Sound, Leistung, Spass - Tutto Bene - SIP
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Sound, Leistung, Spass - Tutto Bene - SIP
Testbericht Sound, Leistung, Spass Tutto Bene ! von Volkmar Großwendt Hubraumstarke Maxi-Scooter an sich sind schon ein Erlebnis. Durch die Homologation (EU-Anpassung) der zumeist ausländischen Modelle für den deutschen Markt bleibt aber leider der eine oder andere wichtige Aspekt wie Klang, Motorleistung und Fahrspaß grundsätzlich auf der Strecke. Zum Glück können wir in diesem Segment aber auf Dritthersteller wie den italienischen Hersteller LeoVince zurückgreifen und EG-Konforme Ersatz-Auspuffanlagen auf die Fahrzeuge montieren. Das Ergebnis einer solchen Aktion lesen Sie im folgenden Testbericht. Es begann Anfang 2006 in der für uns Mopedfahrer lauen Jahreszeit. Verschiedene Foren berichteten über geplante Touren, Erlebnisse der letzten Saison und allerlei technischen Aspekten. Darunter auch ein interessanter Beitrag über eine alternative Auspuffanlage LeoVince 4-Road für einen 400er Burgmann-Scooter, der enorme Verbesserungen bringen sollte. Etwas skeptisch aber dennoch interessiert forschte ich dann weiter nach diesem Auspuff. Unter Beachtung meines eignen Scooters, einem Aprilia Atlantic 125, stellte ich sehr schnell fest, das genau für mein Modell auch ein 4-Road verfügbar wäre. Nach reiflicher Überlegung stand die Entscheidung auch schon fest – diese Anlage muß angeschafft und getestet werden. Einige Telefonate und E-Mails später stand dann fest, dass mich MCA/LeoVince freundlicherweise mit einer Teststellung der Auspuffanlage 4-Road versorgen wird. Mein Motorradhändler sagte einer kostenfreien und somit professionellen Montage ebenfalls zu. Somit standen alle Zeichen auf Grün und ich konnte die Anlieferung aus Italien schon fast nicht m ehr erw arten.Zw eiTage nach Bestellung w ar’s dann endlich soweit, die Anlage war angekommen. Noch eben den Händler informiert, und ich konnte bereits am übernächsten Tag in der Werkstatt zur Kür auflaufen. Das Paket geöffnet kam auch schon die erste Überraschung. Schwer wie ne Kiste Pils, so kam es uns erst einmal vor, präsentierte sich der Topf komplett in Edlestahl. Das ist schon ein ganz anderes Kaliber als die originale Auspuffanlage von Aprilia, die bereits nach 8 Monaten deutlichst Rost ansetzte. Auf den zweiten Blick konnte man dann auch gleich die gefällige ovale Bauform erkennen, die sich schon rein visuell sehr elegant präsentiert. Der integrierte Absorber steht nicht hervor und ist über nur zwei Sternschrauben leicht verschraubt. Das Krümmerrohr, ebenfalls komplett aus Edelstahl und paßgenau geformt, motivierte uns dann auch zum sofortigen M ontagebeginn,w ir w ollten’s nun W issen. www.bikertours24.de Seite |1 D er W erkstattm eister „W erner“ entfernte die alte und von der Anfahrt noch extrem tem perierte Anlage relativ zügig unter Anwendung der Schweißerhandschuhe. Nach einer obligaten Reinigung des ZylinderAuslasses und einer neuen Dichtung konnte der nejungfräuliche Krümmer auch gleich mit wenigen Handgriffen montiert werden. Als nächsten stand der Endtopf zur Diskussion. Bedingt durch die eigene Konstruktion und Form konnten die vorhandenen Montagepunkte natürlich nicht mehr verwendet werden. Dies war der Punkt, wo wir dann auch das dritte Teil aus der Verpackung zuordnen konnten. Eine dreieckige Montageplatte ebenfalls aus Edelstahl, sauber mit entgrateten und gerundeten Kanten versehen, war nach wenigen Anpassversuchen auch schon am Topf befestigt. Nun noch etwas Dichtungspaste auf das Krümmerende, die Verbindung mit dem Topf hergestellt und m it noch offener M ontageschelle am Fahrzeug befestigen. Klingt einfach, ist aber nicht „im m er“ so. Aprilia hat es doch tatsächlich geschafft, die Montagepunkte auf der Innenseite mit selbstsichernden Sechskant-Schrauben in einer Ausbuchtung in der Schwinge zu realisieren. So etwas passiert in der Regel immer dann, wenn die Techniker keinen blassen Dunst von der praktischen Anwendung haben und vor allem eine Montage selbst nie durchgespielt haben. Es ist der Hinterreifen, der den nötigen Zugang zu den Versenkungen, in welche die Schrauben eingelassen sind, schlichtweg blockiert. Also, raus mit dem Hinterreifen. Kurzum, ein ewiges Gefummel mit den sperrigen Schrauben und immer wieder aus den SchwingenVersenkungen herausfallende Muttern. Kurz vor dem kollektiven Wahnsinn klappte es dann aber doch noch. Werner zog ein Teleskop-Teil mit Magnetkopf, sieht in etwa so aus wie eine modifizierte und superspacige Radioantenne, zu Hilfe und hielt damit die Muttern rückwärtig einigermaßen in der richtigen Position. Viel Erfahrung und vor allem massenhaft Gefühl zahlt sich doch immer wieder aus. Dieses leidige Montage-Thema geht aber eindeutig auf das Konto von Aprilia und nicht von LeoVince, die Ihre Hausaufgaben ordentlich gemacht haben. Das gesamte Edel-Gestähle kurz noch justiert, die Krümmerschelle bis Anschlag angezogen, ein respektvoller Blick und die Reinigung von Dichtungsmasse und Finderabdrücken lassen das ersehnte Finale immer näher rücken. Werner hatte nun die Ehre und senkte hurtig die Montagebühne auf Halbmast, um die Bedienelemente für den ersten Start zu erreichen. Jetzt kom m t’s gleich, die Erw artung ist beim kom pletten Werkstattteam verständlicherweise enorm hoch. Zündung rasch an, Bremshebel gezogen und die Startertaste gedrückt - der pure Wahnsinn. Ohne Übertreibung läßt sich in dieser Sekunde festhalten, daß wir alle mehr als erstaunt waren über dieses Ergebnis. Solch einen fetten, sonoren und prägnanten Sound hatte wahrlich keiner von meinem „kleinen“ Scooter erwartet. Der 125er mutierte klangtechnisch damit zu wesentlich mehr und erinnert nun eher an eine - 500er mit sattem Kolbenhub –, Originalzitat vom Meister. www.bikertours24.de Seite |2 Operation erfolgreich – Patient lebt, so der erste erfrischende Eindruck. Das komplette UGT-Team war vom bisherigen Verlauf sichtlich erstaunt und der Atlantic röhrte in der Werkstatthalle munter weiter. Nun kommt der zweite Teil – die Testfahrt. Diesmal gebührt mir die Ehre, damit auch ein erster objektiver Vergleich ohne komplizierte Messungen möglich wird. Schließlich hatte ich noch vor einer guten halben Stunde m einen Scooter m it der „alten“ Anlage zur W erkstatt gefahren. Kleidung an, aufgesessen und rauf auf die nahegelegene Landstraße. Die Soundbox war schon auf Betriebstemperatur, da wir seit dem Start in der Werkstatt auf der Bühne die Kiste nicht mehr abgewürgt haben. U nd da w ar’s nun. G lasklarer Durchzug vom Standgas bis zur Endgeschwindigkeit. Vergleichbar einer menschlichen Genesung nach einer schweren Bronchitis konnte der 125er nun „richtig“ durchatm en und aushusten. Ab dem zweiten Drittel des Drehzahlbereiches kommt der Sound dann aber richtig kernig bis durchs Gehelm. Jede einzelne Hautpore möchte als erste senkrecht stehen und anzeigen, welch enormes Fahrgefühl mit dem neuen 4-Road verbunden ist. Trotz fehlender Leistungsmessung auf einem Prüfstand bestätigt das subjektive Fahrgefühl eine deutliche Verbesserung der gesamten Motorleistung über alle Bereiche. Der obere Drehzahlbereich profitiert am meisten von der neuen Edelstahl-Abgastüte und läßt einige zusätzliche kW ’s verm uten. Zurück in der Werkstatt dann eine zusätzliche Probefahrt für Werner, dann ein abschließendes Gespräch bei einem Kaffee. LeoVince ist mit dem 4-Road, der übrigens für eine Vielzahl von Scootern und Bikes verfügbar ist, ein riesen Wurf gelungen. Pure Eleganz in Edelstahl, sauberste Verarbeitung der gesamten Anlage, gepaart hervorragendes Design und kräftiger Sound, werten das so bestückte Fahrzeug in mehrfacher Hinsicht deutlichst auf. In den letzten Wochen konnte ich eine weitere Verbesserung der Gesamtleistung feststellen. Überdies wurde ich nun bei Stopps auf Touren wesentlich öfter angesprochen, was dies denn für ein Scooter sei - und vor allem in welcher Leistungsklasse. Der kernige Sound machte einfach alle schlichtweg neugierig. So hat sich erwartungsgemäß auch die komplette Anlage vom Krümmer aus bis kurz vor dem Topf in gefälliges Gold-Gelb gefärbt. Die Struktur des gebürsteten Edelstahl kommt somit fast noch besser zur Geltung. Fazit: Mit einem Satz und auf den Aprilia Maxi-Scooter bezogen läßt sich nun feststellen, daß jeder Atlantic-Fahrer nach Möglichkeit auf diese Anlage umsteigen sollte. Es gibt nicht einen gewichtigen Nachteil auf der Punkteliste der 4-Road Auspuffanlage, dagegen aber viele positive Eindrücke wie deutliche Leistungssteigerung, sattem und sonoren Klang, sehr ordentliche Verarbeitung und edelstes Design. Das alleine spricht für sich und einen Dank an LeoVince. www.bikertours24.de INFO Internet : www.leovince.de Preis : € 339,00 UVP (für Atlantic 125) Komplettanlage aus Edelstahl. Für viele Scooter- und Motorräder-Typen verfügbar. Über den Fachhandel zu beziehen. Einfache Montage möglich. Seite |3