strukturwandel zukommt. ProFIT wird durch den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. (PM) Deutscher Download-Markt wächst B erlin - Ob Musik, Hörbücher, Videos, Spiele oder Software - noch nie wurde so viel aus dem Netz heruntergeladen wie 2006. Insgesamt stieg die Anzahl der legalen Downloads in Deutschland auf 31 Millionen, der Umsatz auf 131 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Markt damit um etwa ein Gafik: BITKOM 2/07 32 Drittel. Das teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) Ende Mai in Berlin mit. Die bisherige Umsatz-Prognose von 120 Millionen Euro für 2006 wurde übertroffen. „Der Markt hat sich besser entwickelt als erwartet. Das liegt auch an der zunehmenden Verbreitung schneller Internetzugänge, die das Herunterladen einfacher machen. Anfang 2007 verfügten 37 Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss, drei Jahre zuvor erst 12 Prozent“, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des BITKOM. Auch für 2007 rechnet der BITKOM mit einem deutlichen Wachstum auf dem deutschen Download-Markt. Der Umsatz klettert von 131 Millionen (2006) auf voraussichtlich 157 Millionen Euro (2007) - ein Plus von 20 Prozent. Die Anzahl der legalen Downloads von Musiktiteln, Hörbüchern, Videos, Spielen und Software steigt um 23 Prozent von 31 Millionen (2006) auf 38 Millionen (2007). Zum Vergleich: 2005 lagen die Downloads noch bei 23 Millionen, der entsprechende Umsatz bei 103 Millionen Euro. Grundlage für die Angaben ist eine kontinuierliche Erhebung des Marktforschungsinstituts GfK für den BITKOM. Softwareprogramme machen den Löwenanteil der Umsätze aus. Sie werden zwar seltener heruntergeladen als Lieder, kosten aber mehr als einzelne Songs. Beim Absatz wird der Gesamtmarkt weiterhin von Musik dominiert. So handelte es sich bei acht von zehn Downloads (84%) 2006 um Lieder. An den Umsätzen hatte Musik einen deutlich geringeren Anteil. Nur jeden dritten Euro (37%) nahmen die Anbieter in diesem Download-Segment ein. Dennoch: Im vergangenen Jahr war die Anzahl der Musik-Downloads auf das Allzeithoch von 26 Millionen geklettert, der Umsatz auf 48 Millionen Euro. Damit wuchs der deutsche Markt gegenüber 2005 um ein Drittel. Etwa 45 Prozent aller Käufer digitaler Musik sind jünger als 30 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei 31 Jahren. SPLITTER Studie: Öffentliche Verwaltung gibt fast 17 Milliarden Euro für Hightech aus Bund, Länder und Kommunen investieren 2006 so viel wie nie zuvor B erlin - Ob Computer, Handys oder Software – die öffentliche Verwaltung hat 2006 so viel für Hightech ausgegeben wie nie zuvor. Bund, Länder und Kommunen investierten insgesamt 16,6 Milliarden Euro in IT und Telekommunikation. Das ist ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zu 2005. Damals lagen die Umsätze bei 16,0 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr wird ein Anstieg von drei Prozent auf 17,1 Milliarden Euro erwartet, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in Berlin mitteilte. Grundlage für die Angaben ist eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts TechConsult. „Informations- und Kommunikationssysteme gewinnen in der öffentlichen Verwaltung immer mehr an Bedeutung. Das ist gut so. Denn ITK bildet das Rückgrad eines modernen, leistungsstarken und effizienten Staates“, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des BITKOM. Am stärksten fragen Bund, Länder und Kommunen derzeit IT-Services nach. Dazu zählen unter anderem ITBeratungsleistungen, aber auch das Outsourcing von IT-Systemen. Auf diesen Bereich entfielen allein 2006 etwa 6,2 Milliarden Euro. Für 2007 ist hier mit einem Zuwachs von weiteren 6 Prozent auf dann 6,5 Milliarden Euro zu rechnen. Die Ausgaben für Software (3,7 Milliarden Euro) sowie für Hardware wie Computer (2,4 Milliarden Euro) vervollständigen die Top 3 der am meisten nachgefragten Hightech-Produkte und -Dienstleistungen 2006. Zu einem zentralen Thema für die öffentliche Verwaltung haben sich insbesondere elektronische Bürgerdienste entwickelt. Möglichst viele Behördengänge sollen sich online erledigen lassen. So nimmt beispielsweise die Polizei in 10 der 16 Bundesländer inzwischen Strafanzeigen auch per Internet entgegen. Als Vorreiter gilt Nordrhein-Westfalen. Dort sind seit März 2004 mehr als 60.000 Strafanzeigen online eingegangen. Trotz dieser ersten Erfolge: Insgesamt haben Deutschlands Ämter noch Nachholbedarf. Das belegt eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission zu den Internet-Diensten der öffentlichen Hand aus dem vergangenen Jahr. Im Vergleich der 15 EU-Kernländer landet Deutschland dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden in der Studie schlechter ab. Harms: „Elektronische Dienste sparen Kosten und verbessern den Service für Bürger. Eine Chance, die wir in Deutschland noch stärker nutzen müssen“. (PM) Bundesministerium des Innern verlängert Rahmenvertrag für Öffentliche Verwaltung mit Microsoft bis 2010 tensiven Verhandlungen wird die langjährige partnerschaftliche Vertragsbeziehung fortgesetzt. Der neue Vertrag führt dabei in verschiedenen Bereichen zu deutlichen Verbesserungen für die öffentliche Verwaltung und wurde inhaltlich noch stärker auf ihre Belange zugeschnitten. Dies ermöglicht erhebliche Einsparungen für die öffentliche Hand. Der Select-Rahmenvertrag ist die Referenzbasis von Microsoft-Lizenzen für alle BMI-bezugsberechtigten Einrichtungen der öffentlichen Hand in Deutschland. Er gilt wie bisher für Behörden, Dienststellen und juristische Personen von Bund, Ländern und Gemeinden. Angelika Gifford, Direktorin Public Sector und Mitglied der Geschäftsführung der Microsoft Deutschland GmbH, sagte: „Mit der Verlängerung des BMIRahmenvertrags wurde für Microsoft nicht nur ein wichtiges Vertrauenssignal für die partnerschaftliche Zusammenarbeit gegeben, sondern vor allem auch für unsere Kunden aus dem Bereich öffentlicher Auftraggeber nachhaltige Verbesserungen erzielt. Die Vertragsverlängerung ist für uns Verpflichtung, unser Engagement im öffentlichen Sektor noch weiter auszubauen.“ (PR) D Sechs Meilensteine für die erfolgreiche IT-Strategie Der neue Select-Vertrag trat am 1. Juni 2007 in Kraft und garantiert die kontinuierliche Fortführung des Einsatzes von Microsoft-Produkten und Lösungen im Anschluss an den jetzigen Rahmenvertrag, der Ende Mai auslief. Nach in- hne IT-Strategie ist der Misserfolg meist vorprogrammiert. Mit IT-Strategie wäre er wenigstens messbar. Wenn die Kräfte der IT aber gebündelt auf eine Richtung ausgerichtet werden, kann der Erfolg nicht ausbleiben, selbst wenn die Richtung nicht zu 100 Prozent stimmt. Eine IT-Strategie soll die IT Organisation und das Unternehmen (oder auch Behörden) auf die Zukunft ausrichten, sie in „ruhiges Fahrwasser“ bringen. Den- as Bundesministerium des Innern (BMI) und Microsoft haben die Verlängerung des bestehenden Lizenzrahmenvertrags um weitere drei Jahre vereinbart. Dies ermöglicht es Bund, Ländern und Kommunen, durch den Einsatz von Microsoft-Produkten weiterhin eine effiziente und dadurch kostengünstige Verwaltungsarbeit zu leisten. O 2/07 33 SPLITTER noch ist die Formulierung und die Umsetzung einer IT-Strategie mit zahlreichen Problemen und Risiken behaftet. Aus zahlreichen Projekten hat Raymond Tischendorf, Director Advisor bei der Experton Group, die sechs „kritischen“ Meilensteine bei der Entwicklung einer IT-Strategie zusammengestellt. 1. Bereits vor dem Start der Entwicklung einer IT-Strategie gibt es vielfache und teilweise auch berechtigte Bedenken. „Eine IT-Strategie braucht in der Regel einen konkreten Anlass“, so Tischendorf, „damit dem IT-Leiter nicht vorgeworfen wird, dass er in den vergangenen Jahren geschlafen hat und nun nach einem Rettungsanker sucht.“ Bester Anlass ist die Übernahme von Verantwortung. Innerhalb des ersten halben Jahres kann ohne weiteres ein Strategieprojekt aufgesetzt werden. Doch wenn bereits eine IT-Strategie besteht, so sollte das Projekt lieber „Fortschreibung“ oder „Überprüfung“ genannt werden, damit die damals Beteiligten auch motiviert sind, mitzuarbeiten. Aber auch wenn der IT-Leiter die Funktion schon lange ausübt, bieten größere Organisationsänderungen, wie z. B. durch Fusionen, neue Herausforderungen (die auch von der Unternehmensleitung als solche gesehen werden) oder eine andere Ausrichtung des Unternehmens, Anlass für die Entwicklung einer IT-Strategie. 2. Die Darstellung der Ist-Situation, d.h. eine Bestandsaufnahme ist jedem, der diese neue Aufgabe übernimmt, dringend zu empfehlen. Wenn der IT-Leiter selbst für die aktuelle Situation verantwortlich ist, stellt er die Ist-Situation gern verkürzt dar oder beschönigt diese. Aber ohne Beschreibung des Ausgangspunktes kann kein Weg und damit auch keine IT-Strategie sinnvoll entwickelt werden. Foto: vertage 3. Die messbare Darstellung der Ziele der IT schafft Transparenz für das Unternehmen. Diese Transparenz kann für den IT-Leiter, der gern spontan entscheidet, opportunistisch handelt oder sich ungern langfristig auf dynamischem Terrain festlegt, durchaus unangenehm sein. Doch wenn eine IT-Strategie vollständig aufgesetzt ist, so dürfte sich der Handlungsspielraum eher erweitern, und die breite Unterstützung des eigenen Teams und der Unternehmensleitung sichert den Weg auch auf einem schwierigen Terrain. Die Ausrichtung der Ziele der IT an den Unternehmenszielen macht dann auch jeden Opportunismus überflüssig. 4. Bei der GAP-Analyse geht es um die Kunst des Ausgleichs zwischen der Bewertung der überwiegend unbefriedigenden Situation und der deutlichen Darstel- 2/07 34 lung des Handlungsbedarfs. Wer seinen Vorgesetzten und Vorgänger oder sein Team nicht verärgern will, sollte daher eine gewisse Rücksicht nehmen. Wer die IT gar selbst in die aktuelle Situation gesteuert hat, muss den Mut aufbringen das GAP aufzuzeigen. In jedem Fall ist eine neutrale Bewertung ohne implizite oder gar offene Schuldzuweisungen erforderlich. Hier tun sich IT-Leiter besonders schwer, und hier setzt in der Regel auch die erste größere Pause im Strategieprojekt ein. 5. Bei der Beschreibung der Handlungsoptionen tendieren einige IT-Leiter dahin, nur die eigenen Favoriten zu nennen, um Diskussionen über unliebsame Alternativen zu vermeiden. Dies ist in der Regel aber meist zwecklos, weil diese Diskussionen weder verhindert werden können noch verhindert werden sollten. Erst die Diskussion der Alternativen und die Verständigung auf eine gemeinsame IT-Strategie sichern die Unterstützung und das Verständnis bei allen Beteiligten. Es ist besser, im Vorfeld alle Alternativen neutral und unvoreingenommen zu beleuchten, als während der Umsetzung solche Diskussion führen zu müssen. Es gilt daher: „Lieber lenken als gelenkt zu werden“, so Senior Advisor Tischendorf. 6. Bei der Entscheidung für eine der Handlungsoptionen setzt die nächste größere Pause ein. Hier bricht teilweise sogar das Projekt ab. Keine der Alternativen stellt den Königsweg dar. Jede birgt Risiken und ist nicht von heute auf morgen umzusetzen. Falls der IT-Leiter die Diskussion über die Alternativen anstoßen konnte, wird er in der Regel nun allein gelassen. Kraft seines Amtes und seines Know-hows muss er nun die Entscheidung oft allein treffen. Schließlich muss er auch für die erfolgreiche Umsetzung sorgen. Die Übernahme der Verantwortung ist die größte Sorge der IT-Leiter. Dabei sind Unternehmen mit 60 Prozent Fehlentscheidungen durchaus erfolgreich, denn gar keine Entscheidung ist garantiert zu 100 Prozent falsch. (PM) SPLITTER SIDOK ist in der Prototypphase D • Es erfolgt eine ergonomische Begutachtung des SIDOK-Verfahrens. Dies betrifft sowohl das Grundsystem wie die konkrete Betrachtung an den mit SIDOK ausgestatteten Arbeitsplätzen. • Von Anfang an werden im Rahmen der Prototypphase auch die im Betriebskonzept beschriebenen betrieblichen Rollen wahrgenommen. Insbesondere die Prozesse zum Störungs- und Problemmanagement mit dem Zusammenspiel zwischen UHD im ITDZ Berlin und der zentralen Verfahrensbetreuung in der Senatskanzlei bzw. den dezentralen Rollen in den beteiligten Häusern wird dabei eingeübt und etabliert. • Alle Konzepte, die im bisherigen Projektverlauf erstellt wurden, werden bis zum Ende der Prototypphase evaluiert und fortgeschrieben. Dazu werden insbesondere zum Fachkonzept Prozessworkshops durchgeführt. as gemeinsam von der Senatskanzlei und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport (die die Projektleitung wahrnimmt) durchgeführte Modernisierungsprojekt SIDOK ist in die Realisierungsphase eingetreten. Seit Oktober 2006 wurde die Feinkonzeption durchgeführt. Mit der sehr engagierten Unterstützung von Mitarbeitenden aus Verbindungsstellen der Ressorts, der Geschäftstelle des Senats, von Organisator/innen und Infrastrukturverantwortlichen von Senats- und Bezirksverwaltungen wurden alle Konzepte in einer ersten Version fertig gestellt; sie bildeten die Grundlage für die Herstellung des Prototypsystems. Wir haben uns dabei an den Empfehlungen des vorliegenden ProjektmanagementHandbuchs orientiert (s. unter http://www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/ prorili.html). Die vollständige Dokumentenlage finden Sie unter http://www.verwaltberlin.de/seninn/itk/sidok.html. Der Realisierungspartner, die PDV-Systeme GmbH, hat auf dieser konzeptionellen Basis den Prototypen des SIDOK-Systems bereitgestellt. Das IT-Verfahren SIDOK ist als Web-Applikation ausgelegt und wird vom ITDZ Berlin auf der Grundlage des auf der E-Government-Diensteplattform bereitgestellten DMS/VBS-Werkzeuges (VISkompakt Version 4.0) betrieben. Die grundlegenden infrastrukturellen Rahmenbedingungen sind in der folgenden Abbildung dokumentiert: Nach Abschluss der Prototypphase soll bis Ende Oktober 2007 der Roll-Out auf die zunächst geplanten 300 Arbeitsplätze abgeschlossen werden. Abbildung: Infrastrukturmodell SIDOK, Infrastrukturkonzept Version 1.2.0F Das nunmehr bereitgestellte IT-Verfahren wird folgende Geschäftsprozesse inhaltlich unterstützen: • • • Vor- und Nachbereitung des Sitzungsdienstes Senat Vor- und Nachbereitung des Sitzungsdienstes Rat der Bürgermeister Senatsseitiger Sitzungsdienst Abgeordnetenhaus (Behandlung Plenum, parlamentarische Anfragen und Ausschüsse Abgeordnetenhaus). Zunächst sind 60 Mitarbeitende aus der Senatskanzlei, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, der Senatsverwaltung für Finanzen, der Senatsverwaltung für Justiz, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie aus den Bezirksämtern Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf die Funktionalitäten im Prototypbetrieb tätig. Die Prototypphase ist für den weiteren Projektverlauf von hoher Bedeutung. Sie ist u.a. durch folgende Aktivitäten gekennzeichnet: Wir werden zum weiteren Verlauf des Projektes wieder im SPLITTER sowie auf unserer Intranetseite (die Sie künftig auch über das Projektportal finden können) berichten. Gerne steht Ihnen auch die Projektleitung (SenInnSport, Herr Franke, 9027 1074 und Herr Fröhlich, 9027 2669 sowie aus der Senatskanzlei Herr König, 9026 2385) für Auskünfte zur Verfügung. PETER FRÖHLICH Stv. Projektleiter SIDOK, SenInnSport ZS C 2 Fr STEPHAN KÖNIG Stv. Projektleiter SIDOK, Senatskanzlei III G 3 2/07 Abbildung: SIDOK-Startbildschirm 35 SPLITTER VÖBB: Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte Der VÖBB bietet den Nutzern der Bibliotheken ein einheitliches und vor allem leicht zugängliches Informationssystem. Ein homogenes Erscheinungsbild des Web-Angebotes und der Bibliotheks-OPAC erhöht den Wiederkennungseffekt, wobei die Bibliotheken weiterhin die Möglichkeit haben, durch eigene Texte und Hinweise die Kunden vor Ort direkt anzusprechen. Die gemeinsamen Angebote der Berliner Öffentlichen Bibliotheken werden mit Hilfe des ITDZ Berlin realisiert Neben dem seit Februar 2007 barrierefreien Web-Angebot des VÖBB (www.voebb.de), das den Kunden auch außerhalb der Bibliotheken Recherchen, Bestellungen, Verlängerungen und Online-Fernleihe ermöglicht, bietet der VÖBB weitere Dienstleistungen verbundweit an: Transport von Medien in eine Wunschbibliothek oder nach Hause, Rückgabe ausgeliehener Medien in allen VÖBBBibliotheken, Bereitstellungsbenachrichtigung per E-Mail oder SMS sowie die Möglichkeit, Gebühren unabhängig davon, bei welchem Verbundteilnehmer sie entstanden sind, in jeder angeschlossenen Bibliothek oder per Überweisung bezahlen zu können. Verbundintern wird einmal jährlich der jeweilige Anteil am Gesamtgebührenaufkommen, welche den einzelnen Bibliothekssystemen zustehen, abgerechnet. 88 Bibliotheken, acht Fahrbibliotheken und fünf Schulbibliotheken mit 8,3 Millionen Exemplaren aus allen Mediengattungen bieten den Berlinern einen vielfältigen und reichhaltigen Fundus an Wissensquellen. Einfach zu überblicken, bequem zu bestellen und alles aus einer Hand. Denn die Bibliotheken der zwölf Berliner Bezirke sowie die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) gehören dem 1998 gegründeten Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) an. Der Medienbestand sowie die Kundenstammdaten werden in einer OracleDatenbank auf gemeinsamen Servern verwaltet, die Verbunddienstleistungen stehen den Kunden aller Verbundteilnehmer zur Verfügung. Dabei agieren die Verbundteilnehmer weiterhin als selbständige Bibliothekssysteme, die durch den VÖBB zu einem gesamtstädtischen Bibliotheksangebot zusammengeschlossen sind. Alle diese Services entwickeln sich sehr positiv, Steigerungszahlen von 18 Prozent für Medientransporte und die sich seit 2004 jährlich verdoppelnden Nutzungszahlen des Webangebots zeigen, dass das Konzept des VÖBB dem Bedarf der Bibliothekskunden entspricht. Ohne die Zusammenarbeit mit einem verlässlichen und leistungsstarken IT-Partner sind die Verbundangebote in dieser Form nicht zu realisieren. Seit dem Start des Projektes VÖBB arbeitet die Verbundzentrale „VÖBB-Servicezentrum“ eng mit dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) zusammen. Im ITDZ Berlin werden im Auftrag des VÖBB die Verträge der Bibliothekssoftware aDIS/BMS sowie die Lizenzen für das Datenbankmanagementsystem Oracle Database gehalten. Foto: Johanna Goodyear Die Bibliothekskunden benötigen seit der Verbundgründung nur noch einen Bibliotheksausweis für alle Öffentlichen Bibliotheken Berlins und auch die ohnehin maßvolle - jährliche Gebühr fällt nur einmal an. 2/07 36 Die fünf Verbundserver für Produktion, Web und Test stehen zentral im DataCenter, das ein maximales Maß an Ausfallsicherheit bietet. Hierbei werden im Bereich der Produktion drei Server der Firma HP mit insgesamt 14 CPUs und 72 GB Hauptspeicher unter dem Betriebssystem HP-UX als hochverfügbares Clustersystem eingesetzt. Der Plattenplatz von 413 Gigabyte wird über hochperformante Plattensubsysteme bereitgestellt. Die Webserver wurden als SPLITTER LINUX-Clustersystem implementiert. Das zugrundeliegende Serverkonzept wurde gemeinsam vom VÖBBServicezentrum und dem ITDZ Berlin entwickelt und kontinuierlich angepasst. Durch das Berliner Landesnetz (BeLa) sind die Server mit den Rechnern des VÖBB-Servicezentrums und der angeschlossenen Bibliotheken verbunden. BeLa ist das Versorgungsnetz des öffentlichen Lebens der Hauptstadt mit 800 km Glasfasernetz und 350 Standorten. Durch seine Lichtwellenleiter fließen alle für die Verwaltung wichtigen Daten und Informationen. Wichtig ist dabei die Schnelligkeit des Datentransfers, der mit 2 Gigabit pro Sekunde erfolgt. Die hohen Sicherheitsanforderungen des BeLa bieten für die sensiblen Kundendaten optimale Sicherheit. Die in den Sicherheitsbestimmungen begründeten Schwierigkeiten beispielsweise beim Zugriff auf externe Daten für Fernleihe oder Portalangebote – werden kooperativ gelöst. Die Fahrbibliotheken sind über UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) mit den Produktionsservern und der zentralen Datenbank im BeLa verbunden. Anfängliche Schwierigkeiten bei der UMTS-Versorgung in Randgebieten Berlins, in denen die Fahrbibliotheken naturgemäß besonders stark eingesetzt werden, wurden durch ein gemeinsam von VÖBB-Servicezentrum, ITDZ Berlin und T-Mobile entwickeltes Maßnahmenpaket behoben. zehn Jahren viel erreicht und die Bibliotheksangebote für die Berlinerinnen und Berliner nicht nur ausgebaut, sondern auch transparenter und erreichbarer gemacht. Die Entwicklung weiterer Dienstleistungen und der Einsatz neuer Techniken sollen das Angebot der Berliner Öffentlichen Bibliotheken auch für die Zukunft interessant und lebendig halten. (EB) Auto Immune Systems: Computer helfen Computern in Echtzeit M ünchen - Fujitsu Siemens Computers erweitert das Serviceangebot für den hochverfügbaren IT-Betrieb und stellt die zweite Generation von „Auto Immune Systems“ (AIS) vor. Die innovative Lösungsarchitektur schützt Unternehmen automatisch vor Systemausfällen und wird nun um die neue ServiceEngine erweitert. Diese Komponente greift korrigierend in die IT-Infrastruktur ein, bevor Ausfälle die Verfügbarkeit der Systeme reduzieren. Auch die Anwender bemerken von der Behebung der Störung nichts. Die neue Service-Engine verfügt über eine Wissensdatenbank und lernt im laufenden Betrieb ständig dazu. Sobald die erfolgreiche Behebung einer Störung bekannt und gespeichert ist, können alle weiteren Infrastrukturen, ob im Client- oder Serverumfeld, mit der erfolgreichen Lösung versorgt werden. Diese pro-aktive Immunisierung führt nicht nur zu einer Steigerung der Verfügbarkeit, sondern reduziert auch den Aufwand im IT-Service Management. Erfahrungen aus Projekten zeigen, dass sich mit dem Einsatz der Service Engine die 25 häufigsten Störungen und Anwenderfehler soweit automatisieren lassen, dass das Aufkommen der Service-Calls um bis zu 40 Prozent reduziert werden kann. Fujitsu Siemens Computers wertet mit der neuen Generation von „Auto Immune Systems“ das Angebot zu Managed Services und den hochverfügbaren und sicheren IT-Betrieb deutlich auf. Neben der automatischen Fehlererkennung, die für den User unbemerkt bleibt und selbststeuernd Serviceprozesse anstößt, können die Anwender auch eigenständig Störungen beheben, ohne dass sie den Service Desk beanspruchen müssen. Aufgrund der automatisieren und gesteigerten Verfügbarkeit der IT sind auch die kritischen Geschäftsprozesse und Applikationen hinsichtlich eines Echtzeitbetriebes wesentlich besser abgesichert. Dazu Christoph König, Projektleiter „Auto Über die Basisversorgung des VÖBB hinaus hat sich das ITDZ Berlin als verlässlicher Partner bei der Umsetzung neuer Angebote bewährt. Spezielle Dienstleistungen wie die Benachrichtigung bei Medienbereitstellung per SMS oder E-Mail werden gemeinsam umgesetzt, die enge Zusammenarbeit ermöglicht dabei ein schnelles und flexibles Entwicklungs- und ggf. Störungsmanagement. Im nächsten Jahr feiert der VÖBB sein 10-jähriges Jubiläum. Der Verbund der Öffentlichen Bibliotheken hat in diesen 2/07 37 SPLITTER Immune Systems“ bei Fujitsu Siemens Computers: Den Anforderungen eines Echtzeit-Unternehmens an Sicherheit und Verfügbarkeit von Geschäftsprozessen werden die heutigen Ansätze der IT-Industrie nicht gerecht. Wir bieten daher ein neues Paradigma im Service Management, das nicht nur die Verfügbarkeit einzelner Systeme betrachtet, sondern das Ergebnis eines gesamten Geschäftsablaufes. Mit Auto Immune Systems und der nun verfügbaren Service-Engine bringen wir Unternehmen auf diesem Weg zu immer zuverlässigeren und gleichzeitig wirtschaftlichen Geschäftsprozessen.“ „Auto Immune Systems“ hat sich in der primären Ausbaustufe im Kundeneinsatz bewährt, teilteb das Unternehmen mit. So setzt die Landesbank RheinlandPfalz die Komponente Patch-Management erfolgreich zur pro-aktiven Softwareverteilung an 2.000 Clients ein. Für diese Aufgabe werden nur noch zwei Stunden benötigt. Auch bei Siemens Enterprise Communication findet das „Auto Immune Systems“ Anwendung in der HiPath-Produktfamilie. Der Betrieb dieser IP-basierten Telekommunikationsanlage für Unternehmensnetze wird durch AIS sicherer und verfügbarer. Die neue Service-Engine kommt zurzeit bei Fujitsu Siemens Computers selbst zum Einsatz. Dort wird in einem mehrstufigen Rollout die IT-Infrastruktur für die 11.000 Mitarbeiter-Clients mit dem neuesten Stand von „Auto Immune Systems“ ausgerüstet. Anstatt bei jeder Störung einen Call abzusetzen, sind die Mitarbeiter aufgefordert, Fehler direkt an die Service-Engine zu melden. So wird nicht nur der Prozess der automatischen Fehlerbehebung angestoßen, sondern auch die Wissensdatenbank des AIS weiter gefüllt und in ihrer Wertschöpfung gesteigert. Auch können die Anwender ihr Passwort eigenständig zurücksetzen. Ohne „Auto Immune Systems“ ist dieses einer der häufigsten Gründe, den Service-Desk anzurufen. (PM) 2/07 38 Das RFID-Office B erlin/Hannover - Wer wünscht sich das nicht: Ein Büro, in dem keine Akte mehr verloren geht, eine nahtlose Verbindung von Papierakten zu digitalen Akten, Dokumenten, Diktaten und einem Workflowsystem? Das Unternehmen Thax Software aus Berlin bietet eine auf Radiofrequenzidentifikation (RFID) basierende Lösung an, mit der sich unter anderem Akten in Büros lokalisieren und der Workflow optimieren lassen. Das Unternehmen ist für den „Großen Preis des Mittelstandes 2007“ der Oskar-Patzelt-Stiftung nominiert worden und zeigte die neueste Version 4.0 seiner „Findentity“ genannten Lösung auf der CeBIT 2007. Das Besondere an „Findentity“: Jede Akte kann mit einem Transponder, einem batterielosen papierflachen Sender, gekennzeichnet werden. Mittels RFID wird die Akte identifiziert, zeigt ihren Standort auf einem Raumplan und ruft sofort die dazugehörige elektronische Akte am Bildschirm auf. Durch die automatische Identifikation wird auch jeder Arbeitsvorgang, jedes digitale Diktat und Dokument der richtigen Akte zugeordnet. „Findentity“ eröffnet damit eine laut Firmenangeben völlig neue Dimension der Büroorganisation. Foto: Thax Software Was ursprünglich nur als Aktensuchsystem konzipiert war, ist heute ein komplettes Büromanagementsystem, das sich der Anwender dank des modularen Aufbaus nach seinen Bedürfnissen zusammenstellen und mit und ohne Identifikationstechnik nutzen kann. Die einfache und intuitive Bedienbarkeit folgt aus der Entwicklung in Zusammenarbeit mit Kanzleien und Büros. Zu den Nutzern zählen neben bereits zahlreichen Anwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern, Banken, Krankenhäusern, Ärzten, Unternehmen und Gerichten auch die Berliner Senatskanzlei mit dem Regierenden Bürgermeister - allesamt Branchen, in denen Papierdokumente einen großen Stellenwert haben, aber die Verbindung zur digitalen Welt immer wichtiger wird. Kunden wie die Berliner Anwaltskanzlei Resch sagen: „Findentity ist wirklich an den Bedürfnissen der Praxis orientiert und spart uns viel Zeit. Und alle Akten sofort per Knopfdruck finden, das ist einzigartig!“ Weitere Informationen sind im Internet unter www.thax.de zu finden. (PM) SPLITTER Neue Funktionen für Sicherheit, Management und größere Flexibilität Windows Server „Longhorn“ Beta 3 steht zum Testen bereit U nterschleißheim - Microsoft stellte Ende April 2007 die BetaVersion 3 der nächsten Edition von Windows-Server mit dem CodeNamen „Longhorn“ öffentlich zum Test zur Verfügung. Sie lässt sich unter http:/ /www.microsoft.com/germany/ technet/beta/default.mspx herunterladen. Tester können die erweiterten Kontroll- und Schutzfunktionen sowie die größere Flexibilität der nächsten Server-Generation ausprobieren. Die finale Version von Windows-Server „Longhorn“ wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2007 erscheinen. Windows-Server „Longhorn“ automatisiert tägliche Verwaltungsaufgaben und ermöglicht eine strengere Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien bei höherer Effizienz. „Longhorn“ vereinfacht die Verwaltungsaufgaben durch verbesserte Ereignis-Erfassung, Aufgabenplanung, Remote-Management und die umfangreichen Scripting-Fähigkeiten von Windows PowerShell. Zusätzlich erhöht Windows-Server „Longhorn“ die Sicherheit und unterstützt bei der Abwehr von Angriffen durch die Überwachung der Funktionsfähigkeit und Einhaltung von Richtlinien. Dazu enthält er neue Funktionen wie Network Access Protection (NAP), Read-Only Domänencontroller und die Windows Firewall, die nun automatisch eingeschaltet ist. Die neueste Version von Microsofts Web-Server Internet Information Services (IIS) 7.0 bietet eine sichere, erweiterbare Plattform zum effizienten Verwalten und Hosting von Web-Applikationen und Services. Auch der ständige Zugriff auf Geschäftsdaten ist gewährleistet. Neue Funktio- nen wie Terminal Services Gateway, Terminal Services Easy Print und Terminal Services RemoteApp ermöglichen verbesserte Bedienung sowie einen skalierbaren Remote-Zugang auf zentralisierte Anwendungen und ServerKapazitäten. Damit IT-Administratoren die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Infrastruktur erhöhen, bietet Windows-Server „Longhorn“ mehrfache Ausfallsicherung, dynamisches Partitionieren und automatisch optimierte Netzwerk-Funktionen. Die Beta 3 enthält auch erweiterte Optionen für die Festlegung von Rollen und Konfigurationen. Zudem stehen weitere Tools und Funktionen zur Verfügung. Dazu gehören die nun integrierte Windows PowerShell, Server Manager und weitere Remote Administration Tools sowie NAP zur Festlegung kritischer Updates und Richtlinien. Die Microsoft-Plattform Windows Server „Longhorn“ Beta 3 repräsentiert mit der neuen Generation von Visual Studio (Code-Name „Orcas“) und SQL Server (Code-Name „Katmai“) die nächste Innovationswelle von Microsoft. Die umfangreiche Entwicklungs- und Web-Plattform ermöglicht eine effiziente Verwaltung und Analyse von Daten. Die neuen Produkte folgen damit den bereits erfolgreich gestarteten Windows Vista und 2007 Microsoft Office System. (PR) Software m ieten statt kaufen Weitere Einzelheiten: Vertrieb ITDZ Berlin Hr. Hedergott - Vertriebsleiter Tel. 9012 (912) 6167 eMail: [email protected] Manifestierung von konsequentem Engagement für verbesserte Sicherheit und Verwaltungsfunktionen auf Client-Rechnern Red Hat plant virtuelles Betriebssystem für Desktoprechner mit Intel vPro M ünchen - Red Hat, ein Anbieter von Open Source-Lösungen, gestaltet ein gemeinsames Programm mit der Intel Corporation, in dessen Rahmen eine Softwareplattform entsteht. Diese soll Desktop-PCs mit Intel vPro™Prozessortechnologie unterstützen. Ziel der Zusammenarbeit ist es auch, die Leistung der hardwaregestützten Virtualisierung nun auch auf Unternehmens-Desktops zu bringen. Für die Kunden ergeben sich so überzeugende Vorteile wie gesenkte Administrationskosten, verbesserte betriebliche Effizienz und eine erheblich geringere Verwundbarkeit gegen Sicherheitsbedrohungen - und zwar unabhängig vom Betriebssystem des Clients. „Der herkömmliche Desktop scheitert, wenn es darum geht, eine sichere, zuverlässige und verwaltungsfreundliche Umgebung bereitzustellen“, erklärt Brian Stevens, CTO bei Red Hat. „Die vProTechnologie von Intel, kombiniert mit einem Virtual-Appliance-Betriebssystem von Red Hat, erlaubt den Kunden den Aufbau einer grundsoliden Basis, die dann den PC bereitstellen, verwalten und sichern kann. Diese Technologie senkt die Betriebskosten und erhöht die betriebliche Flexibilität. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Intel in diesem Projekt.“ Durch den Einsatz eines PC mit der Intel vPro™-Prozessortechnologie werden IT-Abteilungen in der Lage sein, Anwendungen in einem virtuellen 2/07 39 SPLITTER Rechner bereitzustellen, die unternehmenstaugliche Management- und Sicherheitsfunktionen auf die PC-Ebene bringen. Das Appliance-BS von Red Hat wird von unabhängigen Softwareanbietern entwickelte, schlüsselfertige virtuelle Anwendungen unterstützen, um so eine durchgängige Verwaltbarkeit zu ermöglichen. Virtuelle Anwendungen können genutzt werden, um unabhängig vom Desktop-Betriebssystem Funktionen wie Netzwerksicherheit, Bereitstellung, Überwachung sowie Asset Management zu realisieren. In Zusammenarbeit mit Intel plant Red Hat die Entwicklung, Zusammenstellung und Unterstützung der notwendigen Softwarekomponenten, einschließlich Hypervisor, Service-Betriebssystem und Software Development Kit (SDK). „Intel und Red Hat blicken auf eine lange Geschichte technologischer Partnerschaft zurück. Dieses revolutionäre Projekt wird die Möglichkeiten und Leistungsreserven eines modernen Desktopsystems ermöglichen“, kommentiert Doug Fisher, Intel Vice President und Geschäftsführer der System Software Division. „Die in die Betriebsumgebung von UnternehmensPCs integrierte Virtualisierungsfähigkeit in Verbindung mit Technologien wie die Intel® Virtualization und das Intel® Active Management werden eine neue Generation von Lösungen im SoftwareVerbund möglich machen.“ PCs mit Intel vPro™-Prozessortechnologie und dem Virtual Appliance OS von Red Hat werden Unternehmensanwendungen in einer isolierten, sicheren und verwaltungsfreundlichen Umgebung hosten. Endnutzer, IT-Abteilungen, OEMs und ISVs profitieren so gleichermaßen von den robusten Lösungen, die auf diesen Kerntechnologien aufsetzen. Die aktive Entwicklungsphase des Projektes wurde heute gestartet. Die ersten Beta-Versionen sind im Laufe dieses Jahres geplant, die offizielle Release für 2008. Weitere Informationen finden sich unter http://ww.redhat.com 2/07 40 Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird zukünftig wirkungsvoll sanktioniert B erlin - Das Verbot unerwünschter Telefonwerbung im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) erwies sich in der Vergangenheit als nicht ausreichend wirkungsvoll. Viele Firmen setzen sich darüber hinweg und belästigen in zunehmendem Maß die Verbraucherinnen und Verbraucher mit nachteiligen Folgen für Firmen, die im Rahmen des Zulässigen werben. „Um die Verfolgung von Verstößen gegen das Verbot unerwünschter Telefonwerbung in Zukunft effektiv zu gestalten, soll im Telekommunikationsgesetz die Möglichkeit der Unterdrückung der Rufnummer eingeschränkt werden“, so der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos Mitte Mai 2007. „Eine entsprechende Änderung des TKG werde ich vorbereiten“, sagte der Bundesminister. Wer in Zukunft seine Rufnummer unerlaubt unterdrückt, soll mit einem Bußgeld belegt werden können. Mit der geplanten Maßnahme soll den Schwierigkeiten bei der Identifizierung von Anrufern, die unerwünschte Werbeanrufe tätigen, wirksam begegnet werden. „Mit der Foto: Archiv nun geplantenVerschärfung der Sanktionen und der damit verbundenen abschreckenden Wirkung wird Missbräuchen bei der Telefonwerbung effektiver begegnet“, so Bundesminister Glos. Bundesminister Glos begrüßt im Interesse des Verbraucherschutzes und mit Blick auf seriös werbende Firmen die Ankündigung von Bundesministerin Zypries, Verstöße gegen das Verbot der unerwünschten Telefonwerbung zukünftig mit einem Bußgeld ahnden zu wollen. Das von der Bundesregierung geplante Maßnahmenbündel soll die Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Belästigungen und die seriöse Werbewirtschaft vor schwarzen Schafen schützen. „Die Unternehmen selbst haben großes Interesse an der Bekämpfung unseriöser Wettbewerber“, zeigt sich Glos überzeugt. Das Internetangebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie: http://www.bmwi.de (PR) Studie: Biometrie-Markt in Deutschland wächst stark B erlin - Der deutsche Markt für Biometrie wird sich in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln. Von rund 120 Millionen Euro im Jahr 2006 wächst der Umsatz auf voraussichtlich rund 300 Millionen Euro im Jahr 2010. Die wichtigste Technologie bleibt die Erkennung von Fingerabdrücken. An SPLITTER Bedeutung gewinnt die Gesichtserkennung. Deren Anteil am Marktumsatz wird von derzeit gut einem Fünftel auf ungefähr 30 Prozent steigen. Das geht aus einer Studie hervor, die Roland Berger Strategy Consultants für BITKOM erstellt hat. Externe SATA-Festplatten überholen USB und FireWire „Besonders im Bankensektor und dem Einzelhandel hat die Biometrie viele Einsatzmöglichkeiten“, sagt BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms. Im Bankensektor lassen sich biometrische Verfahren beispielsweise bei Geldautomaten, Internet- und Telefonbanking oder dem kartenbasierten Zahlungsverkehr einsetzen. Im ECommerce kann mit solchen Verfahren die Identität von Online-Zahlungen überprüft werden. Der Vorteil biometrischer Verfahren gegenüber herkömmlichen Technologien: Während Ausweise oder Passwörter vergessen, gestohlen gefälscht oder bewusst weitergegeben werden können, sind Fingerabdruck, Iris, Gesicht oder Stimme untrennbar mit der Person verbunden. Maximaltempo beim Datenverkehr Grafik: BITKOM Derzeit stellen knapp 100 deutsche Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten biometrische Produkte her oder befassen sich mit der Systemintegration. Die meisten dieser Unternehmen sitzen in Bayern und Baden-Württemberg, gefolgt von Hessen sowie Nordrhein-Westfalen und Berlin. „Die deutsche Biometriebranche genießt international einen guten Ruf und ist bei der Gesichtserkennung weltweit führend“, sagt Harms. Da die Branche in Deutschland jedoch im internationalen Vergleich eher mittelständisch geprägt ist, mangele es häufig an Finanzmitteln für Forschung, Entwicklung und internationale Vermarktung. Sinnvoll wäre zudem eine Bündelung der Forschungsaktivitäten des Innen-, Wirtschafts- und Forschungsministeriums, um so Koordinationsprobleme und Reibungsverluste zu vermeiden. Der Markt für biometrische Technologien wird stark von politischen Entscheidungen geprägt: Soreon Research schätzt den staatlichen Anteil bei der Nachfrage für das Jahr 2009 auf 45 Prozent des deutschen Gesamtmarktes. Die Bedeutung öffentlicher Nachfrage erklärt auch, warum die volkswirtschaftliche Bedeutung der Biometrie in den USA weltweit am höchsten ist: Dort liegt der Anteil des Branchenumsatzes bei 0,05 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, fast drei Mal so hoch wie in Europa. Der weltweite Umsatz der biometrischen Industrie wird nach Schätzungen der International Biometric Group von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 4,8 Milliarden Euro im Jahr 2010 steigen. Unter Biometrie versteht man automatisierte Methoden, um Menschen zu erkennen. Körperliche oder Verhaltensmerkmale von Personen werden mit elektronisch gespeicherten Datensätzen verglichen. So können Menschen aus einem unbestimmten Personenkreis erkannt werden. Zudem kann - etwa für eine Zugangskontrolle - automatisch überprüft werden, ob eine Person zu einem bestimmten Personenkreis gehört. (PM) H annover - Eine neue Generation externer Festplatten stellt Geschwindigkeitsrekorde beim Datenverkehr auf. Man verbindet sie nicht per USB mit dem PC, sondern über sogenannte eSATA-Anschlüsse. Das Besondere: Von ihnen lässt sich anders als bei USB ohne Probleme ein Windows starten. In der Praxis holpert die neue Technik aber noch etwas, sodass man bei der Anschaffung höllisch aufpassen muss, warnt das Computermagazin c’t in der Ausgabe 9/07. Externe Festplatten bieten mehrere hundert Gigabyte zusätzlichen Speicherplatz und eignen sich als Backup-Medium oder als Datenarchiv, wenn der Speicherplatz der internen Platte längst ausgereizt ist. Bisher wurden die meisten externen Festplatten per USB an die PCs angeschlossen. Die Übertragung großer Datenmengen wird hier allerdings zum Geduldsspiel: Maximal 30 MByte pro Sekunde sind bei der Datenübertragung via USB zu erwarten, moderne Platten sind aber rund doppelt so schnell und werden ständig schneller - bis zu rund 300 MByte pro Sekunde kann eSATA dann noch mitgehen. „Damit kann man die externen SATAFestplatten wie interne verwenden - es gibt keine Geschwindigkeitsunterschiede mehr“, so c’t-Redakteur Boi Feddern. „Sollte die interne Festplatte einmal streiken, lässt sich ein PC von der eSATAFestplatte auch ohne Weiteres neu starten, wenn zuvor ein bootfähiges Betriebssystem aufgespielt wurde.“ Die Nachteile gegenüber externen Festplatten mit USB-Anschluss liegen in der sehr geringen Auswahl an Hardware und an gut funktionierenden Treibern. Hochwertige moderne Rechner bringen einen eSATA-Anschluss bereits mit, 2/07 41 SPLITTER andere Geräte brauchen einen zusätzlichen Adapter. Manche externen Platten stehen auch als eSATA Platten in den Regalen, obwohl sie über die internen SATA-Anschlüsse betrieben werden müssen. „Davon sollte man die Finger lassen“, rät c’t-Redakteur Boi Feddern. „Nur unter besonders günstigen Bedingungen funktionieren die für den internen Einsatz konzipierten Kabel und Stecker auch beim externen Einsatz fehlerfrei.“ Nachdem man wichtige Daten kopiert hat, will man die externe Platte abschalten - nur so sind die Daten vor einer Viren-Attacke sicher. Damit das bei laufendem Betrieb ohne Absturz oder Datenverlust gelingt, informiert man zuvor das Betriebssystem mit dem Mechanismus „Hardware sicher entfernen“ über seine Absicht. Bei USB- und FireWire-Festplatten funktioniert das reibungslos, viele Treiber für eSATAHostadapter unterstützen das aber bis heute noch nicht oder nur fehlerhaft. Etliche eSATA-Platten-Besitzer müssen daher wohl noch einige Treiber-Updates abwarten, ehe sie die Platte ohne BlueScreen im laufenden Betrieb stilllegen können. (boi / PM) Informations- und Rechtsrecherche für Kommunen LexisNexis und PROSOZ Herten integrieren Anwendungen in bestehende Softwarelösungen B erlin - PROSOZ Herten, Anbieter von kommunalen Fachverfahren und LexisNexis Deutschland, ein Medienhaus für Recht und Wirtschaft und auf dem Gebiet der Online-Recherche tätig, setzen einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur modernen Verwaltung. Durch den direkten Zugriff auf fachspezifische Rechtsinformationen für die Sachbearbeitung in den Kommunen machen PROSOZ Herten und Lexis- 2/07 42 Nexis Deutschland in einer strategischen Allianz den Weg frei für die Erweiterung des „modernen Arbeitsplatzes“. LexisNexis ist einer der Anbieter für alle Verwaltungsmitarbeiter, die täglich auf aktuelle, qualitativ hochwertige und umfassende Informationen angewiesen sind. Die Produktpalette umfasst online neben allen relevanten Gesetzen von EU, Bund und Ländern auch Fachliteratur und Kommentare, eine umfangreiche Sammlung von Gerichtsurteilen, sowie Formulare, Checklisten und Mustertexte. gung. Doch nicht nur alle relevanten Gesetze von EU, Bund und Ländern können künftig direkt über die Software OPEN/PROSOZ aufgerufen werden. Das Produkt Sozialrecht von LexisNexis ist ein Auszug der bereits von jeder zehnten Kommune in Deutschland genutzten Komplettlösung „Wissensmanagement für Städte und Gemeinden“ und bietet neben den stets aktuellen Rechtsvorschriften umfangreiche Gesetzeskommentare und Fachliteratur sowie eine themenbezogene Auswahl von Gerichtsurteilen im Volltext. Anlässlich der Vertragsunterzeichnung in den Räumen der Bundespressekonferenz Berlin erklärt Michael Freter, Geschäftsführer Praxislösungen Recht und Verwaltung LexisNexis Deutschland: „Aus der Zusammenarbeit mit unseren vielen Kunden unter den Kommunen wissen wir, dass Recherche-Lösungen als ein entscheidendes Mittel angesehen werden, um die Qualität und Konsistenz der Verwaltungsarbeit zu verbessern. Durch die Zusammenarbeit mit PROSOZ Herten können wir nun Informationslösungen anbieten, die noch individueller auf die Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten sind.“ Dr. Christoph Wesselmann, Geschäftsführer PROSOZ Herten, kommentiert: „Unser Ziel ist es, unseren Kunden mit nur einem integrierten Fachverfahren die Möglichkeit eines „Rund-um-Services“ zu bieten. Wir freuen uns, in der Kooperation mit LexisNexis dieses Bestreben komplettieren zu können.“ Die Kooperation der beiden Anbieter begann mit einer Partnerschaft im Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labor in Berlin. Die gemeinsame Diskussion und Auseinandersetzung mit modernen Konzepten und innovativen Ansätzen unterstützte hierbei das Ziel, technologisch innovative Anwendungen anzubieten. Das Fraunhofer-Institut FOKUS hat dabei im Sommer 2006 OPEN/PROSOZ, ein Fachverfahren für die Sozial- und Arbeitsverwaltung, in ein komplexes Verwaltungsszenario eingebettet. Durch die leistungsfähige Vielschicht-Architektur und standardisierte Schnittstellen wurde OPEN/ PROSOZ über Web-Service-Technologien seither auch in andere Service-Orientierte-Architektur-Szenarien integriert. Die Unternehmen werden den Anwendern der Fachsoftware OPEN/ PROSOZ durch die nahtlose Integration der umfassenden Angebote von LexisNexis einen in der Branche nach eigenen Angaben unschlagbaren Service bei der Recherche gesetzlicher Grundlagen bieten. Mit der Einbindung von LexisNexis in OPEN/PROSOZ stellt PROSOZ Herten seinen Nutzern eine umfassende Rechtsauskunftsrecherche für alle für die Fallbearbeitung im SGB XII und SGB II notwendigen Gesetze und Verordnungen zur Verfü- Für den Ablauf in einer Verwaltung spielen aber auch Gesetze und Kommentare eine wichtige Rolle. Daher wurde in realitätsnahen Szenarien die innovative Informationstechnologie „Wissensmanagement für Städte und Gemeinden“ von LexisNexis in einen modernen Arbeitsplatz integriert. Das Produkt von LexisNexis wurde speziell für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Städten, Gemeinden, Landkreisen, bei Kommunalverbänden und weiteren Behörden entwickelt und bietet online neben allen relevanten Gesetzen aktuelle und fundierte Fachliteratur wie beispielsweise Kommentare und Handbücher zu allen wichtigen Rechtsgebieten - verfasst von Fachautoren aus der Praxis von Verwaltungen, Behörden und Ministerien (ots) SPLITTER Hilfestellung beim Umgang mit PDAs und Smartphones 2. Verschlüsseln Sie die Daten im Endgerät und auf genutzten Speicherkarten! Bei Verlust des Endgeräts sind Ihre sensiblen Daten dann nicht für Dritte zugänglich. Spezielle Sicherheitssoftware kann Ihre Daten teilweise oder gänzlich verschlüsseln. Bedenken Sie: Der Wert der Daten übersteigt oft den Wert des Geräts. B 3. Nutzen Sie immer und ausschließlich eine verschlüsselte Verbindung, wenn Sie über mobile Geräte auf Daten und Programme in Ihrem Firmennetzwerk zugreifen! Daten über verschlüsselte Verbindungen (Virtual Private Network) sind viel schwieriger auszuspähen. So verhindern Sie besser, dass das Endgerät zum Einfallstor für Hacker und Datenspione wird. erlin - Mobile ITK-Geräte wie Smartphones oder Personal Di gital Assistants (PDAs) werden immer beliebter. So wurden 2006 nach Angaben der Marktforscher von ABI Research weltweit über 70 Millionen Smartphones verkauft. Außendienstmitarbeiter können mit solchen Geräten schnell auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen, auch wenn sie gerade beim Kunden sind. Manager auf Reisen können wichtige Unternehmensunterlagen online lesen oder bearbeiten. 4. Lassen Sie nur kontrollierte Datenübertragungen zu! Schalten Sie insbesondere die Bluetooth- oder W-Lan-Funktion Ihres Endgeräts nur dann ein, wenn Sie sie bewusst nutzen. Über offene Bluetooth-Schnittstellen können Fremde relativ leicht und unbemerkt Ihre Daten auslesen. Gerade auch Selbständige und Freiberufler organisieren sich mit Hilfe solcher Geräte. Privatpersonen haben oft sogar persönliche Details auf ihnen gespeichert, wenn sie unterwegs beispielsweise auf ihr Online-Konto zugreifen. Daher werden mobile Endgeräte als Angriffsziele für Kriminelle immer interessanter. „Während Notebooks schon mit vielen Sicherheitsfunktionen ausgestattet sind, fehlen solche Funktionen oft bei PDAs und Smartphones“, sagt Lutz Neugebauer, Bereichsleiter Sicherheit beim BITKOM. BITKOM hat zum sicheren Umgang mit Smartphones und PDAs eine Broschüre mit Checklisten zum kostenlosen Download veröffentlicht. Sie wendet sich vor allem an Entscheider aus kleineren und mittleren Unternehmen. In Kurzfassung hier die wesentlichen Punkte: 1. Binden Sie Ihre mobilen Geräte in Ihre Sicherheitsstrategie ein! Das Gerät sollte von Beginn an mit entsprechender Sicherheitssoftware (Virenscanner, Firewall, Spam-Filter usw.) ausgestattet sein. Im Idealfall ist es integrierter Teil einer unternehmensweiten Sicherheitsarchitektur. Auch sollte die Nutzung der Endgeräte in verbindlichen Richtlinien des Unternehmens geregelt werden. Foto: MDA compact III von T-Mobile 5. Machen Sie das Endgerät bei Diebstahl oder Verlust unbrauchbar! Achten Sie auf ein sicheres Administrationskonzept für Ihre mobilen Endgeräte. Nur so lassen sich Endgeräte nach einem Verlust aus der Unternehmenszentrale durch den Administrator deaktivieren. Durch ein Bestandsverzeichnis haben Sie jederzeit den Überblick über die Benutzer sowie die Besonderheiten der Endgerätekonfiguration und können bei Problemen individuell reagieren. 6. Löschen Sie Ihre Daten sicher und vollständig, wenn Sie Ihr Endgerät ausmustern! Interner und externer Speicher (z. B. die Speicherkarten) lassen sich durch mehrfaches Überschreiben mit einer speziellen Software sicher löschen. Auch vor dem Einschicken defekter Endgeräte an den Hersteller sollten – soweit möglich – alle Daten gesichert und auf dem Endgerät gelöscht oder verschlüsselt werden. Detaillierte Checklisten finden sich in der aktuellen BITKOM-Publikation „Sicherheit von PDA und Smartphone“. Sie ist online kostenlos verfügbar unter http:// www.bitkom.org/de/themen_gremien/36751_45041.aspx. (PM) 2/07 43 SPLITTER Wirtschaftsportal ein halbes Jahr online – erste Erfahrungen I m Oktober ging das Spezialangebot für die Berliner Wirtschaft online: Alle unternehmensrelevanten Dienste und Informationen auf einen Klick. Das bisherige Berlin.de-Angebot wurde gezielt um verwaltungsnahe Dienste ausgebaut und neu strukturiert. (s. Splitter 4/06) Dabei wurde darauf geachtet, den bisherigen Aufbau nach Themengruppen (Messen, Reisen, Marktplatz) zu erhalten und auszubauen. Somit sind auch die Verwaltungsangebote nach dem Tagesbedarf eines Unternehmens gegliedert und in neue Rubriken aufgeteilt worden. Diese Rubriken wurden vorab mit Vertretern der Wirtschaftsverbände beraten und nach ihren Empfehlungen gestaltet. Somit kam ein praxisnahes und kundenorientiertes Grundgerüst heraus, dessen Akzeptanz durch die Nutzer heute mit Zahlen belegt werden kann. Die Zugriffszahlen auf das Wirtschaftsangebot bei Berlin.de haben seit der Freischaltung um 50 Prozent zugenommen. Die absoluten Nutzerzahlen sind von ca. 20.000 auf über 30.000 Zugriffe pro Monat gestiegen. Allein dies ist schon ein Erfolg des erweiterten Angebots. Die Wochen- und Monatsfrequenz der Zugriffe zeigt deutlich die Nachfrage aus der Zielgruppe: In der Woche konstant hohe Zugriffe, um zum Wochenende abzubrechen. Auch Urlaubszeiträume wie Weihnachten/Jahreswechsel oder Ostern zeichnen sich deutlich ab. Aber für uns zählen nicht nur die reinen Clickraten. Das Angebot muss auch transparent die Arbeit von Politik und Verwaltung vermitteln. Wie erwartet sind Unternehmen wirklich an einer OnlineKommunikation mit der öffentlichen Verwaltung interessiert. Mehr als 70 Prozent suchen nach eigener Aussage auch auf diesem Kanal Kontakt zu den Behörden auf allen Verwaltungsebenen. 2/07 44 Dies ist für Berlin mit drei wichtigen Ebenen (Bund, Land Kommunen) besonders interessant und potenzialträchtig. Daher sind neben den wirtschaftsdienlichen Verwaltungsleistungen der Landesbehörden auch die Bezirksämter sowie einige Bundesangebote eingegliedert. Das überarbeitete Angebot ist zwar umfangreicher, nicht aber unübersichtlicher geworden. Eine klare Gliederung auf der ersten Navigationsebene führt in neue Kategorien von aktuellen Wirtschaftsnachrichten über Wirtschaftsförderung bis hin zum Institutionenführer. Die Onlineangebote der öffentlichen Verwaltung sind also ein Teil des Gesamtportfolios. Daneben finden sich der b2b-Marktplatz, Reiseservice und Immobilienangebote. Hier bewährt sich die public-private-partnership mit der Betreibergesellschaft BerlinOnline, um ein integriertes und kundenorientiertes Angebot bereitzustellen. Kern des Verwaltungsangebotes ist der „Wirtschaftsführer“ durch die Behörden und Services. Seit seiner Freischaltung hat er sich auf die Spitzenposition in der Nutzung vorgearbeitet und die bisher führenden Messeinformationen verdrängt. Sein Anteil an den Zugriffszahlen ist auf über 20 % gestiegen. Damit werden Erwartungen wie Nutzen dieses neuen Angebots deutlich. Seine Rubriken waren Gegenstand intensiver Diskussionen mit den Kammerverbänden. Die mehrheitlich positive Bewertung des Entwurfs bestätigt sich in der praktischen Nutzung. Auch das Interesse an den einzelnen Rubriken findet sich in den Zugriffen wieder: In der Umfrage nannten die Unternehmen Vordrucke (63%) Statistiken (49%), Steuern (43%) und Register (41%) als wichtigste Online-Abfragen. In der Praxis stehen tatsächlich Vordrucke (13%), Ausschreibungen (10%), Statistik (10%) und Register (6%) vorn in der direkten Nutzung. Wie auch beim Verwaltungsführer dominiert aber die indirekte Nutzung über die Eingabe eines Suchbegriffes. Die Rubriken nach Unternehmenslagen stellen nur einen Navigationspfad dar, die A-Z- oder Stichwortsuche machen 53% aller Recherchen. Der Sucher bedient sich also im ersten Schritt einer Vorauswahl durch die Suchmaschine (hier prägt Google das Nutzerverhalten). Damit bestätigen sich bis auf ein Themenfeld die geäußerten Interessenlagen und Erwartungen in der Nutzensfrequenz. Weder in öffentlicher Förderung noch in SPLITTER Personalangelegenheiten wurde ein überwiegender Nutzen seitens der Unternehmen gesehen. Die tatsächlichen Klickraten untermauern dies. Einzig bei Steuern und Abgaben gibt es eine Diskrepant zwischen Ansage und Zugriffen: Meldeten fast die Hälfte der befragten Unternehmen Bedarf zu diesem Themenfeld an, so überlassen die meisten Unternehmen dies in der Praxis wohl ihrem Steuerberater. Die Zugriffe machen im Wirtschaftsführer gerade drei Prozent aus. Hier erkennen wir einen geringen Grundnutzen und einen hohen emotionalen Zusatznutzen (hier besser: Verlust) des Angebots. Eine neue Möglichkeit zur Optimierung des Angebots ergibt sich mit einem neuen Werkzeug zur Erfassung und Auswertung der eingegebenen Suchbegriffe. Dieses Tool wurde im Rahmen der Testphase von BerlinOnline entwickelt und steht seit Frühjahr2007 allen Internetredakteuren zur Verfügung. Es erfasst nicht nur die Suchbegriffe, sondern auch den Erfolg oder Misserfolg beim Verweis auf einen Inhalt auf Berlin.de. So kann das Angebot schrittweise den Nachfragen der Kunden angepasst werden. Inzwischen sind mehr als 150 Angebote im Wirtschaftsführer verortet, auch von den Kammern sind Online-Services integriert worden. Noch ausbaufähig ist das Angebot der Berliner Bezirksämter, wo bisher nur einige Amtbereiche (Umwelt, Finanzen, Wirtschaftsförderung, Bürgeramt) mit einem gemeinsamen, harmonisierten Angebot vertreten sind. DR. WOLFGANG BOTH SenWiTechFrau (Tel.:9013 8257) Außenhandelsdaten ab sofort als interaktiver Atlas im Internet W iesbaden - Das Statistische Bundesamt baut sein Angebot an kartografischen Anwendungen im Internet unter Nutzung neuer Technologien aus. Mit dem Atlas der Außenhandelsstatistik steht ab sofort unter www.destatis.de/aussenhandelsatlas eine neue Internetanwendung bereit, die Daten der amtlichen Statistik in Form dynamischer Karten präsentiert. Der Atlas der Außenhandelsstatistik ist für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos und zeigt mit verschiedenen Darstellungsformen anschaulich, wie die Warenströme von und nach Deutschland verlaufen. So wird der Außenhandel Deutschlands mit seinen Partnerländern zum Beispiel nach verschiedenen Warengruppen in Form thematischer Karten vorgestellt. Daneben ermöglicht der Atlas eine Unterscheidung nach Exporten, Importen und Handelsbilanzsalden für die Jahre 2004 bis 2006. Durch das Auswählen einzelner Länder können sich die Nutzer darüber hinaus detaillierte Handelsinformationen zu den jeweiligen Partnerländern anzeigen lassen. Das Statistische Bundesamt setzt beim Atlas der Außenhandelsstatistik erstmals die Technologie eines Internet-Map-Servers ein. Mit dieser ist es möglich, unmittelbar statistische Fachdaten in Kartenbildern darzustellen. Die Nutzer können dadurch aus einer Vielzahl von statistischen Informationen wählen und zugleich die Gestaltung der Kartenbilder hinsichtlich Farbgebung, Klassifizierung und weiterer Zusatzinformationen nach eigenen Wünschen bestimmen. Durch die Anwendung moderner Konzepte der Internetprogrammierung, wie das asynchrone Austauschen der Inhalte der Internetseiten zwischen Browser und Server, wird dabei die Menge an tatsächlich übertragenen Daten gering gehalten. Die Nutzung des Atlas ist gegenwärtig mit dem Internet Explorer von Microsoft sowie dem Firefox-Browser der Mozilla Foundation möglich. Die Unterstützung von Browsern weiterer Hersteller erfolgt in Kürze. Der Atlas der Außenhandelsstatistik bildet den Einstieg in eine Reihe weiterer kartografischer Internetanwendungen und standardisierter Dienste, die in Zukunft vom Statistischen Bundesamt auf Grundlage der Internet-Map-Server-Technologie entwickelt werden. (PR) | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand, Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung. 2/07 45 SPLITTER Rund 30 Prozent der Unternehmen und Bürger nutzen das Internet für Behördenkontakte W iesbaden - Das Internet spielt bei Unternehmen und Bürgern in Deutschland als Kommunikationsmedium mit der öffentlichen Verwaltung eine wichtige Rolle. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Welt-Telekommunikationstages am 17. Mai 2007 mitteilte, nutzten im Jahr 2006 etwa 33% der deutschen Unternehmen das Internet zur Kommunikation mit der öffentlichen Verwaltung. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern. 28% der Personen ab 10 Jahren in Deutschland nahmen im ersten Quartal 2006 Internet-Angebote von Behörden oder öffentlichen Einrichtungen in Anspruch. Betrachtet man nur Unternehmen und Personen, die das Internet nutzen, so sind die Anteile derer, die auch OnlineVerwaltungsdienste in Anspruch nehmen, höher. Von den Unternehmen mit Internetzugang nutzten 41% die zum EGovernment zählenden Angebote. Bei Privatpersonen, die das Internet im ersten Quartal 2006 mindestens einmal nutzten, betrug der Anteil 43%. Diese Ergebnisse gehen aus den Auswertungen der Befragung von Unternehmen und privaten Haushalten zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien für das Jahr 2006 hervor. Eine überdurchschnittliche Nutzung der im Internet bereit gestellten Dienstleistungen der öffentlichen Hand war bei größeren Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten zu beobachten. Während bei diesen rund 63% der Unternehmen mit Internetzugang die Online-Leistungen der Verwaltung nutzten, waren es bei den Unternehmen mit Internet- 2/07 46 zugang und weniger als 20 Mitarbeitern nur 37%. Besonders häufig wurden EGovernment-Angebote von Unternehmen des Wirtschaftszweiges Forschung und Entwicklung wahrgenommen (92% der Unternehmen dieses Zweigs mit Internetzugang). Aber auch Unternehmen der Energie- und Wasserversorgung nutzten das Online-Angebot der Verwaltung in starkem Maße (69%). Besonders gering hingegen war die Nutzung der Online-Verwaltungsdienste von Unternehmen im Einzelhandel (19%). Jahren (65 Prozent) im ersten Quartal 2006 das Internet. Dies geht aus der aktuellen Auswertung der Befragung privater Haushalte zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien hervor. Der Anteil der Internetnutzer ist damit im Vergleich zu 2005 (61 Prozent) um vier Prozentpunkte gestiegen. Innerhalb der Gruppe der Internetnutzer ging im ersten Quartal 2006 mehr als die Hälfte (56 Prozent) täglich oder fast täglich online, ein Jahr zuvor waren es noch 50 Prozent der Internetnutzer. Die meisten Unternehmen, die das Internet für Kontakte zur öffentlichen Verwaltung verwendeten, taten dies, um Formulare herunterzuladen (84%) und um Informationen einzuholen (74%). 71% dieser Unternehmen sendeten zudem ausgefüllte Formulare zurück und 17% gaben bei einer elektronischen Ausschreibung online ein Angebot ab. Große Unterschiede bei der Internetnutzung gibt es in den verschiedenen Altersgruppen. Im ersten Quartal 2006 waren 92 Prozent der 10 bis 24-Jährigen online. Für mehr als jeden zweiten der Internetnutzer dieser Altersgruppe (55 Prozent) gehörte das Internet zum Alltag, sie nutzten es täglich oder fast täglich. Ähnlich hoch lag der Anteil der Internetnutzer bei der Bevölkerung zwischen 25 und 54 Jahren. Unter den Bürgern, die im ersten Quartal 2006 für private Zwecke InternetAngebote von Behörden in Anspruch nahmen, war das Abrufen von Informationen am weitesten verbreitet (86%). 54% der privaten Nutzer von OnlineVerwaltungsdiensten riefen zudem amtliche Formulare im Internet ab und 29% sendeten solche Formulare online zurück. Weitere Auskünfte zum Thema „IKT in Unternehmen“: Zweigstelle Bonn, Beate Tenz, Telefon: (0611) 75-8530, E-Mail: [email protected] (PM) 56 Prozent der Internetnutzer sind täglich oder fast täglich online W iesbaden - Die Nutzung des Internets hat in Deutschland weiter zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, nutzten fast zwei Drittel der Personen ab zehn Innerhalb dieser Gruppe waren 80 Prozent im ersten Quartal 2006 online, davon wiederum 58 Prozent jeden Tag oder fast jeden Tag. Bei der Generation der über 54-Jährigen zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Hier lag der Anteil der Internetnutzer im ersten Quartal 2006 nur bei 30 Prozent. Interessant ist allerdings, dass auch in dieser Altersgruppe von den Internetnutzern fast die Hälfte (48 Prozent) täglich oder fast täglich online war. Neben dem Alter bestehen auch zwischen Männern und Frauen Unterschiede bei der Internetnutzung. Im ersten Quartal 2006 nutzten 60 Prozent der Frauen und 71 Prozent der Männer das Internet. Darüber hinaus variiert die Häufigkeit, mit der Frauen und Männer auf das Medium zugreifen. Der Anteil derer, die täglich oder fast täglich online waren, lag bei den Frauen bei 49 Prozent, bei den Männern bei 61 Prozent. Für private Zwecke verwendete der größte Anteil der Personen, die das Internet im ersten Quartal 2006 nutzten, SPLITTER das Medium für die elektronische Kommunikation und zur Beschaffung von Informationen über Waren und Dienstleistungen. 85 Prozent dieser Internetnutzer verschickten und empfingen E-Mails und 83 Prozent suchten nach Informationen zu Waren oder Dienstleistungen. Stark verbreitet unter den Internetnutzern war auch die Inanspruchnahme von Reisedienstleistungen (55 Prozent) sowie das OnlineBanking (42 Prozent). (ots) Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen verschicken private E-Mails B erlin - Die Bedeutung von elektronischer Post nimmt weiter zu. 2006 haben in Deutschland knapp zwei Drittel aller 16- bis 74-Jährigen (60 Prozent) das Internet genutzt, um private Emails zu verschicken oder zu empfangen. Das sind etwa 37 Millionen Menschen - so viele wie nie zuvor. 2004 lag die Quote noch bei 51 Prozent (32 Millionen), 2002 sogar erst bei 38 Prozent (24 Millionen). Diese Zahlen präsentierte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) Mitte Mai in Berlin. „Gerade internetfähige Handys und Minicomputer machen das Verschicken von EMails so einfach wie nie. Elektronische Post lässt sich immer und überall empfangen. Auch deshalb wird die Anzahl der E-Mail-Nutzer in diesem Jahr auf etwa 39 Millionen ansteigen“, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des BITKOM. Schon jetzt gehören die Deutschen mit der Quote von 60 Prozent zu den fleißigsten E-Mail-Schreibern in Europa. Im EU-Durchschnitt haben 2006 nur 42 Prozent aller 16- bis 74-Jährigen privat gemailt. Spitzenreiter waren die Niederlande (76 Prozent), Dänemark (74 Prozent) und Schweden (74 Prozent). Österreich kam auf 53 Prozent. Abgeschlagen auf den letzten Rängen fanden sich die Nationen im Osten und Süden Europas. So betrug die Quote in Griechenland gerade einmal 17 Prozent und in Rumänien 16 Prozent. Getragen wird die stärkere Nutzung von E-Mails in Deutschland nicht nur von internetfähigen Handys und Minicomputern, sondern auch von immer schnelleren Online-Zugängen am heimischen Computer. Die Zahl der Breitbandanschlüsse hat sich hier zu Lande in den vergangenen drei Jahren verdreifacht. Anfang 2007 verfügten 37 Prozent aller Haushalte über einen solchen Zugang, Anfang 2004 erst 12 Prozent. Trotz des Zuwachses liegt Deutschland international nur im hinteren Mittelfeld. So gingen in den westeuropäischen Staaten Anfang 2007 im Schnitt 42 Prozent der Haushalte über einen Beitband-Anschluss online. In Deutschland wird die 50-Prozent-Marke nach BITKOMSchätzungen 2008 erreicht. Harms: „Dafür sorgt vor allem der zunehmende Wettbewerb. Er führt zu sinkenden Preisen bei gleichzeitig höheren Bandbreiten“. Zur Methodik: Grundlage für die Berechnungen zur E-Mail-Verbreitung sind Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Als Nutzer gilt, wer in den drei Monaten vor der jeweiligen Befragung das Internet genutzt hat, um elektronische Post zu verschicken oder zu empfangen. (PM) Verein „Deutschland sicher im Netz“ nimmt Arbeit auf B Foto: Imageplains erlin - Der anlässlich des IT-Gipfels Ende 2006 gegründete Verein „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN) hat im April 2007 seine Arbeit aufgenommen. Die ersten Angebote für Privatpersonen und Unternehmen sind online. Zudem ist mit der Wahl von Prof. Dr. Sachar Paulus (Chief Security Officer der SAP AG) und Andreas Kindt (Bereichsvorstand IT der T-Com) der Vorstand nun komplett. Diesem gehören unter Vorsitz von BITKOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn zudem an: Dorothee Belz (Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland) als 2/07 47 SPLITTER Stellvertretende Vorsitzende sowie Sabine Frank (Geschäftsführerin der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) als Schatzmeisterin. „Wir wollen die Privatverbraucher und kleineren Unternehmen informieren und sensibilisieren, aufklären und beraten sowie neue Schutzmaßnahmen identifizieren und etablieren. So können wir die Sicherheit und das Vertrauen in das Internet und die Informationstechnologie stärken“, sagt der DsiN-Vorstandsvorsitzende Heinz-Paul Bonn. Heike Troue wird zum 1. August Geschäftsführerin des Vereins. Die 36-Jährige Volkswirtin war über sieben Jahre Hauptgeschäftsführerin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv.). Dort hat sie den Aufbau der Geschäftsstelle in Berlin verantwortet und unter anderem das Projekt „IT-LandFrauen“ sowie die Webseite „LandPortal.de“ entwickelt und verantwortet. Der DsiN e. V. versteht sich als zentraler Ansprechpartner und umfassende Informationsplattform bei Themen wie Internet-Sicherheit oder Jugendschutz im Netz – sowohl für private Internet-Nutzer wie für kleine und mittlere Unternehmen. Er ging aus der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ hervor, die seit Januar 2004 aktiv war. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat angekündigt, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Gründungsmitglieder waren Ende 2006 der Bundesverband BITKOM, Ebay Deutschland, das Deutsche Kinderhilfswerk, die Deutsche Telekom, der Verband der Internetwirtschaft (eco), die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM), die Mcert Deutsche Gesellschaft für IT-Sicherheit, Microsoft Deutschland, SAP, Teletrust und Utimaco. Im März hat der Verein zudem mit der HP Deutschland GmbH und der Software AG zwei neue Mitglieder gewonnen. „Mit der Vereinsgründung und den neuen aktiven Mitgliedern hat DsiN den Grundstein für eine gesellschaftlich breite und dauerhaft schlagkräftige Organisation zu Internet und IT-Sicherheit gelegt“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Dorethee Belz. Jedes DsiN-Mitglied hat sich verpflichtet, ein konkretes und verbindliches Handlungsversprechen in den Verein einzubringen. DsiN will Privatpersonen und Unternehmern zwei Arten von Unterstützung anbieten: Als eine Art Grundversorgung sind 2/07 48 dies zum einen die so genannten dauerhaften Services, die teilweise schon jetzt online sind. Dazu gehören beispielsweise das an Kinder gerichtete Medienkompetenzportal www.internauten.de, die Internet-Beschwerdestelle, das Internet-Sicherheitsbarometer und das Informationspaket Mittelstand. Darüber hinaus werden aktuelle Projekte mit klarem, zeitlichen Zielhorizont und definiertem Ergebnis gestartet. Ein Mitglied übernimmt jeweils die Verantwortung und arbeitet bei einem solchen Projekt mit anderen Mitgliedern zusammen. „Wir wollen den Erfolg und die Qualität unserer Aktivitäten sicherstellen. Dazu werden wir – wie bei der Vorläufer-Initiative üblich – die Ergebnisse kontinuierlich messen und überprüfen, ob und inwieweit wir unsere Zielgruppen angesprochen und erreicht haben“, sagt DsiN-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Sachar Paulus. Generell wird der Verein vor allem über Risiken und kriminelle Aktivitäten im Internet informieren sowie sicherheitsbewusstes Verhalten bei der Nutzung von Informationstechnik und -diensten fördern. „Wir wollen mit Trainings, Informationen und Anleitungen breitenwirksam die Medienkompetenz besonders von Kindern und Jugendlichen verbessern“, so DsiN-Vorstand Sabine Frank, Geschäftsführerin der Freiwilligen Selbstkontrolle MultimediaDiensteanbieter. Als weiteren Arbeitsschwerpunkt will der Verein das Angebot sicherer und vertrauenswürdiger Produkte und Dienstleistungen fördern. „Zudem wird der Verein auch Initiativen der Bundesregierung zum Thema IT-Sicherheit unterstützen, insbesondere bei der Umsetzung des Nationalen Plans zum Schutz der Informationsinfrastrukturen (NPSI)“, sagt DsiN-Vorstand Andreas Kindt. 2007 steht der Dialog zwischen Herstellern und Anwendern sowie zwischen Industrie und Politik im Vordergrund. (PM) SPLITTER In zehn Bundesländern nimmt die Polizei Strafanzeigen per Internet entgegen B erlin - Ob Fahrraddiebstahl, Beleidigung oder Einbruch – in 10 der 16 Bundesländer nimmt die Polizei Strafanzeigen inzwischen auch per Internet entgegen. Nur Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen bieten diese Möglichkeit noch nicht. Das hat eine Mitte April 2007 vorgestellte Untersuchung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) ergeben. Als Vorreiter gilt Nordrhein-Westfalen. Dort sind seit März 2004 mehr als 60.000 Strafanzeigen online eingegangen. Das sind durchschnittlich 20.000 pro Jahr. „Immer mehr Landesregierungen erkennen die Vorteile elektronischer Bürgerdienste. So sind beispielsweise viele Menschen eher bereit, eine Anzeige über das Internet aufzugeben. Vor allem das Hemmnis, persönlich eine Wache zu besuchen, entfällt. So erfährt die Polizei nach eigenen Angaben heute von mehr Straftaten als früher“, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des BITKOM. Bei der Benutzerfreundlichkeit der Online-Dienste gibt es erhebliche Unterschiede. Während die Polizei in Baden-Württemberg auf ihrer Homepage lediglich ein allgemeines Textfeld zur Übermittlung von Anzeigen anbietet, haben andere Bundesländer umfassende Portale eingerichtet. Hier werden die Anzeigen zum Teil nach Delikten wie „Körperverletzung“ oder „Diebstahl“ vorsortiert. Beim jeweiligen Webformular stehen ausführliche Erklärungen zu den wichtigsten Elementen einer Anzeige und der weiteren Bearbeitung bereit. Eingehende Hinweise werden automatisch an die zuständigen Dienststellen weitergeleitet. Von dort erhalten die Absender eine Bestätigung über den Empfang. Einen Notruf über die Rufnummer 110 ersetzen die Online-Anzeigen nicht. Insgesamt haben Deutschlands Ämter und Behörden im Internet allerdings noch Nachholbedarf. Während sich in vielen Ländern immer mehr Behördengänge online erledigen lassen, bleibt das in der deutschen Verwaltung die Ausnahme. Das belegt auch eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission zu den InternetDiensten der öffentlichen Hand. Im Vergleich der 15 EU-Kernländer landet Deutschland dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden in der Studie schlechter ab. „Das ist ein Armutszeugnis“, sagte Jörg Menno Harms. „Elektronische Dienste sparen Kosten und verbessern den Service für Bürger. Eine Chance, die wir noch besser nutzen müssen.“ Bei der Polizei ist der Anfang gemacht. Das gilt selbst für jene Bundesländer, die offiziell keine Strafanzeigen über das Internet annehmen. Sie verfolgen in der Regel zumindest Hinweise, die sie per E-Mail erhalten. (PM) Bundesgerichtshof entscheidet über die Verantwortlichkeit des Betreibers eines Meinungsforums im Internet D er Kläger ist Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender eines Vereins, dessen satzungsmäßiger Zweck u. a. die Bekämpfung von Kinderpornographie im Internet ist. Die Beklagte ist Betreiberin eines Internetforums, das sich mit sexuellem Missbrauch und Kinderpornographie beschäftigt. Der Kläger hat die Beklagte auf Unterlassung der Verbreitung von zwei Beiträgen in Anspruch genommen, durch die sich der Kläger in seiner Ehre verletzt sieht und die von Dritten jeweils unter einem Pseudonym („Nickname“) in das Forum eingestellt worden waren. Der Autor eines der Beiträge ist den Parteien bekannt. Das Landgericht hat der Klage im Wesentlichen stattgegeben. Das Oberlandesgericht hat die Klage hinsichtlich 2/07 49 SPLITTER des Beitrags des den Parteien bekannten Verfassers abgewiesen. Die Revision des Klägers führte zur Aufhebung und Zurückverweisung. Gegenstand des Revisionsverfahrens war u. a. die Frage, ob und unter welchen Umständen der Betreiber eines Internetforums vom Verletzten auf Unterlassung einer ehrverletzenden Äußerung in Anspruch genommen werden kann, die ein Dritter in das Forum eingestellt hat. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass die Verantwortlichkeit des Betreibers eines Internetforums für dort eingestellte ehrverletzende Beiträge nicht deshalb entfällt, weil dem Verletzten die Identität des Autors bekannt ist. Gegen den Forumsbetreiber kann vielmehr ab Kenntniserlangung ein Unterlassungsanspruch des Verletzten bestehen, unabhängig von dessen Ansprüchen gegen den Autor des beanstandeten Beitrags. BVDW veröffentlicht Leitfaden für Corporate Blogs Beim Einsatz von Weblogs lauern unterschiedliche Rechtsfallen D üsseldorf - Weblogs haben in den letzten Monaten eine rasante Entwicklung und Verbreitung gefunden. Fast 60 Millionen Weblogs, auch Blogs, existieren laut Technorati mittlerweile weltweit. Sie sind das Kommunikationsphänomen des Web2.0-Zeitalters. Da kann es kaum überraschen, dass sie inzwischen auch verstärkt als Kommunikationsinstrument von Unternehmen entdeckt worden sind. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind, beleuchtet nun ein Leitfaden, den der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) in Zusammenarbeit mit Dr. Sabine Grapentin (Noerr Stiefenhofer Lutz), Leiterin des Arbeitskreises Recht im BVDW, erstellt hat. Der Leitfaden steht ab sofort kostenlos zum Download zur Verfügung. Foto: Cory Docken Einem Unterlassungsanspruch gegen den Betreiber des Forums steht auch nicht entgegen, dass der beanstandete Beitrag in ein so genanntes Meinungsforum eingestellt worden ist. An einer abschließenden Entscheidung war der Senat gehindert, weil der Inhalt des zweiten Beitrags vom Tatrichter noch nicht gewürdigt worden war. Urteil vom 27. März 2007 - VI ZR 101/ 06 - LG Düsseldorf - Entscheidung vom 14.9.2005 - 12 O 440/04 ./. OLG Düsseldorf - Entscheidung vom 26.4.2006 - I-15 U 180/05 (PR) 2/07 50 Foto: Archiv Gemäß dem am 1. März 2007 in Kraft getretenen Telemediengesetz („TMG“) stellen Blogs grundsätzlich Telemedien dar, also elektronische Informations- und Kommunikationsdienste. Einerseits geben Blogs Nutzern die Gelegenheit, sich zu äußern. Das hat unterschiedliche rechtliche Implikationen, die es zu beachten gilt. Andererseits liegt es im Wesen der Blogs, dass sie in der Regel langfristig archiviert werden und somit auch über einen langen Zeitraum Einblicke in die Persönlichkeit eines Bloggers zulassen. „Jeder Blogger sollte aus Gründen des Selbstdatenschutzes genau überlegen, was und wie er formuliert“, sagt Dr. Sabine Grapentin. „Unternehmen, die Corporate Blogs einsetzen wollen, sollten sich darüber im Klaren sein, in welchem Umfang sie bestimmte Inhalte kontrollieren müssen und möglicherweise dafür haften.“ Der Leitfaden liefert hier mit konkreten Beispielen Hilfestellung. Konflikt zwischen freier Meinungsäußerung und Persönlichkeitsrecht In allen bisher bekannten Fällen geht es rechtlich um den Konflikt zwischen der verfassungsrechtlich garantierten Meinungs- und Pressefreiheit und dem ebenfalls verfassungsrechtlich gewährleisteten (Unternehmens-) Persönlichkeitsrecht. Ausgangspunkt waren in der Regel abwertende Äußerungen von und über Personen, Abbildungen gegen den Willen des Betroffenen, Bewertungen und Leistungsbeschreibungen über Produkte etc. Dabei stellt sich im Einzelfall die Frage, ob und in welchem Umfang der Betreiber derartiger Angebote (Plattformen) für die Beiträge der Nutzer zur Verantwortung gezogen werden kann. „Nach derzeitigem Stand der Rechtsprechung gilt die Faustregel, dass für Weblog-Anbieter nur bei einem konkreten Anlass eine spezielle Prüfungs- und Entfernungspflicht besteht“, fasst Gerd M. Fuchs, Justiziar und Referent Medienpolitik beim BVDW zusammen. Da jedoch bisher noch keine höchstrichterliche Rechtsprechung (BGH) zum Thema Weblogs ergangen ist, wird der BVDW die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen. Der Leitfaden steht unter http:// www.bvdw.org/fileadmin/medien/ wissenspool/Leitfaden_Blogs _BVDW_20070326.pdf als kostenloser Download zur Verfügung. (PR) SPLITTER Private E-Mails am Arbeitsplatz: Fallstricke für Administratoren Nachrichten („Bounce“) nicht täglich gelesen. Zudem sind noch ein oder zwei Wochenenden zu berücksichtigen. Alles in allem ist eine Dauer von 10 bis 14 Tagen als unproblematisch anzusehen. Auch 21 Tage sind gut begründbar, wenn der Administrator davon ausgehen muss, tatsächlich noch drei Wochen alte Zustellversuche im Detail nachprüfen zu müssen. S Sollen Logdaten lediglich zur internen Funktionsüberwachung erhoben und ausgewertet werden – beispielsweise um die Entwicklung des täglichen´Datenvolumens zu prüfen – muss der Administrator die Daten ggf. zusammenfassen oder Mailadressen und IP-Adressen so anonymisieren, dass Rückschlüsse auf einzelne Personen nicht mehr möglich sind. Dann dürfen diese Daten prinzipiell unbeschränkt vorgehalten werden. eit E-Mails an fast jedem Arbeitsplatz vorhanden sind, haben sich sehr unterschiedliche Regelungen herausgebildet, ob private E-Mails geschrieben und gelesen werden dürfen. Oft fehlt es gar an einer expliziten Regelung, doch wird die private Nutzung weitgehend toleriert. Die vermeintliche Gefälligkeit ohne größere Folgen führt bei genauerer Betrachtung schnell zu heiklen rechtlichen Schwierigkeiten. Datenschutz-, Handelsund sogar Strafrecht lauern mit zahlreichen Folgeproblemen auf. E-Mail-Experte Peer Heinlein hat sich mit dem Thema beschäftigt. Der Konflikt: Datenschutz und Logfiles Ob geschäftlich oder privat: Die geltenden Datenschutzgesetze verbieten grundsätzlich die Erhebung personenbezogener Daten - es sei denn, diese sind für den Betrieb zwingend notwendig. Dazu zählen die Funktionsüberwachung des Servers, die Fehleranalyse oder eine volumen- bzw. nutzungsbasierte Abrechnung. Für die Einhaltung der Datenschutzvorschriften ist der Datenschutzbeauftragte zuständig. Mit ihm sollten Haltezeiten der Logfiles erörtert und abgesprochen werden. Um spätere Missverständnisse zu vermeiden, sollte auch an schriftlich fixierte Regelungen gedacht werden, um alle beteiligten Personen abzusichern. Die Bedrohung: Strafrecht und Administratoren Relativ unproblematisch ist die Spam-Filterung geschäftlicher E-Mails. Nicht der einzelne Mitarbeiter ist juristischer Eigentümer der E-Mails, sondern der Geschäftsinhaber oder Dienstherr. Diese können darum über Filterung und Verbleib bestimmen. Allerdings ist der Betriebs- oder Personalrat einzubeziehen und besitzt ein entsprechendes Kontrollrecht, um einen Missbrauch der Filterfunktionen auszuschließen. Bei privater E-Mail-Nutzung wird der Arbeitgeber schnell zum „geschäftsmäßigen Telekommunikationsanbieter“. Es kommt dabei nicht darauf an, ob für die Nutzung ein Entgelt bezahlt wird - dies wäre eine „gewerbsmäßige“, keine „geschäftsmäßige“ Erbringung. Es reicht bereits aus, wenn die private Nutzung quasi als Zugabe zum Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis erfolgt. Logfiles von Mailservern, Web- oder Proxy-Servern sind in der Regel als „personenbezogen“ anzusehen. Anhand der protokollierten Mailadressen, ggf. auch anhand der benutzten IP-Adressen lassen sich die Daten einer Person zuordnen. Darum müssen solche Angaben umgehend gelöscht werden, wenn das Datenschutzinteresse des Einzelnen das Betriebsinteresse überwiegt. Doch wann ist das der Fall? Hier muss geprüft werden, in welchem Zeitraum üblicherweise zur Fehlersuche auf das Logfile zugegriffen wird. Mailserver versuchen üblicherweise, drei bis fünf Tage lang eine E-Mail zuzustellen. Auch werden zurückgekommene Foto: suncelll 2/07 51 SPLITTER Damit stellt sich auch die Spam-Filterung schnell als schwierig heraus: §206 StGB bedroht die „unbefugte Unterdrückung anvertrauter Nachrichten“ für geschäftsmäßige Telekommunikationsanbieter (und deren Mitarbeiter!) mit bis zu fünf Jahren Gefängnis. Werden E-Mails als Spam erkannt, dürfen diese nicht einfach verworfen werden (in manchen Filtern als „Discard“ bezeichnet), solange die Empfänger nicht ausdrücklich damit einverstanden sind oder entsprechende Vereinbarungen mit dem Personal- oder Betriebsrat vorliegen. Ebenso wie bei anderen Straftaten – wie Diebstahl oder Totschlag – kann der Administrator nicht anführen, er habe ‚lediglich auf Anweisung seines Vorgesetzten‘ gehandelt. Ein extrem schwieriges Spannungsfeld, das zu Verunsicherungen führt. Dabei kann vom Administrator kein umfassendes Rechtswissen verlangt werden. Hier muss ggf. auf juristischen Sachverstand oder externe Experten zurückgegriffen werden, um die Beteiligten abzusichern. Das Missverständnis: Geschäftssignaturen und private E-Mails In den vergangenen Monaten haben verschiedene Gesetzesänderungen EMails den klassischen Handelsbriefen gleichgestellt, sodass alle bis dato verpflichtenden Angaben zu Firmierung, Handelsregisternummer oder Aufsichtsratsvorsitz auch in E-Mail-Signaturen enthalten sein müssen. Viele Firmen haben sich in den letzten Wochen bereits angepasst und fügen am zentralen E-Mail-Gateway entsprechende Signaturen hinzu. Auch wenn die öffentliche Verwaltung von diesen (Handels-)Vorschriften eigentlich nicht betroffen ist, hat sich auch hier eine Signatur mit den Angaben zu Dienststelle und Kontaktdaten eingebürgert. Doch es sollte darauf geachtet werden, dass private E-Mails keinesfalls mit einer solchen Signatur versehen werden. Schnell könnte argumentiert werden, die E-Mail zu einem einst privaten Verkaufsgeschäft wäre anhand der offiziellen Signatur und Mailadresse in Wirklichkeit ein Handels- oder Amtsbrief gewesen. Auch im klassischen Briefverkehr würde niemand auf die Idee kommen, private Briefe auf offizielles Briefpapier zu drucken. E-Mails sollten nicht anders gehandhabt werden. Foto: thesupe87 Unproblematisch ist es, als Spam erkannte Nachrichten nicht zu verwerfen, sondern mit einer entsprechenden Markierung im Betreff zuzustellen. Diese Mails sind dann im juristischen Sinne nicht „unterdrückt“. Doch auch dieses an sich sehr beliebte Verfahren hat seine Tücken: Wird eine echte Nachricht fälschlicherweise als Spam erkannt, geht der Absender von einer erfolgreichen Zustellung aus. In der Praxis liest der Empfänger diese Nachricht häufig mangels regelmäßiger Kontrolle seiner Spamverdachts-Nachrichten nicht. Im ungünstigsten Fall löscht er sie ungesehen. In diesen Fällen fällt der (spurlose!) Verlust der Nachricht erst nach Tagen auf und Ärger ist vorprogrammiert. Zudem lässt sich trefflich argumentieren, der Empfänger habe für daraus entstehende Schäden zu haften. Besser ist es deshalb, wenn erkannter Spam weder verworfen noch gekennzeichnet wird, sondern vom Mailserver erst gar nicht angenommen wird. Zahlreiche Filtertechniken (Greylisting, RBL-Listen) können diese Aufgabe problemlos leisten, auch gute Spam-Software kann die E-Mails derart in Echtzeit filtern, dass Spam gar nicht erst angenommen wird. In diesen Fällen erhält der Absender eine Unzustellbarkeitsmeldung und ist damit binnen weniger Sekunden über die nicht erfolgte Zustellung seiner Nachricht eindeutig informiert. 2/07 52 Für die öffentliche Verwaltung wird die Situation derzeit noch dadurch entschärft, dass den E-Mails die für Verwaltungsakte notwendige Papierform fehlt. Trotzdem sollte hier auf eine strikte Trennung geachtet werden, um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Das Problem: Archivierung aller EMails Die Gleichsetzung von E-Mails mit Handelsbriefen führt dazu, dass Unternehmen alle geschäftsrelevanten E-Mails für sechs bzw. zehn Jahre archivieren müssen. Diese Archivierung hat maschinell auswertbar zu erfolgen, mit einem Ausdruck der E-Mails ist es SPLITTER Erlaubt oder nicht erlaubt? Private Nutzung ist verboten, aber alle tun es: Ob private E-Mail-Nutzung am Arbeitsplatz erlaubt ist, oder nicht, richtet sich mitnichten nur nach dem geschriebenen Wort. Entscheidend ist genauso die aktuell ausgeübte betriebliche Praxis. Auch ein einst ausgesprochenes Verbot kann schnell zur Erlaubnis werden, wenn das Verbot nicht durchgesetzt wird. Dabei ist keine aktive Kontrolle oder Spionage durch den Administrator notwendig, doch offensichtliche Verstöße müssen geahndet werden, um das Verbot nicht aufzuweichen. Insbesondere dürfen Vorgesetzte und IT-Verantwortliche eine ihnen bekannte private Nutzung nicht schweigsam dulden, geschweige denn selbst mit schlechtem Beispiel voran gehen. Private Nutzung ist verboten, das Verbot wird durchgesetzt: Wenn den Mitarbeitern allgemein klar ist, dass die private Nutzung weder erlaubt ist, noch unter der Hand toleriert wird, dann ist das Verbot auch tatsächlich ein Verbot. Es gibt keine klaren Aussagen: Sollten innerhalb eines Betriebes tatsächlich keinerlei Regelungen zur privaten E-Mail- oder Internet-Nutzung vorhanden sein, so ist von einem Verbot auszugehen. Der Arbeitgeber müsste es schließlich explizit erlauben, wenn (auf seine Kosten) die ITInfrastruktur für private Angelegenheiten genutzt werden darf. Nicht anders verhält es sich bei Kopierern, Telefonanrufen oder der Mitnutzung des Faxgerätes. Doch auch hier gilt: Die eingeschliffene betriebliche Praxis hat das letzte Wort. nicht getan. Hintergrund ist der Wunsch zur unkomplizierten elektronischen Steuerprüfung (GdPdU), sodass eine solche Archivierung auch revisionssicher zu erfolgen hat. Auch wenn diese Vorschriften theoretisch nur Unternehmen betreffen, sollte sich die Verwaltung angesichts des wachsenden Mailwechsels mit Bürgern Gedanken um eine entsprechende Archivierung und damit auch einer Nachprüfbarkeit entsprechender Vorgänge machen - und mit gutem Beispiel vorangehen. Zudem wächst vielerorts der Wunsch nach einem schnellen und unkomplizierten Mailarchiv, damit der einzelne Nutzer versehentlich gelöschte E-Mails selbst wiederherstellen kann, ohne den zeit- und nervenaufreibenden Umweg über das Backup des Administrators gehen zu müssen. Auch hier sind geschäftliche und private E-Mails klar zu trennen. Als personenbezogene Daten dürfen private E-Mails keinesfalls in der mittel- oder langfristigen Archivierung landen. Eine heikle Angelegenheit, denn wie sollen private E-Mails erkannt und aussortiert werden? Die Kosten: Enterprise-Kosten für private Kommunikation Auch betriebswirtschaftlich muss die private E-Mail-Nutzung mit spitzer Feder betrachtet werden, wenn man sich an den erst kürzlich aufgeflammten Streit erinnert, welche Kosten privat surfende Mitarbeiter der Berliner Verwaltung verursachen. Fest steht, dass die private E-Mail-Nutzung Geld kostet: Speicherplatz, Übertragungsvolumen, ggf. Lizenzkosten und natürlich auch Hardwareressourcen. Dies mag der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern als nette Gefälligkeit und Entgegenkommen im Rahmen eines guten Arbeitsklimas natürlich zugestehen. Doch ist auch zu sehen, dass eine als geschäftskritisch ausgelegte Mail-Infrastruktur deutlich höhere Kosten produziert, als wenn nur die niedrigeren Maßstäbe einer privaten Nutzung angelegt werden. Egal ob Speicherplatz im SAN, ein Mailcluster mit Lastverteilung, ein erhöhtes Backup- oder teures Übertragungsvolumen: Was der private Nutzer als freies E-Mail-Postfach oder DSL-Flatrate günstig angeboten bekommt, wird hier auf Enterprise-Niveau mit Enterprise-Kosten abgewickelt. Die Lösung: Schlussfolgerung und Konsequenzen Bleibt die Frage, welche Konsequenzen und Antworten aus den zahlreichen Fragen und Problemen zu ziehen ist: 1) Die private Nutzung am Arbeitsplatz muss explizit mit einem klaren „Ja“ oder „Nein“ geregelt werden. Ein etwaiges Verbot muss durchgesetzt werden. 2) Aufgrund der Konflikte bei Spam-Filterung und E-Mail-Archivierung müssengeschäftliche und private E-Mails strikt getrennt werden können. Die gemeinsame Abwicklung von geschäftlicher und privater Kommunikation über ein und dasselbe Postfach verursacht immense Probleme und ist nur mit erheblichem Aufwand rechtssicher realisierbar. 3) Es bleibt die Möglichkeit, den Nutzern separate Mailaccounts zur privaten Nutzung anzubieten - um diese in der Filterung, Archivierung, dem Langezeitbackup und der angehängten Signatur entsprechend anders behandeln zu können. 4) Statt getrennter Usernamen sollte über die Schaffung einer eigenen Maildomain (@privat.xyz.de) nachgedacht werden, um Sendern wie Empfängern 2/07 53 SPLITTER die klare Trennung vor Augen zu führen. Zudem vereinfacht eine Trennung auf Domainebene die unterschiedliche Behandlung der E-Mails ganz enorm. 5) Prinzipiell ist es möglich, mehrere Postfächer („Identitäten“) in ein und demselben Mailclient parallel vorzuhalten - doch birgt dies die Gefahr, dass Nutzer versehentlich unter falschen Absendern schreiben und empfangen. Werden private Postfächer ausschließlich per Webmailer bereitgestellt, werden Verwechslungen vermieden und private Daten vom Desktop ferngehalten. Die spionierenden Super-Cookies H annover - Beim Besuch einer Webseite speichern die Betreiber oft ungefragt kleine Datenpakete auf dem Rechner des Nutzers. Solche Cookies können nützlich sein, aber auch sensible private Daten sammeln. Eine neue Generation dieser Spezies macht es den Anwendern besonders schwer, sich gegen das Ausschnüffeln zu wehren, warnt das Computermagazin c’t in der Ausgabe 6/07. Verantwortlich ist ein Cookie der neuen Generation, der mit Hilfe des verbreiteten Flash-Players browserübergreifend Daten ablegt und an die Webseite weitergibt. Cookie-Aktivitäten auf dem Rechner können aber auch ganz anders aussehen: Die Cookies protokollieren, welche Webseite der Anwender besucht und für welche Produkte er sich interessiert. Foto: Tatiana N. Kalashnikova Im Idealfall ist für die private Mail-Nutzung also an einen eigenen kleinen E-MailServer zu denken, der für die Privat-Domain zuständig ist. Er muss keine teuer zu lizenzierende Groupware-Funktionalität mitbringen, sondern kann mit frei verfügbaren Komponenten (Linux: Postfix, Courier/Cyrus, Squirrelmail) binnen weniger Stunden aufgebaut werden. Auch seine Hardware und Einrichtung muss nicht Enterprise-Ansprüchen genügen - ein einfaches RAID-1 und ein Minimal-Backup müssen jedoch zur üblichen Sorgfalt gehören. Private E-Mails sollten dann so früh wie möglich auf dem äußeren Mailrelay an dieses System ausgeleitet werden, während geschäftliche E-Mails problemlos gefiltert, archiviert oder mit Signaturen versehen werden können. PEER HEINLEIN Der Autor Peer Heinlein ist Berliner Linux Security Consultant und Mailserver-Spezialist seit 1992. Von ihm stammen „Das Postfix-Buch“ und zahlreiche Fachartikel und Vorträge. An seiner Berliner Linux Akademie bilden er und seine Kollegen regelmäßig Administratoren aus ganz Deutschland aus. [email protected] 2/07 54 Herkömmliche Cookies lassen sich mit den meisten Browsern inzwischen leicht verwalten, blockieren und verlässlich löschen. Die neue Generation macht es dem Anwender jedoch weitaus schwerer. Flash-Cookies haben dabei die größte Verbreitung, man kann sie bei Bedarf aber auch am ehesten abwehren: Über die rechte Maustaste kann der Besucher für jede Webseite einstellen, wie viele Daten der Flash Player bei ihm speichern darf. Auf einer speziellen Webseite von Adobe/Macromedia kann er FlashCookies komplett abstellen - doch nur wenige Anwender kennen diese Möglichkeit. „Die Situation ist vergleichbar mit dem Aufkommen der ersten Cookies vor zehn Jahren“, erläutert c’t-Redakteur Herbert Braun das Dilemma. „Auch die neuen Super-Cookies verstecken sich gut auf der Festplatte und lassen sich nur schwer finden und löschen. Dass die große Schar der Anwender deshalb nicht unruhig wird, hat nur einen Grund: Kaum jemand kennt sie.“ (heb) (PM) SPLITTER Effizienzstrategien im Mittelpunkt des 13. E-GovernmentAnwenderforums A lljährlich wird Berlin mit dem „Anwenderforum E-Government“ zum Mittelpunkt der Diskussion über die technologischen Entwicklungen in öffentlichen Verwaltungen. Es verfolgt das Ziel, Behörden und Lösungsanbieter für einen Erfahrungs- und Ideenaustausch zu aktuellen Themen zusammenzuführen. So auch in diesem Jahr, als die Kooperationsveranstaltung der INFORA GmbH, des Bundesministeriums des Inneren und des Berliner Senats für Inneres am 6. bis 7. Februar bereits zum 13. Mal durchgeführt wurde. Inhaltlich richtete sich der Fokus auf die Optimierung der Verwaltungsabläufe. Eröffnet von Johann Hahlen, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, wohnten dem umfangreichen Vortragsprogramm mit Referaten zur strategischen Ausrichtung und Praxis des EGovernment über 400 Teilnehmer bei. Auch ein Dutzend Aussteller nutzte die Möglichkeit, diesem Fachpublikum ihre Lösungen wirkungsvoll zu präsentieren. „Selten haben wir einen solchen Zuspruch erlebt“, resümiert INFORAGeschäftsführer Rainer Ullrich. Er sieht darin eine deutliche Tendenz seitens der Behörden, sich offensiver einer modernen technischen Ausrichtung zu widmen. Aber auch das diesjährige Motto „Effizientes E-Government durch effiziente Prozesse“ habe seiner Ansicht nach zu der hohen Teilnehmerzahl beigetragen. „In den Geschäftsprozessen verbirgt sich das größte Potenzial zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit“, weiß Ullrich aus der Praxis und verweist hier auf einen großen Handlungsbedarf in der Öffentlichen Verwaltung. „Die Behörden werden zunehmend an ihrer Leistungsfähigkeit gemessen, sie stehen aber gleichzeitig durch die knappen öffentlichen Haushalte unter einem immer stärkeren Kostendruck“, begründet er. Foto: Archiv - Karl-Heinz Löper, Leiter des IT-Kompetenzzentrum der Senatsverwaltung für Inneres und Sport Berlin, referierte beim 13. Anwenderforum 2007 zum Thema „Behördenübergreifendes Dokumentenmanagement in Berlin – Konzepte und Praxis“ Elektronisches Handelsregister: ITDZ Berlin zeigte Lösungen für DMS und EGVP Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) präsentierte Lösungen, um das Registerwesen als vollelektronischen Rechtsverkehr umzusetzen. Seit dem 1. Januar 2007 können Notare Anmeldungen im Handelsregister elektronisch vornehmen. Der IT-Dienstleister für das Land Berlin unterstützt hierbei das Amtsgericht Charlottenburg, den Anforderungen des Gesetzes über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) gerecht zu werden. Für den zu Beginn des Jahres begonnenen Pilotbetrieb des automatisierten Registerverfahrens (AUREG 2.0) stellt das ITDZ Berlin im Auftrag der Serviceinheit ITOG im Kammergericht Berlin die Dienste Dokumentenmanagement (DMS) und elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) zur Verfügung. Über EGVP reichen die Notare alle Anmeldungen elektronisch ein. Diese Nachrichten werden an ein elektronisches Postfach der Behörde geschickt und dem Sachbearbeiter dann über das DMS zur Bearbeitung übermittelt. Qualifizierte Signaturverfahren gewährleisten den rechtsverbindlichen, sicheren elektronischen Austausch von Schriftsätzen und weiteren Dokumenten. (PM/EB) 2/07 55 SPLITTER Girls´ Day 2007 W ie an jedem vierten Donnerstag im April sollte auch dieses Jahr wieder ein Girls´ Day Mädchen-Zukunftstag stattfinden, bei dem junge Mädchen die Möglichkeit bekommen, einmal in bestimmte Berufe und in ein Ausbildungsunternehmen hineinschnuppern zu können. Anfang Januar bekamen wir, die Auszubildenden den Auftrag den dritten Girls´ Day im ITDZ Berlin zu organisieren. Unverzüglich setzten wir uns also zusammen um die genaue Planung zu besprechen und Aufgaben zu verteilen. Zugute kam uns die Erfahrung der älteren Auszubildenden. Denn diese hatten im letzten Jahr schon den Girls´ Day organisiert, ihre Erfahrung ließ uns als Team effektiv zusammenarbeiten. Nachdem das Programm fertig gestellt war, kümmerten wir uns darum, Räume zu buchen, Termine für die Mitarbeiter zu machen, Anmeldebestätigungen rauszuschicken, Unterlagen zusammenzustellen, Verpflegung zu beschaffen und eines der Highlights eigene T-Shirts drucken zu lassen. Der Termin rückte unaufhörlich näher und am 26. April gegen neun Uhr konnten wir die 19 Teilnehmerinnen, von geplanten 16, vor unserem Haus willkommen heißen. Nach einer kurzen Begrüßung begaben wir uns gleichsam alle in die Berliner Straße 121 auf die Terrasse, da dieser besondere und aufregende Tag noch von hervorragendem Wetter begleitet wurde. Jedes der Mädchen durfte sich ein bedrucktes T- Shirt nehmen, sich noch ein Namenskärtchen anstecken und sich auf das zusammengestellte Überraschungstütchen stürzen. Nachdem der Inhalt geprüft wurde, begannen wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde, welche durch ein „Warm Up“ vertieft wurde. Zu diesem Zweck mussten sich nun alle im Kreis aufstellen, sich einen Ball in die Kniekehle klemmen und diesen vom Nachbarn auf dieselbe Weise wieder abnehmen lassen. Wir selbst waren mit dieser Aufgabe 2/07 56 leicht überfordert und daher sehr begeistert mit, welcher Bravur die Mädels diese Aufgabe gemeistert haben. Da die Stimmung nun aufgelockert war, schrieben die Mädchen ihre Erwartungen an den Tag auf, die wir hoffentlich noch übertroffen haben. Da der Girls´ Day informieren sollte, war der nächste Tagesordnungspunkt die Vorstellung des Unternehmens und der beiden Ausbildungsberufe, IT- Systemkauffrau und Fachinformatiker/in für Systemintegration durch die Auszubildenden. Hinterher konnten die Mädchen ihre Fragen in einem Gespräch loswerden und so ergab sich der erste informative Gesprächsaustausch. Die Ausbildungsberufe haben alle mit der modernen Technik zu tun, daher haben wir dank tatkräftiger Unterstützung von Frau Theuergarten und Frau Huhn einen PC demontiert und Fragen zu dessen Inhalt und Funktionsweise beantwortet. Jeweils zu viert konnten die Mädels sich dann im PC-zusammenschrauben beweisen und als I-Tüpfelchen dann noch ein eigenes Netzwerk aufbauen. Dies ging relativ flott, denn wie wir feststellen mussten, haben unsere Besucherinnen schon ziemlich viel Erfahrung im Umgang mit dieser Technik gehabt. Sodass wir das Niveau beim nächsten Girls´ Day wohl steigern müssen. Nach dieser Aufgabe konnten wir eine Führung durch das Call Center unter der Leitung von Frau Köhler machen, die uns, und unserer große Rasselbande durch die Räumlichkeiten führte, um die dort zu erledigenden Aufgaben näher zu beleuchten. Am beeindruckensten für die Mädchen war es zu sehen, wie auch sehbehinderte und blinde Menschen in unserem Call Center arbeiten können. Es ist sehr interessant zu sehen, wie eine PC-Tastatur für blinde Menschen funktioniert, aussieht und wie schnell die Mitarbeiter damit ihre Arbeit erledigen. Zur nun wohlverdienten Mittagspause wurden Pizzableche bestellt, um den jungen Frauen zur Energie für denn restlichen Tag zu verhelfen. Die Pizza war durch die Erfahrung des letzten Jahres auch geschnitten, womit wir im Zeitplan blieben. Foto: Archiv - Beim Girls´ Day 2007 waren die Mädchen wieder mit voller Begeisterung beim ITDZ Berlin zu Gast, um sich über moderne Technik zu informieren. SPLITTER Der nächste Punkt auf unserem Plan war nun die Simulation eines Bewerbungsgespräches. Ein Auszubildender übernahm die Rolle des Chefs, ein anderer spielte den Bewerber und machte falsch, was man nur so falsch machen konnte. Natürlich war dies geplant und dazu gedacht, dass die Mädchen nun anhand einer Checkliste die Fehler heraus finden und korrigieren sollten. Nun hatten die jungen Damen die Möglichkeit, einmal selbst in die Rolle des Bewerbers oder des Chefs zu schlüpfen. Auch hier waren die Mädchen wieder mit voller Begeisterung bei der Arbeit. Es gab drei Gruppen, die die Gespräche führten und der Rest hörte aufmerksam und kritisch zu, um Verbesserungsvorschläge einzubringen, welche dann ausgewertet wurden. Nun war es soweit und wir zogen um ins Haupthaus, wo die Mädchen einen weiteren Azubi des ITDZ Berlin kennen lernen konnten, der nun bereit war, mit den Mädchen eine HTML-Seite zu programmieren. Auch hier war schon einiges Wissen vorhanden, und die Mädchen waren mit viel Freude und Liebe fürs Detail dabei. Besuch bekamen wir dann noch von Herrn Kandziora, der die Mädchen begrüßte und es sich natürlich nicht nehmen ließ, noch in Erfahrung zu bringen, ob der Tag denn schön gewesen sei und ob seine Azubis auch alles gut geplant und organisiert hätten. Und so gingen die sieben Stunden recht schnell vorbei, das Feedback der Mädchen war sehr positiv, und wir Azubis waren einfach nur erledigt und müde. Es ist eben nicht so leicht, eine so große Gruppe unter Kontrolle zu haben und alles perfekt zu managen. Dennoch fanden wir diesen Tag sehr gelungen, und wir freuen uns schon auf das nächste Mal. Die anschließende Podiumsdiskussion behandelte Themen wie die generellen Risiken bei der Migration zu Open Source und „menschliche“ Aspekte. Natascha Zorn von „CHANGE Management für Veränderung“ wies darauf hin, dass genau solche Aspekte im Migrationsprojekt durch eine begleitete Einführung mit der Methode des ChangeManagementes bereits frühzeitig und erfolgreich reduziert werden können. Die Teilnehmer stimmten überein, dass eine gut geplante Migration zu OSS und Linux für den Erfolg ausschlaggebend und der Einsatz von OSS in vielen Bereichen sinnvoll sei. So konnte Rolf Schuster vom Auswärtigen Amt anhand aktueller Zahlen belegen, dass auch mit einem kleinen Budget von unter 1.000 Euro pro Arbeitsplatz und Jahr eine hochmoderne, leistungsfähige IT aufgebaut werden könne, noch dazu mit einer weltweiten Infrastruktur und zufriedenen Nutzern. STEFANIE RODE UND HELEN SCHMIDT ITDZ Berlin Innovation durch Open Source: Berliner Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem B erlin - Die Umstellung auf Open Source in der öffentlichen Verwaltung lohnt sich. Zu diesem Ergebnis kamen IT-Experten bei einer Linux-Veranstaltung für die Berliner Behörden, die unter dem Motto „Innovation durch Open Source“ am 12. April 2007 im Roten Rathaus in Berlin stattfand. Open SourceAnwender berichteten aus der Praxis und diskutierten mit Mitarbeitern aus der Berliner Verwaltung interessante Aspekte wie z.B. die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit von Linux sowie die Motivation der Mitarbeiter bei der Umstellung. Durch die Veranstaltung führte Frank Ronneburg, Niederlassungsleiter der Linux Information Systems AG in Berlin. Rainer Höpfner, IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin), informierte zu Fragen der Sicherheit. Die Berliner IT-Strategie war Thema des Vortrags von Dr. Ludwig Bohrer, Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Über den Einsatz von Linux im Auswärtigen Amt berichtete Torsten Werner, stellvertretender Leiter IT Strategie im Auswärtigen Amt. Abgerundet wurde das Programm durch die Vorstellung der Arbeit der Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung (KBSt) durch Hendrik Lühmann vom Bundesministerium des Innern/KBSt, hier im speziellen der Migrationsleitfaden. Wolfgang Borgert, Entwickler im Debian-Projekt, informierte stellvertretend für die vielen Projekte im Open Source Software (OSS)-Bereich über das Debian-Projekt und stellte die Arbeit der Entwickler vor. Konrad Kandziora, Vorstand des ITDienstleistungszentrums Berlin, verwies auf viele bereits erfolgreich durchgeführte Migrationsprojekte im ITDZ Berlin in den letzten Jahren. Offene Standards sind in der Regel Teil der Ausschreibungen des ITDZ Berlin. Damit fördert das ITDZ Berlin den Berliner Mittelstand und betreibt eine aktive Wirtschaftsförderung in der Stadt. Udo Rienaß von der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport verwies auf bereits bestehende Beschlüsse in der Verwaltung, die den Einsatz von offenen Standards und offenen Schnittstellen vorgeben. Mit fast 80 Teilnehmern war die Veranstaltung komplett ausgebucht. Ein Folgetermin ist in Planung. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Konrad Kandziora, Vorstand des ITDienstleistungszentrums Berlin und wurde von dem „stuccona-netzwerk“ konzipiert und durchgeführt. (EB) 2/07 57 SPLITTER Beschaffungskonferenz 2007 A uch in diesem Jahr wird wieder die Beschaffungskonferenz am 20. und 21. September bereits zum 9. Mal im Haus der deutschen Wirtschaft in Berlin, durchgeführt. Die Themen sind: Verwaltungsmodernisierung, IT und eGovernment, öffentliches Auftragswesen und Beschaffung. Mit hochkarätigen Referenten, Experten sowie den Konferenzteilnehmern bietet die Veranstaltung Gelegenheit, in fachspezifischen Foren und Unternehmensworkshops zu diskutieren. Auf der kongressbegleitenden Ausstellung werden die neuesten Produkte und Dienstleistungen vorgestellt und erlebbar gemacht. Anwendungsentwicklung mit neuen Windows-Produkten Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista H annover - Anfang März erschien das iX-Special „Programmieren mit .Net 3.0“, das Programmierern und Administratoren fundierte Informationen rund um das .Net-Framework und Vista bietet. Zwei beiliegende DVDs enthalten alles, was man zum Programmiereinstieg mit den neuen MicrosoftWerkzeugen braucht. Das iX-Special wendet sich an Programmierer, Entwickler und IT-Manager, die im Microsoft-Umfeld neue Anwendungen programmieren oder vorhandene Programme weiterentwickeln. Dabei werden sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene angesprochen. Auf 152 Seiten enthält das dritte iX-Sonderheft zum .Net-Framework überarbeitete und neue Artikel zu den Themenbereichen: Grundlagen und Produkte, .Net-3.0Klassen, Visual Studio, Administrationen, Security und Anwendungen. Darüber hinaus hat die iX-Redaktion Marktübersichten zu visuellen .Net-Komponenten und .Net-Werkzeugen zusammengestellt. Um die wichtigsten .Net-Klassen stets griffbereit zu haben, liegt dem Heft eine Schautafel im DIN-A3-Format zum Herausnehmen bei. Zu dem Heft gehören auch zwei DVDs. Sie enthalten unter anderem die ExpressEditionen von Visual Basic, C# und Web Developer 2005 sowie viele nützliche Entwicklungswerkzeuge, über 100 Tools, alle Texte der ersten beiden iX-Sonderhefte zum Thema .Net als PDF-Datei sowie Lernvideos zu Expression und zur .NetProgrammierung. Ebenfalls werden auf der Beschaffungskonferenz, für die in diesem Jahr Bundesminister Peer Steinbrück die Schirmherrschaft übernommen hat, die Ergebnisse der diesjährigen Befragung zum Einsatz von eGovernment und dem Stand der Verwaltungsmodernisierung bei Bund, Ländern und Kommunen vorgestellt und in dem etablierten Standardwerk „Jahrbuch eGovernment & Verwaltungsmodernisierung Deutschland 2007/2008“ veröffentlicht (das Jahrbuch ist zugleich Tagungsunterlage der Konferenz - jeder Konferenzteilnehmer erhält ein Exemplar kostenfrei). Die von der Wegweiser GmbH Berlin mit Partnern aus der Politik und der Wirtschaft jährlich durchgeführte Studie „Monitoring Verwaltungsmodernisierung & eGovernment“, belegt: „Wieder steigende Investitionen in die moderne Verwaltung“. Weitere Informationen: Wegweiser GmbH Berlin, http: //www.wegweiser.de/ (PM) 2/07 58 Für 14,90 Euro ist das iX-Special im Bahnhofsbuchhandel und im ausgewählten Fachhandel erhältlich. Im Internet kann man es ab sofort europaweit ohne Mehrkosten bestellen: www.heise.de/kiosk/special/ix/07/02/. (PM) SPIEGEL SPECIAL „Web 2.0 - Die schöne neue Welt des Internet“ A m 26. Juni 2007 ist ein SPIEGEL SPECIAL erschienen, das sich ausführlich mit den Chancen und Risiken des Internet beschäftigt. Die technologische Revolution verändert Kommunikationswege und Informationskanäle. Internet-Nutzern bietet die virtuelle Welt eine zweite Identität in „Second Life“, Laien werden zu Medienmachern und verbreiten über Blogs und Communities alles, was ihnen in den Sinn kommt. Der User wird zum Akteur. Das SPIEGEL SPECIAL „Web 2.0 - Die schöne neue Welt des Internet“ zeigt die schnelle und facettenreiche Entwicklung des World Wide Web, diskutiert über Anarchie im Netz, deckt Sicherheitsmängel auf und analysiert den fast unbegrenzten Zugang zu Information sowie deren Qualität. Das SPIEGEL SPECIAL „Web 2.0“ erscheint mit einem Umfang von ca. 140 Seiten und einer Druckauflage von ca. 200.000 Exemplaren. Der Preis beträgt sechs Euro. (PR) SPLITTER c’t special „Digitale Fotografie“ c’t-Sonderheft schildert den Umgang mit Raw-Konvertern und hilft beim Erhalten aller Bilddetails. Gute Bilder trotz schlechter Lichtverhältnisse H annover - Viele Fotografen wagen sich nur ungern an Aufnahmen unter schwierigen Bedingungen wie zum Beispiel Gegenlicht. Helle Bildteile werden oft zu hell, die dunklen zu dunkel. Im aktuellen Sonderheft zum Thema „Digitale Fotografie“ zeigt die Computerzeitschrift c’t den Lösungsansatz des HDR-Verfahrens, testet Kameras und Stative und liefert mit der Heft-DVD nützliche Software zum Thema sowie mehrere Stunden Video Training für Photoshop. Im Test lagen die aktuellen Kompakt-, Superzoom- und Spiegelreflexkameras auf dem Seziertisch. Neben ausführlicher Kaufberatung erhält der Leser auch einen Ausblick auf kommende Trends. Des Weiteren standen Stative, Stativköpfe und Komplettsysteme auf dem Prüfstand. Die beiliegende DVD wartet mit 13 Vollversionen, diversen Foto-Tools und zwei E-Books auf. Über acht Stunden Video-Training erleichtern die Arbeit mit Adobes Photoshop Lightroom sowie Photoshop Elements 5.0 und geben Tipps zum Thema „Porträt & Retusche“. Das c’t-Sonderheft „Digitale Fotografie“ ist für 8,50 Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich. Das c’t special kann unter www.heise.de/kiosk/special/ct/07/02/ in Deutschland und Europa versandkostenfrei bestellt werden. (PM) PC-Einstieg auf die Schnelle Viele erst durch Licht und Schatten interessante Motive konnten bislang nicht zufriedenstellend wiedergegeben werden. Abhilfe schafft die noch junge HDR (High Dynamic Range)-Methode. Mittels einer Bildfolge mit verschiedenen Belichtungseinstellungen und anschließender Überlagerung der Fotos entsteht ein höherer Dynamikumfang. Dieser lässt das Bild meist hyperreal erscheinen, da sowohl vormals zu helle als auch zu dunkle Flächen nebeneinander dargestellt werden. Das c’t-special stellt HDR-Software, geeignete Kameras und das Verfahren vor. Die meisten Bildbearbeitungsprogramme wandeln Fotos automatisch in JPEGBilder um, auf Kosten der Qualität. Einige Kameras bieten jedoch Zugriff auf die Roh-Dateien der Bilder, die alle Informationen enthalten. Solche Raw-Dateien lassen sich in ihrer unkomprimierten Form ohne Qualitätsverlust weiterverarbeiten. Das | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand, Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung. D ieser schlanke Ratgeber stellt auf die Schnelle die wichtigsten Themen rund um den neuen Vista-PC vor. Vom Anschließen von Drucker, Kamera & Co. bis zum sicheren Surfen mit dem Internet Explorer 7: Hier lernt man alles, was man braucht, um auch ohne Vorkenntnisse sofort loszulegen. Dank zahlreicher Abbildungen, Screenshots und Infokästen kann das Gelesene direkt nachvollzogen und Schritt für Schritt eigenhändig in die Praxis umgesetzt werden. Leicht verständliche Workshops, ausgewählte Tipps am Ende jedes Kapitels und Lösungen für mögliche Probleme machen das auch preislich attraktive Buch zum unverzichtbaren Begleiter im PC-Alltag. Titel: Auf die Schnelle PC für Einsteiger, Preis: 5,95 Euro, ISBN 9783815817100. (PM) 2/07 59 Raum für Versandetikett SPLITTER SPLITTER Wenn sich Ihre Anschrift ändert, wenden Sie sich bitte telefonisch oder schriftlich an die Redaktion des SPLITTER, Telefon 90 12 (912) 6080 Nr Nr.. 2 / 2007 Liebe SPLITTER-Leser, möchten Sie nicht einmal selber zur „Feder“ greifen? Der SPLITTER „lebt“ von seinen Autoren und aktuellen Mitteilungen direkt aus den Verwaltungen. Wir freuen uns jederzeit über Themenvorschläge und Artikel aus Ihren Reihen. Fast jeder fünfte Mensch ist online • • • Die Zahl der Internet-Nutzer steigt weltweit auf 1,2 Milliarden 2010 werden voraussichtlich 1,5 Milliarden Menschen online sein Stärkstes Wachstum außerhalb Europas, Japan und den USA Die nächste Ausgabe erscheint im September. Der Redaktionsschluss ist am 31. Juli 2007. Faxen Sie uns einfach Ihre Texte, mailen sie uns oder rufen Sie an: Frau Hahn Herr Brodersen Fax IMPRESSUM Herausgeber: Redaktion: Druck: Gastautoren: Titelfoto: 90 12 (912) 6080 90 12 (912) 6014 90 12 (912) 5864 IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Berliner Straße 112-115, 1O713 Berlin Telefon: 9O 12 -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 58 64, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/ E-Mail: [email protected] Michael Brodersen: Tel: 9O 12 (912) 6O 14, E-Mail: [email protected] Gabriele Hahn: Tel: 9O 12 (912) 6O 8O, E-Mail: [email protected] IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 2.75O Philipp Martin, Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS, Berlin Martin Rufeger, BearingPoint, Berlin Klaus-Dieter Schütze, Schütze Consulting Informationssysteme GmbH, Berlin Günter Steger, Business Unit Manager Sales, PDV-Systeme GmbH, Erfurt Andreas Werner, Business Unit Manager Development, PDV-Systeme GmbH, Erfurt Projektgruppe ISBJ, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin und Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Institutsteil Berlin Peter Fröhlich, stv. Projektleiter SIDOK, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin Stephan König, stv. Projektleiter SIDOK, Senatskanzlei, Berlin Dr. Wolfgang Both, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Berlin Peer Heinlein, Linux Security Consultant, Berlin Sean Gladwell - FOTOLIA SPLITTER Nr.3/2OO7 erscheint voraussichtlich im September 2OO7 2/07 60