als PDF
Transcrição
als PDF
JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS 1 | 2011 Foto: Daniel Josefsohn BEATSTEAKS Die Thieles und die Werbung /// Erfolgsmodell Schülerfirma /// So bin ich: Meinungen und Motive /// Taschen aus Holz vom Tischler mit Herz /// Eisen verbindet – Beruf Metall - Anzeige 1LIVE 1 | 2011 INHALT Die Thieles Werbe-Werkstatt aus Überzeugung Schule und Firma Schüler im Management 06 So bin ich ... im Beruf und im Leben 16 Heavy Metal Viel Metall und noch mehr vor 23 35 06 Die Thieles und die Werbung | 16 Schule und Firma – Schülerfirmen | 23 So bin ich – Menschen hinter den Berufen | 32 Treu bleiben – Ein Tischler packt ein | 34 Impressum | 35 Heavy Metal | 42 Beatsteaks im Interview | 45 Gewinne + Rätsel | 46 Vorschau 03 handfest 01 2011 Interkulturelle Kompetenzen spielerisch trainieren Kostenfreier Download des Lernspiels für mehr Miteinander – www.the-skillz.de Die Grundidee von „The Skillz“ ist einfach und genial zugleich: Vier junge Leute mit sehr unterschiedlichen Wurzeln und Fähigkeiten stehen mit ihrer Band „The Skillz“ vor dem ersten großen Auftritt. Dieser ist allerdings nur dann wirklich erfolgreich, wenn die Vier zusammenhalten. Denn trotz aller kulturellen Unterschiede, Vorurteile und Meinungsverschiedenheiten müssen sie sich zusammenraufen, harmonieren und einen gemeinsamen Rhythmus finden. Es geht um Toleranz und den fairen Umgang miteinander, es geht um Akzeptanz und Integration, um Freundschaft, um Zusammenwachsen und um das, was wir alle besser und mehr lernen sollten: interkulturelle Kompetenzen. Spieler/innen von ‚The Skillz’, die dies beherrschen, lotsen ihre Band zu einem erfolgreichen Gig. Dass ‚The Skillz’ darüber hinaus noch Spaß macht, zu spielen und es einem ein gutes Erfolgsgefühl vermittelt, wenn Theo, Derya, Antonio und Claas konfliktfrei ihren großen Auftritt bestehen, liegt nicht zuletzt daran, dass die Spielentwickler frühzeitig vor allem auf die Meinung der Jugend gehört haben. Schülerinnen und Schüler vom Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg in Troisdorf und vom Düsseldorfer Franz-Jürgens-Berufskolleg waren speziell für das Spieletesting dabei. Ein nicht wirklich schlimmer Job, so die einhellige Meinung Die bisherige Krönung für die ‚The Skillz’-Macher gab’s allerdings Anfang Dezember 2010 als der G.A.M.E. Bundesverband der Entwickler von Computerspielen und eine fachkundige Jury ihnen den Deutschen Entwicklerpreis als renommierteste Auszeichnung der ComputerspieleBranche in der Kategorie „Bestes Lernspiel“ zusprachen. Das Lernspiel „The Skillz“ wurde von der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (www.lgh.de) und dem bekannten Hamburger Spieleentwickler Daedelic herausgebracht. Fördergelder kamen vom Bund und dem Europäischen Sozialfonds. Es wurde in den letzten Monaten als Bestes Lernspiel mit dem Deutschen Entwicklerpreis und mit dem Serious Games Award ausgezeichnet. Eine Runde zu spielen dauert etwa 90 Minuten. Das Spiel ist als Download erhältlich: www.the-skillz.de 04 handfest 01 2011 Wo Ideen entstehen Erfolgsfaktor Kreativität Kreativität zu ermöglichen – das ist uns seit über 80 Jahren ein sehr wichtiges Anliegen. In partnerschaftlich vertrauensvoller Arbeitsatmosphäre entwickeln unsere Mitarbeiter zusammen mit unseren Kunden weltweit Ideen und hochwertige Produkte. In diesem Klima sind wir zu einem Global Player in der Elektrotechnik und Automatisierung herangewachsen. Und wir glauben fest daran, dass dies der Weg für die gemeinsame Zukunft ist! Mehr Informationen unter www.phoenixcontact.de © PHOENIX CONTACT 2011 handfest 01 2011 Schilder- und Lichtreklameherstellung ist ihr Beruf, Paderborn ihre Heimat und Kreativität ihr tägliches Geschäft. Den Grundstein dafür legte 1981 Vater Reinhard Thiele. Tochter und Sohn folgten ihm und leiten die Werbe-Werkstatt heute in zweiter Generation. Mit Erfolg. Dafür sorgen nicht zuletzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Können und Wissen, mit ihrer Leidenschaft und vielen Ideen. 06 handfest 01 2011 Rabea Thiele (30) hatte nicht viel Zeit, um sich einzugewöhnen, um sich darauf vorzubereiten, eine Firma zu übernehmen. Mit 21 Jahren wurde sie jüngste deutsche Meisterin im Schilder- und Lichtreklameherstellerhandwerk. Ein Jahr später geschäftsführende Gesellschafterin des Familienbetriebes in Paderborn. Ihr Vater, der studierte Maschinenbauer Reinhard Thiele, wollte nach 20 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand und die Werbe-Werkstatt in die Hände seiner Tochter legen. „Das war natürlich eine harte Schule, aber mein Vater hat mir vertraut. Und durch die ganze Verantwortung und Freiheit, die mir übertragen wurde, lernte ich sehr schnell, was Selbstständigkeit bedeutet.“ Und als der Vater merkte, dass die Firma auch ohne ihn läuft, wanderte er samt Frau nach Spanien aus. Dafür stieg Jascha Thiele (23) als zweiter geschäftsführender Gesellschafter in die Firma ein. Mittlerweile sind die beiden ein eingespieltes Team, die Aufgaben gerecht verteilt und die Firma gut gerüstet für die Zukunft. In der erstaunlich großen Halle im Paderborner Industriegebiet arbeiten außerdem fünf Angestellte, davon zwei in Ausbildung. „In einem kleinen Familienbetrieb“, sagt Rabea Thiele, „ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, dass viel kommuniziert wird und dass man in guten wie in schlechten Zeiten zueinander steht.“ Viel verändern möchte sie eigentlich nicht, auch nicht vergrößern, sie bekommt ja mit, wie es in großen Betrieben läuft, welcher Druck dort herrscht und da wisse sie nicht, ob sie dann noch ruhig schlafen könne. „Ich bin schon so ständig unter Strom und ab und an brauche ich dann meine Ruhephasen zur Erholung.“ Zweimal die Woche geht sie Reiten, raus in die Natur und nach 15 Jahren hat sie zum ersten Mal drei Wochen am Stück Urlaub, dann geht es nach New York und nach Mexiko. „Das geht aber nur, weil mein Bruder nachgerückt ist.“ Auf Montage „Durch die ganze Verantwortung und Freiheit, die mir übertragen wurde, lernte ich sehr schnell, was Selbstständigkeit bedeutet.“ Kai-Wido Richters (38) ist sei 2004 bei den Thieles. Seine Ausbildung hat er in einem Großbetrieb absolviert. „Aber da konnte man sich nur spezialisieren und das wird auf die Dauer eintönig. Hier muss man alles können, man ist ein Allrounder und dadurch bleibt der Beruf auch immer spannend.“ Meistens ist er auf Außenmontage, ständig neue Rabea Thiele 07 handfest 01 2011 Bianca Born „Die männlichen Mitbewerber haben es wohl nicht so gebracht. Als die Zusage von Thiele kam, habe ich mich riesig gefreut.“ 08 handfest 01 2011 Kunden, neue Orte, „von der Bäckerei bis zur Kirche“. Für Großkunden geht es auch schon mal weiter weg, nach Hamburg oder München, dann kann es passieren, dass man ein ganzes Jahr unterwegs ist. Und das gefällt dem passionierten Hobbyfotografen, der in seiner Freizeit Mähdrescher ablichtet und dafür sogar einen Verlag hat, der seine Bildbände druckt. 5000 Exemplare gehen da schon mal weg. Ein anderes Hobby ist die Restauration alter Vespas. „Fünf Stück habe ich mittlerweile, aber die werden nicht verkauft, ich bin da Endverbraucher.“ Logos entwickeln und Mangas zeichnen Studieren wollte Bianca Born (20) nach ihrer schulischen Laufbahn nicht, lieber Geld verdienen und beruflich vorwärts kommen. 30 Bewerbungen hat sie geschrieben, auch den Thieles hat sie eine geschickt und nach Kai-Wido Richters einem Praktikum wurde sie genommen. „Die männlichen Mitbewerber haben es wohl nicht so gebracht. Als die Zusage kam, habe ich mich riesig gefreut und mit meiner Mutter erstmal angestoßen. Denn eins wollte ich auf keinen Fall: vom Staat abhängig sein.“ Neben ihrer Hartnäckigkeit war es insbesondere ihr Talent, das ausschlaggebend war. Logos entwickeln macht ihr besonders Spaß, das Talent zum Zeichnen und Malen wurde ihr in die Wiege gelegt. In ihrer Freizeit zeichnet sie Mangas, über 600 Bücher hat sie selbst schon gelesen, sie mag Japan, und einmal im Leben möchte sie mindestens dorthin. „In Japan laufen die Menschen auch nicht so grau in grau rum, und man wird auch nicht so angeschaut, wenn man anders aussieht.“ Das Gesellige ausleben Stefanie Schyma (41) ist die dienstälteste Mitarbeiterin bei den Thieles. Seit 1988 ist sie mit dabei, damals ist sie einfach mal vorbeigegangen und hat den Senior-Chef gefragt, ob man sie brauchen könne. Konnte man, obwohl sie eigentlich ausgebildete Maler- und Lackiererin mit Schwerpunkt Beschriftung ist. Um 7 Uhr 30 fängt ihr Arbeitstag an, in einem kleinen Büro, in dem die Aufträge des Tages darauf warten, verteilt zu werden. Auf Montage ist sie selten, nur wenn Not am Mann ist, aber auch das gefällt ihr, mal rausfahren, neue Menschen kennenlernen, andere Dinge sehen. „Hier hilft jeder jedem, Teamwork wird großgeschrieben, es ist menschlich und persönlich. Und wo kann man schon seinen Hund mit zur Arbeit bringen?“ Auch außerhalb der Arbeit mag sie das Gesellige, sogar den Fußball: „Mit meinem Mann und unseren Freunden sind wir bei fast jedem Heimspiel des SC Paderborn.“ Im Web www.thiele-werbung.de Stefanie Schyma 09 handfest 01 2011 Andreas Vogt, 27, Schilder- und Lichtreklamehersteller Werdegang „Nach der Schule habe ich mich zuerst lange umgeschaut und schließlich eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann absolviert. Der Beruf passte aber nicht zu mir. Ich wollte kreativ arbeiten und wirklich was erschaffen. Ich habe mich für das Fachabi mit Schwerpunkt Gestaltung entschieden und bin danach über ein Praktikum an die Lehrstelle zum Schilder- und Lichtreklamehersteller gekommen. Ein Beruf, der mir absolut liegt.“ Nach der Ausbildung „ …geht’s darum, Erfahrungen zu sammeln, einen festen Job zu bekommen und für meine kleine Familie da zu sein. Wir haben einen einjährigen Sohn.“ Top & Flop „Schwer zu sagen. Die Abwechslung gefällt mir besonders und dass man immer gefordert wird, auch selber Lösungen zu finden, ist korrekt. Was mir allerdings noch nicht so gelingt ist das Flambieren von Acrylkanten.“ Das sollte man als Schilder- und Lichtreklamehersteller können: „Improvisieren. Über den Tellerrand schauen. Bei uns werden viele Talente gefordert.“ Ein groSSer Wunsch: „Ein Tag in der Wüste. Allein, auf sich selbst gestellt, Ruhe und Weite, davon träume ich schon lange. Ein wenig verrückt, aber auch gut.“ No go: „Wenn Menschen ungeduldig sind und versuchen, künstlichen Stress aufzubauen. Ein absolutes K.O. für mich und auch für alles, was mit Kreativität zu tun hat. Wenn’s viel zu tun gibt, OK, aber bitte nicht die Nerven verlieren. Mein Motto: konzentrierte Gelassenheit. Nur so schafft man wirklich was. Es geht schließlich um Qualität und Kunden erwarten von uns einhundert Prozent.“ Mein gröSStes Vorbild: „Kinder. Deren einfache und unverdorbene Sicht auf die Dinge fasziniert mich. Sie reagieren ohne Scheuklappen, sehen die Welt klarer und sind mit offenen Gedanken dabei - unvoreingenommen.“ Was heute an Arbeit ansteht: „Wir müssen zur Energieteam Arena, dem Fußballstadion des SC Paderborn 07. In sechs Meter Höhe werden die Leuchtkästen abmontiert. Auch das gehört zum Beruf: ein guter Ausblick.“ „Die rasante Entwicklung von Materialien, Maschinen und Grafikprogrammen bietet heute eine schier unermessliche Gestaltungsvielfalt. Vor 30 Jahren war die Herstellung von Schilder- und Lichtreklame eine fast reine Männerdomäne. Heute ist das zum Glück anders. Viele junge Frauen interessieren sich für den Beruf, sie sind erfolgreich und zeigen, dass sie den Willen und das entsprechende Talent mitbringen. Und das ist wichtig. In unserem Beruf kommen immer wieder neue Aufgabengebiete hinzu. Beispiele hierfür: die Textilveredelung und das Carwrapping. Gerade Letzteres hat den Möglichkeiten für perfektes Design nochmals einen richtigen Schub verpasst. Wer also Kreativität mit Köpfchen und dann noch mit handwerklichem Geschick vereinen möchte, sollte den Beruf Schilder- und Lichtreklamehersteller genauer betrachten. Am besten über ein Praktikum. So stellt man fest, wie sich unsere Arbeit in den Werkstätten und beim Kunden vor Ort anfühlt.“ Martina Gralki-Brosch, Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses beim Zentralverband Werbetechnik und selbstständige Schilder- und Lichtreklameherstellerin 10 Schilder- und Lichtreklamehersteller/in /// Die Werbung. Sie verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Sie leuchtet uns von Hauswänden entgegen, verspricht Tiefpreise und kündigt Hammerqualität an. Mit großen Lettern zieht sie die Blicke auf sich. Für deren Produktion und Montage verantwortlich: die Schilder- und Lichtreklamehersteller. Sie stellen Leuchtbuchstaben in fast allen Größen, Formen und Farben her, fertigen Werbetafeln und Firmenschilder an und kennen sich bestens mit Folien, der Blechverarbeitung, Elektrik und Gestaltung aus. Am PC oder Mac bereiten sie alles millimitergenau vor, stimmen die Entwürfe mit ihren Kunden ab, produzieren nach genauen Vorgaben und montieren ihre Unikate vor Ort. Ganz ehrlich und ohne viel Werbung versteht sich. Die 3-jährige Ausbildungszeit gestaltet sich äußerst abwechslungsreich. Arbeiten finden in der Werkstatt oder beim Kunden statt – drinnen oder draußen. An einem Tag wird ein edles Praxisschild entworfen und am nächsten Tag muss ein Fundament für eine Baustellenschildanlage gegossen werden. Viele Tätigkeiten werden von modernsten Maschinen unterstützt, aber auch traditionelle Techniken,25 Adeline Alidemi, wie das Vergolden, gehören zum Berufsbild. In der Ausbildungszeit beträgt die Ausbildungsvergütung durchschnittlich: 1. Lj. 460,- Euro, 2. Lj. 520,- Euro, 3. Lj. 610,-Euro. Wie geht es nach der Ausbildung weiter? Mit einer bestandenen Gesellenprüfung stehen dem Schilder- u. Lichtreklamehersteller die Türen zu vielen Seiten offen. So finden sie Beschäftigung bei den zahlreichen Firmen der Werbetechnik, bei Unternehmen, die sich auf die Herstellung und den Vertrieb von werbetechnischen Materialien oder Maschinen verlegt haben, als Ausbilder oder auch als Selbsständiger. Außerdem gibt es vielfältige Weiterbildungsangebote. Als erstes wäre die Meisterprüfung zu nennen oder die Prüfung zum/zur staatlich geprüften Gestalter/in. Wer sich nur in Teilbereichen fortbilden möchte, kann dies z.B. in Carwrappingkursen oder Softwareschulungen tun. www.werbetechniker.de handfest 01 2011 Andreas Vogt 11 Sebastian, 17 Jahre Miriam, 26 Jahre Markus, 26 Jahre Janusz, 36 Jahre Saskia, 18 Jahre www.handfest-online.de www.handwerk.de Lena, 19 Jahre Sie werden Gesellen und Meister, übernehmen Betriebe, bilden aus, entwickeln Ideen, treffen Entscheidungen, übernehmen Verantwortung und gestalten ihren Weg: Cindy, 17 Jahre Jan, 18 Jahre handfest 01 2011 Generation Handwerk 12 Dennis, 20 Jahre Teresa, 19 Jahre Orazio, 22 Jahre Susanne, 22 Jahre Svenja, 23 Jahre Olaf, 26 Jahre Tobias, 20 Jahre Yvonne, 20 Jahre Nathalie, 20 Jahre Julia, 17 Jahre handfest 01 2011 13 handfest 01 2011 Als Sieger nach Amerika Interview mit Michael Pollmann – 2009 einer der Gewinner bei „Jugend gründet“, 2010 einer der Mentoren für die nächste Generation vlnr: Prof. Dr. Heinz Trasch (Steinbeis-Stiftung), Prof. D. Barbara Burkhardt-Reich (Projektleiterin Jugend gründet) das Siegerteam: Patrick Freund, Michael Pollmann, Nico Schindler, Felix Weber, Yannick S. Wünkhaus und Roland Ratay und Dr. Thomas Greiner, BMBF. Wie genau kam es zu der Gemeinschaftsaktion mit Jugendlichen aus unterschiedlichen Bundesländern, um die Schülerfirma „en2go“ zu gründen? Kennengelernt haben wir uns beim Economic Summer Camp von jem e.V. in Sachsenheim im Sommer 2009. Dort geht es darum, bei Schülern aus ganz Deutschland Interesse an unterschiedlichen Themen aus der Marktwirtschaft zu wecken. Es war eine tolle Erfahrung und wir haben uns auch super verstanden. Wie gut der Wettbewerb dann verlaufen ist, hätten wir uns natürlich nie träumen lassen. Und richtig gute Freunde sind wir dadurch auch geworden. Warum die Idee mit dem Schuh, der klimaneutralen Strom produzieren soll? Wir telefonierten miteinander, um über mögliche Ideen zu sprechen, als bei einem von uns der Handy-Akku leer ging. Und da hatten wir schon 14 das wichtigste Element unserer Idee: ein Produkt, mit dem man immer und überall seinen Handy-Akku wieder aufladen kann. Wichtig war uns, dass man möglichst keine Einschränkungen in Kauf nehmen muss. So kamen wir auf die Idee, eine Technik im Schuh zu integrieren, so dass der Kunde im besten Fall gar nichts davon mitbekommt - bis dann einmal der Handy-Akku leer ist und er schnell den beim Laufen aufgeladenen Reserve-Akku aus dem Schuh holt. Gab es Interesse an Ihrer Idee seitens der Wirtschaft? Unsere Idee direkt übernehmen wollte niemand, was wahrscheinlich auch daran lag, dass wir keine Schuhhersteller getroffen haben. Beim und nach dem Bundesfinale in Wolfsburg haben uns aber einige Leute dazu geraten, die Idee weiter zu verfolgen und uns auch ihre Hilfe angeboten. Über Jugend gründet kann man auch an einer kostenlosen Erfinderfachauskunft im Steinbeis-Transferzentrum teilnehmen. handfest 01 2011 Was haben Sie durch die Schülerfirma gelernt, für sich persönlich mitnehmen können? Für mich persönlich habe ich mitnehmen können, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Man hat gesehen, dass man eben nicht alles alleine machen kann, da war die intensive Teamarbeit eine sehr tolle Erfahrung. Und sonst hat man auch einen Einblick in die Unternehmensgründung bekommen. Sich selbstständig zu machen und die Verantwortung zu übernehmen ist eine ganz besondere Erfahrung. Ob ich das dann später auch so umsetze, weiß ich noch nicht, aber ich habe definitiv erkannt, dass mich das Thema sehr interessiert. Als Sieger durften Sie in die USA, ins Silicon Valley reisen. Was haben Sie erlebt? Wir sind Ende August, Anfang September für zwei Wochen nach Kalifornien geflogen. Dabei musste der schwierige Spagat zwischen Preis und interessanten Unternehmensbesuchen gemacht werden. Das ist aber auch super gelungen! Nils Högsdal, der jedes Jahr mit dem Gewinnerteam reist, hat uns nicht nur alles Sehenswerte gezeigt, sondern auch Kontakt zu einigen interessanten Unternehmen hergestellt. Das waren sowohl ganz junge Startups als auch bereits etablierte Unternehmen. Und auch die andere Seite haben wir gesehen, bei Gesprächen mit Beratern und Investoren. Es war für uns tatsächlich die erhoffte Mischung, ein toller Urlaub, der unser Interesse an einer Unternehmensgründung noch einmal befeuert hat. Welche Tipps würden Sie Schülern geben, die an dem Projekt teilnehmen möchten? Wichtig ist, dass man sich auch selbst für seine Idee begeistert. Vorwissen ist eigentlich keins notwendig, weil alles im Wettbewerb vermittelt wird. Wer aber selbst nicht von seiner Idee überzeugt ist, dem wird es auch kaum gelingen, jemand anderen davon zu überzeugen. Gleichzeitig muss man aber auch einen kritischen Blick bewahren. Ich würde jedem empfehlen, auch Freunde und Bekannte, die nichts mit dem Wettbewerb zu tun haben, zu fragen, was sie von der Idee halten. Und sehr hilfreich sind auch die Mentoren, die auf der Jugend gründet Webseite aufgelistet sind. So haben wir letztes Jahr noch einige sehr gute Tipps bekommen. Wie genau unterstützen Sie nun als Mentor von „Jugend gründet“ andere Schülerfirmen? Nachdem ich selbst so eine tolle Erfahrung gemacht habe, möchte ich jetzt auch etwas von dem, was ich gelernt habe, weitergeben. Ungewöhnlich an unserem Team war nicht nur, dass wir aus unterschiedlichen Bundesländern kommen, sondern auch, dass es bereits im ersten Jahr für den ersten Platz gereicht hat. Denn man lernt im Wettbewerb so viel, dass es im zweiten Jahr meist noch besser läuft. Uns haben da die Mentoren aus den Vorjahren mit vielen Tipps geholfen, jetzt machen auch wir das für die neuen Teilnehmer. Auf der Internetseite gibt es eine Übersicht über alle Mentoren; die Teilnehmer können ihnen einfach eine Email schreiben, wenn sie irgendwo Hilfe oder Tipps benötigen. Und als Mentor macht das dann wieder den gleichen Spaß wie letztes Jahr. Die Sieger auf USA-Trip Was bringt die Teilnahme an „Jugend gründet“ (Berufs-) Schülerinnen und Schülern? In einer sich immer schneller verändernden Welt müssen junge Leute auf Berufe vorbereitet werden, die wir heute noch gar nicht kennen. Sie müssen dazu befähigt werden, Technologien zu nutzen, die erst morgen erfunden werden und sie müssen dafür gewappnet werden, Herausforderungen zu bewältigen, von denen wir heute noch gar nicht wissen, dass es sie gibt. Das kann erreicht werden, indem Schüler nachhaltiges unternehmerisches Denken und Handeln trainieren; denn Unternehmersein erfordert Eigenschaften wie Fantasie, Veränderungswillen, Initiative, Leidenschaft, Mut, Offenheit, Anstrengung, sportlichen Ehrgeiz und Begeisterung. Bei „Jugend gründet“ wird unternehmerisches Denken und Handeln trainiert. Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich, Projektleiterin „Jugend gründet“ Jetzt anmelden für den Wettbewerb „Jugend gründet“? Unternehmer sein. Alle Entscheidungen selbst bestimmen. Und ohne finanzielles Risiko. Das wär´s? Na dann: Gleich anmelden bei „Jugend gründet“ dem Online-Wettbewerb für junge Leute, die unternehmerisches Denken und Handeln trainieren wollen. Testet Eure Fähigkeiten ein Unternehmen zu leiten! Handwerkliche Berufe bieten für die Selbstständigkeit eine ideale Voraussetzung. Im Februar 2011 startet die Planspielphase. Dabei werden die ersten acht Jahre der Unternehmensentwicklung simuliert: Die Teilnehmer konkurrieren gegen virtuelle Computergegner in ihrem Markt und durchleben dabei Höhen und Tiefen der Konjunktur. Bis zum Ende der Spielphase am 13. Mai 2011 ist die Teilnahme zeitlich ganz flexibel gestaltbar. Anmeldung und weitere Informationen auf www.jugend-gruendet.de. Für Fragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Birgit Metzbaur [email protected] Telefon: 07231-42446-27 15 handfest 01 2011 Schule und Firma Eine Firma gründen? Kann doch nicht so schwer sein. Oder doch? Was muss bei der Produktion beachtet werden? Wofür braucht man Marketing, warum einen Vertrieb? Schülerfirmen, so heißt es, bereiten in groben Zügen auf das Berufsleben vor. handfest hat zwei von ihnen besucht, um mal nachzuschauen. Maximilian „Ich lerne hier ja auch für die Zukunft, ich möchte es schon weit im Leben bringen.“ 16 Dorina „Mein Ziel ist später die Innenarchitektur, auch wenn ich weiß, dass es ein langer Weg wird.“ handfest 01 2011 „Am liebsten arbeite ich mit Akkuschrauber und Stichsäge.“ Besser miteinander umgehen Im Münsterland an der Grenze zu Niedersachsen liegt Sassenberg, eine Kleinstadt mit 14.000 Einwohnern. Hier liegt auch die Ganztagsschule, an der Jürgen Schürenkamp (51) als Lehrer und als Studien- und Ausbildungskoordinator tätig ist. Seine Klasse 7a ist seit geraumer Zeit mit dem Schülerunternehmen „transform“ in aller Munde. Ihr Produkt heißt „L.A.U.R.A“, ein mobiles Moderatorenpult. Die Idee kam von den Schülern selbst, 28 sind an der Schülerfirma beteiligt, in drei Gruppen aufgeteilt, in Verwaltung, Produktion und Marketing. Einiges an Vorbereitung und Hilfe war vorab notwendig, um das höhenverstellbare Pult marktreif zu gestalten. Studenten der Berufsakademie Melle entwickelten mehrere Prototypen, zudem hilft ein pensionierter Tischlermeister den Schülern vor Ort. „Ohne die Unterstützung aus dem Handwerk“, sagt Schürenkamp, „hätten wir die Produktion nicht realisieren können.“ Die Schüler aber lernen nicht nur, wie eine Firma funktioniert, sie kommen auch weit herum und präsentieren ihre L.A.U.R.A auch schon mal auf einer Messe. Maximilian (12) aus der Marketing-Abteilung meint, er habe durch die Schülerfirma ein besseres Auftreten, er sei sicherer und, so fügt er an: „Ich lerne hier ja auch für die Zukunft, ich möchte es schon weit im Leben bringen.“ Das sieht Dorina (12) ganz ähnlich, sie mag Zahlen, Mathe zählt neben Sport zu ihrem Lieblingsfach und deshalb kümmert sie sich um die Buchhaltung und die Finanzen. „Aber mein Ziel ist später die Innenarchitektur, auch wenn ich weiß, dass es ein langer Weg wird.“ Daven (13) arbeitet bereits in jungen Jahren „am liebsten mit Akkuschrauber und Stichsäge“, da kennt er sich schon ganz gut aus, sagt er, zuhause habe er ja auch geholfen, dem Vater, mit den Schränken und so. Auch Jennifer (13) hat schon mit einer Freundin zusammen ein Baumhaus gebaut, mit Holz arbeiten, das gefällt ihr. Wichtiger aber noch war für sie: „Durch die Schülerfirma haben wir auch gelernt, besser miteinander umzugehen.“ „Durch die Schülerfirma haben wir auch gelernt, besser miteinander umzugehen.“ GRÜNDUNG VON SCHÜLERFIRMEN Dirk Förster arbeitet bei der Stiftung Partner für Schule NRW in Düsseldorf als Projektmanager der Initiative „Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten“ und ist dort u. a. für das Modul Schülerfirmen zuständig. Daven Jennifer Herr Förster, bei der Stiftung Partner für Schule sind Sie der Experte in Sachen Schülerfirmen. Was bietet die Stiftung? Im Rahmen der Initiative „Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten“ bietet die Stiftung Partner für Schule NRW allgemein bildenden, weiterführenden Schulen in NRW die Möglichkeit, Schülerfirmen in der Sekundarstufe I zu gründen. Daneben können die Schulen unterschiedlichste Maßnahmen zur Berufsorientierung mit Hilfe der Initiative durchführen – sie können z.B. ein Berufsorientierungsbüro einrichten, um einen zentralen Raum zur Berufsorientierung an der Schule zu haben, oder ein Berufsorientierungscamp für die Schülerinnen und Schüler anbieten. Können Sie uns vielleicht ein paar ‚unbedingtzu-beachten-Regeln’ in Sachen Schülerfirma nennen? Ein sehr wichtiger Punkt bei der Gründung einer Schülerfirma ist die Idee der Dienstleistung bzw. des Produktes. Diese sollte in Kooperation mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern entwickelt werden, da die Identifikation in diesem Fall höher ist als bei einer Idee, die von einem Lehrer stammt und den Schülerinnen und Schülern vorgelegt wird. Zudem macht es Sinn, dass die Schülerfirma die Organisationsstruktur eines realen Unternehmens widerspiegelt. Wie in einem „richtigen“ Unternehmen sollte es in der Schülerfirma unterschiedliche Abteilungen geben und die Schülerinnen und Schüler sollten die unterschiedlichen Funktionsstellen innehaben. Ferner ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler, die neu zur Firma stoßen möchten, zur Besetzung der offenen Stellen ein Bewerbungsverfahren durchlaufen müssen, in dem sie sich mit einem Anschreiben bewerben sollen und nachher ein Bewerbungsgespräch führen. Zudem sollten in der Schülerfirma Regeln, die im besten Falle von den Schülerinnen und Schülern aufgestellt werden, bestehen, die von allen Mitarbeitenden einzuhalten sind. Der Kontakt zu den Kunden der Schülerfirma sollte auch durch die Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden. Zudem sollten Schülerfirmen als langfristiges Konzept zur Berufsorientierung nachhaltig in der Schule implementiert und nicht als einjähriges Projekt angesehen werden. Das langfristige Konzept der Schülerfirma bietet außerdem die Möglichkeit, dass durch die Schülerfirma eine Kooperation zu einem Betrieb aus der freien Wirtschaft aufgebaut werden kann. Eine wesentliche Erfahrung. Die Stiftung Partner für Schule NRW fördert die Zusammenarbeit von Unternehmen und Schulen. www.partner-fuer-schule.nrw.de 17 handfest 01 2011 „Es ist auch klasse, mit anderen zusammenzuarbeiten. Das motiviert, und man lernt immer wieder neue Dinge dazu.“ Kevin 18 handfest 01 2011 Hans van Ooyen betreut mit dem Verein ConAction 61 Schülerfirmen in der Kölner Region. Was bietet Ihr Netzwerk den Schülerfirmen? ConAction e.V. ist in der Jugendhilfe aktiv und setzt hier einen Schwerpunkt auf die Berufsorientierung. Praxisstationen, Praxisparcours und Ausbildungsbörsen gehören genauso dazu, wie der Aufbau unseres Kölner Schülerfirmen-Netzwerks. Philipp Kölner Strandstühle in Finnland Ziel der Schülerfirmen ist es, den Jugendlichen Schlüsselqualifikationen wie Teamarbeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit zu vermitteln. Das sieht man auch in der Finkenberg-Schule in Köln Porz so. Ebensoviel Wert legt man hier aber auch auf die Förderung künstlerischer, motorischer und handwerklicher Fähigkeiten. Einer der dafür Zuständigen ist Christoph Diefenbach (51), Tischler und gleichzeitig Lehrer. Sein Klassenraum ist die Werkstatt, in der Zwingen, Sägen und Bohrmaschinen anstatt Computer zu finden sind, in der es nach Holz, nach Arbeit riecht. Hier repariert, unter seiner Aufsicht, die Schülerfirma Fix & Fertig kaputte Stühle und wackelnde Tische oder produziert Stellwände für andere Schulen. Ein wenig stolz ist Diefenbach auf die kleinen Strandstühle, die seine Schüler herstellen, „die es auf die Handwerksmesse in Köln gebracht haben und sogar nach Finnland verkauft wurden.“ Passiert ja nicht alle Tage. Seit zehn Jahren ist der sympathische Tischler für den handwerklichen Unterricht zuständig, die pädagogischen Fähigkeiten stammen wahrscheinlich noch aus seiner Zeit im Kollektiv, „so richtig mit Mühle und Vollkornbäckerei.“ Er weiß aber auch, dass seine Schüler es auf dem Arbeitsmarkt nicht gerade leicht haben werden, und doch: „In Mathematik sind sie vielleicht nicht die Besten, aber sie können arbeiten und sie haben Spaß an handwerklichen Tätigkeiten.“ Das sieht auch Kevin (15) so: „Es ist auch klasse, mit anderen zusammenzuarbeiten. Das motiviert, und man lernt immer wieder neue Dinge dazu.“ Für Philipp (15) ist sowieso klar, was er später einmal werden möchte: „Mein Bruder ist Maurer, ich bin da mal mitgefahren und konnte ein bisschen helfen. Es wäre toll, wenn ich nach meinem Schulabschluss in dem Bereich eine Lehrstelle finde.“ „Es wäre toll, wenn ich nach meinem Schulabschluss eine Lehrstelle zum Maurer machen kann.“ Christoph Diefenbach Und was sind die häufigsten Schwierigkeiten, denen Schülerfirmen sich konfrontiert sehen? Wie bei allen Gründungen sollten der gesamte Aufbau, die Ziele und die Organisation des Schülerunternehmens sehr gründlich vorbereitet werden. Auch sollten sich die Betreiber der Unterstützung seitens der Schulleitung und Schulkonferenz sicher sein und durch mindestens zwei Lehrerinnen und Eltern von Anfang an begleitet werden. Wer mehr wissen möchte und bereits ein Vorhaben plant, dem empfehle ich unser Handbuch, in dem haben wir die wichtigsten Gründungsschritte beschrieben und zeigen, worauf man achten sollte. Zudem bieten wir in der Kölner Region eine kostenlose Beratung und die Zusammenarbeit mit bestehenden Schülerunternehmen als Paten an. Darauf sollten Schülerfirmen achten ... Ein Schülerunternehmen ist immer auch ein pädagogisches Projekt. Daher ist es sinnvoll, sich intensiv mit den Unternehmenszielen, den Strukturen und vor allem der Nachhaltigkeit der eingesetzten Produkte oder Dienstleistungen auseinanderzusetzen. Bei der Herstellung von Lebensmitteln stehen zum Beispiel Aspekte der gesunden Ernährung, eines fairen Handels oder auch die regionale Erzeugung sowie ökologische und soziale Gegebenheiten im Mittelpunkt. Welche Vorteile habe ich als Schüler/in, mich in einer Schülerfirma zu engagieren oder sogar selbst eine zu gründen? Die Schüler/innen können in den Schülerunternehmen weitestgehend selbstbestimmt arbeiten, lernen und das Projekt im Team erfolgreich weiterentwickeln. In den unterschiedlichen Abteilungen der Firma können sie ihre Kompetenzen einbringen und ihre Profile stärken. Sie erfahren den Umgang mit Kunden, untersuchen den Markt für ihre Angebote und erhalten eine Rückmeldung über die Qualität ihrer Produkte. Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen erhalten sie wichtige Firmenkontakte. Auf diese Weise erleichtert sich der Ausbildungseinstieg zusätzlich. Letzte Frage. Wo kann ich mich als Schüler/in am besten schlau machen, wenn ich eine Schülerfirma gründen möchte? Über das Kölner Schülerfirmennetzwerk (www.netzwerkkoelnerschuelerfirmen.de) erhält man alle wichtigen Gründungsinformationen und Tipps in dem erwähnten Handbuch. Wichtig ist: Kontakte zu bereits bestehenden Schülerfirmen aufnehmen und diese Erfahrungen bei der Gründung einfließen lassen. Im Kölner Raum haben Schüler/innen zusätzlich die Möglichkeit, bei der Gründung von ConAction e.V. kostenlos beraten zu werden. In dem Verein ConAction kümmern sich Ehrenamtler um die Beratung von Schülerfirmen und stellen Kontakte zu den Unternehmen her. www.conaction.de 19 handfest 01 2011 Dr. Gudrun Ramthun, Geschäftsführerin Bildungswerk der NRW Wirtschaft e.V., Leiterin der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT. Sie beschäftigt sich täglich mit der Frage „Wie bereite ich mich am besten auf das vor, was nach der Schule auf mich wartet?“ In diesem Zusammenhang taucht regelmäßig auch der Begriff Schülerfirma auf. Warum ist es so wertvoll, Frau Ramthun, sich bereits in der Schule mit Selbstständigkeit zu beschäftigen? Das Thema „Selbstständigkeit“ ist ein Teilaspekt der wirtschaftlichen Bildung. Im privaten, im beruflichen und im politischen Leben spielen wirtschaftliche Fragen eine immer größere Rolle. Schülerinnen und Schüler brauchen ein solides Wirtschaftswissen, wenn sie gesellschaftsund wirtschaftspolitische Aussagen beurteilen wollen. Auch die Frage nach der Selbstständigkeit als berufliche Option gehört ebenso dazu wie Kenntnisse über Selbstständigkeit und Existenzgründung. Da es in Nordrhein-Westfalen kein eigenständiges Fach Wirtschaft gibt – mit Ausnahme eines zurzeit laufenden Modellprojekts in den Realschulen – helfen Schülerfirmen, diese Lücke zu schließen. Schülerfirmen bieten außerdem den großen Vorteil, dass nicht nur theoretisch gelernt wird, sondern die Schülerinnen und Schüler durch eigenes Handeln und Entscheiden die Konsequenzen ihres Tuns erleben. Beim Schülerfirmenprojekt „JUNIOR“, das wir in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln JUNIOR gGmbH durchführen, gründen die Schüler und Schülerinnen ein auf ein Schuljahr befristetes Unternehmen, das real am Markt agiert. Sie überlegen, welches Produkt oder welche Dienstleistung sie anbieten wollen, wie die Firma heißen soll und machen sich Gedanken über Absatzmärkte und Preisgestaltung ihres Produktes. Im Laufe des Geschäftsjahres lernen sie mehr über Aufbau und Organisation von Unternehmen und beschäftigen sich mit den Grundlagen von Buchführung, Marketing und Unternehmensführung. Das heißt, ihr Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge wird gefördert und sie erleben die Grundprinzipien unternehmerischen Handelns am Beispiel der eigenen Firma. Die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer müssen Eigeninitiative zeigen, Verantwortungsbewusstsein für „ihr“ Unternehmen übernehmen sowie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit in der Zusammenarbeit mit ihren Mitschülern entwickeln. Dies sind Schlüsselqualifikationen, die für die berufliche Ausbildung, das Hochschulstudium und das spätere Berufsleben von grundlegender Bedeutung sind. Und die jungen Leute erfahren, dass Selbstständigkeit – auch wenn es anstrengend ist – Spaß macht. Von welchen Schülerfirmen-Projekten waren Sie bislang am meisten beeindruckt? Besonders beeindruckt war ich von den Firmen, die ein Produkt entwickelt haben, das es so vorher nicht auf dem Markt gab. Ich kann mich an eine Firma erinnern, die einen Regenfallrohrgeruchsverschluss zusammengebaut hat oder ein Unternehmen, das selbstleuchtende Schnürsenkel herstellte, die ein richtiger Verkaufsrenner wurden. Und wie sieht es aus, wenn ich als Schüler/in eine Idee und ein passendes Konzept fix und fertig habe? Wer hilft mir? Hilfestellung und Unterstützung finden Interessierte zum Beispiel bei dem Schülerfirmenprojekt „JUNIOR“. Dort können sie ihre Firma registrieren und werden während des ganzen Schuljahres beraten und betreut. Was sind die Eckpunkte zur Gründung einer Schülerfirma? Ich finde es wichtig, dass die Geschäftsidee von den Jugendlichen selbst entwickelt wird und die Schülerfirma real am Markt mit einer „Buchhaltung“ über einen längeren Zeitraum – z.B. ein Jahr – agiert. Welche Vorteile haben Jugendliche, sich an Schülerfirmen zu beteiligen? Arbeitgeber wissen es zu schätzen, wenn sich Jugendliche gesellschaftspolitisch und ehrenamtlich engagieren. Das persönliche Engagement wird positiv beurteilt und sehr hoch eingeschätzt. JUNIOR Das Programm „Junior“ bietet einen wirklichkeitsnahen Einblick in Wirtschaftsabläufe und Unternehmensführung. Durch Gründung eines eigenen Unternehmens können sich Schüler für den jährlichen Wettbewerb - nach Einreichung einer Bewerbung – qualifizieren. Neben Materialien, die zur Verfügung gestellt werden, berät und betreut die Geschäftsstelle die Schülerfirmen, organisiert Veranstaltungen und vermittelt Kontakte zu Unternehmen und Schulen in ganz Europa. www.juniorprojekt.de 20 handfest 01 2011 Unternehmer will gelernt sein. Nicht nur für Unternehmer. Dr. Markus Eickhoff, Leiter der Abteilung Bildungspolitik in der Handwerkskammer zu Köln und Verfasser der Doktorarbeit ‚Selbstständigkeit und Unternehmerqualifizierung‘. Was bedeutet Unternehmerpersönlichkeit für Sie? Jemanden als ‚Unternehmerpersönlichkeit’ zu charakterisieren, ist heute mit weit mehr Eigenschaften verbunden, als gemeinhin angenommen. Neben der Risikobereitschaft, der fachlichen Kompetenz und beruflichen Erfahrung, dem kaufmännischen Know-how, dem nötigen Kapital und einem großen Ideenreichtum sowie weiterer etwa 100 Eigenschaften, sind insbesondere Sozialkompetenzen gefragt. Dazu gehören: Konflikt-, Kritikund Kommunikationsfähigkeit, Kompromissbereitschaft, Toleranz, Respekt, interkulturelle Kompetenzen aber auch Fleiß und Flexibilität. Lässt sich Unternehmer/in aus Ihrer Sicht erlernen? Wenn von Unternehmertum die Rede ist, ist meist die eher klassische unternehmerische Selbstständigkeit gemeint. Ich sehe Unternehmertum sehr viel weiter und umfassender, weil in modernen Arbeitsverhältnissen der angestellte Unternehmer – der Unternehmer im Unternehmen – von wesentlicher Bedeutung ist. Ein einfaches Beispiel aus dem Kfz-Bereich macht dies deutlich. Wenn ich in eine Kfz-Werkstatt fahre und am Auto die Sommer- gegen die Winterräder tauschen lasse, gehe ich einfach davon aus, dass gleichfalls die Bremsbeläge, -scheiben und alles sonstige überprüft wird, was sich an dieser Ecke des Fahrzeugs befindet. Manch einer nennt es Service, aus Sicht der Handwerker/innen nenne ich es unternehmerisches Denken. Wo man es lernt, das Unternehmertum? Mit einer dualen Ausbildung legt man bereits die ersten fachbezogenen Grundlagen. Und in der Meisterschule wird dann alles das vermittelt, was man für die Selbstständigkeit braucht. Allererste Schritte allerdings, um ein Grundverständnis für das zu entwickeln, was Unternehmertum bedeutet, leistet auch die Beteiligung an einer Schülerfirma. Bereits hier wird diskutiert, Entscheidungen werden abgestimmt und Abläufe organisiert - ein perfektes Training für das Denken und Handeln in Zusammenhängen, eine wertvolle Erfahrung. Was sollte bei der Gründung einer Schülerfirma unbedingt berücksichtigt werden? Bei aller Euphorie für Schüler-/Juniorfirmen mit Blick auf die persönliche Entwicklung und das spätere Berufsleben, sollte die Gründung und der Betrieb einer entsprechenden ‚Firma an der Schule’ immer und unbedingt in dem übergreifenden Schulkonzept eingebunden bzw. verankert werden. Der Wille, die richtige Einstellung und Überzeugung sind das A und O. Deutscher Gründerpreis ist das bundesweit größte Existenzgründer-Planspiel für Jugendliche. Über praxisorientierte Aufgaben knüpfen Schülerteams (bestehend aus zwei bis fünf Schülern) erste Kontakte zu echten Unternehmern. Jugendliche ab 16 Jahren können sich bewerben und in einer viermonatigen Spielphase ihr unternehmerisches Talent unter Beweis stellen, wobei sie ein komplettes Geschäftskonzept für eine fiktive Gründung entwickeln. Wirtschaftliches Know-how ist genauso gefragt wie Teamfähigkeit, Kreativität und Durchhaltevermögen. Mitmachen lohnt sich. Denn jedes Team erhält ein schriftliches Feedback zum Businessplan sowie Teilnahme-Zertifikate. Die zehn besten Teams gewinnen Geldpreise in Höhe von insgesamt 6.000 Euro. www.deutscher-gruenderpreis.de/schueler 21 handfest 01 2011 Bildungswettbewerb xplore New Automation Award startet wieder Kreative Automatisierungslösungen von Schülern und Studenten zeigen Technikbegeisterung und Ideenreichtum Eine Notstromversorgung mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen, eine Aufbereitungsanlage zur Trennung verschiedener Flüssigkeiten oder ein achtbeiniger Roboter, der den Bewegungsablauf einer Spinne nachahmt, sowie eine Elfmeteranlage, bei der die Spieler via Internet den Ball zum Tor schießen können. Dies ist nur eine Auswahl der prämierten Automatisierungsprojekte des letzten Bildungswettbewerbs xplore, den der Automatisierungshersteller Phoenix Contact jetzt bereits zum fünften Mal veranstaltet. Umgesetzt haben diese Lösungen aber nicht Automatisierungsspezialisten oder Elektrotechniker, sondern Schüler von Berufschulen und Studenten technischer Universitäten und Hochschulen. Der Kreativität und dem Ideenreichtum sind bei diesem Wettbewerb keine Grenzen gesetzt. „Es ist jedes Mal, eine Freude zu sehen, mit wie viel Begeisterung und Einsatz spannende und kreative Projekte vorbereitet und umgesetzt werden“, resümiert Klaus Hengsbach, Leiter Didaktik bei Phoenix Contact und Organisator. „Wir sind jetzt schon wieder ganz gespannt auf die neuen Ideen.“ Bis zum Mai 2011 können jetzt wieder interessierte Schüler und Studenten in Teams ihre Projektideen einreichen. Dabei können sie sich für die Kategorien Education, Building, Factory, Recreation, Inviromental und Network bewerben. Von allen Einreichungen wird eine achtköpfige Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden 100 Projekte auswählen. Damit sich die Jury für ihre Auswahl einen umfassenden ersten Eindruck von den Konzepten machen kann, stellen die Bewerber sich und ihre Ideen in kurzen Bewerbungsvideos vor. Die ausgewählten Teams haben dann bis Februar 2012 Zeit, ihre Projekte umzusetzen und die Ergebnisse einzusenden. 30 Ideen werden nominiert und im März 2012 in Blomberg präsentiert. Die Siegerehrung findet noch am gleichen Tag statt. Zusätzlich gibt es eine Prämierung auf der Hannover Messe 2012 durch die Schirmherren. 22 Automatischer Flötenspieler des Teilnehmerteams der Reinhold-WürthHochschule Heilbronn in Künzelsau Um die Auswahl der ersten drei Plätze in den jeweiligen Kategorien noch spannender zu machen, wird erstmalig 2012 zusätzlich ein Medienpreis vergeben. Mit dieser Auszeichnung können Technik begeisternde Projekte prämiert werden, die dann auf der Hannover Messe präsentiert werden. Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernehmen das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie das Auswärtige Amt. Denn mittlerweile hat sich die Veranstaltung zu einem internationalen Ereignis gemausert. Teams aus China, USA, Polen, Türkei, Vietnam und Spanien, um nur einige zu nennen, haben sich schon beteiligt. Insgesamt hatten sich 2008 21 Nationen beworben. Um einen internationalen Austausch weiter zu fördern, werden beim xplore Automation Award 2012 insbesondere internationale Projekte, bei denen Teams von Schulkooperationen gemeinsam ein Thema entwickeln, unterstützt. Diese Twin-Projekte haben ein Budget von 4000 Euro, mit dem sie bei Phoenix Contact Produkte für ihre Lösung bestellen können. Die Einzelprojekte werden mit 3000 Euro unterstützt. Dabei steht das gesamte Produktspektrum des Industrieelektronikherstellers zur Verfügung und die Teilnehmergruppen können frei die jeweils beste Lösung umsetzen. Am 19. Januar 2011 fiel in Berlin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie der Startschuss durch Staatsministerin Cornelia Pieper. Alle relevanten Informationen sind auf der Internetseite www.xplore.org einzusehen. handfest 01 2011 Die Menschen hinter den Berufen stellen sich vor. Kurz, auf den Punkt und manchmal auch sehr direkt. So bin ich 23 handfest 01 2011 24 Miriam Langenbach Alter: 26 Jahre Mission: Maßschneiderin handfest 01 2011 Erbe Meine Oma war schon Schneiderin. Meine Schwester ist es auch. Wahrscheinlich träume ich auch deshalb davon, einmal im Leben die HauteCouture-Kollektion eines berühmten Modehauses anfertigen zu dürfen. Motivation Man muss den Beruf wirklich lieben, denn finanziell macht er gerade in den Anfängen nicht wirklich glücklich. Idol Meine Ausbilderin, durch die ich unheimlich viel gelernt habe. Viele Näherinnen geben ihr Wissen und ihre Kunst nicht so gerne weiter. Bei ihr war das anders. Spaß Ich liebe Städtereisen. Auch der Mode wegen. In Frankreich sind eigentlich alle gut gekleidet und in Kopenhagen oder Stockholm ist man auch ein wenig weiter als hier. 25 handfest 01 2011 Start Ich liebe Autos, schon als Kind war das so. Und es macht einfach Spaß, Autos nach einem Unfallschaden wieder wie neu aussehen zu lassen. Hürde Durch meinen Gehörschaden war es zu Anfang nicht ganz so einfach mit der Verständigung. Das hat sich geändert, und ich glaube auch, dass ich durch meine Arbeit überzeuge. Idol Del Pierro von Juventus Turin. Ein absoluter Profi, und ich würde auch gerne so spielen können. Wünsche Später würde ich gerne als selbstständiger Fahrzeuglackierer arbeiten und ein Haus am Meer haben. Am meisten würde ich mir aber eine Freundin wünschen. 26 2 Jahre r: 2 o Alte li Consig Orazio r lackiere ahrzeug F : n io s Mis handfest 01 2011 27 handfest 01 2011 Bindung Unsere Bäckerei und die Filialen sind seit Jahrzehnten im Familienbesitz. Es wäre doch Unsinn gewesen, mit der Tradition zu brechen. Fähigkeiten Man muss ein Gespür dafür haben, mit Lebensmitteln verantwortlich zu arbeiten. Teamfähigkeit und Kreativität sind eigentlich Grundvoraussetzungen. Idole Meine Eltern, die zwar viel arbeiten und eine Menge Verantwortung tragen, dabei aber auch Spaß haben. Zukunft Die Meisterschule ist fest eingeplant und eventuell studiere ich auch noch Lebensmitteltechnik. Ich möchte ja gut gerüstet sein, wenn ich den Betrieb eines Tages übernehme. 28 handfest 01 2011 Sebastian Wegers Alter: 17 Jahre Mission: Bäcker 29 handfest 01 2011 Son Mis ja Kup sion : Fa rat chv A erkä lter: 2 1 ufer in im Jahre Leb ens m ittelh 30 and wer k handfest 01 2011 Unterhaltung Ich hatte vorher nicht gedacht, dass mir der Beruf so viel Spaß machen würde, aber es wird einfach nie langweilig. Gedanken Kunden freuen sich, wenn man ihre Extrawünsche schon kennt, obwohl sie noch gar nichts gesagt haben. Hobbys Tattoos, Piercings und mein Holsteiner Wallach. Beim Reiten vergisst man alles und ist ganz auf die Natur und das Pferd konzentriert. Idole Menschen, die viel erreicht haben und trotzdem auf dem Boden geblieben sind. 31 handfest 01 2011 32 Treu bleiben handfest 01 2011 Als gelernter Tischler seine Wurzeln verlieren? Geht doch nicht. Die Person Christoph Olders (37) ging schon als Kind mit Vater und Opa immer in die Hobbywerkstatt. Das war Tradition in der Familie, dass man alles selbst macht, was im Haus so anfällt und wofür kein Experte gebraucht wird. Und dann gab es da noch eine Fernsehserie, die er als Kind immer schaute, die seinen Entschluss, was er später einmal werden wolle, festigte: „Der Meister Eder und sein Pumuckl waren damals für mich das Größte. Und wie man weiß, hatte der Meister damals eine Schreinerwerkstatt.“ Nach der Mittleren Reife auf einer Montessori-Schule wollte Christoph Olders die Schulbank gegen eine Werkbank tauschen. Nach einem Praktikum in einer Tischlerei folgten drei Jahre Lehre, danach der Zivildienst und anschließend ein weiteres Jahr als Geselle in einer Festanstellung. Der Weg Die Pause durch den Zivildienst hat ihn fachlich zurückgeworfen, wie er sagt, und außerdem wollte er noch weitere Talente erproben, eine Universität besuchen, mehr lernen. Auf das Fachabitur folgte ein vierjähriges Studium der Sozialwissenschaften in Duisburg. Anschließend arbeitete er zwei Jahre für die Jugendhilfe in einem Heim für traumatisierte Jugendliche und dann als Schulsozialarbeiter in einer Förderschule. Seine Tischler-Ausbildung zeigt sich dabei von Vorteil für den praktischen Unterricht, so baute er mit einer Schülergruppe beispielsweise ein Paddelboot aus Küstensperrholz. An Ideen, sagt er, habe es ihm nie gemangelt, nur habe er die meisten Ideen nie ausprobiert. Bis vor zwei 33 handfest 01 2011 Jahren. Da kam er mit seinem Nachbarn ins Gespräch. Seither betreibt er nebenher eine kleine Taschenmanufaktur. Die Taschen Als Hobby bezeichnet Christoph Olders sein kleines Unternehmen. Zu Anfang wurde viel ausprobiert, an der Nähmaschine, mit unterschiedlichen Textilien, bis schließlich die ei- gene Linie gefunden wurde. Die Taschen bestehen aus Holzseitenwänden und Teppichen oder Fußmatten. Schön bunt sind sie, sehr stabil und in drei unterschiedlichen Größen zu erwerben. 50 Taschen wurden bisher gefertigt, 15 verkauft. „Das Meiste läuft über Mundpropaganda“, sagt Christoph Olders, „aber in einer Ballettschule und in dem einen oder anderen Laden liegen unsere Taschen auch zur Kommission aus.“ Spaß bereite ihm insbesondere die Produktion, „denn das Handwerk war und ist immer Teil meines Lebens, eine Art Gen vielleicht, das man in sich trägt.“ Die Lust am Ausprobieren, ist bei ihm nicht minder tief verwurzelt, so probt er sich gerade am Saxophon, und als Kind hatte er fünf Jahre lang Klavierunterricht. „Aber als ich sah, dass mein Bruder nach zwei Jahren genauso weit war, habe ich wieder aufgehört.“ Holz und Fußmatten – Taschen vom Tischler. IMPRESSUM www.comebag.de 34 Herausgeber: Deutscher Handwerkskammertag Mohrenstr. 20/21 10117 Berlin Redaktion: Westdeutscher Handwerkskammertag Sternwartstr. 27-29 40223 Düsseldorf Reiner Nolten (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Rolf Göbels Mitarbeit: Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Julia Schweizer, Peter Dohmen, Ute Schmitt, Katja Früh, Stefan Rensch, Anke Kinnewig Anzeigen & Vertrieb: for mat medienagentur + verlag gmbh 0211/55 80 255 [email protected] Gestaltung und Lithografie: for mat medienagentur + verlag gmbh Markus Kossack Ein Dank für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Ausgabe geht an: Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, Bundesfachzentrum Metall und Technik in Northeim, Werbewerkstatt Thiele, Tischlerei Olders, Ganztagshauptschule in Sassenberg, Schule Finkenberg in Köln sowie allen Handwerkskammern und Mitwirkenden. Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) Druck: Druckhaus Humburg, Bremen Auflage: 75.000 Abonnement: Bezugsabo 14,75 Euro p. a. Erscheinung: sechsmal jährlich Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion. Papier: Recyclingpapier handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln: Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen handfest 01 2011 Heavy Metal Aluminium, Blei, Eisen, Kupfer - Metalle gibt es viele. Aber nicht jeder kann damit auch umgehen. Die hier können es. 35 handfest 01 2011 Metall liegt bei uns in der Familie in den Genen. Schon mein Urgroßvater hatte eine eigene Metallbaufirma, die heute von meinem Opa geführt wird. Und vielleicht werde ich sie später mal übernehmen. Das Schöne am Beruf ist, dass einen jeden Tag etwas Neues erwartet. Wir bauen zum Beispiel Tore, Zäune, Fenstergitter, aber am meisten gefällt mir das Entwerfen von Metallbaukonstruktionen, Pläne zu schmieden, Teile zusammenzufügen und dann am Ende zu sehen, wie es aussieht. Der Beruf mag zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas für Frauen sein, aber es geht um mehr als um Muskelkraft. Man muss den Kopf einsetzen, kreativ sein und technisches Interesse mitbringen. Und wenn mal etwas zu schwer ist, frage ich einfach meine Kollegen, die helfen immer. Ich mag Menschen, die ihren eigenen Weg gehen, auch wenn er auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint. Muskelkraft alleine reicht nicht Northeimer Modell Fakten: Maria Möller 21 Jahre Metallbauerin auf eigenen Wegen Als Abiturient in 3,5 Jahren zum Gesellen und zum Meister im Metallhandwerk Die Ausbildung beginnt mit einer 3-monatigen praktischen Tätigkeit im Betrieb. Danach folgt ein 3-monatiges Studium in der Bundesfachschule Metallhandwerk Northeim. Dieser Wechsel wird bis zum Ende der Ausbildung beibehalten. Nach Ablauf des zweiten Studienjahres wird dann die Gesellenprüfung vor der Prüfungskommission der Metallinnung Northeim absolviert. Die Prüfungsteile I bis IV zum/zur Meister/in folgen im letzten Viertel des Studiums in der Bundesfachschule Northeim vor dem Meisterprüfungsausschuss für das Feinwerkmechaniker- und das Metallbauerhandwerk der Handwerkskammer Hildesheim. Mehr zum Northeimer-Modell, Kontakt und Anmeldung: www.bfm-northeim.de > Lehrgänge > Abi-Meister 36 handfest 01 2011 Der Beruf mag zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas für Frauen sein, aber es geht um mehr als um Muskelkraft. 37 handfest 01 2011 Meine Ausbildung habe ich an der Technischen Universität Clausthal gemacht. 38 Feinwerkmechaniker/in Die Teilefertigung, Montage und Instandhaltung gehören zu ihren Aufgabenbereichen. Der Maschinen- oder Werkzeugbau, die Feinmechanik sowie die Zerspanungstechnik sind die Schwerpunkte, für die sich angehende Feinwerkmechaniker entscheiden können. CNC, CAD und CAQ sind nur einige Abkürzungen, mit denen Feinwerkmechaniker zu tun haben. Sie sind Fachleute für alles, was kleinste Bauteile aus Metall benötigt. Von den Messinstrumenten in Wissenschaft und Forschung über Hochleistungswerkzeuge für die Industrie oder sensibelste fotografische Apparaturen, mit ihren Steuer- und Regeltechniken, jeder Menge handwerklichem Geschick und Erfahrung sorgen sie dafür, dass selbst kleinste Mechaniken unter schwierigen Bedingungen 100 Prozent funktionieren. Qualität, Genauigkeit, viel Verantwortung und Konzentration sind ein Muss für angehende Feinwerkmechaniker. www.metallnachwuchs.de handfest 01 2011 Die Braunschweiger Hüttenwerke hatten einen Tag der offenen Tür, dort bin ich auf den Beruf aufmerksam geworden und dabei geblieben. Meine Ausbildung habe ich an der Technischen Universität Clausthal gemacht. Das Spannende ist, dass ich dort auch bei den Forschungsvorhaben mit einbezogen werde und ich direkt sehen kann, ob die Dinge auch funktionieren, die ich baue. Man hat mich gefragt, ob ich auch den Meister machen möchte, da der derzeitige Werkstattleiter nächstes Jahr in Pension geht. Das heißt, nach meiner Fortbildung werde ich die Leitung der mechanischen Werkstatt am Institut für Bergbau an der TU-Clausthal übernehmen. Die Leitung übernehmen Fakten: Kathrin Mai 25 Jahre Feinwerkmechanikerin auf Erfolgskurs 39 handfest 01 2011 Auch in unserer Familie spielt Metall eine wichtige Rolle. Mein Urgroßvater hat eine eigene Schmiede aufgebaut und die wird seit Generationen weitergegeben. Mir gefällt, dass man wirklich etwas in Händen hält, an dem man arbeitet, gestaltet, formt und rumexperimentiert, bis es passt. Ein Highlight in meinem Leben war meine Zeit in Australien. Im Outback habe ich mal einen Pflug repariert, der geschweißt werden musste, um die Landebahn eines kleinen Flughafens von Steinen und Schutt zu befreien. In Zukunft wird es bei mir vor allem um Weiterbildung gehen. Universität und die Betriebsübernahme der elterlichen Schmiede sind zum Beispiel zwei Möglichkeiten. Außerdem würde ich mich gerne mal mit meiner Freundin aufs Motorrad setzen und ins Irgendwohin fahren. Das Abenteuer wagen In Zukunft wird es bei mir vor allem um Weiterbildung gehen. 40 Fakten: Peter Eyßer 25 Jahre Metallgestalter mit großen Plänen handfest 01 2011 Metallbau erinnert mich ein klein wenig auch an meine Kindheit, denn manchmal ist es wie mit einem LEGO-Baukasten, man probiert aus, fügt Teile zusammen, bis alles passt und man zufrieden ist. Für den Beruf braucht man natürlich auch die fachliche und soziale Kompetenz, aber mir gefallen besonders die Kreativität und die Gestaltungsmöglichkeiten, die sich bieten. 2009 bin ich in Mecklenburg Vorpommern Landessieger bei den Metallbauern geworden, die Jury hat bei meinem Gesellenstück insbesondere die Genauigkeit hervorgehoben. Außer meinem Beruf mag ich Rudern, Segeln und Gitarre spielen. Meine Lieblingsband ist AC/DC, und das hat ja auch was mit Metall zu tun. Präzision gewinnt Fakten: Martin Naski 24 Jahre Metallbauer und Landessieger Meine Lieblingsband ist AC/DC, und das hat ja auch was mit Metall zu tun. Metallbauer/in Was Metallbauer herstellen, ist sehr vom gewählten Fachbereich abhängig. In der Konstruktionstechnik werden beispielsweise riesige Stahlkolosse für die moderne Architektur, Treppen, Podeste, Stahlgerüste oder ganze Hausverkleidungen geplant, gezeichnet und gebaut. Dafür braucht man neben handwerklichem Geschick vor allem ein Talent für die technischen Details und ein gutes Vorstellungsvermögen. Millimeter entscheiden hier darüber, ob sich alles 100% und in hoher Perfektion zusammenfügt. Aus der Werkstatt der Metallgestalter kommen hingegen eher die Dinge, bei denen das Design, die Optik und Haptik im Vordergrund stehen. Hierzu zählt nahezu alles, was im Wohn- und Arbeitsbereich gebraucht wird oder diesen verschönert. Von echter Objektkunst bis hin zu alltäglichen Gegenständen, in der Fachrichtung Metallgestaltung ist neben einem Sinn für Technik und handwerklichem Geschick, vor allem auch ein Verständnis für Design und die künstlerische Gestaltung gefragt. Im Nutzfahrzeugbau werden insbesondere Auf- und Umbauten für Spezialfahrzeuge gefertigt. Zudem stehen oftmals Reparaturarbeiten an Aufliegern, Anhängern oder anderen gewerblich genutzten Fahrzeugen an, die diese auch von Grund auf herstellen. Auf CAD, CNC und modernste Schweißverfahren kommt es im gesamten Bereich Metallbau an. www.metallhandwerk.de www.metallnachwuchs.de 41 handfest 01 2011 BEATSTEAKS. Beatsteaks ist gepflegter Punk mit ReggaeTönen und Akkorden aus der Ska-Ecke, Indie-Rock Einfluss, Straßenkonzerte, Sporthallen, laut und leise, beste Band des Universums, schön und viel live. Vorgruppe der Sex Pistols und Touren mit Bad Religion, den Ärzten, Donots und den Hosen haben sie dahin gebracht wo sie am besten sind – draußen, bei den Fans. Mit ihrem Durchbruch-Album ‚Smack Smash’ landete 2004 der MTV European Music Award bei ihnen im Handgepäck und wenig später legten sie mit der 1Live Krone gleich zweimal nach, 2007 und 2008. Neben Tour und Festivals steht daher Platte machen, Ideen haben und Schwitzen an. Die BEATSTEAKS. Am 28.01. hat es „Boom“ gemacht, „Boombox“, um genau zu sein. So ist das neue, sechste Album der Beatsteaks aus Berlin betitelt, das an diesem Tag das Licht der Musikwelt erblickt hat. „Boombox“ ist der Nachfolger zum Top3-Album „Limbo Messiah“ (2007) - und doch ein ganz und gar frischer Start, wie Arnim Teutoburg-Weiß erzählt: „Für uns fühlt sich Boombox wie ein Neustart an“, so der Sänger der Beatsteaks. Das liegt zum einen daran, dass die Berliner Band das Album tatsächlich statt im großen Proberaum in der bandeigenen Boombox einspielte, zum anderen wurden die Tracks des neuen Albums erstmals außerhalb Deutschland abgemischt. Nun ist das neue Werk bereit für die Welt. 42 handfest 01 2011 BEATSTEAKS BEATSTEAKS sind Ecken und Kanten und Fans aus allen Richtungen. Ist es für euch wichtig, so unterschiedliche Fans zu haben, und: Werdet ihr davon beeinflusst? Peter: „Beeinflusst“ würde ich vielleicht nicht unbedingt sagen, aber wir sind schon sehr glücklich über den Umstand, dass so viele verschiedene Leute zu unseren Konzerten kommen und nicht nur eine bestimmte Gruppe. Die Geschmäcker innerhalb der Band sind ja auch recht weit gefächert und wir genießen den Luxus, in dieser Kapelle so ziemlich alles ausleben zu dürfen. Was denkt ihr: Freunde-guter-BEATSTEAKS-Musik schätzen am meisten, … Die Live-Konzerte! Das ist es auch was uns antreibt. Niemand von uns hat Lust, nur für sich selber Musik zu machen. Der Punkt ist das Touren und Livespielen, teilen und was zurückzubekommen. Ihr habt gerade an eurem neuen Album ‚gearbeitet’. Habt ihr hierfür ein Motto, einen bestimmten Anstrich … eine Farbe? Unsere neue Platte hat den Namen „BOOMBOX“ und ist am 28. Januar 2011 erschienen. Ein direktes Motto gab es nicht, aber alles in allem ist es ein sehr positives Album geworden, glaube ich. Farbe: himmelblau. Wie kann man sich die Neue-Platte-Arbeit vorstellen? Wir haben, wie immer, sehr lange an unseren Demos rumgeschraubt und wollten diese dann im Studio „richtig“ einspielen aber irgendwie hat uns das Ergebnis nicht überzeugt. Alle von uns im Proberaum aufgenommenen Lieder klangen für uns weitaus besser, was sicher daran lag, dass wir einfach drauflosspielen konnten wann immer wir Lust dazu hatten und das hat man den Sachen angehört. Daraufhin haben wir kurzer Hand beschlossen, das Studio abzusagen und die Aufnahmen in den Proberaum zu verlegen. Hier konnten wir zu jeder Tages- und Nachtzeit aufnehmen und arbeiten wann wir wollten. Glücklicherweise hat uns die Plattenfirma keine Steine in den Weg gelegt, sondern unserer Entscheidung vertraut und uns unterstützt, auch wenn diese Arbeitsweise recht ungewöhnlich ist. Die meisten unserer Leserinnen und Leser sind leider noch nicht unter Vertrag. Manche wissen auch noch nicht, welches Instrument zu ihnen passt oder ob ihnen der Job hinter der Bühne sogar noch besser gefällt. Was ist der beste Weg, herauszufinden, welches Handwerk das Richtige ist? Wie war es bei euch? Wir sind in dieses „Band Ding“ irgendwie reingerutscht, kann man wohl sagen. Es war eigentlich ein Hobby als Ausgleich zum „regulären“ Job und ist dann immer weiter gewachsen. Wir hatten also keinen Masterplan eine erfolgreiche Band zu werden, sondern sind mit unseren Aufgaben gewachsen. Natürlich geht das nur, wenn man Spaß an der Sache hat, denn ansonsten würde man die nicht so schönen Zeiten auch nicht überstehen. Wenn es also einen Ratschlag unsererseits geben kann, dann nur den, zu versuchen, etwas zu machen, das einen wirklich befriedigt und ausfüllt, denn nur dann ist man bereit, auch etwas zu opfern und ist immer noch glücklich dabei. Und wie sieht’s in eurem Umfeld aus? Kommen da Handwerker/ innen vor? In unserem Bekanntenkreis gibt es einige Handwerker und ohne die, würde es auch nicht funktionieren. Man denke nur an die Bühnenbauer, Dekorateure usw. Handwerk ist absolut unerlässlich in unserem Beruf, gerade wenn es auf Tour geht. Zurück zu dem, was Musik macht. Womit ist der mp3-Player bestückt oder welcher Stil läuft sonst noch im Proberaum? Im Proberaum, wie auch im Tour Bus, läuft ein bunter Mix unserer favorisierten Musik. Ein fester Stil lässt sich dabei nicht ausmachen denn die Geschmäcker sind doch sehr verschieden. Trotzdem gibt es von Zeit zu Zeit Platten, die uns alle gemeinsam begeistern und die dann auch etwas exzessiver gehört werden. kurz & knapp BEATSTEAKS ist am besten ... auf Tour. Auf der Bühne ist … Ausnahmezustand. Nach dem Auftritt … ist VOR dem Auftritt. Ein guter Ausgleich … ist der Ausgleich des Dispos. Wenn BEATSTEAKS keine Musik machen würde, … stände es schlecht. www.beatsteaks.com 43 handfest 01 2011 44 Die datenBANK ausbildungsberechtigter Handwerksbetriebe in NRW www.handfest-online.de handfest 01 2011 Mitmachen und gewinnen! Aufgaben lösen, Buchstaben aufschreiben und die richtige Antwort an: Redaktion handfest, Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf, per E-Mail: [email protected]. Einsendeschluss ist der 11. März 2011. Postanschrift und Gewinnwunsch nicht vergessen! Deutschland ... a) ... hat ca. 82 Millionen Einwohner b) ... hat den Euro als Zahlungsmittel c) ... ist in Europa d) ... ist ein föderalistischer Staat 1 x Digitaler Bilderrahmen von AgfaPhoto 3 x 2 Tickets für ein exklusives 1LIVE-Radiokonzert handfest-Leser sind wieder dabei: Blind-Date der Extraklasse! Die begehrten Tickets für ein exklusives Radiokonzert von 1LIVE kann man nirgendwo kaufen sondern nur gewinnen! Hier spielen große Bands vor kleinem Publikum. 1LIVE macht’s möglich und präsentiert Künstler wie zuletzt noch Mando Diao. Konzerttermin und Band werden erst kurz vorher bekanntgegeben. www.1live.de Beatsteaks 3 x Single handsigniert „Milk & Honey“ www.beatsteaks.com 1 x 30 EUR-Gutschein Softwareload In Reiseerinnerungen schwelgen oder Schnappschüsse der letzten Party genießen? Mit dem digitalen Bilderrahmen AgfaPhoto AF5088PS macht es richtig Laune, Fotos anzuschauen. Das extraflache Design sieht in jedem Zuhause gut aus. Die Bilder erscheinen im 4:3-Format und einer Auflösung von 800 x 600 Pixel; Crystal Image Technologie korrigiert Helligkeit, Kontrast und Farbton. Wer zuvor seinen Lieblingsbildern den letzten Schliff verleihen möchte, findet bei www.softwareload.de, dem Software-Downloadportal der Deutschen Telekom AG, eine große Auswahl an geeigneter Software. Auf dem TÜV-zertifizierten Downloadportal laden sich Nutzer Free- und Shareware sowie Demos und Vollversionen schnell und zuverlässig direkt auf ihren PC. www.softwareload.de 3 x „So arbeitet die Welt – Eine Fotoreise“ von National Geographic Deutschland Mit dem Bildband „So arbeitet die Welt“ begibt man sich auf eine Reise durch die Arbeitskulturen. Ob auf Feldern oder in Fabriken, tief in der Erde oder hoch in den Lüften – Menschen arbeiten an allen Orten der Welt. Die beeindruckende Fotoreise mit 190 Aufnahmen führt durch die Berufswelten des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und überrascht mit Einblicken in den Arbeitsalltag unterschiedlichster Kulturen. Alle Bilder bringen uns fremde Kulturen auf eine sehr persönliche Weise näher und wecken unser Interesse, mehr über das Leben der Porträtierten zu erfahren. Zugleich zeigen sie, welch ein Luxus es ist, Spaß an seiner Arbeit zu haben oder sich damit gar selbst zu verwirklichen. www.nationalgeographic.de Bewerbt euch für die „Pangaea“-Expedition! Mit National Geographic und Mike Horn auf Abenteuerkurs Seit vier Jahren segelt der südafrikanische Extremabenteurer Mike Horn mit seinem Expeditionsschiff „Pangaea“ um die Welt und weist auf die Schönheit der Erde hin. Aber nicht allein: Immer wieder nimmt er Jugendliche mit an Bord. Die wechselnden Crews erkunden jeweils einige Wochen lang Ökosysteme, tauchen an Korallenriffen, steigen auf Berge, erleben die Arktis und lernen neue Technologien kennen. Wieder zu Hause, sollen sich die jungen Leute als Umweltbotschafter engagieren und Gleichaltrige für den Naturschutz sensibilisieren. Mike Horn und National Geographic Deutschland laden einen Jugendlichen für diesen Sommer ein, ihn auf einer Etappe seiner Pangaea-Expedition nach Kanada zu begleiten. Dabei bietet sich die Möglichkeit, den Alltag eines modernen Abenteurers hautnah mitzuerleben und darüber auf der National Geographic Website in einem Expeditionstagebuch exklusiv über die Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen zu berichten. Wer mitfahren will, muss zwischen 15 und 20 Jahren alt sein und sich bis Ende Februar bewerben. Nähere Infos, Teilnahmebedingungen sowie Bewerbungsunterlagen: www.nationalgeographic.de/pangaea Gewinner aus 6 | 2010 3 x Videospiel Micky Epic für Nintendo Wii PLUS 3 x Micky-T-Shirt P. Siekmann | J. Wogatzke | N. Reinhard 2 x Karaoke-Videospiel Disney Sing It: Pop Party B. Vootz | K. Ehmann | 2 x Karaoke-Videospiel Disney Sing It: Filmhits mit Mikro A. Wirth | R. Seebacher | 6 x Ever-Green-Shirt J. Schmidt | T.-A. Nguyen | K. Lind | M. Malek | O. Richter | M. Finken | 2 x Torpedo Boyz H. Jäger | H. D. Trellenkamp 45 handfest 01 2011 Vorschau handfest EXTRA 2011 Das Handwerk. Der Beruf. S HANDWERKS JUGENDMAGAZIN DE Handwerk Extra | Aunik | Änderungsschneider/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatech | Bäcker/in | Baugeräteführer/ Anlagenmechaniker/in für r/in | Automobilkaufmann/frau bauer/in genoptiker/in | Ausbaufacharbeite r/in | Behälter- und Apparate schichter/in | Bauwerksabdichte ersteller/in | in | Bauten- und Objektbe Betonstein- und Terrazzoh und Stahlbetonbauer/in | Mälzer/in | Brunund Brauer/in | | Bestattungsfachkraft | Betonin | cher/in | Bootsbauer/in | Böttcher/ aler/in und Bühnenplastiker/in Bodenleger/in | Bogenma | Büchsenmacher/in | Bühnenm ker/in | nenbauer/in | Buchbinder/in mechaniker/in | Dachdec und Pinselmacher/in | Chirurgie | ElektroniBürokaufmann/frau | Bürstenschleifer/in | Elektroniker/in | Edelsteingraveur/in | Edelstein für Holz- und BautenschutzDrechsler/in | Drucker/in chnik | Estrichleger/in | Fachkraft | hnik Antriebste und n ltungstec ker/in für Maschine | Fachkraft für Veransta Kanal- und Industrieservice | Fahrzeuglackierer/in | Feinoptiarbeiten | Fachkraft für Rohr-, ittelhandwerk | Fahrradmonteur/in r/in|FleiFachverkäufer/in im Lebensm inbauer/in| Flechtwerkgestalte /in | Feuerungs-undSchornste in | FotomedienfachFotograf/ | ker/in|Feinwerkmechaniker er/in Mosaikleg Platten- und | Gerber/ scher/in | Flexograf/in | Fliesen-, reiniger/in | Geigenbauer/in nt/in | Friseur/in | Gebäude mamann/frau | Fotomedienlabora | Glaser/in | Glas- und Porzellan ratebauer/in | Glasbläser/in in | Handzuginstrumentenmain | Gerüstbauer/in | Glasappa r/in | Goldschmied/in | Graveur/ enmacher/ ler/in | Glasveredler/in | Gleisbaue hützer/in | Holzblasinstrument er/ iter/in | Holz- und Bautensc Kanalbau | facharbe niker/in Hochbau | nselektro cher/in | Hörgeräteakustiker/in | Informatio munikation | KeBürokom für in | Holzspielzeugmacher/in n/frau baumechaniker/in | Kaufman und emechaniker/in | Klavierin | Karosserie- und Fahrzeug atroniker/in | Kraftfahrzeugservic und Lackieramiker/in | Kraftfahrzeugmech er/in | Kürschner/in | Maler/in Kosmetik | in Konditor/ | r/in | Maurer/in Cembalobauer/in | Klempne ildner/in | Maßschneider/in Anlagenführer/in | Maskenb und Baurer/in | Maschinen- und | Mechaniker/in für Landieinstandhaltungstechnik nitionstechnik | Mechatro | Mechaniker/in für Karosser er/in für Reifen- und Vulkanisa | Metallmaschinentechnik | Mechanik estalter/in Digital und Print für Kältetechnik | Medieng instrumentenmacher/ ker/in | Mechatroniker/in Metallblas | ner/in elwirtMetallbauer/in | Metallbild und Glockengießer/in | in der Mühlen- und Futtermitt g(e/in) stechnolo Har– Verfahren in | Modist/in | Müller/in ngsbauer/in | Orgel- und ichter/in | Ofen- und Luftheizu acher/ schaft | Oberflächenbesch t/in | Orthopädieschuhm iemechaniker/in und Bandagis statmoniumbauer/in | Orthopäd Dekorationsnäher/in | Raumaus Polsterin | Polster- und Sattler/in | in | Parkettleger/in | Polsterer/ chutzmechatroniker/in | in | Rollladen- und Sonnens echaniker/ erkzeugm Schneidw ter/in | Rohrleitungsbauer/ | ller/in | Schirmmacher/in | Siebdrucker/in | SilberSchilder- und Lichtreklameherste Seiler/in | her/in Schuhmacher/in | Segelmac auer/in | in | Schornsteinfeger/in | Steinmetz/in und Steinbildh /in | Spezialtiefbauer/in | her Modellschmied/in | Speiseeishersteller Systemelektroniker/in| Technisc |Stricker/in|Stuckateur/in| Sticker/in | Straßenbauer/in etermacher/in | Tiefbaufacharbeiin | Textilreiniger/in | Thermom | Wärme-, bauer/in | Technische/r Zeichner/ | Vergolder/in | Wachszieher/in ngsaumonteur/in | Uhrmacher/in Zerspanu Trockenb | | niker/in Tischler/in | ter/in r/in | Zahntech r/in | Weber/in | Weinküfe r/in | Kälte- und Schallschutzisoliere acher/in | Zweiradmechanike r/Zimmerin | Zupfinstrumentenm mechaniker/in | Zimmere 46 Fotos: Siefken; Fotos: TEA – Siefken; fotolia.com TEA – fotolia.c Aktion von: Eine Aktion von: Newcomer mer Newco meets meets meister meister Ein Dreamteam fürs Handwerk • Was ist spitze in deiner Ausbildung? Ein Dreamteam fürs Handwerk • Welche Chancen siehst du in deinem Beruf? •• Was Handwerk besonders cool? Was ist ist im spitze in deiner Ausbildung? • Welche Chancen siehst du in deinem Beruf? Zeigt in einem kurzen, originellen • Wases istuns im Handwerk besonders cool? Video (max. 2 Minuten, Handyqualität reicht). vonkurzen, dir undoriginellen deinem Zeigt es Die unsVideos in einem Meister/Ausbilder am besten noch Video (max. 2 Minuten, Handy qualität heute hochladen. Dort bewerten alle reicht). Die Videos von dir und deinem User die Beiträge.am Einsendeschluss Meister/Ausbilder besten noch ist der 28. Februar. heute hochladen. Dort bewerten alle User die Beiträge. Einsendeschluss ist der Die Hauptgewinne: Jeweils ein Image28. fünf Februar. Video vom Profi für die besten Betriebe und je FlipHauptgewinne: Mini-Camcorder für den Dieein fünf Jeweils einAzubi. ImageVideo vom Profi für die besten Betriebe und Macht mit:Mini-Camcorder für den Azubi. je ein Flip www.ausbildung.handwerk.com Macht mit: WWW.HANDWERK.DE Bei uns zählt Bei uns zählt nicht, wo man nicht, wo man herkommt. herkommt. Sondern wo Sondern wo man hinwill. man hinwill.