Mit Kindern Leben und Glauben feiern
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Mit Kindern Leben und Glauben feiern
Uta-Maria Köninger dipl. theol. Zürich 2012 Sakrale Kunst als Identifikation mit dem Glauben und Teil des Glaubens (Ikone,kontemplatives Bild,Statue) Kunst als Veranschaulichung biblischer Geschichten (S.Köder, A.Felger) Kunst als aktualisierende Auslegung von Überlieferung Kunst, die Bezug nimmt auf religiöse Motive ohne Identifikation mit Religion (Joseph Beuys, Arnulf Rainers) Kunst als religiöse Thematisierung des Erhabenen (Marc Rothko, Roland Heini) Profane Kunst, die zur religiösen Wahrnehmung und Reflexion anregt (Ben Willikens, Wolfgang Laib) eröffnet ungewohnte Blickwinkel fördert die sinnliche Wahrnehmung bricht eingefahrene Denkmuster auf motiviert durch Irritation fördert die Kommunikation schult die Kompetenz im Umgang mit Zeichen stellt Glaubensaussagen in neue Kontexte ermöglicht transzendente Erfahrungen regt Identifikationsprozesse an ermutigt zum kreativen Ausdruck Sensibilisierung für Achtsamkeit Ausbildung der Wahrnehmungsfähigkeit (Erschliessung der Tiefendimension von Wirklichkeit) Erkenntnis und Selbstkritik(kritisch-religiöse Urteilskraft) Umgang mit Divergenz und Bedeutungsoffenheit (existentielle Fragen, Interreligiöser Dialog) Suche nach Alternativen Imaginationslernen Ermutigung zur Symbolisierung Förderung des persönlichen Ausdrucks (religiöse Formen) Balance zwischen Eindruck und Ausdruck (persönlicher und gemeinschaftlicher Aspekt von Religion) Verzweckung Präsentation Fremdheit Kunstverständnis ästhetische Umsetzung sprachlicher Inhalte blosser Auslöser von Empfindungen Originale sind ausdrucksstärker erschliessen sich nicht von selbst kunstwissenschaftliche Grundkenntnisse berührt die Lehrperson selbst nicht unmittelbar und einfach zugänglich qualitativ (Form-Farbe-zeitgemäss-intensiv –original-dicht-geheimnisvoll) didaktisch-thematisch (Einstieg-VertiefungProduktivität) entwicklungspsychogisch angemessen Jedes gelungene Kunstwerk ist ein Gleichnis im Sinne der biblischen Gleichnisse. Es lädt zur Betrachtung ein, lässt einen Nachdenken über seinen Sinn, zwingt einem keine Interpretation auf, eröffnet neue Perspektiven in dem Sinne, dass es die Welt neu sehen lässt. (Andreas Mertin) In der medialen Bilderflut geht zunehmend die Fähigkeit einer aufmerksamen und verlangsamten Wahrnehmung von Bildern verloren Zu schnelle Deutungen von Bildern blockieren die Wahrnehmung von Neuem und Fremdem Die Arbeit mit Bildern braucht Zeit, wenn sie eine Entdeckungsreise sein soll „Produktive Verlangsamung“ (G. Hilger) ist eine Lernkultur, die allzu glatte und zu schnelle Lernwege bewusst unterbricht Thema Lehrperson Bild Lernende Thema gegeben/ gewählt hat Intention/ vermittelt Methode: transportiert Intention versteht (im Idealfall) Sieger Köder, der verlorene Sohn Andreas Felger, Engel Bild als Objekt der Begegnung Lernende Begegnung Begegnung Moderation/Begleitung Lehrperson Inhalt und Intention Dialog zwischen Betrachtenden und Bild: erste unmittelbare Eindruck als Ansatz einer Interpretation formale Analyse des Bildes (Aufbau, Formen, Farben): erweitert, bestätigt oder korrigiert den ersten Eindruck inhaltliche Analyse des Bildes: klärt Bildmotive und Bildelemente Wechselwirkungen zwischen Bildelementen und Lebenswelt der Betrachtenden vorläufige Deutung des Bildes: überprüft den ersten Eindruck Vertiefung: die Rolle des Betrachtenden in Bezug zum Bild Spontane Wahrnehmung Was sehe ich, was fällt auf? Analyse der Formsprache Wie ist das Bild aufgebaut? Innenkonzentration Analyse des Bildgehaltes Blick in die Realität und Zukunft Identifizierung Welche Gefühle löst das Bild in mir aus? Was bedeuten die Bildelemente? Welche Fragen, Erkenntnisse, Wünsche kommen in mir auf? Wo könnte mein Platz auf dem Bild sein? Wahrnehmen zusätzlicher Informationen: motivgeschichtlich: Bilder stehen in einer bestimmten Motivtradition sozialgeschichtlich: Bilder sind Spiegel und Widerspruch zu erlebten Wirklichkeit biographisch: Bilder sind auch Selbstdarstellungen des Künstlers psychologisch: Bilder spiegeln innerseelische Konflikte glaubensgeschichtlich: Bilder drücken das Lebensgefühl der Entstehungszeit und die Wandlung religiöser Befindlichkeiten aus Interview mit dem Bild Bildentdeckung Ergänzungscollage Bildbetrachtung mit Abdecken Bildvergleich Bildverfremdung Bildbearbeitung Bilderfolge Konturen ausmalen Bilddialog und szenische Darstellung Museen (Kunsthaus Zürich, Haus Konstruktiv) Kunstvereine (Wäscherei Kunstverein Zürich) Galerien (artinswitzerland.com/zuerich) Kunstinstallationen (Roland Heini, Uffikon) Kirchen (Franziskuskirche Uetikon) Kunstmessen (Art Basel, Art Zürich, Art Bodensee) Sammlungen (Sammlung E. G. Bührle, Zürich) Documenta (Kassel) Biennale (Venedig) Künstler, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, 32 Künstler Monografien, hrsg. v. Zeit Verlag Beteiligungs GmbH & Co. KG, 2011 Mario Reinhardt, Arbeit mit Bildern im Religionsunterricht. Impulse und praktische Anregungen Jean-Louis Gindt, Das Kunstwerk als Interpretations-maschine. Themenwochen Online-Lernen, 2007 Andreas Mertin/Karin Wendt, Mit zeitgenössischer Kunst unterrichten. Religion-EthikPhilosophie, 2004 Günter Lange, Bilder zum Glauben. Christliche Kunst sehen und verstehen, 2002 Franz W. Niel, damit uns die Augen aufgehen. Über den Umgang mit Bildern im Religionsunterricht, 1992 www.v-r.de/mertin/kunst.html www.lukasgesellschaft.ch www.uni-leipzig.de/ru/index.htm www.bildimpuls.de http://themenwochen-online-lernen.blogs.rpivirtuell.net/2008/11/15/theoretisches/ http://www.rpi-virtuell.net/workspace/users/ 8862/Handouts/Mappen/Test%20KunsteXpedition/welcome.html Roland Heini Tempelhof Uffikon 1995 Wolfgang Laib Blütenstaub von Löwenzahn 1982 Ben Willikens Altarbild 1995 Horst Antes Figur Flora 1960 Arnulf Rainer Kreuz 1988 Katharina Fritsch Tischgesellschaft 1988 Marc Rothko Red,Yellow,Red 1969 Matthew Weinstein, Apples, 1999 Anselm Kiefer Jerusalem 1986 Joseph Beuys Das Ende des 20. Jahrhunderts 1983 Georg Baselitz Tanz ums Kreuz 1983 Antoni Tàpies Fons-Forma 1985