Kindergarten der StädteRegion Aachen „Regenbogen“ – Rott
Transcrição
Kindergarten der StädteRegion Aachen „Regenbogen“ – Rott
Kindergarten der StädteRegion Aachen „Regenbogen“ – Rott Stand: 01.08.2010 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 4 1.1 1.2 Vorwort des Trägers Vorwort der Einrichtung 4 6 2. Vorstellen der Einrichtung 7 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 Historie des Kindergartens Adresse des Kindergartens Träger der Einrichtung Öffnungs- und Betreuungszeiten Lage und Raumkonzept des Kindergartens Strukturen der Kindergartengruppen 7 7 7 8 10 14 3. Personal 15 3.1 3.2 3.3 Mitarbeiter / innen Personalschlüssel Arbeitszeiten 15 16 16 4. Organisation 17 4.1 4.2 Organisationsdiagramm Organisationsverbund 17 17 5. Pädagogische Arbeit 19 5.1 5.2 5.3 5.4 5.4.1 5.5 Unser Bild vom Kind Situationsorientierter Ansatz Betreuungsauftrag Bildungsauftrag Bildungsbereiche Eingewöhnungsphase 19 19 20 21 21 22 6. Pädagogische Ziele und Handlungsweisen 24 6.1 6.2 6.3 Förderung in der Fein- und Grobmotorik Förderung sozialer Kompetenzen Förderung der Sprach- Gedächtnis- KommunikationsWahrnehmungs- und Medienkompetenz Sicheres Verhalten und Kontaktförderung außerhalb der Einrichtung Förderung von Tischkultur und Essverhalten Schulfähigkeitsprofil Rechte, Pflichten und Regeln Umgangsformen 24 24 6.4 6.5 6.6 6.7 6.7.1 25 26 26 27 28 30 2 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 7. „Offene Arbeit“ bei uns im Kindergarten 32 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.6.1 7.6.2 7.6.3 Tagesablauf Exkurs in die Geschichte des „Offenen Kindergartens“ „Offener Kindergarten“ bedeutet für uns: Raumnutzung und Raumstruktur konkret Basisgruppen Das Spiel im Kindergarten Das Freispiel Das Angebot Das Projekt 32 33 34 35 36 36 37 39 40 8. Das Team 41 9. Zusammenarbeit mit den Eltern 42 10. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 46 10.1 10.2 Pädagogischer Bereich mit dem Kind Pädagogischer Bereich für das Kind 46 46 11. Öffentlichkeitsarbeit 47 11.1 11.2 11.3 11.4 11.4.1 11.4.2 11.4.3 Presse und Medien Feste und Feiern Öffentlichkeitsarbeit außerhalb der Einrichtung Informationsmöglichkeiten Informationsflächen im Eingangsbereich Informationsflächen im Flurbereich Informationsmöglichkeiten an den Gruppenräumen 47 47 48 48 49 49 50 12. Schlusswort 51 13. Literaturverzeichnis 52 14. Anhang 53 3 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 1. Vorwort 1.1 Vorwort des Trägers Vorwort „Es geht um das Kind!“ Diesen einfachen Satz will die StädteRegion Aachen als Träger gemeinsam mit ihren Tageseinrichtungen als Leitgedanken in den Vordergrund stellen. Es geht um das Kind als unverwechselbares Original mit seiner individuellen Persönlichkeit und seinem reichen Potenzial, das es bereits in den Kindergarten mitbringt. Die Kindergärten der StädteRegion Aachen wollen in enger Zusammenarbeit mit den Eltern dieses Potenzial fördern und so ihren Beitrag dazu leisten, dass das Kind seine Gaben und Fähigkeiten entdecken und ausbauen kann, dass es standfest wird, feste Wurzeln entwickelt und im späteren Leben wie ein fester Baum mit unverwechselbarem Charakter manchem Sturm trotzen kann. Die eigentliche und entscheidende Arbeit findet in den Kindertageseinrichtungen statt. Das Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen als Träger versteht sich als Dienstleister für die Einrichtungen, um die Arbeit vor Ort im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben möglichst effizient zu unterstützen. Es versteht sich aber auch als Institution, die einen verbindlichen Rahmen für alle Einrichtungen in Trägerschaft der StädteRegion Aachen schafft, um die Qualität des Angebotes für alle Eltern und Kinder in den eigenen Einrichtungen zu sichern und weiterzuentwickeln. Daher hat das Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung mit seinen Einrichtungen in einem umfangreichen Qualitätsentwicklungsprozess trägerspezifische Standards erarbeitet. „Auf dem Weg in die Welt von morgen“, so heißt das Erziehungs- und Bildungskonzept, das diese Grundlagen festlegt. Das Qualitätsbuch „Bereits ab zwei mit dabei“ ist Teil des Gesamtkonzeptes und legt die Standards für die U3-Betreuung festlegt. Die Teams in den Einrichtungen evaluieren zusammen mit dem Träger ihre pädagogische Tätigkeit jährlich nach dem Evaluationskonzept für die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen der StädteRegion „Damit Qualität bleibt“. Dieses Konzept basiert einerseits auf Elementen der Selbstevaluation, bezieht aber andererseits auch externe Einschätzungen der Grundschulen, der Vorschuleltern, der Praktikantinnen und Praktikanten 4 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott sowie der Vorschulkinder selbst mit ein. Das Erziehungs- und Bildungskonzept ist für alle Einrichtungen in Trägerschaft der StädteRegion Aachen verbindlich. Doch bei allen verbindlichen Rahmenvorgaben durch den Träger hat jede Einrichtung ihren eigenen Charakter, ihre eigenen Schwerpunkte, ihre eigenen Menschen und davon „lebt“ das Angebot. Die einrichtungsspezifische Konzeption macht das konkrete Angebot jeder Einrichtung mit ihren sozialräumlichen Spezifika vor Ort für Eltern und Öffentlichkeit transparent. Viel Spaß bei der Entdeckungsreise durch die Konzeption des Kindergartens der StädteRegion Aachen, „Regenbogen“ - Rott. Angelika Kranz (Arbeitsgruppenleiterin für Kindergärten und Jugendarbeit) 5 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 1.2 Vorwort der Einrichtung Mit dieser Konzeptionsschrift möchten wir uns als Einrichtung der Elementarerziehung der StädteRegion Aachen in der Eifelgemeinde Roetgen - Rott vorstellen und unseren pädagogischen Ansatz und unsere Rahmenbedingungen allen Interessierten näher bringen. Mit der Elementarerziehung wird neben der familiären Erziehung ein wichtiger Mosaikstein im Fundament des weiteren Lebensweges der Kinder gelegt. Neben der Betreuung und Erziehung der Kinder steht für uns der Bildungsauftrag im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns. Bei unserer Bildungsarbeit geht es nicht darum schulischen Inhalten vor zu greifen. Vielmehr verstehen wir Bildung als Kompetenz, um zukünftige Lern- und Lebenserfahrungen bewältigen und aktiv gestalten zu können. Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen, Kindern bei ihrer Bildung behilflich zu sein, um in jetzigen und zukünftigen Gesellschaftsformen als aktives Mitglied auftreten zu können. Es ist faszinierend zu sehen wie „SPIELEND“ Kinder „LERNEN“ können. Dies möchten wir auch durch folgenden Leitsatz zum Ausdruck bringen: "Wage zu irren und zu träumen, hoher Sinn liegt oft im kindlichen Spiel.“ Johann Christoph Friedrich von Schiller Dichter und Dramatiker, *1759 - +1805 Bei uns im Kindergarten haben die Kinder die Möglichkeit mit all ihren Stärken und Schwächen als Individuum in der sozialen Gemeinschaft mit allen Kindern und Mitarbeitern in Kontakt zu treten, gemeinsam ein Stück Kindergartenalltag zu gestalten, miteinander spielend zu lernen und groß zu werden. 6 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 2. Vorstellen der Einrichtung 2.1 Historie des Kindergartens Der Kindergarten „Regenbogen“ wurde 1974 in den Räumen der alten Grundschule in der Quirinusstraße 43 als zweigruppige Einrichtung gegründet. 1996 wurde der Kindergarten in eine dreigruppige Einrichtung umgewandelt. Am 1. September 1992 übernahm der Kreis Aachen die Trägerschaft. Im Juni 2003 zog der Kindergarten, nach einer knapp einjährigen Bauzeit, in sein jetziges Gebäude. Er war das erste fertig gestellte Gebäude in dem Neubaugebiet „Im Gehaaks“. Der Umzug wurde nötig, da die Nutzung durch den Kindergarten durch das vorhandene Raum- und Sicherheitskonzept nicht mehr möglich war. Nach einer Bedarfsabfrage wurde im Sommer 2002 die Blocköffnungszeit als zusätzliches Betreuungsangebot eingeführt. Seit Einführung des Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz – KiBiz) werden Betreuungszeiten von 25h/ 35h/ 45h angeboten. Mit in Krafttreten der StädteRegion Aachen am 21. Oktober 2009 befindet sich der Kindergarten in Trägerschaft der StädteRegion Aachen. 2.2 Adresse des Kindergartens Kindergarten der StädteRegion Aachen „Regenbogen“ - Rott Im Gehaaks 4; 52159 Roetgen – Rott. Telefon: 02471- 2920 Telefax: 02471- 133562 E-Mail: [email protected] 2.3 Träger der Einrichtung StädteRegion Aachen; Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung A 51 Zollernstraße 10; 52070 Aachen Telefon: 0241-51980 Web: www.staedteregion-aachen.de 7 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 2.4 Öffnungs- und Betreuungszeiten Der Kindergarten bietet verschiedene flexible und bedarfsorientierte Öffnungs- und Betreuungszeiten an. Die Betreuungszeiten sind bedarfsorientiert gestaltet. Der Bedarf wird bei der Anmeldung erfragt, ändert sich die Bedarfsgrundlage im ausreichenden Maße kann eine Anpassung der Öffnungs- und Betreuungszeiten erfolgen. Die Betreuungszeit eines jeden Kindes wird verbindlich im Kindergartenvertrag festgelegt. ¾ 45 Stunden Betreuungszeit Montag: Dienstag: Mittwoch: Donnerstag: Freitag: 07:30 Uhr bis 16:30 Uhr 07:30 Uhr bis 16:30 Uhr 07:30 Uhr bis 16:30 Uhr 07:30 Uhr bis 16:30 Uhr 07:30 Uhr bis 16:30 Uhr Dieses Angebot beinhaltet eine Betreuungszeit von 45 Stunden (Ganztagesbetreuung). Der Beitrag richtet sich nach der Beitragstabelle der StädteRegion Aachen [bitte der Anlage entnehmen]. Die Abholzeit ist spätestens zum Ende der Betreuungszeit. Von 07:30 Uhr bis 09:00 Uhr ist die Bringzeit. ¾ 35 Stunden Betreuungszeit Montag: Dienstag: Mittwoch: Donnerstag: Freitag: 07:30 Uhr bis 14:30 Uhr 07:30 Uhr bis 14:30 Uhr 07:30 Uhr bis 14:30 Uhr 07:30 Uhr bis 14:30 Uhr 07:30 Uhr bis 14:30 Uhr Dieses Angebot beinhaltet eine Betreuungszeit von 35 Stunden Der Beitrag richtet sich nach der Beitragstabelle der StädteRegion Aachen [bitte der Anlage entnehmen]. Die Abholzeit ist spätestens zum Ende der Betreuungszeit. Von 07:30 Uhr bis 09:00 Uhr ist die Bringzeit. 8 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott ¾ 25 Stunden Betreuungszeit Montag: Dienstag: Mittwoch: Donnerstag: Freitag: 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr Dieses Angebot beinhaltet eine Betreuungszeit von 25 Stunden Der Beitrag richtet sich nach der Beitragstabelle der StädteRegion Aachen [bitte der Anlage entnehmen]. Die Abholzeit ist spätestens zum Ende der Betreuungszeit. Von 07:30 Uhr bis 09:00 Uhr ist die Bringzeit. ¾ Betreuungsbedarfes Bei der Erhebung des Betreuungsbedarfes entschieden sich bisher die meisten Eltern für die Betreuungszeit von 35 Stunden. Den Eltern ist ein flexibler Umgang damit wichtig. Aus diesem Wunsch entwickelten wir eine bedarfsorientierte Nutzung. An diesem Modell ist besonders hervorzuheben, dass die Eltern täglich entscheiden können, ob ihre Kinder bis 14:30 Uhr bei uns im Kindergarten verbleiben oder ob sie zwischen 12:00 Uhr und 12:30 Uhr abgeholt werden. Bei einer Betreuung bis 14:30 Uhr / 16:30 Uhr nehmen die Kinder am gemeinsamen warmen Mittagstisch teil. Mit dieser bedarfsorientierten Betreuungsmöglichkeit kommen wir dem Bedürfnis nach einer möglichst flexiblen Kindergartenbetreuung entgegen. 9 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 2.5 Lage und Raumkonzept des Kindergartens Der Kindergarten liegt in der Gemeinde Roetgen, inmitten eines neu entstehenden Wohngebietes im Ortsteil Rott. Er ist zentral in einem verkehrsberuhigten Bereich gelegen. Er ist das erste Gebäude, welches im neuen Wohngebiet „im Gehaaks“ fertig gestellt wurde. Das nähere Umfeld wird längerfristig durch weitere Baumaßnahmen gekennzeichnet sein. Das Einzugsgebiet des Kindergartens umfasst neben dem Ortsteil Rott, Mulartshütte, Rotterdell und vereinzelt Roetgen. Er ist der einzige Kindergarten im Ortsteil Rott. Der Ortsteil Rott ist gekennzeichnet durch eine dörfliche, überwiegend einfamilienhäusliche Bebauungsweise, es gibt vereinzelt kleine Gewerbebetriebe. Der Gemeindeteil Rott ist umgeben von großen Waldund Moorgebieten. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz sowie die örtliche Infrastruktur ist nur mäßig ausgebaut. Es gibt ein sehr reges Vereins- und Gemeindeleben in Rott. Raumkonzept: Beim Neubau des Kindergartes ist viel Wert auf eine großzügige Innenraumgestaltung gelegt worden. Dadurch ist es möglich, die Räume besser für die pädagogische Arbeit zu nutzen. Mit den großzügig gestalteten Räumen bieten wir den Kindern die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse nach Bewegung, Kreativität, Rollen- und Konstruktionssowie Regelspiel auszuleben. Dabei können die Kinder das gesamte Gebäude nutzen. Innenraumkonzept: Der Kindergarten erstreckt sich über zwei Etagen und ist bedingt durch das abschüssige Gelände durch mehrere Treppenstufen zu begehen. Die Hauptspielflächen sind ebenerdig, die Treppen verfügen alle über Handläufe für Erwachsene und Kinder. Alle Räume entsprechen modernen Brandschutzvorschriften, die Fluchtwege sind durch vernetzte Rauchmelder gesichert. Alle Räume verfügen über eine einzelsteuerbare Fußbodenheizung. Die Fenster im Obergeschoss sind alle abschließbar. 10 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Im Erdgeschoss befinden sich: ¾ ein großer Gruppenraum (ca.50 qm) mit Kinderküchenzeile. Dies ist der Raum der Sausewindgruppe, ¾ ein kleiner Gruppennebenraum (ca.23 qm), ¾ ein Abstellraum (ca.6 qm), ¾ eine Sanitäreinheit (10 qm) bestehend aus einem Waschraum mit zwei Waschbecken Seifenspender und Handtuchspender sowie einem Toilettenraum (vom Waschraum zugänglich) mit zwei Toiletten. Alle Sanitäranlagen sind kindgerecht gestaltet, ¾ Im Waschraum der Sausewindgruppe befindet sich ein Wickeltisch, ¾ ein Garderobenbereich vor dem großen Gruppenraum, ¾ ein Turnraum (ca.50 qm) mit Abstellraum (ca.8 qm), ¾ ein Personalraum (ca.10 qm), ¾ das Büro der Kindergartenleitung (ca.10 qm), ¾ eine kleine Personaltoilette und eine große behindertengerechte WC Einheit mit Dusche ein Putzmittelraum, ¾ zwei kleine Abstellkammern, ¾ eine Küche mit angrenzendem Bistroraum für das gemeinsame Frühstück und Mittagessen, ¾ ein zusätzlicher kleiner Gruppenraum (Wortwerkstatt); in diesem Raum befinden sich die Bücherei, Lagermöglichkeiten der Einrichtung, Raum für Kleingruppenarbeit, ¾ ein kleiner Kuschelraum, ¾ ein Flurbereich mit Infoecke und einer kleinen „Spielecke“, ¾ ein Eingangsbereich mit aufgegliederten Informationsbereichen, ¾ ein Hausanschlussraum. Abb.: Skizze des Erdgeschosses 11 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Im Obergeschoss befinden sich: ¾ zwei große Gruppenräume (je ca.50 qm) mit Kinderküchenzeile. Ein Gruppenraum ist der Raum der Sonnenscheingruppe und der der Plitsch – Platschgruppe, ¾ zwei kleine Gruppennebenräume (ca.23 qm), ¾ zwei Abstellräume (ca.6 qm), ¾ zwei Sanitäreinheiten (10 qm) bestehend aus je einem Waschraum mit zwei Waschbecken Seifenspender und Handtuchspender sowie einem Toilettenraum (vom Waschraum zugänglich) mit je zwei Toiletten. Alle Sanitäranlagen sind kindgerecht gestaltet, ¾ Im Waschraum der Plitsch -Platschgruppe befindet sich ein Wickeltisch, ¾ zwei Garderobenbereiche Gruppenräumen, befinden sich vor den großen ¾ zwei kleine Abstellkammern, ¾ eine Dachterrasse, ¾ ein Flurbereich mit Spielmöglichkeiten. Abb.: Skizze des Obergeschosses 12 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Außenraumkonzept: Das Außengelände (ca.900 qm) ist von allen Gruppenräumen zugänglich. Der Kindergarten muss über das Außenspielgelände betreten werden. Vor dem Gruppenraum im Erdgeschoss befindet sich eine Terrasse. Auf dem Außengelände hinter dem Gebäude befindet sich ein asymmetrischer Sandkasten mit Kletterturm und Hangelbogen. Der Sandspielbereich wird von einem Sonnensegel beschattet. Auf der Rasenspielfläche stehen eine Doppelschaukel sowie eine Dreierreckstange. Im linken Bereich des Außengeländes ist ein Hügel mit Kriechröhre und Aussichtspodest. Auf einer kleinen befestigten Spielfläche können die Kinder mit den kindergarteneigenen Fahrzeugen spielen. Auf den Grünflächen stehen Weidentipis und bespielbare Gartenbereiche. In Zukunft möchten wir mit Hilfe der Elternschaft das Außengelände weiter ausbauen, gestalten und für die pädagogische Arbeit besser nutzbar machen. Abb.: des Außengeländes 13 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 2.6 Strukturen der Kindergartengruppen bisher gelesen Unser Kindergarten besteht aus drei Gruppen, insgesamt können 65 Kinder unsere Einrichtung besuchen. In der Sausewindgruppe und der Plitsch – Platschgruppe (Gruppentyp I) je 20 Kinder davon 5 Kinder ab zwei Jahren. In der Sonnenscheingruppe (Gruppentyp III) 25 Kinder von 3-6 Jahren. Der Kindergartengruppe bei uns in der Einrichtung kommt eine besondere Bedeutung zu. Die Gruppe ist Hort und Heimat für die Kinder in ihr finden die Angebote und dass tägliche miteinander statt. Die Gruppen nennen sich wie folgt: Sausewindgruppe, Plitsch – Platschgruppe und Sonnenscheingruppe. Diese Gruppen werden von jeweils zwei Fachkräften begleitet, dadurch finden die Kinder auch in unserem Kindergarten feste Ansprechpartner und eine gruppeneigene Heimat. Gruppenübergreifend werden in unserer Einrichtung Projekte angeboten, im Freispiel können die Kinder den ganzen Kindergarten nutzten und so Kontakte zu Kindern aus anderen Gruppen pflegen. In der Mischung von Gruppe und gruppenübergreifender Projekte und Freispiel kommt der Gruppendynamik eine besondere Bedeutung zu; jüngere Kinder können von Älteren lernen und umgekehrt. Neben den oben erwähnten Gruppenstrukturen gibt es von Zeit zu Zeit Angebote für spezielle gleichartige Gruppenformen. Wir bieten spezielle Angebote für altershomogene Gruppen an, z.B. Aktivitäten für die zukünftigen Schulkinder oder Zahlenland für mittlere Kinder usw. 14 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 3. Personal 3.1 Mitarbeiter / innen ¾ Markus Schultheis, Diplom Sozialpädagoge Leiter der Einrichtung; mit einem Beschäftigungsumfang von 39 Stunden Sausewindgruppe: ¾ Dora Gehlen, staatlich anerkannte Erzieherin; erste Fachkraft in der Sausewindgruppe mit einem Beschäftigungsumfang von 39 Stunden ¾ Isabelle Koll, Kinderpflegerin zweite Fachkraft in der Sausewindgruppe mit einem Beschäftigungsumfang von 32:30 Stunden. Plitsch - Platschgruppe: ¾ Elke Peters, staatlich anerkannte Erzieherin; erste Fachkraft in der Sonnscheingruppe mit einem Beschäftigungsumfang von 35 Stunden. Stellvertretende Leitung. ¾ Manuela Schornstein, Kinderpflegerin, zweite Fachkraft in der Plitsch – Platschgruppe mit einem Beschäftigungsumfang von 39 Stunden. Sonnenscheingruppe: ¾ Eva Nowotny - Zayka, staatlich anerkannte Erzieherin, erste Fachkraft in der Sonnenscheingruppe mit einem Beschäftigungsumfang von 39 Stunden. ¾ Monika Willen, Kinderpflegerin, zweite Fachkraft in der Sonnenscheingruppe mit einem Beschäftigungsumfang von 34 Stunden. 15 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Zusätzlich: ¾ Eine 1Euro Kraft mit einem Beschäftigungsumfang von 20 Stunden im Hauswirtschaftlichenbereich. ¾ Zusätzlich zum Stammpersonal arbeiten von Zeit zu Zeit Praktikanten in unserer Einrichtung. 3.2 Personalschlüssel Der Personalschlüssel berechnet sich nach dem Kinderbildungsgesetz – KiBiz und wird vom Träger dem StädteRegion Aachen jährlich festgesetzt. 3.3 Arbeitszeiten Die Arbeitszeiteinteilung wird für jeden Mitarbeiter mit Hilfe von Dienstplänen strukturiert. Da jeder Mitarbeiter eigenständige Aufgabengebiete hat und im vollen Umfang an der pädagogischen Arbeit teilnimmt, werden bei uns in der Einrichtung 10% der Arbeitszeit als Vorbereitungs- und Verfügungszeiten gewährt. Diese werden außerhalb der Kernbetreuungszeit (Kernzeit: 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr) genommen. Der Kindergartenleitung stehen zusätzliche Freistellungsstunden zu. Situationsbedingt können sich geringfügige Änderungen ergeben. 16 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 4. Organisation 4.1 Organisationsdiagramm Der Kindergarten ist in folgende Organisationsform eingebettet: Träger der Einrichtung: StädteRegion Aachen Leiter der Verwaltung: Helmut Etschenberg Dezernat: II Fachbereichen Schule und Bildung Dezernent: Herr Jansen Amt: A 51 Amt für Kinder-, Jugend- und Familienberatung Amtsleiter: Herr Mainz A 51.2 Kindergarten und Jugendarbeit Arbeitsgruppenleitung: Frau Kranz Fachberatung: Frau Emming Fachberatung: Frau Erler A 51.1 Betrieb Kindergärten Arbeitsgruppenleitung: Herr Franzen Verwaltung: Herr Winkler Elternbeiträge / Finanzen: Frau Theuwis Betriebskosten: Frau Rußy Art der Einrichtung: Dreigruppiger Kindergarten Amt: A51 Amt für Kinder-, Jugend- und Familienberatung Leiter der Einrichtung Herr Schultheis Kindergartenleiter: Herr Schultheis Sausewindgruppe: Erste Fachkraft: Frau Gwehlen Zweite Fachkraft: Frau Koll Elternbeirat: Sprecher/in & Vertreter/in jeweils gewählt aus der Gruppe Plitsch - Platschgruppe: Erste Fachkraft: Frau Peters Zweite Fachkraft: Frau Schornstein Sonnenscheingruppe: Erste Fachkraft: Frau Nowotny - Zayka. Zweite Fachkraft: Frau Willen Elternbeirat: Sprecher/in & Vertreter/in jeweils gewählt aus der Gruppe Zusätzlich: 1 Euro Kraft Praktikanten Elternbeirat: Sprecher/in & Vertreter/in jeweils gewählt aus der Gruppe Rat der Einrichtung: Träger & Pädagogische Kräfte der Einrichtung & Elternrat 4.2 Organisationsverbund Die städteregioneigenen Kindergärten arbeiten im Verbund zusammen, dazu zählen die Einrichtungen aus Monschau, Roetgen, Simmerath und Baesweiler. Wie die anderen Kindergärten der StädteRegion Aachen nimmt auch der Kindergarten „Regenbogen“ am Projekt „Kindergarten als eigenständige Einrichtung“ teil. Dieses Projekt wurde im Jahr 1999 durch den Kreis Aachen mit der Zielsetzung eingeführt, qualifizierte 17 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott pädagogische Arbeit zu sichern, dezentralen Bürgerservice auszubauen sowie Motivation und Eigenverantwortung in den Kindergärten zu fördern und einen wirtschaftlichen Ressourceneinsatz zu unterstützen. 18 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 5. Pädagogische Arbeit Unser Kindergarten ist eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe zur Betreuung, Bildung und Erziehung für Kinder im Alter von 2 Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht. 5.1 Unser Bild vom Kind Wir achten jedes Kind in seiner Persönlichkeit als ganzen, vollwertigen Menschen und sehen es als aktiv handelnden Partner. Wir sehen unsere Aufgaben darin, die Entwicklungsphasen und die dadurch entstehenden unterschiedlichen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu fördern. Unser Verhalten sollte für das Kind immer verständlich sein. Wir wollen dem Kind mit Wertschätzung, Ermutigung und Hilfsbereitschaft begegnen. Um Kinder zur Selbständigkeit zu führen, lehnen wir uns an den Grundsatz von Maria Montessori an„Hilf mir es selbst zu tun!“, indem wir Kinder an Entscheidungen und Planungen, die ihren Alltag und ihr Umfeld betreffen, beteiligen. 5.2 Situationsorientierter Ansatz Entsprechend dem „Situationsorientierten Ansatz“ setzen wir, an den Interessen des Kindes bzw. der Gruppe an. Nehmen wir bestimmte Interessen der Kinder wahr, so bemühen wir uns, sie in Themen zusammenzufassen und durch ausgesuchte Übungen zu vertiefen. In Ergänzung der zu erarbeitenden Themen werden wir jedoch stets auf gefühlsmäßige Prozesse und aktuelle Bedürfnisse der Kinder achten und versuchen, darauf einzugehen. Dieses situationsbezogene Arbeiten fordert von uns immer wieder die Bereitschaft, sich jeden Tag neu mit Situationen, Nöten und Problemen, aber auch mit der Freude und der Begeisterung der Kinder auseinander zu setzen. Bei allen Angeboten, die von uns ausgehen, fordern wir das Kind zur Aktivität heraus. Als Mittel- und Ausgangspunkt der gesamten pädagogischen Planung möchten wir die Bedürfnisse und Interessen des Kindes befriedigen und ihm die Möglichkeit geben, viele Erfahrungen zu sammeln. Von uns angebotene Materialien sollen die Kinder zu Fantasie und Kreativität anregen. Themen wie demokratischer Umgang und situatives Arbeiten im Kindergarten, sowie die Partizipation (Mitgestaltung, Teilhaben und 19 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Mitverantwortung) im Miteinander mit den Kindern stehen in der Teamentwicklung im Mittelpunkt der Diskussion. 5.3 Betreuungsauftrag Rechtsgrundlage für das pädagogische Miteinander im Kindergarten ist der §2 des Gesetzes zur frühen Bildung und Förderung von Kindern ( Kinderbildungsgesetz – KiBiz ) Als sozialpädagogische Einrichtung haben wir neben den Betreuungsaufgaben einen eigenständigen Erziehungsund Bildungsauftrag im Elementarbereich des Bildungssystems. Das Miteinander im Kindergarten, welches frühe Lebens- und Verstehensformen im Kindesalter entsprechend widerspiegelt, ist gekennzeichnet durch das freie und angeleitete Spiel. In diesem verarbeitet das Kind seine Erfahrungen mit Menschen und Dingen, es gewinnt dabei neue Erkenntnisse und entwickelt individuelle und soziale Fähigkeiten. In dem wir für das Kind ein anregungsreiches und ausgewogenes Spielumfeld bieten, bahnen wir eine allseitige Förderung des Kindes an. Wir ergänzen und unterstützen die Erziehung des Kindes in der Familie. Durch den Kontakt mit der Familie und anderen Erziehungsberechtigten möchten wir die Lebenssituation jedes Kindes berücksichtigen und ihm zu größtmöglicher Selbstständigkeit und Eigenaktivität verhelfen. Des Weiteren möchten wir seine Lernfreude anregen und stärken sowie seine emotionalen Kräfte ausbauen und die schöpferischen Kräfte unter Berücksichtigung seiner individuellen Neigungen und Begabungen fördern. Wir vermitteln ihm Grundwissen über seinen Körper und fördern seine körperliche Entwicklung, die Entfaltung der geistigen Fähigkeiten und der Interessen des Kindes wollen wir unterstützen und ihm durch ein breites Angebot von Erfahrungsmöglichkeiten elementare Kenntnisse von der Umwelt vermitteln. In unserem Kindergarten hat das Kind die Möglichkeit, unterschiedliche soziale Verhaltensweisen, Situationen und Probleme bewusst zu erleben. So kann es seine eigene soziale Rolle innerhalb der Gruppe erfahren, wobei ein partnerschaftliches, gewaltfreies und gleichberechtigtes Miteinander, insbesondere auch der Geschlechter untereinander, erlernt werden soll. 20 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 5.4 Bildungsauftrag Wir möchten mit unserer Bildungsarbeit dazu beitragen, dass die Kinder wichtige Kompetenzen und Fähigkeiten für ihren weiteren Lebensweg entwickeln. Rechtsgrundlage für unsere Bildungsarbeit im Kindergarten ist die Vereinbarung zu den Grundsätzen über die Bildungsarbeit der Tageseinrichtungen für Kinder / Bildungsvereinbarung NRW. Unser Ziel ist es, die Kinder in allen möglichen, insbesondere in den sensorischen, motorischen, emotionalen, ästhetischen, kognitiven, sprachlichen und mathematischen Entwicklungsbereichen zu begleiten, zu fördern und herauszufordern sowie ihnen Fertigkeiten und Wissen zu vermitteln. Grundlage ist das Erziehungs- und Bildungskonzept für Kindereinrichtungen der StädteRegion Aachen „Auf den Weg in die Welt von morgen“ und „Bereits ab zwei mit dabei“. Die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität ist Grundlage jedes Bildungsprozesses. Auf künftige Lebens- und Lernaufgaben bereiten wir die Kinder vor und ermutigen sie zur Beteiligung am Zusammenspiel der demokratischen Gesellschaft. Ziel der Bildungsarbeit ist es daher, die Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen. Wir geben ihnen Gelegenheit, ihre Entwicklungs- und Selbstbildungspotentiale durch vielfältige Möglichkeiten zu verarbeiten. Diese Bildungsarbeit leistet einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit, unabhängig von Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft und zum Ausgleich individueller und sozialer Benachteiligungen. 5.4.1 Bildungsbereiche In den folgenden Bildungsbereichen werden wir mit unserer Arbeit tätig: ¾ Spiel ¾ Medienarbeit ¾ Musischer Bereich ¾ Rollenspiel ¾ Sprache ¾ Sachkunde ¾ Gestalten ¾ Natur und kulturelle Umwelt 21 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Die Selbstbildungspotentiale sind: ¾ Differenzierung von Wahrnehmungserfahrung über Körpersinne, über die Fernsinne und über die Gefühle, die ¾ innere Verarbeitung durch Eigenkonstruktionen, durch Fantasie, durch sprachliches Denken und durch naturwissenschaftlichlogisches Denken, ¾ soziale Beziehungen und Beziehungen zur sachlichen Umwelt, ¾ Umgang mit Komplexität und Lernen in Sinnzusammenhängen, ¾ forschendes Lernen. 5.5 Eingewöhnungsphase In der Regel sind die Kinder bis zum Eintritt in den Kindergarten in der sicheren Obhut ihrer Familien groß geworden. Einige Kinder haben erste Gruppenerfahrungen in Krabbelgruppen sammeln können. Mit dem Eintritt in den Kindergartenalltag beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die Kinder und häufig auch für deren Eltern. Die Eingewöhnungsphase hilft in diesem neuen Lebensabschnitt Fuß zufassen: ¾ bei der Anmeldung werden die ersten Kontakte geknüpft und das Haus und die pädagogischen Grundsätze werden vorgestellt, ¾ die neuen Eltern, deren Kinder bis zum Jahresende in den Kindergarten kommen vereinbaren Hospitation und Schnuppertage. In den ersten sechs Wochen des neuen Kindergartenjahres findet die Elternversammlung statt. Bei diesem Termin stellt sich das gesamte Personal vor und es können viele Fragen geklärt werden, ¾ die Fachkräfte aus den Basisgruppen sind in der Eingewöhnungsphase die zuständigen primären Bezugspersonen, ¾ jedes Kind kann zweimal vor dem regulären Besuch die Möglichkeit nutzen, im Kindergarten als Besucherkind zu „schnuppern“. Die Modalitäten werden mit den Fachkräften aus der jeweiligen Basisgruppe abgesprochen. Aus verwaltungstechnischen Gründen kann bei jedem Kind, das von Januar bis zum Anfang eines neuen Kindergartenjahres in den Kindergarten aufgenommen wird, einen Vertrag frühestens vier Wochen vor Eintritt in den Kindergarten abgeschlossen werden. 22 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott ¾ wir freuen uns, wenn Eltern in der Eingewöhnungsphase sich die Zeit nehmen ihr Kind mit zu begleiten. Diese Begleitung wird durch die zuständigen Fachkräfte mit den Eltern abgesprochen und geplant, ¾ uns ist es bewusst, dass Trennungsschmerzen beim Kind und auch bei Eltern auftreten können. Wir sind verlässliche Partner, die die Kinder in eine vertrauensvolle Obhut übernehmen, ¾ das Verhalten und die Reaktionen der Kinder wird beobachtet und den Eltern mitgeteilt, ¾ wir nehmen die Sorgen der Eltern ernst und treffen besondere Absprachen. Es ist uns wichtig, dass Eltern in der Eingewöhnungsphase immer erreichbar sind, ¾ wir nutzen die Potenziale anderer Kinder und der Gruppe, um den neuen Kindern den Einstieg zu ermöglichen. 23 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 6. Pädagogische Ziele und Handlungsweisen Im folgenden Kapitel möchten wir unsere grundlegenden pädagogischen Ziele und die dahin führenden Handlungsschritte erläutern. Sie orientieren sich an dem Entwicklungsstand und den Bedürfnissen der Kinder. 6.1 Förderung in der Fein- und Grobmotorik Um dieses Ziel zu erreichen, bieten wir eine Reihe von Möglichkeiten an. Unser Außengelände mit seinen Spielgeräten und dem zum Teil unebenen Gelände sowie die Bewegung in der freien Natur, Exkursionen bei den Waldtagen quer durch die angrenzenden Wälder stellen Anreize dar. Wir legen Wert auf ein regelmäßiges Turnangebot in unserem Tagesablauf. In der Turnhalle bieten wir den Kindern Anreize durch Turngeräte und Motorikbausteine. Durch gezielten Einsatz von verschiedenen Materialien wie z.B. Sandtisch, Bastel- Steck- und Legematerialien usw. setzen wir Anreize für die Entwicklung der Feinmotorik. In Spielkreisen fördern und fordern wir die Entwicklung durch Finger- und Kreisspiele, Lieder, Reime und Gedichte usw. Alle diese Möglichkeiten sollen die Kinder in Angebot und Freispiel in ihrer Entwicklung der Motorik fördern und fordern. 6.2 Förderung sozialer Kompetenzen Unser pädagogischer Umgang mit den Kindern ist gekennzeichnet durch die „Offene Arbeit“. Die Kinder haben die Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Spielpartnern in Aktion zu treten. Sie werden durch alle im Haus tätigen Mitarbeiter begleitet. Durch dieses Prinzip beugen wir einer Fixierung auf einzelne Personen vor und möchten die Kinder in ihrer sozialen Kompetenz fordern und fördern. Partizipation wie z.B. die Wahlfreiheit in Angebot und Freispiel sind pädagogische Ziele welche uns wichtig sind. Die Kinder können ihr Spiel in vielfältigen Spielbereichen in Bezug auf Spielort –partner, –material und –zeit selbst mit bestimmen. Wir sensibilisieren sie im Umgang mit ihren Mitmenschen. Die Kinder dürfen den Umgang mit Konflikten erfahren und adäquate Formen der Konfliktlösung lernen und ausprobieren. Uns ist wichtig, dass Kinder lernen, sich aktiv zu beteiligen und Verantwortung für ihr Handeln zu entwickeln. Sie sollen den angemessenen Umgang mit gruppendynamischen Prozessen wie Leitung und Einordnung erlernen, d.h. Spielideen initiieren und anleiten 24 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott können, von dritten Spielideen aufnehmen, akzeptieren und umsetzen können. Wertschätzendes Verhalten gegenüber Mitmenschen, Natur und Materialien sind für uns wichtige Bausteine der Entwicklung. Durch Natur- und Sachbetrachtung und Erfahrung möchten wir den Kindern diese Bereiche näher bringen. 6.3 Förderung der Sprach- Gedächtnis- KommunikationsWahrnehmungs- und Medienkompetenz Dieser Kompetenzbereich ist für die Kinder von besonderer Wichtigkeit. Zielsetzungen in diesen Kompetenzbereichen verfolgen wir durch eine Reihe von Maßnahmen wie z.B. Sing-, Wort- und Fingerspiele, wiederkehrende Rituale und Stuhlkreisspiele. Eine besondere Förderung erfahren die künftigen Schulkinder durch die Teilnahme am Aachener Programm zur vorschulischen Sprachförderung und LRS- Prävention sowie die Förderung im Mathematischenbereich im Zahlenland. Wahrnehmung und Sinnesschulung sind häufig Bestandteil unserer Spiele und Angebote. Wir ermutigen die Kinder eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Spielzeug kann zweckentfremdet werden und andere Funktionen bekommen. Wir bieten Spielzeug mit Aufforderungscharakter an z.B. Kissen; Schnüre; Ösen; Sand; etc. Besonders im Rollenspiel-, Mal- Bastel- und Bauteppichbereich leben die Kinder ihren Wunsch nach Kreativität und Phantasie aus. Medienpädagogische Erfahrungen können die Kinder in verschiedenen Bereichen machen; ihnen stehen Bücher, Kassettenrekorder und ein PC zur Verfügung. Wir führen die Kinder an diese Medien heran und lenken und steuern den richtigen Umgang mit diesen. Auch alle diese Förderund Fordermaßnahmen erfolgen im Angebot und im Freispiel. Häufig greifen wir Spielideen situativ auf und thematisieren diese. 25 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 6.4 Sicheres Verhalten und Kontaktförderung außerhalb der Einrichtung Durch gezielte Angebote und Übungen möchten wir den Kinder einen sicheren Umgang in ihrem Lebensumfeld vermitteln. In Kooperation mit der Verkehrspolizei üben wir mit den Kindern ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Durch das Üben in der Gruppe werden Regeln für ein richtiges Verhalten im Straßenverkehr vermittelt, die Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung, angeleitete Vorbildfunktionen der älteren Kinder übertragen sich auf die jüngeren. In Zusammenarbeit mit der freiwilligen Feuerwehr lernen wir ein sicheres Verhalten in Notsituationen. Wir nehmen den Kindern die Angst vor solchen Situationen und möchten sie stärken, sicher und richtig zu reagieren. Bei Ausflügen üben wir mit den Kindern das richtige Verhalten und Bewegen in der Gruppe, wir beziehen öffentliche Verkehrsmittel ein. Wir möchten den Kindern ein Stück Außenwelt erschließen und näher bringen durch gezielte Angebote und Exkursionen mit und zu anderen Institutionen. Durch die Kontaktaufnahme und die Zusammenarbeit mit diesen erleben die Kinder den Kindergarten als Teil ihres Lebensumfeldes. 6.5 Förderung von Tischkultur und Essverhalten Bei uns können die Kinder in den Gruppen frühstücken. Dabei werden sie von einer pädagogischen Kraft begleitet und angeleitet. Den Zeitpunkt und die Menge des Frühstückes steuern die Kinder weitgehend selbst. Jeden Donnerstag haben die Kinder die Möglichkeit am so genannten „großen Bistro“ teilzunehmen. Hierbei können sich die Kinder aus einem großen Frühstücksbüfett ihr Frühstück zusammenstellen. Die Zutaten für das Büfett werden von den Eltern mitgebracht und von den Kindern unter Anleitung der pädagogischen Fachkraft zusammengestellt und angerichtet. Die Kinder werden im Umgang mit dem Bistro angeleitet, damit möchten wir die Kinder unterstützen, Verantwortlichkeiten zu erlernen und den Umgang mit Lebensmitteln und mit Tischkultur fördern. Es besteht das Angebot, dass die Kinder gemeinsam in kleinen Gruppen das Büfett mit vorbereiten. Das warme Mittagessen wird von allen Kindern, die über die Mittagszeit bleiben, gemeinsam eingenommen. Von Zeit zu Zeit führen wir hauswirtschaftliche Aktivitäten wie z.B. Backen, Herstellen von Obstsalat etc. mit den Kindern durch. Die Geburtstagsfeiern werden im Kreise der Basisgruppe gefeiert. Das Geburtstagskind bringt Kuchen, Brötchen o. Ä mit und bietet es an der 26 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Geburtstagstafel seinen Gästen an. Häufig feiern die Eltern des Geburtstagskindes mit. Bei allen hier aufgeführten Punkten ist uns die Förderung der Tischkultur sehr wichtig. Wir möchten die Kinder dahin bringen, dass sie ein ausgewogenes Essverhalten entwickeln können. Die Kinder müssen nicht aufessen, sie sollen jedoch auch lernen, neue Gerichte zu probieren und sich Lebensmittel maßvoll zu nehmen. Ein bewusstes Ernährungsverhalten ist Ziel unserer pädagogischen Intervention in diesem Bereich. 6.6 Schulfähigkeitsprofil Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es unter anderem, den Kindern behilflich zu sein ihre Kompetenzen so zu entwickeln, dass sie die Anforderungen der Schulfähigkeit erreichen. Die Entwicklung zur Schulreife beginnt nicht im letzten Kindergartenjahr. Sie Knüpft an die frühkindliche Entwicklung an und zieht sich durch die gesamte Kindergartenzeit. Sie endet mit Erreichen der Schulfähigkeit. Im letzten Kindergartenjahr erleben die Kinder bei uns im Kindergarten eine besondere Förderung zum Erwerb ihrer Sprachkompetenz. Wir nehmen am „Aachener Programm zur vorschulischen Sprachförderung und LRSPrävention“ teil. Dieses Programm fördert das phonologische Bewusstsein und dient der Vorbereitung auf den Erwerb der zukünftigen Schriftsprache. Des Weiteren haben die Kinder im letzten Kindergartenjahr die Möglichkeit anhand verschiedener Angebote sich als angehendes Schulkind zu identifizieren und sich in einer altershomogenen Gruppe zu erleben. Kompetenzen und Fertigkeiten werden weiter gefördert und gefordert, Verantwortung und Arbeitseinstellungen werden ausgebildet. Da die Kinder bei uns im Kindergarten lernen, mit offenen Strukturen umzugehen und mit einer Vielzahl von Kontaktpersonen in Interaktion zu treten, ist dies eine gute Voraussetzung für den Übergang in die Grundschule. Auch dort treffen die Kinder im Jahrgangsstufenkonzept auf offene Strukturen. Den Kindern, die damit Erfahrungen gesammelt haben, fällt es leichter sich in diesen Strukturen zu orientieren und sie aktiv mit zu gestalten. 27 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Die Schulfähigkeit setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen: (in Anlehnung an das Schulfähigkeitsprofil NRW) Gesundheitliche Voraussetzung Schulfähigkeit Motorik Personale & Soziale Kompetenzen (Persönlichkeits- und Gruppenkompetenz) 6.7 Umgang mit Aufgaben (Arbeitshaltung, Arbeitsqualität und Arbeitstempo) Wahrnehmung Elementares Wissen & fachliche Kompetenzen Rechte, Pflichten und Regeln Da wir im Kindergarten in einer Sozialgemeinschaft leben ist es unerlässlich das es Rechte, Pflichten und Regeln gibt, die helfen das Miteinander zu organisieren. Mit unserer pädagogischen Tätigkeit möchten wir die staatliche Verpflichtung nach den Standards der UN – Konvention über die Rechte des Kindes unterstützen. Unsere Arbeit beruht auf den Grundlagen des Sozialgesetzbuches (SGB) Achtes Buch (VIII) Kinder- und Jugendhilfe, siehe Anhang. Wir verstehen Rechte, Pflichten und Regeln: ¾ als Orientierungshilfe die das Zusammenleben erleichtert, ¾ als Hilfe, um das Leben im Kindergarten überschaubarer zu machen, ¾ als Mittel, um Sicherheit und Vertrauen zu schaffen, ¾ als pädagogisches Mittel das verstanden und akzeptiert werden sollte, 28 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Wir sehen uns als Lobby der Kinder, vertreten ihre Rechte und geben ihnen Raum sie bei uns zu leben und zu erfahren. Kinder haben Rechte: ¾ ihre Meinung zu äußern, ¾ sich an Entscheidungen zu beteiligen, ¾ auf eine Privatsphäre, ¾ auf einen gewaltlosen Umgang, ¾ nicht diskriminiert zu werden, ¾ Hilfe einzufordern, ¾ zu spielen und zu lernen, ¾ Konsequenzen zu erfahren, ¾ Erfahrungen zu machen. Es gibt bei uns eine Grundhaltung im Umgang mit Rechten, Pflichten und Regeln an die wir die Kinder heranführen möchten: ¾ respektvoller Umgang miteinander, ¾ Konflikte verständlich machen, ¾ helfen Konflikte angemessen zu lösen, ¾ dem anderen seine Hilfe anbieten, ¾ respektvoll und wertschätzend mit den eigenen und den fremden Materialien umgehen, ¾ verantwortlicher Ressourcen, Umgang mit den gemeinsam genutzten ¾ Regeln werden erörtert und mit Kindern erarbeitet, ¾ Regeln können überprüft und in Frage gestellt werden, ¾ Regelverletzungen und Konsequenzen werden erörtert, ¾ wir unterstützen, dass Kinder Regeln selbstständig entwickeln und verantwortlich mit ihnen handeln können. 29 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 6.7.1 Umgangsformen Der Umgang mit Rechten, Pflichten und Regeln zeigt sich in den Umgangsformen, die im Kindergarten zum Tragen kommen. Für das Personal bedeutet dies: ¾ für den Umgang mit Regeln und Pflichten Vorbild sein, ¾ verantwortungsbewusst mit der Arbeitszeit umzugehen, ¾ Vorschriften und Dienstanweisung zu befolgen, Datenschutz zu wahren, ¾ Absprachen einzuhalten, ¾ ehrlich, verantwortlich und vertrauensvoll miteinander umzugehen, ¾ zugewiesene Aufgabenstellungen verantwortlich durchzuführen, ¾ verantwortlich für den ganzen Kindergarten zu sein, ¾ Material zu pflegen und in Ordnung zu halten, ¾ sich gegenseitig zu unterstützen, ¾ Informationen und Erkenntnisse aus Fortbildungen weiterzugeben, ¾ bei Konflikten fair miteinander umzugehen, ¾ Bedürfnisse der Kinder und der Eltern wahrzunehmen. Für die Kinder bedeutet dies: ¾ angemessene Kleidung zu tragen (Hausschuhe, Turnkleidung, wettergerechte Kleidung), ¾ Ordnung im Garderoben- und Fächerbereich zu halten, ¾ Spielbereiche nach Beendigung des Spieles wieder aufzuräumen, ¾ selbstverantwortlich mit privaten Spielsachen umzugehen und bei angeleiteten Aktivitäten beiseite zu legen, ¾ nach dem Frühstück nachzudecken, ¾ lernen für eigenes Verhalten Verantwortung zu übernehmen, ¾ für bestimmte Spielbereiche definierte Regel einzuhalten. 30 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Für die Eltern bedeutet dies: ¾ die Kinder pünktlich in den Kindergarten zu bringen und abzuholen, ¾ Fernbleiben mitzuteilen, ¾ Absprachen und Wünsche rechtzeitig anzukündigen, ¾ mit Krankheiten verantwortlich umzugehen und gesetzliche wie vertragliche Vorschriften einzuhalten, ¾ Informationen zu lesen und gegebenenfalls gegenzuzeichnen, ¾ In Listen eintragen ¾ Kritik am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu äußern, ¾ den Kindern die richtige Kleidung mitzugeben, ¾ das Personal über Besonderheiten zu informieren, ¾ die Einrichtung in ihrer Arbeit zu unterstützen. 31 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 7. „Offene Arbeit“ bei uns im Kindergarten 7.1 Tagesablauf Der Tagesablauf bei uns im Kindergarten ist gekennzeichnet durch ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Freispiel und stellt sich wie folgt dar: 07:30 Uhr 09:00 Uhr 09:00 Uhr 09:05 Uhr 11:30 Uhr 11:30 Uhr 12:00 Uhr 12:00 Uhr 12:30 Uhr 12:45 Uhr 12:30 Uhr 14:30 Uhr 14:30 Uhr 16:30 Uhr ¾ Frühdienst, die Kinder können in ihren Gruppen und den angrenzenden Räumen spielen. ¾ Ende der Bringzeit. ¾ Je nach Tagesablauf in den Gruppen. Anfang der Angebotsphase, die Kinder beenden ihr Spiel oder ihr Frühstück, räumen entsprechend auf und bereiten sich auf den Morgenkreis vor. Die Angebots- und Freispielzeiten können flexibel gestaltet werden. ¾ Aufräumzeit und Abschlusskreis in den Gruppen. ¾ Abholzeit ¾ Mittagessen der 35 h /45h Kinder ¾ Betreuung der der 35 h /45h Kinder ¾ Abholzeit der 35h Kinder ¾ Ende der Betreuung der Ganztagskinder Freitags ist der Tag an dem wir mit den Kindern z.B. in den Wald gehen. 32 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 7.2 Exkurs in die Geschichte des „Offenen Kindergartens“ Der pädagogische Ansatz der “Offenen Arbeit“ im Kindergarten ist nicht an den pädagogischen Fakultäten entwickelt worden, sondern ist die erste pädagogische Methode, die von Fachkräften in Kindergärten und Tageseinrichtungen selbst entwickelt wurde. Die Anfänge dieser Entwicklung kommen aus dem Norddeutschen und entstanden in den achtziger Jahren. Aus den Alltagserfahrungen resultierte die Erkenntnis, dass es immer schwieriger wurde, einen ruhigen und geordneten Tagesablauf im Gruppenraum zu gewährleisten. Immer mehr Kinder haben das Bedürfnis, ihren unbändigen Bewegungsdrang auszuleben, andere Kinder dagegen suchen immer mehr Nischen, um dort in Ruhe zu spielen und ziehen sich zurück. Für die Pädagogik im Kindergarten stellt sich nun die Frage: wie kann der Alltag im Kindergarten so gestaltet werden, dass man allen Kindern gerecht wird und sich die Fachkräfte nicht in ständigen Reglementierungen aufreiben? Im ersten Schritt begannen einzelne Einrichtungen ihre Stammgruppen zu öffnen. „Öffnen“ heißt zunächst, dass nicht mehr alle Aktivitäten ausschließlich in der Stammgruppe stattfinden, sondern die quer zu alten Strukturen übergreifenden Angebote geschaffen werden. Aus den ersten Erfahrungen heraus ging man in der „Offenen Arbeit“ dazu über, die Türen der Gruppenräume offen zu lassen. Damit wurden die Entscheidungsspielräume der Kinder um die Möglichkeit erweitert, die Nachbargruppe zu besuchen und sich dort auf ein Spiel einzulassen. Nach und nach entwickelte sich durch Beobachtung und Handlung in der Praxis der so genannte „Offene Ansatz“. Irgendwann nahm die Erziehungswissenschaft diesen neuen Weg zur Kenntnis und begann sich mit ihm zu beschäftigen. Wissenschaftler der Universität Oldenburg begleiteten die Entwicklung zur Offenheit und formulierten aus ihrer Forschung das reformpädagogische Modell „Offener Kindergarten“. Sein erklärtes Ziel ist es, auf die Lebensbedingungen heutiger Kinder mit einer angemessenen Elementarerziehung zu reagieren. Die Theoretiker des „offenen Kindergartens“ berufen sich dabei auf Montessori, Freinet und andere Reformpädagogen des vergangenen Jahrhunderts. Ein „Offener Kindergarten“ hat folgende Merkmale: Die bisherigen Stammgruppen werden aufgelöst. Statt des alten Gruppenraums mit möglichst vielen Beschäftigungsangeboten steht der ganze Kindergarten zur Verfügung. Es entspricht dem Gruppenbedürfnis von Kindern, ihre Spielpartner nach Sympathien und gemeinsamen Interessen auszuwählen. Unter Ausnutzung aller Möglichkeiten einschließlich Durchgangshallen und Waschräumen wird ein vielfältig gestaltetes Spielund Bewegungsangebot für alle Kinder geschaffen. Fest im Programm sind deshalb ein Bewegungsraum, ein frei zugängliches Außengelände, 33 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott ein Ruheraum, ein Kreativbereiche zum Basteln und Malen, ein Baubecken und ein Frühstücksbereiche. 7.3 „Offener Kindergarten“ bedeutet für uns: ¾ dass Kinder mit anderen Kindern spielen, fantasievolle Anregungen geben oder sich von den Ideen anderer anregen lassen, ¾ dass Kinder Freude am Kommunizieren haben, sich sprachlich ausdrücken und sich auseinandersetzen, ¾ dass die Kinder mit ihrem Körper lernen, geschickt umzugehen, bewegungsfreudig sind und ihre Kraft richtig einschätzen und einsetzen können, ¾ dass Kinder ihre eigene Befindlichkeit wahrnehmen und einschätzen können, wann sie der Ruhe bedürfen und wann ihre innere Anspannung steigt und sie sich in Bewegung wohler fühlen, ¾ dass wir den Kindern vertraute Bezugspersonen anbieten und in den Basisgruppen z.B. die Morgen- und Stuhlkreise und Geburtstagsfeiern durchgeführt werden, ¾ dass den Kindern durch Anleitung und Hilfestellung bei der Orientierung zur Seite gestanden wird, ¾ dass die Kinder bei ihren Entwicklungsschritten und bei ihrem Entwicklungstempo Unterstützung erhalten und wir sie in ihrer Individualität sehen, ¾ dass wir mit den Kindern in einem ausgewogenen Verhältnis von Freispiel und Angebot arbeiten, ¾ dass räumliche und personelle Ressourcen genutzt werden, ¾ dass Autonomie und Selbstorganisation Entwicklungsprozessen unterstützt werden, bei ¾ dass die Kinder Verantwortung übernehmen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Lernund und an 34 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 7.4 Raumnutzung und Raumstruktur konkret Bauecke und Regelspielbereich in den Gruppe: Turnraum: Multifunktionsraum: Bistro und Küche: Wortwerkstatt / Bücherei: Flurbereich: Rollenspielbereiche: Kreativbereiche: ¾ zum Konstruieren mit vielfältigen Bau- und Spielmaterialien Regel- KonstruktionsGeschicklichkeitsspiele und Computerecke. ¾ zur Bewegungserziehung für Sinnes- und Körperwahrnehmung, Rollenspiel und als Versammlungsort. ¾ zum Entspannen und Ruhe finden, für kleine Rollenspiele, zur Wahrnehmung bei Geschichten, Fantasiereisen, Sinnes- und Körperwahrnehmung. ¾ zum Frühstücken, Mittagessen sowie für hauswirtschaftliche Angebote. ¾ für Kleingruppen- und Medienarbeit. ¾ für Konstruktions-Geschicklichkeitsspiele Ort der Begegnung, Kaufladen und Puppenbühne. Naturerfahrung mit Hilfe des Aquariums. ¾ für das Rollen- und Stehgreifspiel, Theaterspiel, Verkleidungs- und Kommunikationsecke. ¾ zum Malen, Schneiden, Basteln und Gestalten mit vielfältigen Materialien. Die Räume stehen allen Kindern zur Verfügung. Bei den Angeboten wird die Anzahl der Kinder im Morgenkreis organisiert und mit Hilfe von Fotobutton dargestellt. Im Freispiel wird die Anzahl der Kinder untereinander abgesprochen, im Vordergrund steht die Kompetenzentwicklung der Kinder ihren Spielbereich selbständig zu organisieren. Durch die Selbstorganisation und die Einbeziehung des ganzen Hauses ergeben sich häufig kleinere Spielgruppen, dies lässt für uns eine intensivere Befassung mit einzelnen Kindern zu. Dadurch eröffnet sich für uns die Möglichkeit, die Kinder zu beobachten und einzuschätzen. Durch die Beobachtung eines Kindes durch alle Fachkräfte in den Funktionsräumen ergibt sich ein breiteres Spektrum an Sichtweisen und daraus resultierenden Handlungsschritten. 35 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 7.5 Gruppen Wir haben uns für die Beibehaltung der Gruppen entschieden, um den Kindern ein Gefühl von Heimat und ihnen vertrauten Bezugspersonen zu bieten. Es gibt für uns stichhaltige Argumente für die Erhaltung der Basisgruppen: ¾ diese geben gerade den 2 bis 4 jährigen Kindern Geborgenheit und Sicherheit, ¾ die Anwesenheit der Kinder kann dokumentiert und überprüft werden, ¾ der Morgenkreis führt die Kinder in den Tag, ¾ Sozialverhalten in größeren Gruppeneinheiten kann eingeübt und angeleitet werden, ¾ wir akzeptieren, dass Kinder gerade in der Eingewöhnungsphase sich vorrangig in der Stammgruppe aufhalten, ¾ wir sehen, dass es Kinder gibt, die den Schritt sich von der Stammgruppe zu lösen sofort, früher oder später vollziehen. 7.6 Das Spiel im Kindergarten Im täglichen Miteinander mit den Kindern und im heutigen pädagogischen Diskurs zeigt sich uns ganz deutlich, dass das Spiel für die kindliche Entwicklung und für die Lernerfahrungen der Kinder von elementarer Bedeutung ist. Alle weiteren Entwicklungsschritte bauen auf den vorhergehenden auf, die Kinder lernen zu differenzieren und erweitern so Schritt für Schritt ihre kognitiven, emotionalen, sozialen und motorischen Kompetenzen. Im Spiel setzt das Kind individuelle Ideen und seine Kreativität um und entdeckt persönliche Grenzen und Fähigkeiten. Durch das Tätigwerden mit seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Spiel eröffnen sich dem Kind Möglichkeiten, neue Handlungen auszuprobieren und die eigenen Handlungsmöglichkeiten auszudifferenzieren und weiterzuentwickeln. Das Kind tritt in Wechselbeziehungen zu anderen Kindern. Durch die Möglichkeit im Spiel soziale Kontakte zu gestalten, übt es Gesprächsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und Konfliktregulation und lernt dabei, sich in der Gemeinschaft zu orientieren. Es erprobt mit seinen Spielpartnern Formen des sozialen Umgangs und lässt sich von ihnen zu neuen 36 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Spielen anregen. Im Spiel erfährt das Kind Anerkennung und Sicherheit in seiner Spielgruppe und lernt, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Das Spiel ist eine Lernsituation, in der das Kind die verschiedenen Formen des Umgangs mit sich, anderen Menschen und Materialien erprobt. In diesem Sinn ist das Spiel im Kindergarten zugleich auch Lernen und Bildung Spielen ist der; „Königsweg“ der kindlichen Entwicklung und kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Für uns bedeutet diese Sichtweise, dass Kinder Akteure ihrer eigenen Entwicklung sind. Wir sind verpflichtet, ihnen Freiräume für ihr selbstorganisiertes Spiel einzuräumen. Unsere Aufgabe lehnt sich an den Leitsatz von Maria Montessori an „Hilf mir es selbst zu tun“. 7.6.1 Das Freispiel Das Freispiel ist die erste Form des Spieles im Kindergarten. Hierbei macht das Kind die wichtigsten Entwicklungs- und Lernerfahrungen. Das Freispiel ist, wie in vielen anderen pädagogischen Ansätzen, im Kindergarten freiwillig, selbstbestimmt und ohne Ergebniszwang. Die Kinder können und sollen wählen, was sie mit wem, wie lange und wie sie etwas tun wollen. Die Kinder haben täglich die Möglichkeit rund 2/3 der Betreuungszeit „frei“ zu spielen und diese Zeit eigenverantwortlich zu gestalten. Die Kinder bestimmen im Freispiel: ¾ ihre Spielinhalte: Sie können in der Freispielphase einer oder mehreren Tätigkeiten nachgehen. Die Kinder bestimmen die Zielsetzung und den Spielverlauf des Spieles weitgehend selbstständig. Das Ergebnis des Spieles muss kein konkretes Ziel beinhalten. Wichtig ist, dass Neugierde, Ehrgeiz, Interesse und Freude am Spiel und der sozialen Kommunikation geweckt werden. Soziale Kompetenz wird gefördert und gefordert, ¾ ihre Spielmaterialien: Sie können aus den bereit gestellten Materialien für ihr Spiel auswählen und diese Materialien nach ihren Bedürfnissen einsetzen und eigene Ideen kreativ umsetzen, ¾ ihre Spielorte: Im Kindergarten ist dies der gesamte Innen- und Außenbereich. Die Kinder können sich frei bewegen und die Räume und Bereiche nach Rück- und Absprache nutzen, 37 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott ¾ ihre Spielpartner: Die Kinder können alleine oder mit anderen Kindern ihrer Wahl spielen. Die Spielgruppen werden von den Kindern gebildet und können jederzeit variieren, ¾ ihre Spieldauer: Sie können ihr Spiel dann beenden, wenn sie ihre Spielidee entwickelt und ausgelebt haben und sich einer anderen Beschäftigung zuwenden möchten, ¾ ihre Spielintensität und ihr Spieltempo. Diese richten sich nach den eigenen Bedürfnissen. Das Freispiel ist eine offene Lernsituation, in der Kinder mit ihren Bedürfnissen aktiv werden. Sie wenden ihre Handlungsmöglichkeiten auf die Gegebenheiten der Lernwelt “Kindergarten“ an. Innerhalb dieser offenen Lernsituation bestimmt jedes Kind seinen eigenen Lernweg, bestimmt sein eigenes Arbeits- und Spieltempo. Das Kind behält die Motivation, Spielfreude und die Neugierde, es kann mit Erfolgserlebnissen rechnen, eine Vorstellung seiner Tüchtigkeit entwickeln und sein Selbstwertgefühl stärken. Im Freispiel wird den Kindern ein Höchstmaß an Vertrauen und Respekt entgegen gebracht, sich selbstständig, autonom und sinnreich zu entwickeln bzw. sich so zu erleben. Kinder und ihre Bedürfnisse werden ernst genommen, weil ihr Handeln als sinnvoll und als Ausdruck ihrer Entwicklungslogik verstanden wird. Das Freispiel signalisiert uns Fachkräften, die die Spielsituationen der Kinder beobachten und daran teilhaben, weitere Entwicklungsbedürfnisse und gibt Impulse für das Angebot. In dieser Spielform werden insbesondere soziale Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit Streit- und Spielkultur gefordert und geübt. Das freie Spiel eignet sich im besonderen Maß, das Verhalten und die Entwicklung der Kinder zu beobachten und zu dokumentieren. Das Kind hat ein Anrecht auf eine erwachsenenfreie Zone, das heißt nicht, dass die Kinder unbeaufsichtigt sind. Auch im Freispiel ist der/die Erzieher/In Ansprech- und Spielpartner des Kindes. Er/sie muss sich der Situation entsprechend verhalten. Die pädagogische Begleitung des Freispieles zielt auf die Förderung der Selbstständigkeit und die Unterstützung in den erworbenen Kompetenzen hin. Dem Personal kommt dabei die Aufgabe zu, die Bedingungen für das Freispiel zu fördern und die Kinder behutsam anzuleiten. 38 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 7.6.2 Das Angebot Das Angebot ist die zweite Form des Spiels im Kindergarten und ist die Ergänzung zum Freispiel. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass es die Fachkraft ist, die den Rahmen der angeleiteten Aktivität gestaltet. Angebote werden von den pädagogischen Mitarbeiterinnen vorbereitet, um die Kinder gezielt zu fördern und zu fordern und ihnen so neue Erfahrungs- und Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. Mit den Angeboten ermöglichen wir den Kindern Chancen der Erlebbarkeit verschiedener Aktivitäten, bzw. möchten Interesse wecken für Aktivitäten, die uns wichtig erscheinen und die den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder entsprechen, um somit Impulse für ihre Entwicklung zu geben. Durch die Beobachtungen im Freispiel ist es uns möglich, den Kindern im Angebot Anreize für ihre Entwicklung zu geben. Anhand dieser Anreize haben die Kinder Lernerfahrungen, entwickeln und bilden sich weiter. Im Angebot zeigen die Fachkräfte den Kindern Fertigkeiten, Techniken und Kenntnisse. Zugleich haben die Kinder aber auch Möglichkeiten, eigene Ideen und Absichten zu verwirklichen. Wir legen Wert darauf, dass die Kinder innerhalb einer Woche ein möglichst breites Spektrum an Angeboten wahrnehmen. Wir führen Listen darüber, welches Angebot die Kinder aufsuchen, damit wir gegebenenfalls einzelne Kinder konkret ansprechen können und sie zu einem Angebot einladen. An der Regenbogentafel im Flur stellen wir dar, an welchem Angebot die Kinder teilgenommen haben. Das Angebot schafft Voraussetzungen und neue Spielideen für das Freispiel. Das Freispiel bietet im Gegenzug Anregungen für die Planung von Angeboten. Im Gegensatz zum Freispiel bleibt die Gruppenstruktur während des Angebotes konstant. Die Angebote dauern zwischen ca.30 bis 60 Minuten. Dies ist von der Art und Weise des Angebotes abhängig. An den ersten drei Tagen in der Woche finden zeitgleich mehrere Angebote statt. Die Kinder haben die Möglichkeit aus einer Vielzahl von Angeboten auszuwählen. Die Angebote wiederholen sich so, dass viele Kinder die Möglichkeit haben, an allen Angeboten teilzunehmen. Im Angebot werden den Kindern lebenspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt. Darüber hinaus werden sie in motorischen Bereichen gefördert, Bildungsinhalte werden vermittelt und die Kinder können ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen erweitern und einüben. Fehlen zwei Mitarbeiter im Haus werden keinen gruppenübergreifende Angebote statt. Junge Kinder werden erst einmal behutsam an die Angebote herangeführt, häufig bleiben sie bei ihren vertrauten Betreuern. 39 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 7.6.3 Das Projekt Häufig sind die Angebote, Aktivitäten in den Morgenrunden und in Einzel- sowie Gruppenbeschäftigungen an Projekte oder Themen gebunden. Projekte gab es z.B. im Rollenspielbereich und zu den Themen: Experimente zu Luft und Wasser, Energiesparen. Projekte über einen längeren Zeitraum sind z.B. das Waldprojekt, Zahlenland; Sportprojekt etc. Projekte dienen dazu den Kindern Sach- und Sinnzusammenhänge über einen längeren Zeitraum verständlich zu machen und bei ihnen Interesse zu wecken. Um an ein Thema zu gelangen, beobachten wir das Spielverhalten und die Interessen der Kinder. Wir sprechen mit den Kindern über ihre Wünsche und Ideen. Im Team werden diese Anregungen ausgetauscht und erörtert. Wir überlegen welches Thema für die Kinder von Interesse ist, welche Ideen und Unterstützungen es geben könnte. Im Kinderplenum werden die Themenvorschläge allen Kindern vor- und zur Diskussion gestellt. Die Kinder stimmen ab, welches Thema uns in der nächsten Zeit begleitet. Sie lernen so, mit Entscheidungsprozessen umzugehen. Diese Prozesse werden von uns begleitet. Dabei ist es uns wichtig, dass möglichst alle Kinder sich beteiligen können. Zur Darstellung der verschiedenen Themen setzen wir bestimmte Methoden ein wie z.B. Plakate, Abstimmsymbolen etc. Während des Projektes beobachten und reflektieren wir dessen Verlauf. Wir freuen uns, wenn sich die Eltern im Rahmen ihrer Möglichkeiten bei der Durchführung mit einbringen. 40 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 8. Das Team Der „Kindergarten“ fordert nicht nur von den Kindern sich zu öffnen, sondern fordert dies auch von den Mitarbeitern. Neben der Verantwortlichkeit für die eigene Gruppe, ist die Verantwortung für das gesamte Haus und für alle Kinder mehr in den Vordergrund des pädagogischen Handelns getreten. Mit unserem Tun entwickeln wir uns zum Team, erarbeiten gemeinsam unser Konzept und müssen uns immer wieder den jeweiligen Erfordernissen anpassen. Teamgespräche (Donnerstag 1½ Stunde je Woche),), Vorbereitungsund Reflektionsgespräche (in der Vorbereitungszeit) dem wir uns über die Kinder austauschen und beraten, sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit. Durch KiBiz sind leider diese Zeiten stark eingeschränkt wurden. Inhalte unserer Besprechungen sind: ¾ Reflexion und Weiterentwicklung der pädagogischen Leitlinien, ¾ kollegiale Unterstützung und Hilfestellung, ¾ langfristige Planung und Organisation, ¾ Planung des aktuellen Tagesgeschehens und Aufgabenverteilung, ¾ Reflektion und Ereignisse, Analyse ¾ Austausch und Fortbildungsinhalte, vorhergegangener Diskussion über Aktionen Fachwissen und und ¾ Austausch über die Beobachtungen und Erfahrungen, die wir mit den Kindern machen. Ziel unseres gemeinsamen Handelns ist eine engagierte Zusammenarbeit aller Teammitglieder, um eine interessante und lebendige Kindergartenarbeit zu ermöglichen. Eine gute Zusammenarbeit im Team wirkt sich positiv auf alle aus mit denen wir im Rahmen unserer Arbeit zu tun haben, Kinder, Eltern, Personal, Träger und die Öffentlichkeit. 41 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 9. Zusammenarbeit mit den Eltern Wir sind ein "offener“ Kindergarten. Wir freuen uns, wenn die Eltern konstruktiv an unserer Kindergartenarbeit teilnehmen. Wir sind überzeugt, dass ein aktives Miteinander viel zum gegenseitigen Verständnis beiträgt, dass wir voneinander lernen können und das somit eine Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens und der Offenheit entsteht. Von einem harmonischen Klima profitieren vor allem die Kinder. Elternarbeit bedeutet für uns: Die Entwicklung des Kindes wird durch vier wichtige Säulen der Elternarbeit unterstützt. Im Mittelpunkt unserer Elternarbeit steht immer das Kind. In der Zusammenarbeit mit den Eltern geht es darum, die Interessen der Kinder zu wahren und den Eltern eine Möglichkeit zum Austausch zu bieten. Dialog Bildungs- und Informationsarbeit Kind Mitarbeit und Unterstützung Gremienarbeit Pad. .Fachkraft 42 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Dialog bedeutet mit Eltern im Gespräch und Austausch zu sein z.B.: ¾ bei der Anmeldung; in der Regel findet dort der erste Kontakt statt Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen werden mitgeteilt und erläutert, ¾ bei Elternabenden; es gibt themenbezogene und offene Elternabende. Sie werden durch die Mitarbeiter und / oder Referenten wie z.B. Kinderärzte, Logopäden und Lehrer durchgeführt, ¾ bei Elternangeboten; es gibt verschiedene Möglichkeiten der Angebote für die Eltern, wir führen z.B. Buchaustellungen, Bastelund Gestaltungsnachmittage, Kennenlernveranstaltungen und Väternachmittage durch, ¾ bei Tür- und Angelgesprächen, sie dienen der Kontaktpflege sowie dem kurzfristigen Austausch, ¾ bei Hospitationsgesprächen; bei der Hospitation können Eltern sich einen Eindruck über die Pädagogik und deren Umsetzung im Kindergarten machen. Sie haben die Möglichkeit ihre Kinder im Kindergartenalltag zu beobachten. Uns ist es wichtig, dass nach einer Hospitation ein Reflektionsgespräch stattfindet, um gegenseitige Eindrücke und Erfahrungen auszutauschen und Fragen zu klären, ¾ bei vereinbarten Elterngesprächen; es geht um den Austausch und die Beratung in Erziehungs- und Entwicklungsfragen. 43 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Mitarbeit und Unterstützung durch Eltern bedeutet z.B.: ¾ alle Eltern und Großeltern sind eingeladen, unsere Arbeit durch ihr Tun und ihr Mitwirken zu unterstützen. Das Spektrum reicht von der Hilfe bei Festen und Feiern bis zu handwerklichen Tätigkeiten und vielem mehr, ¾ wir freuen uns sehr, wenn Notsituationen unterstützen, Eltern uns bei personellen ¾ viele Exkursionen mit den Kindern sind nur möglich, wenn die Eltern uns durch Begleitung und durch Fahrgemeinschaften unterstützen. Gremienarbeit durch Eltern bedeutet: ¾ alle Eltern haben die Möglichkeit sich in den Gremien zu engagieren, ¾ nach § 9 KiBiz der Elternversammlung, ¾ nach § 9 KiBiz als durch die Elternschaft gewähltes Mitglied im Elternbeirat. Wir empfehlen dem Elternbeirat sich eine Satzung zu geben. Der Elternbeirat wählt aus seiner Mitte eine Sprecherin diese trifft sich ca. alle 8 Wochen (und nach Bedarf) mit der Kindergartenleitung um aktuelle Themen zu besprechen. Der Elternbeirat ist Schnittstelle und Mittler zwischen Eltern und Kindergarten / Träger. Ihm kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Er hat die Aufgaben Interessensvertreter aus der jeweiligen Gruppe zu sein und entsprechende Absprachen, Beschlüsse gemeinsam mit dem Kindergartenpersonal vor der Elternschaft zu vertreten und gegebenenfalls zu erklären, ¾ nach § 9 KiBiz im Rat der Kindertageseinrichtung. Der Rat der Kindertageseinrichtung tagt in der Regel 2 x im Jahr, bei Bedarf öfter, ¾ Zusammenarbeit in Planungsgremien und Arbeitsgemeinschaften. 44 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Bildungs- und Informationsarbeit für Eltern bedeutet: ¾ Angebote in Form von Elternabenden zu pädagogischen Themen wie z.B. Einschulung oder Bildung im Elementarbereich, ¾ Bereitstellung von Fachliteratur ¾ Information über die Pinnwände, ¾ Weitergabe von Informationsschriften, ¾ Elterngespräche (Beratung, Türund Informations- und Reflektionsgespräche). Angelgespräche, ¾ Zusammenarbeit mit den Familienzentren in Roetgen und Konzen. 45 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 10. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Wir möchten einer Verinselung unserer pädagogischen Arbeit vorbeugen. Wir sind offen für die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Diese Zusammenarbeit lässt sich in zwei Bereiche teilen. 10.1 Pädagogischer Bereich mit dem Kind Den Kindern unserer Einrichtung bringen wir in Kooperation mit anderen Einrichtungen ein Stück Lebensumfeld näher. Regelmäßig finden Aktivitäten mit der Feuerwehr und der Polizei statt. Gerne nehmen wir an dem Programm zur zahnärztlichen Prophylaxe mit unserem Patenzahnarzt St. Schmitz und dem zahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes der StädteRegion Aachen teil. Mit den Nachbareinrichtungen finden in unregelmäßigen Abständen Treffen statt. Dadurch lernen sich die Kinder, die gemeinsam die Grundschule besuchen werden, im Vorfeld kennen. Zur Roetgener Grundschule pflegen wir einen engen Kontakt. Nicht nur im Sinne der Bildungsvereinbarung NRW ist uns ein guter Übergang in die Grundschulzeit wichtig. Gemeinsam mit den Fachkräften der Grundschule möchten wir den Kindern die Übergangsphase in die Grundschule erleichtern. 10.2 Pädagogischer Bereich für das Kind Die Zusammenarbeit mit dem Träger und all seinen Fachämtern ist von fundamentaler Bedeutung für unsere Arbeit. Er bietet uns eine Vielzahl von Möglichkeiten an, z.B. Leitungs- und Fachkräftetreffen und Fortbildungen; er berät, informiert und unterweist, er fördert die Struktur und das Profil der städteregioneigenen Einrichtungen. Mit Hilfe von Referenten z.B. Logopäden, Lehrern, Mitarbeitern vom Allgemeinen Sozialdienst (ASD) und Kinderärzten etc. bilden wir uns fort und bieten Beratung und Hilfe an. Mit Institutionen aus der Nachbarschaft wie z.B. Vereinen nehmen wir die Möglichkeit wahr am Gemeindeleben teilzunehmen, und z.B. gemeinsame Projekte zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen ist kein starres Geflecht, sie ist offen für weitere Wege und Möglichkeiten. 46 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 11. Öffentlichkeitsarbeit 11.1 Presse und Medien In der Vergangenheit ist unser Kindergarten mehrmals Bestandteil der Lokalberichterstattung gewesen, wie z.B. während der Bauphase, der Einweihung oder auch bei Elternaktionen etc. In den Büchern des Heimatvereins Rott ist unsere Einrichtung ebenfalls erwähnt worden. Presseartikel werden bei uns im Kindergarten und bei der Pressestelle der StädteRegion Aachen archiviert. Unsere Pressearbeit findet in Kooperation mit der Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation S 13 der StädteRegion Aachen statt. Im Internet sind unter www.staedteregion-aachen.de einige Informationen über unseren Kindergarten zu finden. Für die Zukunft ist eine konzeptionelle Darstellung in diesem Forum geplant. 11.2 Feste und Feiern Bei vielen Veranstaltungen unserer Einrichtung ist die Öffentlichkeit eingeladen teilzunehmen, diese Möglichkeit nutzen wir um unser Haus und unseren pädagogischen Ansatz zu repräsentieren. Bei der Eröffnungsfeier im Herbst 2003 luden wir z.B. sämtliche Vereine des Ortes, Nachbareinrichtungen und politische Vertreter von Kreis und Gemeinde ein. Damit zeigen wir nicht nur die Verbundenheit mit dem Ortsgeschehen, sondern wir möchten auch das Interesse für unsere Arbeit wecken. Bei vielen Festen und bei den täglichen Aktivitäten des Kindergartens entstehen Fotos auf analoge und digitale Art. Diese Fotos dienen dazu unsere Arbeit transparenter zu machen. Analoge Fotos können nachbestellt werden, digitale Fotos können als Bildershow auf dem PC betrachtet werden, ebenfalls besteht die Möglichkeit sich diese Bilder auf CD-Rom zu kopieren. 47 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 11.3 Öffentlichkeitsarbeit außerhalb der Einrichtung Bei Veranstaltungen außerhalb der Einrichtung präsentierten wir unseren Kindergarten. Im Jahr 2002 nahmen wir an der Aktion der Aachener „Pferdeparade“ teil und gestalteten das Regenbogenpferd „Rotta Hüh“. Dieses Pferd stellten wir mit einer kleinen Bildgalerie über den Entstehungsprozesses im Rahmen einer Ausstellung im Aachener Ludwig Forum aus. Heute schmückt dieses Pferd noch den Eingangsbereich unseres Kindergartens. Bei der „500 Jahrfeier Rott“ im Jahr 2003 führten wir unter reger Teilnahme der Kinder und Jugendlichen zwei Aktivitäten durch: Edelsteinsieben und Wollefilzen. Wir haben, an einer Ausstellung der städteregioneigenen Kindergärten im Foyer der Kreisverwaltungsgebäude teilgenommen. Regelmäßig sind wir mit einem Stand beim Dorffest vertreten. 11.4 Informationsmöglichkeiten Die ersten Informationen erhalten die Eltern bei der Anmeldung ihrer Kinder. Bei Vertragsabschluss erhalten sie Informationen des Trägers und weitere Unterlagen. Im Kindergarten befinden sich verschiedene Bereiche in denen Informationen zu erhalten sind. Diese sollen die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Team, dem Träger und anderen Institutionen fördern. 48 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 11.4.1 Informationsflächen im Eingangsbereich Der Eingangsbereich des Kindergartens ist so gestaltet, dass dort verschiedene Informationsflächen zur Verfügung stehen. Diese teilen sich in folgende Bereiche auf: ¾ Informationsfläche für allgemeine Informationen des Kindergartens und des Trägers wie z.B. über die Bekanntgabe der Schließungszeiten, Veranstaltungen, Termine oder über auftretende Krankheitsbilder etc. Gelbe Sterne weisen auf spezielle Aushänge an den Gruppen hin. ¾ Informationsfläche für die zukünftigen Schulkinder, auf der z.B. Mitteilungen über Veranstaltungstermine und Informationen über das LRS Präventions- - Programm und Mitteilungen der Grundschule zu finden sind, ¾ Informationsfläche des Elternrates. Hier befinden sich Mitteilungen des Elternrates sowie Protokolle der Elternratssitzungen und eine Briefbox des Elternrates, ¾ allgemeine Informationsfläche. Hier können allgemeine Informationen von Vereinen oder anderen Institutionen, der Elternschaft oder auch Gesuche ausgehangen werden. Die Nutzung dieser Fläche erfolgt nach Rücksprache mit dem Kindergarten, wobei rein kommerzielle oder werbende Aushänge nicht angebracht werden. 11.4.2 Informationsflächen im Flurbereich Im Flurbereich informieren wir über unsere pädagogische Arbeit. ¾ an einer „Wolke“ hängen Buttons mit Fotos der einzelnen Mitarbeiter. Neben diesem Bereich befinden sich Pinnwände, an denen wir aushängen, welche Angebote in der jeweiligen Woche durchgeführt werden. 49 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott ¾ in der Nähe des Bistros befindet sich die Pinnwand, an der die Informationen bezüglich des Mittagessens, der Lebensmittelhygieneverordnung und des regelmäßig stattfindenden Frühstücksbüffets zu finden sind, ¾ im Flur gibt es ebenfalls einen Broschürenständer in dem Flyer und Informationen verschiedener Institutionen wie z.B. unserer Logopäden zur Mitnahme bereit liegen. 11.4.3 Informationsmöglichkeiten an den Gruppenräumen ¾ An den Gruppentüren hängen kleine Pinnwände, an denen Mitteilungen von den Basisgruppen zu finden sind. ¾ Über den Garderoben der Kinder befinden sich kleine Postfächer mit deren Hilfe der Kindergarten oder auch andere Eltern persönliche Informationen an die entsprechenden Eltern weitergeben können. 50 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 12. Schlusswort Nach unseren Erfahrungen, bei uns im Kindergarten können wir folgendes Resümee ziehen: ¾ die Kinder werden selbständiger, ¾ Entscheidungs- und Verantwortungskompetenzen entwickeln sich weiter, ¾ Konfliktlösungskompetenzen entwickeln und festigen sich, ¾ die Kinder werden freier und sicherer und gehen ruhiger miteinander um, ¾ Sprachkompetenz wird gefördert und gefordert, ¾ die Kinder nehmen an einem großen Spektrum an Aktivitäten teil, ¾ die Kinder erfahren einen größeren Aktionsradius. Wir haben festgestellt, dass es wichtig ist, dass die Kinder im Kindergarten auf verlässliche Strukturen treffen. Diese Konzeption ist kein fertiger pädagogischer Entwurf, sie ist viel mehr ein Prozess, der sich täglich weiterentwickelt und reflektiert werden muss. Wir sind offen für Veränderung auf Grund von Erfahrungen und Erkenntnissen die wir machen. Wir sind eine lernende und sich entwickelnde Institution. Mit unserem pädagogischen Engagement möchten wir einen wichtigen Beitrag der Familien aus unserem Einzugsgebiet zur Erziehung ihrer Kinder ergänzen und unterstützen. Wir begrüßen es, wenn alle beteiligten Personen unser Engagement mittragen und gemeinsam mit uns weiterentwickeln möchten. Alle Belehrung geht vom Herzen aus, alle Bildung vom Leben. Friedrich Hebbel Dramatiker und Lyriker, *1813 - +1863 Wir freuen uns, wenn wir den Lesern dieser Konzeption einen Einblick in unsere Arbeit geben konnten und danken allen, die an der Erstellung dieser Konzeption mitgewirkt haben. Die Mitarbeiter des Kindergartens der StädteRegion Aachen „Regenbogen“ – Rott 51 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 13. Literaturverzeichnis • Armin Krenz – Die Konzeption- Grundlage und Visitenkarte einer Kindertagesstätte • Axel Jan Wieland - Das Kind zur Rose machen • Basiswissen Kita – Neue Elterarbeit / Konzeptionsentwicklung / Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule • Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend / Übereinkommen über die Rechte des Kindes UNKinderrechtskonvention im Wortlaut Texte in amtlicher Übersetzung vom 20. November 1989 am 26. Januar 1990 • Caiati M. / Delac S. / Müller A - Freispiel - Freies Spiel • Erfolgreich starten! Schulfähigkeitsprofil als Brücke zwischen Kindergarten und Grundschule / Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen • Erziehungs- und Bildungskonzept der StädteRegion Aachen - Auf den Weg in die Welt von morgen • Bereits ab Zwei mit dabei • Gerhard Regel / Axel Jan Wieland Offener Kindergarten konkret • Gerhard Regel - Kindgemäßes Lernen im Vorschulalter • GUV - Briefe für den Elementarbereich 2/2003 • Landschaftsverband Rheinland – Pädagogik und Zwang Tageseinrichtungen für Kinder Diskussionspapier „Haus für Kinder“ • Ministerium für Arbeit Gesundheit und Soziales MAGS - Arbeitshilfen Kindergarten • Mobile Zeitschrift für junge Eltern 8/2001 - 1/2002 • Steffen Wasmund / Sozialgesetzbuch (SGB) Achtes Buch (VIII) Kinder- und Jugendhilfe Stand: Zuletzt geändert durch Art. 7 Gv. 30. 7.2004 I 2014 • Thomas Kühne / Gerhard Regel - Bildungsansätze im offenen Kindergarten 52 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 14. Anhang Auszüge aus dem Sozialgesetzbuch (SGB) Achtes Buch (VIII) Kinder- und Jugendhilfe Stand: Zuletzt geändert durch Art. 7 G v. 30. 7.2004 I 2014 SGB 8, § 1 Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe (1) Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft. (3) Jugendhilfe soll zur Verwirklichung des Rechts nach Absatz 1 insbesondere 1. junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen, 2. Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten und unterstützen, 3. Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen, 4. dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen. SGB 8, § 8 Beteiligung von Kindern und Jugendlichen (1) Kinder und Jugendliche sind entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen. Sie sind in geeigneter Weise auf ihre Rechte im Verwaltungsverfahren sowie im Verfahren vor dem Familiengericht, dem Vormundschaftsgericht und dem Verwaltungsgericht hinzuweisen. (2) Kinder und Jugendliche haben das Recht, sich in allen Angelegenheiten der Erziehung und Entwicklung an das Jugendamt zu wenden. 53 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott (3) Kinder und Jugendliche können ohne Kenntnis des Personensorgeberechtigten beraten werden, wenn die Beratung aufgrund einer Not- und Konfliktlage erforderlich ist und solange durch die Mitteilung an den Personensorgeberechtigten der Beratungszweck vereitelt würde. SGB 8, § 22 Grundsätze der Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (1) In Kindergärten, Horten und anderen Einrichtungen, in denen sich Kinder für einen Teil des Tages oder ganztags aufhalten (Tageseinrichtungen), soll die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden. (2) Die Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. Das Leistungsangebot soll sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien orientieren. (3) Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben sollen die in den Einrichtungen tätigen Fachkräfte und anderen Mitarbeiter mit den Erziehungsberechtigten zum Wohl der Kinder zusammenarbeiten. Die Erziehungsberechtigten sind an den Entscheidungen in wesentlichen Angelegenheiten der Tageseinrichtung zu beteiligen. SGB 8, § 24 Ausgestaltung des Förderungsangebots in Tageseinrichtungen Ein Kind hat vom vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt Anspruch auf den Besuch eines Kindergartens. Für Kinder im Alter unter drei Jahren und für Kinder im schulpflichtigen Alter sind nach Bedarf Plätze in Tageseinrichtungen vorzuhalten. Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe haben darauf hinzuwirken, dass ein bedarfsgerechtes Angebot an Ganztagsplätzen zur Verfügung steht. 54 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Auszüge aus dem Viertes Gesetz zur Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetztes SGB VIII Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz KiBiz). 55 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 56 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 57 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott 58 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Elternbeitragstabelle: 59 Kindergarten der StädteRegion Aachen „ Regenbogen“ - Rott Auszüge aus dem ÜBEREINKOMMEN ÜBER DIE RECHTE DES KINDES UN-Kinderrechtskonvention im Wortlaut vom 20. November 1989 am 26. Januar 1990 Artikel 4 [Verwirklichung der Kindesrechte] Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Gesetzgebungs-, Verwaltungs- und sonstigen Maßnahmen zur Verwirklichung der in diesem Übereinkommen anerkannten Rechte. Hinsichtlich der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte treffen die Vertragsstaaten derartige Maßnahmen unter Ausschöpfung ihrer verfügbaren Mittel und erforderlichenfalls im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit. Artikel 12 [Berücksichtigung des Kindeswillens] Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife. Artikel 13 [Meinungs- und Informationsfreiheit] Das Kind hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, ungeachtet der Staatsgrenzen Informationen und Gedankengut jeder Art in Wort, Schrift oder Druck, durch Kunstwerke oder andere vom Kind gewählte Mittel sich zu beschaffen, zu empfangen und weiterzugeben. 60