Biografie - ART EDITION

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Biografie - ART EDITION
Biografie
U T R I L L O,
Geboren:
Gestorben:
Maurice
25. Dezember 1883 in Paris
05. November 1955 in Dax/Landes
Maurice Utrillo wird am 26. Dezember 1883 als unehelicher Sohn der Künstlerin
Suzanne Valadon in Paris geboren. 1902 beginnt er unter der Anleitung seiner
Mutter zu malen, zunächst in den Straßen von Montmartre. In der Tradition
herkömmlicher Vedutenmalerei setzt er zum einen Straßenzüge, Eckgebäude,
Gebäudefluchten, Brunnen und Alleen in unterschiedlichen Jahreszeiten ins Bild,
die vom lyrischen Realismus Camille Pissarros und Albert Sisleys beeinflusst sind.
Zum anderen umgibt er die Szenerie durch subtile Farbgebung - meist in Gelb,
Türkis, Weinrot und Zinkweiß - mit Stimmungen, die beim Betrachter Empfindungen
von Vertrautheit oder Fremdheit auslösen. Die Zeit zwischen 1909-14 stellt den
Höhepunkt in Utrillos Schaffen dar, seine sog. "Weiße Periode" (période blanche).
Er reduziert dabei seine Farbskala auf Weiß bis Grau und mischt, um vor allem dem
Mauerwerk in seinen Bildern Stofflichkeit zu verleihen, Sand, Gips oder Kalk in
seine Farben. 1910 wird der Künstler von den Kunstkritikern F. Jourdan und E.
Faure entdeckt, die sein Talent würdigen. Daraufhin nimmt er 1912 erstmals am
Salon d'Automne teil. Bis 1914 reist Utrillo in die Bretagne und nach Korsika; seine
Werke gewinnen zunehmend an Leuchtkraft, wodurch seine vorher asketische
Wirklichkeitsauffassung bereichert wird. Zusammen mit seiner Mutter Suzanne
Valadon stellt er 1924 in der Galerie Bernheim-Jeune in Paris aus und erhält einen
Jahresvertrag - er unternimmt jedoch im selben Jahr auch einen
Selbstmordversuch, was wohl auf seine jahrelange Alkoholsucht zurückzuführen
sein mag. Utrillo leistet durch seine ursprüngliche künstlerische Kraft einen großen
Beitrag zur Verfestigung malerischer Strukturen gegenüber der Konzeption des
Impressionismus. Auch im Bereich der Zeichnung ist er bedeutend, so schafft er
hier 1926 Bühnenbilder und Kostümentwürfe für Djaghilevs "Ballet Russes".
Offizielle Anerkennung findet er 1928 mit der Aufnahme in die Ehrenlegion. Vom
Impressionismus ausgehend, wird Utrillo zum bekanntesten Schilderer von Paris
und besonders des Montmartre. Seine Bilder entstehen nach der Natur oder nach
Postkarten. Seine poetischen Interpretationen der Straßen und Plätze tragen mit
dazu bei, das romantische Bild des Quartiers populär zu machen. Wenn er
allerdings den Menschen darstellt, so stets als ein in der Gesellschaft vereinzeltes
und isoliertes Wesen. 1943 findet im Salon d'Automne Utrillos erste große
Retrospektive statt.
Literatur (Auswahl):
Haus der Kunst München (Hg.): Maurice Utrillo und Suzanne Valadon. Haus der
Kunst 15. Juni bis 11. September 1960. Ausstellungskatalog, München 1960
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